f T-7 I . f. f i ''"I v ..; . ""'rnsti I v V l -i- .N ' 's , n M ?L MKM ftofe y? 7 Ji ' -s ' 'kS i , i i. 15. Aer "Aelroit" Trifft mit den vom Ball. kan ausgestellten e genständeu 3n Rom et unv wurde die Mannschaft vom Papst gesegnet. !.' e st a m e t c i n t i L i ch en rä u ber. Di Per. Staaten stkhk r inemZollkrikg R,n. Ttt Pavst bat im Tbrnnfaa'f igrgang M Vatikan die Offiziere dcs Bund?- zeit Detroit" empiangen, welch zlich mit den aus dcr Weltausstellung tetjtcaao ausgestellten vatiiaiujchc,, toliquiea Neapel angekommen war. LUx den onwesenden Ossizieren besän i sich der Befehlshaber NcireU, der f uleiiant siogers, und Marjhall, der sie Ingenieur des Detroit; dcr Arzt LÜ6 Zahlmeister, die Fähnriche vanö f juib Ätakclq, der HülsS-Jngcnieur und er Cabel Huggins. k)t amenkanischen Pi(ijiere vuiöen von Mgl. O'5onell IsrgestM, welcher in ihrem und dem cernen des Präsidenten Clcveland den '! filr die Theilnahme deS Papstes an kr iyicagoer Ausstellung aussprach. 1 Der Papst erwide, te in armen Wor i unb lobte den Fortschritt, die Thätig t iiud die Freiheit der Ber. Stuten. ?e Audienz wahrte eine halbe Stunde I'D nach Beendigung derselben begaben "z die Ossiziere zum Cardinal Nam 'ja, dem päpstlichen Staatssekretär, ff machten demselben ihre Aufwartung. ZPter speisten die Offiziere im Ameri- ksuschm College, dessen Facade und Ufcijesaal mit amerikanischen Flaggen ihmuckt waren. Unter den Personen, 9! nn hpnt WittnnUmnUi I tiij s rt fi hL b, ich uuzie ! ' " ' I' ArtlHHJJVHIKtv HHIKI- hl, befand sich auch der amerikanische Kafter. Rede, welche der Papst an die am nfanifslieii Ossitiere lieblet, war in s I "7 1 I -41 7 . " lein in seht gemüthlichen freundlichen lo-.e gehalten. Nachdem der Papst tiiuld'm Throne Platz genominen hatte, lyiiicme er Die unmere, 11$ n einem VvUbf reise vor dein Throne aufustcllcii. :)nim hielt er in italienischer Sprache chslehende Rede, welche von Monsignor Connell in S Englische übersetzt wurde Xi) bedauere, daß ich nicht im Stande Ihnen in englischer Sprache zu laen, wie ehr ich imch treue, sie zu ipfai'gen, die von der amerikanischen eaieruna beaustragt worden sind, die mir nach Chicago gesandten Gegen inde zurückzubringen. Es ist mir eine uelle grosjtn Bergnugens, nnch daran erinnern, daß diese Reliquien ehren II empfange, unv an oieseiven an ,,ei heroorragendin Platze aufgestellt .irven. lös gereicht mir serner zu gro r Genugthuung, daß die amerikanische eaieruna bei der Zuruasendung der jmqimn eine o groge ?orgsaii an oen Mg gelegt hat. Mit der lebhaftesten Leude erfüllt micb der Fortschritt, cen Inerika von Tag zu Tag unter den Aiillsirle Nationen macht, die es trotz ner Zugend uderslugeU. Allein, ah nd ich mich freue, zu sehe,,, daß Ihre alion in zahlreichen Zweigen der tiiDi ,stion vorwärts schreitet, freut es .ich ch unendlich mcyr, Ihr Land in rcu vtr Beiiebuna aus der Babn be4 Tort dkitts wandeln zu sehen. Die katholi e Rircye vtuyl uno aeoemk unv ,cy liiische, daß sie immer größerer Wöthe gegensehe. Wahrend ich nun ber er besonderen väterlichen Liebe c,eqen amerikanischen Katholiken Ausdruck leihe, gewahrt es mir noch ein ganz noeres vergnügen, Wie de, mir zu n, eu ie Amerikaner lnv. ,$ch e in einigen Wochen ein ncyclica lipie Bijchofexder Ver. Staaten und anada's zu rieten, in elcher ch den esühleu meiner besonderen Liebe für ,H,r Land Ausorucr gebe. Znzwijchen t ich E? VI Je uno wenn cie nach m Vaterlande zurückkehren, so erzäh- 3it den Ihrigen, daß der Papst sie der väterlichen riebe segne, weiche inmitten der Beschwerden der langen e begleiten wird, die zu unternehmen ,m Bcarine stnd." v!it den letzien Worten spielte der inijlt auf die Reise der Detroit" na alna an. Alle Offiziere der Detroit.' AUich nur ein Katholik unker denicl war, empnngen den egen des pstes knieend. Nach der Audienz c I Papste besuchen die vffijiere die le ds vatikanischen Palastes, deren M nde mit den berühmten ffreöken obael's aeschmückt sind, sowie die ko mische Kapelle. Indianapolis, Ind. Je ff Garrigus, bekannter Leiazenrauver, oer aucy di feinem grabfchänderischen Geschäft yei Geheimniß macht, hat ein Testament B acht, in dem er seine Leiche dem hie u .Jndiana Medical College" oer 2c fr cht, ein Institut, dem er eine Menge lcben verkau t Yak. t giol aucy ln'Killirte Instruktionen darüber, was ahit seiner Leiche geschehen soll. Nachdem die reiche ezirl woroen uno !e Studenten daran ihre lstudien ge lischt haben, soll alles Fleisch von den Knochen gelöst und letztere gereinigt und fia natürlicher Form zusammengesügt werden. Das Skelett soll dann im Sezirsaal aufgestellt werden, die rechte Maud auf dem Griff und den l.nken Fuß ziuf der Schuppe eines Spatens ruhend, vetztere soll schön polirt werden und in großen Buchstaben die Jufchrist .Jeff larrigus, der Lcicheudieb," erhallen. 'Zarrigus erklärt, eS fei dies das ein xige Monument, daS er sich wünsche, und 'as College hat versprochen, seinen .letz. n Wille.' zu ehren. Washington. Die Anzeichen dafür, daß die Per. Staaten am Vorabende kinel großen Zollkriege? mit gj; Europa stehen, mehren ich. ranireicq ichein, jetzt dem Beispiele Deutschland' zu sol gen und die Einsuhr von amerikanischen Erzeugnissen zu beschränken und derselben Hindernisse in den Weg zu legen. Die ist, wie in Deutschland, eine Folge der agrarischen Politik und bezweckt den sranzofljchen ranlmirlhen veizustehen, obwohl vorgegeben wird, daß eS eine Maßreget im Interesse der öffentlichen Gesundheit sei. Herr Ungell, d.r Handelsagent dcr Per. Staaten, theilt dem Staeisdeparte- ment in einem von Roubair abgesandten Berichte einen Plan der Landwirlhe des Departement Du Jcord mit. gewisse Reformen bezüglich der Zölle auf Äcker bauerieugnisse und andere Angelkgenhei- teil einzusühren. (?ine Delegation hat dem Ackerbaumeister eine Denkichrist über den Gegenstand überreicht. In derie'.ben wird über die tLinsuhr von amerlkanilchem Rindfleisch und Bieh Beschwerde gefuhrt und gebeten, daß die auf Thiere bezüglichen Ouaranläncgesetze streng durch uhrt werden ; daß Vieh, bei welchem die Gesundheitsbehörde ansteckende Krankheiten entkecke, nicht an'S Land qelasien oder mindestens einer Ouarantönc-Jiispcktion in den in den verschiedenen Häfen besinclichen Bch Hoipitälern unlermorfei. werde. Ferner wird in der Denkschrift erklärt, baß durch die in den Seehäfen errichteten Schlachthäuser, in Folge der durch die- leiben geschafsenenConkurrenz, die Fleisch preise noch weiter herabgedruckt erden und gebeten, daß der Zoll auf Zucker, welcher von einem außer europäischen i!ande eingeführt wird, um 7 Francs erhöht und für Zucker aus den sranzö fischen Colonien eine Prämie gezahlt werde. Einige der Zahlen über die Waaren, welche in spanischen Schiffen nach den Ber. Staaten gebracht werden, find dem Staatsdepartement bereits un'erbreitct worden und dieselben zeigen, daß letzteres mächtige Waffen hat, falls es zu einem Zollkriege kommen sollte. Seit dem 1. September belies sich der Werth solcher Waaren, welche in den atlantischen Häfen ankamen, auf etwas über $4,500,000, was etwa 18,000,000 jahrlich aus machen würde, ein Absatz, der zu groß ist, als daß Spanien ihn ohne große Provokation opjern würde. , Gegen 2000 Jockeys und Stallknechte sind direkt der indirekt bei den Pariser Nennen beschäftigt. Mehr als 2 einaktige Opern find im ahre 1893 in Deutschland und Italien isesäMeben und koniponirt worden. Die j ü n g st e (5 i v i l d i t n st Ordre des Präsidenten Cleveland überweist 1s)!) Beamte dcs Geolog! schcn Vcrnicssungs-Burcaus dem llas sisizirten Dienst. Die einzige deutsche Zei tnng, weiche seither in Mexiko be stand, die in der Landeshauptstadt er schienene Germania," ist mit dem Tode ihres Herausgebers und Ncdak tcurs, L. Epstein, eingegangen. .Den Koloß der llnabhäN' g i g k i x t " nannte nian John Adamö im Hinblick auf seine Prominenz in Debatten, sowie auf seine hervor ragende Thätigkeit im Kontinentalkon greß und cn jkonstitutionskonventcn. David Christie Murray ist stolz darauf, einen dreibändigen Roman in fünf Wochen schreibe zu können. Wie die Kritik mit dem frucht baren Nomandichtcr gleichen Schritt halten mag, ohne Ucberzeit zu arbeiten, ist freilich ein Räthsel. Der Photographie soll eine Lehrkanzel vom nächsten Studienjahre an auf den österreichischen Hochschulen eingeräumt werden. Man will damit dem Berliner Muster sol gen, woselbst die Photographie neulich in den Ilniversitätsunterrickt aufge nommcn wurde. Ueber 1000 Jahre altes Holz kam vsr Kurzem in Koblenz, Rhcinprovinz, zur Pcrsteigcrung. Es waren 117 Raummeter Eichenholz, welche vom Unterbau der alten Römer brücke hmtammen. Die Balken sind meist ein bis vier Meter lang und haben 130 Ccntimeter im Durchmesser. Russisch Ingenieure studi ren gegenwärtig den Wasserweg, der da Weiße Meer mit dem baltischen verbin den soll. Die betreffende Strecke hat eine Gesammllänge von 18 Meilen und ist zum Theil schon schiffbar. Man schäht, daß für den Kanal eine gleich mäßige Tiefe von 30 Fuß zu erhalten ist. Die Kosten sind auf nur $6,000,. 000 angeschlagen. Zwei Straußen zu Nenn zwecken besitzt Gottlieb v. Klacken berg, ein südafrikanischer Bocr. öincs dcr Tbicre hat es zu einer Schncllig keit von 22 Meilen in der Stunde ge bracht. Die Zlufzucht von Straußen zu genanntem Behufe stößt jetzt auf Schwierigkeiten in jolge derPassirng eines dahin bezüglichen Gesetze? iix englischen Regierung. Der kälteste bewohnte Punkt der Erde ist nach den Auf Zeichnungen des Petersburger Profcs sors Wild Wcrchojanöki inOstsibiricn. Der Ort liegt unter 7 Grad 34 Min. nördlicher Breite und 133 Grad 51 Min. östlicher t'ancic und befindet sich ! 107 Meter über dem Meereospiej'l. Die Durchschnitts Iahrestemperat,,r beträgt dort, nach EelsiuS gerechnet, , 19.3 Grad unter Null. Lincoln, Tie Blinde in Buchara. DaS ind der Blinden und Augen kranken scheint Buchara in Centralasien :u sein. Nach den Beobachtungen deö im Jah:e Is90 verstorbenen Arzte Dr. Heyfelder, welcher jenen Staat bereiste r,nd in dessen Hauptstadt Buchara sich längere Zeit aufhielt, hat dort jeder zehnte Mensch beschä digte Augen. Von diesem Zehntel aller Buckaren ist wieder ein Piertel ganz oder fast blind, ein zweites ist einäugig oder auf einem Auge blind, das dritte Biertel ist mehr oder weniger im Sehen beeinträchtigt durch bleibende Veränderungen an den Augen als Hornhaulflechten. Einwärtöstehen der Wimpern. Bcrkleinerng des Aug apfcls, Vcrschlicßung dcr Thränen punkte und Thränenfistcln; daö letzte Viertel jenes ZchntheilS ist von ent zündlichcn Zuständen dcr Augen hcinl gesucht. Die Ursachen dcr vielen Augenleiden und Verluste des Sehvermögens in Buchara sind: I. die klimatischen Verhältnisse deö Vandcö; 2. die alle paar Jahre in Buchara hcrrschcndcn Pocken; 3. der geringe Grad von Eivilisation und 4. die daraus ent- springende Abwesenheit vernünftiger medizinischer Hilfe. Die elementaren Einflüsse, welche in Buchara den Augen schaden, sind die Vtzc, die Trockenheit, da grelle richt, welche Schädlichkeiten vom April bis Ende Oktober gewöhnlich ununterbrochen fortdauern, indem weder Wolken noch Regen eine Milde ruug dcr Sonncngluth und dcr Trocken hcit bringen. In Folge dieser klima- tischen Zustände löst sich die Oberfläche des salzigen Lehmbodens in feinen Mehl staub ans. dcr Gci lcht, Körper, unge erfüllt und die Augen um so nichrreizt, olöcr vielfach salzlialtig ist. In dcn Städten Bucharas wohnen die Menschen in ihren Häusern, wie in den er.gcn Gassen allzu dicht zusam mcnncdräuat in schlecht vcnlilirtcn Räumen, die nur selten gründlich ge reinigt werden. Die Acrmcren tragen vielfach zerlumpte, infizirte Wollklei- düng, sie waschen sich nicht selten aus stagnircnden WasscrbassinS und haben das Vorurthcil, daß man kranke Augen überhaupt nicht waschcn diine. ie tra gen eine Äopsbcdcckuug Turban oder Kala Pusch), welche dem Auge nicht den geringsten Schutz gegen die Sonne, den Wind und den Staub gewährt. Die Frauen aber tragen einen dichten schwur- zen Schleier über das Gesicht, dcr Haut und Augen erhitzt und durch dcn zu großen Kontrast mit der Sonnenhelle dcn Augen schädlich wird. Bis vor einigen 'Zainen war ,n Buchara nicht die geringste wissen schaflliche medizinische Hilfe und auch keine Tradition von Hausmitteln vor Handen. Ein alter, angcfchcncr, buch rifchcr Hcilkünstlcr, dcr sein Wissen aus Indien hatte, erzählte Heyfelder, ,cr besitze ein Mittel, welches Blind heit vertreibe, auch wenn sie schon 15 Jahre gedauert habe." Dieses Mittel bestand aus den bekannten Augcntropfen aus schwefelsaurem Zink. Der gute Mann hatte aber keine Ahnung von Anatomie und Physiologie, also auch nicht von Pathologie und Tberapie Die dortigen Barbiere aber befassen sich nur mit Blutegellcgen und einigen wenigen Operationen. Die Blinden pflegen in. Buchara von ihren Angehörigen geführt zu wer den; einzelne gehen auch am Stock durch die engen, belebten Straßen. Manche wählen dazu die Rächt, wenn die Straßen volkölcer sind. Kommt man aber unversehens geritten oder gefahren, so gerathen diese blinden. nächtlichen Wa"derer in Gefahr, z verunglücken. Sie haben jedoch neben grosser Ortstermin, n sehr viel Ruhe und verstehen es, sich an die Wand zu driiaen oder an einen Bau zu lehnen, so daß man doch nur selten von einem Unfall hört. Andere betteln konstant an den Straßen und Ecken. Andere sind im Stande, ihren Lcbenöunter halt zu vcrdicncn, und zwar sind es zwei Lebcr.Sbcrufe, welche sie aus- dauernd ausfüllen. Der eine ist der eines Maffagistcn. Die Massage ist eine alte asiatische Tradition und wird in Buchara gegen Rheumatismus. Gelenksleifigkeit und andere beiden, aber auch hygieinisch als Gegengewicht gegen das schlane Herumhocken und Herumliegen angewandt. Dieses Mas siten betreiben einzelne Blinde mit großem Geschick. Andere Blinde dienen in Drechsler- und Schlosser Werkstätten zum Drehen dcr Treib ricmen. Durch die europäischen Aerzte, welche im Gefolge dcr Eisenbahn in das ömirthum kamen, ist dort zum ersten Male etwas wie Behandlung der Ophthalmie in'ö Leben getreten Jetzt nach einem Jahre," so berichtet Heyfelder, bringt man uns die Kin- der schon mit dcn Anfängen dcr Augenleiden. Ein kleiner Rachbarjunge kommt alle Morgen selbst zu mir ge- laufen und läßt 'ich Tropfen in die Augen tröpfeln. Die Bewohner haben gchvrt, daß man kranke Augen waschen mun und bringen mir schon wohl gcwa schene kleine Patienten. Wir haben sie gelehrt, die falsch gestellten Wimpern mit Zängclchcn auszurcilicn, und in Folge unsercr Anweisungen' irisicn sie jetzt, daß M!lch, mit warmem Wasser gemischt, zu Waschungen und Lösungen sich eignet. An arme Weiber geben wir reine Schleier und Allen verabreichen wir alte feine Leinwand zu rcrbändcn So gering diese Anfänge mcdizini scher Mission auch sein mögen, so be weisen sie d'ch die Empfänglichkeit dcr Bucharen für etaS RcueS. und mich Ncb., Donnerstag, beucht, die europäische Civilisation habe die Verpflichtung, inebesondcre in mcdizinischcr Beziehung Segen bringend in die Existenz der Morgen ländcr einzugreisen." Radfahrer und Serzkrankheiteu. Der bekannte Londoner Arzt Dr. George Herschcll, der an einem Lon doner Spital für Herzkranke wirkt und selbst dem Radfahrersport huldigt, be- spricht ,n einem längere, Aussatze Das Ac'adsahren uno die erzirani' heilen." Wir entnehmen dieser, gcwi die weitesten Kreise intcressircndcn Arbeit daS Folqcnde: Die Zahl jener Leute, die daS Rad fahren übermäßig betreiben, ist sehr groß. Rationelles Radfahren ist eine Form von Vergnügen, die wohl am meisten zur Förderung dcr Gesundheit beiträgt; in unmäßiger Weise oder unter ungünstigen Bedingungen betrie- den, ist es eine dcr gesährlichsten. Ich habe sagt Dr. Herschcll ungcwöhn- lich viel Gelegenheit gehabt, dicS zu erproben, dcnn in dcn "letzten Jahren kam eine große Anzahl von Hcrckrank hcitcn, die zweifellos durch Bicycle fahren hervorgerufen wurden, unter meine Beobachtung. Dcr Grund, warum das Radfahren schädlicher werden kann, als eine andere Leibesübung, liegt wahrscheinlich in dem Umstände, daß der Bicyclist sowohl beim Einzelfahren als beim Fahren in Gesellschaft leicht zu AuS schrei tungcn kommt. Am häufigsten geschieht dies bci B.'rgfahrtcn. Der Bicyclist näher! sich dem Gipfel, fein Herz arbeitet mit großer Kraft und starker Spannung; wenn dcr Radfahrer absteigen und sich erholen würde, könnte er sich keinen Schaden zufügen; in den meisten Fällen aber denkt er: Nur noch ein paar Umdrehungen dcs Rades und ich bin oben," er verstärkt seine Anstrengung, und in diesen paar Minuten hat er sich geschädigt, oft so stark, daß er sich nicht mehr erholen kann. Beim Fahren in Gesellschaft ist eS zumeist noch schlimmer, weil da dcr Wetteifer angestachelt ist und Niemand, selbst der Schwächste, zurück bleiben will. Die Folgen dcr Ucbcranstrcngung des Herzens durch Bicyclefahrcn find in vier Gruppen zutheilen: l. wird Hypertrophie des Hcrzcns erzeugt, 2. akute Herzerweiterung, die geheilt wird, wenn die Ursache verschwindet, das heißt wenn man aufhört, radzu fahren, oder die den Tod herbeiführt; an dritter Stelle istchronische Herz klappcncrkraukung zu nc.cn, viertens nervöse Erkrankung dcs Hcrzenö. Hypertrophie des Hcrzcns tritt zumeist ein. wenn längere Zeit trainirt wird; dabei werden die Gefäßwandungcn des Herzen? stark verändert. Das geht wie beim Athleten, dcr sich wvhl fühlt, so lange er jung ist und seine Ucbun gen noch machen kann; wenn er älter wird, ist daö Herz' zu groß, und es fangen die Störungen an. Durch Ucbcranstrengungen wird der Blut druck aus die Herzwand wesentlich ge steigert, daö Herz kann das Blut nicht ganz entleeren, die Venen werden zu stark ausgedehnt, und dabei müssen die Herzbcwegungcn immer stärker 'ind stärker werden. In solchen Fällen geschieht es, daß die Leute den Athem verlieren, und die Herz- und Athem bcklcmmungen werden, da das Herz in Folge der roschen Kontraktion zu viel Blut aus dcr 'unge aufnimmt, immer stärker und stärker. Wird die Ansiren gung noch weiter fortgesetzt, so kann das Herz nur einen geringen Theil des passircndcn Blutes entleeren, und es kommt zu einer rapiden Erweiterung des Herzens. Sehr oft kommen in Folge der Herz Hypertrophie oder Herzerweiterung rela tive Hcrzklappenerkrankungen vor, in Folge welcher es zu Stauungen in den verschcidenslen Körpertheilen kommt, Anschwellungen dcr Füße, Wasser ansammlungen u. s. w. Die nervösen Störungen, die so oft bci Radfahrern auftreten, werden häufig übersehen, weil sich die Leute zu erholen pflegen oder diese Störungen anderen Ursachen zuschreiben. Kürze deö Athems, ein Druckgefühl im Magen, ein unange nehmes Gefühl in dcr Herzgegend der Patient fühlt sein Herz schlagen, glaubt manchmal, daß es stehen bleibe das sind die Erscheinungen, welche eintreten, wenn man unmäßig fährt. Dos Radfahren, mäßig betrieben, eine gesunde Uebung ist, wurde schon gesagt, und so sonderbar es scheinen mag, es läßt sich sogar als wirksames Heilmittel für Herzkrankheiten verwen den. Dr. Herschell gibt zum Schlüsse folgende Ruthschläge: Man soll nur auf Rädern mit kleiner Uebcrcstzung fahren; der Radfahrer soll ausrecht sitzen, damit die Lunge sich ausdehnen kann ; große Gewicht ist auf cntsprc chende Nabrung zu legen, die Ucbcrfüt terung mit starken Rährmittcin. wie Bcafslcak. ist zu vcrmciden, ebenso der Genuß von slimulri enden Mitteln, wie Kola und Koka und größeren Alkoholmcnzcn. Hauptsache ist ber: sobald dcr Radfahrer das geringste Unbehagen beim Athmen oder in der Brust spürt, soll er aufhören zu fahren. Deserteur ist Professor Vittorini von der Akademie Girgcnli, Sizilien. Er wurde als Einjährig Freiwilliger im österreichischen Heere fahnenflüchtig und nahm seine Lehr thätigkcit als Professor in Girgcnti wieder auf. Da zwischen Oesterreich Ungarn und Italien kein aus Descr teure bezüglicher AuSlicferungsvcrtrag besteht, jbürste dcr muthige Herr Pro fejsor ungestraft davonkommen. 3 Januar 1895. Born neuen Zaren Ueber den neuen Zaren Nikolaus den Zweiten von Rußland hat die auelän dische Presse so viel geschrieben und r-rakelt, daß die nachfolgenden Aufüh rungen eine bewährten St.. Peters burger Korrespondenten über dcn jun gen 2öjäi,rigcn Herrscher besondere Beachtung verdienen dürften. Dcr Gewährsmann berichtet : Als Thronfolger wurde Nikolaus Alerandrowitsch ziemlich wenig bcach tct, schon weil Niemand und er selbst am allerwenigsten an die Möglichkeit eines so raschen Thronwechsels gedacht hatte. Dcr junge Naslednik" (Thron folgcr richtiger Erbe) trat mit einer so großen Bescheidenheit au,f, daß von irgend einem Einfluß seinerseits auf die RcgierungSgeschäfte keine Rede sein konnte. .In dcr Gescllschast sogar waren seine Oheime viel mehr um schmeichelt, und man spricht heute noch von einem Ball bei dcr Gräfin Klein michel, dcn dcr Thronfolger verlassen konnte, ohne daß es die Hausfrau gc merkt hätte. Nicht einmal einen eige nen Hauehalt, wie das für jeden groß jährigen russischen Großfürsten selbst verständlicher Brauch ist, wollte er haben. Er begnügte sich mit einigen Zimmern im Haufe feiner Eltern, in dem ohnehin zu kleinen Anitschkow palast. Die feit seinem I. Lebens jähre (die russischen Großfürsten wer dcn mit 17 Jahren majorcnn erklärt) dem Thronfolger zuerkannte Apanage von jährlich 5,000,000 Rudel hat er niemals genommen; er verbrauchte im Jahre kaum 400,000 Rubel, von wel chen zwei Drittel den zahllosen Wohl thütigtcitsanstaltcn angewiesen wnr dcn, dcren Vorsitzender respektive Pro tcktor er war. Die übrigen 4. 00,000 Rubel blicbcn in der Staatskasse zur Verfügung dcr verschiedenen Ministe rien. Leichtsinnige Jugendstreiche hat Nikolaus dcr Zweite niemals bcgan gen. Seine Finanzangclegcnhcitcn waren stets so peinlich geordnet, daß ihn dcr Vater oft scherzend seinen RcchnungSrath" nannte. harten konnte er nicht ansehen, ohne zu gähnen, und alö einziges spirituöseS Getränk diente ihm Selterswasser mit je einem Gläschen Kognak. Nichts destoweniger wnr dcr Thronfolger ein flotter Reiter und Tänzer, ein passiv' nirter Schlittschuhläufer und Vclocipc- bist. Aus seiner Weltreise hat er sogar manchen übermüthigen Streich auögc führt. Man denke an die bekannte Exkursion in Japan, die beinahe tra gisch geendet hätte. Liebschaften unter hielt Nikolaus ebcnsalls nicht, und nur der bildschönen Primaballerina des russischen Opcmhauses, Fräulein Marie KfchossinSky, war es beschicken, einen tieferen Eindruck auf ihn hervor zurufen. Mit ihr unterhielt dcr Thron folgcr auch eine Zeit laug einen intimeren freundschaftlichen Verkehr, ohne daß weder er, noch daS Mädchen jemals an eine Verhcirathung gedacht hätten. Als er auf Wunsch seiner Eltern dcr Prinzessin Alix von Hessen die Hand zum Lebcnöbnnde reichte, war er jedenfalls aller sonstigen Fes scln ledig. Seitdem Nikolaus den Thron bestie gen hat, ist er thatsächlich wie umge wandelt. Er tritt energisch und selbst bewußt auf, und mit Bcsorgniß blickt z. B. die nächste Umgebung deö Herr fchcrö auf die täglichen Spaziergänge des Zaren. Man findet, daß er sich hierbei zu sehr erponirt. Es verlautet sogar, das; Gros!siirt'crgci Alcxandro witsch Schwierigkeiten macht, dcn Posten eine St. Petersburger Gene ralgouverneurs anzunehmen ; er wolle die Verantwortung für die Sicherheit deö Zaren nicht tragen. Für die Jndi vidualität dcs jungen Regenten zeugt noch der Umstand, daß er auf den Plan des Großfürsten Michael Rikolaje witsch, dcn Gcneralsrang und die Würde eincs Gcncraladjutantcn anzu nehmen, nicht einging, sondern erklärte, in dem Range eines Obersten, dcn ihm sein Vatcr ertheilte, verbleiben zu wollen. Nikolaus der Zweite genoß eine um fassende und gründliche Bildung. Alexander dcr Dritte hat so oft über seine eigene vernachlässigte Erziehung geklagt und ließ deshalb seinen Kin dern tüchtige Kenntnisse beibringen. Der neue Zar beherrscht acht neuere Sprachen und hat dcr vergleichenden Gesetzgebung, sowie dcr Rationalöko nomie viel Aufmerksamkeit gewidmet. Er ist also ein vortrefflich begabter, gut unterrichtctcrFürst. der unter ebenso ausnahmsweise glücklichen Umständen zur Regierung kam und die Sympa thien von ganz Europa, sowie die Liebe seines Volkes die Alexander der Tritte erst erwerben mußte schon am Tage feiner Thronbesteigung in Empfang nehmen durste. Tie äußere Politik, welche Nikolaus der Zweite einschlagen wird, betrcffcnd, so wird, wenigstens in dcn erstcn Jahren, nichts geändert werden. Der junge Zar ist zu klug, um die Bedeutung der Licbcsäußcrungcn, die feinem todten Vater zu Thcil wurden, nicht richtig zu verstehen. Eine friedliche national russische Politik hat Alexander dem Drillen diese Liebe erworben, sein Sohn wird sie zweifellos fortführen. Der größte eisenhaltige Berg, dcr Welt liegt in der Nähe der mcxikaniscl'cn Stadt Durang und wurde kmZlich für dcn Preis von SI, 000, 000 an einen amcrikanischcn Millionär verkauft. Der neue Besitzer beabsichtigt, dor selbst ausgedehnte Eisen- und Stahl, erke anzulegen. ?ie ffabue von ?!rw Qrlean,?. Im Frühjahr 1807 kurze Zeit nach dem in Berlin der Reichstag dcSNord deutschen Bundes die Verfassung dcssel den und gleichzeitig die neuen deut schen Bundcsfarben Schwarz, Weiß, Rothangenommen hatte, vereinigten sich die deutschen Frauen in New Orleans zur Anfertigung einer Fahne in dcn neuen deutschen Farben, auö 'chwcrcr Seide mit goldgestickter Wid iung, die mit entsprechender Adresse nach Berlin gesandt, dem Norddeut schen Parlament während seiner ersten Session präscntirt und über dein Scs scl deS Reichstagspräsidenten ange bracht wurde. Und alS im Jahre 187 l, nach dem glorreichen Kriege gegen Frankreich, nach der Wicdcrausrichtung des deutschen Kaiserreiches, dcr erste deutsche RcichStag in einem neuen Gebäude zusammentrat, da wurde die von den . deutschen Frauen in New Orleans gestiftete Fahne auS dem alten in das neue RcichstagSgcbäude übergeführt und über dem Sitze des Präsidenten Simpson entfaltet. Dort, im norddeutschen Parlament, wie im deutschen Reichstag, schreibt die New Orleans Deutsche Zeitung," hat unsere Fahne nunmehr länger alö '21 Jahre den Ehrcnsitz eingenommen. Unter ihren Falten hat Fürst Bis marck, der Schöpfer des Neuen Deut schen Reiches, alle feine weltbcwcgen dcn Reden gehalten, sind die großen parlamentarischen Schlachten deö ver flosscncn Vicrtcijahrhunderts auSge fochten worden. Die New Orleanfer Fahne im RcichotagSgebäude gehörte mit zu den würdigsten Ucberlieferun- gen aus der großen, auS dcr heroischen Zeit dcr Wiedergeburt des deutschen Reiches, und sie war ein beredtes Zeichen der warmen Begeisterung, mit welcher ihre Stifter, die Deutschen New Orleans, ihre Frauen und Töch tcr, den durch Bismarcks Genie, durch Disziplin und Tapferkeit errungenen nationalen Wicdcraufschwung in der alten deutschen Hcimath begrüßten. In das neue deutsche Reichstags' gcbäude ist die Fahne nicht mit über geführt worden, was man in New Orleans sehr übel vermerkt hat. Aber sie ist nicht allein zurückgeblieben. Auch der histvllsche Sessel, welchen Bismarck die Reihe von Jahren hin durch im norddeutschen Parlament und im deutschen Reichstag bei dcn Sitzun gcn des Auudesrathes eingenommen hatte, dcn noch Eaprivi olkupirte, ist mit ihr in der Rumpelkammer gcblic den, wozu die genannte Zeitung be merkt : Unsere Fahne und Bismarcks Scs sel in dcr Rumpelkammer: Wie viel würden sich diese ehrwürdigen Ueber restc aus einer großen Zeit wohl zu erzählen haben, wenn sie reden könn-tat!"- 5ine furchtbare Verlustliste. Tie außcrordcntliche Höhe dcr Verlust- und Verwundeten! iste dcs Eisen bahnpersonals in dcn Ver. Staaten veranlaßt die Ehicagocr Ab:ndpost" zu folgenden bemcrkenswerlhen Aus fühmngen : ?ast unbemerkt ist der Bericht dcr zn'ischcnstaatlichcn Vcrkchrskommission geblieben, dcr die Kunde bringt, daß im letzten Rechnungsjahre von dcn 873,002 Angestellten dcr amerikani schen Eisenbahnen nicht weniger als 2727 getödtct und 31.728 'verletzt worden sind. Eine solche Menschen- schlächterei im Frieden ist geradezu unerhört. Von 25 Eisenbahnb:dienstc ien immer Einer getödtct odcr verkrüp pelt das ist eine Verlustliste, die selbst im blutigsten Kriege erschreckend ge nannt werden müßte. Wodurch diese zahlreichen Unfälle" verursacht werden, ist kein Geheimniß. Sie sind meistens auf Sparsamkeitö rücksichtcn" zurückzuführen. Weil die Bahngeselbschaften an den Frachtwagcn keine besseren Brems- und Koppelungs Vorrichtungen anbringen wollen, stiir zen jährlich Taufende von Bremsern von den schlüpfrigen Dächern herab, und werden ebenso viele Kopplcr zwi schen den Wagen buchstäblich zerquetscht. Auch die Zusammenstöße und Enkglei sungcn erfolgen bci dcn Frachtziigcn viel öfter, als bci den Pcrfonenzügen, weil für erstere kein ausreichender Signalisirungsdienst eingeführt worden ist. Tie Fürsorge für die Sicherheit der Passagiere läßt auch noch sehr viel zu wünschen übrig, aber immerhin wurden von dcn vielen Millionen Reisenden, die sich dcr Eisenbahnen bedienten, im angeführten Jahre nur 299 getödtct und 3229 verletzt. Auf einen geködteten oder verwundeten Passagier kommen also neun umge brachte oder verstümmelte Eisenbahn bcdienjtcte, und da die Zahl der Rei senden doch ungleich größer ist, als die Zahl der Angestellten, so wird das Mißverhältniß noch schlimmer. Das selbe aber erklärt sich daraus, daß die Bahngcsrllschaften Schadenersatz zah lcn müssen, wenn sie ihre Reisenden umbringen, während sie die zum Schutze der Zugmannschaften erlassenen Gesetze durch Zpezialkontrnltc" zu umgehen wissen, odcr die Kläger durch lang wierigc Prozesse ermüden. Hierbei leistet ihnen die Rcchtopslege" jeden erdenklichen Vorschub. Indische Fürsten in ihrer eigenartigen Erscheinung sind in Lon don etwas Alltägliches, in Deutschland aber eine große Seltenheit. Dieser seltene Anblick ist kürzlich dcn nackt beinigcn jiurgäsicn des Pfarrers Kneipp in Wvriohvfcn zu Theil gcwor den, als ihnen dcr Maharadscha vrn Baroda einen Besuch abstattete. Mo. Z!i. Tie nächste Pariser Weltausnellnug. Die Pariser sind vsfciibar entschlos sen. die Ehicagocr in Puutto Wcltaus sicllung nech zu übcrtrumpscn. obgleich vor Jahresfrist das allgemeine Urtheil über die nunmehr versunkene und ver gcsscne Weiße Stadt' dahin lautcic, daß auf diesem Gebiete etwa Groß artigeres nicht geleistet werden könne. Wir haben noch immer unsere starken Zweifel, daß die Weltausstellung im ahre 1900 einen so überwältigenden Eindruck hinterlassen wird, wie die von 1894, selbst wenn der von den Parifern ausgeschriebene Wettbewerb für Projekte zur Verschönerung diese i!u da dii'cle Unternehmens noch gewaltigere Projekte zeitigen sollte, als bisher geschehen. Unter dcn bereit eingerichteten Vorschlägcn finden sich so kolossale und abenteuerliche, daß selbst die Ehicagocr über diese Aus geburten dcrEindilduugölraft crftauncn werden. Wir lassen hier einige dcr merkwürdigsten Projekte folgen: Einer verlangt einen Platz angcwie sen, um auf demselben eineMondkugcl im Maßstabe von 1:350.000 Meter aufzustellen, auf welcher Kugel die Gebirge, Meere, Vulkane, Schrunden u. s. w. dargestellt sind. Ein söge nanntcr Ballon kaptif würde sich um diese Kugel hcrnmbewcgcn und den Beschauern die Illusion einer Reise um den Mond gewähren. Ein Anderer möchte kreisende Pavil lons mit beweglichen, sich drehenden Fußböden errichten, wo der bequcnr sitzende Besucher die ausgestellten Gegenstände vor sich vorbeiziehen schen würde. Ein Dritter will den Mond, die VcnuS und dcn Mars in riesenhaftem Maßstab nachbilden. Ein Anderer wünscht die französische Geistlichkeit von Ehlodwig an bis auf die Gegenwart in Porträt, theils gemalt oder in Erzgust oder in Marmor auszustellen. Einer behauptet, ein Mittel zu wis sen. um dcn Mond, für das Gesicht, bis auf eine Entfernung von blos 20 Kilometern dcr Erde zu nähern. Ein Deutscher reicht den Plan zu einem Ballon kaptif ein, dcr von einer Eisenbahn geführt und vermittelst eine an dem Schiss angebrachten Motor bewegt, die Reise um Paris herum machen würde. Einer will einen Platz angewiesen erhalten, um dort ein Riesensaß von 4000 Hektoliter auszustellen, welches Faß die Besucher gegen eine kleine Gebühr ansehen und das dann den KI üifi-WnHiriltiipvTt ? 11 (Mlllitiil thvcY l w p- I Ijji- . t V:'lMlIVH Sache überlassen würde. Zw:i Pariser schlagen vor, ein Bild des alten Frankreich, nach feinen alten, Provinzen, niit seinen Werkstätten, Buden, Wohnungen u. s. w. herzurich ten, in der Mitte desselben würde ein Saal für volksthümliche Ergötzlichkci tcn und Feste gebaut werden. Einer schlägt vor, auf künstlichen 'lun, großartige Szenen und Ereig Äaw aus dem Leben der Völker aller Zeilen ,'in Bildern sich spiegeln zu lassen. Ein Anderer strebt darnach, die 'Kopf bildcr dcr Fürsten und berühmten Man ner (in möglichster Achnlichkeit und in Lebensgroße) zu vereinigen. Ein Amerikaner will eine Mine von iooo i)uz ,ese anlegen. Ein anderer Amerikaner wünscht einen Raum, auf welchem er ein Land schaftsbild der Hawai Inseln und eincs feuerspeienden Kraters auf einer derselben (natürlich mit einem wirk lichen lebendigen, nicht blos gemalten Feuer) aufstellen möchte. Einer reicht einen Plan zur Besci tigun'g der Festungswerke von Paris und zu einer Ersetzung derselben durch einen Kanal ein; in diesem Kanal sollen unterseeische Bauwerke aus Glas hergestellt, ferner auf der Seine eine viereckige Brücke mit einem Klub Hotel errichtet, ein Knstallpalast und eine Krislallbrücke gebaut, ein Aqua rium oder Wasserpalast angelegt und schließlich ein Wasserfall geschaffen werden. Ein Anderer redet von Wasserfällcn, die von dcr dritten Plattform des Eifclthurmes herunterstürzen sollen. Man würde durch sie sür daö Farbcn spiel dcr beleuchteten Springbrunnen wunderbare Effekte erzielen. Ein Ocstcrrcichcr spricht von einem Erdglobus im Maßstab von einem I00,000stcl. der von den drei Parzen getragen würde. Ein Spanier will einen Schacht von 1000 Fuß Tiefe graben und diesen mit Gallericn, Restaurationen, Cfc chati tants u. f. w. versehen. Und so geht es weiter in'S'nciid liche! Wenn auch wahrscheinlich nur sehr wenige von diesen Projekten zur Ausführung gelangen werden, so spricht doch Alles dafür, daß die Besucher dcr Pariser Weltausstellung von 190 sich nicht langweilen werden. Die R i e s e n l i q u i d a t l o n dcr Firma Bariug BrothcrS u. lir. in London ist beendet. Die letzte Scku rität dcr Firma, im Betrage von S7, 500.009 bci dcr cngllschcn Bank dcponirt, empfing ein Sündikut. Der Rcsk. wclchcr nach dem BaMerott dc.r Baring'schen Familicnmitnlicdcrn zur Vertheiln;; unter sich verbleibt, wiid auf ungefähr $3,000.000 geschätzt., Stadt reifende in fal schen Z ä h n e n bilden das Reneste auf dem Gebiete dcZ Berliner Hau-kels-Vcrkchrö. Da ihre Bedingungen, wie Abzahlung von 50 Pfennigen pro Woche, ziemlich annehmbare sind, so geht das Geschäft recht flott. i I i X H r ., - -,.-- l