in blondes sjjr. Jiccfüctte nach dem ,xkan;Sien 'I'iichkl von 15. L. ,3a. sag!e ktr Doktor. ,e gi'dt In menschlichen Leben Zeitpunkte tei Wider willen und der Eiiimiiihigung, die. wenn nlcht ein günstiger Umstand da zmischm tritt, leicht zum Selbstmord sahlkll können. Zu diesen Zeitpunkten aehSrt besonder der de Ueberganze au der Theorie in die Prari mit ihren zahl, reicher, Enttäuschungen. 2Da wurden Sie rhl sagen, wenn Sie oon uiir hLren wurden, dah mein eigene Leben in einem solch:'., Augenblicke buchstäblich nur an einem Haare hing an einem Haare, dem ich e vn danke, daß ich inzwischen noch weile dreißig Jahre leite und in der Lage bin, Ihnen die Gejchichle meine Selbstmordkl zu erzählen.' .Erzählen Sie, erzählen Sie, lieber Doktor 1" .Nun gut, meine Freunde, seht hier beil Der Doktor öffnete dte Kapsel seine Ringel, den er am kleinen Finger der linken Hand trug und srug lächelnd: .Wal sehen 5i hter,' ,N!chS,' sagten die enttäuschten Neu gierigen. .Wie! Seht doch genauer. ... dann erdet Ihr schon etwa sehen!' ,Hch, mir scheint, ich sehe ein Haar .Gau recht.' .Ein blonde Haar da Haar eine Mädchen oder einer Frau . . . . " .Und diese Haar wurde mein Retter, ihm verdanke ich mein Vermögen und mein Ansehen.... Sie können sich hier, nach denken, wie sehr ich mein blonde aar in Ehren hatte." Der Doktor schloß die Kapsel seine Ringe wieder, nachdem er einen rost, baren TaliSman mit den Lippen berührt hatte. Von allen Seilen wurde er bestürmt, seine Geschichte zu erzählen. .Im Ifah 1830 so begann er nun, .war ich sunsundzmanzig Jahre alt. Ich hatte soeben meine medizinischen Studien beendtat und mit meinem DoktorDiplm ausgestattet sagte ich dem Quartier Laiin Lebewohl und schlug meinen Wohnsitz im dritten Stockwerk eine Hause der Rue de Brouoaire aus. Meine Mittel waren sehr bescheidener Art. Die ge, ringe Summe, die meine Mutter mir nach vollendetem Studium rch zur Ver suauna stellen konnte, war durch die sü. meine Wohnungseinrichtung nöthigen AuSniiben schnell verbraucht. Mein Mutter hatte da größte Vertrauen Ie zllalich meiner Zukunft. Jetzt, nachdem ich Doktor der Medizin und Chirurgie der Pariser mediunt eben Fakultät war hielt sie mein Glück für gemacht. An Kundschaft konnte eS mir nicht kehlen, und mit le, Patienten mrßien Ruhm und Reichihum ihren Einzug bet mir halte. Die arme Frau sah schon, daß ich einen Sitz in der Akademie einnahm Ihre Briefe waren oll goldener Träume und voll lanzerder onnungen. Auch ich selbst hegt solche während der letzten Monate meiner Studienzeit. Mangel an Lebeuökenntniß ließ mich glauben, daß ich nur mit dem Rechte ausgestattet zu sein brauchte, Kranke zu heilen, um alSbalv von solchen üverlau fen zu werden. Al ich meine neue Wohnung bezogen hatte, wagte ich nicht auszugehen, au Furcht, die zahlreichen Kranken, die meine Hilfe in Anspruch nehmen würden könnten einen Fehlgang machen. Aber die Dunkelheit der Nacht war der einzig, Besuch, der eintraf. Endlich begab ich mich u Bett, gab mir die größte Mühe, um dem Schlafe zu widerstehen, um es nicht zu überhören, wenn die Nachtklingel gezogen erden sollte, ,oie in meinem Schlafzimmer angebracht war und an der HauSthüre von der Straße au in Bewegung gesetzt werden konnte. Die verwünschte Klingel verhinderte aber nicht, daß ich schließlich doch in tie fen Schlaf verfiel, au dem ich erst Vov mittag zehn Uhr erwachte. Auch In den folgenden Tagen wurde meine Ruhe nicht durch einen einziaen Besuch gestört. Ein tiefer Widerwille bemächtigte sich bald meiner. Statt mich als gesuchten Arzt zu sehen, sah ich mich völlig unbeachtet und unbekannt. Meine Mutter starb bald darauf und ich hatte sie In dem Glauben gelassen, daß alle ihre Hossnun i.en sich verwirklicht haben. Indessen ah ich mich genöthigt, meine Wohnung m dritten Stockwerk mit einer ärmlichen Dachstube zu vertauschen und mußte nicht mehr, von was ich leben sollte. Meine Studlenfltuilde aufzusuchen und in An, fpruch zu nehmen, dazu fühlte ich mich zu stolz. Ich verlauste meine Möbel und meine Bücher und ersetzte erstere durch ein schlechtes Bett, einen Tisch und einen Stuhl. Da genügte mir, denn auf Besuche hatte ich ja nicht mehr zu rechnen, ausgenommen den meiner Pfört nerin, die mir täglich da Bett zurecht machte. Als Gegendienst verlangte Frau Pingot, dies war der Name der Pförtnerin nach einem stillschweigen' den Uebereinkommen nichts, als daß ich ihre bösen Reden über Gott und die Welt ruhig mit anhörte, aS mit meiner eigenen Stimmung sich recht wohl ver trug. Mein Lebensüberdruß machte fo reißende Fortschritte, daß ich bald allen Ernste den Entschluß faßte, au dieser Welt zu scheiden, in der e auch dem kennlnißreichgen, gelehrtesten Manne widerfahren kann, daß er nicht sein täg liche Brod verdient. Ich hatte mich mit meinen Selbstmordgedanken so sehr vertraut gemacht, daß ich für verloren gelten und daß nur ein Wunder mich noch retten konnte.... Und diese Wunder hat sich für mich eingestellt. Der zu meinem Abscheiden au dieser Welt angesetzte Tag brach endlich an. Frau Pingot kam, wie gewöhnlich gegen zehn Uhr, um mein Bett zurecht zu ma 5 und meine abgenützten Kleider zu büisten. .Sei ich n:qt ein wenig hklen?' ug sie ÖS ist slhr kal: heute.' .Wir wollen warten bi morgen, Frau Pingot.' .Gut. . . . Wissen te oder auch Herr Doctor, daß Sie einen neuen Rock ge brauchen und daß die Aermel de alten, den Sie tragen, durchlöchert sind?' .Er wird morgen augebessert erden, Frau Pingot.' .Wir haben eine chneider im Hause, der da machen kann, aevn er nüchtern st. Wahrend dieser Arbeit wird er we nigsteni keine Zeit haben, seine arme Frau zu schlagen Approxo, ich glaub einen Anfang von Prari für Sie gefunden zu haben und da war kein Unglück, denn der erste Client bringt den zweiten, dieser den dritten herbei und so weiter '&ie Ilsen, Ihr Nachdarm. die alle Frau, die sich Rentiere nennt.' .Ist sie krank'' .Sie selbst nicht.... die alten Ren tieren haben eine gut Gesundheit..'., aber ihr Hund. . . ihr Azor. . . .Was?... Sie will, daß ich...?' Sie will e nicht ich bin eS, die e Ihnen vorschlägt und ich bin sich, daß sie Ihnen sehr dankbar wäre, wenn Cie ihren lieben or heilen würben. ES ist ein abscheuliche Thier, an dessen Heilung mir sehr wenia qelegea. Aber au Jnleres e ur tote, Herr doctor. würde ich e gerne sehen DtePranS thäte Ihnen sehr noth.' Hiitie ich mich in einer normalen Stimmung befunden,' fuhr der Doctor fort, ,so hatte tch der Frau Pingot wahr scheinlich die Thllre gewiesen, o aber lachte ich über ihre wohlgemeinte Drei, fligreit und versprach ihr. am folgenden Tage den Hund meiner Nachbarin zu be suchen.' I.Morgen, immer morgen,' sagte Frau Pingot . . , ..Sie haben heute wohl sehr viel zu thun, wen tch fragen darf. .Ich habe nur ein Geschäft zu besor gen. asselbe ist aber wichtig genug,' fügte ich lachend hinzu, .um den Gedan ken an audere nicht auskommen zu lassen.' .Nun, um so besser,' bemerkte die Pförtnerin .die Sache scheint ihren Ansang zu nehmen. . . . das freut mich Ich verabschiedete Frau Pingot, klei bete mich ruhig an und ging fort, ohne irgend ine Zeile de Abschiebe zu hinter, lassen. Für mich war da Leben kein Wort de Bedauern mehr werth. Frau Pingot hatte Recht; e war seh kalt. Ich zitterte in meinem fadenschei nigktt, abgetragenen Anzug und hatte weder Handschuhe noch Ukberzieher, Meinen Rock zuknöpfend und meine Hände reibend, schlug ich den Weg nach der Notre Dame Brücke ein. Der StUstinord durch Ertrinken ist der ein zige, der kein Kosten verursacht. Da Wasser fließt sür Jedermann. Strick Kohlen, Pulver und Kugeln bildeten einen Lurus, den ich mir nicht mehr er lausen konnt. Ich kam auf der Brücke an, neigt mich über die Brustwehr und maß mit meinen Blicken die Tiefe meine devor. stehenden Falle. Die Sein ging mit Treibeis, da an den Pfeilern der Brücke zerbarst. Einige Mauloffen, die mich in die Tief blicken sahen, blieben stehen und thaten desgleichen. Au Furcht, dieselben könnten mir zu Hilfe kommen. wollte ich warten, bis sie sich entfernt haben würden. Ich lehnt mich an die Brustwehr und kreuzte ungeduldig die Arme. Da sielen meine Blicke zufällig auf den rechten Aermel meine Rockes und tch bemerkte daraus ein Haar Ich ergriff S, um eS wegzuwerfen zögerte aber doch, S dem Spiel der Winde zu überlassen. ES war ein schönes, wie Seide schillernde blonde Haar, da anscheinend einer jungen, hübschen Dame angehört hatte. .Wie kommt diese Haar auf meinen Rock?' frug ich mich ... . .Sollte das nicht in Fingerzeig sein, daß Dir doch noch ein schönere Loo be schieden sein könnte?' Im Geiste sah ich ein frische, hübsches junges Mädchen, da mir freundlich zu lächelte. Mein H;rz, wie aus einem langen, eisigen Schlafe rwacht, pochte vor Erregung, und die Hoffnung, des Glückes noch thcilhaftig werdin zu kön nen. erfüllte mich auf'S Neue. Fühlte ich mich doch noch jung und kräftig und bei einiger Au'daucr ha'.te ich an dem Leben noch nicht zu verzweifeln. Diese Mahnung glaubte ich au dem Munde d:r schönen Eigenthümer! deS blonde Haares, wie ich sii im Geiste vor mir sah, zu vernehmen. PlZtzlich tot sich mir wieder der An blick der trüben Fluthen der Seine, die dumpf unter mir dahinrauschten, und ich erschrack bei dem Gedanken an da Vor haben, da mich nach der NotreDame, Brücke geführt hatte und eilenden Schritt te begab ich mich zurück nach meiner Dachstube In der Ru de ProuvaireS, wo ich mich jetzt, trotz alles Elends, nahezu heimisch fühlte. Meinen Talisman, da blonde Haar, legte ich sorgfältig in ein kleine Kästchen und nahm mir vor, nicht eher zu ruhen, bi ich di Eigenthümir! de schönen blonden Haare gefunden und sie zu meiner Frau gemacht haben würde. Zu diesem Zweck mußte ich allerdings meine Menschenscheu und meine Zurück gezogenheit ausgeben. Von meiner Dachstube auS hatte ich natürlich wenig Aussicht, meine Fee zu finden. Ich mußte die Versammlungen, die Concerte und Theater besuchen, wo die grauen uns ihre schönen Haare bewundern lassen. Aber wie sollte ich in' Theater gehen, ohne einen Sou in der Tasche? Wie sollte ich mit meinen schäbige KleidungS, stücken in einem Salon zeigen? Wie also au meiner Vereinsamung heraus kommen und mein Gelübde erfüllen? Der Hunger und der Frost, den ich em pfand, ließ mich nahezu wieder bereuen, daß ich meinen Entschluß, in die Seine zu springen, auigezeken geilt. Da erinnerte Ich rmq cta i.a:amen Clienten, den mir grau Pmgot ange; boten halte, de Huntes der taten Rentiere, meirer Nachbarin. .Bei Gott,' sagte ich mir, ,e ist weniger Ziimvstlck, für eine:, prakll-en ,zi. einen kranken Hand zu kurirm. al selbst vorHungcr zu stoben. 'Ich stüizte daher au meiner Stube unv iccste eniiqiosien bei meiner Nachbarin an. Die alt Frau öffne! mir und al ich ihr den Zweck meine Besuche mittheilte, bat t mich um Entschuldigung und versicherte mir, daß sie der F:au Ping?t aukbrücklich ver boten habe, nir einen fo unpassenden Vorschlag zu machen. Das Zartgefühl und da ganie vornehme Auftreten der alten Dame erleichterte e mir, darauf zu bestehen, daß sie mir den Pa!i:r.ten zei gen tröge. Vielleicht ahnte sie den Grund meiner Beharrlichkeit und so gao sie endlich nach, indem sie mich zu dem Fauteuil führte, aus dem ein niedlicher Wachtelhund schlief. Das kleine Thier war an der Pfote von einem Wagen ver litzt worden. Ich rhielt zehn Franc für diesen ersten Besuch und ebensoviel für einige folgende Besuche. Mein An zug wurde bald mit inem neuen ver tauscht und Dank der Empfehlung der alten Dame fand ich dann Eingang bei den reichsten und vornehmsten Familien der Stadt. Einige meiner Kuren mach ten Aussehen und eS dauerte nicht lange, so war mein Glück gemacht. Aber ver geben suchte tch in der Gesellschaft nach der Eigenthumeitn de! blonden aares, dem ich meine Auferstehung verdankte. Meine Freunde erinnerten mich oft an' Hetrathen. Ich blieb aber meinem blon den Haare treu. AtS ich von meiner Dachstube wieder nach dem dritten Stockwerk umzog, machte sich Frau Pingot in meiner Um gebung zu thun, da sie bei solchen Gele genheiten gern mit Hand an' Werk legt. Plötzlich sah ich auf inem Tische ein blonde Haar glänzen, welches ganz demjenigen glich, das Ich In der Kapsel meweS Ringes be!vah:te. Fast im gier chen Augenblick bemerkte ich, daß miine ehrbar Psörtnertn, um ihr grauen Haar zu bedecken, eine blonde Flechte trug, welcher das blonde Haar, das au dem Tischt lag, offenbar entfallen war, ebenso wie dasjenige, das mir als Talis man diente, und dem tch mein Leben meinen Reichthum und meinen großen Rus verdank!. Der poetische Nimbus der mein blondes Haar bis dahin um geben hatte, war dahin. Dagegen muß tch nach ie vor die Wege der Vorsehung bewundern, die mit den kleinsten Mitteln die größten Zwecke ersüllt. Was grau Pingot betrifft, so setzte ich ihr in lebenslängliche Penston auS im Hinblick aus die Dienste, die mir ein Beflandthe, threr aarnkchke erwiesen hatte. .und was ist aus Ihrem Gelübde ge worden, die Schöne mit dem blonden Haare zu Ihrer Frau zu machen?' fru gen die Freunde des DoctorS. .Mein Gelübde ist nicht verletzt wor den,' erwiderte Letzterer, .denn für'S Erste war Frau Ptngot nichts weniger als schön und für' Zweite war sie ver heirathet.' Aus der alten Kanselladt. Zu den geschichtlichen Merkwürdig, ketten, welche das im Bau jetzt fertige neue Rathhau ausweisen wird, gehört u. A. di von dem schwedischen Bildhauer Manstadt verfertigte BachuS - Statue Es ist das di Sandstelnfigur, welche seit dem Jahre 1770 am Eingange des ehe maligen Rathsweinkellers in dem be rühmten Einbeck'fchm Haufe am Don: busch stand und bei dem großen Hambur ger Brande, der diese .Filiale' d:8 be nachhalten Rathhauses vernichtete, rhal ten blieb. Manstadt erhielt seiner Zeit für da Kunstwerk 800 Fl. Banco, wSH rend ihm der Pirna'sche Sandstein vom Bauhof geliefert wurde; nicht blos wegen deS faunischen Ausdrucks, der in den Ge sichtSzügen deS Weingotte liegt, fondern auch wegen der Entstehungsgeschichte des ,FaunGesichteS', das einem stolzen Hamburger Rathsherrn sehr ähnlich sah, wurde S viel bewundert. Ein Hambur ger Chronist erzählt, daß Manstadt den al Zecher und Schlemmer bekannten Hamburger Rathsherrn aus Räch dafür versinnbildlicht hätte, daß dieser dem Künstler die Hand feiner hübschen Toch ter abgeschlagen hab. Als der stolz Ralhsherr aus Aerger über den Streich bald darauf starb, habe der Bildhauer trotzdem sein Lieb heimgeführt, das selbst unter der Hartherzigkeit feines Vt,s viel zu liiden hatte. Die Besucher de! Reth'ellerS halte so sehr an dem BachuS Gefalle gesunden, daß di anfängliche Absicht deS Kollegiums der KellerDepu tation, die GesichlSzüge des Rathsherrn ändern zu lassen, alsbald aufgegeben morden ist. Dief BachuSstzur war nach dem großen Brande im Hamburgischen Museum sür Alterthümer ausgestellt; die vom Zahn dr Zeit arg mitgenom mene Staiu ist inzwischen am Eingänge deZ zukünftigen Hamburger RathSWetn kellerZ aufgestellt und von dem Hambur ger Bildhauer Engelhart Pfeiffer stau, rirt worden. Der Hamburger Raths Weinkeller, der größte in den drei Hansa städten, soll im Anfange des nächsten JahreZ öffentlich verpachtet werden. Schon vor der Einweihung des mit einem Kostenaufwand von 10 Million Mark errichteten stolzen RalhhauLbaueS soll er seiner Bestimmung übergeben werden. Seit mehr als SO Jahren besitzt Ham bürg bekanntlich keinen RathS-Weinkeller mehr. Jetzt wird er mit Bildhauerarbei ten und Wandmalereien von Berlin Künstlern und E. Fitger, Bremen, in luxuriöser Weise hergerichtet. Einschließ, lich Grundsteinkeller, .Remter', ,Ro fenkranz' und .Brautzimmer' wird er sür 2000 Personen Platz bieten; die Pacht dürfte 50,000 Mark überschreiten. Al eigenartig in ganz Deutschland wild als Pedant zu dem :w!hn:en Brautzimmer die .Brautpforte' mtt SisndeSamtkzimmer eirgenchket. Ja dieser B.autpsoile, an deren Eingang Adam und Eoa stehen, finden die söge. nannten .Notabein , Trauung' statt. Sie sind nur mit Genehmigung oei knatS gestattet und kosten 300 Mark. Aus ?irogom's Wemoir. Den jüngst erschienenen Erinnerung, i großen russischen Chirurgen Pirozcm, de ist Folgendes entnommen: Wie der Zar N.kolauS I. sür die Aufklärung nirkle, Halle er einmal in den dreißiger Iah- en bei einem Besuche in Berlin recht ein. dringlich gezeigt. Pirogow arbeitete damals mir noch anderen Russen in der Charite. Der Zar war Gast seine Botschafter? Ribeaupierr und wollte eine Tage die Russen bei sich sehen, Sie kamen, unter ihnen auch manch polnische Unterthanen Seiner Majestät. La nahm NllolauS emen von ven Polen in Bei hör. Indem der Zar dicht an ihn herantrat, fragte r im Ton der höchsten Entrüstung: .Warum tragen Sie eigentlich einen Schnunbart?' Der Pol zitterte wie ein schwanke Rohr und flüsterte: .Ich bin aus Votvnlen'. Darauf Se. Majestät mit Slrenze: AuS Volhvnien oder nicht, das ist ganz einerlei. Sie sind ein Russe und müssen wissen, daß e in Rußland nur Militärxersonen erlaubt ist. emen Schnunbart zu tragen.' Auf jeder Silbe lag der vernichtende Nachdruck eine souveränen Willens. Dann rich teie der Kaiser sein Wort an ven oi schafter, zeigte mit dem Finger aus den Unglücklichen mit den revolutionär beleg- ten Oberlippen unv rles: .ucastreni' Der Volhynier wurde gepackt, in Ne benimmer abgeführt und sofort .auf. geklärt', will sagen rasirt. Gern verweilt der Verfasser bei seinen Begegnungen mit allerlei Originalen. ES gab manchen merkwürdigen Kauzune ter den vielfach durch ihre Unwissenheit ausgezeichneten Bureaukraten. Ein ot. cheS Original war auch der Kurator der Dorpater Universität der dreißiger Jahr, Kraftström. Er war eiaenllich General, major der Garde und demnach berechtigt, auf dem Felde der Wissenschast, aus mel, ches ihn der Zar Nikolaus I. verpflanzt hatte, unwissend zu fein. Doch auch er war geistreich in setner Weise. Er unter schied drei Arten von Wissenschaften, eine bis zu einem gewissen Grade nützliche dann ein chSbltch, Ute im auine ge halten werden müsse, um nicht zu viel Schaden anzurichten endlich eine brauchbare, die zur Kurzweil bemittelter Leute vorbanden sei. Wie der Herr Kurator, so standen auch manche Profes, soren nicht gereade auf der Höhe der Zeit So. z.B. der Anatom Dr. Wachter, der auch prakltscljer Arzt war. Bon vielem, einem Oefterreicher alten Schlages, sagt ein anderer Dorpater Präses or, Et choriuS mit Namen, daß er dümmer wäre, IS eS die ru rnchen Gesetz zu ein er laubten. Dr. Wachter Allheilmittel war der Kamillenihee. Einmal wirb der Doktor Nachts zu einem Schwerkranken gerusen. Er geht auf das im Dunkeln stehende Krankenbett zu und leiert die ständige Formel: .Trinken Sie 'mal Kamillenthee und es wird schon besser werden.' Dann erst sühtt er nach dem PulS deS Kranken, der aber nicht mehr geht, und fügt hinzu: .Ah so, verzeihen Sie, Sie sind schon todt!?' ?i KoycnlotZe. DaS Geschlecht.der Hohenlohe darf sich an historischer Bedeutung kühn über viele der regierenden deutschen Fürsten Häu er stellen. In den NetchS,ar ten stand zwar sind die einzelnen Linien de HauseS erst im Jahre 1764 rhobenwor den. Jedoch bemerkt das damals au gestellte Diplom selbst, daß eS sich nur um ein Erneuerung der gürftenmürde handele, da die fürstliche Abstammung des HauseS auS dem sraniischen Her zoaSqc chlecht dlplomau ch ermtc en sei. Die Hohenlohe sind in der That eines der ältesten rekchsunmtttelbaren Ge chlech ter. AIS Urahnherr gilt Hkrmann ter Erlauchte, der mit Adelheid, der ÄZittw des Herzogs Heinrich von Franken und ivtutter des ruhmvollen Kaiser Konrad II. vermählt war. Die Hohenlohe fte hen also in nahester Verwandschaft zu einem der tüchtigsten Kaisergefchlechter Deutschlands. Herrman'S Sohn wählte zu feinem Wohnsitz die zwischen Ussen beim und Rothenburg an der Tauber be ligene Burg Hochloch, Hohenloch oder Hohenlohe, nach der sich seit dem 12. Jahrhundert, da ganze Geschlecht nennt und der auch der Wappenspruch der Fa mitte: Orirnar ei flararna angepaßt ist. Obwohl eS schon damals mehrere Linien gab. so unterscheidet man doch erst seit 1231 die beiden Zweige Hohelohe-Ho, henlohe, der auf dem Stammschlosse, und Hoheulohe,Brauneck, der auf Brauneck refldirt. Als letzterer 1390 erlosch, wurde der gnnze Besitz vereinigt, durch ein gemeinsames Hausgesetz verbunden und daS Geschlecht besteht nunmehr bis heute aus zwei Hauptlinien, der von Neuenfteinund der von Waldenburg. Daß daS Geschlecht der Hohenlohe nach dem Zerfalle Deutschlands nicht ei souveränes HauS vom Range unserer Mittelflaaten geworden ist, gereicht ihm zur Ehre, denn eS verschmäht , vor dn Marfchällen und Dienern Napoleon zu kriechen, um einen möglichst großen Bissen zu erhäschen, unv es verkettete fein Schicksal mit dem Geschick Preußen. Nach dem NelchSdeputationLhauxischluß von 1803 sollte daS HauS Hohenloh drei Virilstimmen im Reichsfürstenralh erhalten. Doch schon die Rheinbundacte von 1S0S zertheilte eS unter die Rhein bundflaaten. Der unglückliche Feldherr von Jena und Prenzlau war der in Sla wenzig begrabene HohenlodeOehringen. Aber der mildem allen Reich: erlöschend Glanz de Hause eiheb sich von neuem mit der Erhebung Deutschland. Der erste Hohenlohe ,m Dienste der Hohn zollern si?l, ein Freund de KuisZrßen Friedrich I., in der Schlacht em Cremer Lamm gegen den märkischen Adel. Auller. Um da schmackhafte Schallhier, da jetzt wieder zum Entzücken aller Fem schmecker aus denLpe:sekar!en zuerscheinen beginnt, hat sich ein eigener Krei mehr oder minder guter Witze gebildet. In der jüngsten Zeit sind wiede,holt leichte oder auch schwere Erkrankungen durch den Genuß ganz frischer Austern heroorgeru, fen. .Sagen Sie mir aufrichtig, lieber Doktor', fragte deshalb eine ängstliche Dame ihren Hausarzt, .sind Austern ge, sund?' ,Hm', meinte der alle Hausarzt bedenklich, .bei mir hat sich wenigsten noch keine wegen Uawohlsein beklagt.' Anspruchsvollen Austernliebhabern möge die kieine Zwiesprache zwischen einem Gast und dem Oberkellner zur Warnung dienen. Gast: Kellner, die Basiern sind doch srl ch? Kellner: Sehr wohl, mein Herr. Heule Nachmittag angekommen. Gast: schön dann bringen Sie mir ein Dutzend. Aber recht große verstehen iLtef Kellner: Äeyr wohll Ga't: usge. sucht schöne, direkt vom Ei! Kellner: Sehr wohll, Gast: Ader sauber geöffnet Kellner: O gewiß. Gast: Und ohne Splitter! Kellner: Wie Sie befehlen. Gast: Gut! Nun. auf wa warten ie denn noch? Kellner: Pardon, ich wollte mir die Frage rlauben, ob ie die Austern mit oder ohne Perle wünschen ? Einen klassischen Austernscherz verdankt di Welt dem englischen Dichter Bulwer. Dieser wurde aus inem Spazierritte von einem Unwetter überrascht und suchte in der Heerftraß Zuflucht. AS der durch näßte Dichter in di Schankitube trat, fand er den Platz um den Ösen schon von Gasten belagert, die keine Miene mach ten, zusammenzurücken. Aber der Dich ter wußt sich zu helfen. .Gebt meinem Pferde sofort zwer Dutzend Austern !' befahl er dem Wirth. Der Wirth macht ein verdutztes Gesicht. .Zwei Dutzend Austern meinem Pferde", wiederholte Bulwer. .Beeilt Euch!' Der Mann stürzte hinaus, um dem Befehle nachzn kommen ; alle Gaste folgten ihm, um das austernfreffeude Pferd zu sehen. Als sie mit langen Gesichtern wieder herein kamen, hatte Bulwer den besten Platz an der Ofenbank eingenommen. .Herr' gotterte der verblüffte Wirth, ,Jh Pferd will keine Austern fressen I Dann gebt sie mir her!' erwiderte Bul ver ruhig. .Dem Gaul aber gebt ein Bund öeu!' Zum Schluß noch eine kleine ScharfftnnSprobe, für die Freund des leckeren MeereSbewohnerS: eine zwei stlbige Charade, wie st der berühmte Herr Mikosch dem nicht minder schlauen Herm JavoS zum Nachtisch ausgiebt Die erste schreit man, wird irar au Fuß getreten, die zweite schaut man, wenn man NachtS thut beten, das Ganz, ißt man, wenn man hat Moneten! Auf dem Warsche. Benvenuto Coronano, der Komponist von Fiesta Marina' und .Claudia' erzählt folgendes Erlebnih. Er war zu einer Waffenübung einberufen worden und während eines langen Marsches fiel ihm eine Melodie ein, die ihn geradez. verfolgte, diesen ular.d konnte er nur bannen, wenn er sie ausschrieb. End, lich, als Trommeln und Trompeten, ja selbst der Schritt der Soldaten ihm im. mer wieder diese Melodie zu wiederholen schienen, zog er sein Notizbuch auS der Tasche und begann zu schreiben. Bald darauf stürzte der Unterossizier mütherd auf Coronano zu und schrie ihn an, wie er sich unterstehen könne, zu schreiben I ,,Jch muh schreiben I ' fegte der arme Komponist darauf, waS den U üerofsizier so erbitterte, daß er den Säbel zog, um den renitenten Soldaten damit zu züchti gen. In diesem Momente kam der Oberst herbei, ließ sich den Vorfall erzählen, nahm das Notizbuch, und überflog das Geschriebene. Streng sagt r darauf zum Unteroffizier: ,,Der Mann soll wei terschreiben aber wenn dieser Marsch morgen nicht von der RegimentSmufik gespielt wird, fo geht er auch acht Tage tn'S Gefängniß." ES ist selbstoer flZndlich, daß der Marsch am nächsten Morgen vor den Fenstern deS Obersten ertönte. Schnell gefaht. CtneS LöenbS bemerkte DurrsZ im .Thealre frev9sis' einen Zuschauir, der eingeschlafen war. .Siehst Du!' sagte er zum Schriststeller Soulie, von w?l chem eine Tragödie aufgesühxt wurde, .das ist die Wirkung, welche ein Stück hervorbringen.' Am folgenden Abend gab man inKo. mödie von Dumas. Der Autor sowohl als Soulie waren ebensalls wieder anwesend. Plötzlich klopfte Letzterer seinem Kollegen auf di Schuller. zeigte ihm ein Mann, der, durch die Vorgänge auf der Buhn unbeirrt, sanft schlummerte und sagte: .Siehst Du. mein Lieber, daß man ebenso einschlafen kann, wenn man Deinen Witzen lauscht!' .Aber das ist ja der Herr von gestern, der immer noch nicht erwacht ist!' antwortete Dumas. Stets gerechte Barisalbe. Hausirer: ,, . . . .Kein Schwindil, jun ger Herr ! Nach Anwendung dieser, bei der Chicagoer Weltausstellung preisge, krönten Bartwichse bekommen Sie in acht Tagen einen stattlichen Vollbart I" Junger Herr: Ich mag aber gar kei nen Bart!" Hausirer: ,,Dann kann ich Sie Ihnen erst recht empsehlenl" Unanzcntlzme Uebereinilimniung. Ob sie kochet, kb sie dichtet. Beiee thut sie mir zum Leide : Ihre Speisen ihre Vers, U v g k n i e ß b a r sine sie d e , v e l Tti lstt Gcdankk. Chef (,u dem neuen Reifenden): ,Un ter anderem hätten Si auch du KaptlZn der hier im Hafen liegenden Schiffe zu efuchenl' Reisender: Lm. wenn tch öer la nun hinaukgeschmifsen werde ... ich kann nicht schwimmen!' Her 2eiU nadj. Siudevt A : .Kannst Du mir fünf Mark leihen?' Student B : ,m, tch bade x ja erst vor sech Wochen auSgeholsen !' Student B: .timmi ganz genau, Du bist aber wieder an der Reihe I' pnrtert. Braut : .Meine Mutter meinte heut, u Shmst mich nur de Gelde wegen l' Bräutigam: .Erlaude: da hätt' ich Dich doch längst angepumpt I' Nicht einmal das l Kranker (zu seiner grau, die eben Im Begriff ist, ihm einen Löffel Medicin einzugeben): .So mach' doch den Löffel ganz voll! Nicht einmal da biß chn M kd i zin gönnt tte einem r 3 nachdem. .Wir haben Sie sich gestern auf dem Balle amüflrt?' .Sehr gut, hab ein reizende Katz chen kennen gelernt! Und Sie?' ,O, ol Habe zwar rein agqen, sondern einen tüchtigen Kater erobert l' Vilemma. .Weihalb heirathet da Fräulein Müller ihren Buchhalter eigentlich nicht?' .Die Alten sind dagegen I' .Na, sie kann doch ohne deren Ein willigung handeln, sie ist doch vierund zwanzig alt!' .Da will sie eben nicht wissen l' Begegnung beim Zahnarzt. .Wie, Sie sichten alle Leute an und lassen sich in Gebiß um SO Mark machen?' .Aber, bester Freund, Ich muß doch etwas haben, um am Hungertuch nagen zu können.' Misjversiändniß. Fliegender Wursthändler (zu einem Nachtpassanten): .H iß Wiener..?' Passant (angeheitert): .Sehr ange, nehm, ich heiß Knolle.' ?isiilirt. A: .Ich sag' Ihnen, in dieser Sache setze ich Himmel und Hölle in Bewe gung.' B: .Wie soll ich das vkrstehen?' A: .Nun meine Gattin und Schwit germutter !' Line eier. Bauer : .Kalhi, heur' san' zehn Jahr' daß m'r un verheica!hkt han! Gib m'r zur Feier des Tag a frische Taschentüchkl!' Schwerer vorwnrf. Mann : .DaS ModegeschSft, In dem du kaufst, hat ja fall Ml" Frau: .Da trögst du mit die morali sch Vtrantmortung, wknn du mir alleS gekauft hättest, was ich wollte, HSt ten sich die Leute womöglich über Wasser halten können!' verschnaxxt. Gast: ,Hasendta!n eine Mc,rk: daS ist viel Geld I' Wirth : .So ; denken Sie, wir haben das Thier umsonst groß gesüttert?' Pantoffelheld. .Deine Frau ließ Dich gestern Abend wieder nicht in die Kne:pe? Na, hörst Du, da würde m'r die Geduld aus, gehen !' .Hm, was nützt eS, wenn meine Ge, duld ausgeht und meine Frau läßt mich nicht fort!' Genügend. A: .Ich kann nicht begreifen, warum die Frau von dem Verdacht freigesprochen wurde, den Verleumdungsbrief geschrt, ben zu haben.' B: .Aber ich bitte Sie, ihr Unschuld war doch ganz ersichtlich.' A: .Wie so?' B: .Na, der Brief hatte doch ke'n Postscriptum!' verjüngung5xrozeß. Altes Fräulein (aus dem GerichtSsaal kommend, wo sie IS Zeugin aufgetreten ist): .Gott sei Dank, jetzt bin ich doch wieder akllich in den Zwanzig !' Auch ein Trost. .Denken Sie sich, mein Junge ist schon wieder sitzen geblieben I' .Na, tröstin Sie sich mit mir, Ich habe vier Töchter, die bleiben auch sitzen. Geschichtliche Verwechslung. Major : .Haien Sie den Leuten auch etwas von den Kriegshelden des Alter thumS erzählt?' Lieutenant: .Zu Befehl, Herr Mazorl' Major: .Tcxelhuber, wer war Cäsar?' Tarelhuber : .Handxserd beim zwei, ten Geschütz!' Guie Uebersehnng. Funktionär : .Der Bureauchef duldet keine Fremdwörter, wie könnte ich wohl statt Bureauchef sagen?' Buchhalter: .Sagen Sie Schreib, ftubenhäuptling !'