bat ihn gcküt. tum.-ifU t. Lr'.l'. Ttx log war glümb Heiß gewesen. Dunkle ZS-AUn Ballten sich im Westen trnf; kurze Emtjiöfj brachten die Vor. fyii fc Ungen-itt, lief iHerdk weißt WSlkcheo; dann Obrncg sich der Himmel gänzlich. Blitz ,uckla von Wölk zu Wölk und hernieder zur Erde, fast un ushSrltch rollt der Tonner. An tinem Fenster der Villa, eiche der bnühml Chemiker. Geheimralh Pro. segor Herkm, bemohnle. stand dessen ttnzigk Tochter Susann und blickte tml Innigem Behagen in da Unwetter; sie gehörte nicht zu den jungen Damen, die dergleichen in da innerste Gemach de, Hause treibt. Nur in Mal wandte sit sich um und musterte den für zmet Per. sonen gedeckten lisch. Da HauSmäd. chm. kwt kleine untersetzte Person, er schien ander Thür; sie schien sich vor dem Gewitter mehr zu sürchten. al ihre Herrin: .Ist Friedrich zur Bahn gegangen, um Papa abzuholen?" .Gewiß, gnädige, Fräulein!' .Steht der Moselwein kalt?" .Jawohl I' m. .Gut, Sie können gehen, Minna. Man steht. Fräulein Susanna machte nicht viele Worte; sie war üterhauot eine resolute junge Dame und leitete seit dem vor einigen Zahren ersolgten lode ihrer Mutter nicht nur da HauSwesen nut fester Hand, sondern hatte auch den zu genialen Ertravaganzen geneigten Papa ganz unmerklich unter den Pantoffel ge. bracht. Da Unwetter tobte mit unverminder, ter Kraft; noch immer rauschte der Regen hernieder, leuchteten die Blitze, krachte der Donner und pfiff der Sturm, da fuhr ein Wagen die stille Straße herauf und hielt vor der Villa. Susanne eilte in da Vestibül sie hatte ja de, Vater seit vierzehn Tagen nicht gesehen und öffnete die Thllr. Da stand er schon auf der Schwelle, die hohe Gestalt in dem langen, grauen Regenpaletot und den breitrandigen Schlaxphut tief in'S Gesicht gedrückt. Der Sturm blie die Flur, lampe au, der Regen schlug Susanne in' Gesicht aber wa schadet da! Sie umhalste den lieben Papa und gab ihm einen herzhaften Kuß. .Donnerwetter!' tönte eine tiefe Baß. flimme, .da ist nett, so empfangen zu werden! Sagen Sie 'mal, liebe Kind, machen Sie da mit allen Fremden so?' Allmächtiger Gott! Da war nicht ihr Vater, sondern ein Fremder, und der hielt sie noch gar far daZ StlldenmSdchen! vvd in demselben Augenblick erschien diese mit einer Lampe an der Treppe, an der Thür aber der wirkliche Professor, dessen Wagen dem de Fremden dicht auf dem ffuße gefolgt war. ,Wa, Doktor, Sie fchen hier?' .Gewiß. Herr Geheimralh! Sie tele, graphirien mir ja, daß ich Sie um neun Uhr in Ihrer Villa aufsuchen solle. " .Famo! Da rönnen wir gleich zur Sache kommen. Aber, wo ist Fräulein Susanne?' wandte er sich an da Mädchen. .Da gnädige FrSuleln war im Augen blick hier.' .Na. sie wird wohl kommen. Vor Allem ober, lieber Doktor und zukünfti ger berühmtester Chemiker, legen Sie ab und speisen Sie mit un zu Abend. Ich sage Ihnen dann gleich, wie wir un ar ranairen werden.' Damit öffnete der Geheimrath die Thür de Speise.im mer. in welchem zu seinem Erstaunen fein Töchterchen ebenso wenig sichtbar war, wie vorher tm Vestibül. Susanne war auf ihr Zimmer geflüch tet. Sie hatte einen fremden Mann ge küßt! Sie, die Tochler US Geheim rath Herborn! Und der Fremde, äugen scheinlich ein junger Mann, war ein Be kannter ihre Papa, ihre nur zu jovia len Papa, dem auch ein jüngerer Mann ein solche Ouiproquo zu erzählen nicht Anstand nahm, wenn er auch der berühmte Geheimralh Herborn war. Auf keinen Fall wollte sie eher hlnuw tergehin, al bi der Fremd fort war. Sie lauschte da fiel die Thür in's Schloß! Gewiß, er war gegangen! Sie konnte e freilich nicht sehen, da ihr Zimmer nach dem Garten hinaus lag. Sie schlüpfte hinunter und trat in da Speisezimmer mit den Worten: .Will kommen, lieber Papal' aber ohne ihm e.itgegenzufliehen wie sonst, ja sie schlug nicht einmal die Augen auf. Sie hatte n dem einen Kuß genug. ,Na. bist Du endlich da, Sufi?' und dann die SchnckinZworte: .Meine Toch ter Susanne Herr Doktor Brön, der einige Wochen unser Hausgenosse sein wird.' Susanne blickte noch Immer zu Boden; der entsetzliche Mensch mit seinen Surf dji kosen Manieren war noch nicht fort, nein, viel schlimmer: Der Papa, der gedankenlose Papa hatte einmal wieder s einen Geniestreich begangen und einen Herrn in sein Hau aufgenommen, in dem r doch mit einer erwachsenen Toch ter allein hauste. Vielleicht war eZ noch ein älterer Herr! Alle da dachte Susanne in wenigen Augenblicken durch, während sie sich nach der Richtung hm verbeugte, in der sie die Beine de Frem den sah. .Wa Teufel, Sust, Du stehst ja aus, als ob Dir die Petersilie verhagelt wäre!' sagte nun gar noch der entsetz, lichePapa: ,Wa hat'S denn gegeben?' Gott sei Dank, er wußte noch nichts, sonst hätte er wahrscheinlich einen fchlech ten Witz darüber gemacht! .Ich habe mich so sehr vor dem Ge witter geängstigt!' log Susanne im, mer die Augen zu Boden gerichtet. .Du, Si-.si? Na, das ist auch da? nfte Mal!' Wohl oder übel konnte sie doch mit Sie niedergeschlagenen Augen nicht den gan un Aiinb mitte In der Slube sahen bleiben; sie trat also an den Tich. auf den FUedrich b.reit eindrille! tdick gelegt hatte. Sie gewahrte jetzt, daß sein Bl ck aus ihr ruh:e. Forschend, aber ehr erbietig, nicht spöltiZch, wie sie ge sürchlet hilie. ir hatte gute, klare. Jraue Augen, die nicht einmal, wie sonst ei Zelehlten, hinter einer Bälle fun selten. Man setzte sich zu Tisch; der Geheim, rath, noch ganz voll von den angenehmen Begegnungen, die ihm der soeben beendet Naturfmscher'Kovgreß gebracht hatte, plauderte unaushörlich, und der Doktor hörte ihm aufmerksam zu, ab und zu eine Bemerkung hineinwerfend, wohl mehr um fein Interesse zu bezeugen, als um zur Unterhaltung beizutragen. Susanne machte die aufmerksame Wirthin, aber sie fühlte, ir.it sie der fremde Mann an sah, sobald sie auf ihren Teller blickte. E war hübsch von ihm, daß er da Wort noch nicht an sie gerichtet hatte; sie die weltgewandte junge Dame, hätte nicht zu erwidern gewußt. Aber e ist ein Unglück, wenn man einen jovialen Papa hat. ,3un aber, lieber, junger Freund, wollen wir auf da Gelingen Ihre gro ßen Werke anstoßen! Du kannst auch mit anstoßen, Suft! Zch sage Dir, ist twa Große, wa der Doktor da in Petto hat.' Wa hals'! Su anne ergriff ihr Gla der Doktor Brön aber erhob sich, während Gla an Ela klang, verbeugte er sich mit so ritterlicher Ehrerbietung, daß SuSchen ordentlich gerührt war. Der Herr sagte dem Papa nicht dessen war sie in diesem Augenblick sicher. Aber darum war die entsetzliche Thatsache doch nicht au der Welt zu schassen: Sie hatte ihn geküßt! Wenn auch nur au Irrthum da war vielleicht ein mil dernder Umstand, aber mehr auch nicht I Jetzt meldet der Gärtner noch, daß er das Gepäck de Herrn Doktor aus dem Stern' gebracht hättel Er blieb also wirklich! Al da Abendessen beendet war, stand Susanne auf, sagte dem Papa gute Nacht, verbeugte sich stumm vordem Doktor und wollte da Zimmer verlassen, aber da ging nicht so leicht, besonder wenn der Papa so guter Laune war, wie am heutigen Abend. .Wa, Sust Du willst schon ausknei. fen? Du brauchst Dich doch vor dem Doktor nicht zu geniren l' .Ich habe Kopfschmerzen,' erwiderte Susanne, ich will nur sehen, ob im Fremdenzimmer Alle in Ordnung ist, und dann selbst schlafen gehen.' ,Na, wie Du willst, Sufl; ich möcht nur wissen, wa Du heute hast," meinte der Papa mit einer Unbefangenheit, die einer besseren Sache würdig gewesen wäre. Susann machte, daß sie au dem Zimmer kam, aber noch in der Thü hörte sie den Papa sagen: .Mein Toch ter nämlich " Gott weiß, wa da sür eine JndiSkre, tlon zu Tage kam! ES giebt Professoren und sogar Geyeimrathe, die erschrecklich indiskret sein können. Daß Susanne in dieser Nacht nicht viel geschlafen hat. bedarf keiner näheren Begründung; erst gegen Morgen sank sie in einen unruhi, gen Schlummer, aus dem st erst spät rwachte. Der Anlaß zu diesem noch dazu ziem lich jähen Erwachen war ein ent etzlichks Gebell und Gewisses, daS auS dem Gar ten herausscholl. Susanne lugte durch den Vorhang: Da lag der Herr Doktor JuftuS BronS auf dem Rasen, in der hocherhobenen Hand ein Stück Zucker und über ihm in bunten durcheinander Milly, die Forterrier, Hündin, mit ihren vier Jungen. Wahrhastig, der Herr Doktor that ganz, al ob er zu Hause wäre I Mtlly aus dem Rasen, den nicht zu vetreten tu ooch erst mit so vieler Mühe und Noth gelehrt worden war! Und nun kam noch der Papa und wollte sich ausschütten über das buntschickige Gewühl und da kleine Licht der Wissenschaft dachte gar nicht daran, sich vor er großen Leuchte zu erheben! Susanne war empört: wenn das so weiter ging, stellten die beiden alten tu denten noch ihren ganzen Haushalt auf den Kopfl Wie oute dem Herrn Do! tor aber denn doch bedeuten, daß ihres Vater Villa reine iskuoenlenbude wäre. So schnell hatte sie sich noch nie ange kleidet. WaS lag ihr auch daran, wie sie aussah, diesem Knoten gegenüber Jawohl .Knoten' hatte die junge Dame gesagt, die ihr Papa in allen tudenten Ausdrücken eingeweiht hatte. Sie trat tn den Garten, wo allerdings das piel mit dem Zucker aufgehört hatte. aber nur, um in anderer Form sich zu neuern. ) Doktor hatte nämlich auS einer Anzahl Blumentöpfe eine le bende Hecke errichtet, über die er mit Mclly abwechselnd hinübersprang, wäh rend deren noch unbenamste Sprößlinge, o gut S ging, über die Töpfe und durch die Pflanzen hindurch kletterten. ES waren Susannen? LieblingSblumen I Und der Papa amustrte sich wieder löst, lich!! Mit einem strenge .Guten Morgen'. wie S ungefähr ein Hauptmann seiner Kompagni bieten würd, wenn er sie nicht zu seiner Zusriedenhcit gerichtet Snde, näherte sie sich den Erzedenten. .Guten Morgen, gnädige Fräulein 1' antwortete er Doktor und sprang wie, der über die Blumen; der Papa aber nickt vergnügt und hatte nur Augen für do kleinste Puxpy, daS sich zwischen zwei Besten festgekeilt hatt und kläglich winselre. Susanne stand hoch aufgerichtet da; au ihren Augen blitzte der Zorn sie biß die Lippen fest aufeinander. Der Doktor hatte wahrscheinlich eine Betheiligung jhttrseit erwartet; er! höite aus zu springen und wischte sich den chmeisj ren der Urne: .Aber gnädige äulew, warum so ernst? Die kleinen Kerle können gar t genug Beiregung haben, damit sie nicht die rtaupe bekommen. Ah, wahr scheinlich die Blumen! Deshalb blicken Ihre Augen so zornig, deShilb ist Ihr Mund ' Himmlischer Vater ! Jetzt kam 3 heraui! Susanne griff rückmärt nach emem Stuhl ,dr so freundlich lächeln kann, so fest geschlissen. Ich bitt tausend Mal nm Verzeihung!' .Gar nicht rölhig, lieber Freund.' lachte der Geheimralh. ,E ist ganz gut, daß hier einmal ein bischen Leben in die Bude kommt. Mein Fräulein Tochter ist überhaupt weit über ihre J-e ernst jawohl Susi! Du soll, lest auch einmal versuchen, ob Du da drüber fortspringen kannst ich kann e noch!' und der berühmte Herr Geheim ra h that e wirklich! .Wen die Herren zur Genüge geturnt haben, könnten wir vielleicht auch Kaffee trinken', entgegnete Susanne mit schlecht verhehlter Ironie. An dr sich jetzt spinnenden Unterhaltung betheiligte sie sich nicht, denn diese drehte sich darum, ob die Einrichtungen in dem Privat, Laboratorium de Gehcimrath hinten im Garten für alle Zwecke de Doktor genügen werden. Die nächsten Tage verliefen ohne be sondere Ereigniß. Beide Herren waren so beschäftigt, daß sie sogar da? warme zweite Frühstück im Laboratorium ein, nahmen und nur zu dem späten Diner der Geheimrath liebte die englische TageS eintheilung kam Susanne mit ihnen zusammen, um nach dessen Beendigung alsbald auf ihr Zimmer zu verschwinden. Der Geheimrath, dem trotz seines welt männischen Wesen doch viel vom Ge lehrten anhaftete, war so vertieft in die Erfindung seine? jungen Kollegen und deren Vervollkommnung, daß er die un östliche Art und Weise seiner Tochter gar nicht bemerkte; auch stand sozusagen eine Krisis bevor, die entscheiden sollte, ob die Erfindung wirklich die Tragweite besaß, welche beide Herren voraussetzten. Diese Krisis ergab die günstigsten Re sultate; der Geheimralh kam so vergnügt zu Tisch, daß er zum Braten Cham pagner geben lieh. Auch Susanne nahm mehr als sonst Antheil an der Heiterkeit der beiden Herren. Sie vermied auch ich! mehr den Blick des Doktor BrönS zu begegnen. Seit heute Vormittag glaubte sie ein Mittel gefunden zu haben, um etwaigen Anspielungen auf das Ereigniß an jenem ersten Abend zu begegnen. DaS war nämlich so zugegangen: Am besagten Vormittag hat sich eine Frau Jürgens bei Susanne melden lassen und war auch vorgelassen worden, da Friedrich sein Urtheil dahin abgab, c fei eine ganz nette, reputirliche Frau. Friedrich hatte so Unrecht nicht. grau Jürgen war ungefähr dreißig Jahre alt, dr TvphuS einer jungen Wittwe aus dem mittleren Bürgerst ande, mit lachenden braunen Augen und rosigen Wangen. Auf Susannes Frage nach ihrem Be, gehr antwortete sie, daß sie, von einer Besuchsreise bei Verwandten heimkehrend, mit d,m Doktor Brön in demselben Koupee gefahren sei. Er hätte ihr er, äljlr, daß er voraussichtlich einige Wochen in der Stadt verweilen würde, und sie gefragt, ob sie nicht wüht, wo er wahrend dieser Zeit wohnen könne, da er nicht im Gasthofe bleiben wolle. .Also war es nicht seine Absicht ge. wesen, di Gastfreundschaft ihres PapaS in Anspruch zu nehmen,' merkte Su sänne innerlich an. Sie habe ihm darauf ihre Adresse ge, geben, denn wenn sie eS auch, Gottlob, nicht nöthig hätte, so vermiethe sie doch steig zwei Zimmer ihrer Wohnung, und diese stünden jetzt wegen der Ferien l'tr, Im .Stern' hätte sie aber erfahren, daß der Herr Doktor in die Villa gezogen fei, und sie möchte nun wissen, wie sie mit ihm daran sei. Diese letzten Worte betonte sie derartig, da manne nicht zweifelte, daß der Doktor die Angelegen heit mit der hübschen Wittwe in einem wärmeren Ton besprochen hatte, als sonst zwischen Miethern und Vermietherinnen möblirter Zimmer üblich. Susanne erwiderte um so frostiger dieser unternehmenden Person,' daß ihr Vater ihr die Mittheilung gemacht habe, der Herr Doktor bliebe aus einige Wochen ihr Gast, und daß Frau Jürgens sich wohl würde nach einem anderen Miether umsehen müssen. Dabei erhob sie sich und ging der Thür zu, somit in unzweideutiger Weise zeigend, daß diese Unterredung sür sie zu Ende sei, so daß der munteren Wittwe nichts übrig blieb, als durch besagte Thür zu verschwinden. DaS Sündenregister deSDoctorS hatte sich damit um einen ansehnlichen Posten vermehrt. Aber e sollte heute noch ganz anders kommen. Nach Tisch gingen beide Her ren in da Kasino; Susanne benutzte ihre Einsamkeit, um aus dem Balkon an ihre intimste Freundin, die an einen wu aierungSrath in der Provinzial,Haupt ftadt verheirathet war, einen langen Brief iu greinen, fsu verleg reie varin ge treulich, aS ihr in den letzten Tagen widerfahren und wie entsetzlich der Druck sei. der auf ihr lastete. BiS jetzt wäre sie ja außer Stande, dem Doktor Brön weitere Vorwurf zu machen, denn er könne doch nicht dafür, daß sie ihn ge, küßt habe, nur sürchte sie, daß er ihr den Pava aämlich entfremden und ihn wohl gar zu allerlei Ungehörigkeilen verführen werde. Al Susanne so weit gekommen war, stand sie, einer leicht erklärlichen Ideen, Association folgend, auf und sah nach der Uhr. ES war EinS, und der Papa noch nicht daheim! So spät war er noch nie ausgeblieben, außer bei besonderen Veranlassungen, allerdings wohl weniger dem tizenen Triebe folgend al all Mangel an Kueipzencssin. Dieser Mangel schien ja nunmehr beseitigt zu sem. Auch lesen Zvchlrero?xuvll gr gen den armen Doktor trug sie in den Brief ein, der nachgerade den Charakter eine Tagebuches angencmmen hatte, wenn in Susanne MiviaturHand schrift auch nur einen Bogen füllte. Ein ziemlich starker swinc, ver nq plötzlich erhob, ließ sie frösteln; sie ging, ein Tuch zu holen, und fand den getreuen Friedrich, der. wie stet, renVezeimraio erwartete, schlafend im Vestibül. Gehen Sie zu Bett. Friedrich; Pap, bat mir gesagt, daß die Versammlung sehr lange dauern würde ich werde ihn erwarten.' Friedrich erhob sich schlaftrunken und brummte vor sich hin : 'ne nette Veisammlung uir.DitZiiii- Mehr wagte er nicht zu sagen er kannte da Fräulein. E war die höchst tfnt tm Untere,, der Autorität de Geheimralh, daß Friedrich zu Bett geschickt wurde, denn usanne hörte, kaum aus den iva.ron zurückgekehrt, zwei Männer lauter ai nöihig singen. Dann ertönte eine derbe timme: Sinaen Sie hier nicht I Da t t nSchtl'che Ruhestörung, und die ist ver boten!' Ganz wie Sie befehlen, Herr Nacht. rath!' hörte Susann den Papa sagen, woraus in ul milverem .on vie nr tEort erkolate: .Ach, Si sind' Herr Geheimrath! Sie können so viel sinaen. wie ie wol. len. Ader soll ich viklleicht di Herren nach Sau e bringen?' Su anne schaude te. zn einem neuen ustand mußten die beiden Sünder sein, wenn der Nachtwächter das sür nöthig hielt! Fast reute e sie, basz sie Friedrich zu Bett geschickt hatte und selbst dage blieben war. Sie öffnete die Thür. Der Geheimrath nickte nach seiner Art stillvergnügt, der Doktor aber war so er, schreckt, daß er wohl da Taschentuch, da er in der Hand gehalten hatte, fallen lieö. denn Susanne sah. wie er einen weinen Gegenstand amhoo und einstecrie .Was, Sust, Du bist noch nicht zu Bett?' .Ich hielt e für besser,' entgegnete Susanne eisig, .wenn gewisse Vorkomm nille in der Familie bleiben.' Der Geheimrath sah seine Tochter kalb verblüfft, balb reuesoll an. der Doktor aber lachte: ..Das muß wahr sein, gnädiges FrZu lein, Sie haben ein erstaunliches Talent zur Schwiegermutter!" Da war stark! Susanne wurde Itl chenblaß; der Papa aber, der entsetzliche Vava. rubelte förmlich vor Freude. ..öörst Du'. Suft? Der Doktor hat Dir' gegeben! Doktor, ich danke Ihnen kür dieies befreiende Wort!" E ist gräßlich, wie aufrichtig bekneipt Männer find! Susanne war außr sich, si dreht den Hirrn dn Rücktn und lies in ven a lon. mochten sie sehen, wie sie ihre Zim, mer fanden! Da ihr! und noch dazu von einem Mann, der in ihrem Hause gastlich leider nur zu gastlich, setzte sie hinzu aufgenommen war. Di Herren waren auf ihr Zimmer gewankt: Susanne trat aus ven Barron. um noch die jüngsten Ereignisse in ihren Brief einzutragen, aber der Brief war nicht zu finden. Wahrscheinlich hatte ihn der Wind heruntergeweht; da war fatal Wenn ihn nun jemand anbt Aver der Wind glich dem Speer des Achill, der die Wunden heilte, vie er geschlagen hatte. Er hatte schwere Regenwolken beraufoebracht. die sich jetzt entluden Einem solchen Regen, wie er nun herab strömte, widersteht kein Briewapier e mußte sich in Fetzen auflösen; jeden fall wurde die Schrift unleserlich. Su lanne ina berubiat zu Bett. Am anderen Morgen brachte ihr Minna kinen Brief vom errn Doktor BrönS sie schien noch eiwaS sagen zu wollen. aber Susanne nahm ihr den Brief mit einer Mien ad, di zu vertraulichen Mittheilungen nicht rmuthigte. Wahrscheinlich wollte sich der Doktor wegen seinir gestern gethanen unartigen Bemerkung entschuldigen: Vergebliche Mühe, da würde sie ihm nie verzeihen Sie öffnete den Umschlag und entnahm demselben ihren Brief und eine Karte: JustuS BrönS. Di. phil. p. v. c. DaS war also der weisze Gegensianv gewesen, den er Heute Nacht aufgehoben hatte! Und die Karte?! Ob er wirklich schon fort ist? WaS wird der Vater sagen! AlS Susanne zum Früh tucl hinunter kam, sagte er gar nichts, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit; er war entschieden rnurrig ob eS Kater war oder Ver, ftimmung wegen des Doktors Su- ssnne hielt eS sür klüger, nicht zu fragen. Nach einiger Zeit brach er doch daS Schwelgen: ,su anne, ich mug es mrr ernittlch verbitten, daß Du meine Freunde durch Dein Benehmen auS dem Hause treibst. Der Doktor BronS ist heute rn aller Frühe fort.' .Ist er abgereist' unterbrach ihn Susann freudig. Fällt ihm nicht ein!' knurrte der m heimrath. .Er kommt nach wie vor in das Ladoratorium, wird auch dort mit mir frühstücken dazu habe ich ihn wenigsten bewogen, aber er wird unser Haus nicht mehr betreten, sondern durch den Eingang in der Nebengasse kommen. DaS ist die Folge Deines Benehmens von heute Nacht!' Gott sei Dank, der Papa wußte nichts, weder von dem Brief noch von dem Kuß! DaS war nett von dem Doktor! Aber Susanne sprach kein Wort. Nun? meinte der Geheimrath nach einer Pause. .Wa, besikblst Du. Papa?' fnn! SuSchen sag uniermürfig. .Willst ru ich nicht entschuldig'?' .Nimmermthi! kies Susanne, .ich. die Beleidigte?' .Also, Du willst memal Schcoieqer, mutter werden?' entaeanete der Vava mit einem Anflug seine senstigen Hu mor, .schade, bei dem Talent!' Da war zu ara! Jidt wiederholte der Papa noch den schnöden W tzl Su saune stand nun aus, ohne ein Wort zu erwidern, ur.d verließ da Zimmer. chale!' wiederholte der Geheim, rath, al asanne fort war, .der Dos. tor hätte mir gerade gepaßt. Er hüte mir da Mädel wieder jung gemacht kaum zwaniig a)re unz o vedant, chl' Damit ging er durch den Garten tn'i Laboratorium. E war eine Woche dahingeaanen. ohne daß Susanne den Doktor auch nm erblickt hätte. Auch den Vater sprach sie wenig nur bei Tisch ; deß Abend ging er fort, kam aber stet vor Mitternacht wieder, wahrscheinlich ar er all Abend mit Brön usam men am End gar in dessen Wohnung. di r, wie sie keinen Augenblick be zweifelte, bei der Wittwe Jürgen in der Lindengasse genommen hatte. Da wäre ja abscheulich! Sie mußte da wissen, schon aus Fürsorge sür den Papal Auch sonst ar Susanne einsam; Ihre wenigen Freundinnen waren verreist. Suse begann, di ganze Welt zu hassen; zunächst den Doktor, dann Millv. und beinahe den Papa! Am meisten aber, al dieser ihr erzählte, der große Wurf fei dem Doktor jetzt gelungen und in wissenschaftliche Form gebracht, jetzt wolle er mit ihm eine achttägige Erho, lungsreise machen. Und sie halt sich so darauf gefreut, mit dem Vater nach Helgoland zu reisen! E war abscheu lich! Beiläufig erwähnte auch der Geheim rath, daß Brön sich als Prloatdozent bei ihnen habilitiren würde. Er blieb also in der Stadt! Da hatte sie uicht erwartet! Am Ende gar wegen der Wittwe Jürgens! Sie mußte das te stimmt wissen! .Wo wohnt denn der Doktor BrönS jetzt?' Der Geheimrath horchte hoch auf; eS war da erste Mal, daß feine Tochter den Namen aussprach: .An der BonisacluS, Straße.' Also doch nicht bei der Wittwe! Der Geheimrath reiste wirklich! Su. sann wünscht Ihm viel Vergnügen, ver, schonte ihn aber mit all' den Verhak, tungkmißregeln, die sie ihm sonst nach Frauenart mit auf den Weg gab, ob, gleich die Damen doch wissen sollten, daß die Männer lolche nie befolgen. An dem Tage. IS sie des PapaS Rückkehr erwartete, kam ein Telegramm au Hamburg: Sie solle sofort dahin kommen um nach Helgoland zu reisen; Alle für ihn selbst zu einem längeren Ausenthalt Nöthige solle sie mitbringen. Wer war froher als Susanne ! ES ar doch in alter, guter Para! Er hrtte sich wohl mit seinem Reise-Kumxan nicht vertragen, um so besser! Noch am sei ben Abend dampfte sie ab. Am nächsten Morgen gingen Vater und Tochter mit der .Cobra' nach Hei, goland. Des Doktor BrönS wurde mit keinem Worte gedacht, um so weniger, als Susanne bei dem stürmischen Wet, ter wir wollen un zart ausdiücken recht leidend war. In diesem leidenden Zustand betrat sie auch daS Land und schritt mit niedergeschlagenen Augen durch die LSfter.Bllee, die heute Stoff genug üt Ihre itesenswurdige Beschäftigung fand. Noch wirkte die Seekrankheit nach: Und eS überst:! sie em Schwinde sie mußte die Augen schließen - griffen mitleidige Hände zu ein Herr legt ihren Arm in den seinen; aus ih und ihren Vater gestützt wankte sie wei, ter. AIS ihr besser wurde, blickte auf. Entsetzen! Ihr zur Seite, ihre Schritte sorgfältig leilend, qirg der Doktor BrönS! Aber gelobt seift Du, o ekkrankyettl Die energische u sänne hatte nicht die Kraft, ihren Arm fortzuziehen und sich in die gewohnt steinerne Positur zu fetzen. Nur einen müden und vorwurfsvollen Blick warf si auf den behaglich schmunzelnden Papa Der Doctor hals ihr in den Fahrstuhl, der sie mit einer Blitzesschnelle auf das Oberland beförderte, und führt sie in die bereits gemiethete Wohnung. AIS Susanne sich einigermaßen erholt und sich umgekleidet hatte, empfand sie einen rasenden Hunger, und als sie end lich satt war eS hatte das eine gute Weue gedauert besann sie ftch zwar. daß sie eigentlich sehr böse sein müsse, aber sie hatte den guten Geschmack, sich einzugeflehen, da eS damit doch zu spät wäre. Auch ar eS ihr währen ihrer Einsamkeit eingesallen, daß sie den Dcc tor in dem omtniösen Brief' auch nicht allzu glimpflich behandelt hatte. Wen er ihr AlleS das zu verzeihen schien, so konnte sie ihm auch die .Tchwieaer mutier' vergeben, denn weiter hatte er doch nicht Bö es gethan, nicht einmal den Papa zum längeren Kneipen ver ührt, damit sein Fräulein Tochter sich nicht ängstige. Nie schien BrönS, auch nicht anoeutungSweife, den Brief oder gn ben Kuß erwähnt zu haben. Man cher Andere hätte das bei fo schlechter Behandlung gethan I Daß er den ihm vor die gue gtstogenen Bltef g,Ie en. war ihm nicht zu erdenken, sein Name kam so oft und mtt wenig lobenden Bei orten und jedesmal dick unterstrichen darin vor! AlleS das dachte Susanne in der ver. Ähnlichen Stimmvnz nicht nur noch dem Diner, sondern auch im Laufe der näch. sten Tage, dknn sit glaubtt vor ich selbst kiner Entschuldigung egen ihre? Ver kehrS mit dem Doctor zu bedürfen; we nigflenS glaubte sie eS in der ersten Zeit, nachher wunderte sie sich sogar, wo er sei, wenn tr kimnal nicht zu gewohnter Zeit sich tinstellt, und verm ßtk ihn, wenn er gar eine länger eesahit ge macht hatte. Gusanne fand, daß Vr?n, sehr gut u,d unermüdlich tänzle allerdings nicht nur mit ihr, sondern mit ollen Damen, besonder aber wieder mit einer koketten Wittwe, di au Berlin war. Am ande ren Taze konnte sie e sich nicht versagen, den Doctor ein wenig damit auszuziehen und noch hinzuzufügen, daß r über Haupt ein Faible sür junge Wittwen zu huben schiene. Der Doctor mußte au dem Brief sofort, waS Susann meinte und erwiderte: .Ach so, Sie meinen die Witlwt JZr gen,! Da war nur solch' kleiner Ulk auf einer sonst langweiligen Eisenbahn fahit.' .Da mag sür einen Studenten an. gehen, aber doch nicht sür einen Mann m Ihren Jahien und in Ihrer Stel. lung!' Dergleichen würde ich noch machen, und selbst wenn ich verheirathet wäre.' .Ur.d ich würde mir da al Frau ent, schieden verbitten!' rrsetzt Susann, unbedacht. Des Doctor Augen blitzten auf, wie von einem plötzlichen Entschluß; der Ge heimralh vertiefte sich in die Be'lchtigung der auf der Düne achsenden Gräser. .DaS wird aber schlimm werden!' sagte Brön schalkhaft. .Wieso?' meinte Susann noch immer in holder Unbemußtheit. .Ich will mir nun einmal mein Recht zu einem kleinen Ulk nicht nehmen lassen, und Sie wollen e mir nicht ge statten!' .Wer? Ich! rief Susanne, der jetzt ein Licht aufdämmerte. .Fräulein Susanne', der dreiste Mensch nannte si sogar schon beim Vor, amen! .Sie haben soeben gesagt, daß Sie mir, wenn ich verheirathet wäre, diese oder jenes nicht erlauben würden; einem verheiratheten Mann aber hat nur eine Person zu befehlen, und die ist .Herr Doktor, ich bitte!' .Susanne,' tönte des Geheimrath Stimme, .ich kann' bezeugen, der Doktor hat Recht. Entweder bist Du eine entsetzlich herrschsüchtige Person, die sogar fremden Leuten befehlen will, oder .Papal' rief Susanne vorwurfsvoll, .ist das der Schutz, den ich von Dir er warten muß?' .Du verstehst Dich selbst sehr gut zu schützen, und wenn Du da nicht mehr kannst, dann ist e besser, Du ergiebst Dich auf Grad und Ungnad.' .Di Gnad rwart ich von Jhnn, Susanne jetzt ließ der Doktor schon da .Fräulein' fort .ich Haie lange genug unter Ihrer Ungnade gelitten!' .Ich ich will versuchen, Sie zu ent, schädigen,' flüsterte Susanne. .Liebe, süße Susanne!' .Ich werde mich umdrehen,' lachte der Geheimralh ganz vergnügt, .damit Ihr Euch den ersten Kuß geben könnt I' .Papa,' sagte Susanne, .e wäre ja nicht dr rste!' .Den habe ich schon bei meiner An kunft in Ihrem Hause bekommen; er ar Ihnen zugedacht, Herr Geheimralh.' ,Na, der zweite wird wohl besser schmecken,' meinte der erfahrene ölte Herr; .der Vater bekommt einen ganz anderen Kuß al der Bräutigam.' Spontini und ZZerNoz. Alle, die je mit LiSzt zusammenkamen, loben fein groß Liebenswürdigkeit und seine Cizaierrunst. Auch Georg Elliot, di berühmte englische Novelliflin, die iu Weimar 18S4 mit ihm zusammen, kam, erzählt eine hübsche Anekdote von ihm. Er war in Paris oft mit Spontini zusammen gewesen und schilderte auch mimisch den aufgeblasenen .Ritter von', indem er sich dieKragenzipfelhochzog und majestätisch wie Spontini auf und nieder schritt. Der in Paris Gefürchtete haßte besonder den Komponisten Berlioz, und Liszt, der immer Gutes im Sinne trug, sagte Spontini einst, Berlioz verehre ihn als einen brillanten Musiker Spontini aber fuhr empor, goß eine Fluth von Schmähreden über Berlioz, nannte ihn einen Verbrecher, der die Mustkkunst in den Staub trete und Schuld an ihrem Ver falle trage, und wollte auch nicht glauben, daß ein .solcher Mensch' i'm bewundere. Kurze Zeit -darauf wurde die Bestalln gegeben und Berlioz schrieb einen enthu siastischen Artikel darüber, den der aute LiSzt sogleich Spontini überbrachte. Dieser la, ihn, schmunzelte und sagte dann: .Was habe ich immer gesagt? Berlioz hat wirklich Talent zum Kriti, ker !' ßi Aapanijcher Lyrläus. Der Japaner Slokoi Tadan bat im Auftrag des Prinzen Arifugawa einige KriegSlicter für die auf Korea stehende apan, che Armee komvontrt. Sie beiLen .Tosei Gunga' Krieaslieder für d,n Zug nach China. Eines lautet: .Wenn Krieger zu Lande in'S Feld ieben. fa kll der Rasen die Leichen der Erschlagene aufnehmen. Wenn Krieaer tat tS in den Krieg gehen, so soll der Ozean die O.IX v rr r x i " . cciwen rr r iagenen vetten. (e i undenklichenZeiten sind unsere ritterlichen Krieger in Schwärmen' ausgezogen. Das menschliche Leben dauert nur fünf zig Jahre. Wer möchte ein paar elende Jahre erkaufen um den Preis der Schande? Marfchirt und feuert, so lanae ihr athmet, denn unser Leben steht dem Kaiser zur Verfügung, unsere Leiber lol. len geopfert werden zum Ruhme deS Va, terlandeS. Soldaten sollte mit Wunden auf der Brust sterben. Die Seelen Derer, welche so dem Tode troken, mir, den durch die Zeitalter den Schuhengeln der Ruhe übergeben. Vorwärts, ibr Krieger, vorwärts!'