irr- r"iff Im iwiüiiniHirffciiin iiifliii g) -MTfiTifrTiriisitiiiifttti'MMtiiiiiM , "ML i" -nr-jii iM,-Mi., iM - - - ,,,ö'''""Mi, uu , ,S'W"JI3 nat & H CkAy-lHJi Jahrgang 15. Lincoln, Neb.. Donnerstag, 29. November Wii. No. 38 7 t-vN' A' A' AM 4 fiflR rr&wVAA-&? 1 aA' v I- 3f3 o i f 5j j "Oi Vh ivCö iW TU J S tV PjM'Xy 's?-1 r wcrv vvvv m L. II 'J äj-A I La Aus dem Arizona ttickrr." 2 tadtneui fei teil, Zu uaic ft Freude seltnen wir berichten, paij ftofeiinr 'JluMPvjen, der SchtnbU'l;icr n der f!icltn1icn Schule, wieder am--flehen tmut. Vor etira tret WeaV!t tjnttc der fvcfciior zu schief si.cle.een und versuchte ans der Aachen Avmic die verschiedenen i"cl c iirnplic u v r u l: l c aiti',iirci:;it. OHracniiber von EttuHull st ant, an einen Junten angebuude,i. Oberst riii- Reitest'!. Den Ijiclt unser Prosessor in der Tuufclljcit s;;r einen Pfahl und teiieinu zu ziehen. Erst nach vier Stunden firm der Manu wieder zum Bewußifeiu. Die nctio dienen Rippen sind wieder in der RYilie, die Niileln sind ono der 21'sllo 11 undt entfernt nnd das steife K nie wird, wie der Doktor fiurt, seine Crliistizitiit wieder erkalten. Mr. Tkeinpiei! fmut gar nicht begreifen, wie er eine;: solchen Imlmm machen kennte u::d meint, das Thier habe ihn f oittmctt sehen und sich, um ihn inezu1 leiten, ausrecht in die Hohe gestellt. Bei feiner Rückkehr vvn St. Veuio, wohin er neiianiirit war. um seine Erbianle i beerdigen, brachte Mr. George M. Swift, der mit Recht so beliebte Kansinann und Präsident des Bisiilstirckimiitc-s, einen -1 Fuji lamun Strick mit. der mu den Fibern eine? cuif den Sndfee Iuseln wachsenden Pflanze gemilcht ist und erst tmr Kur zcm aus den M'mlt kam. Der Stncf soll für ,yuu,a,e;u'eche geradezu umiba'---trefflich fein, da er sekr c.lutt ist iiitb weder Fett nech Seife bniucht, um leicht int xncleu zu laufen. .Der Preis ist 5 Eeut-3 per Fuß, aber die H..U barkeit deo Strickes ist für fünf Ieilue gmmitut. Mr. Swift zögerte leinen Amienblicf, ü2 darin auznlegen. Wahrscheinlich wird der Strich in iraend einer '.laicht der nächsten Wiche probirt weiden, ein Kerl, welcher sich Grillt) Bill nennt, ist während der legten II Tage so sehr zum öffentlichen Aergerniß gewotdeu, daß, wenn er nicht während der nächsten Tage das iclima wechselt, er zweifellos n:- ersehen sein dürfte, die Tugenden des neuen Strickes zu erproben. Mr. Swifts llnteniehinuniieift kann nicht genug iieriiliint werden. $m Merlans von nur zehn Tagen nach, St. 'ouis reifen, die eehtante begraben, für SoOtM Einkäufe machen, eine neue Ctriekgaltnng entdecken und wieder nach Hanfe kominen, zeugt v"N einer Rührigkeit, die wir so nianchein unfe rer Äi'itbitrger wünschen mochten. Gestern kam Alderniair Perkinö vom zweiten istrkt zu uns, und bat uns, das Gerücht zu deinentiren, nach wel ehern er gedroht hätte, us niederzu fchiesien oder uns auf S.'",W0 Schaden crfat) zu verklagen. ei einer c--nteiuderalhssivung vor vier lochen brachte Älderinan Perkin eine Reso lution betreffs anal!firung der tS 1 ) c l) c n n e f t r a f ; e ein. 'Da in der betref fenden Straße auch nicht ein einziges Haus steht .und das Xanalisirungö-. bediirfniß lediglich dem Wunsche des Aldermans, seine (rundftiiekc los zu werden, rn'.fvrungen war, so hatten N'ir ein paar ,'orte zu sagen und der Antrag siel durch. Zn seinem Aerger nnd seiner Entrüstung hierüber wei gerte sich der Aldermnn, sich den ie' fchäftSrcgelu des 'atheö zu fügen, und wir wurden zu etwas recht Unangenehm nietn gezwungen. Vir niuftteu den Aldcrman beim .ragen packen und ihn die Treppe hinunterwerfen, uud die Erledigung der Geschäfte flockte volle zehn li'i'trntten. Wenngleich nun l'i'r. Perkins ein paar Wochen an fein Lett gebannt war und wenngleich der noch ein wenig am linken Fuße hinkt, so trägt er 's uns doch nicht nach nnd hat weder min schießen noch vom verklagen gesprochen. Bor" zekn Tagen verschwand die (Gattin von iLVafcr Gillam am Eochifc Platz in fa gehcimuißvoller Weife, das? dadurch das Interesse der ganzen Stadt erregt wurde. Als der Äcajor um 1 Uhr 'achmittagS nach der Stadt hinunter ging, war sie zu Hause und schien in ihrer alltäglichen Stimmung. Bei seiner Rückkehr um 5 Uhr war sie nirgends mehr zu finden. Nachdem man vergeblich in der Rachbari chart gesucht hatte, wurde die Polizei be imchrichtigt, und wahrend der nächsten drei Tage streiften über 10 Bürger zu Pferde die Ebene und den Busch ab, in der Hoffnung, die Spur der Berlo- rencn zu entdecken. Heftern erhielt der Major brieflich die Nachricht, daß feine verloren gegangene Frau mit einem beneren" Mann iich m mah herum treibe, und die Suche wurde plöylich abgebrochen. Der verlassene (atle theilt uns mit, da er weder prozes- siren noch den opf hängen lassen werde, fondern benbitchtige, nächste Woche nach Oklahoma zu reißen, um sich daselbst scheiden zu lassen, u etwa drei Monaten hofft er mit einer anderen (titün wieder hier ?.t ein. Mrs. ö'illam stand an der S.,ite der feinen Gesellschaft und das Luch vom guten Ton" kannte sie von .'l bis Z auswendig ; im Salatantnachen war sie groß! Sie wußte, wo sie hinaus wollte nnd da sie hinans zur Stadt wollte, werden wir sie mit Schmerzen vcrntif cn ; denn in die d'e?ellichnst wird kaum mehr ein ordentlicher Zug kom nten, es sei denn der angummizttg. Einen Wagen voll Predig, ten hinterließ der londoner Reverend 12. ,i. t(.'uiytuu i'n mu.iu Tahci ist die Zahl der vvn thut verab' faßten, aber noch ungedruckten Predig ten noch so groß, daß eö zehn Jahre bedürfen würde, um dieselben zu sich ten. (ine gefährliche Zchlange. ?as ..Misfionsheft der Weißen alcr" bringt in seiner legten Ruminer einen Bericht deö Missionärs P. Tupont, der ftir Freunde der Zoologie von Interesse sein dürste. Der Mis sionar, welcher seit mehreren Iahren in der Station irema ant Tanganfika wirkt, lernte hier eine eigenthnmlichc und sehr gefährliche Schlangenart ken neu, die von Seilen der Eingeborenen kurzweg (wezie genannt wird. Der Ziopf dieses Reptils ist nach Angabe des Millionärs nicht dicker als eine Nuß und trägt eilten Xamni, dem unseres Haushahns ähnlich : der Hals ist fingerdick uud etwa i'j Eentimeter lang ; der 'eib der Schlange jedoch er reicht die Dicke eines Armes uud ist ganz mit Schuppen bedeckt; er endet in einen K Eentimeter langen Schwanz : ,das ganze Thier jedoch mißt vier bis fünf Meter. Sobald die 'wczic, schreibt P. Dnpont, ein. ieränsch ver nimmt, erhebt sie vorsichtig den Xvpf Über das tras, lauscht nnd verbirgt sich von Reuem. Rähert sich ihr Jemand unkluger Weife, so fällt sie sosort über den Unvorsichtigen her; ihr Biß erzeugt augenblicklich einen hef tigen Schwindel, begleitet von starken Krämpfen nnd heftigem Erbrechen schwarzen Blutes. Die stärksten Män ner, die am längsten dem (wezie-üfte zu widerstehen vermögen, können schwankend kaum noch 100 bis 200 Schritte machen, dann stürzen sie nie der, um nicht mehr auszustehen ; ein Rettuttgsmittel kennt man nicht. Thiere wie der Büffel, fallen sofort nach dem Bisse. Verfolgt die Gwezie einen Gegner, so bewegt sie sich voran, indem sie ihren Jinps 30 bis 40 Eenti meter hoch trägt, springt zuweilen mit Hilfe ihres Schwanzes und zwar mit solcher Schnelligkeit, daß der Mensch alle feine Behendigkeit und Straft auf bieten muß, um ihr zu entgehen. Zu weilen stoßt das Reptil angeblich Tone ans. die dem xräheu eines Hahnes gleichen. Dieser twezie fallen jährlich, wie P. Dupont berichtet, viele Reger znm Opfer ; noch wenige Wochen vor Abgang seines Berichte starben vier Männer tu Folge Bisses dieser Schlange. R e g i m c n t s k i n d c r. Man schreibt ans Mailand: Das in Ber gamo garnisonirende -11. italienische Infanterie-Regiment hat drei minder nuö Neapel mitgebracht, wehin es vor Jahresfrist in Folge der Straßen Unruhen für einige Zeit kommandirt gewesen war. linier den heimalh- und elternlosen Straßenjungen, die eine besondere Eigenthümlichkeit Reapels bilden, haben sich in jenen Tagen viele an die auf den Straßen lagernden Truppen dienstbereit herangedrängt, um für mancherlei Besorgungen und Leistungen einen Rest vorn Mittagessen, einen Eigarrensinnintel oder einen Soldo zu erlangen. Durch den tag lichen Berlehr bildete sich eine gewisse herzliche Beziehung zwischen den Ossi zieren und dem Heilten Bolk, und vor der Rückkehr in die (Garnison hat das Offizierkorps des genannten Regi nients drei von ihnen, die sich befon ders gut anließen, regelrecht adoptirt und mit sich genommen. Einer dieser Xnabeu halle sich die Zuneigung des Obersten dadurch im Sturm gewonnen, daß er, mit einem Zweilirejchein weg geschickt, um Ei garreu zu kaufen, nicht nur diese, sondern auch den Rest richtig zurückbrachte. In die Uniform des Regiments gekleidet, find diese Xnaben nun der militärischen Zucht unterwor fen, lernen ein Handwerk in den Regi mentswerkstätten, werden auch fönst unterrichtet und angeleitet und in ihren Freistunden von einem Soldaten spazieren geführt. Zür ihren Unterhalt sorgt das Offizierkorps gemeinsam, indem jedem der Herren Adoptivväter ein bestimmter Antheil zu den Kosten von dem Monatsgehalte abgezogen wird. Bei welchen K r a n k h e i t e n darf m a n r a u ch e n ? Diese Frage beantwortet Iankan in der Zeitschrift für xrantenpflege" folgendermaßen: In erster Vinie ist das Rauchen bei den meisten chirurgischen Krankheiten erlaubt, mit Ausnahme von dem Re konvaleszentenzuftande nach Blasen oder Bauchoperationen. Augen-, Na-fen-, Hals- und Rachenkranke sollten niemals rauchen. Innere Krankheiten, welche das Rancheu ausschließen, find : PeritonitiS, Typhus und ähnliche. Bei Magenaffellivnen kann das :att chcn gestattet werden, wenn der Rauch filtrirt wird. Bei Vungenkrankheiten hält der Autor das Rauchen unter Um ständen für angezeigt. Bei Nerven krankheiteu läßt sich die Handhabung" des Rauchens nicht allgemein fefiftel len; ploi'liches Entziehen schadet sehr oft, währeiid bei Herzneurosen anderer seitS nur sehr leichter Tabak unter Filtration des Rauches benutzt werden darf. In Krankenzimmern zu rauchen, ist unzulässig. Die beste Zeit für daS Rauchen ist mehrere Stunden nach der Mahlzeit. Japans H a n d-e l s f l 0 t t e 1 89 2. Zu Ende deö IahreS 1892 zählte die Handelsflotte Japans G43 Dampfschiffe und 178 Segelschiffe europäischer Bauart, zusammen 1421 Schisse mit einem behalte von 148 31 C Tonnen. Neben diesen gab eö noch 18,183 einheimische Dschunken n.ik einem behalte von 3,16?, 7 ,",5 jiou. Die Croße der Dschunken wird nä 1 lich nach Kokn berechnet. Ein K.'u NeiS gleich 182.5 Liter wiegt dur.)- frfirnftliifi 1J.ri .Öisnnrninm. 1-7 V v...-.j.- j i. ff. Woodrusf, der Herausgeber des Tkkamah .Bartonian," ist unlängst von seiner Lebensgefährtin geschieden werdcn. Ho. H. (5. Russell, der neu erwählte ,'aiio Kommissar, hat seine Wohnung von Echuyler nach Lincoln verlegt. Herr John Variier und Fräulein Julia grey von Richardion Counth haben sich in Beatrice in Hymens Rosensefscln schmieden lassen. Von Noclh Platte werden sich bei Erössniing der Jndianer-Reservation im vflliche Ütah im nächsten Frühjahr meh rcre l'cutt eiimnden. liebt erbrachen wahrend der ver slosseoen Woche den !eldschrank der Gebrüder Enderly zu (gering und such, ten mit 5.0 das eite. Die (''eschäftsleute zu Strang haben die Absicht, eine Nachtwache in'tf Veben zu rufen, um die Diebe zu ver hindern, die Waaren zu stehle. Herr C. (5. Baker ist vom Lürger meifter Schalt) zu Beatriee ernannt wor den, um als Dklcgat dci Tranö-Mifsif' sippi Congrch i St. Lottes beizuwohnen Die K. P. 'oge zu Ponea wird mährend des Winters unter anderen Aust'ührniigen das Sliick Dämon und Pythias über die Brüter gehen lassen. Ei junger Mann Namens Freezc ist jüngst zu Pserde von Marshalllown. Iowa, nach Creighton, Nebraska, in Z.j Tagen geritten, eine Strecke von 30(J Meilen. Die Postosfiee und der Laden vvn H. Cramer & Son zu Haidy wurden 01 Mittwoch von Dieben heimgesucht, welche aber keine wcrthvollc Eroberun gen gemacht haben. Der eiserne Geldschrank in dem Fergnkon'schen Getreide Elevator wurde während der verwichcnen Woche von sieben erbrochen, die aber statt Geld ein Päckchen mit Liebesbriefen erbeuteten. Tanlor Pen von Waverly hat den Thomas Tudor am verflossenen Samstag mit einem Messer erheblich, aber nicht lebensgefährlich, verletzt. Penn wird sich vor Gericht ju verantworten haben. Campbell fc Son von Brack haben Waggonladungen Aepfcl wahrend dieser Saison versandt und werde noch weitere IOO Waaqons nach den Märkten des nördlichen Theiles des Staates be fördern. A. Forih von North Platte, der Präsident der Irrigation Assoeiation" des Staates, besuchte während der ver floffenrn Woche die Stadt Kearney, um Vorbereitungen für die am I. und 19. Dezember in gen. Stadt anzuberaumende Versammlung obiger Gesellschaft zu treffen. Ein Prairiefencr, welches auf der Gibfon'schcn Farm in der Nähe von Fremont durch Verbrennen von Spreu verursacht wurde, hat bedeutende Scha den anqerichtet. Heu, welches einen Werth von mehreren Hundert Dollars hakte und Eigenthum des H. K. G?ss war, ging in Flammen auf. Fräulein Vefta Gray, die Toaster des Advokaten E. F. Gray zu Fremont, ist als Nechtsanwalt beim Geiichtc von Dodge Evunly zum ersten Male ausge: trete". Wir haben ohne Zweifel einen großen llevcifluß an Aovokaten iniiscu iini trom-ris, so daß Rechtspraktikanten im Unterrock nicht erwünscht sein dürften. R i e s e n f e r n r 0 h r. Ans I ene, schreibt man der Tägl. Rundsch."' Im hiesigen glastechnischen Laborato rium ist man gegenwärtig mit dem Rohguß eines Objektivs zu einem astronomischen Ferneohr beschäftigt, das nack) feiner Fertigstellung die größte bisher gegossene vinfe auszuwei sen haben wird. Ihr Durchmesser be trägt nicht weniger als 1 10 Eentimeter, das heißt 14 Eentimeter mehr als der jeuige der bisherigen größten Fernrohr linse auf 'dem Lick in Ealifornien, deren Durchmesser nur 90 Eentimeter beträgt. Die neue Linse wiegt im Rohgttß etwa loEeutuer. Das Schlei fen liüid in München besorgt. Die Xofien der fertig geschliffenen Linse werden 300, 000 Mark betragen. Auf der nächsten Berliner 'ewerveauSftel lung soll das neue Objektiv ausgestellt werden. Das E i ck, k a t e r. Zu Krips kanskis Kai.'" hat, wie ans Insterburg berichtet wird, jüngst ein elfjähriger Lands chiiler aus dem Orte P. ein wür diges Seitcnftück geliefert. Der Junge hatte das Thema Das Eichhörnchen" als Aufsatz zu behandeln und schrieb darüber wörtlich : Das Eichkater lebt auf Bäumen, es kommt auch ab und zu ans die Erd und im Garten, es hatt einen Schwandz, der immer aufrecht flöht, einen Schn'.ttei wenn Mann ihm ärgert wird Er bofig. Er freßt die Bäume kabl. Man schießt ihm. Er baut ein Nest f in dem Wint, wennS friert im Winter kraust er runter. Wo er bleibt Wer weiß es, in dem Großen Welt giebts viele Große Eichkaters." N u f f i f ch c Sitten. Der Zar hat Unterthanen, die einen Händedruck verabscheuen. Sie halten diesen Braue, für gesundheitswidrig und haben, in Baku einen Berein zur Abschaffung des Händcdrnckeö" gegründet. Die Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag von (i Rubel und verpflichten sich, kci ncm Menschen die Hand zu reichen, es , c denn die behandjchuhte Hans; Zu ! loiderhandelnde zahlen eine bedeutende I Geldbuße. Die Jahresbeiträge und die Geldstrafen sollen für wohlthätige j wecke Verwendung finden. ku ltische Täuicr. Der franzosische Reileschriftstellkr Mar O'rell ichreibt in feinem kürzlich erschieneuen Buch Das Haus John Bull ii. Eo." über d,e Trunksucht in England und führt dabei unter Anderem einige dranisu'e Beispiele an: Wenn man auf dem europäischen Festlande glaubt, im Vettilgen geistiger Getränke etwas zu leisten, dann täuscht man sich; trinken kann nur der Engländer. Es ist nichts Seltenes, i einer Stadt der englischen Kolonien einen jungen Mann anlommen zu sehen, der dem Inhaber des Hotels einen Eheck von jc:o bis t;o übergibt, indem er ihm sagt: Geben Sie mir zu trinken. Wenn ich meinen Eheck vertrunken habe, benachrichtigen Sie mich davon und dann werde ich wieder nach Hause gehen!" In Graston sah ich einmal einen Gntsbefil'ei', der Hl Jahre alt war und der in das Hote!,ging, um sich vorn Morgen bis Abend Izu beirinken. Seine Frau war mit ihri, um ihn zn Be:te zu bringen und ihm kalte ttom pressen aus den ceps Zu legen! Folgende Szene trug sich aus einem Dampser zu ; ihr Held war ein Schreie gervaler oder vielmehr ein Sclnviegcr Vater' i Ein junges Mädchen erzählte uns, daß sie Braut sei. Es bleibt mir nur eine Schwierigkeit," fuhr sie fort, und das ist, die Ein willignng Papas zu erhalten." Er ist vielleicht dagegen?" warf man ihr ein. 0, nein," war die Antwort, allein damit seine Einwilligung Gel tttng habe, ist es nothwendig, daß ich einen Augenblick erfasse, in welchem Papa für feine Worte verantwortlich ist." Das arme junge Mädchen traf an ihrem Bettimmungsorte ein, ohne daß sie die Schwierigkeit auch nur einen Augenblick halte besiegen können. Ihr Bater war, als er das Schiff ver ließ, ebenso betrunlen, isie zur Zeit, da er es bestiegen l,a!te.-rEitie bemer fcnen'crt'ic Geschichte aber war fol gende: Gegeu9U.hr Morgens betrat ein wvhlgetleidelee Mann, der sehr hager war, ein Restaurant. Er legte sechs Penee auf den Tisch nnd ließ sich ein Glas Win kl) einschenken, in das er ein wenig Wasser goß und das er dann mit zitternder Hand zum Mund führte. Dann geht er fort, kommt nach einer halben Stunde, und das Versah' ren beginnt von Neuem, Abermals nach einer halben Stunde erscheint er wieder. Die Hand zittert immer slär ker und scheint das Gles nicht mehr zum Munde führen zu lonnen. Der Wirth, welcher bemerkt hatte, daß ich die Szene beobachtete, sagte mir: Während der Pausen geht er in ein anderes Hotel trinken. Wenn Sie nichts Besseres, zn thun haben, bleiben Sie da und Sie werden bald etwas Interessantes erleben." Gegen halb 1 Uhr erschien der Unglückliche in der That wieder, und zwar znm siebenten Male. Er legte wieder die sechs Penee ans den Tisch und das Oüas wirb ge füllt. Die Hand ergreift das Glas, hat aber nicht mehr die Greift, es zn heben. Da zieht der Trunkenbold ein langes Seidentuch ans der Tasche nnd wirft sich das um den Hals; dann saßt er mit jeder Hand ein Ende, sc daß ;r viit der rechten Hand zugleich das Glas ergreift ; mit der linken aber zieht er den anderen Zipfel des Tuches, so daß er Zuch, Hand und GlaS empor hebt, und zwar bis zur Höhe seiner Lippen, so daß er wieder trinken kann. Das war der erste Trunkenbold, den ich unter den Erfindern eine Rolle spielen sah. Ein theurer Geist. Ans London schreibt man: Die guten Bürger von Manchester, die sich bei Ervssnung ihres Schisfskauals für einige Stunden der Gegenwart ihrer Königin erfreu ten, haben etwas verblüfft erfahren, daß ein solcher königlicher Besuch nicht zn den billigsten Vergnügungen gehört. Die kurze Anwesenheit der Königin hat die Staat nämlich das runde Sümmchen van 121, 028 Mark 10 Pfennige gekostet. Die vom Stadt nuditor aufgestellte detaillirte Rech tiung enthält folgende interessante Posten : Bonbons, Ehvtolade u. f. w. für die königlichen minder 33 Mark. Gemüse und Früchte 972 Mark dar unter 20. Pfund Trauben zu 0 Mark 50 Pfennige das Pfund nnd 2 l Pfund Erdbeeren zn (j Mark 5i Pfennige das Pfund 3 lebendige Schildkröten 3.',4 Mark ;"io Pfennige, Eigarren und Eigarretten 2ll Mark, silberne und in der Schweiz gearbeitete Ehrenzeichen für die :kathsl,erren 2Sim Mark, Stall und Futter für die königlichen Rosse 4."i(i Mark 11. s. w. Manchester muß trotz seinem Schissskanal noch recht viel überflüssiges Gel! haben; es bleibt mit seinen 121. ono Mark allerdings immer noch hinter unserer Ein, zurück, die es einmal fertig brachte, für eine einzige Bewirthung des Prinee of Wales ntnd 1111,000 Mark springen zu lassen. E i n rn c r k w ü r d i, g e r Fall, der bis dahin in Frankreich noch nicht vorgekommen war, hat sich in dem Dorfe Rainen bei Paris während der letzten Herbstmanöver zugetragen. Einigen Soldaten, die mit Quartier scheinen versehen waren, verweigerten die Einwohner die Aufnahme uitd die Soldaten mußten trotz der vorhergegau genen anstrengenden Uebung wieder abziehen. Die in Folge dessen von der Militärbehörde gerichtlich belangten Einwohner find jebt zu einer so mäßi gen Geldbuße verurtheilt worden, daß tiefe gelinde Strafe allgemein Miß liillignng hervorgerufen hat. W a r n in ist der M e n s ch kein a t v r s ch w i m in er? I edes vier fußige Thier macht, wenn cs in' Wasser geworfen wird, mehr oder weniger geschickte Bewegungen, durch welche es vor dem Unters inlen be wahrt wird; die geschickteren Thiere wiifcn sich so gut zu bewegen, daß sie richtig schwimmend ans's Trockene gelangen, die ungeschicktere sind wenigstens im Stande, sich durch ihre Bewegungen auf der Oberfläche zu erhallen nur der Mensch ist dazu von Natur nicht im Stande. Wer das Schwimmen nicht gelernt hat, gehl, wenn er in's Wasser geräth, unfehlbar unter, denn turnn der Mensch in der Todesangst uud in dem Wunsche, sich vor dem Ertrinken zu retten, Bewegun gen macht, so sind diese nicht zur Ret tung geeignet, iondern beschleunigen im Gegentheil das Untersinken. Die An thropolvgen erklären diese ausfällige Erscheinung dadurch, daß sie sagen, jedes Thier, das in's Wasser gcralh, sucht sich durch dieselbe Thätigkeit zu retten, die ihm auch bei anderen Geseh ren hilft. Die Vierfüßler nun fachen, wenn ihnen eine Gefahr naht, ihr Heil instinktiv im Entlaufen, und so machen sie auch im Wasser Lauf bewegnngen, und diese sind in der That geeignet, sie über Wasser zn er halten. Die ersten Menschen dagegen wohnten auf Baumzweigen und wenn ihnen eine Gefahr nahte, so fuchlen sie ihr zu entgehen, indem sie aus die Bäume kletterten; fielen sie nun ins Wasser, so wußten sie sich auch hier keine andere Hilfe, als indem sie instinktiv die getvobnten Xletterbewe gnngen machten; diese sind aber nicht im Stande, den Körper über Wasser zu erhalten, sondern befördern noch das Untersinken, Diese unglückselige Nei guug, sich im Wasser durch letter betvegmigen zu helfen, hat sich von den ersten Menschen bis auf die jetzt leben den vererbt, und in der That sieht man, daß ein Nichtschwimmer im Was sei" stets letterbewegungen macht natürlich nie mit günstigem Erfolg. Eine N c u e u t d e ek u n g. Das Geheimniß der berühmten italienischen Geigenbauer will Otto Migge von jkoblenz a. Rh. gefunden haben, In einer Broschüre schreibt er: Seit mehr als hundert Iahrett sucht mau nach dem Geheimniß der alten italienischen Geigen ans der berühmten Eremeitefer Schule. Migge behauptet, daß das -e-heimuiß der großen M'eifier in nichts Anderem bestand, als in der natürlichen Art und Weife, eine Geige zn bauen und zu lackt rett. Er zeigt, auf welche Weife die Elastizität der Geigendecke durch die Lackirung erhöht wird ; es ist uur durch einen harten Vack errei chen, der in bestimmter Weise ausge tragen wird, (er stellt einen Wut von gleicher Schönheit und Güte, wie der italienische Geigenlack, her und nnutit kein Geheimniß aus dessen Zusammen fetznua. Die Mängel der , Ansprache' einer Geige vermuthete man seither stets int Holz, während sie in Wirk lichkeit nur die Folgen einer uiinatür lichen Lackirung oder Ueberlackiinng waren." DerMnfitfchciftfiellerRichard Pohl urtheilt über die Entdeckung MiggeS : Die Tragweite die' er Eut deckung ist sehr groß. Das Vertrauen zu den neuen Geigen wird bald erhöht werden; der Preis für neue Geige wird sich in bescheidenen Grenzen hal ten, der der alten Eremonefer Instru menle bedeutend ermäßigt werden. Der Gefahr des Betruges wird vorgebeugt; verdorbene Eremonefer Instrumente können durch sachverständige BeHand lung gcrcktei, Reparaturen auf ein Minimum beschränkt werden. Auch für alle anderen Saiteninstrumente wird die Losung des Problems von Beden tmig sein." Ein absonderlicher r e l i -g i v s c r (ebran ch besteht in Japan bei den Verehrern BuddhaS. Während diese vor den abgebildeten E'etter Ungeheuern beten, speien sie dieselben an, um ihre Gunst zu gewinnen. Be sonders geschieht dies mit den Riesen gestalten der Götter Ni o, welche zn beiden Seiten des Einganges der Pago den stehen. Diese Gestalten find durch Schirme von geflochtenem Draht abge sperrt und durch das Güter speien die Anbetenden kleine Bällchen von zu Brei gekautem Papier nach ihnen; bleiben die Bällchen an den Gestalten hängen, so ist dies ein gutes Zeichen, fallen sie herunter, so wollen die Göt ter die Bittenden nicht erhören. Inner halb der Drahlfchirmc liegen immer scheffelweise herabgefallene Spei kligelcheii als Zeichen unerhörter Ge bete. In gleicher Weife werden von den frommen Buddhisten die großen Glocken in den Tempeln angespielt. E i n alter a n g e 1 s ä ch s i s ch e r Kirchhof ist aus dem igh Down Hiigel bei Worthing in der englischen Grasschaft Snsser entdeckt worden. In den Gräbern stieß mau auf viele Glas gefäße. Eines hat die Form eines Weinglases und ist mit weißem Glase verziert. Ans einem anderen befinden sich griechische Schrift zeichen. Zu den Funden gehören auch dünne Bronze scheiden und Elfenbeinringc. Die mci steil Leichen, aber nicht alle, waren in der Richtung von Westen nach Osten bestattet. ' Einen g c l b r 0 t h e n Gcms-' bock hat der Kaiser von Oesterreich unlängst erlegt. Diese Abnormität wird präparirt und ausgestopft, da der jiatfer den Bock in feinen Privat geinächern zu haben wünscht. ?cr Bettler lrnrral. Eine Kraute Straüenfianr. der .Bettleiaeneral," auch . Folter von des Roße.u." ist dieser Tage in Wien ,rn Allgemeinen !rankenl,ausc gestorben. Es war dies ein hagerer hochgewack'se ner, etwa ;ujal,riger Mann mit vorn iiberezebeuglem Oberkörper, aus dem ein ausdrucksvoller, scharfgeschuitteuerops saß. Er war Sommer und Winter in Lumpen gekleidet, die nur nothdüiftia seine Bloßen bedeckten, sein Hut war wie von Flintenkugeln durchlöchert. Gewöhnlich poiiirtc er sich an eine Maueiecke in der Berggasse, Schlick gasse oder ttvlinaasse. stets eine Anzahl von Zündholzchenschachteln in der Hand,' die immer et und dieselben waren. Er bettelte nie. sondern nahm die Gaben, die man ihm unattsgefor dert reichte, mit einem herablassenden Kopfnicken in Empfang nnd dankte in so gewählten Ausdrücken und Redewen dungen, daß jeder Fremde, der ihm einige Grenzer iti die Hand drückte, unwillkürlich stehen blieb nnd ihn für einen verkleideten Bettler aus einein Mvntepin'sch'.ii Roman hielt. In zwei Stunden des Vormittags hatte oer Mann sein Tagewerk abselvirt, d,e übrige .Seit verbrachte cr in einer Schuapetneipe an der Roßmierlmide, unter deren Stammgästen er sich eines großartigen Ansehens ci freute. Ein Banlfiv in dieser Branntweinftube trug auf der Lehne einen Zettel mit der Aufs chrii't: Stammsitz des Dot ters," und Niemand wagte es, in sei ner Abwesenheit diesen Sitz zn olkn piren. Ueberdies entwickelte der Mann als ..stberlselbeier" (Bettelbrief schreibet') eine ausgedehnte Thätigkeit, die ihm den Titel Bettel General" eintrug. Seine Bettelbriefe wiesen nicht nur eine schone Handschrist aus, sie waren anch sehr jtilgewandt und schwungvoll und mußten im Vorhinein, mit 10 Kreuzer per Stück baar bezahlt werden, sonst rührte er keine Feder an. Er war übrigens wirklich ein sindirte,r, gebildeter Manu und hieß mit seinem Familiennamen Redl. Im neunten Bezirke, wo man ihn seit mehr nle 30 Iahren kannte, erzählt man sich, er sei in den Fünfzigers ahmt ein sehr gut fituirter, besser gestellter Beamter gewesen und habe in den glücklichste Verhältnissen gelebt. Da habe er plotz lich die Entdeckung gen, acht, daß ihn seine junge schöne Frau, die er abgöl tisch liebte, hinterging. Er verstieß die Treulose und ergab sich, um Vergessen hett zu suchen, dem Trnnke. So sank er. bis er znm zerlumpten Bettler und Schnapsbruder ward. Ein Bruder ReblS, ein alter penfioni.ter Beamter in der Nähe Wiens, trachte wiederholt Versuche, ihn zu retten und an eine menschenwürdige Eristenz zn gewöhnen. Der General" zeigte sich jedoch allen diesen Versuchen gegenüber unzugäng lich, er blieb bei seinen BelteUuudern uud bei seinem charakteristischen Lttm penanzng. Bekam er hier und da ein ganzes Kleidungsstück, so verlauste er es gleich, indem er erklärte, ein solcher Anzug würde ihn geschästlich ruiuiren. Bei einem bekannten Gaftwtrthe im neunten Bezirke, Besitzer eines Mas sengnartiers, wohnte er volle 30 Jahre. Dieser Mann hat auch für das Leichenbegängnis; des Doktors von der Roßau" Sorge getragen. Eine z a h l r c i ch c F a in i 1 i e. In der f panifchenOrtfchaf t Ahneria lebt ein Mann Namens Beuitez, der in recht mäßiger Ehe mit einer und derselben Frau 32 Kinder bekommen hat. Von diesen Kindern leben 20, und zwar 20 männlichen und weiblichen Ge schlechts. Von den Geschwistern Beni tez' find 14 vetheirathet und eines von ihnen hat bereits 1 1 Kinder. Ein ande res hat deren 8, uud noch ein anderes 7. Kinder und Kindeskinder der Ehelente Beuitez bilden eine Schaar von ntch reren Hunderten. Vom alten Beuitez erzählt man, daß er, nachdem er schon 10 Söhne vom Militärdienste losge kauft hatte (wie dies in Spanien statt haft ist), an die Königin eine Bitt fchrift gerichtet habe, worin er darlegte, er habe bereits eine Summe vvn 1. 000 Pesetas zur Befreiung seiner 10 ersten Sohne vorn Militärdienst aus gegeben; da ihm aber noch 14 weitere Sohne blieben, wüßte er nicht, woher er dao Geld zu ihrer Befreiung be schaffen sollte. Die Königin hätte ihm zwar antworten lassen können, er solle dieselben einfach nicht loskaufen, son deru Soldat werden lassen, das that sie aber nicht, sondern befreite 8 Solnie Beuitez' vom Militärdienste. Das E i u k 0 m m e n des ch ine f i f ch e n K a i f e r s. Der Kaiser von Ehitta erhätt Nicht, wie die Souveräne in Europa, eine bestimmte Eivillisie in baarent Gelde, sondern die verschiede nen Provinzen und großen Städte des himmlischen Reiches müssen ihm jähr lich so und so viele Säcke Getreide, so und so viel Schafe, so und so viel Keck ber u. k. w. liefern. Drei Städte sind verpflichtet, dem Herrscher jährlich 3000 Taschentücher aus gelber Seide, weil gelb die Farbe des chinesischen Hofes ist, zu senden. Hohe Ehecks. Die Große Ost indische Eifenbahngefellfchast" zog unlängst auf die London und Eouuti, Bank einen Eheck über l,2.',o,ooo ($;,250,000). Immerhin wird auch diese ungeheuere Summe gelegentlich noch ibertroffett. Das Londoner Elea ring Houfe zahlte zum Beispul 1879 einen von den Herren Glhuu. Eo. aus gestellten Eheck von .3,000,000 ,!.',,- 000,000) an die Bank von England ans. Weibliche Äpotheker. Fräulein Esther Earpenlier hat in einer hannazeutischen Pteisbewer cuna, welche von der Universität in Brüssel ausgeschrieben worden war. in glänzender Weise den ersten Preis er rvngen. Die Preisfrage war die Untersuchung einer ganzen Reihe von Medizinalpulvern aus die fremde Beimischungen uud Verfalschnngen. Den schriftlich niedergelegten Resul taten mußten Originalzeichuungen ach mikroskopischen Präpataten beigelegt werden. Fräulein Earpentier, ne'.che die erstaunliche aljl von 93 solcher Tafeln beigelegt hatte, vertheidigte ihre Arbeit auch in öffentlicher Diskus sion vor der Juri, die (ich anöden her vonagendflen Professoren der vier bei gifchen Universitäten zusammensetzte, und die Gelehrten brachten ihr die wärmsten Gliickuiinit'che dar imb ver liehen ihr mit großer Feierlichkeit den Titel Premier en Seieuees Phar maeenliqttes" Lokalionsunminer 1 in der pharmazeulischen Wissenschaft. Fräulein Earpenlier, eine sehr hübsche nnd liebenswürdige junge ?ane, ist übrigens nicht der erste weibliche Apo theker in ihrer Heimath. In Belgien sind die Frauen lange schon zur Ans Übung dieses Berufes berechtigt ; Brns sei allein zählt fünf große Apotheken, die von Frauen geleilet werden und in denen es nur weibliche Gehilsen nnd Praktikanten gibt. Gent hat gleichfalls fünf selbstständige weibliche Apotheker; Lüttirii, Verviers, Eharleroi und andere belgische Städte je eine. .Zn Frank reich sind die Frauen erst daran, sich diesen Beruf zu erobern ; in Paris und Toulouse gibt es je eine von einer Frau dirigirte Apotheke. England zählte im Jahre l9l bereits 13 10 weibliche Ehemists," Holland hatte zur selben Zeit 313 weibliche and 411 männliche Apotheker, wobei nur die felbflftändig ctablirten Magister der Pharmazie gezählt find. Der Berein der weiblichen Apotheker in Nord Amerika ist bei 523 aktiven nnd 180 Ehrenmitgliedern angelangt. Professor Devaire, der berühmte Torilolage der Brüsseler Universität, konslalirte, daß die jungen Damen in der Mehrzahl glänzende Prüflingen machen ; sie er zielen durchschnittlich mehr Grade" als ihre männlichen Kollegen. Als Mitglied der Mediziualkommissivn vvn Brabant, so äußerte der Professor ferner, hatte ich oft Inspektionen in Apotheken vorzunehmen. Ueberall, wo die Apotheke wohl versorgt, gnt im Staude gehalten, in jeder Hinsicht rein war, erfuhr ich, daß der Apotheker in feinern Beruf; von feiner Frau oder einer Tochter unterstützt wird. Zum Schlüsse gibt der Professor den Apvthelern ein Heirathsrezept ; er nicint, es wäre aus den angefahrten Gründen gar nicht übel, wenn dieApo theker immer nur Phnrniazentinnen heirathen winden. Mann und Frau würden sich dann in die Beschäftigung theilen und die Apotheke wäre nie ver lassen. Radfahrcndc Bäcker. Bon keinem Gewerbe wird in Paris das Radfahren so eifrig betrieben, als von den Bäckern. Jeder Bäcker radelt mit Leidenschaft, die Bäckerei hat ihre Meisters ahrer, ihre eigenen Radfahrer klubs. Die Pariser Bäcker gehen zur Arbeit und von derselben zu einer ,eit, zu welcher die Verkehrsmittel sehr rar sind, was ist da natürlicher, als daß sie sich, um so mehr, da sie meist weit entfernt von ihrer Werkstättc wohnen, sich des Stahlrosses bedienen. In früher Morgenstunde kaun man denn auch die Bäckergesellen in ganzen Schaaren ihren Heimstätten zusteuern sehen. Aber nicht nur die Gesellen, auch die Meister und die Komniis des Bäckergewerbes, ja sogar die toiuiner ziehen Spitzen, wahre Notabilitäten deö Pariser Handels, sind cisrige Freunde nnd Förderer des R'adfahrens. Bei dieser Vorilebe, die ein ganzer Stand einem nützlichen Vergnügen eut gegenbringt, ist es ganz naturgemäß, daß sich einige Mitglieder besonders entwickeln und hervorthun. Unter den diesjährigen Radfahrgrößen finden wir gleich drei, die dem Bäckergeiverbe rui stammen : Huret, Iacanelin und Inllu; auch Lettens gehört einet Bäckerfamilie au. Bei der 1 00 Kilo meter-Meifterschnft von Frankreich, 30. September, waren von vier Ankommen, den drei. Huret, Iaegnelin und Leueni, von der Bäckerinuung." Eine l n st i g c G c ch i ck, t c von einem schlauen Lehrling erzählt das Rochl. Wocheubl.": Ein biederer Handwerksmeister hatte an einem dcr letzlkn Sonnlage in seiner Werkstatt mit seinen Gesehen eine dringende Arbeit zu verrichten, was freilich im Hinblick auf die gesetzlichen Bestirn mungeu über die Sonntagsruhe nne nicht gan z nnbedeutlickie Sacke war. Um sicher zu gehen, gab der Meister feinem Lehrling, der feit Ostern bei ihm ist, den Auftrag, sich ans die Straße zu begeben, um zu sehen, ob kein Schutzmann sich in der Nähe be finde. Meister und Gesellen machten sich an die Arbeit und waren gerade im besten Zuge, als nach etwa zehn Mit: tcn die Thüre zur Werlslatt sich öffnet und der Lehrling mit denWorten herein stürmt: Meister, endlich habe ich einen gefunden!" wobei er mit sickn lichcr Gnttigthitmig ans einen ihm unmittelbar folgenden Schutzmann wies, der lächelnd fein Notizbuch zog und eö mit einein Eintrag, Ueberire titttg der Sonntagsruhe" betreffend, hcreichertc.