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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Nov. 22, 1894)
nur ein kacheln. ovelleilk vs Zotjl Senden. Der junge Piemierlieutenant Otto von Voll lehnte behaglich in der Ecke feine! Soxha und schmauchk nrn grog, ter Zufriedenheit eine echte Jmportirte Während er in der Morgenzeitung bllt tat und bier und da da ihn Jnteres sirende zur Lektür heraulsucht, Haien wir genügend Zeit, ihn ein wenig zu ve trackten. var er ein schon Mann? Nein, auf keinen Fall, aber gewiß auch nicht häß lich, schon darum nicht, eil kein ge. wübnlickie, AlltaaSaeNcht war. Edel war da Keglbt. aber darum nicht schön. Letztere Beziehung verdienten allerdings feine Augen, die sonst klar und siege, gewiß in die Welt schauten. Trotz seiner Ndenden Stellung können wir auch be merken, dah er eine elegante schmiegsame Figur besaß, und seine üverau patent sitzende JnterimSjaZe läßt auch rennen, daß ihm die Eitelkeit nicht fremd. Da Eintreten de, Burschen unter. bricht die Lektüre de Offiziers; mit einem lauten .guten Morgen, Herr Lteu. tenantl' legt er einen ganzen Stoß Briefe auf den Tisch und wartet einige Minuten, ob sein Herr etwa Aufträge für ihn hat. Auf ein lakonische .Gut! verläßt der Bursche wieder da Zimmer. Flüchtig schiebt Bol die Tasse zur Seite, ergreift die Briefe und läßt sie durch seine Hand gleiten, indem er die Handschrift der Adressen zu erkennen sucht. Sicherlich Rechnung Rech nung Rechnung, halt: da wieder einmal ein Brief von seinem Baterl Natürlich wahrscheinlich wieder die alte Leier: mein lieber Sohn, gieb nicht so viel au, die Mittel werden knapp, denn da Rittergut bringt so viel wie nicht ein; und hier, ja, da war ja noch ein anderer Brief, feine, zierliche Schriftzüge einer wohlbekannten Damenhand. So konnte nur Ebba von Waldeck schreiben. Hastig erbrach er den Brief, der ver diente, zuerst gelesen zu erden. Richtig, e stimmte: Frau Baronin von Waldeck lud ihn zu einer kleinen Gesellschaft ein. Sofort nahm er einen zierlichen Brief, bogen, bedankte sich für die ltebenSwür dige Einladug und versprach, derselben Folge zu leisten. Dann klingelte er nach seinem Burschen und ließ den Brief so. gleich forttragen. Auch jetzt öffnete er die anderen Brief noch nicht, sondern lehnte.fich wieder in die Sophaecke zurück und blie ganz in Gedanken versunken, seine Rauch wölk, chen vor sich hin. Da stand sie vor seinen geistigen Blicken, die junge, schöne, reiche Wtttme, und vor Allem klug, o wie klug! Sie war entschieden die geistreichste Frau, die ihm je in seinem Leben entgegengetreten war. Vor nicht allzu langer Zeit, wohl kaum vor einem Jahre hatte er sie in der Gesellschaft kennen gelernt, und sie hatte ihn sofort gefesselt, sowohl durch ihre vollendete Schönheit, al auch durch ihren lebhaften Geist. Da stand sie vor ihm, da Ideal, da er sich überhaupt von einem Weibe machen konnte, groß, maje, stätisch, aber durchaus nicht kalt, schon die weichen Linien ihrer Gestalt und die Schmiegsamkeit ihrer Bewegungen ver. hüteten einen solchen Eindruck; ein blei. ehe, aristokratische Gesicht mit großen, tiefschwarzen Augen, über denen sich die dunklen Augenbrauen wohl rundete, ein kleiner, schwellend rother Mund, da ganze Gestchtchen umrahmt von gold rothen Locken: so stand sie vor ihm. Einst hatte er geglaubt, daß er der Glücklichste unter allen Menschen werden könnte, daß er dies herrliche Weib sein eigen nennen dürfte, aber e war nur ein eitler Traum gewesen. Wohl hatte er ihr feine leidenschaftliche Liebe erklärt, ohl hatte er von ihren Lippen vernom. men, daß auch er ihr nicht gleichgiltig, aber auch gleichzeitig, daß an eine Ber. bindung nicht zu denken wäre; ein ein, ziger Grund liege vor, aber dieser sei auch triftig genug und könne nie beseitigt erden. Und al er in sie gedrungen, sie solle diesen ihm nennen, und immer wilder und heftiger geworden und zuletzt in maßloser Leidenschaft aufgebraust, da hatte sie besänftigend ihren schlanken, eißen Arm ihm um die Schulter gelegt und gesprochen: .Bols, ich sagte Ihnen schon mehr, al recht von mir ar, ich jagte Ihnen, daß ich Sie gern, sehr gern hätte, aber von einer Heirath zwischen un kann keine Rede sein. Warum nicht? .Nun, ich will Ihnen den Grund nicht nennen, da muß Ihnen genügen, aber Sie sollen in mir immer Ihr beste und aufrichtigste Freundin sehen. So hatt sie damals gesprochen, leiden, schaftlos, ernüchternd, er aber hatte ihre Hand ergriffen, mit heißen Küsse bedeckt und dabei geschluchzt wie ein Kind. Und er hatte sich daran gewöhnt, in ihr nur seine Freundin zu sehen, aber eine Freun, din, die man anbetet. Da Alle schoß ihm jetzt durch den Kopf. Er schnellte mpor; wie oft r tappte er sich immer wi:der auf Gedanken über längst und zwar mit den größten Schmerzen überwundene Ereignisse. Bor ihm lagen noch die Briefe. Er öffnete den seine Vater. Er hatte vorhin schon recht vermuthet, wieder da alte Lied. Er solle sparsamer leben, da Gut brächte a allein nicht mehr ein, fondern kost auch jährlich noch ein gute Stück Geld. Aber diesmal kam eine neue Wendung hinzu: Es wäre doch gut, wenn er sich bald und reich ver heirathen würde, eine Auffrischung durch Hinzukommen von gesundem Gelde thäte dem überaus dürftige Vermögen der Familie von Bols sehr noth. Er werde in nächster Zeit mit seinem Freunde und GutSnachbar Steinitz und dessen ältester Tochter, dem jetzt inundzwanzlg Jahre alten Klärchen, nach Berlin herüberkam. mm, und da könnten sich die jungen Leute einmal nach langer Zeit wiedersehen. ,tzl wäre eine guie Panie für ich, mein lie. ber Otto. kg schloß der Rriff. hfnnfcafi e ine überaul vornehme Famili mit großem Vermögen ist. weißt Du ja. lärchen soll auch in hübsche Mädchen geworden lein. Mein ftreui'.d Steinid würd sicher auch gern ein Verbindung ,wi,qen un,eren Häusern seyen, die ja schon lange befreundet, urd überdies käm ihm ine Vkrfchwägeruvg mit einer alten delsfamilte, wie die unferige, sehr ermuniqk. Mit herzlichem Gruß und Kuh Dein treuer Valer. Der junge Premierlieutevant hatte oen nes zur Veit gelegt und ar an' Fenster aetreten. N.'rnö trommelt r mit dea Kinanfvifein an den (Scheiben Ihm war' heiß geworden bei der Lektüre dieser Epistel. Da, Schlimmste bei der ganzen Sache erschien ihm darin, daß va,, was ,ein ajai ra schrtev, ihm gar nilit so unvernünktia vorkam, im ffieacn. theil, er mußt sich sogar gestehen, daß er lernn uvo gerave in letzter Zett aus einen solchen Gedanken gekommen war. Schon ein Freund Erich hatt ihm einmal ge sagt: .Da ist ja ganz schön und gut mir meiner gemuhcn Freundin, der Ba ronin Waldeck, aber st wird dock, nun mm mqk )tn grau." xjaB trommeln am eniter vatte aus. aebört. Bol wandte sich um und ina haftig im Zimmer auf und ab. Plötzlich blieb er in der Mitte stehen, erschien einen Entschluß gefaßt zu haben, und die Spitz leine Lschnurrbarte drehend, murmelte er vor sich hin: .Na, ansehen rann man sich a einmal die Kleiner Rittergutsbesitzer BolS war mit seinem Freunde Steinitz und dessen Tochter Klara schon drei Tage in Berlin. toi hatten bereit fast sämmtliche Sehen Würdigkeiten der Hauptstadt unter der guhrung Otto tn Augenschein ge nommen. Da feine Wesen, di Ge wandtheit und Sicherhett de jungen OfsiuerZ war bei dem Amte eine Cicerone so in' Auge fallend gewesen, daß e bei Pap, Steinitz fest stand, er könne überhaupt keinen besseren chwi gersohn bekommen. Auch Klara hatte sichtliche? Wohlgefallen an dem eleganten, vornehmen jungen Manne. War er doch in seinem ganzen Benehmen fast das Gegentheil von ihr, und gerade diese fesselt st ungemein. Klara war ein hübsche, frische Kind vom Lande. Dies Bezeichnung ar ja entschieden nicht allzu günstig, da mußte sich Bol selbst sagen, aber auf mehr konnt diese Erscheinung keineSsall An spruch erheben. Eine niedliche, an muthige Figur, in überaus gesundes, rundes Pauöbackengeflchtchen, blaue Augen und hellblonde Haar. Wenn man mit ihr drei Sätze gesprochen hatte, so kannte man auch gleich ihren Cha. rasier: naio, offen und gerade herau. Von Chic, Eleganz oder gar Pikanterie absolut keine Rede; daß es überhaupt der artige auf der Welt geben konnte, hätte sie sicherlich ni begriffen. Schon nach den rften paar Stunden ihre Zu sammensein konnte sich Otto in wahr, heitSgetreue Bild von ihr machen. Wenn sie so vor ihm stand in ihrem einfachen marineblauen Kleidchen und bei jeder neuen Sehenswürdigkeit ein lautes .Ach, ist das aber hübsch l her vorbrach! und dann ihn mit ihren blauen Augen von Kopf big zu Fuß an, sah, dann mußte er sich sagen, daß die die recht Frau für ihn nie werden könne. Jedoch i den drei Tagen ihre Hier seinS ar eine Veränderung in ihm vor gegangen. Er hatte sich an die unzäh ligc ,ÄHS und ,OH" de bewundern den Erstaunen gewöhnt. Sein V stand hatte ihm eingegeben, dies Mädchen auch von einer andern Seite zu betrach, ten, nämlich von der, daß sie eine kleine Millionärin wäre. Ein schlechte Gattin würde sie übrigen? auf keinen Fall wer den, sie würde zu ihm emporblicken, und außerdem würde sie ihn reich machen sehr reich. Das war für ihn keine Ne bensache. Ein Mensch, der so eng mit Eleganz und Luru verbunden war, wie er. hätte er ein Leben ohne diesen über Haupt nicht führen können. Und deSwe, gen mußte er entschieden auch ein Opfer bringen. Alle zugleich kann der Mensch nicht haben. Freilich Ebba, die hätt ihm Alle bieten können, Alle, waS nur ein Menfchenherz sich wünschen kann, aber ozu noch darüber nachgrübeln? So dachte jetzt der junge Offizier und hatte auch schon in diese Gedanken seinen Vater eingeweiht, der, über die Wendung der Dinge sich erfreut, die Anschauung seines Sohne theilte. Er ar ein viel zu hrenwerther Charakter, als daß er seinem Sohne zu diesem Schritte g rathen hätte, nur um seinen Geldbeutel wieder zu füllen, nein, seine aufrichtige Meinung war, daß Klärchen eine brave, liebevolle Gattin werden würde, und daß die vollständig genüge, einen Mann für sein ganze Leben glücklich zu machen. Man trennte sich jetzt mit der Verab redung. sich heute Abend im Schauspiel Hause wiederzutreffen. Auch hatte Otto seinem Vater versprochen, sich heute Abend zu erklären, da Steinitz am nach, sten Tage wieder abfahren wollte. Soeben war der Vorhang herabgerollt und man verließ die Loge, um während de längeren Zwischenakte auf dem Foyer umherzugehen. Steinitz und der alte BolS wann im eifrigen Gefpiäch vertieft, sie waren ieder einmal auf ihre Rittergüter zu sprechen gekommen, und da genügte, um sie die ganze Welt um sie herum vergessen zu lassen. Der junge Premier führte Fräulein Klara und halte die größte Mühe, das Gespräch nur einigermaßen zu halten, da seine Beglet. terin hier inmitten der ausgesuchtesten Toiletten des hervorragendsten Ge schmacke und deS reizvollsten Chic doch ein wenig den Muth verloren hatte und gegenwärtig recht schüchtern an seiner eil inhertrixpe'te. Um ihr und feiner Lein in nd iu machen, nt chlon r sich, sie in ihre Log wieder zurücktu tuhren. Da. in demselben Moment, all sie wendeten, hörte Otto da Knistern ine Ltidengkwaode, und zugleich empfing ihn der Dust eine seinen Parfüm, da er nur zu gut kannte. Um Himmel, willen, nur nicht jetzt, nur nicht gerade jetzt, wär wirklich EchicksalStücke! Er blickte ängstlich auf. Ebba stand vor ihm, ftrehlend in ihrer Schönheit. Noch nie war ihm diese Weib so herrlich erschienen. Ihre großen tiefen Augen rühten auf ihm, den Kops hatte sie ein wenig zurückgeworfen, um den Mund spielte ein Lächeln, da Bol, t e n' er, schnitt. Er rblakt. und seine eißen Zähne drückten sich lies ein in seine tippen. Diese, Lächeln o diese LIchelnI Spott, Hohn, Verachtung. Der Boden wankte unter seinen Füßen. Ja, ja, da, bedeutet diese, Lächeln und wenn sie da. bei gesprochen hätte, e, wär sicher von ihren Lippen gekommen: .Da sieh! Wie reich muh da kleine, unscheinbar Ding sein, da Du Dir dafür verkaufen willst I' Verkaufet:! Ja gewiß, war e, denn etwa Andere, al sich verkaufen? Und warum sollt r nicht lachen? Und doch, doch, die Deutung dieses Lächeln war ihm erschreckend klar. Am nächsten Tage suchte er Cbva aus. Nach einer flüchtigen Begrüßung begann er: .Ebba, Sie werden den Grund mei, ne Kommen, errathen. Ich komme, mich zu rechtfertigen. Rechtserttgen v:r mir. Was brau chen Sie sich vor mir zu rechtfertigen, ich dächte doch, baß Jeder von un sein eige ner Herr ist. Kalt kamen die Worte von ihren Ltp pen, und ein unsäglich stolzer Blick traf ihn au ihren Augen. Er aber suhr hastig fort: .Doch, Ebda, doch, lauen ie mich sprechen. Ich kenne Sie zu genau, um wir nicht ihr spöttisches racyein von gestern deuten zu können; aber hören Sie mich. Sie verachten mich, weil Sie er. kannten, daß ich tm Begrisse stand, mein Freiheit zu opfern, um die kuriose Leben weiter führen zu können. Sie thaten recht daran! Aber Ebba, ich schwör Ihnen, ich war mir dessen nicht bewußt. Erst al Sie vor mir standen, da erst sah ich, aS ich Furchtbares zu thun im Be griffe stand. Da fiel die Last der Schuld centnerschwer auf mich hernieder. Sie erniidriglen mich mit einem einzigen Blick so tief, ach gar zu tief. Aber e war ge, recht. Aber jetzt ist e wie Schuppen mir von den Augen gefallen. Ebba, ich flehe Sie an, reden Sie, sagen Sie mir den Grund, weswegen Sie sich weiger. ten, mein Weib zu werden. Er war vor ihr auf die Knie gesunken, hatte ihr Hand ergriffen, die sie ihm willenlos überließ, und preßte sein glühend heiße Gesicht darauf. Sie aber saß zurückgelehnt im Sessel, die Augen waren geschlossen. Dann aber ate sie sich, und emporrichtend, sprach sie leise mit bebenden Lippen: Ich werde Ihnen Alles sagen. Bol. Nach dreijähriger Ehe verlor ich mei nen Gatten durch ein unglückliche Pisto. nduell. Ich liebt ihn mit der ganzen Gluth meines Herzen und konnte ihm nur einen kleinen Theil seiner unendlich großen Liebe für mich vergelten. Bevor er zum Duell ging, machte er sein Testa, mer.t. Ais dieses nach seinem .ode er brechen wurde, rsuhr ich, daß ich Uni vnsale, bin geworden war, jedoch mit der Bestimmung, daß ich mich nie wieder ver heiraihen dürfe. Thäte ich die dennoch, so fiele sein ganze Vermögen wieder dem Hause meines Gatten zu, mit Au, nähme eine kleinen Reste,, der mir als Wittwe bleiben mußte. Er wollte hier durch bezwecken, daß ich nie wieder eine neue Ehe eingehen sollte, denn der Ge danke, daß ich einst an der Seite eines anderen Manne, durch i Leben gehen könnte, würde ihm selbst im Grabe keine Ruhe lassen. Da ich erkannte, daß die, ihm nur eine unendliche Liebe für mich ingegeben hatte, und ich fast mit Bestimmtheit an. nehmen konnte, daß ich wohl ni wieder einen Menschen so lieben könnte wie den Dahingeschiedenen, so trat ich die Erb chast an. Bann aver degegnete ich Ihnen, Bol,, auf meinem Lebenswege. Ich liebte Sie, ja, ich will S offen sagen. ch liebe Tte jetzt noch maßlos. Aber auch das Haie ich mir nie verhehlt, daß. wenn ich in die Eh einwilligen würde, wir Beide arm fein und bleiben würden. Sie haben in mir immer nur die reiche Frau gesehen, in Wahrheit aber war ich arm, bettelarm, denn ich durste nicht meinem Herzen folgen. Sie und ich, wir find Beide zu sehr Kinder de Luru,, al, daß un unsere gegenseitige Liebe über ein Leben in Dürftigkeit für immer hinweggeholfen hätte. Und dazu, daß ich mich und Sie einmal der Gefahr au etzen konnte, die Liebe, die un, zu einan der geführt, zu verwünschen, dazu liebte, liebe ich le zu sehr. Und da dies ein- mal so gekommen wäre, daS sah ich gestern bestätigt. Waren Sie doch tm Begriffe, Alle, Alle, hinwegzugeben, um dessen Herr zu werden, dessen wir nie Herr wer den können, sondern dessen Sklaven wir als Kinder unserer Zeit sind: Sklaven deS Geldes. Da war der Grund, e wegen ich gestern schmerzlich und zugleich pStttlch lachte, spöttisch nicht über Wie, ondern über die Welt, in deren Ordnung olcheS geschrieben steht. Ich bin weit entfernt, Ihnen einen Vorwurf zu machen. sie können nicht anders handeln, denn Sie sind auch, wie ich, in Kind des Luru und de Reichthum, und somit ein Sklave des Gelde,. Lanqfam war sie aufgestanden. Auch Bol, hatte sich erhoben. In sich hinein versunken stand er da und sprach ihr leis die Worte nacb: .Ein Sklave de Gel de.' Dann aber hob er den Kopf, und kerzengerat mporgertchtet, stieß r die Worte hervor: .Noch nicht, Ebba, noch nicht und niemall l' Viele Jahr sind seitdem verflossen Klara Steinitz ist schon seit ziemlich langer Zeit Wittwe. Si hatte mit ihrem Gatten, inem hervorragenden Ante, ein überau glückliche E?e ge führt. Ebb, von Waldeck hat sich ein Grundstück im Süden angekauft. Eleganz und Reichthum umgedea fte, ihr Hau steht der Wissevschift und der Kunst offen; aber dennoch steht sie in, sam im Leben. Um de Schicksal de einst so schneidigen jungen Lieutenant Otto von Bol erfolgen zu können müssen wir un nach Wiesbaden wen den. Dort sehen wir die lange, wunderbare Kaflanienaue entlang zwei alte pensto nirt Militär mit weißem Haar gehen Soeben tritt Major von Bol an inen üppig knospenden Fliederstrauch heran, und zu seinem Begleiter, einem ehemait gen Kameraden, gewendet spricht er: .Wie da keimt und treibt und sich in jedem Jahre verjüngt. Nur dem Men schen ist da versagt. .Auch wir. erwiderte der Andere, .verjüngen un in unseren Kindern. Hab selbst gesehen, al, mein Sohn her anwuchs. Wahrhaftig, bin mit dem noch einmal jung geworden. Ein Schatten fiel auf da Gesicht des Mazor von BolS. Glaub'S gern, ar di kurz Ant, ort, f!n Begleiter sollt nicht merken, da seine Stimme bebte. Der ledoch schien dabei aus ein Thema gekommen zu fein, da er schon längst einmal mit seinem Freunde erörtern wollte, und fuhr deshalb fort: .Sagen St einmal, Ueber BolS, warum haben Sie eigentlich nicht gehet, rathet? Der alte Major blieb einige Minuten gehen und richtete seine großen, schonen Augen in die Ferne. Dort tauchte ein Bild vor ihm auf, ein Bild auS der Ber gangenheit. Und in dessen Mitte sah er ein Weib, herrlich, ma ettSt, q, stolz, doch fern, unerreichbar fern. Dann setzte er langsam seinen Weg fort. .Da, ist eine langt Geschichte, mein lieber Freund, sagt r, .wovon außer dem sogar noch der Schluß fehlt; der ist erst da, wenn si mich hinabsenken in die Gruft, und die Ehrensalve über meinem Grabe knattkrt. Und diesen Schluß,' setzte r lächelnd hinzu, .würde ich ja Ihnen schwerlich doch einmal erzählen können. Die Aergerkur. Ein Erlebniß im Kopfe der Bavaria. Anläßlich de. Oktoberfestes in Mün chen war ein außergewöhnlich korpulenter Brauereibesitzer eine? kleinen Provinz, ftädtchenS mit seiner jungen, hübschen Tochter zum Feste gekommen. Beide be, suchten die Festwiese, wo der Held dieser Geschichte, durch das famose Märzenbier in eine so animtrte Stimmung versetzt wurde, daß er den Entschluß faßte, mit seinem Töchterchen auS dem Kopf der Bavaria sich den Festplatz anzusehen. Langsam, aber kreuzfidel erklomm er die eiserne Stieg im Innern der Statue und zwangt sich unier bedeutendem Kraftaufwand, durch die enge Kehle der Savaria in das AuSftchtSztmmer hinein. Nachdem r und feine Tochter sich an dem Treiben der Menschenmasse unter ihnen sattsam ergötzt hatten, traten Leibe den Rückweg an, aber o weh, hier mußte der Papa die entsetzliche Wahrnehmung machen, daß , ihm unmöglich war, sein Embonpoint durch den Hal, der Statue hindurch zu pressen. Beim Hinaufweg zwar hatt er sich durch diesen Engpaß durcharbeiten können, aber in umgekehrter Richtung ging es absolut nicht. .Lort, so wart' doch a biss'l l No, de is a schone G schichtl I kann nimm durch I O mein Gott, o mein Gott, wa fang i nur an? Er stak mauerfest; hier gab e in Zu rück, aber kein Vorwärts; derBedauernS werthe trat den Rückzug nach dem Kopfe der Statue an. Oben ieder angekom men, sagt er: .Lori, schau' jetzt nur glei', daß D' an Doktor find'ft t kann doch nett mei Leb'nlang daherob'a bleib'. Pfüät Di Gott, Kind! Gelt lauf fein recht. Jtssa,, Jessa,, muaß mir so et, wa, passiren! Seine Tochter eilte leichtfüßig hinab. Aber die meisten Doktoren waren um diese Zeit nicht zu Hause. Endlich, nach anderlhalbstündtgen Suche gelang eZ ihr, bei einem Arzte vorgelassen zu wer den, derselbe stellte seinen Besuch jedoch erst für den nächsten Tag in Aussicht. Lori benachrichtigte ihren Vater hiervon, versorgt ihn mit Proviant für di Nacht und ging dann traurig in den Gasthof zurück. Speckmater fügte sich refignirt tn sein Schicksal und richtete e, sich auf den Ruhebänken in feinem engen Ge fängnisse bestmöglich ein. Am nächsten Morgen brachte ihm seine Tochter da, Frühstück; gegen 9 Uhr er schien auch der Arzt. Derselbe machte ein bedenkliches Gesicht und sagte: .Da, ist freilich eine sehr schlimm Geschichte. Ich will Ihnen etwa, sagen. Sie sind offenbar sehr phlegmatisch, das muß an, derS werden. Sie müssen sich jetzt tüch ttg ärgern, der Zorn zehrt! Also versu chen sie eS einmal damit, ich sehe morgen wieder nach! Adiev! Damit empfahl er sich. Speckmaier war rathloS; denn wie er fein Mißgeschick auch betrachten mochte sich darüber ärgern daS konnte er mit dem besten Willen nicht. Al der Doktor wieder nachsah, ergab die Messung de BauchumfangeS Speck, maier tine Zunahm von vier Zevti. Metern, also eine Verschlimmerung de T1.I..T.I -3r:. r .. . . v ,ic leyen, iagi ver nrzi. mit unheilverkündender Miene, .der Fall wird immer kitzlicher Si müssen wuiyen und rasen, nicht lächeln gund behaglich herumsitzen. Sooft iedaul ich sehr. Ihnen keinen Erfolg in AuIsicht liefen zu rönnen: Vebeasl wohl, au Wieoer,eyen morgen I Speckmaier ar ganz gebrochen r louik ,:ch arger und wußte nicht, o:ü oer; ylino sah er seine Tochter aa, Plötzlich zuckte derselbe ei rettender Gedenke durch dea Kovf. sie svrara au und eilt fort nach dem Telegraphenamt. ver gio ne in greller il solgende . pesche auf: .Herr Architekten Müller. Komme sofort nach München, ich erwart Dich im Bahnhof. Hab großartig Zvee. etne Lori. Die er Müller war derjenige Mensch, den ihr Vater am wenigsten leiden konnte; sein Tochter vazezen war ganz entgegengesetzter An, sicht über ihn und hatte ihm längst ih er, ge chenkl. Müller traf mit dem nächsten Zuge in München in und schon in Viertelstunde später wandelte da glückliche Paar Arm tn Arm aus lte Bavaria zu. Speckmaier. der ie gewöhnlich zu der AuSsichtSluke de KopfeS heraussah, hatte di Beiden sofort bemerkt und da Mittel Loris war probat fing sofort heidenmäßig zu chlmpsen an; .Ah eine solche Ge meinheitl Weil l derhob'n in der Ttn ten ntz , geht der Fallot da unten ganz pomadi mit meiner Tochter Arm tn Arm spazieren ah, da hört si' doch alle auf! aber wart' nur, wenn t wieder drunten din, dann zeig' ich' Dir schon Du Windbeutel' u. s. . Während Speckmaier sich in immer größer Er, regung hineinwetterte, erschienen schließ lich Beide auch noch aus der Treppe un ter seinem Gesängnisse, um sich dort vor seinen Augen abzuküssen. Müller hatte sogar die Frechheit, seinen Hut abiu ziehen uud Herrn Speckmaier mit höhni. scher Stimme um die Hand seiner Toch ter zu bitten DaS war zuviel für den Aermstenz er bHinn wie inTtobsüchtiger zu rasen und konnte in der ganzen daraus folgenden Nacht vor Aerger kein Auge zumachen. Al der Arzt wieder nachsah, konfla tirte derselbe mit Genugthuung, daß speckmaier um acht Centtmeter abgenom men hatte. .Sie müssen sich doch riesig geärgert haben, meinte er dann lächelnd zu seinem Patienten, .ich glaube, jetzt kriegen wir Sie durch. Sagen Sie mir nur, ver das zumege gebracht hat? Ja, wer?.... speckmaier sah den Architekten, der mittlerweile mit Lori dazugekommen war, voll Rührung an, begann nun den Abflieg und irklich ge lang eS ihm, nachdem sein Schwiegersohn in ps tranig an leinen einen ge zogen hatte, durchzukommen. Ein freu digeS Juhe! entfuhr seine Lippen. Wenige Minuten spater urde tn einer der zahlreichen Weinstuben der Festwiese bei ein paar Flaschen Sekt Verlobung gefeiert. Z,r ßauSftnmme. Eine ergötzliche und wahre Geschichte ereignete sich vor einigen Tagen in einem ostfriesischen Städtchen. Ein biederer Zunftgenosse de, Han, Sach, hat sich von der TaubftummenAnftalt in Emden einen vierzehnjährigen Zögling verschrie den. den er tn die edle Kunst de, Schu ftern, einzuführen gedenkt. Er und ein am selben Orte wohnender Bertrauen, mann der Ansialt wollen den Jüngling vom Eisenbahnzuge abholen. Der Er, wartete ist zwar unbekannt, aber einen Taubstummen findet ja man leicht unter Anderen herau,. Sie entdeckten ihn denn auch alsbald, wie er mit jener. manchem Taubstummen eigenthümlichen .gedämpften Theilnahme für die ihn umgebenden Dinge dasteht. Der Ver trauensmann pflanzt sich vor ihm auf und ragt langsam und mit ausgeprägten Lippenbewegungen: ,Kom men St von dr An statt Em den? worauf Jener mit inem zögernden Ja antwortet. ,Ha ben sie Ge xscr vet Nchr Nein. Die beiden Taubstummen besitz nehmen ihn gleich in ihre Mitte, bedeuten ihm, zu folgen, und ziehen mit ihm ab. Er versieht und antwortet ganz gut,' meint der Vertrauensmann nach einer Weile. .Jamoll, aber, dar auf kommt e, bei Schustern gar nicht an; wenn er man Sitzfleisch hat und den Schusterhammer flink tanzen läßt, dann wird er einen guten Stiesel machen ler nen,' entgegnet der Meister. DemJüng ling, der, nebenbei gesagt, für inen An ftaltszögling recht nett gekleidet ist, muß wohl mit einem Male sonderbar zu Muthe werden, denn er läuft plötzlich fort und zum Bahnhof zurück. .Das sind solche Taubstummenmücken, be merkt der Vertrauensmann. .Gehen Sie rechts um den Bahnhof herum, ich komme von der linken Seite, dann muß er un, wieder in die Hände fallen. Gesagt, gethan, und nach zwei Minuten ziehen sie mit dem angstvoll dreinblickenden Gefan gerien abermal, ab. Nach kurzer schweig amer Wanderung orzner oer .auoiumme einen Mund und spricht stockend und za gend: .Ich hatte eine Botschaft auf dem Bahnhof Damit entweicht er in mächtigem Satze in da, nächste HauS. Die Andern stehen detturzt. gur einen Taubstummen spricht deraberS ganz gut. Sollte eS auch der fechte sein i" tragt der Meister. .Gewiß, der Rechte ist eS! Also hinterher! .Allein der Ausreißer hat die HauSthür bereit, von innen ver riegelt. Da, Hau hat eine Hinter, thürl In wilder Jagdlust stürzen die beiden Verfolger zu dieser zu spät auch sie ist schon verrammelt. DaS Fenster daneven önnet sich und an der Seite der Hausfrau erscheint mit angstvollem Antlitz der .Taubstumme und ruft: .Sieh' Mama, da sind di Männer, die mich mitnehmen wollten! Erst große Befremden aus Seite d Dame und Verblüffung aus Seiten der Verfolger, dann Aufklärung, Entschuldi Jungen und allgemeine Heilerkeit. Der ürgling kam vom Gymnasium ia Em den und hatt durch seine Wortkargheit und Schüchternheit da heil Mißver ständniß ermöglicht. BaUgksxrZch. Herr (der mit einer Dam In Unter hallung avknüpsen will): .Fräulein, ich schätze mich glücklich, ie Sie der kauka fischen Race anzugehören ! übn vilo. A: .Sehen Sie nur Fräulein Ella dort! Wie dö di ieder d'rein schaut ! B: .Ja, der reine Entwurf zu ein Schwiegermutter ! Bündiger Resös. Theaterdirector : ...Bedau're, meine Herr', kann Ihre Sache nicht aussah renl' Autor A : .Und warum nicht? Director : .Ja. sehen Sie. Ihr Stück ist verzweifelt einfach I' Autor B : .Und da meine? Director: Ist einfach zum verzweifeln! Ein gutes Kind. .Nun, Karlchen, willst Du in Apfelfchnitt?' .Ja. Mamal .Oder möchtest Du vielleicht ei Zuckerbrödchkn? ,Ja, Mamal' .Oder magst Du etwa ein Paar Bon bonS? .Ja, Mama l .Ach Gott, ist da in brav Buberll ,A l l S m a g' B ! ' Malitiös. Förster (auf der Treibjagd): .Habe Sie wirklich den Hafen geschossen?' Sonntagsjäger : ,Jal Förster: .Arme Thier., eine, so unnatürlichen Tode zu sterben !' Schlimmes Symptom. A: ...Ja, ja, mit dem Oberförstn Lughard steht'S recht schlimm!' Stammgäste: .Wieso? Was fehlt hm denn?' A : .Denkt Euch, gestern erzählte er doch noch die Geschichte von einer Doublette, die er im Krickel'schen Revier auf ein Reh und einen Auerhahn gemacht habe! Heute treff' ich nun den Baron Krickel, zähle ihm lächelnd davon und stellt Euch vor! die Geschichte ist wahr!!' Sittliche LntrMung. Si : Merkwürdig, das Berliner Hau, schickt uns für 500 Mark Waaren auf Credit ! Die Leute müssen sich, ie S scheint, gar nicht über unS erkundigt haben I Er : .Werde deßhalb auch nichts be zahlen ! Solch' in Leichtsinn muß bestraft erden!' Naiv. Räuber lau, dem Wald hervortu tend): .Da, Geld oder da Leben!' Sächli cher Wanderer : .Har'n Se. Se er'n giedigft entschuld'gen, S sein oh! Rir?' Kindliche Lcage. Lehrerin (in der NaturgeschichtSstundel : ..Der Maulwurf frißt täglich so vi,l al, er wiegt... Dorchen: .ffrauletn, woher welk denn aber der Maulcvurf, i viel r i eg t i' Sonst nicht. Ä: .Haben Sie auch Schlafsäl in Ihrem Klub? B : .Nein, außer dem Lefesaal nicht. Anklage. Frl. Irma (alte Jungfer): .Da kla gen die Herren immer, daß eS kein Mädchen mehr gäbe, die einen Haushalt zu führen verständen. . . . als ob das ich nicht auS dem ff verstände wo find b er nun die H rr n? Großmüthig. Wirth (freundlich zu dem fechtenden Handwerksburfchen): .Wie heißen Sie denn, junger Mann? .Anton Müller! .Und Ihr Geschäft? .Schlosser! .So, so, Schloss, und wo find Sie zu HauS? .Aus Thüringen! .Ach Thüringen, meine Heimatb .... Wissen Sie was. Sie können sich da auf die Veranda setzen und etwas die schöne Aussicht genieVen!" Orobat. Studiosus A. zu B.. welcher vor einem hochfeinen Restaurant steht uud die speiferarte studirt: .Du wirst doch ichk mer vmtren molleni Studio SB.: .Fällt mir nicht in! Ich will mir nur Appetit anlesen. Selbstbewußt.' Lieutenant A.: .Reizende Frauen zimmer, die Dir gegenüber wohnen; wie lange hast Du diese Zimmer schon? Lieutenant .: .Einen Monat etwa: vor sechs Wochen ar drüben noch Alles Ut und leer!' Ersatz. Lehrer: .DaS letzte Ziugniß ist nicht unterschrieben; Du hast eS Deinem Vater wohl gar nicht gezeigt? Schüler (heulend): .Doch, e ar keine Dinte da, aber er hat mir di Unterschrift auf den Rücken gegeben!