' f s. "'etMi5n Durchgingen 1 tumoutft cr.i ben Jtaii'oSnirtttungen. Guilbert FowkeS war der Irgste Tauge, ich!, der J im gesegneten Äansa jung geworden ist. Schon oll Kind halte sich mehr PrSgelZa! trper.c:ftafe verdient und seine Großmutter mütter, lichnseit hatte ihm schon damals da Prognostikon gestellt, daß er ohne Zweifel mal in einer hänfenen Bind an einem Vume hängend sein Lotterleben beschlie ßea würde. Schlimm genug hatte e Guilbert mit seinem Lehrer getrieben. Diesem ackern Manne, der sich redlich muhte, dem Rüpel einige Kenntnisse ein zubläuen, wars er da Tintenfaß an den Kops, und während der alte Herr dal Sacktuch zog. um sich die schwarze Tinte au dem faltigen Antlitz sgltzutupfen, lies Guilbert ganz und gar davon. .Lauf zum Teufell rief der zürnende Lehrer hinter ihm her, ,an Dir ist ohne hin Hopsen und Malz verloren, Du StrickI' und Guilbert lies, allerdings nicht lpornftretch dem Teufel in die Arme, sondern einstweilen in die Büsche. Da war nun schon ein halbe Man del Jahre her und da Guilbert damals etwa dreizehn Jahr gezahlt hatt, kann man unschwer berechnen, daß er mit der Zeit in da dritte Jahrzehnt seine Da. sein hineingelangt war. Gearbeitet hatt Gailbert während dieser Zeit nicht. Er hatte auch nicht auf Essen und Trinken verzichten wollen, namentlich nicht auf Brandn, zu welchem Bedürfniß sich später noch Tabak gesellte, und da diese Dinge nicht aus der Straße herumliegen, sondern nur gegen Geld oder Geldkwerth zu haben sind, Guilbert Fovke aber weder da ine noch da an dere besaß, hatt er von vornherein kur, zen Prozeß gemacht und di Sachen ge, stöhlen, wo er sie sand. In dieser Thätigkeit entwickelte er bald ein so große Gewandtheit, List und Verschlagenheit, daß er weit und breit bei den biedern Pflanzern bei gesegneten Westen gefürchtet, aber niemals ia fla granti ertappt wurde. Doch der Krug geht solange zu Wasser, bi er bricht, gür den Taugenichts Guilbert genügten schon lange nicht mehr Brandy, Tabak und sogenannt Futter ftofs, ihn verlangt nach Geld und andern Werthen, deshalb verlegte er sich bald auf' Pferdestehlen. Da brach ihm den Hal. E war kaum ruchbar geworden, da Guilbert Foroke sich an den Pferden vergriffen halte, da thaten sich die Nach, barn zusammen zu einer gründlichen Ab, suchung der ganzen Gegend, bei welcher der Taugenich! dann auch in dem hohlen Stamm einer alten veitastigen Eiche ge, funden wurde. .Holla, Gentlemen, meinte Guilbert, al er sich umzingelt sah. .Hätte ich nur in Viertelstunde vorher Wind bekom rnen, dann hättet Ihr Euch vergeblich herbemüht. Habe die Ehr Ench zu b grüßen! .Thank you, Guilbert Fowke, ist gut, daß Du un nicht bemerkt haft, nun sönnen wir lä) doch auskaupsenl' .Yes Gentlemen, da könnt Ihr, und erdet Ihr; trohdem ich bei meiner Mutter Seligkeit de, Stricke nicht erth bin, mit dem ihr mich henken wollt.' Guilbert war inzwischen aus seinem Baum herausgetreten und von den Far mern in Empfang genommen morden, welche ihm jetzt einen Strick um den Hals legten. .Kalkulire, an dieser Eiche, in der er gehaust hat, mag er auch baumeln!' gebot der älteste Farmer. Guilbert wurde unter einen der mäch tigften Beste de Baume geführt. HöreGuilbert,- redet ihn nun derselbe Alt an, .stehst a ein, vag zu ein Dieb und Taugenichts bist und den Tod verdient hast?' .Yes sir, yes, ich bin in Dieb und Taugenichts und habe den Tod mehr als einmal verdient, da habe ich längst ein, gesehen, und daß ich 'mal mit so einer niedlichen Hansbinde um den Hals an ei, nem Baume hängend mein Lotterleben beschließen würde, das hat mir meine alte, brave Großmutter, kennt einer der Gentlemen vielleicht die gute Mistreß Willen, in Jcfferfon Eil? hier sing Guilbert an zu stöhnen und blickte seine Richter der Reihe nach an, ,o, o, ich sehe, Ihr habt die brave alte Frau in Eurem Leben nicht kennen gelernt. Da ist schade. Wenn ihr sie kenntet, dann würdet Ihr ermessen können, wa für ein Hallunke Guilbert FomkeS ist, o, v," jetzt sing Guilbert wirklich an zu weinen, .Gentlemen, habt Ihr auch so eine brave, alte Großmutter gehabt, die Euch vor, ausgesagt hat, daß Ihr mal gehenkt er den würdet? Nein, ganz gewiß habt Ihr da nicht!' Wieder blickte Guil. bert stöhnend im Kreist hernm, .denn ihr seid alle ehrenwerth Gentlemen; ab wenn Ihr so ine brave, alte Großmut ter hättet, o, v, dann würdet Ihr gewiß in meiner Lage den Wunsch haben, ihre Verzeihung zu erbitten, ihr zu sagen, daß sie Recht gehabt und recht behalten habe. Ö, könnte ich doch meiner alten, braven Großmutter wenigsten schreiben, daß ich geendet habe wie sie e oorhergesagt hat!' Di Litanei de Diebe machte Ein, druck auf die biedern Farmer; sie blickten i::ander in die Augen, dann nickten sie dem Aeltesten schweigend zu, und dann begann dieser: Höre Guilbert, nun lasse einmal da Gewinsel einen Augenblick sein und merke auf, wa ich Dir sagen will. Du bist zwar ein ganz elender Schuft und nicht werth, daß man Mit leid mit Dir hat. Aber wegen der bra ven Mistreß Wilken in Jefserson Cito, Ich kenne die Dame zwar nicht, indes sen Gott möge ihr ein langes Leben und Gesundheit schenken! wegen dieser alten Dame, die deine Großmutter ist, wollen wir Mitleid mit Dir haben. Hier ist, in Stück Papier und eine BW; feder, schreibe ihr, al du zu schreiben haft, der Lries soll dann von un besorgt erden. ,O, o, Gentlemen 1" Guilbert nahm heulend und stöhnend Lleifeder und Papier ia Empfang, .soviel Erbar men bin ich gar nicht werth; aber Ihr seid Gentlemen Ihr Ihr ich habe Euer Wort, ich ich darf meiner alten Großmutter schreiben, wie ich geendet habe, und Ihr wollt den Brief besorgen.' .Da wollen wir, Guilbert Fomke, Du haft unser Wort und sein Wort hat noch kein Farmer del Kansa gebrochen!' .Ich weiß, ich weiß, Gentlemen, Euer Wort ist heilig!' .Nun, so schreibe den Brief. Guilbert Fomke, damit wir Dich endlich auf knüpfen können, kalkulire, je her du gehängt wirft je besser ist e für diese Welt.' ,O, yes Gentlemen, yes! Nur werdet Ihr noch eine Weile mit dem Ausknüpfen marten müssen, da ich Euer Wort hab, daß ich erst den Brief an die brave Mr. Wilken in Jefferson City, fertig schreiben soll; denn seht Gentlemen, ich bin so ein chust, mein alter, braver Lehrer ist mein Zeuge, daß ich auch nicht mal ein i und ein u machen kann, ge schmelze einen Brief. Ich werde e nun aber eifrig zu erlernen trachten, damit ich Euch den Brief fertig schreiben und dann ausge knüpft werden kann. Freilich, ob Euch die Zeit nicht etma lang dauern wird, ist eine andere Sache, denn Ihr wißt ja. einen alten Hund bellen lehren ist schwer.' Da machten di biedern Farmer ellen lange Geschichter. .Ich habe Euer Wort, Gentlemen!' stöhnte Guilbert. .Hallunke!' riefen sie endlich, .henken dürsen wir Dich freilich nicht, da haben wir Dir versprochen, aber eine Tracht Schläge sollst Du dann doch wenigstens haben, die Du Dein Lebtag nicht vergißt. Das ist dann auch geschehen, und zwar so gründlich, daß Guilbert FowkeS hin, terher au der Gegend verschwunden ist und die Farmer in Ruhe gelassen hat. . i wie kehmann auf die Strümpfe gebracht wurde. Wahrheiisgetreue Erzählung von Hermann azmivl. In dem reizend gelegenen Städtchen Allrode, in der Grafschaft Glatz, lebte vor einigen Jahren ein fröhliches und zu friedenes Menschenkind. ES war. al ich dasselbe kennen lernte, SS Jahre alt, 1,(58 Meter groß, von angenehmem Aeußeren, und IS besonderes Kenn zeichen führe ich an: wenn er einige Gläser über den Durft trank, hatte er einen kleinen chwip. In dieser Ver fassung war er denn sehr redselig, und dieser Stimmung habe ich nachstehende Geschichte zu verdanken. Eine Tage ging ich aus der schwarz geräucherten Stadt, in welcher ich al Tuchmacher wirkte, hinaus nach dem be liebten .Altland' in die Brauerei zum .FeldfchlSßchen', und hier wurde ich mit dem Helden dieser Geschichte, Herrn Lehmann, bekannt. Wir kamen an einen Tisch zu sitzen, und nachdem elnige Glaser beS wohl! schmeckenden Gerstensäfte geleert waren, erzählten wir un unsere Crlebniffe. Die meinigen sind zu unbedeutend, um etwa darüber zu schreiben; ich lasse also nur die de Herrn rehmann folgen, in dem ich seine eigenen Worte wiedergebe. ,E ist doch komisch', so begann er, nachdem er inen schönen Zug au dem siebenten Schoppen gethan, wie inem da Gluck manchmal aus den Hal kommt. Sehen Sie, da kann ich aus eigener Er tayrung sagen. .Ich erblickte in dem Städtchen Wünschelburg das Licht der Welt in einer niedrigen Dachstube tm dritten Stock, Vierstöckige Häuser giebt es dort nämlich nicht, sonst wäre ich vielleicht von noch höherer Herkunft. Mein Vater arbeitete in der Schnupstabaksfadrik, und meine Mutter war bei einem Fabrikanten Mädchen für Alles. Nachdem ich nun bis zum 14. Jahre in und hinter die Schule gegangen war, mußte ich di Kmverschuye ausziehen. tes war eigentlich nicht nothwendig, da ich meisten? barfuß herumlief. .Ich sollte nun einen Beruf wählen. Meine Eltern ünschten einen Tuch machn auS mir zu machen, Ich fühlte mich jedoch zu etwas Höherem geboren, wußte aber nicht, zu aS. Da kam ein Schulkollege auf Besuch nach Wünschel bürg. Derselbe war zwei Jahr älter al Ich und seine Zeichens Schuster ieyrung. .Weißt u was, agle er eine Tage zu mir. .Kellner, bringen Sie noch zwei Seidel. P ft. Sie trinken ein mit mir, " meinte Herr Lehmann, al ich Protest er heben wollte. Ich ergab mich also in' Unvermeidliche, und nachdem wir uns er quickt hotten, fuhr Herr Lehmann fort: .Weißt Du wa', sagte mein Schul freund, .lerne Schuhmacher, wie ich. E ist ein schöner Beruf und nährt seinen Mann, denn heutzutage kann man ge, tröst behaupten: .Jeder ist seines Glückes Schufter.' Ich ließ mich bereden, zog mit ihm nach Altrode und kam zu einem .beriemtm' Meister, welcher mich in der Erlernung dieses schönen, wenn auch et was ledernen Handwerks unterwies. .Nachdem ich mich so vier Jahre durch, geschlagen hatte, das heißt, das Durch schlagen besorgte eigentlich der Meister, und nachdem ich auch im Kinderwarten gehörig ausgebildet war, naht der große Tag, wo ich Geselle wurde. Ich durfte nun frei und offen Cigarren rauchen und war für die Folgen selbst verantwortlich, kaufte mir eine BuckSkinhose, ließ an meinen Rock ein paar neu Knöpfe setzen und fühlte mich nun als Mensch. Unter meine Stiefeln schlug ich recht große Zwecken, denn ich hatte den AuSspruch Schiller geHort: ,E wächst der Mensch mit seinen hlherea Zwecken.' .Nun lernte ich gar bald einsehen, laß e nicht so gut ist, wenn der Mensch allein ist, und vollends ein Schuster geselle. Ich wars daher Sonntag oder nach dem Feierabend mein Augen aus da schöne Geschlecht. Da machte ich aber bald die Bemerkung: Geschlecht gab e genug, bloi kein Schöne. Also enttäuscht bejchloß ich, mein Augen aus gar nicht zu weisen. .Kellner, noch zwei eivell Wissen Sie, da Bier, welche nicht getrunken wird, kommt mir vor, wie in Mädchen, welche keinen Mann kriegt.' Ich konnt ihm nicht widersprechen, und er nahm den Faden der Erzählung wieder auf. .An einem blauen Montage denk ging ich spazieren. E aar ein herrlicher Abend. Der Flieder blühte, tm Ge iüsch schlugen sich zwei Nachtigallen, und am Wasser ließ eine Heerbe Gänse ihren Schuianengcsang ertönen. Wie ich so weitergehe, sehe ich bei unserem Nachbar auf der Bank ein schöne Geschlecht. E war daS Dienstmädchen. Ich hatte sie sonst wenig gesehen, fand aber, daß sie sehr hübsch sei. Etwa befangen trat ich zu ihr, und indem ich die geistreiche Bemerkung machte, daß sehr schönes Wetter sei, knüpften wir ein Gespräch an. Wir unterhielten unS vortrefflich, und al Karolin ven mir schied, fühlte ich, daß ich mein Ideal gefunden. .Nun begann ein neue Leben für mich. Wir trafen un öfter; da, al wir wieder einmal beisammen saßen, meinte sie plötzlich: .Aber Herr Eduard, Sie haben ja solch' große Löcher in die Strümpfe.' Da ich Latschen anhatte, konnte sie nämlich meine Achillesfersen leicht bemerken. Eben wollte ich ansän gen, mich zu schämen, da meinte sie: ,Na, lassen Sie nur, ich werde Ihnen ein Paar Neue stricken.' Vor Freuden darüber, daß sie mir auf die Strümpfe helfen wollte, wagte ich den ersten Kuß und sagt .Du' zu ihr, wa mir Karo linchen auch nicht übel nahm. .Ueberglücklich nahm ich Abschied von ihr. Ja, dieser Abend war der schönste Tag in meinem Leben. Zu Hause ange, kommen, besah ich meine Strümpfe, wo von ich drei Stück besaß, und sand sie wirklich sehr lächerlich. Ich schnitt die Löcher heran und legte sie zum Andenken in eine leere (Zigarrenkiste. .Unsere Liede wurde nun immer glühender und feuriger, so daß der Nachbar anstatt seine Strohdache ein Schieferdach machen ließ. Nach und nach machte ich Karolinen öffentlich den Hos, indem ich für sie den Hof reinigte. Sie sagte mir auch, daß sie über hundert Tha ler Mitgi t hätte. Ich sah in mein Por temonnaie, worin sich für eine Mark 20 Pfennig Mitgiften befanden, und war ganz niedergeschlagen. Karoline sah aber nicht aus's Vermögen, sondern aus' Gemüth, und da ich nun ein sehr gut, wüthiges Gemüth habe, zog sie mich allen Anderen vor und meinte, ich fei ein ganzer Mann und hätt da Herz auf der rechten Seite. .Wir beschlossen nun, einen eigenen Herd zu gründen. Sie gab da Kapital. und ich miethete eine Wohnung, woran bald die Firma prangte: Eduard Lh mann, Schuhmachermeister. Da ich etwas Gediegenes leistete, und die Leute sahen, daß ich mit meinen Arbeiten etwas bezweckte, fand ich stets guten Absatz. .Wir leben sehr glücklich miteinander, Ich mache Stiefeln und Schuhe, meine Karoline sorgt dafür, daß sich in die Strümpfe keine Löcher einschleichen, und hat mir nebenbei vier Jungen und drei Mädchen geschenkt, so daß auö dem etge nen Herd bereits eine eigene Heerd ge worden ist. Meister, Meisterin und Fa. milltnbesitzer, alles durch ein Paar zer rissen Strümpfe. Ja, ja,' schloß er, indem r sein Glas leerte, .eS gehört metler nichts dazu, IS etwa Glück, um auf die Strümpfe zu kommen.' Krieg im Fried. Die .Fränkischen Nachrichten' erzäh. len folgende Manöoergeschichte. Kommt da eines TageS in ein obersränkischeS Dorf der Quartiermacher einer Jnfan teriekompagnie. Der Quartiermacher hat Durft und begibt sich nach dem Wirth. hauS, macht aber, als er wieder heraus, kommt, ein bedenkliches Gesicht. Ur fache: das Bier ist schlecht und kostet 12 Pfg. Zum Glück erfährt e.r. daß im Dors noch eine zweite Bierquelle fließe, die den doppelten Vorzug habe, daß daS Bier gut sei und nur 10 Pfg. koste. Der Mann macht eine Prabe, die zur vollen Zufriedenheit ausfällt, und will berap, pen. Wie groß ist aber fein Erstaunen, als man die Annahme de Gelde ver weigerte: von Fremden dürfe man kein Geld nehmen; hier sei ein Konsumverein, und nur wer Mitglied sei, könne sein, Geld lo werden. Daraus enlkvinnt fi ein kurze Hin und Her: Der Quartier maqer wm nichts geschenkt haben und der Bierverzapfer nichts annehmen. Schließlich rindet fich ein AuSmea: der Soldat tritt dem Verein bei! Sein Name wird in die VereinSlige elnaetelft, ntt, und der Nickel darf nun eingesteckt werden. Der Ouartiermacber bat aber ein kameradschaftliches Herz; was hilft iym oas gure uns villige Bier, wenn die ganie Komvaanie scblecbteS in 12 Ma. trinken muk? Aber aucb kieken .noten weiß er zu lösen: er schreibt die Kompag metine ao, uno am Abend ergötzt sich die ganze Kompagnie als Mitglieder des Konsumvereins am billigen Gerstensaft! Der Wirth deS OrteS schnaubt Rache. r geyr zum Hauplmann und .fleckt' ibm. daß Leute der .i?mnqni? tinrm Verein beigetreten seien. Der Hauxtmann verspricht ein Erempel zu ftatuiren; er hält, al die Komgagnie versammelt, ein .von echt militärischem Geist zeugende' Ansprache. Mit tiefem Bedauern habe er vernehmen müsse, daß Leute seiner Compagnie sich untersangen, einem Verein beizutreten, ohne sein Wis sen und ohn seine Zustimmung; wie sich Solche mit der militärischen Zucht ver trage u. f. a. u. s. w; er wollte nicht hoffen, daß am Ende gar politische Dinge dahinterstecken. Jeder, der dem Verein beigetreten, solle da .Gewehr über' nehmen. Ja diesem Augenblick klappt ein Griff, wie er selten so präcis gesehen worden ist, und di ganz Compagnie steht mit .Gewehr übn' da. Der Hauptmann macht trotz de Prachtgriffe ein betroffene Gesicht, ruft dann aus Gerademohl eine Mann heran und inquirirt. .Sie. sind also Mitglied; wa haben Sie Ausnahmegebühr be, zahlt?' .Nicht, HerrHauxtmann'. .Welche sind die Statuten?' Der Mann schweigt, und ein Zweiter wird herausgerufen; auch dieser schweigt. Der Hauptmann ändert die Frageste' lung: .Welchen Zweck hat denn der Verein?' Nun kommt herauk: Bier, verschank, weil den Leuten das Bier im Wirthshau nicht mehr behagte. Da Gesicht de Hauxtmann wird schon hel ler; er läßt sich den Hergang berichten, rettet dann ein paar Schritte auf und ab und fragt weiter: .Sie glauben also, daß Da ter ganze Grund ist?' Ja wohl, Herr Hauptmann'. .Die Halbe kostet nur 10 Pfennig?' .Ja wohl, Herr Hauptmann!' .Und da Bier ist gut?, Jamohl, HerrHavxt mann,!' ruft die ganze Compagnie wie au einem Mund .Nun,' sagt der Hauptmann, mit dem gan en Geftcht lachelno, uno winkle en zwei Mann, wieder einzutreten, wenn' so ist, dann trete ich auch bei!' ZSas in Kausfra der guten alte Zeit können mukle. Die Kenntnisse, über welche eine Hausfrau der guten alten Zeit, die sich bis auf ein Drittheil des 19. Jahrhun derlS erstreckt, verfügen mußte, waren sehr mannigfaltige, und die moderne Frau von heute hat alle Ursache, diese Hausfrau als allermindestens sich eben dürtig anzuerkennen. Sie ertheilt sich selber ein ganz vortreffliche Zeugniß mit dieser .Anerkennung'. Jene Zeit der Hausfrauen alter Schule liegt noch kein Jahrhundert hinter un, und doch ist sie von der unseren durch Ad aründe schieden, die nicht iu überbrücken sind. Die Eisenbahnen und Dampfer haben die Erde und ihr Verhältnisse einer totalen Veränderung untermorsen, den Haushalt haben sie au allen seinen Angeln gehoben. Damals wurde Alle, aber auch Alle zu Hause gemacht, Brod, Bier, eingemachte Obst, Wein, Kuchen, Zmieback, Waffeln, Branntwein, Rauch fleisch. Gewaschen, geplättet, ausge bessert wurle zu Hause. Wir Modernen, di nicht oder doch sehr wenig zu Hause machen, haben auch die Bentzsreude nicht, deren sich unsere Altoordereo rühmten. Wir kaufen unS Alles sir und fertig und trennen uns auch demnach leicht davon. Zur Zeit, da man sich Alles selber machte, oder mit schwerem Gelde ron Dem kaufte, der eS selbst gemacht hatte, betrachteten wir die Sachen mit Liebe als Gegenstände, an deren Güte und Dauer sich noch ferne Nachkommen freuen soll ten. Und zu jener Zeit war die HauS frau in ihrer Art eine sehr respektable Künstlerin, die über eine Unzahl von Ferligrelten gebot. Alle Künste, welche heutzutage der DeltkatessenhSndler übt, gehörten damals zum Ressort der HauS srau. Sie mußte Brod und Kuchen, Pasteten und Torten backen können, sie mußte mit Pökeln, Rauchern, Einmachen und De ftilliren Bescheid wissen. Sie bereitete Bustmässer, TetntoerschoneiungSmtttel, Haarpomaden und SchnapS. Sie ver stand sich auf die Bereitung von Weinen und braute Bier. Die Geheimnisse der Waschküche, der peisekammer, der Milchwirthschast, de Küchen, und Obst, garten, sowie deS Gewächshauses, waren ihr erschlossen. Sie schneiderte und flickte die Frauen und Kinderkleider zurecht. Dabei fehlte eS ihr an mustka, lischer Bildung nicht, auch tanzte sie, stickte, verstand sich auf Kindererziehung. häusliche Gesundheitspflege und wußte mit Armen und Kranken umzugehen. Und wenn sie ohn' Ende die fleißigen Hände' gerührt und .zum Guten den Glanz und Den Schimmer' in nieruhen, der Arbeit gefügt hatte, wußte sie auch noch ein lebhaftes Interesse an der Be schäftigung deS Mannes an den Tag zu legen, olch einer grau werben die, eine neue Zeit vorbereitenden Kämpfen nen von heute, den Tribut ihrer aufrich tigen Achtung nicht vorevthalren. Landlord's ßrowmek. Ter geplagteste Mensch, roo's giebt. Nir macht mer soviel Trommel, wie mei Häuser noch net emol mei Geld. DeS heeßt die Häuser, deS ging noch, aber die gottoerdoppelte Tenants, die stnS. wo mer de Trommel mache so daS ich fchun sik und teierd bin vun dem ganze LandlordBusineß. Ja, wann die Zeile gut sin, do gehl'S. Do kann mer ilt TenantS fchtetgere un drangfalire, daß eS nor so e Freid iS. Wann do Eener ge kumme iS un Hot so ein Flat rente wolle, do wor mei erschte Frag: .Hawwe Se Kinner?' Hot der Mann us Ehrenwort versichert, daß er nix KleenS Hot, bann hab' ich iwmer de Preis un die Condi schenS getalkt. Die CondischenS more: Erschien sire loß ich gor n. Zmee, tenS die Rent muß in AedoänS be rappt werde. Dritten Peiäno derf keen in' HauS. VertenS förnifcht RuhmerS derfe net geholte werde. Finf tenS noch Achte OmendS derfe keene Bist, terS mehr aksepted wern. Des wor'n blcS e Poor vun di fiwmendreißig Condifchen, wo ich ia die Lie ennei gesetzt ha. Un wann so Tevavt emol waS vun mer ge, wollt Hot, d hib' ich en eisach ausgelacht un gesagt: .Wann Ee'S net gleiche, könne Se ja muve. Denke Se verleicht, ich wär uf so secondhänig Party ange wiese wie Sie sein, for mei Flat ze ver rente. So hob ich damals getalkt. Un heit? Ach du lieber Gott. Simme Flat heg ich ganz leer stehe, sor sünf krieg ich kee Renk, un sor die TenantS, wo noch cäsh berappe, lhät'S Noth, mer thä! en die Wall mit Silk päper losse un die Sieling gilt edsche, un en die Zimmer ooll Förnilscher stelle, sunfl muve se aach. E Landlord i heiligen Tag der ge plogtkfte Mensch wo'S giebt. Mer muß froh fein, wann mer immerhaupt Jemand in feine FlätS 'vei kriegt. E Flät ham ich heint verrenk an Fämily mit ströme Kinner (sechs dervo Bum fo Unoer schämthett) und sinf RuhmerS. Wie ich die Rent verlangt hab, fegt der noch: .Rent krieche je tm erschte Monat net, awwer fufzehe Dollars misse Se mer pumpe, damit ich die ErpenseS sor'S Muve miete kann.' WaS sage Se do dazu? Ja, e fein schlecht Zeit sor en Landlord. Wann de! so fort geht, do muß ich noch mit meiner ganze Fämily verhungere. Walter, wo bleibt denn mei Porter House Steak , for tmo fo lang, mache Se e Bißche hurry up : ich muß heem zum Esse! Kassoh: Hin Mtte! DaS .Wiener Tageblatt' berichtet vom 12. October: Es war ein unge, wohnter Anblick, den gestern Vormittag der vkilbogige Arkadenhof der Wiener Universität bot. Wo fönst die Studenten sich zu ergehen pflegen, hatt sich ine An zahl eleganter Damen eingefunden, junge und ältere. Es waren die rührigen Mitglieder del DamenComiteS für den Naturforscher und Aerztetag. Die Damen sollten im Arkadenhof in einem photographischen Gruppenbild vereinigt werden, daS sicherlich eine schöne Er innerung für alle Beteiligten gebildet haben würde. Die Studenten räumten bereitwillig den Hof, aber die Fenster der Gänge, welche den Auklug in denselben gewähren, waren dicht besetzt von den neugierigen Musensöhnen, welche die Vorbereitungen der photographischen Ausnahm mit vielem Vergnügen be trachteten. Der Photograph hatte da kein leichtes Spiel. Sechzig Damen so zu xlaciren, daß keine vernachlässigt er scheint, ist eine durchaus nicht beneidenS werthe Aufgabt. Nach einigen Ver suchen schien denn auch Alles in Ordnung zu sein. Schon stand der Photograph hinter dem Apparat und der erwartete Augenblick des .Bitte, meine Damen, nur einen Moment um Nuhel' war da Alles schwieg still, die Damen blickten in tadellosen Stellungen aus das Obiektiv, eben wollte der Photograph die Gesell schaft aufnehmen, da. . . . klang plötzlich von einer Studentengruppe, die bei einem Fenster stand, der laute Ruf: .Halloh. da schau' die Ratte da unten!' Dieser Rattenspuk übte rtne verhangmßvolle Wirkung. Im Via war die schön ge ordnete Gruppe zerstoben. Man sah nur flüchtende Damen, melcht entsetzt auskreichten und vor der imaginären Ratte das Weite suchten. Wie man sieht. ist der Ulk in der Studentenschaft noch nicht ausgestorben. FZaron Lnnöurg als Agronom. .Bravo, bravo, Herr Oberförster scholl eS lachend von der Tafelrunde. Nur Baron Lurenburg schwieg verdros, sen, denn die Aufschneidereien feines Freundes waren ihm in innerster Seele verhaßt. AIS sich der Lärm etwas ge legt hatte, räufperte sich der Baron sehr vernehmlich, warf dem Oberförster einen vorwurfsvollen Blick zu und begann: .Der Herr Oberförster hat uns soeben ine Hundegeschichte erzählt, d!e mich an km eigenes, tedoch buchstäbliches wahre Erlebniß erinnert. Wie Ihnen allen bekannt sein dürfte. befasse ich mich in meinen freien Stunden sehr etsrtg mit Astronomie. So beob achtete ich denn vor etlichen Jahren einen Kometen, ver ich will übrigens keine spiritistischen Erklärungen der Thatsache versuchen eine höchst eigenthümliche Anziehungskraft auf mich ausübte. Mir kam es auch vor, als ob der Komet sei, nerseitS sich ebenfalls bemühe, recht freundlich auszusehen; so oft ich ihn be obachtete; doch war mein Fernrohr zu schwach, um über diesen Punkt volle Klarheit zu erlangen. Schließlich kam der letzte Tag. an dem das Gestirn in unseren Gegenden noch nqtvar war, unv ich glaubte deutlich zu bemerken, daß eS sehr betrübt hernieder sah. Die Sache interessirte mich, und rasch entschlossen reifte ich ihm nach Amerika nach. Ich kam noch rechtzeitig an und hatte meinen Kometen bald mit einem der dortigen Riesenfermohi entdeckt. Aber auch er mußte mich sofort bemerkt haben, denn denken Sie sich mein aremen loses Erstaunen! kaum hatte ich ihn gefunden, begann der Bursche höchst ver. gnügt mit dem Schweife zu wedeln!' KeiSesgcgcuwart eines ßaschcndicees. Ein Taschendieb ist in Berlin aefafit worden, obwohl er selbst vicbt nur krem. deS Eigenthum, sondern auch eigene Ent icyiuiie ikyr fqneu unv gewandt zu fassen gemußt hat. Er hatte in der Reinicken, dorferstraße einer grau daS Portemon naie auS der Manteltasche gestohlen, wurde aber beobachtet und büßte seine Beute wieder ein; sich selbst aber suchte er durch schleunige Flucht zu retten. Man verfolgte ihn bis in ein HauS in der Hoch, ftraße und dort durch alle vier Stock merke. In diesem Gebäude aber war it anscheinend spurlo verschwunden. Ja sämmtlichen Wohnungen wurde Nach, frage gehalten; endlich fand man den Ge suchten in dem Zimmer eine Schneider; er stand dort seelenruhig und ließ sich Maaß zum Anzug nehmen. Ber chnei der sagte au, daß der ihm unbekannte Herr wie sich dann aus der Polizei wache ergab, in alter Zuchthäusler, der Kellner Schubert sich bei ihm einge führt hatte mit dem Bemerken, der Met fter sei ihm empfohlen. Der neue Kunde' habe seine Wünsche schleunigst dargelegt, den Rock ausgezogen und er klärt, daß er .Eil habe', fc t l etzt dasür gesorgt worden, daß er schleunigst einen fertigen StaatSanzug bekommt! Ans der Znftruktionsiiunde. Unterossizier Schnauple: .Reden Sie doch nicht einen solchen Blödsinn, Kerl. Bei Ihnen muß e ja heißen: Schweigen ist Gold, Reden ist Blech !' Unbewußt Selbstkritik. .Fräulein Müller fleht man auch den ganzen Tag auf der Straße herumschlen dern und bummeln!' .Woher wissen Sie denn das?' .Na. ich bitte Sie. ich lauf ihr ja schon seit ein paar Monaten fortwährend nach!' Thiersj'rache. Bauer: Wenn ich hundsmüde in mei, nen Fuchsbau komme und eS ist kuhsinster drinnen, so werd' ich gleich saugrob, daß ich den schasdummen Knecht gleich schla gen könnte, wenn ich nicht so einen Pferdehunger und Ochsendurft hätte I' Boshaft. Dichterling: .Gefall' ich Ihnen nicht mit meinen langen Locken? Dann werd' ich sie mir abschneiden lassen!" Dame: .WaS wurde daS nutzen zu dichten hören Sie ja doch nicht auf!' Naiv. Richter: .Sie sind mit dieser Dame darüber ertappt worden, wie Sie Ihre Namen in die Gartenbank eingeschnitten, wie kamen Sie denn dazu?' Angeklagter: .Haben Sie nie ge l ikb t, Herr Richter?' Gezwungen. .Sie wollen also h e i r a t h n?' Lebemann (stark verschuldet): Ich nicht, aber meine Gläubiger wollen'!" vurch die Blume. Herr: ,, Haben Sie schon gesehen, in dem Schaukasten deS Photographen Müller hängen unsere beiden Photogra phien gerade nebeneinander! Fräulein: ,.Ach ob das vielleicht etwas zu bedeuten hat!" : Fatale Frage. Baron Schwindelstein : ...Hier sehen Sie meine Ahnengallerie l' Besuch : .Ihre Vorfahr sind ja alle mit S ch m e r t und S ch i l d abgebil bet!.. War denn das Handeln früher fo gefährlich?!' Boshaft. Kritiker (zu einem Componisten): .Sie haben' gut! Wenn JhrtOperet te durchfallen, können Sie sich gar nicht getroffen fühlen!' Steigerung. A: .Sind Sie bei dem Theaterdirec tor ständig engagirt?' Sogar rück ständig!' herausgeholfen. A: ....Und wann soll ich Dir in solches Versprechen gegeben haben?' B: .E war an einem der zwei letzten Tage de Februar!' A: ...Da steht man'S wieder! Den Schwindel! Der Februar hat ja gar kin letzten zwei Tag' !' Aus der Kaserne. Unterosfizier : ....WaS, Sie sind verlobt, Einjähriger und können noch nichteinmal Parademarsch machen!? Wie wollen Sie denn nachher mit Ihrer Braut spazieren geh'?! willkommene Gelegenheit. Fräulein : .Ich alaubk. Sie fihen tu nahe am Klavier, um mein Spiel richtig oeuriyeuen zu rönnen i" Herr lnach seinem Kur areikendl: kck meine auch, gnüdigeS Fräulein!.. Wenn Le erlauben, werde ich mich etwas ent fernen!' Nie in Verlegenheit. Haustrer: .Zahnstocher gefällig, meine Herr'n?' Herr: .Brauchen keine, sind Veae, tarianer !' Haustrer : .Die können Se auch essen!' Ver richtige protz. .Herr Kommerzienratb. icb halt Ihnen hier eine kleine Rechnung von 1 van sv Pfennig zu überreichen I' .Eine Mark fünfzig?! Lächerlich! (Zieht eine Hand voll 20 Mark.Stücke aus der Tasche): .So wenig hab' ich gar nicht bei mir !' Ungalant. Mark : . . . Unsere Frau Meisterin soll teft Du 'mal reden hören. Die nimmt sich kein Blatt vor den Mund l' Pepi: .Das glaub' ich gern so groß Blättkr gibt ' gar nicht!' Anknür'fimg. Bemooste Haust (zum Philister): .Amerika ist entdeckt! DaS Pulver ist erfunden! ES ist die höchste Zeit, daß 'mal wiekic IwaS geschieht!.. Herr Meier, können Sie mir zum Beispiel 30 Mark borgen?!'