Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Oct. 25, 1894)
.fKTbflglaubr. ttw . II rrfc!lol. Mit frnntra Äftem ichmiiI tx lisch, äViii wildem iVr n tu iilbfricfcatf, Vtft sirüchl t unt und turai. do frtich Ir Iiiiweiii Ifurtjir im t'utal! tmt fitiivt 6nt Irrnif, us flutfrn siar Ir .fyrbur tillile A'rM flfiflfn. ttim ItJiit er rritrii :Knf im Haar lu: ioiU ta fahr sich iwiflfii. I trt $vrMiffyit, iifbnit ictiro km Irnnt Zck!,n riiiul a lut in fonvtrr'n iiVUa, rtion hält um dir lniuifrunfl Xa Virtii, den Iiüliua )u er! (Ufa. ärrflob flrtTii uui mit wnnn In. Ten isuft ii ni! jn'dit l' o in well, Vaui .Hur Iidiifii lmnat!) Initt bfii schrill Xrr Jtmfriii'it t)j!bt(rgfi'nfr iiaubt. iof;t an, ihr liiiili flftroft ;urii.t fliii Ring, ii. ,rrfii. Hoffen, Hauen, auf 4'lsb im Ha, auf VrtB un MhiI Xa turne 2vitl in xiivu Zag,; vastl nun il) ftristvn fiiern Wirf Hoch übfr'tii iirtVm'taub sich nvittn, Xict uiitfr uch btr -hMlt Cflrtiiif, Vot euch im rrüwr'n Nchl tue Hnten. Sloszl on! im mtilliig iVna voran, Tut birnt Vniib flor t itreni Irittf Xenft ftol) tVr .Seit, bis olnifttjan: Zu uoiitin IV in, leitn ilir schritte. Dir flulr 'si nil. Von A. J'romm. ,?l!o Icnnncn schließlich alle Plioto graphien und sonstige Porträt hin?" sagte meine alte Freundin, 'oblci den sie, wcun Originale und csiyer geslvrdcn sind? ii$ mag ob und zuvor kommen, daß ein 2ol)N, ein linket pietätvoll flenug ist, sin Mld aufzube walren, wcil kS dein VcrsioibcncNi licb lvarz abcr was wird zulc daraus? Die jiärtchcu kann uian inolil verbreit- , nen oder sonst vernichten, wo aber llci , den die Wilder, die im nur zu daucr , hasten Rahmen on der Wand hängen?" Aus dem Trvdelmarlt," sagte, eine ?lndcre ruhig. Sie sonnen, wenn Sie , dort voriidcrgehcn, alle läge genug solcher alter Bilder sehen. iern kann vielleicht noch von ilüd sagen, wenn man nicht die rsahrung einer mir be kannten Dame macht, hr Schivirgrr- . söhn, der seinen Hauohalt auslöste, , ließ eine Versteigerung der gcsainmten Einrichtung abhalten, und ba er in , dein ä&rniwr vergessen hatte, ,die Photographien von den Wänden zu ncl , mcn, hatte die Zchiviegcimulter wenige Tage darauf die Ueberraschung, ihr Porträt in einer Trodclbude prangen , zu sehen." .Empörend!" rics meine alle reun- . bin. Nun, die gebende war dieser Schmach gegenüber nicht wehrlos, sie konnte ihr Bild ziiriiätaufen und wie der zu Ehren bringen. Aber die armen Todten? Ich bekäme wahrhastig Viist, , eine testamentarische Verfügung zu treffen: Alle, nieine Porträts fallen sechs Wochen nach meinem Tode ver nichtet werden. 2o entginge man wenigstens dem Trödlcrinarkt." ES ist , noch nicht das Schlimmste, was einem Bilde begegnen kann, MI hin zu kommen," sagte ein Herr. Ich könnte Ihnen die beschichte .eine Bildes erzählen nicht einer Photogra phie, denn die Sache trug sich zu lange, . ehe diese Erfindung gemacht wurde, vor. Eigentlich ist es kaumeine Geschichte zu nennen, und sie hat auch nichts be sonders Interessantes an sich " Wer, eine Geschichte erzählen konnte, der will sie erzählen, und wer von vornherein Ausstellungen an seiner Ge schichte macht, der, will sie sehr gern erzählen. Da der weißhaarige Herr allgemein beliebt war, rückten wir zu sammen, und. er erzählte. Der Herr Senator Brunold ließ seine junge (lrau malen. ES war schicklich, daß .das Porträt der Gattin eines so hochmögenden Herrn in einem der besseren Räume des Hauses hing, und an der Wand des großen Saales , war eine Stelle, welche unbedingt ein .Bild verlangte. ,Es soll iein Bild in ganzer Figm : werden," sprach .der Herr Senator. Male Si sie in, gelbem Atlas, eine Dunkle Rose .iim Haar und.eine in der .Hand." Der Maler betrachtete die schlanke, mädchenhafte gestalt, en demüthig zur Seite geneigten Kopf, an dem nicht schön war, als ,das volle braune Haar und die Kinderaugcn, die meistens schüchtern gesenkt waren. Er zweifelte im Stillen, ob das prunkhafte Atlas kleid zu der schlichten Erscheinung paßte : aber den Ansichten des Herrn Senators zu widersprechen, wäre zum Mindesten ganz zwecklos gewesen; so behielt, seinen Einwand für sich. Die Frau Senator hatte wohl ahn liche Zweifel erwogen. Muß es gerade !das gelbe Atlaskleid fein, Brunold? , sagte sie schüchtern, als der Maler sich entfernt hatte. ES kommt mir immer viel zu reich für mich vor so, a!S ob .es nicht für mich paßte." ES kommt nicht sowohl darauf an, luaS nach Deiner Ansicht für Dich patzt, sondern was sich für meine Frau ge ziemt," sagte Herr Brunold mit nach drücklichcr Schärfe. Meine Frau soll und muß meine Stellung repräsenti ren, zum Mindesten da an der Wand, wenn sie es sonst nicht kann." Unsere liebe Zulie erscheint sich voch in Widern sremd, nicht nur i der gelben Allasrobc," ließ sich die verwittwctc Schwester des Senators, Fu Adelheid Möser, vernehmen. Mit der Zeit wird sich dieser Mangel hoffentlich ausgleichen." Du hast jedenfalls recht, lieber Brunold, und Du auch, Schwägerin Adelheid," beeilte sich die junge Frau zu sagen. Ihr versteht das, wie Alles, weit besser als ich." So wurde Frau Senator Brunold gemalt, im gelben Atlaskleide mit langer Schleppe, eine dunkelrothe Rose in den Haaren und eine in der Hand. Das Bild bekam einen kostbaren Rah inen und wurde so eine besondere Zierde des Saales, die, so lange sie etwas ),'eurs war, weit mehr beachtet w'irdc als die Frau Senator selber. Sie, die Frau Senator. ei"vfan n-.iit als toi: Zmü,k1cl.-ung. Lie war rnd dlikb sremd in dem düsteren auie, an; , fremd, n ie sie ei! om Vrnen Augenblick an geirrten war. Sie kam sich to überflüssig, fast w,e erdruckt vzr zwischen den beiden Gro xen, ihrem Mami und ihrer Schwä geri'n, )w!e lcytere auch nach de Bruders erbeiraibung im Hause ge blieben .'ar als Slut-e der jungen, uneriakiemn iau. nlie war selb,l für jene fcnie .-Zeit eine allmcdische Frau; sie hatte sich gern zur liebenden Dienerin itzres Mannes gemacht, in der That, sie balle sich keine andere Beziebung zwischen sich selber und dem stattlichen, strengen Senator denken können. Aber eine Dienerin brauchte er nicht, dazu halte er ein gut gcschul tcs (venndc; und für alle etwaigen geistigen Bedürfnisse hatte er seine Schwester, die ihn viel besser verstand, als sie. die einfältige, schlichte Frau. Es war Julien oft zu Muthe, wie einem Hirtenkinde im Märchen, das sich in einen ii'igopalast veiirrt hat. Was man liier im Hause begehrte, das halte sie nicht, und was sie hatte und gern mit vollen Händen ausgetheilt hatte, das konnte hier Riemand brau chen. Sie ist der milde Sonnen schein," sagte der alte Hausarzt, der einzige, der sie der Beobachtung für werth hielt. Aber das war etwas, wonach man in dem Brunold'schcn Hause nicht fragte. Was man dort brauchte, war eine glänzende Sonne, nicht um zu erwärmen, sondern um zu strahlen; und Frau Julie hatte Wärme vollauf, aber leuchten konnte sie nicht. Sie trat immer mehr bescheiden in den Hintergrund zurück ; und bei den Festen in ihres Mannes Hause sah sie oft verwundert zu ihrem eigenen Bilde auf, das sich an dem Ehrenplatz ganz wohl zu fühle schien. Sie war es da auf dem Bilde, aber sie war eS auch wieder nicht. Und der Herr Senator mochte ähnlich denken, wenn er das Bild loben horte. .Unter den Gasten, welche im Hause ab- und zugingen, war einer, der Sohn eines Gcschäftsfrenndcs des Senators, aus den das Bild eine besondere An ziehungslriist ausübte. Lebhaft, wie Franz Easpari? war, konnte er sich mitten im Gespräch in dessen Anblick vertiefen und einsilbig, stumm werden. Was studiren Sie an dem Bilde der Frau Senator?" sagte eines Tages der Hausarzt zu ihm und klopsle ihm auf die Schulter. Der junge Mann schreckte zusammen, und als er neben sich daö kluge, gute Gesicht des Arztcö sah, sagte er: Daö Bild sagt so viel, was das Original verschweigt, und doch gibt es noch zu rathen aus. Finden Sie nicht, daß die Augen aussehen, als such ten sie etwas? Ich möchte nur wissen, was?! Der Doktor schüttelte lächelnd den topf und ging. Nicht lange darnach hatte EaSparh an den Senator eine Bestellung zu überbringen; und da jener in seinen Wohnräumeu war, wurde der junge Mann in den Saal geführt, uin dort zu warten. Er trat vor, das Bild. Run weiß ich, was Ihr sucht," sagte er leise vor sich hin. Die lebenden Augen sind fast immer niedergeschla qen, aber in Euch kann man lesen: Arme, liebe schöne Frau!!" Er stand ei Weilchen in Sinnen versunken, als es hinter ihm rauschte. Di.e Frau Senator war, ohne daß er es hörte, hereingekommen. Sie sah ihn lächelnd mit den milden !inderangen an, die der Maler so gut wiedergegeben hatte. Finden Sie das Bild eigentlich ahn lich?" fragte sie. Ich selber bin mir nicht ganz klar darüber." Es ist mehr als ähnlich, antwor tete EaSpary : Waö Sie selber ver bergen, hat der jiünsller hineingelegt ; freilich nur für diejenigen sichtbar, welche es sehen können." Sie sah ihn unbefangen an, sie ver stand ihn nicht. Ich habe mich lange gefragt," fuhr der junge Mann immer .erregter fort, was Ihre Augen, hier wie dort, suchen. Jetzt weiß ich es : sie suchen Liebe. O. erschrecken Sie nicht, ver ehrte Frau, wenn ich es Ihnen sage! Ich habe es lange geahnt. Und Sie könnten so viel Vielie finden, so viel warme, nichts verlangende Viebe ! " Er hatte ihre Hand erfaßt und beugte ei Knie. Sie entzog ihm die Hand ohne Ungestüm und sah ihn mit einem ernsten, -vorwikrfsvoll fragenden Blick an. So mag wohl ein Engel blicken, der einen Sterblichen schuldig werden sieht. Mein Mann hat Sie sehr gern, Herr Easpary, sagte sie ernst. Der jung. Mann stand verwirrt. Er kam sich so kleinlich, so elend vor im Angesicht dieser unschuldigen, un .bewußten Hoheit. Wie sie auf die Thür zuging, stürzte er ihr nach. Berzeihen Sie, Frau Senator!" rief er. Ich wußte nicht, was ich that. Vergeben Sie mir!" Sorgen Sie. daß Sie sich nie wie der Llehnliches zu vergeben haben," ent gegnete sie. Wenn ich nur wüßte, ob Sie mir verzeihen, ob Sie vergessen könnten" Ich habe schon vergessen," sprach sie ernst und ging hinaus. Und in der That schien es so. Richt eine Bewe gung ihres Gesichtes, nicht ein Ton ihrer Stimme verrieth, daß ihr etwas begegne war, was sie hätte erregen können. Rur ein scharfer Beobachter hätte gesehen, daß sie etwas blässer und nachdenklicher war als sonst. Aber eö gab keinen scharfen Beobachter in ihrer Umgebung. So wenig hatten ihr Mann und ihre Schwägerin einen Blick für sie, daß sie es nicht bemerkten, wie sie nach etwa einem Jahre immer matter und blässer wurde, bis sie sie eines Abends durch einen Ohnmachts anfall überraschte. Es ist nichts, es wird vorüber gehen," sagte sie, als sie wieder zu sich kam. Hosfcntlich," meinte Adelheid. Es wäre zu ungeschickt, wenn Tu so kurz vor unserer großen Gesellschaft krank würdest. " ES ging aber nicht vorüber. Am fol genden Tage konnte Julie nicht das Bett verlassen, und so blieb es für die nächste cit. Die große Gesellschaft NERRASTITV fand ohne sie statt, und auch sMer kam sie zu keinem Feste mehr herunter, das Bild hakte sein Original zum leyten Male auf dein Ehrenplatz ge sehen, den es nach vieler Ansicht so mangelhast auosullie. Frau Julie lag ode in ihrem Zimmer, still, freund lich. klaglos, daulbar sur den kleinsten Dienst. Der Herr Senator arnd Frau Adelheid kainen regelmäßig einmal des Tages lieraui, sprachen die Hossnung aus, sie bald wieder genesen zu sebcn, und gingen dann, froh, eine lästige Pflicht erfüllt zu dadcu. Sie war auch ihnen dankbar. fassen Sie meinem Mann nur den Glauben, daß ich wieder gesund weide." sagte sie zu dem Hausarzt. Er hat ohnedies so viel zu denfe und zu sor gen." Sie schied von der Welk, wie sie darin gelebt halle, still, sasr unbemerkt. Run sah das slorumliangcne Bild noch einmal aus sie herab, wie sie im Sarge lag. Dann schwand sie auS dem Hause, das ihr nie eine Hcimalh ge wesen war. und in dem sie nur leicht verlöschbare Spuren zurückließ. Ihr Mann betrauerte sie in aller Form, wie eö dem Herr Senator Brunold zukam. Ein 'paar Monate, nachdem das Trauerjahr vorüber war, ging er auf Reisen und .brachte eine schöne, stolze, stattliche Frau mit, die rechte Herrin sür sein glänzendes Haus und ein wenig auch die seine. Das Bild ihrer Borgängeriu wurde in ein abgelegenes Zimmer im oberen Stock verbannt. Wer gleichfalls in die Ber bannung gehen mußte, war Fra.u Adel hcid Mofer. In dem Brunold 'schen Hause ging es jetzt doppelt herrlich und glänzend her. Leideraber sollte das Glück nicht von langer Dauer sein. Der Herr Senator starb nach wenigen Jahren, seine Wittwe kehrte iu ihre Heimath zurück, und der gesammte kostspielige Hauörath wurde verkauft. Jahre auf Jahre waren vergangen. Vieles, was wie ein leuchtendes Ge stirn erstand, war nach einem mehr oder minder kurzen Dasein voll Glanz, alt und verbraucht zu Schutt und Kehricht geworfen. Da gingen eines Tages zwei Männer durch die Straßen : ein alter Herr mit weißen Haaren rmd jugeud lich lebbaftcn Augen und ein Jüngling, der ihm ähnlich sah. Du findest die Stadt sehr vcrän. dert, Großvater." Wie ich es nach einer so langen Abwesenheit nicht anders erwarten konnte." Und verschönert, nicht wahr? Eine lange Zeit war hier Alle den alten Schlendrian gegangen; wir waren geradezu schmachvoll zurückgeblieben. Run hat daö nene Regiment neues Leben in die Stadt gebracht, und sie ist auch äußerlich den Anforderungen der Zeit gerecht geworden." Das ist sehr lobenswert!)," sagte der Großvater trocken. Uns Alte aber würde es srcucn, wenn man für uns hier und da einen Rest aus der Zeit, die uns gehörte, stehen lassen wollte." O, wenn Dir daran liegt, lieber Großvater, so komme in die Herren gasse." Die Herrengasse!" wiederholte der Alte lebhaft. Da wollte ich hin." Es war eine schmale Straße, die sie betraten. Run?" sagte der Jüngere. Das ist doch sasl ganz so wie früher?" Hm," meinte der alte Herr die Hauser sind wohl, wie sie waren. Aber die Beischläge sind verschwun den." Die mußten fallen, Großvater. Die breiten Plätze vor den Hausern und mehr noch die Stufen, die zu ihnen hinaufführten, hemmten den Verkehr." Der Großvater schüttelte den Kopf. Es muß wohl so sein," meinte ei dann. Als wir jung waren, haben wir auch nicht gezögert, das Alte umzustür zen, wenn es unserem Fortschritt im Wege stand. Rur ging damals Alles in etwas langsamerem Schritt." Er blieb an einem Hause stehen, das noch dunkler aussah als die anderen. .Da bin ich häufig ein- und ausge gangen," sagte er, Es ist das Bru nold'sche Haus. Der Beischlag mit der schönen Stcinbaluslrade ist fort, aber sonst scheint es unverändert. Wie es wohl von innen aussehen mag." Wenn Du hineingehen willst, so steht dem nichts im Wege. Der erste und zweite Stock des Hauses stehen leer. " Sie läuteten an der alten, fast chwarzcn Eichenthür. Der junge Mann prach einige Worte mit der Frau, die ie eingelassen hatte, dann gingen sie iiber die weite Hausflur und die breite Treppe mit dem schon geschnitzten Ge kändcr hinan, an dem Zwischenstockmerk vorüber zu der Saaletage," wie man sagte, als der alte Herr noch jung war. Ganz wie damals." sagte er. Durch einen kleinen Vorsaal traten sie in einen hohen, leeren, wiederhol lendcn Raum. Si: haben den Saal der Länge nach getheilt," sagte der alte Herr. Damals nahm er die ganze Breite des Hauses ein." Er sah sich um. Ich fehe es noch Alles, wie eö vordem war, den großen Ofen in jener Ecke, die schweren Möbel längs der Wand, und an jener Stelle das Bild." Welche? Bild?" Das Bild einer jungen Frau in einem gelben Atlaskleide mit einer dunkelröthen Rose im Haar. Ein Bild, das damals viel für mich zu be deuten hatte." Im gelben Atlaskleide, mit einer Rose im Haur. Ich muß es gesehen haben, Großvater. Wo kann es nur gewesen sein?" Der alte Herr zuckte die Achseln. Wer kann wissen, wo es geblieben ist I Irgend et entfernter Verwandter des Senators mag eö nach dessen Tode bekommen haben und hält es hoffent lich in Ehren. Komm, Franz. mich friert hier." Ich muß das Bild gesehen haben, und zwar unlängst," sagte Franz. Und ich muß herausbekommen, wo eS war." Am anderen Morgen, als der alte Herr im Gasthof bei seinem Frühstück saß. kam Franz zu ihm hereingestürmt. .Ich bade es. Großvater!" rief er. STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Nrb da Bild. muß da rechte ,ci: eine schlanke junge Frau, braune, schlichtgcschcitcltcS Haar, braune Augen" .Run?" fragte der Alle gespannt. .Ich halte eS alcich wissen können, ich war nur aus Vr falschen Fahrte. Ich dachte an alle die Häuser, in denen ich verkehre: das war weit gefehlt. Reulich. nie ich durch die Vorstadt . gehe, sehe ich zufällig durch ein offene ( Fenster in eine Stube, und da fällt der Sonnenstrahl gerade auf da Bild. Ich war ganz überrascht, ein solches öiunslwcrk in so bescheidener Umgebung ; zu sehen ; aber ich dachte nicht menr daran, bis Du davon sprachest. Da habe ich immer fort gegrübelt: wo habe ich nur daS Bild gesehen? Mitten in der Rächt fiel eS mir ein. Jetzt komme ich eben von dort. Die Leute einfache Handwerker, der Mann ist Tischler haben keine Ahnung, wen da Bild darstellt. Sie haben eö bei einem Trödler gefunden und gekauft." Der alle Herr sprang auf. Empö. rend !" rief er. In einem Trödclkrame hat eS gangen, das Bild eines der besten, liebenswerlhestcn Geschöpfe, die eS je auf Erden gab! Dem ich es verdanke, daß ich, Jahre, nachdem ich eS kennen gelernt hatte, die Augen ohne Scheu zu Deiner Großmutter aufheben dürfte! Das Bild deö rein sten Wesens mit Scherben und Lumpen zusammengeworscn! O, eö ist ein grausamer Hohn deö Schicksals! Sie, die jenes Bild darstellt, ist ungewür digt durch daö Leben gegangen, mit einem großen Herzen voll warmer Liebe mitten unter eisige Menschen gestellt. Und nicht einmal nach ihrem Tode ist das Geschick barmherzig gegen sie ! Ein Trödler hat ihr Bild fcilge boten, und jetzt hängt es bei beuten, die es nicht schätzen können ! Ich muß eö haben, Franz!" Der alte Herr hatte sich schon zum Ausgehen fertig gemacht und lief vor dem Enkel die Treppe hinab. Dies ist das Haus," sagte Franz. Sie traten in den Hausflur, wo ihnen der Geruch von frischen Hobelfpänen entgegenkam, und klopften an eine Thür zur linken Hand. Eine freund liche, saubere Frau öffnete und ließ sie in ein niedriges Zimmer eintreten. Die Herren wünschen?" Da, da ist es, bei Gott!" rief der alte Herr, ohne auf die Frage zu achten, und ging gerade auf das Bild zu, das dein Fenster gegenüber hing. Was wollen Sie mit dem Bilde?" sagte er scharf, sich nach der Frau um drehend. Mein Großvater möchte Ihnen da Bild abkaufen," erläuterte Franz. Wenn Sie einen Preis nennen woll ten" Ich glaube nicht, daß wir uns dazu verstehen würden," antwortete die Frau ruhig. Ich will aber meinen Mann rufen." Sie trat in den Hausflur und rief: Ankon!" Sogleich hörte da Geräusch des Hobelnö, das aus der Werkstatt herübergcdrungen war, aus, und nach einer kleinen Weile kam ein Mann im ArbeitSanzug herein. Die Herren wollen wissen, ob Du das Bild verkaufen möchtest, Anton." Der Tischler fuhr mit der Hand durch die schlichten, blonden Haare, sah zu dem Bilde auf, sah seine Frau ! an und sagte dann ruhig und be- ; stimmt : Rein." Aber warum nicht?" fuhr der alte Herr auf. Für das Geld können Sie sich ein anderes Bild kaufen, und noch mehr als das. Für Sie kann eö doch keinen besonderen Werth haben. Sie haben es ja von einem Trödler ge kanft. " Wir eigentlich nicht," entgcgnete der Mann langsam. Johanne, erzähle Du, wie es war." Mein Vater hat es uns, als wir heirathcten, in unsere neue Wirthschaft geschenkt," sagte die Frau. Er hatte es im Vorübergehen bei einem Trödler gesehen und meinte, es wäre ein hüb scher Schmuck für unser Zimmer. Die Mutter schalt über den Kauf, und wir Beide hätten auch lieber irgend ein hübsches Mräkh gehabt. Aber gleich am ersten Tage nach unserer Hochzeit sagte mein Mann : ,Du, ich glaube, ich könnte dem Bilde gut werden. Was hat die Frau für gute Augen! Es ist, als sähe einen etwas Heiliges daraus an.'" Sie sah zu dem Bilde auf und dann zu ihrcni Mann, der ihr bedächtig zu nickte. So war es an dem ersten Tage, und so ist eö geblieben," fuhr sie fort. Es ist uns immer mehr so geworden, als hielte die Frau uns unter ihren Augen. Wenn eins von un einmal heftig wird und ein böfeö Wort sagt, so sagt das Andere: , Tu, das will die gute Frau nicht hören.' Tas hilft immer." Die gute Frau?" fragte der Alte. So nennen wir sie, wir kennen ja ihren Namen nicht. Sie ist mir ein Trost, eine Stütze in allen schweren Tagen gewesen. Wenn ein Kind krank war oder wenn es sonst Sorge und Kummer gab, dann habe ich gesagt: ,Du hast anch Dein eigenes l'ciö zu tragen gehabt, gute Frau, ich sehe es Dir an, Du verstehst, wie es einer Anderen zu Muthe ist. Ich kann es nicht ausdrücken, was sie Alles für uns gewesen ist; aber wir Beide sagen oft: ,Die gut Frau ist zu unserem Segen in unser HauS gekommen, nnd will's Gott, soll sie unseren Kindern bleiben, wenn wir nicht mehr sind, und ihnen noch Segen bringen. Denn wie erst die Kinder die gute Frau lieb haben nicht wahr, Mann?" Wie als Antwort darauf trat in die fem Augenblick ein etwa achtjähriges Mädchen ein. Unser Jüngstes," sagte die Frau. Vottchen, sage Tu den Her ren, wer die da auf dem Bilde ist." Die gute Frau," antwortete da Kind rasch. Den Herren gefixt das Bild, sie wollen es uns abkaufen. Für das Geld können wir dann viel Schöneres an schaffen, auch für Dich. Was meinst Tu dazu?" Tas Kind ließ die klugen Augen rasch von der Mutter zum Vater und über die Fremden schweifen. Dann stellte es sich mit ausacbrcitetcn Acrm jt-v. 't sf . . r 4 Mfr lflr'ip W cy k rr f f.p iyi 5 ... V. feo' MW'! M ,1 1 '.i L7T rr.V.. . " . Hfl 1! ! VH j V . TTV.ll. I , - J I 1 il: I, 3" '!Ww " tmh" chen vor das Bild und rief ängstlich: Rein, nein! Wir geben die gute Frau nicht Hers' Der Mann, der während der ganzen Zeit schweigend an deritommode gelehnt hatte, lachte vergnügt und klopfte daö ind auf die Wangen. Ich glauoe, die Herren werden sich mit dem Be scheid zufrieden geben müssen," meinte er schwerfällig. Sie mögen über uns lachen: aber wir Alle würden lieber etwas Nothwendiges hergeben, als die gute Frau." Ich begehre das Bild nicht mehr, lieber Freund." sagte der alte Herr und reichte dem Ehepaar die Hände. ES ist bei Ihnen gut aufgehoben. Leben Sie wohl." Er ging. Draußen blieb er stehen, die Hände auf seinen Stock ge stützt, und sagte mit leuchtenden Augen: ES gibt doch einen Ausgleich hier auf Erden, Franz. WaS hätte sie, so wie sie war, sich Schöneres, Lieberes wünschen können, denn verehrt und geliebt zu werden, als, die gute Frau!" Mihlungkiirr Schrr. Der wegen feiner Liebhaberei für geistige Getränke in ganz London be kannte Lord Elpons. dem es seine Zeit erlaubte, sich öfter als andere Men schen ein müßigeö Späßchen zu leisten, begab sich eines Abend zu einem Uhr machcr. Mein Bester," fragte er, konnten Sie mir nicht den Ramen der kleinen runden Maschinen nennen, die in Ihrem Laden ausgehängt sind?" Daö wissen Sie noch nicht?" erwi dcrte der Uhrmacher. Wo kommen Sie denn her! Das find Uhren." Ah, Uhren! Und zu waö dienen dieselben?" Um die Zeit anzugeben." Aber gehen denn diese hübschen kleinen Maschinen ganz allein?" Ja, wenn sie aufgezogen sind." Und wie zieht man sie auf?" Mit diesem kleinen Schlüssel, den man in dieses klein: Loch steckt und herumdreht, bis er nicht mehr weiter geht. Ach, wahrhaftig, das ist wunderbar. Wann und wie viel Mal mutz man die Uhren aufziehen?" Alle Morgen." Und warum nicht Abends?" Jetzt aber erfolgte zur großen Ent täuschung des Vords, der geglaubt hatte, sich auf Kosten dcö Uhrmachers belusti gen zu können, eine sehr unerwartete Antwort: Die Uhren werden des Morgens aufgezogen, weil die Auf zieher da nüchtern find, während sie Abends oft betrunken zu sein pflegen." Der Lord verspürte daraufhin keine Lust mehr, die Unterhaltung fortzu setzen; er rückte ein wenig an seinem Hut und trottete, über die Stufe stol pernd, ab. Unvermuthete Antwort. (Ein fein gekleideter Herr läßt sich nach dem Ge richtSgebäude fahren.) Kutscher: Soll ich vielleicht so lange warten, bis der Herr wieder herauskommt?" Herr: Meinetwegen, wenn Sie so lange Zeit haben." Kutscher: Dauert's denn lange?" Herr: Rein, nur zwei Monate." Wann soll man heirathrn? In einer Gesellschaft wurde Voltaire von einem Herrn gefragt, wann man eigent lich heirathcn solle. Das will ich Ihnen ganz genau sagen," erwiderte er schalkhaft, und ich wünschte, Sie hielten sich daran: bi? 40 noch nichts nach 40 nicht mehr, " Scharfe Bestimmungen für N a d f a h r e r hat unlängst der Magi strat von Augsbi.rg erlassen. Diesel ben lauten: Die ortspolizeiliche Er laubniß zum Radfahren soll hier nur solchen Pnjonen ertheilt werden, die sich zuvor über genügende Fertigkeit im Fahr,. ausweisen. Die Fahrgc schwindiglcit darf die jeweils für Rei tcr und Fuhrwerke zugelassene nicht übersteigen. DaS Bogenfahren und Umkreisen von Personen oder Fuhr werken, das Freilassen der Lenkstange, das Wegnehmen der Füße von der Tretkurbel im Bergabfahren und der gleichen Kunststücke sind verboten, ebenso das Rebeneinanderfahren von zwei oder mehr Vclozipedisten. Das Mitsichführen von Kindern auf den Fahrrädern ist untersagt. Bemerkt ein Radfahrer, daß ihm begegnende Thiere unruhig werden, so hat er ohne Verzug abzusteigen und auszuweichen. Vor dem Einbiegen in Slraßcn, sowie vor dem Passiren von Uebergängen ist ein vernehmliches Zeichen mir der Glocke oder der Huppe zu geben. Das Velo zipcd muß mit den vom Magistrale hierfür abgegebenen Rummcrtafcln versehen fein. Je eine solche Tafel ist vorn nach der Längsseite u d rück wärtS nach der Breitseite gut sichtbar anzubringen. Die Fahrkarte und die hierzu gehörigen Rummcrtascln dttr feil an dritte Personen nicht abgegc-, den weiden. Msrft M. ciAi. Z tftl.ti.ftjl (3'itiuj' s wuii ? Handlung I von Wagner ct Andre, 145 lübl.lO. straße. 3T Xi feinsten selbstgemachten Brat-, Leber, Knack, und Wiener Würste steig nie-, räthig. Fleisch zu den niedrigsten Preise. ommtuad äverjea,t 4a h selbst. kfc! .1 uTC f. I .' :nmt Write for our Illustrated- Catalogue. The Greatest Boon to Suffering Hurnanity. Don't Delay Write now. Baker's Kleider Laden 1039 0 .'TRASSE. Anzüge für Männer, Knaben and Kinder waltn j niedrigeren Preisen verkauft, als in irgend einem anderen Geschäfte der Stadt. Wir besitzen das größte Lager in Garderobeartikeln für Arbeiter Kaufbkdinqungen: Baar. Berühnües IJOHN m ,, Wi z .i i f itiiml , (t Crfl. EHIc. c-nä r- mm r, i. u V aMt 4 .igii. H.nx RIhiIii ut Dil. OSCAR DEUOK. Mtl. ct. ujtiort.alll illcttliill, U ilcitlSla tUMt ,,.,, . . trifft M ent. tn tn ltlt.n Cualitti ittltil ,r. .. . ' Bfftdiiara tlt .. ,, Umcit alainl c!rita fW ' Mtfel. 9. Str., z. P M & MEINZER & Händler in Möbeln f Hausutensilien Stühle in reichster Auswahl, Diners, Schattkelstiihle und gepolsterte Stühle, Cobblers Seat, Teppiche trnb Draperien zu mätzigen Preisen. j Zwanzig Dollars Selolnnng l,abini kir jeder erwachsmen Perwn, eiche vnt die richtigen Antworten sür die folgenden vier Wort Raiblei cincnDct z für jede richtige Antwort jür irgend eine der Räldiel eben wir nen rei im 3r häitniß. Hier sind die vier ?!sxfzerbrecher: i. s. I . . l . r ...., Siwa, daß mir alle namentlich aber arme eule, Wa viele Dichter. Schnilftelln, Poiuiler und in diesen Karlen Zeileniedrgul gebrauchen könnten. andere gern fti möchten. . 4. . ... er . . . tt . otdig um einen rieg eriolgreich z sudren. Etwa, r dem sich manche üeute lehr iurchien. Es kostet nichts, dies zn xrsbiren. Die feilenden Buchstaben find in ergänzen und schreiben Sie einfach nieder, wa Sie nach sorgfältigern Nackdenken ol die richtigen antworten betrachten. Sollten Sie nur einen Itil der äldlel richtig deanl, Worten, (o werden Sie doch einen Pre, im rechtmäßigen Berbällniß ,um oben Preise) bekommen, Sdre ben Sie Ihre vollen amen und Wohnort unter die Antworte und sende Sie dieselbe an folgende Adresse : FORTUNA, 75 Dept., 250-252-254 Woidward... Txttoü, Mich. Jeder sollte sogleich ersuchen, den Preis zu gewinnen I ergeßt nicht, daß e nicht kostet, tt ,u Probiren ! c? S&SteU LSSI Cvä ri -v"" ."ri'Sj ., . ny-'j wvw.rrn.M Prices within the reach of all. Dr. A. OweiVs 'js' H'L s-fTs.. WM MM. : k T - - cJtn '71, ! 'z $'jJ --.i '. m. w; -r SS 'X. 0tS -.'.? ELECTRIC BELT and Appliante ar a Spocillc Cure iwithout the use uX Uruj,'S) ruu - RHEUM ATISM Kl DN EY np SCIATICft LIVER TROUBLES LUMBAGO NERVOUS CONSTIPATION DEBHITY in INDIGESTION EITHER SEX FEM ALE WEAKNESS and many other common complaints. You can li'urn ull ulxiut it I y Riaiitt;' OUR LARGE ILLUSTRATF.D CATALOGUE It conhiins pk'Hirrs of tho Heils ml Appllim Willi prici-s of fu. h. Hworu teslimoiuul IrttiTs nnii Portraits nf peoplc who hiive tiei-u rurrd. and oihi r vuluulile Information. Printi'd in Knulish.iiiTmnn. Nwedish and Norwctrian. Maüed to uny addri'srt for ix cents. Addrenn THE OWEN ELECTRIC BELT And Appliante Co. 201 TO 211 STATE STREET CHICAGO, ILL. The larpest Klertrl Ilelt Establishment in the World. Muulion Uns paper. H agerbier WISCONSIN. SWEARINGEH,