?:t Erbonkel. Hu,nztt!e in ndreadeSellecomp. I. n einem heiß.n Juli Abend Ui Iah n 1834 langte die von Toulouse kom Mknde Postkutsche in Bordeaux an und mochte gnade gegenüber dem Theater Hatt. Auf der groß Stadtuhr hatte 8 eben fünf geschlagen. Der Postillon knallte mit der Peitsche, die Pferde wieherten vergnügt, die Thll ren dffneten ftch, und dt Relsenden ftie. gen au. Der Postillon schnitzte, die '4iaglere schmitziep, die Pferde schwitz. ten.daS Geschirr schlitzte, ei Gepäck stücke schlitzten, ja der ganze Wagen war wie gebadet. u, Ctt Gruppe der Reisenden lösten sich vier Herren, von denen jeder ein gell eisen trug, und lenkte ih'.e Schritte dem Tb'ter.af zu. Dort setzte sich alle vier um einen kle.,.ea lunoe lisch, der sich bald mit stachen und bkicgienBrSdchea füllte. Der erst Reifede war ein junger Mann vua etwa 4 Jahren; derselbe hatte ein feine, mit einem ftarkea, Schnurrbart gezierte Gesicht und trug 0 Unisorm eine? aoallerte'LleutkvamS. Der zweite, der einige Jahr jünger schien, war ein Martneositz, mit zar. tem, rosigem Teint, schwarzen, feurigen Augen, sicherem Gaug und scharfem, aber etwas spöttischem Blick. Die beiden andere erschienen etwa älter, aber trotzdem war seiner von ihnen über 3 Iah. Da ihre bürgerliche Kleidung keimn besonderen Brus ver, rieih, so wird unS der Leser nicht zürnen, wenn mir ihm mittheilen, daß der Eine Advokat und der Ander Arzt war. Der Kavallerie Lieutenant kam auS Ptipignan wo fein Regiment in Garnl son lag; der MineLteulenant kam aus Toulon; der Advokat au PamierS und der Azt au Caru,sor.ne. Am Nebenttsch saß ei kleiner, alter Herr von etwa 60 Jahren, der einen grünen Frack und eine rosa Halsbinde trug, sich uachlüjsiz auf seinem Stuhl wiegte und in langen Zügen seine Tass Mokka schlürfte wir bitten den geehr ten Leser, diesen Herrn nicht zu vergessen, denn er ist für unsere Erzählung sehr wichtig, ja sogar unentbehrlich. II. .Bei Goit, meine Herren', sagkeAugus! Lambert so h!ch der Kaoallerte-Oisi zier, nachdem er eine langen Zug anö feinem Glase gethan. , Sie werveu mir zugeben, da 3 ine ganz abscheuliche Zett zum Steifen ist, und handelte e sich nicht darum, ine Erbjchaft zu erhöben, so hätten mich nicht zehn Teufel hierher gesprengt.- j Kaum Hütte zn junge Mann diese Worte gesprochen, als di drei Herren von ihren Sitzen aufsprangen und wie au einem Mund riefen: .Was, Sie kommen wegen einer Gib schaft nach Bordeaux? .ES ist so, mein Herren, sagieAugust Lambeit und steckte sich eine Havanna Cigarre an, .weshalb sind Sie so über rascht? .Weil ich ebenfalls wegen einer Erb schaft nach Bordeaux komme', erwiderte Adhemar Jouvevel, der Marine Offizier. .Auch mich ruft eine Erbschaft nach Bordeaux,' sazt Leona Malbec, der Ad, vokat. .Und wegen einer Erbschaft habe ich meine Kranken sich selbst überlassen,' sagt der Mediziner, Michael Rouine, gour. .Meiner Tnu, meine Herren, da? Abenteuer ist komisch.' setzte August Lambert lach:nd. Sie werde zugeben, das ist ein seltsamer Zufall, Gott segne die Onkel, die für ihr Neffen finden; na, auf die Gesundheit meine todten Onkels, mein Herren, er soll leben!' .53,3, einen Onkel ollen Sie U erben?' riefen der Martne-Lieuienant, der Adookat und der Arzt noch über, raschler. .Allerdings, wenn ich sage, einen Onkel, so will ich sagen, einen entfern, ten Verwandten, er wohnte nämlich in Amerika.' .Aber da siad wir ja in gleichem Fall,- antwortete da? Trio wieder ein stimmig. Die vier Reisende sahe sich gegenseitig an, dann wandte sich der Ma, rinclieutenant an den Kaoallerieofsizicr und fragte: .Und wie hieß Ihr Onkel, mein Herr? Pierre Armand aus Phila delxhiuZ' .Ptme Armand aus Philadelphia,' gab August Lambert zur Antwort. .Aber so hieZ ja mein Onkel mich riefen der Mari :lteutenant, der Advokat und der Arzt zu gleicher Zeit. Di vier Erba schwiegen einen Augen blick, und der üiein: Greis im grünen Frack rückle näher. August Lambert konnte sich nicht mehr halten und sag, sich erhebend und die Hand an seinen Degen legend: .Meine Herren, ich weiß nicht, ob St sich einen schlechte Spaß mir mir machen oller, hier sind mein Beweise, j.etzt zeigen Sie die Ihrigen.' Bei diese Worten warf er inen ge, öffneten Brief auf den Tisch und rief: .Lesen Sie." Der Marinelieutenant las mit laut Stimm di folgtnde Zeilen: .Geehrter Herr! Ich schätze mich glücklich, Sie von dem Ableben des Herrn Pierre Armand aus Philadelphia, eine ntfern.ea Per wandten Ihres Herrn Vaters, zu unter- richten. Da Sie, wie ich glauke, der einzige lebende Erb sind, und es sich um ein halb Million handkbt, so ersuche ich Sie, sich nach Bordeaux zu begeben, wo ich Ihnen alle wünschen?werthen Auf schlüsse geben kann. enerjniren Sie die Versicherung n-.einerHochichlunz. Bordeaux, den 4. Juni 1334. Camill DeleroS, Notar.' .Jetzt ist an Ihnen di Reihe.' fahr August Lambert fort. .Hier ist meine Borladung,' sagten ver ivtarinktieukenanr, ver voorai uno der Arzt. Und gleichzeitig fielen drei Briefe in demselben Format und derselben Schrift aus den Tt ch. Di vier Briefe waren in gleicher Weis abgefaßt, nur die jedesmalige kkrell war ander. .Mein Herren,' sagte August ?am beit, nach längerer Pause da Wort er greifend, .die Sache scheint mir doch etwa unglaublich. Vielleicht handelt e sich hier um eine Te:wechselung, ich bitte Sie daher, meine Papiere zu prü fen. Die Papier des KavallerieofsizierS waren vollkommen in Ordnung, aber ebenso auch die der drei Anderen. Es stellt sich heriuS, daß all im zehnten Grade mit dem Verstorbenen verwandt waren. Nach kurzem Schmeige? brach der Ofstzier in lautes Lachen auS und sprach: .ES scheint, als sollten wir alle vier den Kuchen theilen. Nun gut, mein Herren, ich glaub, das Schicksal hat uns nicht umsonst hierher gefühlt; ich habe Ihnen etmn Vorschlag zu mach,. 500, 000 Franc für einen, da ist eine sehr hübsch Summ; für vier ist eS sehr wenig. Spielen wir also um die halb Million unseres OnkelZ; wer am glück lichsten ist, bekommt die Erbschaft.' .Angenommen,' sagte der Marine ossizier lacheud. .Der Glücklichste be. kommt die halbe Million des Onkel Ar ma:id Der Arzt und der Advokat machten zu erst einige' Einwendungen, aber schließ, lich truq die geheim Hoffnung, tue halbe Million zu gewinnen, den Siez dflvjn, und sie riefen mit begeisterter Stimme: .Nun gut, Z sei, der Glücklichste ie kommt di E'.b'chaft.' .Welches Spiel wollen Sie spielen?' fragte d;r Offizier. Der Advokat, der In seiner Heimalh für einen bedeutenden Piquelspieler galt, schlug Pfg-iet vor. Der jung; Marir.kliutenant, welcher in der Karambolage Hervorragendes leistete', wünschte Billard. während der Arzt sich für Mariage entschied. Da sich die drei Herren nicht einigen konnten, und jeder sein System aufrecht erhielt, ss sagt Auzust Lambert: .Mein Herren, ich Labe Janen einen besseren Vorschlag zu machen. Da die Volsthun unS hier vereinigt hat, so ge HSit ihr allein das Recht, über unser Tcbickia! zu ent cheiden. Nun, giebt eZ :hl ein größer:? Zufallspiel als de! Lotto? Ich bitte Sie daher, entscheiden Sie sich für Lotto.' Dieser Vorschlag fand Gnade vor den ugen der Be! heiligten, und ach kurzer Zeit stand in Lottosoiel auf dem Tisch. .Wer d! erste Quinte hat, ist Sie ger,' sagte Auguste Lambert und bemöch ttgte sich der Karten. .Gut, wer die erste Quinte hat,' riefen Jouoenel, Nouir.egour und Mal öec. Der Greis im grünen Frack schien die Szen:, die sich vor seinen Augen ab spielt, mit großem Jntereffe zu verfol gen und rückte noch näher. III. Die Kart: wurden vertheilt und die Partie begann. Leone Malbec wurde bestimmt, die Nummern auszurufen. Der Kavallerieofsizler sing an, mit den Fingern auf den Tisch zu schlagen, der Seemann begann ein Liebchen zu trällern und der Doktor nahm mit Be Hagen sein 16. Priese Schnupftabak. Di Spieler waren in der besten Laune; denn jeder von ihnen glaubt die Partie zu gewinnen. Als aber bei der vierzigsten Nummer jeder der Betheiligten drei Ternen hatte, hörte der Offizier auf, auf dem Tische zu tromrneln, der Murineieuljnarit träl lerte nicht mehr und der Arzt stellte das Schnupfe ein, nur der Adookit rief die Zahlen aus. Die Spieler wurden ernst. ,ZVeiu:,dsechziz,' sagte Malbec, .Quatern, meine Herren, ich glaube, ich bekomme die Erbschaft deS Onkel Armand. ' Der Marin Lieu'enar.t, der Arzt und der Kavallerie Offizier wurden bleich. .Wi lautet di nächste Nummer?' fragte der Seemann mit leiser Stimme. .Vierunddreißig. .Dieses Mal gilt eS mir,' sagt der Arzt, indem er eine Art Freuden geheul auLftieß; .ebenfalls Ouaterne, ich bekomme die Erbschaft.' Dabei nahm er seine 92. Pries Schnupftabak. .Sachte, nur nicht so schnell,' mur ml!e der Kaoallerie-Oisizier. .SechZzehn, fünfundzwanzig, acht,' rief dann Leorce. Dies Nummern hatte Niemand. .SechSundstebzig!' brüllte der AuS ruf. .Ouaterne, schrie der Marine Lieutenant und sprang von seinem Stuhle auf. .Ich habe di halbe Mil lion, meine Herren. Damit sing er wieder an, vergnügt sein Liebchen zu trällern. .Zweiundzwanig,' suhr Malbec fort. .Na, endlich Ouaterne für mich, schrie der KaoallerwOsfizier und trommelte wieder auf dem Tische. Die Haar sträubten sich Allen auf dem Kopfe. Die Partie stand vollständig gleich. Der Marine-Lieutenant ttällerte nicht mehr, der KaoallkrieOssizier trommelte nicht mehr, und dcr D:?lr schnapste nicht me!r, nur Leen figte: .Jetzt kommt der Entscheidnngkug.' Aller Augen richteten sich entfetzt aus d?n Ausrufer, er hat:e ihr Sch'ck'.al in Händen. Der Advokat schüttelte den Beutel ur.d rief: .Secheuntolkrjig. Keiner hatte die Nummer. .Piiruadfünkziz.' Auch diese halle Niemand. Tiefe Schweigen herrschte, w! im Fieber klapperten Alle mit den Zahnen, .chtundsechzlg!' .Quinte, meine Herren, ich habe ge wonneu! rief Mali und erhob sich von setiiem Platze. Aber der arme Advokat hat! sich ge, täuscht, er hatt die Nummer verkehrt ge lesen ; S war nicht die Nummer achlund, sechzig, sondern neuuundachtz?z. Auch diese Nummer war wieber nicht vorhanden, ebenso siebenziz, zweiund, achtiig, sechs und oieruhn. .Vlerundachtjig I' rief Malbec. Tiefe Still. .Fünfundsechzig, vierundzwanzig, neunundoierzigl' .Um in Haar', murmelte der Me, ririe. Lieutenant. Di letzte Nummer kam an di Reihe, vierundzwanzig. Ein gräßlicher Schrei klang zu gleicher Zeit auS vier Kehlen ; vier Bterftaschm rollten auf die Erd und zerbrachen mit lautem Knall. Der Beutel war leer, neunzehn Num mern fehlten im Lottofpul. .W'.r müssen von Neuem anfangen I' rief dcr Kaoallerie.Ofstzier und schlug mit der Hand auf den Tisch. .Kellner, ein anderes Lottospiel, und zwar d!eS mal aber vollständig. Für fehlende Nummern haften Sie mit Ihrem Kupfe.' Jetzt erhob sich der kleine Herr im grünen Frack, trat auf die jungen Leute zu und sagte in höflichem Tone : .Meine Herren, Ihre Partie ist nicht nöthig, außerdem Ist sie unmöglich. Ich hätte sie mit einem Wort zum Siill, stand bringen können, denn ich wußte, warum Sie spielten. Entschuldigen Sie, daß ich Sie nicht früher unierbroche habe, wt S mein Pflicht gewesen märe. Ein ganz merkwürdiges Mißveisjänkniß hat Ihre Reise nach Bordeaux veranlaßt. Der Notar, der Ihnen den Tod Ihres OükelS mikgetheit hat, hat Ei nicht ge läufcht. Ihr Onkel ist in der That ge ftorben, ober er hat nur Schulden h!nter lassen ; ich habe ihn sehr gut gekannt, denn wir trugen beide denselben Ramm, nur mit dem Unterschied, daß ich der Pierre Armand mit der halben Million bin und keine Erbniffcn beflde ; dagegen bin ich mrhkiralhet und Bat einer hüb schcn Tochter von acht Jahren ; ich bin ae'N bereit, Sie meiner Frau und meiner kleinen Tochter Mathilde vorzustellen, welche entzückt sein werden, Ihr Je kanntschast zu machen. Sie können mir also in mein Htel folgen, und eS bleibt Ihnen immer noch ein Miitel, mich zu beerben : Sie machen nämlich meiner Tochter den Hof, und wenn dS Mädchen da hetrathsfähige Alter erreicht hat, dann gebe ich ihr die halbe Million als Mitgift. Bitte, mei gein Sie sich nicht, meine Herren, und denken Sie, daß ich Ihnen ein Entschä digi vg schuldig bin, und daß ich außer dein d intime' Freund Ihres Onkels war.' Die ricr Reisenden sahen sich lächelnd an, schüttelten dem Greise die Hand und sch'ckien sich an, ihm zu folgen. Um 10 Uhr Abeuds faßen die Herren Lambert, Malbec, Jsuvenel und Zigumegour in einem eleganten Salon und dachten an das Mitiel, das ihnen ihr neuer Onkel gezeigt balte. Nachdem st sich acht Tage auf Kosten ihres freundlichen Gastgebers amästrt hatten, stiegen unsere vier Freund wieder in die Postkutsche, nicht ohne sich vorgenommen zu haben, dem Onkel auS Philadel phia von Zeit zu Zeit einen Besuch zu machen. IV. Zehn Jahre waren verflossen. Leonce ist Staatsanmalt geworden, der Doktor oumegour ist Mitglied der Wissenschas. ten in Paris und Montpellier, Jouosnel ist Korvettenkapitän und August Lambert ist Hauptmann der Kavallerie in Libourue. Der gut Vater Armand lebt noch, aber feine tresilZche Frau ist gestorben, und Fräulein Mathilde ist ein interessan tes Mädchen von achtzehn Jahren ge, worden. Wenn eS der. g'.schätzten Leser interes strt, so wollen wir ihm sogar verrathen, daß der Onkel aus Philadelphia vor wenigen Wachen hat Karten drucken las sen, tu denen er seinen werthen Freunden von der Verlobung seiner Tochter mit dem Hauptmaun der Kavallerie, August Lain öcrt, Mittheilung macht. Der Haupt mann soll sich jedoch mehr für die schönen Augen feiner Braut, als für die halbe Million feines Schwiegervaters inleref siren. wendische Bauernehre. Novellette aus dem kausitzer Volksleben von vi av llliily. Wir durchstreifen die Oberlausther Wendet bet Muskau, d gigantischen Schöpfung des Fürsten Pückler. Mein Begleiter sah den Landstrich zum ersten Male und hielt nicht von ihm. Alle? sei trecken: die Gegend, das Volk in Temperament, Sprache und Sitten, die Dörfer in der Bauart. Gegen den Schauplatz der .Sizilianischen Bauern ehre' einfach Wüflel Ich sagte ihm, diesen Gegensatz auf' zustellen, sei mindestens in einer Hinsicht verfehlt. Aehnele doch das wendische LelkSleben dem in der .Casalleria rnsticava' gkfchildeiten g?rade in dem schönsten und eigenariigslen Gebrauch C st,li!Snl!che Uliennotgfn mi: rem Eh der da Aufcrstehungeiest begrüß ßenden Frauen oeie scharf aus Gebräuche in orkemaldk'rlt'i und in viendllien Döifein andeier Gegenden hin: Die cadchen durchzogen kort in der iJtur nacht die heimaihlichea Fluren, um in gemeinschafilichem Gesang Segen zu er kitten. Mein Begleiter lächelt: .Du in deiner ratylelyailen Schwärmerei lur dieses untergihcnd Volk wirst auch noch .Orangen, duftig in Grün gehüllt,' erglänzen sehen.' DaS n iit: ab wörtlich und voll wahrer Empjlüdung wie in Sizilien rsüil'e der Orcheflerchor hier stngkn: Lklea d jrÄiufcilii den bläkende Kain. O süe Lilizeolusi, Liebe und fröhlich Lieder. Sie knospen neu uns in trunkener Brust. Und wenn Du an daZ Lolkötemperc mcnt pochst, so sei versichert, dß in den Ädern der stillen Wendm da Blut so hesf wie in denen der glathäugigen iLizi lianer rollt, wenn unglückliche oder de trogene Liebe die Empörung schürt. Freilich werden hier nicht viel Uvorie ge macht, rnd zu Dolch und Gift wird nich gezrffn. doch die neroige Faust und d. S giirige Element de Feuers müssen gegen die Widersacher wuihea. Vie Brand stell trn NachvarocrZe, daS ist der Lchau, platz eines SiamaS, in bessert Einzel heilen ich Dich einw::hen will.' Im Hause d:S Schulzen Wallin rüste, ten sich die Gäste zum Aufbruch; sie hatten bereits drei Tsa hindurch getrun, ken, gegessen und geiunzt. Walliu konnte feimr Cochter ine solche Hochzeit leicht herricht:; er war ein reicher Mann und auf Uine AmtZrürde that er sich etwab Bsoiid:reS zu Gut. ÄtleS war vergnügt. Die rothnäst gen, verwitterten Musikanten, die theils zerarbeiteten, theils sehnigen Bauern, die ,',!!, onUq aewordeactt ?I!aScher! und Weiber. Nar das Brautpaar machie inen e;frtuuch;n Eindruck. Dorothea, die junze grau, sag m:ist mit großen Augen, in sich velsanlen, neben ihiem angetrauten MatlheZ. Der hatte zu oiil Haidigrüye und Rindfleisch, SchWü'.tztunke mit Backobft und süßen Hirsebrei verzehrt und hockte nun nebe gern üppigen, hübschen Mädchen wi ein Häufchen Unglück. Dorothea hatt früher offenkundig einen Anderen geliebt, den ärmeren Juro. Ihn hatte sie nehmen wollen und nicht eh?r den Verkehr aufgegeden, bis er zum Miiiiar gezogen url?e. Bon der Slund an war Doroihea'S Vtir h seinem Ele ment gewesen: Er fei alt und brauche einen Schwiegersohn zu gelegentlicher Hülfe. MattheS siehe auf eigenen Aüßea, erhalte di Wirthschaft sriner Eltern, sei in .gesetzter Mensch und passe für Beroihea. Sie hatte sich gesträubt und hatte um Juro geweint. Der Vater und die Muhmen, die Vettern, Freundinnen und Nachbarn waren gekommen und hatten auf die Fassungslose eingtkedet. Die Welt sei nun einmal so: ohne Geld komme man nicht vorwärts, und die Liebe sinde sich. Zwei Jahre hindurch hatte sie sich dem Gerede recht standhaft widersetzt; dann hatt sie nachgegeben und vom nächste Tage ab war die Sonne nicht mehr unter gegangen, ohne daß MattheS bei Doro thea g'wesea wäre, und ohne daß diese weiter heimliche Thränen vergossen hätte. Als Juro nach Hause gewandert kam, stolz das ReseroiflenflSckchm schwingend, breitschultrig und firamm, war .sein Mädcl für ihn verloren. Sie kalte zar jeden Morgen, a?nn er nach dem Selbe fuhr, hinter den Blumentöpfen ge sessen und gefunden, daß ihn die Solda tenmütz noch immer vorzüglich kleide. Auch hatt r das Mädchen mitunter über den Hof huschen sehen. Doch ge sprachen hatten sie sich nur. einmal. Sie war ihm an den Hals gesunken und hatte ihn um Verzeihung gebeten, und er ge. stand, nach allem Unheil in seinem Leben wäre ihr Besitz auch zu viel des Glückes für ihn gewesen. In seinem Innern hatte jedoch die Lava der Erregung weitergeglüht. Als in der Schänke das Gespräch auf ihn und Dorothea gekommen war, geschah eS, daß er das GlaS auf den Tisch schlug und schrie: .Für mich ist sie verloren; aber dem MauheS, dem protzigen, h!r,ter, listigen Kerl, gönne ich sie noch lange nicht. Auch ihn findet daS Unglück; bei meiner Ehre: r soll mich i'icht betrogen haben und soll sich meines MZdelS nicht lange erfieuin!' Der Schulze, lZ e? von dcr Drohung gehört hatte, suchte den Erregten zu be schwichtigen. Juro wurde auch äußer lich ruhig wi ein Lämmche, doch die Gluth der Rache suchte weiter einen Ausweg. Weil Juro, wie der Schulze sagte, an. scheinend .vernünftig geworden war, hatte man ihn sozar mit dem halben Dorfe zum HochzeilSschmaiife geladen in der Annahme, daß er nicht erscheinen würde. Er aber war mit lacher,d?m Munde herbeigeeilt und tollte nun bei der Feier mit den Luftigsten. Vielleicht 'stimmte tiefe Fröhlichkeit daS junge Ehepaar nur noch mehr: war sie doch offenbar dazu bestimmt andere, wieder zum Durchbruch gelangte Empstndungen JuroS gevaltfam zu verdecken. Die Feier im Hause deS BrautsaterS nahte sich ihrem Ende; die Gäste rüsteten also zum Aufbruch. Denn der Druschba, d Vermittler bei der Freite und Ordner oeS Festes, stellte sich eben mit umge schnctlltem Schwert an den Tisch und stülpte das andere Zeichen feiner Würde, den mit Schärpe, Blumen und bunten Bändern geschmückten Hut, auf den Kopf. Mancher Mund schnalzt ncch den legten guten Bissen hinunter; sonst herrschte Stille. Der Druschba sagte: .Eh'bare HochzeitSzäste und Zu schauer! Wolle: eine Weile ruhig sein, denn ich will einige Worte zu Euch sprechen. Der Taz ist gangen, die Nacht ist da; die göchse haben th,e ru. den und die Vöz.'l ihre Nest. Alle begieb! sich auf die Nacht zu den Seinen, so lasset auch un mit unserer ehrbaren Braut au ihrer Wohnung in eine andere Wohnung ziehen, wo sie bis an idr Lebensende zu bleiben hoffen daif. Die ehrbare Braut sagt nun tausend Mal Lebewohl Eltern und Geschwistren, Ve! tern und Muhmen. J.tzt il nicht sie mehr Euer, sondern jetzt tst sie des ehr baren BiäutigamS. Allen anderen Gästen voraus wcr J0 in i5rete aeaanae. Titr Druickba sang ein geistliche Lied, die Musikanten t r ". . . . M L m i . m c liegen xjuoniacc uno neige ertönen ur.v Uimmien ren uralten bschiedsgesa' an .Nun schick Dich zur Rii'e an, liebliche Maid. Fort mußt Du jetzt unter der Freunde elelt. Vier Rösselein sind n Ken Wagen ge, lpannk Und alle um Sinlt KinauSkmandt. Jetzt fall' um den Ha'S dem Väterchen et Und Lebewohl sage dem Mütterlein. DaS junge Ehepaar bestieg den ersten Asagen, vte &itt folgten, und aus den leisten iubi werke vran,,te das Jviratb. gut der jungen Frau: .Thronen, Laden und Schränke. Wäsche und GeläKe. Bet, ten und Flachs. .Aus der Kammer die Truhen, die Betten so fei. Sie slill'n auf den Wagen gebreitet sei, Daß, wo wir halten, eS zierlich r fchein". So ging der Wagenzug wie die wilde Jagd durch die Fluren, nach dem Hei malhsdors des jungen Baue,?. Dort harrt schon in großer Theil der Doiföe, völkirung der Kommenden. Der Schwie geroatcr küßte die junge Frau, und bie begann alöbald m erhoffter Weise die Lerwardlk mit dauernden Gaven, die Zuschauer mit Kuchen zu beschenken. Während daS geschah, war auS dem Wirrwarr deS HeuathsguteS, dem man sich nun zumendese, delmllch eine mann. liche Gkftalt in daS HauS gehuscht: Juro. Die Mannn trugen mit viel Umständ lichkett das Hcirathsut an den bestimm ten Ort: die grauen b-'nunderten S in den überfchwäw'lichften Ausdrücken u, d schlugen di Hände zusammen. Dann folgte in Stärkung im Hause, die Jungfrauen machien dem jungen Paar da Nachilager bereit, und die tm Lause der letzten Tage unzählige Mal nge sungmen und in Ansprachen Gefeierten zogen sich zmück. Die Nacht halte ihre Herrschaft völlig angetreten, als sich die Hochzeiisgäste auf den Heimweg begaben. Durch malerisch zerrissene Wolken lugend, erleuchtete der Mond die Wege un die kahlen Feld, auf denen die g'lben Korrpuppen in Reih und Glied standen. Die Hetmk'h renden verhandelten viel vom Glück res jgen PaareS und athmeten gierig die herbstlich frische Lust. In der Ferne schiängttten sich, riesigen leuchtenden Ge würm gleich, Bahnzüge noch und von der Residenz, von diooen aber fielen die .feurigen Thlänen' des Heiligen Lau, rentiuS. Die Bäume standen wie ver sieint. Wie rotz d scheinbaren Ruhe in der Natur rcheiischwangere Gewitterwolken am Himmel dahinjayten, so war in das Haus, in dem nach Anstcht der Hochttils, göste eitel Glück herrschen sollte, 'schon der Feind eingekehrt. ttm erhiyt von den Vetranren, war Jmo im Hochzeiishaufe schließlich in seine alt Schwärmerei für Dorothea verfallen und meinte wiederum, aufge, stachelt durch Hänseleien, feiner Ehre Die Aussührung der früheren Drohung schul big zu sein. Kaum hatt MattheS daS dunkle Brautgemach betteten, als er betäubt zu Boden sank. Mit einem fürchten llchen Fauftschlage hatte der eifersüchtige Wendenbursche den Gehaßte uiederge streckt. Eine stunde spater züngelten om Dache des HauseS Klammer empor, und als die Schwiegereltern av.S ihrem .Alteiithlil' fprsraen, stand die Wch- nung des junge Paareö schon in einem Flammenmeer. MattheS lag noch ohnmachüz an der Sckwtlle des SchlafUmmerS und konnte dem geilertcde entrissen werden. Juro und Doroihea gingen in den Flammen unter, und Kein hat jemals erfahren, welches Drama sich in dem traulichen Siübchen abspielte, ehe Juro den Feuer brand an das HauS legte, um sich mir der Unvergessenen dem Flammentode zu überliesern. ßi echter ?ommer. Unser Fntz nahm gern die Gelegen, heit wih?, sich mit diesem oder jenem ge meinen Soldaten ohn Zeugen zu unter halten, und verstand die Art des Volke dabei trefflich zu würdigen. Einst ftellie ein biederer Pommer in Berlin aber die Freundlichkeit deS hohen Herrn doch auf eine Hirte Probe, und das kam fo: König Wilhelm hatte sich mit feinem Sohne verabredet, in irgend einem bestimmten Palais usammeni.ilreffen. Zur senge fitzten Zeit erschien der König dort. Der Posten, ern Pommer, prajinnn, uno Se. Maiestät verschwindet im PalaiS. Wenige Minuten später kommt auch der Ko,!prinz u;:d fragt ten Kosten: ,yt Je. Majestät der König bereits im Pa laiS?' Der Biedere will sich nun recht herausreißen und antwortet: .Jawohl, Königl. Hoheit, Papachen ist eben ri,,qe gangen. Da war dem Frag d,n doch zu arg. Er besah sich den Man von ben b!S unten und faci'e endlich: .Kerl! ist Er betrunken? Daraus d öommer: .Ich hab' tbm nix angemekt, Königl. Hoheit.' Mit gikszter Mühe nun da Lachen unterdiückend, sprach der Kronprinz: .Ich dankel' und eilte, ohn auf di delikate Angelegenheit weiter ein zugehen, tn'8 PalaiS, wo er unter bz lichem Lachen dem köniqUchen Vater Mit thkilung von der Wahrnehmung de braven Poster. machte. Der sonst so ernste König, vo der Heiterkeit seine SohneS angesteckt, machte vor demselben langsamen Schritt, um ihm zu beweise, daß der .feine Pommer' die Wahrheit gesprochen habe. Ein edler Satte. Sie sorr einem EonsectionSzefchäfi): ,Bch, Oökar, ich hätte nur ein Ideal : kaufe mir dieses grünfeidene Klcid l' Er: .Aber, was fällt Dir ein. lieb Elife, ich werd Dir doch nicht D in Ideale raubenl Doch Limas l Förster (zu feinem Nebenmann, der auf einen Hasen geschossen): .Na, ge troffen? Lieutenant: .DaS zwar nicht, aber auS feiner fiüheren Richtung hab' ich ihn doch geschlagen I' Der kleine c?eschZstsmann. .Valcr. heut' hab' ich verdient mein erstes Geldl .Goldkmd, wie hast Tu da ge mach,? .Ich hab' mer bestechen lassen vo unsrem Hopfenlieferantenl llaserichofbliithe. Unteroffizier (zu einem recht mag ren Rekruten,: .Mensch, Sie sehen ja aus wie ein Abreißkalender am 31. Dzmbrl Bettler nmor. Armer Reisender (oer, nachdem er ge klingelt und lange vergeblich geuartei, abgewiesen wird): .Donnerwetter, hier muß mer ab lanae fteh'n bis mer uifcht kriegt! eingegangen. Der Herr Lher, der Förster, d iSßertoni und der HanneS fitzen am Sonntag Vormittag Im WirlhShauS und unterhalten sich. DaS große Wort hat, wie immer, der Flößertoni, dessen Red, jelizkeit in der ganzen Gegend bekannt ist. Plötzlich sagt der Förster zu ihm: ,HSl', Toni, wenn D' j,tzt a' ganz Silind lang staad bist und net a' oanig i WS'rtl sagst, hernach zahl' i' Dir all' dö Bin, mS D' in der Zeit trinkst I ,'ö gilt! ruft der Toni, und sogleich 3 ist gerace elf Uhr beginnt dir Prüfung. Di andern Drei reden über die int essavteflen Sachen und haben gerade heut immer die entgegengesetzte Ansicht oo dem, wag der Tont denkt. Der aber hält sich tapfer und trinkt schweig sain eine Maß nach d andern. Wenige Minuten vor zwölf Uhr hält er wieder den leeren Maßkrug mit stum mem Wink der Kellnerin hin. Da sogt der Föister : .Leni, jetzt bringst D' nur noch a' Hol bei .Na a' Maß!' schreit wüthend der Toni, und hat die Wette on! ren. Die Ander' aber huben ein mal eine Wtund' Ruh gehabt. Unnöchige Sorge. A: ...Es ist halt doch traurig, Herr Mcver, wenn man keine Nachkomme hat I Mein Name lcbt in meinen Kin ern fort wenn toi ober einmal daö Zeitliche segnen, dann stirbt der Nam .Mever aus!' Auch ein Toaft. Hausfreund Cd aufgefordert wird. einen Toast auf das Geburtstagskind uSmbrnicurA: .Verehrte Anwesende. ich bn kein Freund viel Worte... Kurz und gut, ich schenke meinem Freund hiermit die zwanzig Mark, di ich noch von ihm kriege I DaS GeburtStaaSkind lebe hoch! ver Tsd und das Mädchen. Lieutenant: .O. anädiaeS räulem. singen Sie das Lied noch einmal, das : geuern vorgenagen i. . Wie hieß eS doch gleich?.. Der Tod und.. daS Ztiniimävchen von Wchudert !' Vot dem Niagara-Fall. A: .Wie schade, daß d Niagara noch nicht industriell ausgenützt ist l B: .Ich bin ganz Ihr Ansicht.. Bind Sie vielleicht Jngmieur? : ,Nin, Mi ich Händler! Lrkannt. Bau (der soeben sein Gehöft ver sichert hat, zum Versicherungsagenten): .Was krig' i' jetzt, menn's nächste Woch' scho' bei rir brennt? Änncherungeagent : .Nun. da können Sie schon drei bis vier Jadre Zuchthaus kriege I Tnfch". Zivi auf dem KrieuSfu siebende Stu dentenverbilidunaen ein kleine Univn, silätsstadk treffen sich in einer Bierkneipe. urq Bemerkungen uno beständiges Exilen, seitens der Randalia füblt tlck die Platonia provocirt und schickt den Piccolo zu den Gegiern, mit dem Auftrage, diesen zu sagen: sie wären .lumme Zungen'. .Aöer, metne Hn ren, ruft darauf ein Randale den Pla toniern lu. wezen ein kolchen Baaa teile wäre es wirklich nicht nöthig gewe fen, Ihren Senior herüber zu schicken I