Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 25, 1894, Image 10

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    beschuldigt.
Sle-wUe von miiio SUei.
5, ffnraaittn u 2B!8lata frf
sich eint ziihl.eich', giänjente Gesellichaft.
Di cifon war aus ihrem H!hexr!7.'tk.
fca Wett prachtvoll. Die Klänge dt
Sgeieichneit tfu:Di chefler wallten
Vier die Häupter der zahlreichen bewegten
Gruppen, theil p5nbiß Gifte, theil
P.flantcn. Zu der letzleren Kategorie
hörte der Rechllanwait l'ilienfelb au
Veiltn, ein war noch etwa junger, aber
stattlicher Mann mit scharsg'jchnitlenen
Züge, denen jeder Anstrich von Milde
sehlie. Er saß, mit mehreren Bekannten
flch unter haltend, an einem Tische und
lieh avmechselvd sein scharfen, durchdrw.
gevden Augen Lder alle die bunten Er
scheinungen fce, Garten schweifen.
Plötzlich flieh er eine halblauten Ruf
der Ueberrafchuog au.
,h da!'
,a haben Die entdeckt ?' fragte Ihn
dn vebenfltzende Konsul Bkch, ein ein.
heimisch Wiesbadener.
.Wer mag da reizende Weib dort sein
recht, im hellen kleide, mit der ein
zigen dunklen Rose m Susen, die so
lebhaft mit dem bärtigen Herrn in Hell,
grau spricht. '
.Aha!' machte der Konsul lebhaft.
.Dtr meinen Sie. Gefällt Ihnen auch?
Glaube gern. Sie gefällt Allen, auSge.
uommen vielleicht neidischen Schwestern.
Eine Perle unserer Saison. Betrachten
Sie sie nur genau ste hat ganz befon
der Vorige : Haar blond wie gesponne,
nrt Gold, ein klein wenig mit einem
Stich in' Rothe ; dunkle, prachtvoll ge
schmungene Brauen, schwarze Augen und
die schönsten Wimpern, die man an einer
ffrau sehen kann förmliche Schleier,
von ihrer Haut will ich gar nicht reden,
sie blendet alle Kenneraugen.'
.Ist sie Ihnen bekannt?' fragte der
RechlSanroalt, lebhaft erregt.
,Da eigentlich nicht', versetzte der
Lsnsul. .Sie besiridet sich erst seit etwa
h Tagen hier. Man sagt, sie sei
Wiltwe, aber verlobt, und der Herr
neben ihr, Baron Stern, ein sehr begfl,
tnter Grundbesitzer, wird al ihr Ver
kodier bezeichnet.'
.So, so, Wittwe ist sie', murmelte
der RechIZanmalt halb für sich. .Nun,
da braucht noch nicht gegen meine Per
uthung zu sprechen. Jedenfalls eine
stappante ehnlichkeit. Sonst wissen Sie
nicht über sie ?' fragte er laut.
.Was sollte ich wissen! Ueber schöne
Frauen wird stet gesprochen, aber man
weiß nie, was davon Wahrheit und was
erdacht ist. Die Fama ist manchmal eine
harmlose Plaudertasche, manchmal aber
auch eine vösaritge Canaille. Man logt.
ihr Galle sei ein sehr alter Mann gewe,
sen. sie habe mit ihm meist in Italien ge
lebt. Mit ihrem jetzigen Verlobten bin
ich einige Male in Berührung gekommen,
seine Mutter, die hier ist, gilt al eine
äußerst stolze riflokrattn. "
.können Sie mich nicht vorstellen?
fragte der RechtSanwalt.
Dem Konsul schien diese Zumvthung
nicht sehr angenehm zu fein.
.Wenn Ihnen viel daran liegt,' sagte
er gedehnt.
In der That, e liegt mir daran,
fuhr Lilienfeld fort. .Ich möchte mir
wenigstens ganz iu der Nähe Gewißheit
verfchafftn, cd ich mich tausche oder nicht.
6 ist mir. al hätte ich die Dame schon
früher gesehen.'
.So kommen Sie!' forderte ihn der
Konsul aus, indem er die Führung lloer
ahm.
Beide schritten durch die Reihen der
Gäste bis zu dem Tische, an welchem
aroa Stein und die schöne Frau saßen.
E erfolgte eine förmliche Präsentation.
Dn Kon al halte da bestimmte Gefühl.
daß er dem Baron, der sehr eifersüchtig
zu fein schien, damit keinen besonderen
sauen rwt. deshalb zog er sich
schnell zurück, während der RechtSanwalt,
in guter Sprecher, sofort eine lebhafte
Uateryaitung begann. Der Baron hatte
seinen Namen schon früher nennen gehört
und auch in Zeitungen gelesen, denn der
RechtSanwalt hatt sich al öffentlicher
Vertheidiger einen bedeutenden Ruf er
sorben. ES lag ihm nicht viel an fei,
nr Gesellschaft, und so hoffte er, daß flch
die Vorstellung al formelle Höflichkeit
kurz erledigen werde. Der RechtSanwalt
blieb aber, als hätte er alte Bekannte ge,
funden, ja er bat sogar um di Erlaub
niß, mit am Tische Platz nehmen zu dür
fen und sprach in der ihm eigenen be
redten, schwungvollen Weife, indem er
dabei auch des Baron Verlobte in'S
Stoßt faßt. Diefk sprach kein Wort;
sie hatte sich bei Lilienfeld'S Annäherung
verfärbt, g dem Baron glücklicher
eise entgangen war. Sie wendet sich
jetzt ihrem Verlobten zu.
.Können wir nicht bald aufbrechen,
Robert?' fragte sie halblaut hinter dem
Fächer hervor. .Ich fühle mich etwas
ermüdet.'
.Gewiß, e kann sofort geschehen,'
widerte der Baron, sichtlich erleichtert,
.Gestatte mir nur, in aller Kürze nach
meiner Mutter zu sehen, die, glaube ich,
drüben unter der Kolonnade sitzt.'
Er hob sich rasch und entfernte flch.
Seine Verlobte blickte ihm nach und suchte
durch ein lebhafte Fächerspiel ihr Ver
ltgenhklt zu verdecken.
Der RechtSanwalt faßte sie fest in'S
Auge.
.Bitte um Entschuldigung, gnädige
Frau.' redete er fle ziemlich unvermittelt
mit seiner stahlharten Stimme an, ,a
nn Ste jemals in Ostpreußen?'
Die Dame erhob ihre Augen rasch
zu ihm und sah ihn einen Augenblick fest
n.
Nein, niemals,' erwiderte sie dann
entschlossen, aber ihr Stimme bebte da
bet doch ein winig.
Ich glaub! Sie ioa früher gesehen
Zaen.'za fuhr der RechtSanwalt fort. I
.Da, ist allerdings lanze h,r. fast eis
Jahr. Zu der sehr jungen Dame, die
ich in jener Zeit sah. tani Ich durch rnti
rea Beruf al Lertheidiaer in Be
ziehurg, ich glaube dieselbe in Ihnen
irderzksiitdtn; euch ihre Slimmt muthet
m.a) 01 deranr, au . . . .
.ehr möglich.' versetzte fle fast ton
lo, .ich erinnere mich nicht.'
33r eftcht flammte, sie sah ihn nicht
an, eber sie fühlte, daß er sie immersort
scharf sirirte. Da Wiedererschetnen de
Baron schnitt die weitere Unterhaltung
ab, sie empfand da wie eine Erlösung.
Der RechtSanwalt erhob sich rasch.
dankt sehr höflich für di ihm erwiesene
streundlich'ett und empfahl sich mit tiefen
Berveugungen, wobei ein kaum merk,
bare ironische Lächeln über fein e
licht huschte, c!8 er noch einen letzten
Blick aus die Dame richtete.
i dreister, mir wldkrwartiger
Mensch,' sagte der Baron mürrtch,
während er mit seiner schönen Braut,
die bet alle Beobachter Aussehen er,
regte. Durch die Reihen der Gäste schritt.
.Ich begreife solche Zudringlichkeit nicht,
da ich ihn doch nicht kenne; und Du haft
ihn niemals gesehen, mmai'
.Rtemal ' erwiderte diese. .Die
gesellschastlicheu Formen find manchmal
recht lästig.' fügte sie mit einem Seufzer
hinzu. .Ich hatte diese wirre Treiben
und möchte lieber morgen nach Frankfurt
zurückkehren.
.Auch mir ist e verhaßt,' erwiderte
der Baron. .Nur die Rücksicht aus
weine Mutter, die hier viel Freunde
hat, hält mich noch zurück. Unser Nei,
gunge begegnen sich, und doch sollen sie
ur. schon wieder Trennung auflegen?
Wahrhaftig, e wird mir nichts übrig
bleiben, al mich von meiner Mutter zu
emanzlpiren.'
Sein Verlobt seufzte tief aus, ohne
ein Wort zu sprechen. Später, al der
Baron fle zu ihrer Wohnung geleitet
hatt und ihr Gut Nacht sagt, legte fle
mit Innigkeit ihre Arm um seinen Hai.
.Lieber Robert ' sagtt fle. .Du hast
mir gesagt, daß unse.e Vermählung im
Herbste stattfinden soll ist die noch
Betn Wunsch?'
.Noch mein Wunsch, Geliebt?' er.
widert er. .Mehr al je.'
.Wird Dktne Lieb auch immer un
wandelbar sein, Robert?' fragt fle mit
leisem Beben ihrer Stimme. Ste hielt
ihn fest umschlungen und ihr Augen
hingen bittend, beschwörend, voll Liebe
und veu Furcht an seinem Gesicht.
.Wie könntest Du daran zweifeln,
liebste Emma,' erwiderte er leidenschaft.
lich. .Wenn Du mir aber einen recht
überzeugende Beweis von Deiner Z
Neigung geben willst, dann giebst Du mir
Beine Zustimmung zu unserer recht bat,
dtgen Vermählung. '
.Ja, mein Robert, ja!' rief fle leb,
haft. Wird e Dich uder auch nie ge
reuen? Du weißt, daß Deine Mama
flch mit dem Gedanken, ein Bürgerliche
in ihre Familt eingeführt zu sehen, noch
nicht versöhnen ran....'
.Ich werde dem, och meinen eigenen
Weg gehen, unterbrach er sie entschlossen,
.Und wird durch nicht Deine Liebe zu
mir erschüttert werden? Glaubst Du
fest an mich?'
Welche Frage, Kind.' versetzte er.
indem er ihr mit sanfter Hand über ihr
goldiges Haar strich. .Du bist jetzt
etwa nervös, liebste Emma, und ich
kann mir denke, daß die Neuheit Deiner
Stellung zu meiner Mu'ier einen unzi:
genehme Einfluß aus Deine Seele auZ,
übt, aber das wird überwunden werden,
und wenn wir einmal verheirathet sind,
werde wir auf meinem schönen, füllen
Landsitze n der Lahn wie die Götter
leben.'
.Wie dies Sprache mich beglückt l
sagte sie innig beseelt. .Wie danke ich
Dir für Deine Li.be! Nein', fuhr fle
erregt fort, .nein Robert, ich werde nicht
von hier gehen, ehe ich mich Deiner
Mama zu Füßen geworfen und mein
Schicksal au ihrem Muude vernommen
Hase, sg rnich morgen srüy mit ihr
sprechen!'
.Dein Wunsch ist ganz nach meinem
Sinne, theuerste Emma. Und nun gute
Nacht, KiudI Auf morgen!'
Beide verabschiedeten stm von einander.
AIS der Baron da Hotel verließ, schritt
auf der anderen Seite der Straße eine
dunkle Gestalt beobachtend auf und ab
und richtete oft ihr Blicke nach den Fen
stern dr jungen Wittwe.
Am folgenden rage machte die Letztere
der alten Baronin von Stern ihren Be
such. Ihr Sohn war bereits gegenwör,
tig. E gab eine bewegte Scene. Die
Baronin kLmpste sür ihre Grundsätze.
aber endlich wurde fte Loch durch di?
milde Liebenswürdigkeit Emma und
durch die feste Entschlossenheit ihre Soh
nes besiegt.
.Ich will nur meines Roöert Gluck.'
sagte sie. .und wenn er e absolut nur in
dieser Verbindung ersehe kann, wohl,
dann sag ich mich, der nun wollen
wir uv auch nicht mehr trennen. Ich
bin bereit, morgen mit nach Robert Gut
abmreisen; dort ist e ja schön, fast
schöner wie hier. Wir werden zusammen
die Vorbereitungen zu Eurer Hochzeit
treffen....'
Die junge Verlobte war entzückt, aber
ihr Glück wurde an diesem Tage noch
einmal getrübt durch die Wahrnehmung,
daß der RechtSanwalt Lilienfeld sich ihr
uochmal zu nahem versuchte und als
ihm die nicht gelang, fle mu de Augen
verfolgte, bi sie sich in ihr Zimmer zu-
rückzog. Sie athmete erst erleichtert aus,
al sie an ver igelte ihrer künftigen
Schwiegermutter im Couxee saß und
dem Steru'sche Landsitz entgegenfuhr.
Welch' in herrliches ländliche Pa
die war diese Besitzung I Mit einem
Gefühl der Wonne durchschritt Emma
die schattigen Gänge de Garten, theils
an der Seite ihre Geliebten, theils
allein. Besonder wen die Sonne hin, 1
ter de nahen Bergen verschwand und
ein trauücze Zi, licht sich über die 0u
gerrd breitete, wanreue sie gern in super
Träumerei durch den Pzik und lauschte
aus da Plätschern de voiberstremenden
Wa!sei.
Plötzlich tauchte eine dunkle Gestalt
hinter den uralte Laubbäumen aus und
vor ihr stand der Gesürchtete, der
Stör ihre stillen Glücke,. Liliens.-Id I
Sie stieß einen leisen Schrei au und
wollte fliehen. Er hielt fle an der Hand
fest, so fest, daß fle vor Schmerz hätte
laut aufschreien mögen, aber sie bezwäng
flch.
.Wa wollen Sie hier?' fragte sie mit
geoampster heiserer Stimme.
Ich muß Ste sprechen,' erwiderte er
leidenschaftlich.
Aber zu welchem Zwecke?'
.Weil ich Sie liebe, Emma über
lleS Itebel'
.Gehen Sie augenblicklich! Sie hef,
ten flch an mich wie mein Schatten, und
ich kenne Sie gar nicht!'
,O, Sie kennen mich nicht?' höhnte
er. .Hier nutzt keine Verstellung mehr,
Theuerste! Elf Jahre ftnd keine Ewig
kl it. die Sie bedeutend genug hätten ver
ändern können. Trotz Ihrer verändert
ten Frisur und einer Toilette, die aller
ding ganz ander ist als die jene Fräu
lein Born, die ich damals vertheidigte,
erkannte ich Sie i Wiesbaden aus den
ersten Blick. Glaube Sie denn, e
vergißt flch leicht, daß fle mir damals
entflohen?'
.E ist erbärmlich!' knirschte sie.
Sie wissen doch, daß ich verlobt
bin....'
.Ebea deswegen folgte ich Ihnen.
Meine Liebe für Sie ist zugroh, als
daß ich mein Recht auf Sie ausgeben
könnnte.'
.Ihr Recht?'
.Ja. mein Recht ich rettete Ihnen
da Leben, Sie wissen, daß diese nur an
einem Faden hing.'
Bi Wittwe rang verzweifelt die
Hände.
.um Gotle willen, kein Wort mehr
davon!' flehte fle, flch scheu umsehend.
.Wenn Sie mir versprechen, daß Sie
mir gehören wollen. Ich lieb Ste..'
.Aber ich lieb Sie nicht ich hasse
Sie!' stieß die Gepeinigte zornig her
vor. .Sie betragen sich nicht wie ein
Gentleman, sondern wie ein ... .
.Nur zu! Heraus mit dem harten
Worte! E soll mich nicht abschrecken
Die Liebe duldet Alles!'
.Eine vichlSwürdiqe Liebe, dit kein
Echo in meinem Herzen sindet. Ich bin
verlobt, Baron Stern ist der Mann, den
ich erwählt habe und den ich nicht sür Sie
ausgebe weid:.
.Dann bleibt mir nur ein Weg
übrig,' evtgegnete erkalt, flch hoch aus
richtend.
.Run ?' Sprechen Sie Ihr Aergsteö
auSI'
.Ich werd dem Baron Alle sagen.'
.Mein Gott, mein Gott !' jammerte
sie. litt, still! E kann jeden
Augenblick Jemand kommen und dann
bin ich verloren.' Sie warf flch ihm zu
Füße und streckte di Arm empor.
.Habe Sie Erbarmen!' flehte fle
.Machen Sie mein Leben nicht wieder
elend! Ich stehe an der Schwelle de
Glücke, ich lieb einen Ehrenmann und
er liebt mich. Sie wissen, wa ich er,
tragen habe. Ich beschwöre Sie, über
meine Vergangenheit zu schweigen, denn
wenn ich auch schuldlos war, so würde
doch ei schwarzer Schatten de Arg,
wohr, aus mich sauen.'
.Der Baron Stern wird Sie nicht für
schuldlos halten, und noch weniger
seine stolze Mutter!'
In diesem Augenblicke wurde ein kur,
ze Räusvern hörbar, ein leise. Knistern
reg Sandes und hervor trat der Baron
Steru. Seine Verlobte sprang aus und
scglug d:e Hcinde vor s Gcftcht.
,Wc soll da bedeuten!' sagte er
heftig. .Meine Mutter vermißt Sie -und
hie? finde ich Sie in Gegenwart die
feö Buben I'
Gemach, Herr Baron!' versetzte der
NechtSanwalt, flch gegen ihn stellend.
Hören Sie erst, ehe Sie urtheilen! Ich
habe ältere Rechte an die Dame.
mm, nein, ntinl" stieß Emma fast
kreischend hervor. .Er hat kein Recht
an ich! Er lügt!"
Ich will Ihnen die Wahrheit be,
weisen, Heir Baron sagte der Recht
anmalt rauh. .Vor eis Jahren oer
thkibiat ich diese Dame vor Um
Schwurgericht zu Bromberg. Sie war
de Morde angeklagt, ine, Giftmor
deS, begangen an einer allen grau, deren
Borleserin fit war und die eine Mor
gen todt in ihrem Bettt gefunden wurde.
Der Tod wr durch einen Trank erfolgt,
welchen die junge Dame ihr bereitet
hatte. Alle Umstände sprachen gegen
diese, kein Men ch hielt ste für schuldlos.
und wenn ich ste durchbrachte, so darf ich
die meinem Geschick und einem sadel
haften Glücke zuschreiben.'
,VSS t t eine Enl tellungi" chrte öte
Wittme auf. .te wissen, daß ich un
schuldig war!'
Un chuldig i t jeder Angeklagte, biS
man ihn oeruriheill hat,' entgegnete der
Rechlsanmalt mit stahlharler Siimme.
Sie wurde allerdings nicht oerurtheilt,
dank meiner Vertheidigung.'
Der Baron stand regungSIo, wie ein
Steinbild, sein Blick war fest auf feine
Verlobte gerichtet.
Ich war, beim ewigen Gott, unschul,
big!' betheuerte fle, die Hände gefaltet
gegeu ihn erhöbe. .Dieser NichtSwür
dige weiß da, denn wenn er mich nicht
für schuldlos gehalten häite, würde er
mich nicht mit feiner Liebe verfolgt haben.
ES ist wahr, ich reichte der Dame, der ich
diente, den Trank, aber ich habe das
Gift nicht hineinzeihan. Hatte ich doch
allen Grund, ste zu achten und zu lieben,
denn ste war stet güteooll gegen mich
Eher hätte ich den vergiftete Trank
selbst ge!chlürs. wen ich ven der bos
haften That Kenntniß gehabt hJi'X
Aber ich wurde, bevor ich ihn reich!,
inige Mir.!, abgerufen und während
dieser Zeit mß die Bernüschunz leZ
Gifte erfolgt sein. Heu! noch qiauve
ich, daß in meiner Ablnhkit sich Je,
mand in' Zimmer geschlichen und die
BoI.ert vollbracht d. zq vrce auq
einen Verdacht, doch kine Beweise. Aber
ift fdUl bin ucfdrulcici aewesen. Ro
bert. ich schwör , Dir! Glaubst Du
mir nicht.'
St versuchte feine yanv zu rgreisen,
er aber blieb münzt lo und ihre Hlnde
sielen herab.
.Wen Sie flch unschuldig fallen,
weßhalb vklhehllea Sie mir den Zall?'
fragte er ftleng
Die Unalückiiie taumelte ur'ick wie
zerschmettert. Der Ton. in weitem der
Baron feine F,age auöixrach, ve eine
Nr. da sein Glaube an sie :schü,tert
r. E war ihr. al stände fle jetzt
mied neben der Anklagebank vor den
Richiern und Ve!chorene!, n eierze
drückt von der großen Last der Schmach
Aber die Verzweiflung gab ihr eine ge
misse Rnke.
.Ich sühle, daß mein Verschweige ei
Unrecht war.' sprach sie. , war
feiz. und nun muß ich dafür büße. Ich
sürcktete die Pirte tu verlieren, die ich
höher schätze al mein Lcben. Al ich
damals nach Frankfurt kam und der alte
Mann mich hetrathite,. der mir m,h? in
Vater al ein Galle war, giauvl
unter einem neuen Namen, daß di Vr
aanaenbei odt sei. Bte er alte Mann
kannte dir Geschtcht meiner Anklage, er
glaubte an mich und eryoo n,lH aus
Mitleid an keine Seil, stell war ihm
dankbar, weil r mich rettete, aber ich
liebte iha nicht. Dich aber liede tch,
Robert, darum schwieg ich.'
AKermal nökerte ste sich ihm und
suchte feine Hand, doch machte er keine
oerjöhnltche Bewegung und ilienselv
stand im Schatten eine Baume wie ein
lauernder Teufel, der fei Gipser erw.
tet, da ihm nicht mehr entgehen kann.
.Robert,' flehte ste auf' Reue. .Er
barmen!' Er aber rührte flch nicht; sein Blick
haftete mit Haffesgluth auf dem tückischen
Feinde.
Da wankte Emma stumm hinweg.
Der Reckstitanwalt wollte ihr solaen.
diese Bewegung setzte den Baron in die
höchste Wuth; er stellt sich Jenem in
den Weg und erhob die zum
Sülaek.
.Wogen Sie eS nicht, noch einen
Tcdrilt ,:ack diesem Weide ttjun!"
raunte er ihm finster zu. Ich schlage
Sie augenblicklich zu Boden wie m bö
st Thier! Entfernen Sie flch äugen
blicklicb!' E schreckt zog flch Lilienseld zurück und
verschwand zwischen lseoufch.
Einige Augenblicke hatten hingereicht,
die Katakiroobe , vollenden. Ei scbwa
eher Schrei drang an de Baron Ohr
ein kurze Plätschern r eilte an den
Fluh, da sah er da weiß Gewand seiner
unglücklichen Braut in der Fluth ver
scbminden. Wobl lvrona er in Wasser
und tastete umher, doch umsonst war sein
Bemühen: das Weid, das er fo yeig ge,
liebt, war in den Welle zur Ruhe ge,
gangen....
All fein Glück war dahin, er sührte
hinfort ein einsames eden voll grauer
und Groll; fein Gewissen war eine aft,
an der er am lckwerilen u tragen hatte.
Nack 5akren siel kein Blick ufällia
auf eine ZeitungLneliz. in dieser wurde
an einen ocr langer Zeit gegen ein ua
ati Madien aelübrtcn GilimordvrozeK
erinnert die wirkliche Möidertn war
nun entdeckt, erst auf dem Sterbebette
hatte sie ihre That bekannt, ES war
eine ehimalige Dienerin der Ermordelen.
Ihr Bcw'gg'und war auch Liebe gewe,
fen, verbuchcrijche Liebe. Sie hatie ge,
wußt, daß ih?e Gebieterin ihr ein ansetzn
liche Legat testamentarisch ausgesetzt
Kalte, und um eitiaer in dessen BeirS
zu gelangen und heuatheu zu können,
hatte fi der alten Dame das Gift ge.
mischt.
Mit dem verhangnißvollen ZeitungS,
bla t wurde der Baron Stern todt ae
funden ein Herzlchlag hatte feinem
gicckloskn clen ein nde gemacht.
Meine Tante Deine Tante.
Humoreske von ff. v. Minra.
Eine edrückie Stimmung herrschte
Zum ersten Male in ihrer kurze Ehe
saßen sich die Gatten stumm und zergreut
gegenüber. Jeder halte mit dir mm
genpcft einen Brief kxkommen, besten
Inhalt er dem Andern nicht mitzutheilen
wagte. Seit wenigen Tagen von der
Hochzeitsreise zurück, dachten sie nun ihr
junge Eheglück recht ungestört in ihrem
eigenen Heim zu genießen.
Noch gestern Abend hatten ste vom
Balkon ihrer reizenden Wohnung freudig
auf da im Mondschein zauberisch vor
ihnen liegende Saalethal hinabgcbltckk,
sich dabei da Wort gebend, die schöne
Umgebung Jena'S nach Herzenslust, im
süßesten Alleinsein zu durchstreifen, so
oft dem Professor Bergholz bei seiner
Ihätizkeit an der Universität Zeit dazu
blieb.
Jetzt saß er mit gefurchter Stirn in
seinem Studirzimmer und la zum drit
ten Male seinen Brief:
Geliebter Bruno I
Da e mir nicht möglich war, zu DeU
ner Hochzeit nach Leipzig zu kommen, so
folge ich jetzt mit Vergnügen Deiner
gütigen Aufforderung, Euch recht bald in
Eurem Heim zu besuchen. Ihr könnt
mich jede Stunde erwarten; ich freue
mich so sehr aus die Schönheiten de
Saaleihale. In Lieb
Beine ! lwine
verwittwete Bergholz, i
Die kl!ie H'iSbTi Profcsso c'rat
reüt! irpischen i iem Aoor. u.d
HZ e)er,.-.'!, zum ir: ''n Mle:
L.kde Erna!
EZ h:t mir unleidlich leid gethan, das.
ich gerade zu Eurer Hochzeit die Influnzi
haben mußte. J.ht bin ich soweit her.
gekZellt. daß eine Luftveränderung mich
bald vollend kuriren wird.
Du warst so freundlich, mir zu schrei
bt, daß Euer Hau mir immer rffeii
stehe würde; ich reise daher übermorgen
oo uns rann in wenigen Stunden von
Dresden bei Euch sein. In Liebe
De'ne Tante Ludmilla.
Erna halte soeben cii.cn kühne Et.
schluß gefaßt. Sie trat mit dem Briefe
in der Hand in Bruno' Zimmer: .Ach.
Liebster, ich muß Dir Etaia gegehenl'
Du auch?' war die erstaunte Antwort
.Ja.' fuhr Erna fort, ohne i ihre,
eigenen Mißstimmung die dc Galten zu
bemerken. Denke Dir, meine Tante
uvmtlla, die Bu noch gar nicht kennst,
kämmt zum Besuch, '
.Mag-Deine Tante?'
.Nun ja, meine Tante!'
So nun, das ist ja reizend ! Hier,
lit einmal diesen Brief.'
Erna überflog ihn. Wa a, Deine
conte auch ,
.Ja, meine Tante auch!'
Nun sahen sie sich eine Weile an. dann
lachte Bruno laut auf, e klang fast wie
Hohn. Erna aber weinte plötzlich, und
Bruno, der bisher noch keine ThrLren
bei ihr gesehen hatte, wurde da Herz
weicv.
.Kannst Du Deiner hm, nicht ab
schreiben, Liebling?' sagte r sanft.
.Rein', schluchze fle, .e ist keine
Zkll mehr und dann, weißt Du. hatte ich
ste eingeladen, weil sie um unseie Hoch,
zeit kam. Lieber Bruno, Du mußt Det,
ver, hm, abschreiben."
,E geht nicht, ste ist schon unterwegs
Richte also nur die Zimmer her; jetzt gilt
es, .das unvermeidliche mit Wurde tra
gen'. Heule aber wollen mir unser
Alleinsein noch recht genießen; ich führe
Bich zu unferem schönsten Ausstchl
punkte hinauf.'
Bon ihrer Wohnung wanderten sie
gigen Abend dcn Weg zum Forst. B üd
lag da hübsche Städtchen zu ihren Füßen;
die Wonne vergoldete die p'ttorektü
Höhen und verlieh ihnen ein Kolorit, dc.ö
die jungcn Leute an die u,,IZngst verlasse,
nen Dolomilenparthieen Tirol'S rianerte.
Jetzt nzhm sie der Wald auf ud bald
stände sie vor dem einfachen Förster,
Hauke. Erna war ganz entzückt von der
SchSnh:tt der sich darbietenden Aussicht.
Sie hatte eZ gar nicht bemerkt, daß
Bruno von zwei Herren, die schon aus
einer der Bänke beim Bier saßen, lebhasl
ieqrüßt wurde. Jetzt trat mit ihnen
näher und stellte seinen Freund Doktor
Leulhold uns dessen Vater vor.
Eine Unterhaltung entspann sich, aber
da junge Paar blieb zerstreut. Als der
Geheimrath, der sich seines einzigen
Sohne wegen als Wittwer nach Jena
zurückgezogen hatte, diese Bemerkung
äußerte, erzählten ste, wa ihnen morgen
wahrscheinlich schon bevorstände. Beide
Herren wachten ein ganz erschreckte Ge,
ficht. Dem Jüngeren schien dann aber
ein guter Gedenke zu kommen.
.Ich sinde eS ganz erträglich, daß gleich
Zwei erscheinen; da können sie sich ja
gegenseitig Gesell chast leisten.'
Erna sah ihn dankbor und erleichtert
an. ,DaS ist eigentlich wahr, Herr
Doktor!'
Der Geheimrath lächelte etwa über
legen und meinte : .ES könne aber auch
anders kommen. Jede wird doch er,
suchen, Sie, Frau Professor, ein wenig
zu .bemuttern' und unter ihre Flügel zu
nehmen, und eS wäre it ein Wunder,
wenn e da nicht Streit gäbe. Ich
prophezeie : Eine reift bestimmt bald
wieder ab, vielleicht auch, wenn das Glück
Ihnen wohl will, alle Beide zu gleicher
Zeit.'
Hurrah!" rief Bruno, jetzt wieder
ganz fröhlich. Sie sollen leben, Herr
Geheimrmh, sür diese GlucksoorauS
sagung, und zwar heute noch erlra bei
einer Erdbeerbowle, wenn die Herren
un die Ehr anthun wollen, diese auf
unserer Vanda mit uns zu geniegen."
Erna stimmte lebhaft ein und da Paar
trat seinen Rückweg an, um die kleinen
Voriereitangen zu treffen. E entging
der jungen gcau dabei, daß ihr Dienst
madchen, während eS ihr zur Hand ging
und den Tijch für vier Personen auf der
Veranda deckte, leise vor flch hin lächelte
und auf einem Rebentifche noch zwei wet
tere Eouocrts bereit stellte.
Um sechs Uhr hatte ein Wagen von der
aalthalbahn nämlich eine Bome ge,
bracht, die in einem der Loglrzimuiec deö
Momente harrte, wo sie sich dem heim
kehrenden Paare als Ueberrafchung in
die Arm stürzen könre. Um fechö ein
halb Uhr erschien in einem Wagen vom
Weimarer Bahnhof ine zweite Dame,
die sofort von dem anstoßenden anderen
Zimmer Besitz ergriff und ebenfalls er,
klarte, daß ste die lieben Ihrigen üb,
raschen wolle.
Plötzlich w die zuletzt Gekommene in
der Küche erschienen: .Wer schreitet denn
nebenan bei mir auf und ab? Sie sagten
doch, die Herrschaft fei fort!'
,DaS ist die andere Dame, die soeben
auch erst angekommen ist.'
.Wie? Roch ein Besuch außer mitl
.Ja wohl, die Frau Professor sagten
h:ute morgen. eS kamen zwei Damen
und ließen mich sür jede ein Zimmer hcr
richten.'
Jetzt that flch dltaa)tntl)ur abermals
auf. .Sie, Köchin, neben mir wohnt ja
Jemand.'
.Ja dieje rnne.
.Wie noch ein Besuch?'
..Erlauben Sie," siel die jüngere
Dame jetzt ein, daß ich mich Ihnen
vorstelle. Ich bin die Tante der jungen
Frau!'
Wa8 i eine .amek"
Freilich, d! jüngste Stiesswkster
ihrer Mutter."
Wie al, find sie renn eizen I.ch?"
,,14 Jahr, gnädige grau."
..Und woher kcmnkn Sie so vlötz.
lich?"
Ich war Lehrerin bi Ostern, weil
ich elternlos und uvbemilielt bin, dann
wurde ich k.ai-.k und gab meine Stelle
auf. Eine alte Vkr?ar.dte in Dresden
pflegte mich und da sie auch nicht reich Ist
und ich dringend der Luftoerändeiung
bkdurfle, rieth si mir, der Einladung
meiner Nichte zu sollen "
So, so! Sie seien auch noch blaß
auZ, mein liebe FiLulein. Aber daö
thut nicht, wir werden Sie hier schon
wieder gesund pflegen. Ich bin nämlich
die Tan! de Professor und ich gedenke
auch sehr lange hier z leiden."
Ich hübe schon von Ihnen gehört,
gnädige Frau, aber ich habe Sie mir
auch viel älter vorgestellt."
Frou Bergholz lächelte geschmeichelt.
,Al Gattin eine viel jüngeren Bruder
von Bruno' Vater bi ich selbst nur
sechs Jahre älter, all r. Im Vertrauen
gesagt, jetzt g'rad 40 Jahr."
Wenn zw, Damen einander ihr Alter
anvertrauen, stnd fle fletö aus dem Wege
der größten Intimität und so war e
auch hier. Die VerbindungkthÜr zu
ihren Zimmern wurde geöffnet, die Kof
fer ausgepackt und die gegenseitige!, Toi,
leiten gemustert und reizend gesunden.
Die reiche und gutmüihige Frau Berg,
holz schloß da nette, lieie Mädel"
gleich an ihr Herz.
Jetzt hörte ste da Ehepaar komme
und veilji lten sich mäuschenstill, bi
ihnen da, Mädchen berichtete, daß die
Herrschaft sich mit zwei soeben noch er,
schienenen Herren auf der Veranda zum
Essen niedergelassen habe. Dann betra
ten sie unerwartet dieselbe.
Alle vier dort Weilenden erhoben sich
erstaunt. Ludmilla flog der ganz ver
blüfften Erna, Frau Almine aber dem
ebenso erstaunten Bruno um den HalS.
Da Ehepaar faßte stch fchnell: .Hier,
meine Tante,' stellten sie gleichzeitig vor.
Ah Deine Tante!' kam e dem
nächst vor beiden Lippen.
.Wa, Tausend, find wir aus einmal
nach Monako verschlagen?' flüsterte der
Geheimruth seinem Sohne zu. Dieser
hör! S kaum, den r sah benso ange,
leg'ntlich wie erstaunt auf Ludmilla, die,
in ihrem blauen Kleide lieblich und ju
gendlich anzusehen, jetzt den Hausherrn
demillkommte. Dieser hatte seinen
Schreck schnell übermunden, aus einmal
wurde ihm behaglich zu Muthe. Ich
halte Sie mir ganz ander vorgestellt,
Fräulein Tante,' sagte r, .aber nun
nehmen Sie hier neben mir Platz und
gestatten Sie uns, aus Ihr Willkommen
ein GlaS Bowle zu leeren.'
Alwine hatte indessen mitungeheuchel
ter Herzlichkeit die junge Erna an ihr
Herz gezogen und streichelte ihr so freu,
big die rosigen Wangen, daß dem dabei
stehenden Geheimrath ganz warm um'
Herz wurde.
Bald faßen Alle vergnügt um den Eß
tisch; e war, als hätten st inandr
schrn Jahr lang gekannt.
Diesem Abend folgten viele schön
Tage, an denen man die sechs Personen
immer beisammen sah. Merkwürdig
blieb eS, wie wenig Patienten der Herr
Doktor jetzt zu haben behauptete, und
rnie sehr de? Rheumatismus, über den
sein Vater so oft geklagt hatte, in Ab,
nähme zu sein schien. Jedenfalls hin,
derte beide Herren dies Alle nicht, an
den weitesten Landparthleen theilzuneh,
men.
DaS Ehepaar Bergholz konnte unge
stört den Rest seiner Flttterwochen ge.
nießen. Wenn eS Arm in Arm voran
ging, folgte in ziemlicher Entfernung der
Doktor mit Ludmilla und in noch größe
rer Entfernung der Geheimrath mit der
lustigen Wittwe. KiiieS der Paare fand
Zeit und Lust, die andere ia ihren Her
zmsergüssen zu stören. Trotzdessen be.
hielt der Geheimrath Recht. Die Tan
ten reisten viel her ab, al sie sich an
fangS vorgenommen hatten. Alwine
nahm Ludmilla mit stch und bann mach,
ten sich die Damen mährend des Som
mer sehr viel In Modemagazinen zu
schaffen. Al, die akademischen Ferien
in'S Land kamen, fand eine große Dop
pelhochzeii statt. Au den beiden Unbe,
weibten waren glückliche Ehemänner ge,
worden und ste hörten S recht gern,
wenn e von jetzt an zur Abwechslung
öfter hieß:
.Mein Onkkl Dein Onkel!'
Zur Aeruyignng der Welle.
Die schon von vielen Seesabr- hrchc
achtete Thatsache, daß die Im Meere
schwimmende Pflanze, Namens Filum,
welche besonders ia der Nordsee vor
kommt, da Vermögen besitzt, die Wel
lenbewegung zu mäßigen, hat einen fcan,
ö!iscbkn Tecbniker ani die tW c,h,nAt
diese Naturerscheinung durch einen von
ihm.konftruirten Apparat zu ersetzen, der
auerons zr i$ee sofort in Thätigkeit ge,
bracht werden kann. Di 2Wrirftrm
besteht aus einem Netze, da au leichtem
aver oimm Malertal gefertigt ist.
Dieses Neb bietet dem Winde TtinmWn.
griffFpunkt. Versuche mit dem Apparate
hatte ein günstige Ergebniß.
GeschLftsübertragung.
Hausfrau (erblickt ,wei Bettler an der
Thür): Wem soll ich den Groschen
geben?'
1. Bettler: .Diesem öerrn bier. ich
verlasse die Gegend, und die ist mein
Nachfolger!'
Treffend.
.... Gnädiges FlSuleln, ich werde
jtze mit einigen Freunden einen Jung
gesellenclub gründen!'
,Ah, alsoeinen Salon der Zurück
gwisknn!'