Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, October 18, 1894, Image 11
Der Geist des Verbrechers. ul dem tfng'.i'ien von Pt. HtXlvig, Ich big fcna ger.eigt. Alle von der praktischen Seilt aufzjsssen, und ti'f Eigenschaft wurde durch dea von mir er wählten Beruf nur och mehr ia mir ent wickelt; ich war vZmIich läng als inrnnzig Jahr ollioe Mitalikd der Geheim, Polizei. Einern Police, beomten. der so viel mit dem vtlklichen Leben in Be rührurg kommt, bleibt kein Zeit, aber glSubischen Ideen nachzuhängen; trohdem war ich jahrelang der festen Ueber zeugung, dah mir der Geist eine be llichtiglea Verbrecher thatkräftig Hülfe zur Erlangung meiner Stellung geleistet hät'e. Ich war damal drelundlwanzig Jahre oll und sehr eifrig in Bezug auf zwei Dinge: Ersten war e mir um baldige Beförderung zu thun, zweiten! aücfchie ich, mich zu verheiralhen. Natürlich hatte ich mit der letzleren Angelegenheit noch größere Eile, denn meine vraut war eine der schönsten und liebenswürdigsten Märchen der Stadt; aber ich setzte die Be sörderung voran, da diese mir erst meine Heiralh ermöglichte; deihalb widmete ich mich meinen Pflichten mit einem solchen Eifer, dah meine Vorgesetzten auf mich aufmerksam zu werden begannen und mir für die Zukunft eine gute Laufbahn vor hersagten. Eine Abend in der letzten Woche de September 1873 saß ich in meinem Zimmer und dachte darüber nach, wa ich thun könne, um meine Beförderung zu beschleunigen; ich ertappte mich bei dem heimlichen Wunsche, e möchte sich irgend etwa Grauenvolle ereignen, wobei ich mir irgend in Verdienst erwerben konnte. 81 ich noch so in Gedanken sersunken dasaß, sagt plötzlich hinter mir Jemand: .Guten Abend, Mr. Parkerl' Ich wandte mich schnell um. El war fast dunkel im Zimmer, ine Lampe hatte ich noch nicht angezündet. Trotzdem er kannte ich deutlich, daß ein Mann neben meiner Kommode auf einem Siuhle saß. Dieser Stuhl stand zwischen der Kot, mod und der Thür, der Fremde mußte also meine Zimmerthür leise geöffnet und sich gesetzt haben, bevor er mich bnreeete. .Guten Abend', erwiderte ich seine Begrüßung ziemlich kühl, .ich habe Sie aar nicht hereinkommen hören.' Bei meinen Worten ließ ler Besucher ein leise verstohlene ichern hören. ,Da glaube ich', entgegnete er, .Leute t ich verur achen mal viel Verau o. Ich sah ihn mir jetzt genauer an. Er war groß und starkknochig, hatte ein plumpe Gesicht mit einer Stumpfnase und ein paar kleinen, schwarzen Augen, welche unter buschigen Brauen hervor blinzelten. Seiner Kletvunz nach ge hörte er den niederen Ständen an. Er trug einen Anzug au grobem Wollen, ftoff; ein buntkeidene Halstuch umlchloß einen Hal; in den Hansen drehte er ortmährend eine Velzmütze. ,Wa ollen Sie eigentlich von mir?' fragte ich ihn. .Möchten Sie nicht gern bald beför den werden e" .Gewiß, so bald als möglich!' .Nun, da freut mich,' sagte er, .nun hören Sie einmal zu. Wenn Sie meinem Winke folgen, wird man Sie wegen Ihre Spürsinnes loben.' .Nur heraus damit,' rief ich, da ich ihn zu durchschauen glaubte. .Ich nehme an, Sie wollen einen ihrer DtebeZgenos sen verrathen und wollen ine Belohnung dafür haben?' ,Ncin, darauf habe ich es nicht abg skhen. Sagen Sie doch, haben Sie schon von dem leichtfüßizenJim gehört?' Von dem leichtfüßigen Jim! Ich müßte ein erbärmlicher Polizist sein, wenn ich von diesem noch nicht gehört hätte. Er war einer der schlaueflen und berüchtigsten Verbrecher England?. Vor langer Zeit von dem Nordminiflergericht de Einbruch überführt und zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurtheilt, hatte er zwei Jahre seiner Hast abgesessen, ar dann au Portland entsprungen und hatte sich bisher vor den Nachforschung? der Polizei schlau zu verbergen gewußt. .Natürlich habe ich von dem leicht fühigen Jim gehört,' erwiderte ich, .a wissen Sie von ihm?' Er ist in diesem Augenblick in West, ford und beabsichtigt, heute Nacht einen Diebflahl auszuführen und zwar in dem Hause der Mr. Singliton, einer alten Dame, welche in der Mopletonflraße wohnt. Sie ist schrecklich reich und hat nur weibliche Diensiboien um sich. Sie besitzt sehr werthoolle Silbergeschirr; daraus hat Jim e abgesehen. Gegen in Uhr Nacht wird er durch das Küchen fenster hineinsteigen, durch die Wirth fchafisräumk in das Eßzimmer schleichen und dort den Wandschrank zu öffnen ver suchen.' .Da klingt ja Alle ganz schön,' er widerte ich, .aber e kommt mir doch recht abenteuerlich vor. Sie müssen mir erst sagen, wer Sie sind, und wie Sie hinter die Schliche de leichtfüßigen Jim gekommen sind. Ich will eS zu Protokoll nehmen.' Ich wandte mich von ihm ab, um mein Schreibzeug zu holen; kaum eine halbe Minute hatte ich ihm den Rücken zuge kehrt, aber al ich mich wieder herum drehte, war er nicht mehr dal Die Thür war zu, und doch hatte ich sie weder öff nen noch schließen gehört. Blitzschnell stürmte ich hin und blickte daS enge Treppenhaus hinunter; Nie mand war zu sehen. Ich ging hinunter auf den Haukftur, wo meine Wirthin, Mr. Marriner, mit einer Bekannten plaudernd vor der Hausthür stand. ,MrS. Marriner,' unterbrach ich ihre Unterhaltung,' welche Richtung hat der Mann eingeschlagen, der soeben heruniec, kam?' MrS. Marriner sah mich erstaunt an, .ES ist kein Mensch heruntergekom wen, wenigster. vit in In drei Vier telftunten.' .Ach. Ur tl;rn I" unterbrich ich sie. .jetzt eben st ein Mann fongequngen, den Sie vor ungefähr zwanzig M.nuiea zu mir hinaus geschia! Haien miissen. Mi. Marrmer schüttelte renxops. .Nehmen Sie mir nicht übel, Mr. Parker.' sagte sie schnippisch, .entweder Sie haben zu tief in' Gla geguckt oder Sie xhaolasirea.' In der folgenden Nacht fleckte ich einen Revolver zu mir und begab mich nach Mr. Eingleisn' Hause. Zufälliger Weil kannte ih die HaShälteiin, ein Frau in mittleren Jahren, die sich nicht so leicht ein chuchtern ließ. Sie willigte ein, mich in dem Eckzimmer zu verstecken. fern iwandschrank, welcher da Silber geschirr enthielt, gegenüber stand ein Speisespind, von hier au konnte ich den ganikn tftarnn übersehen, den Dieb beob achten und thu im geeigneten Augenblick packen. Bald nach Mitternacht, al Alle im Hause still war, ging ich in da Eßzim mer und schloß mich in da Sxeiselxivd in. In der Thürfüllung desselben war eine breite Spalte, welche mir da Her aussehen ermöglichte. Gleich darauf hörte ich inen Ton, der mich zur Wachsamkeit mahnt. E war in leise Geräusch, wie da Knarren eine Brette oder da Oeffnen einer Thür verursacht. Nach einigen Minu ten trat ein Mann in, welcher eine klein Blendlaterne in der Hand hielt; kein Anderer war al der leichfüßtge Jlm. Mit Kaltblütigkeit ging er zu Werke. Zuerst schritt er zum Fenster und unter suchte eS; dann prüfte er die Thür de SoeisespindeS, in welchem ich verfleckt war, verschloß die Zimmerthür und wandte seine Aufmerksamkeit dem Wand schrank zu. Er stellt sein Licht aus inen Stuhl vor dem Thürschloß und zog ot niedlichste ammlung von Werkzeu, gen, die ich je gesehen habe, au der Tasche. Mit diesen ging er leise und chvell zu Werke. Jim ar etwa schwächlich gebaut und scheinbar von Geringer Muskelkraft. während ich mich eine starkknochigen und sehnigen Körperbaue rühmen kann. Käme e zwischen uns zu einem Kampfe, so hatte ich ihn in meiner Gewalt. Ich hatt aber da Gefühl, al müsse er irgendwo einen Nevoloer flecken haben, den er al letzte Mittel brauchen würde, Mein Plan war daher, so lange zu war ten. bis er ftch öder da Thür chlok ge, beugt hätte. Der Augenblick kam bald. Jim war mit seinen Vorbereitungen fertig und begann seine Arbeit. Ich stürzte mich aus ihn, indem ich da Werk, zeug feiner Hand entwand und ihn zu einem Knäuel umwarf. Er stieß einen Laut der Wuth und dir Ucberraschung aus, al er hwftel, und regann sogleich, sich wie ein Aal unter mir zu winden. Während ich ihn mit der einen Hand nie derdrückte, versuchte ich mit der anderen die Handschellen herauszuziehen. Er hatte sich auf den Rücken gewälzt und hieb, bevor ich gewahr wurde, was er beabsichtigte, mit einer dolchähnlichen Klinge auf mich in. Ich mehrte den Angriff ab, dabei aber drang da Messer in meinen linken Arm, und ich fühlte einen warmen Blutftrom hervorquellen. Da machte mich wüthend; ich ergriff eines der stählernen Werkzeuge und ver fetzt meinem Gegner damit einen so derben Hieb über die Schläfe, daß er wie todt hir.stel. Dann legte ich ihm elligst die Handschellen an und fesselte auch seine Knöchel. Dann eryov ich mich und sah nach meintet Arm. Da Messer hatte eire klaffcnd: Wunde gemacht, und da Blut floß unaufhör lich. Aber e war nicht gesährlich, und als die Haushälterin gerade jetzt eintrat, legte sie mir einen Verband an. Dann eilte ich auf die Straße und r!ef den Polizisten, welcher mir zuerst begegnete, um mit dessen Hülfe den Verbrecher nach dem Polizeiamt zu schassen. Ich empfand ein Gefühl de Stolze, al ich dem Po!iieiJvsp:ctor Bericht er stattete. .Wie. den leichtfüßigen Jim, Jakob Blanker, hätten Sie eing:fangea? Un ftnn, Parker!' Ich führte ihn zu der Zelle, wo Jim sich unter der Aufsicht des Ärzte befand. .sie haben Recht, " agte er staunt, nachdem er sich den Verwundeten genau angesehen hotte, .er ist e wirklich. DaS ist sehr günstig für Sie.' Da ich durch den Blutverlust einiger, maßen erschöpft war, begab ich mich nach Hause, um ein wenig zu schlafen. Der Arzt hatte meinen Arm untersucht und mir die Versicherung gegeben, daß die Wunde in kurzer Zeit wieder geheilt sein würde. Al ich in meine Wohnung eintrat, sah ich denselben Fremden, der mich schon am Abend besucht hatte, in meinem Lehnstuhl sitzen. Er erhob sich, al ich eintrat. .Nun, Mr. Parker.' sagte er. ,hof fenklich haben Sie Jim dingfest ge, macht?' Ich bejahte eS. ,AH,' erwiderte er, tief aufathmend, .da freut mich.' Jetzt mußte ich doch dahinter kommen, wer der Mensch eigentlich war. .Setzen Sie sich,' sagte ich deshalb, .ich möchte Sie ewiges fragen.' Ich zog meinen Ueberzieher au und hängte ihn an die Wand. .Nun sagen Sie mir,' begann ich und wandte mich zu ihm da Wort blieb mir im Halse stecken der Mann war verschwunden! Jetzt wurde e mir doch unheimlich zu Muthe. Ich lief eilig die Treppe hinun ter, fand jedoch die Hausthür verschlossen, wie ich sie wenige Minuten früher ver lassen hatte. Ich kehrte in mein Zimmer zurück, keine klaren Gedanken fähig. Ich überlegte mir die Sache hin und her, ohne eine wahrscheinlich Erklärung zu sinken. All ich am nächsten Moiaen du Poli. ttlbureau betrat, wurde mir mitgeteilt, daß der Dieb mich zu sprechen wünsche. Ich begab mich in seine Zelle, wo er mit virduvdecem xr&fc lag. ävie die un tersuchung ergab, hatte ich ihn derb ge troffen, und er mußte och für einige Zeit da, Bett hüte. Aus meine Frage, wa er von mir olle, antwortete er: .Ich möchte wissen. wie sie aus meine pur gekommen find. Ich könnt darauf schwöre, daß kein &clc außer mir etwas von meinem Bor haben wußte.' .Einer Ihrer Genossen gab mir die Zuleitung vazu, erwiderte ich.' .Del ist unmöglich; ich habe keine Genoss, bei diesem Streiche wenigstens nicht.' Ich beschrieb ihm den Fremden und fragte, ob er denn keinen Menschen kenne, der so aussähe. Während ich sprach, nahm Jim Gesicht einen Ausdruck de Schrecken an. Jede Spur von Farbe war darau gewichen. .Ja, gewiß weiß ich, wer da ist,' sagt: er, al ich geendet, .da ist ja Barksea Bill, mit dem ich früher st zu. sammea war. Aber Sie müssen seinen Geist geseh:n haben, denn er selber ist vor drei Jahren gestorben.' Durch diese übernatürliche Lösung der Sache war ich begreiflicherweise nicht we nig überrascht; ich doch! noch oft dar über nach, al Jim längst hinter den sicheren Mauern Portlands saß. Natürlich avancirt ich und verhei rathete mich auch bald. Zu unserer Hochzeit erhielten wir von Mr. Sing leton ein ansehnliche Geschenk, au Dankbarkeit, daß ich sie vor einem bedeu tenden Verlust bewahrt hatte. Da Glück war mir günstig, uud ich stieg von Stufe zu Stufe. Trotzdem mich meine Bekannten oft auelachten, wegen meines Aberglaubens, war ich doch fest über, zeugt, daß ich meine erste Beförderung dem Geiste Barksea Bill verdanke. Genau fünf Jahre nach der Gefangen nähme des leichtfüßigen Jim fuhr Ich von Weftford nach Sh,fsteld; in LkedS mußt ich umsteigen. In dem Wagen, welchen ich bestieg, befand ftch nur ein Retsender, elcher mir da Gesicht zuwandte. Ob gleich der Mann bedeutend besser eklet det war, erkannte ich sofort in ihm den jenigen wieder, der mir so sonderbare Besuche in meiner Wohnung abgestattet hatt. Ich glaub,, der Fremde sah mir an, daß sein Anblick mich erschreckte. .Guten Tag, Mr. Parker', sagte r lachend, .wie ich sehe, haben Sie mich sogleich wiedererkannt. Sie verdanken mir sehr viel; oder sind Sie nicht der Meinung?" .Gewiß,' erwiderte Ich, .ich habe das nicht vergessen. Denken Sie nur, ich habe sie bis jetzt für einen Geist gehal, ten, die ganzen fünf Jahre hindurch, Nun müssen Sie mir aber sagen, wie Sie an j:nem Abend in mein Zimmer und wieder heraus gekommen ftnd.' Er brach in ein schallendes Gelächter au. .Also für einen Geist haben Sie mich gehauen Nun, yossentltch für einen guten. Uebcigen war da kein Kunst stück, man muß nur eine Thür leise öffnen und u schließen versieben ' .Aber ich folgte Ihnen auf dem Fuße uno iay yonen naq.' .Ich wohnte für einige Tage in dem selben Lause. Sie blickten die Trevre hinunter, während ich hinaufgegangen war. Wie yanen m rie Zachstuve lom nun sollen, dort hätten Sie mich gefua den.' Ich sagte ihm, wa Jim mir in seiner ijeue Uder ihn erzählt hatte. .JimS Schuld ar e freilich nicht, daß ich nicht gestorben bin' erwiderte er, .er versuchte eö, mich zu ermorden und ließ mich dann halbtodt liegen; da ge, lobte ich mir, wenn ich wieder gesund würde, es ihm früher oder später heimzu zahlen. Ich hängte dS unsaubere Ge, werbe an den Nagel und widmete mich wieder rechtschaffen meinem früheren Handwerk, welches in Kanalisiren und Rohreauöbessern bestand. Mit einer fol chen Arbeit war ich in Weftford in der Nähe von MrS. Singleton Hau be fchästigt, al ich den leichtfüßigen Jim sah. Ich konnt mir ungkfähr denken, wa er im Schilde führte, da ich von dem Silbergeschirr der alten Dame gehört hatte. Ich beobachtete ein oder zwei Nächte seine Vorbereitungen und wußte ungefähr, wie er zu Werke gehen würde. Dann, da sie gerade Geheimpoliüst waren und mir zunächst wohnten, so theilte ich e Ihnen mit. Das ist Alles. .sie gaven mir die Zeit und die Ein- zelheiten so genau an?' warf ich ein. .Nun, darin hatte ich Erfahrung. Ich habe manches Jahr in Portland zuge, bracht, da können Sie mir glauben. Aber daß sie mich für inen Geist gehal ten haben! Ha ha ha, Sie müssen da mal doch noch ein recht unerfahrener Beamter gewesen fein.' Blelleicht hatte er derm Recht. Etwa habe ich aber auf jeden Fall von dem leibhaftigen Barksea Bill gelernt, näm lich das, wenn man ein Haus durchsucht, man ebenso gut nach oben wie nach unten sehen muß. Chinesische keckerbissen. All jene wunderliaien anlmaliscken und vegetabilischen Substanzen, die der .o,ne,e zu ncy nimmt, kommen pet tn kleine Stücke zerschnitten auf den Tisch und erden dadurch sowohl wie durch farbige Saucen und vielfache Würzen ganz uncennutca. Wo flnv z. B. die sehr beliebten nächtlich sSattirten xeinni von seltsam barschem Geschmack, die bei einem größeren chtnestZchen .Tschau, Tschau' (Essen, Dine,) gleich einen der einen Vange vuren unv tn einer schwar zen Sauce angerichtet werden.hartgekochte Eier, die. vier b: fünf Jahre lang unter der Erde ausbeaiahrt, eii-e, der Evt wicklung aller Käje ähnlichen Uaidil dungZprozeß durchgemacht huben. Ein an Hausendlase erinnernde Gericht sind indilche Vogelnester. Haifischflossen und als Salat zaSfitiieie junge Sjtr.cuS sprosse verursachen dem chinesische Ma gen durchaus nicht, wie fast jedem uro päischen. entsetzliche Indigestionen, dür fen vielmehr al aukerwlhlte Leckerbissen bei keiner Festtafel fehlen. Die in einer blauen Sauce schwimmeaden Nadeln stellen sich bei näherer Betrachtung al gesalzene und getrocknete Regenmürmer herau. während die Bestandtheile eine! mit Bouillon ferviiten HacheeS große und kleine Raupen sind. Man denke sich serner die Situation eine europatjcheo Gesandte, dem ter chinesische Minister bei einem von ihm gegebenen diplomali scheu Festessen eire scharfgebratene Raite, wie sie die Chinesen so gern essen, aus der Spitze eine Eßglbchen al vorzügliche Delikatesse anbietet! Messer und Ga. beln sind bei einem chinesischen Gastmahl nicht gebräuchlich ; auch die Europäer sehen sich daher genöthigt, zu den Eß siäbchea zu greifen und ihren chinesischen Tafelgenossen nachzuahmen, die mit den ungefähr bleifliftlangen, rothgestrnißte und vergoldete Hölzchen di kleinsten Bissen sicher zum Mund führen. Ein Tschau, Tschau' besteht au wenigsten 35 Gängen, und Gäste wie die seroiren' den Lakaien haben, da Tellir und Stäb chen fortwährend gewechselt werden, mit dem Angebot und Genießen der Speisen alle Hände voll zu thun. Der Durft wird mit leichtem, etwa erwärmtem Wein gestillt. Die Chinesen sind keine leidenschaftlichen Zecher, auch reizen die meisten Schüsseln nicht zum Trinken. Eine Menge Süßigkeiten bilden da Dessert, wozu Marzipan gehört, ange. fertigt au Zucker, Mandeln und Schweineschmalz. Wie bei allen astati scheu Völkern, denen die Reize der bunten Reihe bei Tische unbekannt sind, nehmen die Frauen und Töchter an den Taselfreu den ihrer Väter und Gatte nicht Theil Doch kommen Ausnahmen vor, wenn sei tcnen Gästen besondere Ehren erwiesen werden sollen. So bet einem Souper, zu dem der berühmte Landschaftsmaler Professor Eduard Hildebrandt, als er auf stirer Reis um di Erd in Shanghai weilte, von einem reichen chinesischen ausmavn geladen war. Außer Hildebrand t waren noch drei deut che Herren zugegen. Den drei Ehe frauen deS Gastgeber nebst den fünf Tochter desselben waren ihre Plätze hin ter den Gästen angewiesen. Zwischen den einzelnen Gängen, diestels auS meh reren Speisen bestanden, ließen sich die Damen aus dm Schooße der Gäste nie der und suchten diese durch kunstlose Mandolinenklänge zu erheitern. Aus Hildebrandt hatte die gewichtigste ter Mutter Play genommen, ohne da die ser geneigt gewesen wäre, di Ehre solcher vitekierlaisungen gehörig zu würdigen Rechtzeitig erzählt er kam mir ein rettender Gedanke. Ich erinnerte mich, wie bei dem Galadiner in Bangkok (Siam) Se. Majestät König Mangkut von Siam allerhöchstselbft mit seinen großen schweißigen Handen in die Schüs, seln gegriffen, au Reis, Fleisch und Sauce einen mächtigen Knödel zusam mengekleistert und in den Mund seiner Lieblingsgäste also auch in den meinigen und in den deS englischen Gesandten ge schoben hatte, baß ich beinahe an dieser fürstlichen Gnebengabe erstickt wäre. Wie, wenn ich nach d:m Vorbilde Sr. Ultaiettöt von Siam meine liebenSwür dige Besitzerin durch einen phantastisch komponirten Kloß zu zerstreuen trachtete, da mir doch jede Unterhaltung mit ihr durch unccnntnig der Sprache av,?schnit ten war? Da Herz des Menschen ist et Drachenneft, ich gestehe unumwunden. daß ich mit teuflischer Schadenfreude meiner Alten dieselben Qualen zu berei ten trachtete, die mir einst die Gabe des siamesische König verursacht hatte. ÄuS gesotteten Reis, Haschee und Regen Würmern und Jahr lang vergraben ge wesenen Eiern fertigte ich einen handli. chen Bissen, der ebenso schwer zu kauen wie zu verjüngen sein mußte, und schob ihn Madam mit tückischen Lächeln in den Mund. Mein Zweck ar erreicht. Die Artigkeit an sich wurde zwar sehr gut aufgenommen, doch erwies sich bald, daß meine GZnnerin der Bewältigung des höllischen Bissen S nicht gewachsen war. Krampfhaft strengte sich die Unglückliche an, daS formlose Kompost, tium niederzumürgen, plötzlich sprang sie auf und entfernte sich, um nicht wie, derzukehren. Die Zahl der Gerichte überstieg sechzig, doch nahm ich von den wenigsten etwas zu mir. Ich beschränkte mich voll gegründeten Mißtrauen auf DU weniger problematischen Assietten. deren organische Bestandtheile ich zu enträthseln vermochte, bei der chinesischen Küche kein leichte kritisches Unternehmen Türkische Gastfreundschaft. Zum Besten der in Folge de Erd, beben in Konstantinopel nothleidend ge wordenen Bevölkerung hat am Abend de 31. August, de 18. JahreStageS des RegierungZantrittS Abdul Hamid'S II. in Berlin ein orientalisches Fest ftattge, funden, zu dem daS Comite ein illuftrir teS ErinnerungSblatt, betitelt .Unter dem Haldmond' erscheinen ließ. Diese Festschrift enthält folgenve hübsche Avek, dote: Die Gastfreundschaft der Orientalen ist oft gerühmt und besungen worden, in der schönsten Weise wohl Zin jenem Liede, das unS erzählt, wie während der Re aterung Ferdinand S V. von Spanien bei Verfolgung der Sarazenen der reiche und sehr angesehene OSman durch den Ritter spieß deS Christen Guzman gelödtet wird, letzterer von den Feinden verfolgt, in dem Garten eine alten Manne Schutz sucht und solch, auch voa dem Besitzer zuzesiche t eihlli: .Den Du erfch'.ucst. grausamer Christ, e ar mcln Srhr! Sg ist d,e Rache, aber süßer ist geha!''r.er Treue L.'h,.' Mit diesen Lorten gictt der aedeuzt Vater, als er erfährt, wer der grernde ist. dem er Gastfreundschast gelobt, tem Mörder seine Srhne sein beste Roß und mahnt ihn, zu uifliehkn: .Gott schütze Deine Flucht!' E mag wohl sein, daß so viel Edel, mulh und Charakterstärke, wie sie sich in dieser Erzählung zeigen, selbst unter den sür wahre Ritterlichkeit i ihrer Hand lunzSwcise noch empsänglichen Völkern jetzt kaum och vlrkomme. Jedenfalls wäre e in arge Wagviß, wollt man sich heut der Gsftfrkundschast und dem Schutze eine Beduinenches anvertrauen, dessen Sohn man vorher im Kampfe, sei der letztere auch berechtigt gewesen, er schlage hat. Indessen läßt sich auch heute noch von der türkische Gastsreund Ichast manche Stucklein erzählen. Ein bekannter Maler und Professor au Wien, der während de Winter häusig im Orient lebte, hatte den Wunsch, während der jede Jahr in einem kleinen Orte im Januar stattstndenden Messe einige Studien zu machen, und ließ sich, da er für seine Zwecke inen größeren Raum bedurft und in Hotel, welche diesen Ansprüchen genügen würde, in dem Orte nicht vorhanden war, von seinen Freunden in Stambul a eine Kaufmaun empfehlen. Die ser ahm den Fremden trotz de während der Messezeit sich bemerkbar machenden Raummangel freudig auf und bemühte sich mit allem Eiser, dem ihm zugewie jenen Gast jede mögliche Biquemlichkeit zu verschaffen, ja er sorgte sogar wäh rend de ganzen Aufenthaltes des Pro fessorS mit Aufmerksamkeit und großem Verständniß für dessen leibliche Nohrung. Der Professor fügte sich den sammt liehen Anordnungen seine Wirthes gern, da er, aller äußerlichen Sorgen über hoben, sich desto mehr seiner Kunst wid, nun konnte, machte sich jedoch auf in ziemlich ansehnliche Rechnung gesaßt. E waren bei diesem angenehmen Ver Hältnisse zwei Wochen vergangen, und am Tage der Abreise erbat sich der Pro sessor denn auch die Kostennote für feinen Au enthalt. Der Kaufmann schaute bedächtig vor sich hin. .Du wohnst tn Wien?' .Jl .Ist e dort sehr theuer zu leben?' .Nun, wie man eS uimmt, jedenfalls theurer al hier.' .Hm, da ist nicht angenehm, ich hatte die Absicht im nächsten Jahr nach Wien zu reisen und mich dort vierzehn Tage aufzuhallen. DaS würde vielleicht viel Geld kosten' .Du willst ach Wien kommen.' fiel hier der Professor ein, .da wirst Du doch hoffentlich bei mir wohnen i" .Ja, wi viel würdest Du mir für die vierzehn Tage uchnin? Ich muß da wissen, damit ich mich darauf einrichten kann.' .Wse Ciinsfi Da nur danach fragen, eS ist seldftoersiSndlich, daß eS mir große greule machen wird, Dich bei mir als Gast aufzunehmen und Dir soviel Ange nehme alS möglich zu bieten.' .Wieder entstand eine kleine Pause, in welcher der Türke nachdenkend und schein bar betrübt vor sich hinblickte. Nach einer Weile löste sich seir: Zunge. .Du haft mir weh gelhan, wein Freund,' sagte r, .Du bist mein Gast gewesen, und ich konnte Dir wenig Gu teS erzeigen; Du aber erklärst Dich be reit, mich in Wien, wo eS viel theurer ist IS hier, nicht nur frei aufzunehmen, fonnern auch für mein Vergnüg! zufor gen und doch, da schmerzt mich, fragst Du bei mir nach der Rechnung Da hatte der Professor nicht erwartet! Er merkte wohl, daß die Reise nach Wien nicht ernst gemeint und nur ein Vorward gewesen war, ihn auf daS Kräiikerde feiner Handlungsweise auf' merkfam zu machen. Beschämt drückt er dem braven Kaufmann die Hand, evt schuldigte und bedankte sich vielmals und kehrte nach der Hauptstadt zurück, reich mit Studien beladen und voller Bemun, derung für türkische Gastfreundschaft. Theuere ?cjeater-ßiutriltspreise. Al der Schah von Persien 1373 da Londoner Drury Lane Theater besuchte, bezahlte er dafür 8000 Mark. In Buenos Ayre wurden bei einem Gast spiele der Patti 5000 Mark für ein Bil. let bezahlt. Bet dieser Tournee erhielt di berühmte Sängerin sür 24 Vorstel lungen 1,400,000 Mark, da ihr 20.C00 Mark für jeden Abend garantirt waren, ste aber an dem Erträgnisse der Vorfiel lung äußert em Antheil hatte. 1000 Dollars erlegte Miß Agnes Booth-Schöf-fei für eine Loge in Abbky's Theater, New Bork, bei der ersten Aufführung von Becker durch venrv Jlvmq und dessen Gesellschaft während ihrer Kunstreise im November 1893. Zwei kleinere Logen wurden bei derselben Gelegenheit mit je 1200 Mark bezahlt, wähnndeine minder günstig gelegene noch 430 Mark ein brachte. An die falsche Adresse. Herr (einer Dame zurufend, die ge rade an einem sehr defekt aussehenden Stromer vorübergeht): .Ach, Sie Engel, Sie!' Stromer (sich umdrehend): .Wat wünschen Sie von mir?' Die Dcsiintion. Söhnchen: Pava. wa ist denn eigentlich ein Gläubiger?' Pava (RechtSanwaM: .Was da ist? Da ist ein schweres Wort, das wird Dir erst klar werden, wenn Du einmal auf der Universität bist l' Ii Vbnkeit. Schon zum dritten Mal hat ter Nacht, ächter Polizeistunde geboten. A?er du Lauern rühren sich nicht. Da packt ihn der Zom und er faßt den ersten Besten, um ihn gewaltsam zu entfernen. Im Nu aber entspinnt sich zwischen i)m und den Lauer ine Kelleret, bei der er zu Boden geworfen und tüchtig geprügelt wird. Plötzlich jedoch gelingt e ihm, ftch ine Augenblick aufzuraffen. Er packt schnell seinen Zwetspitz und bedeckt sich mit demselben. Im Nu halten die dauern mit ceu Präget in uns ctiel chen scheu davon. ,Wa debeutek rer.n Bast" frugt et spül zugereister Fremder den Wirth. Ja' agt dieser. ,to lang' ver Richt, wächter den Zweispitz ich! auf hat, ist er Prioatpersou da kann ihn Jeder prü geln! Hat er aber den Zweispitz auf, da ist er die Obrigkeit uud mit der fangt Keiner an!' Aus der guten alten Zeit. Gefreiter: Herr Feldwebel, nach dem Befehl soll ich mit acht Man zur Arbeit gehe S! haben mir aber zwölf ausgeschrievenl' Feldwebel : .Ich yave och vier vazu gesetzt sür den Fall, daß der tue oder andere dabei ist, der nicht mag!' Modern. Wirth (zum Führer): .Du, Toni, führ' mal den Fremden so wett den er 'naus, baß er so für vier di sun Markln ficht hat! Ausrede. Herr (plötzlich die Zimmerthür öff. nend): .Sie horchen hier wohl, Anna?' Dienstmädchen: .Gott bewahre, ich lasse nur de Kaffee etwa abkühlen !' Kneipp und Rneip Kur. Kommerzienraih : .Ich fühle mich nach jeder Kneippkur de Morgen wie neug, boren und habe eine großen Hun ger.' Student : .Das kann ich nicht von mir sagen, denn nach jeder Kneipkur fühle ich mich deS Morgens sehr ange, griffen und verspür einen enormen Durft.' Ungenügsam. Schneider : .Jetzt war ich drei Wochen hintereinander bei Ihnen, ohne Sie zu treffen,' Student: .Genügt e Ihnen och nicht, wenn Sie alle vier Wochen ei Mal hinausgeschmissen erde?' Traurig, aber wahr. Frau A: ,Me,n Mann sagt, erwürbe mich nicht mehr lieben, wenn ich alt bin.' Frau B: .Da ist aber recht trau, rigl' Frau A: .Durchaus nicht, eil'S un, möglich ist. Sehen Sie, ich bin 25 und er ist 75. Wenn ich also alt bin, ist er schon längst todt.' Zweierlei Nervosität. .Lieber Arthur, weißt Du denn gar kein Mittel gegen mein zerrüttete Ner, vensvstem?' .WUgiefl i ein Mittel gegen ein zerrüttetes Finanfvstem, wüßte ich ich ein gegen Dein Nervenfoftem.' mein au Loshast. Erste Dame (zu einem etwa be. schränkten Referendar, der seine galanten ReifeAbenteuer erzählt): .Da scheinen Sie ja Glück bei den Wiener Damen ge, habt zu haben!' Referendar: .Aber kolossal, meine Gnädige! Die Wiener Damen sind ebenso liebenswürdig wie wie Dame (einfallend): .Wie anspruchs, loS, wollen Sie doch wohl sagen, Herr Referendar.' Nette Auslichten. A. (der einem Bekannten twaviia Mark gepumpt hat): .Jetzt sind' also tm ganzen achtzig ; Du vergißt da doch nicht?' B.: .Gott bewahre, dc vergesse ich nicht, und wenn ich'S Dir noch zehn Jahr schuldig bleib! Nur. Arzt : .Ihr Zustand hat sich leider w'eder feit gestern verschlimmert, Sie sind meinen Anordnungen gewiß nicht gefolgt, und haben sich über irgend etwa aufgeregt. Herr Huber, ober ha- b:n Sie trotz meine Verbote gelesen?' ReconvaleSeent : .Nur Ihre Rech nung. Herr Doctor. welche Sie mir gestern sandten.' Enttäuscht. Wirth: .Zwanzig Mark stehen beute geradeaus der Tafel. Herr Bummel l' Student : .Na. da streichen Sie'S i Goltesname auö!'.. Wirth (freudig): .Wi wellen also zahlen?' Student : .I bewahre, nur eine neue Rechnung beginnen; die zwamta Mark erden Sie doch wohl auswendig behal en rönnen r Lparsam. A: .Ja, lieber Freund, wenn Sie mit Ihrem Einkomme nicht auskommen, dann sollten Si sich doch in bischez einschränken.' B: .Das thue ich a auch. Ich trinke jetzt schon deutschen Champagner, statt französischen.' Selbstbewußt. Gnädige Kräulk! : &nn,n ij yj - fierr Lieutenant iif mit hr S!i. nr ... fi un v g'sttrn auf der Promenade gingen, be .. nx i - r . a.r. m liuiill 0 101J. P Kilten ant ; fSntl, nnifi ßtninh kl,,,, gnädiges Fräulein bin ja ihr Bru oeri"