I Alfred's Rinderzchllschft. ZUt von B. Ü 0 e iv t. Unser Zllsrkd hat! (?;Iurt81ag. Tr Wunschzettel war lange vorher gemacht; K diesem Jahr konnte er ihn zum ersten Mal selbst schreiben. Da war ein ganz besonder,! BerznSzea gewesen ; mindesten zehn saubere Stückchen waren damit bekritzelt worden, auf jedem stand aber obenan: .Etne IungenIgesellschaft.' Ich schwankte auch keinen Äugenblick, ihm diesen Wunsch zu erfüllen, ich dacht, cl mir selbst entzückend, die Schaar klei er, reizender, wohlerzogen Knaben bei un zu sehen, mit ihnen zu spielen, sie mit allerlei guten Sachen zu quicken :c. Wohlmeinend Freundinnen, die schon Erfahrung in diesen Vergnügungen hatten, rtethea mir dringend ab, im Winter Derartige vo zunehmen, und oerwiesen mich aus den hübschen Garten am Hause, ter zur Sommerszeit der kleinen Bande, wie sie sich lieblo au, druckten, den geeigneten Tummelplatz bieten würde. Alfredchen lehnt aber die HtnauSschtebung energisch ab, auch ich konnte di Intoleranz der Anderen nicht begreifen und sing an, mit dem Jungen Alle u be rechen. .Wie viele sollen e denn sehr?" fragte ick, ibn. .Die aantt Klaff. Mama, neunund, dreikia. die müssen Alle kommen. Da Crayon, mit dem ich die Liste entwerfen wollte, entfiel meiner zittern den öand. .Nein. Liebling, da geht nicht, da ist zu viel, die ganze Octaoa kann doch unmöglich kommen, e können ja nur die bekanntesten sein, mit denen Du gern spiklst.' .Da thue Ich mit Allen, Mama. . . , .Die mehr in der Nähe wohnen. . . , .Die wohnen All nicht weit, Mama Wir inigten un nach länger D batte aus inundiwanztg Kinder. .Davon sagen doch noch einige ab beruhigt ich mich im stillen. Wir ballen in immense Glück, es sagt Niemand ab. .Räume di PlZttflube nu3, mahnten meine Lieben, .die ist gerSumig, da ist nicht zu verderben." .Wi unaemüthlich entgegnete ich, .die Kinder müssen e doch gemüthlich haben, e sind so allerliebste Zungen da- bei, ich freue mich wirklich aus den Nach mittag. Der Nachmittag kam, die Cinund zwanzig auch. Alle so freundlich, so artig sie machten ihr niedlichen Verbeugungen bestellten lo nett die Empfehlung von Papa und Mama, einige brachten auch kleine Geschenk mit für Alfredchen, der . natürlich di Bedeutung de Tage zeitig verrathen hatte; nur drei begossen sich mit der Chccolade; da Hausmädchen wusch aber gleich die gieren von den neuen An zügen ab, der Smvrnateppich im Eßzim -ii- . .ii.i i l m - i ...... mer yane anqemenv auq eouriiags Chocolade haben wollen, er sog sie be gierig in seine dichte Woll in. .Den reinigen wir morgen beruhigt ich die erschreckte alte Luise. Nun sollt gespielt werden. Jeder schlug etwa Andere vor, Ich redete ihnen zu, stumm Musik zu machen, aber davon wollten sie nicht wissen, die Meisten stimmten für .Pferdchenspielen, di An drn inigten sich zum .Verstecken ich ließ beide ein Weilchen versuchen; erst al die kleinen Pfndchen zu natürlich stampften und nach Art der edlen Rosse mit den Füßen aueschlugen, das; ein ge malte Tischchen, auf dem ein Fächer, palm stand, umsiel und beinahe einen sehr hitzigen Pserdelenker erschlagen ?,Ztle. gingen wir ganz zum Verfteckspie en über. Ich bat di Kinder, nur im Sxeisezlm mer uno angrenzenven uonioor zu out' den, ging unterdcß hinaus, um mit Hilfe der Köchin die Reis-Flammerie mit Hirn, beersauc mundgerecht zu machen da erscholl in Heidenlärm, Baumeister Karl hatte sich in den Salon verirrt, hinter die schwere Plüschgardin versteckt, unter Jauchzen war er endlich gefunden, er wehrte sich, griff mit kühner Hand in die Spitzenoorhänge 0 Himmel, ein klaffende Loch zeugte von der Kraft de Kleinen. .Man fleht doch so recht die Verschie. denartigkeit des Temperament der Kna, den und Mädchen, sagte ich zu meinem eben heimkehrenden Mann, .sieh nur, wie die Jungen hier mit gerötheten Wangen herumtoben, hinten im Kin derzimmer sitzt Sophiechen mit einer klei neu Freundin, sie sollt doch auch nicht ganz leer ausgehen Du mußt nur sehen, wi rizend sie mit Puppen spie In. ? Plötzlich drg vom Forridor her ein heftige Schreien, ich lief hinau, mein Mann folqte schnell; ein unvergeßliche Bild bot sich un dar. Sophiechen lag sich mit der kleinen Eoa, ihrer Intimsten, in den Haaren, sie schlugen sich mit den kleinen Händen ganz jämmerlich. Um die große Locken puppe war der Streit entbrannt, jede wollte die Haarkünftlerin sein, und al Evchen der Puppe eine ganze Strähne de hellblonden Haare auSfrisirt hatte, ar bei Sophie der Groll erwacht. Da berichtete sie mir unter Thränen. Ich verwahrte die zerzauste Puppe, stellte mit Flammerie und Himbeersauce den Frie den wieder her und nahm die kleinen Mädchen mit zur Kinderschaar herein. Toller schlagen konnten sie sich da auch nicht. Ein kleiner, niedlicher Junge, Friede! genannt, ward ihr Cavalier; Eoa konnte nicht viel essen, er erbarmte sich und tilgte diverse Reste von den Tellern; dann hef, tet er sich an meine Fersen und folgte mir überall hin. Seine Wißbegierde konnte neroö machen. .Sind da wirkliche Fische, die kleinen rothen da in dem Wasser, Tante? , zbc!," ll,d Palit!ch:k .im Namen dcs ' .Ja. viein Löhnchen, fasse sie nicht en, toiifi sterben sie. .Tante, a ist reun rc la ultx dem 2osa, ist da ine Po:clanxuxxe?' .Nein, mein Kmd, da r;i in Uhr, eine Meigneruhr, uno nrzucr: ymg mein Blick an dem herrlichen Stück, dem letzten Geschenk der guten Eltern. Kaum hatte ich den Staltn gesendet. 0 stand Friedel aus dem osa gleich darauf stand die Uhr edensall. Daß er keine Gummischuhe unterveg angehabt Hütte, zeigt mein o'.io Sammtsosa mit chreckllcher Deutlichkeit. Eben halte sich mein 'lann den reicher gewordenen GeburtagStisch de Kinde betrachtet, plötzlich rief er mich. .Schau nur, Gretchen,' sagte er. .von der Nuß, torte sind ja sämmtliche Nüsse abgebissen, cd la der Alfred war' Wir fragten den Jungen. Er betheuerte, keine einige genommen zu haben, weinte aber plötzlich laut auf; oerschtenen Daten mit Eonsecl, welche die kleinen Freunde ihm gebracht, waren auch leer. .Luciaa Wolf stand vorher so lange am Tisch, brüllte er endlich n, deutlich, .der war 8 gewiß, Mama. Wir beruhigten da betohlene Ge burtkiegkkind und ich forschte nach Lu cian. Wo ar er? Nirgend zu finden meine Besorgnig wuch. Plötzlich gab mir die alte Köchin ein Zeichen mit sehr bedeutungsvollen mit nen; auf dem äußeren Flur vor der Küche saß em wimmernder Knabe. .Du, Luctan, hier braunen, aal thust Du hier?' .Ach. mir ist so übel, so üb,!,' klagte das Kind, vaS tobtenbleich aussah. .Stecken Sie ihm den Finger in den Mund. mahnt die alte Köchin, .dann wird' besser. Ich rief aber lieber meinen häuslichen AeSculop, einige kleine Manipulationen erfolgten und bald darauf wußten wir ganz genau, wo die Nüsse hingekommen waren und die Chocolsdenplötzchen und da übrige Naschwkrk. Lucian ward per Droschke nach Hause kchtckt. Da Toben in den Zimmern hatte sei nen Höhepunkt erreicht, mir hämmerte da Blut in den Schläfen. .Spielen wir nicht Lotterte, Sana Doclor?' rie ein kleiner, vorlauter Bursche, .bei uns pulen wir immer Lottert. Richtig in Göttergedanke daß ich darauf nicht gekommen war. In aller Elle raffte ich Verschiedenes zusammen, plünderte Alfredchen' Sachen, raubte selbst au de Gatten Schreibtisch Bleie und Federn, opferte meine bellen Whist karten und bannte die klein, wilde Schaar sur ine yald stund. O Fortuna, Du parteiisch spendende Göttin, welch Macht haft Du über die Menschenherzen selbst disn klinn MiniaturAuSgabn gegenüber konntest Du sie erproben da saßen di winzigen Menschenkinder mit glänzenden Augen und begehrlichen Händen und Keiner ahnte, wie ich dem Glück hilfreich unter die Arme griff. Natürlich wollten Alle Alle gewinnen Aber alle Gute geht schnell vorüber so auch diese segensreiche, Ruhe stiftende Lotterie. Nun zeigten sie sich gegenseitig ihre Herrlichkeiten, tauschten, zankten sich allmälig wurden sie stiller, die Abspan nung stellte sich ein. Alle Einundzwanzig waren überhaupt selten zusammen, einige waren rege! mäßig immer verschwunden .... endlich vereinte sie alle der Ruf zum ASerdbrod mit neuen Kräften gingen sie bim HS ringsfalat und den belegten Butterbroven zu Leibe. .Was wollt ihr trinken, liebe Kindtr? fragte ich. Eigentlich konnte ich mich kaum noch auf den Fugen halten. .Bitt mir Bier, .mir Thee. .ich trink immer Milch, in Kleiner, wohl der Jüngste, weinte nach seiner supxe. meine Luise lief stöhnend hin und her und sah mich dabei immer vorwurfsvoll an. .Ach, Frau Doktor, ich muß um Acht Leberthran einnehmen, ich habe die Flasche mitgebracht, ollen Sie mir ein geben? so bat beschkideu ein nette Kind und hielt mir die geöffnete Flasche hin, .0 Himmel, nun auch noch Leber thrän, entsetzlich, da Einzig, viS ich nicht riechen kann. Mein Mann erbarmte sich auch dieseSmal. Jetzt erscholl von Zeit zu Zeit schon ein woyttySllg tingeln. V vie e er lösenden Himmelsklänge, wahrlich unsere Glocke lautete den Frieden ein. .Frau Baumeister Müller ,'lassen danken und fragen, ob der kleine Karl auch artig war?' .0, gewiß, sehr, machen Sit mtink Empfthlung, der klein Schelm war allerliebst.' Der kleine Schelm war der Attentäter mit der P'.ü chgardine. Otto von Wall, ein HauptmannSkind, baö unartigste von Allen, küßte mir die Hand, o ja, ein sehr wohlerzogene! Kind er hatte sie sämmtlich der Reihe nach durchgepufft ich fand da? Mündchen des Kinde recht heiß, o Himmel, ich sah schon überall Gespenster. .Hat er uicht auch heiße Hände?' fragte ich meinen Mann, der freudestrahlend den abziehen den Kindern nachsah. .Nein, nur klebrige, antwortete er mir gelassen ach, er sah mich übn Haupt den ganzen Abend so triumxhircnd und doch dabei so mitleidig an. Gottlob, nun war die größere Hälfte der Kinder fort, ja, e gab noch einftchts voll Mütter, di für pünktliches Abholen sorgten aber fast zehn saßen noch da mit überwachten Zügen, Sophiechen war schon schlafen gegangen, die zerzauste Pupp hielt sie im Arm, Alfred kämpfte energisch mit der Müdigkeit, in diesem Stadium ist er stet unliebenSwürdig, ganz zuletzt schlug er sich noch mit Einem, die mi'gkbrichie Dü!e wieder haken wollie. Die Stunde rollt auch durch den chlimmnen Tag ndlich hatte e zum led'enmal gc?l:nzelt. .Gnädiae ftrau. sag! Luise, al enLlich Alle weg artn, .gnädige grau. da war entsetzlich, da geben wir dcch lieber drei groß Gesellschaften Herr. tt. sieht kl WoZnung null ici chlri Paln-, geknickt und der Ma;ollka topf entjaei, und di ui Gardin, na, und dir Texpich wie in Sodem und Gomerrha haben sie gehaust. .Gnädige Frau.' schrie sie mit inem mal laut auf, .sehen Si dcch nur, da liegt er ja todt. ,-iiiY Vlies r narrt neyen. .Der Goldfisch, der schöne, klein Gott isch, ach du mein Eüt, nein, diese ab cheulichea Jungen. Ich alhmere aus ich ar schon ganz vervö geworden, ich sah noch immer Lucian' blasse E sicht morgen mußte ich mich übrigens erkundigen lassen. .Nimm ihn heraus,' sagte ich mit chmacher Stimm. Alfredjem kam, gute Nacht zu sagen und sich zu bedanken für da Vergnügen. .War'S schön, mein Jung ?' fragte ich mit dem letzten Aufwand meiner Kraft. Er sah mich un chluiftg an, er wu'gte wohl nicht recht, waS er sagen sollte ach. ich hätte e ihm sagen können: e war einsach fürchterlich gewesen. ?er Waksisch. Man kann den Wal mit Recht den Elephanten de MeereS nennen, denn wie der Elephant da größte Landthier, ist er der größte Wasserbewohner. Leider ge hört er zu benientgen Thieren, die auf dem sogenannten AuSsterbe Etat stehen, wozu übrigens auch der Elephant gerech nt werten kann. Zu verwundern ist dies nicht, denn schon länger als seit tau send Jahren wird auf den Walfisch Jagd gemacht; ja, eS ist als sicher anzunehmen, dag, wenn der Hauptflrom der Walfisch sänger sich nicht schon seit längerer Zeit nach dem südlichen Eismeere gesendet hätte, wo der kleinere Pottwal in großer Anzahl haust, das AuSsterbestalmm schon erreicht wäre. Den Walfischsang haben zuerst die Norweger betrieben, die vom 9. bis 13 Jahrhundert fast das Monopol in dieser Hinsicht ausübten. Im 13. Jahrhundert kamen di Basken hinzu, an deren Stelle feit Anfang dS 17. Jahrhunderts die Holländer traten. Erst seit 1732 bethet ligten sich auch di Engländer, aber mit solchem Nachdruck, daß sie schon um 1760 im Besitz de Monopol waren. Die Betheiligung der Franzosen, Deutschen und Amerikaner seit 1815 siel nicht mehr schwer in' Gesicht. Wenigsten war um diese Zeit daS Hauptwerk der AuS xottung schon gethan. Trotz der Plumpheit seiner Gestalt, die namentlich durch den ungeheuren Kops charaktertsirt wird, ist ler Wal un gemein beweglich, schwimmt auSgezeich net und geschwind und besitzt eine un, glaubliche Körperkraft. Daß er be mannte Boote mit einem Schlage seines Vchwanze umgeworfen und aar in di Luft geschleudert habe, ist durchaus keine Fabel oder Uebertreibung. Wegen der Gefahr, welche der Walsijchfang deshalb mit sich bringt, bedient man sich in neuerer Zeit statt der alten Handharp'.:nen, )ol cher, ti mittels Raketen oder kleiner Wurfgeschütze geschleudert werden. Merkwürdig sind die Mißverhältnisse, v ott'm Kopte des Wal hervortreten Zunächst die nach oben gerichteten Augen, die nicht größer sind al ein Silberdollar und unmittelbar über dem Ende dr Mundspalt vor dn shr ngen Ohr össnungen stehen. Noch merkwürdiger ist da Mißoerhältniß zwischen dem un geheuren Rachen, in dem man geradezu pazieren gehen könnte, und dem Schlund der so eng ist, daß nicht einmal ein großer aring yinvurchpamren kann. Seine Nahrung besteht au kleinen Fischen und Weichthieren, die er mit sei nem Maul wie mit einem Hamen fängt. Beim erschtucren giebt er das mitaui genommene Wasser durch die auf der Höhe de Kopfe befindlichen SfSr migen Spritzlöcher wieder von sich Durch diese Ausspritzen deS Wasser verräth er sich seinen Verfolgern schon auf weile Entfernung, die nun in aller Ruhe und Umsicht ihre Vorkehrungen zum Einfang de mehr scheuen al klugen Thieres Irenen können. Zähne oesttzt der Walnfch nicht, bedarf ihrer bei feiner !1!ahrungSwe!fe auch nicht. Der ganze Rachen ist aber sozusagen mit Wülsten ausgepolstert, den sogenannten Barten, welche da Fischbein enthalten. Jede Seite des Rachens hat deren durchschnitt lich 40 auszuweisen und e hat da? daraus gewonnene Fischbein bei einem ausgewachsenen Wal ein Gewicht von etwa 1600 Kilogramm. Ein solcher hat die Länge von etwa 20 Meter, bei einem mittleren Umfang von 9 Meter. Da Gewicht beläuft sich auf etwa 75,000 Kilo. Sein werthvollfle Produkt ist aber der Thran, von dem ein auSge wachseneS, 20 Meter lange Individuum etwa 25.000 Kilo liefert. Russische Faschendieöe. Eine Tage rühmte an der Tafel eine Großfürsten der französische Bot schaster die Gewandtheit der Franzosen, die unter Anderem auch in der unüber trefflichen Geschicklichkeit der Pariser Taschendiebe äußere. .Da können die Petersburger Taschendiebe auch leisten', versetzte der Großfürst. .Wollen Sie wetten', fuhr er gegen den ungläubig lächelnden Botschafter gewendet fort, .daß Ihnen, noch eh da Diner zu Ende ist, die Uhr oder sonst ein Gegenstand, den Sie tragen, gestohlen ist?' Scher ze halber wettete der Botschafter und der Großfürst ließ durch da Telephon dem Polijki'Chef sagen, er möge ihm so, ' angekauft hat. (94G P Llr.) fort den gewandtesten Taschendieb, dessen er habhasl erden könne, senden. Der elbe solle den Oerth allcS dessen, wa er stehlen rönne, eioiilen uno iua,ica ein. Der Betreffende kam und wurde in Livree gesteckt, um die Gäste mit zu bedienen. Der Großfülst hatte ihm aufgetragen er solle ihm em Z'.ichen geben, sobald ihm ein Streich gelun gen sei. Er mußte aber lange ver gedlich auf ein solche Zeichen warten, denn der Botschafter, welcher seine Uhr al den zu stehlenden Gegenstand bezcich net hatte, war immer auf der Hut, hilt ogar im Gespräch mit den vornehmsten Gästen der Tafel die Had auf der Tasche. Endlich erhielt der Großfürst da verabredete Zeichen. Er wendete sich sofort an den Botschafter mit der ironischen Bitte, ihm zu sagen, welche Zeit e sei. Trtumphirend griff der Ge ragte in die Ta che und zog eine Kar teffel statt seiner Uhr hervor. Alle lachte, und er selbst stimmte süßsauer in die Lachen ein; indeß aar er doch arger lich und um die zu verbergen, wollte er em Prise nehmen seine Dv e war korr Dann vermißte er auch seinen Siegelring am Finger, endlich den goldenen Zahn flacher, den r in einem tut bet sich zu tragen pflegte. Unter allgemeinem Ge lächter wurde der vermeintliche Bediente aufgefordert, die achtn zurückzugeben, aber die Heiterkeit de Großfürsten schlug in höchste Verwunderung um, al der Dieb zwei Uhren, zwei Ringe, zwei Dosen u. s. w. zum Vorschein brachte und Seine Kaiserliche Hoheit erkannten, daß er selbst gleichzeitig beftohlen wor den war. Wirkung des ekektrischen Lichtes auf H'ssanzen. Ja der Pariser Akademie der Wissen. schaften sprach Duchartre über die Em wirkuna de elektrischen Lichtes auf die Pflanzenentwickeiung. Er legte das Vr gebnitz einer Reihe von Beobachtungen dar. die Gagon Bonier. Professor an der Sorbonne, in den elektrisch beleuchte ten Centralhallen zu Pari gemacht hat, Bonnier lebte dort eine Gruppe von Pflanzen beständigem Einfluß de elek irischen Lichte bei Tage und bei Nacht au ; eine zweite Gruppe ließ er TagS über in dieser Beleuchtung und NachtS im Dunkel ; ein dritte ließ er ohne jede elektrische Beleuchtung unter den gewöhn lichen Bedingungen im Sonnenlicht wach fen. Die ununterbrochene Wirkung des elektrischen Lichtes erwies sich IS chäd lich, die ihr ausgesetzten Pflanzen zeigten nach einiger Zelt eine eigenartige er, melkung: sie bewahrten ihren Reichthum an Chlorophyll, blieben al o grun, wur den aber weich und schlaff, und ihre neuen Gewebe befestigten sich nicht. Die Pflanzen dagegen, die bei Tage elektrisch beleuchtet, in der Nacht dagegen im Dun kel geblieben waren, boten fast genau da Ansehen der im Sonnenlicht gemach senen. Bekanntlich hat vor mehrere Jahren der nunmehr verstorbene Werner von SiemenS i,i seinem elettrtfch oeieuch teten Gewachshause ebensolche Versuch angestellt, die zu ähnlichen Ergebnissen sütirttn. 5 Eugen Sue's Leben. Der bekannt französische Roman schriftsteller Eugen Sue war zu seiner Zeit einer der berühmtesten Stutzer von Pari und that es an Tollheit und Ueber fpanntheit allen seinen Kollegen zuvor. So ließ er einmal mitten im Winter alle seltenen Blumen in der Stadt aufkaufen. Mit Anbruch der Nacht am Tage ging er nie au warf er sich in seinen vier fpännigen, mit Blumen beladenen Wa gen und ließ sich mit Ertrapostpferden nach Orleans fahren, wo, wie er wußte, ein reicher Bankier einen großen Ball gab. Zum Erstaunen der Gäste trat er plötzlich in die hellerleuchteten Räume, in der Hand feinen von Diamanten glitzern den, it Blumen umwundenen Stock, eine Blumenkrone auf dem Kopfe, hinter sich ein Dutzend Leute, welche die ganze Blumenladung in den Salons umher streuten. Die Musik schweigt, die Die ner sperren die Mäuler auf, die Gäste sind starr, die Damen ganz bezaubert von diesem Blumenregen, der sich so plötzlich und mitten Im Winter über sie ergießt. Eugen Sue ist befriedigt von der Wir, kung feines tollen Einfalle, wirft sich dann schnellstens wieder in den Wagen und fährt in gestrecktem Galopp, wie er gekommen, nach Pari zurück, wo er noch vor anbrechendem Morgen in seiner Wohnung anlangt. 4 Ein Pferd hatte er auf der Hinfahrt, zwei Pferde auf der Rückfahrt zu Tode gejagt. Das war eine der abenteuerlichen Unterhaltungen eine feiner Zeit für geistreich geltenden französischen Schriftstellers. Die Srangm von Jaffa. Die StadtJaffa in Palästina verdankt ihre Bedeutung dem daselbst herrschenden Klima, daß sich für die Zucht von Oran gen besonder günstig erweift. In Folge dessen ist dieser Hafen von Orangenmäl dern umgeben, die eine Oberfläche von fast siebenhundert Hektaren einnehmen. Wegen ihre köstlichen Aromas haben die Früchte von Jaffa in den letzten Jahren einen Weltruf erlangt, denn während sie noch vor IS Jahren nur in Bcnrut, Ale rondria und Konstantinoxel bekannt wa ren, werden si jetzt in großen Mengen nach Europa, Amerika und auch nach Indien versendet. Die Orangen von Jaffa zeichnen sich durch die Eigenthüm lichkeit auS, daß sie sich 30 bis 40 Tage, und in geeigneter Verpackung bis drei Monate lang vortrefflich erhalten. Fort während entstehen neue Anpflanzungen, deren eS jetzt bereits 400, gegen 200 vor 12 Jahren, giebt. Auch die Bevölkerung von Jaffa ist In Folge der Orangenzucht so schnell gewachsen, daß sie jetzt 42.000 Seelen, gegen 15,000 por zölf Jahren, zählt. Die Ausfuhr der köstlichen Früchte ielief sich in den letzten Jahren durch chnilluq aus 36,oo ,?,. und schon durch diesen Verkehr ist Jaffa neben Beqrut zum zielten Handelkxlatz der ynschen Küste aufgestiegen. ?ichtkuS in Japan. Nach einem Aufsatze de japaneilschen Dichter MolcrosiSaizzu in der .Revue Britann'que über japanisch Dichtkunst sind in Japan im Gegensatz zu anderen Kulturländern Dichter hochzeekrte Per önlichkelten. Sl? ziehen aus Land. wohnen in Villen mit runden Fenstern ehrsame Bürger haben auch in Japan viereckige uno lauschen aus den Ge ang der BSglein. u panische Strophe hat 31 Silben: ist ihr Inhalt in rein lyrischer, so heißt sie Huka, ist er philosophisch Doia, ist da Sujet ein tändelnd heileres, Kioka. Da poetische Element japanischer Poesie ist der Ler gleich. Und der Vergleich ist conoenlio nell geworden. In den schöngeistigen Gesellschaften Japan macht man Verse: alle bedienen sich dabei der stehenden Vergleiche. Die praktisch Hausfrau. Erste Hausfrau: Ich weiß nicht wenn wir bei un Unterhaltung haben, brauche ich immer kolossal viel. Bei der letzten Unterhaltung hat mich da Essen allein 55 Mark gekostet." Zweite Hausfrau: .Ich komme billiger weg, ich lass immer vor dem Essen singen. Auffallend. Na. so früh Wirth: schon auf den TO.Iti.ti 2 Fremder (Handlungsreisender): .Lei der l DaS Ungeziefer hat mich au dem Bett getrieben I' Wirth: .Merkwürdig I Si lassen sich doch sonst nicht so leicht hinauötreiben l Kein Instrument. Richter: .Wa ar da für ein In, strument, mit dem der Angeklagte au Sie eingeschlagen hat, Zeuge? Zeuge: .Halten zu Gnaden, Herr Richter, 'n Instrument war'S gerade nicht, aver 'ne Mlstgadel l' Beste Medizin. Arzt: .Ihre Freundin hat ganz die selbe Krankheit gehabt und ist gesund ge, worden." Patientin: .Beschreiben Sie mir doch dieselbe. Was hat sie denn genommen? Arzt: Einen Mann. Beim Schiedsrichter. Schiedsrichter: .Also Sie wollen sich mit dem Herrn, der Sie beleidigt hat, aus gütlichem Wege einigen?' Beleidigter lCigarcenhändler): .Ge wiß, aber damit der Herr doch eine kleine Strafe hat, soll er mir hundert Cigarren abkaufen." Meise INahnunz. Professor (die Abschiedörede an sein Abiturienten schließend): .Da Sie jetzt hinau in da akademische Leben treten so hüten Sie sich vor allen Saufgesell schaften; Biertrinken macht dumm. Den, ken Sie an mich. Gute Ausrede. Sie: .Du mußt sehr zerstreut sein enn Du Liebesbrief schreibst, Du heft gestern in leere Blatt in 5 Couvert ge fleckt I" Er: ,O nein da geschah mit Ab sicht, weil eS keine Worte giebt, Dir meine unsägliche Liebe abzusprechen Mißveriianoen. Jochen (der mit seiner Frau daS Museum besuchen will): .Du, Alte, wir müssen noch 'mal umkehren I' .So warum denn?' Jochen: .Hier steht: ES wird dringend gebeten, Stöcke und Schirme bei dem Portier abzugeben. Die haben wir dum erweise zu Hause gelassen.' Zarter U?ik. Herr: .Ich aar ein guter Freund Ihre! verstorbenen Manne, haben Sie nicht etwas, was Sie mir als Andenken an ihn überlassen könnte?' Untröstliche Wittwe: .Was meinen Sie denn zu mir?' Gesäbrliche Gegend. Förster: E ist schrecklich, was jetzt für eine Menge Holz aus unserem Walde gestohlen und verbrannt wird! Eigenthümer des WaldeS: .Bringen Sie doch eine Warnungstafel an I Förster: .Hab' ich schon gethan; die haben sie aber auch verbrannt I' Im ifcr. Reisender: ...Wird ein Mensch von einem Bärem verfolgt, so wird eS ihm fast unmöglich, sich von demselben zu ret ten; denn, schwimmt man, so kann der Bär auch schwimmen, klettert man, so kann der Bär auch klettert, läuft man, so kann der Bär auch lausen . . Zuhörer: .Wenn man sich aber ver steckt? Reisender: .Versteckt sich der Bär auch!' s kommt auf ein s heraus. (In der Bardierstube): .Der Arzt meint, e wär' gut für mich, wenn ich mir 'mal etwas Blut abzapfen ließe I' .Schön, soll ich Sie r a s i r n oder schröpfen?' Nicht rerlegen. Dame: .Mit dem Kleid haben Sie mich aber 'mal ordentlich hereingelegt, der Stoff war schon nach acht Tagen ganz graul' Commis: .Aber grau kleidet Sie doch so wundervoll, gnädige Frau l' E. (hviftiier, welcher in dein liics' der Trleict'tkkong. Richter: .Angeklagter, S'e hab:n da letzte Wort !' , Angeklagker: .So? Na, endl ch mal wieder nach einer zehnjährigen EHI Gastfreundlich. Armenarzt (der seinen Patienten halb an!,ktiiin'en vorfindet): .Der Schnap wird bei Ihnen auch wohl niemals alle, Mann?' Patient: ,J bewahre.... Riere, chütt' dem Herrn Doktor 'mal einen ein!' Mißrerftanden. Ar,t: .Sie batten sohl in den letzten Jahren eine sitzende Beschäftigung?' rn-il i . rX - S.s(lMf I Pgiieni: Ar,t: .Na sehen Sie.... Wie lang hab Si denn gehabt? Abwechslung, rau lim Theater ihren Mann nach dem ersten Akt anstoßend): ,D, Männ. chen, jetzt schlaf' ich aber einen tt r Nobel. A.: .Kannst Du mir drei Mark lehnen?' - f .rll B.:,ym, dann yave ,q aver ,io, nicht 'mal mehr viel, um ein Gla Bin, trinken zu können!' A.: .Aber Mensch, iq werre miaz voq nicht lumpen lassen; gleich zahl' ich ein für Dich I' Auch ein Gourmand. Bettler (dem man in einer Herrschaft lichen Küche einen Teller Suppe vorge setzthat): .Von der Suppe müssen Sie mir aber da mezepr geoen, ung,er Köchin, die soll mir mein Alt Sonntag auch 'mal kochn l Zb.re Begründung. Tante (zu Besuch gekommen): .Nun, wa macht Dein Zukünftiger Elise?' Nichte: .Ach, er bleibt sich immer gleich, Tantchen, und da ärgert mich. Tante: .Wieso?' Nichte: .Nun, ist denn daS nicht ärger lich, wenn Jemand immer der Zukünftige bleibt I Treffendes Urtheil. Dame: .Nun, wie gefiel Ihnen mein Gesang, Herr Lieutenant? Lieutenant: .Gnädigste singen ent zückend, beinahe wie Kolibri. Im Restaurant. Gast (aufspringend): .Da ist mein lleberzieher, den Sie da eben anziehen, mein Herr I Fremder: .Ach entschuldigen Sie den Irrthum!.... Ich habe nämlich 'mal einen ganz ähnlich: gehabt. Ebenso. Gattin: .So, also um 4 Uhr kommst Du erst heim? I Ich habe die ganze Zeit nicht schlafen können I Gatte: ,Na, denkst Du ich etwa? ! Die richtige veutung. A. : .Was ist da für ein Papier, da Du so sorgfältig aufbewahrst? B. :,Eine Urkunde I A.: , Hm also der Pfandschein über die Uhr. Entrüstung. Neue Dienstmädchen (der von der Hausfrau da Abendessen vorgesetzt wird): .Aber Madame, davon wird ja mein Schatz allein nicht satt ! Bescheiden. .Ach, Herr Stuboflu, wie ich einen eigenen Herd Fräulein: gern möcht' haben! Student: .Ob Fräulein, ich wäre schon mit einem Petroleumkocher ,ukrie. den.' Ironischer Bescheid. Sonntagsjäger (der flä von einein Forster ein Gewehr gelieh:n hat): .Trägt denn diese Gewehr auch recht weit?' Förster: ,0 gewiß, damit können Sie über jeden Hasen kehr weit binmea schießen. ' Sie weiß Bescheid. Anna: .Woher we St Du denn. daß sie in den Assessor verliebt ist? la: .Weil ne mir neul fi laat, wä ein gräßlicher Kerl, und enn sie an metner Stelle wäre, so würde sie sich nicht einen Auger.bl'ck mit ihm abgeben. Unter Gaunern. .Ist mir doch aestern in der . .e, mein Schirm gestohlen worden I' t .Hm. vielleicht hat er zufällig seinen früheren Herrn miedergefunden ! ' Abgewinkt. Gattin: .M r t äumt hmt, st? Du würdest mir zu meinem Geburtstag ein reizende Brtllantenarmband schen. t,n Gatte .So? Na. dnnn A.V nit. gleich wieder zu Bett und träume auch, wer es bezahlen soll. Zweifelhaftes kob. Dame: .Nun Herr Rath, wie Ihnen der gestrige Fami!ien-Abnd mkinem Hause bekommen?' ist in r ? , .Vortrefflich, gnädig Frau ! Schlaf sonst ftkt unruhig, .nn ich am Abend The trinke, aber der Ihrige Z mir nicht im geringsten geschadet ,' Bitter. Fräulein: .Si erinnern sich wohl kaum mehr daß wir al Kinder zusam men gespielt haben. Herr Hauptmann? Hauptmann: ,O ja, rlcht gut noch; damals sagten wir ja schon immer .Tantchen' zu Ihnen!' Braut zu Bruiri,,,