wie man Feldwebel wird. o. ...k,. h ÄinnbcnlMtoit von iL'UlllVllllt ilW- Euch . )! o r d e ck. Die ilSalin der Unteroffizinlschule ,ll SidiLen Abbe waren ein lustige, Lölkchea. n s?,ilnnilini all ßerren Linder. berrschte trotzdem die beste Kameradschaft ' . ' . m n..i.r:ill ... I(mm und tNNtgNe Jtouegioiuui um Mit einem launigen Uebermuthe und .. .nialen Eldlagfertiakett auige. bh. mnrm flc iederttit zu tollen eunikm aulaeleat. und war irgendwo einem ehrsamen Bürger ein Schabernack gespielt oder sonst ein routr " uu. inhr morden, so kannte man sicher sein, daß wieder ewige bevorzugte Jünger des Mai ihre Land dabei im Spiel aalten, ebne daß e dann der Nemesi an nur im Geringsten gelungen wäre, K,n d die Urbeber u ermitteln und durch eine wohlwollende Belohnung in KIkNalt von Strafwachen, Nachererci, r,n i m. 111 ferneren Ruhme, und eldentbaten anmeisern. Wohl ging der Sergeant Petri, der elleste von ven veiven cigeumcn r Pelton die Jnstruction, wenn wieder eine Beschwerde eingelausen war, im gerich tea Zorn vor der Front auf und ab, mit einem Wettern und Fluchen, al b er nur dazu kommandirt sei, Unterricht in wohlgemShltenAuöbrücken und Redens arten zu ertheilen, welche aber mehr auf eine tiefere Kenntniß der zoologischen Wissenschaft, al auf Knigge'S Umgang mitMenschen' schließen ließen, wohl for. derte er mit Machistimme den Urheber auf, sich zu melden, weil die nur allein seine Strafe mildern könne, da er ja den Frevler genau kenne; eS war vergeben, die Zöglinge schienen entweder von der Nichtigkeit dieser so oft wiederholten Be, hauptung oder von ihrer eigenen Unschuld zu sehr überzeugt zu sein, denn der Thäter wollte sich trotz aller Sacre blsus und Mordio de Sergeanten nun ein, mal partout nicht in den Reihen der fei. er Obhut Anvertrauten finden laue. Was nutzte eS dem Gestrengen, wenn r auch zuweilen vor Dimanche mit den Worten stehen blieb: ,DaS ist er wieder und kein Anderer gewesen!" Dieser be theuerte seine Unschuld und Niemand oer mochte ihm etwas zu beweisen. War dann nach einem zweistündigen, mustergiltigen Exerzieren der Zorn de Sergeanten verraucht, so war er mit Dimanche wieder ein Herz und eine Seele. Denn dtiser Deutsche mit sei. nen schneidigen Exerzieren, seinem ge, wandten Benehmen und seinem tiefge, henden Wissen, der die Theorie nicht nur im Buche, sondern auch im Kopf hatte, imponirte ihm und er hatte denselben schon oft als Muster eines Soldaten be. zeichnet. Dimanche, ein urgemüthlicher Bayer, der seinen ursprünglichen Namen Karl Sonntag mit eigener Machtvollkom menheit in den gleichbedeutenden Charles Dimanche umgetaust hatte ob beson dere Tauffeierlichkeiten dabei flattgefun. den, vermag ich dem geneigten Leser nicht zu verrathen war der Kobold der Gar nison, und, bekannt wie ein bunterHund, trotz seiner ost verwegenen Streiche bei Allen beliebt und von den Borgesetzten sowohl wie von den Kameraden gern ge, sehen. Niemand konnte ihm böse sein. Wenn er erschien, immer voll luftiger Schwänke, und mit seinem urwüchsigen Humor und seinen lustigen Witzen, die ganze Gesellschaft zum Lachen brachte, waren ftet aller Aerger, alle Ueieltha, ten, welche er angerichtet haben sollte, vergessen. Doch oft genug war eS auch der Fall, daß man Vergeltung an ihm übte und seine Kameraden ihn zum leidenden Theil ihrer luftigen Streiche machten, was er aber dann auch mit fröhlicher Laune hin zunehmen verstand. Er wußte sich stets mit köstlichem Humor aus der Schlinge zu ziehen. Kürzlich hatte er wieder einmal feinen Uebermuth an einigen seiner Kameraden ausgelassen, und diese hatten beschlossen, Rache zu üben. Dimanche war in die Stadt gegangen und in seinem Zimmer saßen ungefähr ein Dutzend Kollegen und pflogen Rath. Endlich schien man etwas gefunden zu haben. Dimanche'S Capot (Uniformrock) wird geholt und schnell und kunstgerecht er, den aus beide Aermel die Sergeanten treffen aufgenäht. Nach beendigier That wird der Rock wieder zusammengefaltet und an Ort und Stelle gelegt. Dimanche erscheint erst kurz vor dem Zapfenstreich. Seine Freunde unter halten sich sehr lebhaft mit ihm bis zum Schlafengehen, so daß Dimanche von seinem unvermtheten Avancement nichts bemerken konnte. Doch mit le Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu siechten. Man hatte sich verrechnet und ein Ereigniß nicht in Erwägung gezogen, welches im Laufe der Nacht zum Schrecken aller da. bei Betheiligten eintrat. Der DioiftonSgeneral wollte das 3 Bataillon betreffs feiner Schlagfertigkeit prüfen und erschien in SidtBelAbbeS. als alles im tief Bei Schlafe lag. Bald ertönten die Alarmsignale durch die Stadt. Mit einer Geschwindigkeit, wie man dieselbe nur bei der Fremdenlegion antrifft und wie dieselbe auch nur durch fortgesetztes Manöoriren vor dem Feinde erlangt wird, versammeln sich die Mann schaften. Die ältesten Leute vom Peloton d'lnstruction thun Unteroffizier und Gefreitendievste. Dimanche war zu seiner Kompagnie geeilt, um feinen Platz einzunehmen. ,WaS? Dimanche, Du, Sergeant?' sg tönt eS ihm plötzlich entgegen. Er steht einen Moment verblüfft und betrachtet verwundert die Aermel seines Rocke, auf denen die schönsten silbernen Tressen xranaen. Er weih nicht, wa da bedeuten soll und kann e sich nur al einen Streich seiner Kollegen er risre. Hr gilt 8 den Kopf oben be halten. Dir Kapitän von der zwtiten Kom, xagnie romml herangesprengt. Herr Kamerad, bitte zwei Snaean ten. Von meiner Kompagnie befindet NZ et Mehrzahl im Wachtdlenfl.' Recht gern.' Die beiden Sergeanten dort hinten zur zweiten Kompagnie.' Dimanche und noch ein Sergeant sind damit gemeint. Wa bleibt unserem Helden zu thun übrig? Er geht, nicht ohn von seinem liegen m t verunn?,t!n Blicken be trachtet u erden. Der so schnell oancirte rhSlt die vierte Sektion. (Sua.) Ebenso verwundert wie vorhin der Sergeant betrachten jetzt die Soldaten tyren neuen Fübrer. ,Wa, Dimanche, Sergeant? Da ist aver schnell aeaanaenl' ,Dir haben wohl di Heinzelmännchen über Nacht die Tressen gebracht?' so und ähnlich ertönt eS aus den Reihen der Mannschasten. Zum Erklären ist keine Zeit. Kinder, laßt mich nicht im Stiche,' sieht Vtmanche. .Hab' keine Furcht, eS soll schon gehen ES lebe unser Dimanche ' erschallt S zuilla. Kommandoworte erschallen und das Bataillon marschtrt ab. Aus dem Ma nöoerfeld angelangt, werden die naschte denften Bewegungen ausgeführt. manche, dem bet seiner GemeSge genwart feine Theorie gut zu Staaten kommt, kommandirt varautloS, da eS nur so eine Art hat. Den Soldaten macht eS Vergnügen, und Alles geht wie am Vchnurozen. Ja, schon mehrere Male hatt sogar der General beim Anblick der vierten Sektion zum Zeichen der Befriedigung mit vem opse genickt. Die Sektion exerziert gut, Herr Co lonel?' Mit diesen Worten wendet sich der Ge, neral an den Colonel, welcher neben ihm hält. Ein schneidiger Sergeant wird der einst ein tüchtiger Offizier werden!' ES wird Pause gemacht. Der General läßt die eine Hälfte des Bataillons abmarfchiren, um den Feind darzustellen. Ein feindlicher Frontangriff wird an, genommen. Der Feind scheint ine Um, gehung zu beabsichtigen. Schnell entwirft Major Ltoagnier sei, nen KriegSplan. Die letzte Sektion der zweiten Kom pagnie marschirt dem Feinde dort entge gen und sucht die Umgehung zu vereiteln. Wein der Feind nicht mehr au dem Ge, höfte dort zu vertreiben ist, so muß we, nigftenS sein weiteres Vordringen ver hindert werden, bis hier das Gefecht ent, schieden ist.' Par le flanc iroit droit. En avant, par file a gauche rnarche!" kommandirt Dimanche mit weitschallen der Stimme. Ein schneidiges Kommando,' bemerkt der General. Der Colonel antwortet nicht. Der Sergeant ist ihm unbekannt. Während des Gefecht reitet er zum KopitSn Lirov von der zweiten Kompag nie, um sich betreffs de Sergeanten zu erkundigen. Er ersährt, daß auch der Kapitän denselben nicht kenne. Der Sergeant gehöre zur ersten Kompagnie. Unterdessen ist Dimanche mit seinen vierzig Mann nach dem einige Kilometer entfernt liegenden Gehöfte marschirt. ES war ein Allen wohlbekanntes und den Soldaten beliebtes Restaurant, welches, nach der in Algier gebräuchlichen Me thode, mit seinen umgebenden Stallun gen ganz fortSmäßtg auf einer kleinen Anhöhe erbaut war. Hier aber werden sie von einem über, legenen Feinde empfangen. Ein lebhaftes Feuern beginnt. Plötzlich läßt Dimanche das Feuer ab. brechen und begiebt sich bis dicht vor die feindliche Schützenlinie. Er scheint mit seinem Adlerblick eine wichtige Entdeckung gemacht zu haben. Der Feind erstaunt über die plötzliche Unterbrechung, stellt ebenfalls da Feuer ein, und nun sieht Dimanche seine Ver muthung bestätigt. Ein großer Theil der feindlichen Par tei, welcher wohl die Reserve vorstellen sollte, hat eS sich im Hofe der Farm um ein Faß Wein herum recht bequem ge macht. Zum Teufel auch,' ruft Dimanche, als er die Zechenden bemerkt. Ihr habt gut fechten, und wir muss sen vor Durft fast verschmachten. Mit nichte; Scherz bei Seite, aber damit bin ich nicht zufrieden, wir wollen auch unser Theil.' Er wendet sich nun um und winkt sei nen Leuten, welche sofort im Sturm, schritt mit lautem Hurrah herankommen. Die feindlichen Mannschaften, noch voller Erstaunen, Dimanche so plötzlich als Sergeant zu sehen, lassen eS ruhig geschehen, und ehe man eS sich versieht, liegt die ganze Schaar, Freund und Feind unter einander, um das große Faß ge, schaart, um Dimanche'S Ernennung zu feiern, wobei dieser nicht umhin konnte, noch ein zweite Faß heranrollen zu las, sen. Man läßt Dimanche hoch leben und Manöver Manöver sein. Signale vom Felde her ertönen, welche zum Ausbruch mahnen. Dimanche marschirt mit seinen Man, nen ab. Die andere Partei folgt in größerer Entfernung. Es muß dort heiß hergegangen sein,' bemerkte der General zum Colonel. Sehen Sie nur, wie erhitzt und ver wirrt di Kerl aussehen. Ich glaub gar, ein regelrechte Handgemenge hat Nattgesunden. vlaa verstehe lch auch wkkhalb da Feuer dort so plötzlich ver flummte.' Er sprengt auf Dimanche zu. Brav gemacht, mein Sohn. Durch Deine Entschlofsenhkit, mit welcher Du da Gehöft im Sturm namfl, wie ich von hier deutlich bemerken konnte, ist da Gefecht zu Gunsten dieser Partei ent schieden worden, u hattest die Wich Häkelt dieser Position erkannt. Wenn der alte General .Du' und mein Sehn' sagte, befand er sich in der rofla ten Laune. Ja, ja, ein schwere Stück Arbeit,' fügte er hinzu, als er die weinseugea er hitzken Gesichter der Soldaten bemerkte, nun, ein Tag Ruhe' Und Du, mein Sohn,' fügte er hinzu bist mit dem heutigen Tage zum Adjutant lgelbwkbel) desöroert. Der Colonel kommt herangesprengt Er bat sich beim Kapitän der ersten Kom pagnie erkundigt und die Wahrheit er fahren. Pardon, rnon general, der Ser geant ist ja aar nicht....' Wa3? Wer wagt e, meinen Be, fehlen zu widersprechen! Der Mann ist nicht, er ist, sag ich, mit dem heutigen Tage zum Adjutant befördert!' Der Colonel schweigt. Wie heißt Du, mein Sohn?' .Dimanche, nion general. Nun gut. Von heute ab Adjutant Dimanche. Wir können noch tüchtige Offiziere gebrauchen. Vtrstandtn, mein Sohn? Oui, mon general. Ein Schuft. Eine wahre beschichte von der Ostsee. Auf der Terrasse vor dem Kurhau in dem bekannten Oftfeebade X. waren alle Tische dicht besetzt. Drinnen im großen Saale wurde eifrigst getanzt, denn eS war der Abend der allwöchentlichen Re union, und luftige Walzerklänge tönten durch die geöffneten Fenster in die milde Sommernacht hinaus. Doktor F. und Rechtsanwalt L., die mit ihren Frauen auf der Terrasse eben zur Nacht gegessen hatten, waren in die geöffnete Saalthür getreten, um ein wenig dem Tanze zuzu schauen. .Sieb' nur, die schöne Frau M. I' machte Doktor F. den Freund ausmerk, sam. Sie tanzt famos! Wie leicht und graziös sie dahinschwebt am Arm des jungen Manne, der sich auf diese Gunst nicht wenig einzubilden scheint.' .Warum soll die mnge Frau sich nicht auch einmal in Abwesenheit des Gatten ein harmlose? Tänzchen gestatten? Hier unter den Augen halb Berlins kann roch gewiß nichts Böses geschehen und außer dem hat sie ja auch noch ihre Schwester als gardedarne et sich," erwiderte der RechlSanwalt. Frau M., die setzt eben am Arm ihre Tänzers ihrem Platz zuschritt, war eine junonische Erscheinung. AuS dem bild, hübschen Gesicht, das von vollem, schwär zem Haar in weichen Linien umrahmt wurde, strahlten ein paar dunkelblaue, klu?e und gute Augen und um den sein geschnittenen, rothen Mund lag ein Zug von energischer Festigkeit, der dem chönen Kopf einen ganz besonder fesselnden Ausdruck verlieh. Ei war eine lebensfreudige Frau, die sich harm osen Vergnügungen gern hingab und sich wenig darum kümmerte, ob die stets medisante Badegesellschaft darüber ihre nicht immer sehr liebenswürdigen Glossen machte. Ihr Gatte, Bankier M.. kam alle Sonnabende mit dem üblichen Stroh, wittwerzug aus Berlin herüber und selbst die lSsterwüthigften Klatschtanten mußten verstummen, wenn sie die frohmüthige Einigkeit deS jungen, kaum zwei Jahre verhetratheten Paares beobachteten. An jenem Reunionabend war der Schwester der schönen Frau gegen 10 Uhr plötzlich unwohl geworden, so daß sie sich allein nach Hause begab, ohne Frau Eu genie in ihrem Vergnügen stören zu wollen. Diese tanzte luftig noch ein Stündchen weiter, wobei der junge Bör seaner ., an dessen Arm die beiden Freunde sie schon vorhin beobachtet hat ten, in fast aufdringlicher Weise von ihrer Seite nicht wankte und nicht wich. Doktor F. und Rechtöanwalt L. saßen schon längst wieder an ihrem Tisch auf der Terrasse, als sie Frau Eugenie mit dem jungen C aus dem Saal treten sahen. Ich bin doch neugierig, ob der junge Mensch die schöne Frau nach Hause be gleiten wird,' meinte Doktor F. halb spöttisch, während der Rechtsanwalt so fort einwarf: Das glaube ich unter kei nen Umständen, die Frau ist viel zu ver ständig, um sich durch einen solchen Men fchen ganz überflüssiger Weise kompro mittiren zu lassen.' Aber der Rechtsanwalt hatte sich ge irrt. Frau Eugenie und Herr C. gingen wirklich zusammen über die Terrasse zur Straße hinunter und waren bald in der dunklen Allee verschwunden, die der un weit gelezenen Wohnung der jungen Frau zuführte. Die kleine Szene war von den verschiedensten Seiten beobachtet worden und das unvorsichtige Benehmen der Dame, die sich um 11 Uhr Nachts von einem nicht gerade als Tugendheld bekannten jungen Mann durch eine dunkle Allee nach Hause begleiten ließ, wurde an verschiedenen Tischen in ungemein ab, fälliger Weise erörtert. Auch der Dok. tor und der Rechtsanwalt wußten nicht recht, was sie von dem Vorgange halten sollten, und schritten schließlich kopfschüt, telnd und etwas verstimmt den heimischen Penaten zu. Am nächsten Morgen eS war ein Freitag war der ganze kleine Badeort natürlich voll von dem skandalösen' Be, tragen der schönen Frau Eugenie. Am Strande sprach man von nicht Anderm und besonder die Damen wußten tapfer zu schirältn über da unerhörte Beneh men einer Frau, die schon nach zweijäh riger Ehe die Ehre ihre Gatten in so leichtsinniger Weise aus Spiel setz!e. So etwa dürfte unier keinen Unstän den geduldet werden, die Deme müßte fortan überhaupt todt sein für Alle, die sich zur guten Gesellschaft rtchnelen, und einige besonder liebkvolle Gemüiher trugen sich sogar schon mit dem Plan, den unglücklichen Gatten sofort tele. graphisch von dem Vorgefallenen in Kenntniß zu setzen. Die Männer ur theilten weniger hart, aber offenbar waren auch sie bereit, von Frau Eugenie alle Schlimmste zu glauben, und einige äußerten klinisch und unverfroren, daß sie den jungen C. um seine Chancen bei der schönen grau aufrichtig beneideten. Nachmittag war s ziemlich die ganze Badezesellschaft zum Kaffee auf der Ter, rasse vor dem Kurhause vereinigt, als Frau Eugenik, die bisher noch nicht stcht bar geworden war, in Begleitung ihrer Schwester erschien. Ihr sonst so blas, sen Wangen schimmerten rolh und in ihrem ganzen Wesen zittert twaS wie fieberhafte Erregung. Aha, da Schuld bewußtfein!' murmelten einige hervor, ragend feine Menschenkenner, als die schöne Frau rasch durch die Reihen der Tische blndurchschrtlt. Die Bekannten, an denen Frau Eugenie vorbeikam, ermi derten ihren Gruß auffallend küh', wenn sie nicht überhaupt von einer plöyuqen Kunsichtiakeit befallen wurden oder ostentativ nach der andern Seit blick!en, Die Aufrtgung, in dr sich Frau Eugenie ohnehin schon befand, war-durch diese Ungezogenheiten offenbar noch erheblich gesteiaert worden, denn ihre Hände fto gen sörmlich, IS sie jetzt an einem der wenigen noch freien Tisch Play nahm. Aber sie senkte ihr Haupt nicht unter all den frech nnd neugierig auf sie gerichteten Blicken, sondern ließ ihre Blick suchend über die Terrasse schweifen. Da plötzlich leuchtete e dunkel aus in ihren Augen, sie hatte deu jungen Börsianer bemerkt, der eben in einiger Entfernung von ihr vorübergehen wollte. Frau Eugenie sprang aus. .Bitte, wollen Sie sich einen Augenblick hierher bemühen. ßerr E. , rief n laut, so da eS über die ganz Terrasse schallte. Herr C. wurde roth bis in die Haarwurzeln, aber er konnte diesen energischen Anruf nicht gut überhören. Unsicheren Schrit teS kam er heran, bi er vor Frau Eugenie stand und mil tiefer Verbeugung den Hut zog. .Gnadige Frau.... stammelte er verlegen. Erlauben Sie, ich yave mit Ihnen zu sprkchen, nicht Si mit mir,' rief Frau Eugenie zornflammend. Und eS ist gut, wenn alle Herrschaften hier S hören, was ich Ihnen zu sagen habe. Sie haben sich gestern auf der Reunion in auffäl ligster Weise an mich herangedrängt. Si haben mir sogar, als ich nach Haufe gehen wollte, Ihre Begleitung aufge, zwunzen, obwohl ich für die wenigen Schritte Ihre Schutzes nicht bedürfte. Sie wissen, ich habe Ihr Begleitung nur angenommen, als Sie mir mit Ihrem Ehrenworte versicherten, sie wür den sofort nach dem uryaufe zurück, kehren, sobald ich Sie vor meinem Hause verabschiedet. Sie haben das nicht ge than! Sie sind nicht nach dem Kurhause zurückgegangen und haben mich dadurch n der infamsten Lei e eompromtltnt. Sie haben Ihr Wort gebrochen, Sie sind ein ehrloser Schuft!' Bet den letzten Worten halte Eugen! von ihrer rechten Hcnd hastig den Hand chuh heruntergen en, und klat ch, klatsch! vrstzt si dm Jüngling, der wie ein richtiger armer Sünder vor ihr stand, zwei schallende Ohrfeigen. Laute .BraooS' rtonten von verschte. denen Tischen nach dieser energischen, muthvollen Abfertigung des erbärmlichen Menschen, und einige Herren, unter ihnen auch Doktor F. und RechlSanwalt )., drängten sich wie schützend um die unge Frau, für den Fall, daß der Ge, ohrfeigte sich vielleicht irgend mie zur Wehr setzen sollte. Herr C. war jedoch klug genug, nichts dergleichen zu thun. Haftig setzte er feinen Hut wieder auf, verließ so schleunig als möglich bi Ter rass und ward nicht mehr geseh'n, weder an diesem Tage noch an den fol genden. TageS darauf erschien Abends Herr Bankier M. auf der Bildfläche. Die liebevollen Gemüther hatten ihren Plan offenbar ins Werk gefetzt und ihn von der vermeintlichen Untreue seiner Gattin ungesäumt telegraphisch benachrichtigt, denn als er mit Frau Euqenie auf der Terrasse des Kurhause Platz nahm ent wickelte sich sofort ein leise, aber ziem lich heftig geführte Auseinandersetzung. Doktor F. und Rechtsanwalt L., die am Nebentisch saßen, bemerkten das mit theilnahmsvoller Spannung und wun derten sich eigentlich gar nicht, als Frau Eugenie sich auf einmal zu ihnen um wandte und sagte: Meine Herren, Sie waren gestern Nachmittag jedenfalls Zeuge der Szene, die sich hier abspielte. Bitte, bestätigen Sie meinem Manne, wie ich den Unverschämten gezüchtigt habe, der mich zu kompromitiren wagte. ' Na türlich erfolgte die gewünschte Befläti gung sofort in auSgteblgNer Meise und bald darauf verließen Mann und Frau vollkommen versöhnt di Terrasse. Die chöne Frau Eugenie aber kann beruhigt ein. kein Schuft wird eS so bald wieder wagen, ihre Ehre anzutasten, die sie so tapser und energisch zu vertheidigen wußte. Die ernäSrungssrag in anthropoko- gischcr Beziehung. So lautete das Thema feines mit aroßem Beifall aufgenommenen Vor, ttageS den Professor Löbifch auf dem jüngst in Innsbruck abgehaltenen u ihropolegkn.Kongresse gehalten hat. Von der Erwägung ausgehend, daß die Er nayrungkmtile ine Menschen unzwei felhaften Einfluß auf seine örverent wuuung ausuoi, und tau vtkyato Die ic matische Anlhrovologie mit den an die rnayrung le, Menschen sich knüp'enden gragkv zu thun habe, daß aber anderer seil auch sehr eihebliche ethnologische LerhZItn sse mit der Ernährung de Menschen zusammenhingen, regte Vor tragender ine einaehendere Btschäfti gung mit der biologischen Frage der Er naorung an. i sei von großer Wich ttgkett zu erforschen, ob die von V'.t an. gegebenen Zahlen sür da Bedürsntß de rwachfenen an Nährstoffen IS endail tige betrachtet werden müssen, ober ob nicht wenigsten b,i dem kostspieligsten derselben, dem Eiweiß, eine Herabsetzung möglich ist. Voit bezeichnet 113 Gramm Eiweiß täglich l nothmnidig für einen wa 67 Kilogramm wiegenden und mäßig arbeilenden Menschen. Neuere Phvstologen meinen, diese Zahl auf 100. auf 90, ja aus 70 Gramm herabsetzen zu sollen. Die sog. Reiskost der Japaner enthält nach den Untersuchungen der Soldatenkost 85 Gramm Eiweiß. Eine zu weitgehende Vermindeiung deS Ei weißes hat zur Folae. dak die Absonde, rung der Verdauungssäfte in Stocken gerälh und dementsprechend die Ver oauung der in der Nahrung befindlichen Fette und. Kohlehydrate unvollkommen wird. Di wärmtkrzeugkvdt Wirkung ver ayrnone l aifo keineswegs die ein zig maßgebende. Nach Ansicht de Vor tragenden würden Untersuchungen über die Ernährungsweise der Bewohner in entlegenen Alpenthälern geeignet sein, mehr Licht in dieser ffraae u verbreiten. da die Sußeist einfachen Verhältnisse, die vouige Gleichförmigkeit die er Ernäh rungswelse sür die Uatersuchung sehr günstige Borvebtngungen bietet. Auch da werde man jedoch auf eine keineswegs eiweißarme Kost stoßen; denn diese Kost fei auS Mehl und Milch zusammengesetzt und als eher eiweißreich. Vortragender berührte auch die Beziehungen zwischen Ernährung und Lebensdauer und führte mehrere Beispiele für die Erfahrung an. daß Mäßigkeit und Bedürsnißloflgkett im Essen und Trinken mit langem Leben zusammenzugehen pflegen. Geradezu überraschend zeigt sich das auf den griechi, fchen Inseln, wo eine erstaunliche Ein fachheit und Mäßigkeit im Essen und Trinken, aber auch eine ebenso erstaun liche, hundert Jahre sehr häufig wesenl lich übersteigende Lebensdauer beobachtet wird. Zleöerwinterung ans Spitzbergen. Zwei norwegische Fangschiff, denen eS im vorigen Herbst nicht rechtzeitig ge, lang, Spitzbergen zu verlassen, haben bort unter recht abenteuerlichen Umstän, den ein Ueberwinterung durchmachen müssen. Di Beiden, Sioert Bräkmo auS Vardö und Christians OernäS aus Versteraalen, kamen am 10. Juli vorigen JahreS in einem offenen Verdeckboote nach Spitzbergen, wo sie in Folge eines Sturmes erst die Oftseite anliefen ui.d später nach dem Eisfjord auf der West, seit fuhrrn. Zu jener Zeit ttaf dort auch der deutsche Touriftendampfer Admiral' ein, dem ein Walsischfang, schiff folgte, um den Touristen das Schauspiel einer Walsischjagd zu gewäh. ren. er Wals, ch, dn die eS Fahrzeug mitbrachte, wurde den beiden norwegi fchen Fangschissera abgetreten, die dann mit einer reichen Ladung Speck heim, kehren konnten. Unterwegs gerieth das Fahrzeug aber in Gefahr, zu kentern, da der Speck infolge mangelhafter Verstau, ung auf eine Seite glitt, und da das Fahrzeug Schaden litt, kehrten sie nach Spitzbergen zurück, und zwar nach Green Harbour. A! sie mit der Reparatur fertig waren und absegeln wollten, hatte das Eis den ganzen Fjord gesperrt. End, lich, am 21. November, glückte eS, über da EiS nach Middle Hook, etwas füd. lich gelegen, zu kommen. Hier befand sich ein von Schweden errichtetes Holzge bäude, das als Depot gebaut war, Nah, rungSmittel waren jedoch nicht mehr vor Handen, und der ganz suorraty der beiden Fangschiffer bestand in einem jungen Rennthier. An Munition besaßen sie nur Sprengpulver, Zündhölzer überhaupt nicht. Feuer verschafften sie sich dadurch, daß sie Baumwolle in den Gewehrlaus steckten und diese durch Abschießen deS Gewehres in Brand setzten. Um auf die Jagd gehen zu können, verfertigten sie sich auS einem Stuck Poccholz Kugeln. Damit konnten sie wenigstens Rennthiere aaen. und diese Fleisch war vom 21. November bis 5. Juli dieses Jahres ihre ausschließliche Nahrung; außerdem ge nossen sie Schneewasser. Bei alledem waren sie wohl und munter und führten ein regelmäßiges Leben. Sie gingen um neun Uhr Abends schlafen und standen um sechs Uhr Morgens wieder auf, jagten dann oder beschäftigten sich anderweitig. Schließlich fand sie dann der Fangschiffer Johannesen, der sie ach Tromkö brach!, wo sie am 25. August eingetroffen waren. Sprechende Ayre. Uhren, die an Stelle de Schlagwer ke einen kleinen Phonographen enthal ten und durch dessen Auslösung die Stunde ausrufen, sind das Neueste, was ein Genfer Uhrmacher erfunden hat. Der Erfinder hat sowohl Taschen, wie Wanduhren in dieser Weise ausgeführt; erstere enthalten den kleinen Phonogra, phen in der Anordnung eines Repetier werke, welches vurq nutuaen aus einen Knopf die Zeit anzeigt; Weckuhren. welche zur bestimmt Zeit einen launigen Ver ansagen, Wanduhren, die Nacht an Stelle deS Nachtwächters bei jeder Stunde ein Lied absingen, sind andere eigenartige Erzeugnisse des Schweizer Meister. iVjiis rntSn! Herr (in der Barbierftube): Erzäh. len Sie doch nicht immer so gruselige Gtschichkkn! Da stehen Einem ja die Haare zu Bergt!' Barbier: 'Da ist ja recht! Defl, besser kann ich sie schneiden!' L,n echter Backfisch. Denke Dir nur. Mama, der fremd Herr, welcher soeben aukgefliegen, hat mich, al wir durch den Tunnel fuhren, geküßt!' Aber, Kind, warum haft Du mir da nicht gleich gesagt, damit ich ihn hätte zur Rechenschaft ziehen können?!' Ja, weißt Du, Mama, ich dachte, e käme noch in Tunnel!' Auf der vicinaldahn. StationSoorstand (bet Ankunft de Zuge): Nun, kommt Ihr endlich ein mall Ihr habt ja drei Stunden Ver fxätungl' Locomotivführer: Entschuldigen S', in Wampelöhausen hat eine Komödian, tentruxpe g'spielt, und da haben mich die Herrschaften ersucht, i' soll' a' Bissel stehen bleiben, damit s' zuschau'n kön nenl' vom Rasernhof. Unteroffizier (einen Rekruten zurecht setzend): Ich glaube gar, der Kerl p a r s ü m i r t sich.... oder riechen Sie immer so gut nach Bratwurst?' Ver erste Patient. A: Wer ist denn der Herr dort, der so selbstbewußt einhergeht?' B : Da ist der junge Thierarzt, der sich vor zwei Monaten hier niedergelas sen hat. Gestern ist er zu einem kran ken Kanarienvogel gerufen worden, und nun hat er den Größenwahn !' Eine gute Freundin. Emma: Hast Du gehört, daß sich unsere Freundin, die Paula, verlobt hat? Wollen wir sie nicht 'mal besuchen?' Marie : Wozu denn? Da läßt sich doch nichts mehr dagegen machen!' Gutmüthig. Auf der Eisenbahn fällt au dem Ge, päcknetz auf den Kopf eines Passagier fortwährend ein Koffer, den der Eigen thumer mit vielen Entschuldigungen immer wieder zurückexpedirt. Endlich sagt der Geduldige bei einer erneuten Entschuldigung : Heren Se, nu' brau chen Se sich nich mehr zu entschuld' nu' bin ich' geweehnt l' Umschreibung. A: ..Nun, wie war denn das die öhrige Manöver?' Major : O, drei tut tat t blieben al C i v i l i ft n auf dem Platz !' verkehrte Welt. Studiofu, glatzköpfig, (der ein Pho tographi von seinem Vater erhalten hat) : Nicht schlecht! Jetzt bekommt mein Alter auch schon eine Glatze!' patriotisch. Fürst (auf der Durchreise zur Abord, nung eines LandflSdlcheni): Ihr habt ja stet treu zu Eurem Fürsten gehal tenl' Bürger: Ja, was will man anders machen, wenn man net ing'sperrt sein will!' wink mit dem Zaunpfahl. In folgender Form giebt in Kadktt aus kiner Postkarte Nachricht von dem Ende seiner Ferien : Hochverehrte gnädige Frau I Seit zwei Tagen von den Ferien zu, rückgekehrt, nehme ich Einladungen wie, der freundlichst zu Sonntagen entgegen. Mit Gruß was er thun kann. Gefängnißdirector : Sie scheinen sich bessern zu wollen und Sie interefflre mich; kann ich etwas thun, um Ihr Schicksal zu linsern?' Vermtheilter : Ja!' Gefängnißdirector: WaSdenn? Verunheilter : Lassen Sie mich 'raus!' Cin Lchwerenöther. Lieutenant : Gnädige Fräulein ha, ben doch kolossal kleinen Fuß bedaur den Schufter, der Ihnen Stiefel anmef fen muß Kerl muß sich ja die Augen verderben!' Der helle Sachse. Ein gemüthlicher Sachse tritt al Ver gnügungsreisender in ein Hotel in Ber lin ein: Härnse mal, mei gutester Herr Oberkellner, ich möchte nämlich die Nacht die Ehre haben, in Ihrem Hotel zu schlafen.' Oberkellner: .Mit Vergnügen, mein Herr; Sie wünschen doch jedenfalls erste vier zweit Etage oornherauS zu woh nen, die Aussicht ist ganz großartig !' Sachse: Na, wissen Sie, mei gutfte Herrchen, wenn'S hintenauS billiger ist, da möcht ich nu schon ganz gehorsamst bitten, mich dort etnzliquartnen, denn mir Sachsen ham se eene recht albern Angewohnheit.' Oberkellner: .Soso! Sie sind doch nicht etwa nervenleibend?' Sachse: .Ach nee, mei Verehrtester, das ist'S nu gerade nich; aber wissen Se, mir Sachsen machen nämlich mehrschtentheelS alle beim Schlafen d Ogen zu und da nützt uns doch die scheine Aussicht nich viel.' Individuelle Anficht. Lehrerin: ,WaS verstehst Du unter einem Mann in den besten Jahren?' Schülerin: Stets einen ledigen!'