Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, September 27, 1894, Image 2

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Moudlichi.
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luriiifßiucit Anet lug nach :'oidenu".j
jufaüir.ii-nfietljiiit haue. Tiefe sein
miinistiichcii i.'riir,iricn übertrugen
wir insofern ran der Vichnc auf den
fcäue-licheit .r.crb, ol c wie nnö entschlos
sen, znf.imn'.eii ein lubblirtcS ait3 zu
miethen, in welchem wir lülliiicr wirtlj
Ichnfteii lomucn, nl cf sonst in fashio
nablcn 2eel-iidcrn zu beschaffen ist.
Wir Herren" erfreuten uns eines
Billardsaalc? zn unserer Erholung,
die jnncwn Miidchnt hatten einen
Ealon zum X latschen, ich meine natür
lich zur anmiilhigen Erörterung der
Borziia,e unserer liefen Mitmenschen,
vnd den rerhrirailicteii Tarnen lag, es
eb, für Vclu'nomiltd und Anstand zu
! orn.ru. Und so bildeten wir eine (Go
ellscl'aft, die sich sehen lassen konnte.
Meine chwesler Vorn und ihr
Mann, Herr August Engel, befanden
sich auch in der (Gesellschaft und zu
ihnen hielt sich eine reizende junge
Spanierin, die. bereite sehr erfolgreich
kni Ballett del'ütirl hatte. Tiefe cn
orita 'Manuela Vela-Jiiuez war eine
ftreundin meiner Schwester na und
ich hatte sie auch sehr gern, sogar ganz
besonders gern.
Ta ich das eingestanden habe, darf
ich mich weiter bekennen, daß meine
,iscrsüchligc. fliese ihr überall hin
iolgten und Alles belauerten und aus
piirten, waö mit ihr in Beziehung
stand.
li dauerte denn auch gar nicht lange,
als ich entdeckte, das? mein Schwager,
jpcir Angnsl Engel, in seiner Bcnuiu
fceniug Manuela und in feinen feuri
gen blicken weiter ging, als irrn;
jchenswerth. Zivar war er nach wie
vor höflich uildaufineitfam gegen seine
Frau, aber immer wieder betras ich
seine Blicke auf dem VÖeiic juMa
Ruela. Eiueö Abends hatten sich die Tarnen
ach der Theatervorstellung zur '.'i'acht
ruhe begeben, während Wir Herren uns
ach dem Rauchzimmer verfügten, um
zu rauchen und einen i'iter zu 1111S zu
nehmen. Unser (Gespräch streifte alle
möglichen (Gegenstände und tarn auch
auf die Erscheinungen der Hypnose
nd Suggestion. ,e unwissender wir
in Bezug auf diese (Gegenstände waren,
desto herzhafter und unverfrorener
Lußertcn wir uns darüber.
Äugust Engel war freilich, bevor er
den Sprung zur Bühne machte, Mcdi
Silier gewesen und wir waren erstaunt,
mit welcher Bersatilitat cr sich über die
crhallnisüniiszig neuen Erscheinungen,
besonders in ihren Wechselbeziehungen
zum Berbrcchen äußerte. Mich über
zeugte der verehrte Schwager aber nicht.
.'willst Tu denn allen Ernstes be
Häupten," fragte ich ihn, daß ein von
Tir hvpnotisirter Mensch ein ihm von
Dir siiggeriiteS verbrechen thatsächlich
begehen würde?"
(Ganz gewiß!" erwiderte August
Engel. AIS ich noch praklizirte. habe
ich 'verschiedene meiner Patienten hyp
okijirt und sie durch Suggestion von
Krankheiten befreit, welche man bis
dahin für unheilbar erachtet hatte."
TaS hast Tu schon oft behauptet,"
erwiderte ich, deswegen erlaub' ich
mir aber doch nach wie vor, an die
ganze hypnotische legende nicht ,zu
glauben. ES ist schon möglich, daß Tu
ras schwachgeislige Individuen Einfluß
gewinnen und sie durch die Bearbci
tung ihrer fügsamen Einbildungekraft
von nervösen' Beschwerden Heilen
sannst, aber na, ich mochte den sehen,
der mich hypnotifircn konnte !"
.So mochtest Tu?" fragte Engel
mit einem halb' höhnischen fächeln.
,-ie wär'S denn, wenn Tn mir daS
örpcrinicnt gestattetest?"
,2varum denn nicht, ivenn'S Tir
Spaß macht." sagte ich. von seinem
Ton einigermaßen aufgestachelt.
Schön," sagte mein Schivager kühl.
.Und wann wär'S Tir recht?"
Jetzt gleich," erwiderte ich in drei
sler vaunc.
.Einverstanden." sagte Engel.
Meine Herren." und cr wandte sich
n die übrige (Gesellschaft, dürfte ich
Eie bitten, unS einige Minuten allein
zu lassen?"
Sofort schritten die Herren mit der
feierlichen Mahnung, mich tapfer zu
yalteu, uud mit dem (Gelübde, wenn
mir bei demEMrimcntc was Mensch
kichcö' passircn sollte, für ein hochfei
S Begräbnis; sorgen zu wollen, der
Reihe nach an mir vorüber. Mich aber
sing nach gerade an, dieselbe peinliche
Empfindung zu begleichen, wie wenn
ich mir einen Zahn ausziehen lassen
jolltc.
Nun, mein zweischichtiger Herr,"
szgte mein Schivager, wirf jcvt ein
mal Tcinc Eigarre fort und sich mir
Mad' in's Ecsicht."
" jTaö ttjat ich. Und wie ich in sein
Cfcrficht hinaufsehe, merke ich wohl,
daß cS ihm um die Sache verteufelt
ernst ist und daß sie cS demnach anch
für mich wcrdcn könnc. Eincn Augen
blick fühlte ich mich versucht zurückzn
treten, denn August Engel sah ganz
uö, IS besäße cr thatsächlich die von
ihm in Anspruch gcnornmcne Eigcn
schaff, ober Eigensinn und Ltolz über
wanden mein Bangigkeitsgefühl und
ich bemerkte gelassen :
.Fahr' nur mit Tcincm hypno
tischen Ervcrirncnte, fort."
i r jm- mitten un," i-tcite er
' nd l).-n:tr feine -.lasen m meine.
! I, l:..:v rerüellt, dein er
znn den ' .: .1 a.v.isc i.., im r,f
: ive;:!t::i :;:'K;,: t.;i amtellen innre,
nder ei i'r. .;.:;:; di ixd i'!
' ruhig ins (''.: : CHIC .Seil liV.ljl
rm-idenc i.ii diesen Blut itimcnagt.
I his xlei-lil, x'iüc um mir!) her zu rer
i Mnmudeit schien und teil nichts st!-J ein
! tfanr feuriger Augen U'afcuwlw, das
'sich mir bio auf den Grund meiner
. 2eelf cii'lüin'iie. .'.,!, versuchte es.
meine Augen m ihrem Blut zu ver
schließen, vermochie es aber niciit.
(Großer und größer leurde diese furcht
baren Augen, bis sie den ganzen :tfaum
ansrnsüllen schienen, dann kam ich zu
mir und fand, daß mein Schwager vor
mir stand und mich mit besorgter, aber
zufriedengestellter Miene betrachtete.
Auch die anderen Herren waren wieder
hereingekommen und richteten allerhand
fragen an mich.
Und ich l:.,ne nicht einmal etwas zu
erzählen, nicht von fatalen Empsin
bir.ia.eit tmd dergleichen. Mir war. als
sei ich ein Teilchen eingeschlummert
gewesen, das war Alles. 'xm Uehrigen
zeigte die Uhr, daß das ganze Erpcri
ineiit die Tauer von wenigen Minuten
nicht überschritten hatte.
A'un," frtrgtc ich meinen Schwager,
wie ist, Tir die Hnpnotisirung gelnn
gen?" Ueber meine weitgehendste Erwar
Inng hinaus." sagte cr und mir schien
eine starke Bedeutung ans seinem Tone
heranSzullingen. -ic fühlst Tu
Tich?"
.(Ganz gut." sagte ich, aber ohne
Tich etwa kraulen zu wollen, von
Hypnose verspüre ich kein bischen!"
Nicht? hüi werden wir ja
sehen." sagte er gelassen und zuckte die
Achseln. Aber nach einer togneikflaschc
griff cr doch und schänkte sich wohl
ans Bersehen ein Weinglas voll
davon ein. Er sah übrigens einiger
maßen angegriffen aus und taumelte,
als cr durch'S Zimmer schritt. Ich
ging ihm nach.
,,',vehlt Tir etwas?" fragte ich ihn.
Nie!!! doch, ein bischen starker Herz
schlag, sanft nichts." sagte cr. aber
diese Erperimeme greisen mich aller
dings ein wenig an keine Angst, es
geht schnell vorüber. (Gute Nacht!"
Mit diesen dorten sank er anfeinen
Stuhl. zog aber gleichmiilhig eine Eigar
re ans feinem von meiner Schwester mit
einem (Goldnionogramni gesiicktenVeder
futteral und blieb ruhig dort sivcn,
während wir Uebngen nnS zur Ruhe
begaben, untcnvegS noch über den Son
dcrling spöttelnd, der fich's durchaus
in den ,(l?pf setzen wollte, mich hypno
tisirt zu haben.
Zch freute mich schon auf die Nacht
ruhe und wollte mich flngS in's Bett
begeben, zu meinem schreck aber bekam
ich das gar nicht fertig, ch wollte
mich auskleiden, statt dessen aber
nöthigte mich ein mir fremdes Etwas,
über meinen Koffer zu gehen und ein
schön verziertes altes Jagdmesser, das
mich einst zum auf gereizt hatte, von
dort herauszuholen, vergebens rief ich
meine ganze ,'illenslraft wach, die
'asfe auf ihren alten Platz zuriickzu
legen, . denn ich hatte das dumpfe Gc
fühl, als sei ich im Begriff, (Gefähr
lichcS zu thun. Aber nicht ivillc schien
wie gelähmt, ich handelte direkt dtiizc'
gen, als ich das Messer sorgfältig auS
der Scheide zog und mit dem Taniiien
die Schärfe der Klinge prüfte.
Tenifclben geHeini nißvollcn Einfluß
gehorchte ich, als ich jetzt die Pantof
feln abstreifte und auf leisen Sohlen
in's Schlafzimmer meiner Schwester
schlich. Hundert Mal versuchte ich um
zukehren, aber die unheimliche (Gewalt
trieb wich vorwärts, bis ich ungehört
in l'cmis Schlafzimmer gelangte. (Ge
räuschlos schloß ich die Thür hinter
mir und ging auf den Zehen auf das
Bett zu. TaS Zimmer war beinahe
finster, doch genügte der Schimmer
einer auf dem Waschtisch stehenden
verhüllten Lampe, mu mich das (Ge
sicht VcuaS erkennen zu lassen. Sie
lag friedlich schlafend da. doch zeigten
sich Thräncnspuren auf ihren blassen
langen.
Ciine daß ich mich umsah, prägten
sich die (Gegenstände des Zimmers deut
lich und auf immer meinem (Gedächtniß
ein. ?o bemerkte ich anch, daß auf
einem jlaniin eine Uhr stand, deren
Zeiger auf zehn Minuten vor Zwei
wiesen.
Was thue ich denn hier, barmherzi
fler Himmel?" fragte ich mich. Welch'
furchtbarer Einfluß beraubt mich mei
nes freien Willens?"
Und wie ein Bli!; durchzuckt mich
die Erkenntniß: Eine Mvrdabsicht
hatte mich hergeführt die Absicht,
meine eigene Sclnvcstcr zu morden!
Warum wacht sie nicht ans?" dachte
ich in meiner Todesangst. Warum
rettet ihr Mann sie nicht von diesem
Mord: und mich von dein entsetzlichen
Verbrechen?"
Ihr Mann !
Tas war die Lösung des (Geheimnis
ses. Er hatte mich also doch hypnotisirl
und ich war der Träger seines Willens.
Warum ober sollte ich seine Frau,
meine liebe herzige Vena todten?
Und mm plötzlich sielen die Worte
mir ein, die er mir wahrcnd meines
kurzen hypnotischen Schlafes zuge
flüstert hatte.
Tu zweifelst an meiner Macht?"
hatte er mir zngerannt, oder vielmehr
zngcischt. Narr, der Tu !,'ist! Und
närrischer noch, Tir einzubilden, daß
Tu Manuela erobern lannst. Mein
wird sie sein hörst Tu? Mein!
Teinc hysterische blasse Schwester soll
mir auö dem Wege! Und Tu bist's,
der sie mir aus dem Wege räumen
soll! Ja, Tu sollst sie 'umbringen
und für dar Verbrechen büßen, damit
ich meine Freiheit und Manuela gc
li'innc!"
Nun war mir Alles klar. Und doch
konnte ich nichts thun, dermordgeweih
tett Hand Einhalt zu gebieten. Meine
Qualen .rmchseu. Wie, meine geliebte
Schwester ich sollte das Messer ans
sie zücken? Und dabei trat ich näher,
immer naher an ihr Bett, zog sorgfal
tig die Tecke bei Seite, erhob das
Messer zum Stoß da horte ich es von
der ickir aus dem Jumiinfun-j her wei
schien.
!wo pleilich war ich r.'eder ich
selbst, wer wieder Herr meine Wn
lens. Alle Qualen i.iuleit ven mir eh.
ich stie: einen ?chrci der Erleichtern".-,
aus. Nach der i';m;e:ile)"eu e-reiuria
von fiimvenrinendcit 'Martern stellte
alsbald die Winh sich ein. die Wu::,
auf den teuflischen Menschen, der :c
das Messer in die Hand gezwmwen.
dasselbe Mein,-, das ich jett auja:!:
mend bei Seite warf. Und min zu
August Engel ! ch stürzte ans Venas
Schlassiube in's Ziauchzimmer und
wirklich, d.t saß er noch, als ich winh
bebend die Tbiir aufriß.
.Ah. August," rief ich und trat ruf
ihn zu. Ah, Tu" aber jedes andere
Wort blieb mir im Munde stecken.
Mein Schwager saß bewegungslos d.'.
er war todt.
Um zwei Uhr mußte er gestorben
sein, in derselben Minute, deren Aus
gang er mit gepreßtem Herzen ent
gegeiigewe.riet hakte. Um zwei Uhr
sollte es gethan sein und im testen
Augenblick sprengte das übervolle Herz
seine Fessel, erlag es dem allzu starten
Truck der Erwartung. Nun wurde mir
auch klar, wie so mein Wille so ploy
lich wieder frei geivorden war. Wenn
August Engel nur eine Minute spater
starb, war es um meine Schwester und
mich geschehen, denn keinem Nickn er
der Welt hätte ich meine moralische
Unschuld au dem Bergehen beweisen
können. Ja, es gibt Tinge zwischen
Himmel und Erde, von denen sich
unsere Schulweisheit nichts träume:'!
läßt.
Manuela ha! nie davon erfahren, zu
welchem 'Mordplan sie den Anssililag
gab. Und wenn sie mir nicht etwa jetzt
über die Schultern guckt oder nachher
in meinem Schreibtisch herumkramt,
soll sic's auch ferner nicht erfahren.
Sie hat das fallet längst aufgegeben,
um ein lebenslängliches Engagement
anzutreten als meine Frau. Lena
trauert ihrem Manne aufrichtig nach
und hat noch Nicinandiin von den
.iinipfen erzählt, die sich unstreitig in
den letzten Tagen zwischen den Ehegat
ten abgespielt hatten.
Tchwttr auf den Zpf. Wenn int
Mittelalter deutsche Frauen vor (Ge
richt einen Eid abzulegen hatten, so
mußten sie auf ihren Zopf schwören.
So leistete, wie der Historiker Saklcr
berichtet, noch im Jahre l io; die (Grä
sin Verona von Zvllcrit einen solchen
Eid. Sie mußte ihren langen, schönen
Haarzopf, nachdem festgestellt worden,
daß derselbe echt war, um die linke
Hand wickeln und dieselbe dann aus die
Brust legen, die rechte Hand aber hatte
sie auf den Amtsslab des Nichters zu
legen, der ihr den Eid abnahm. Anch
im Oesierreichischcn war diese eigen
thiimliche Eidesleistung gebräuchlich;
nur mußten die Frauen dort nicht auf
einen, sondern sogar auf zwei Zöpfe
schwören, wie das Wiener Stadirecht
vom Jahre 1351 vorschreibt. Permnth
lich rührte dieser Unterschied nur von
der abweichenden Mode her, daß die
schwäbischen Frauen im Mittclalter sich
mit einem Zopf begnügten, während
die vstcrreichisehcn Edeldamen sich mit
zivci Zöpfen zu schmücken pflegten.
Vielleicht. Picfke: Hör' doch
'mal, Ede, was da bei klotzig wieder
für ein Skandal ist! Und dabei sind
die Leute erst ein paar Wochen vcrhei
rathet!" Passte (horchend): ..Ja,
ick laß mich hängen, wenn klotzig ich
eben feine Qlle verhaut ! " P i c f k c :
Vielleicht hat cr se uff Abschlags
Zahlung ! "
Kmikclvcrle r.f das Telephon."
VK'Ie Wörtkr flil't ptf schon
Aas sii't Xi'iititl) für iolopdon":
Äiuiilji'.iipiYriior, Töiicr, iiinii'r,
v2iin'iriuunv iii'.'jlor, äVcilfiitiingor,
Plavven'd', .Ulimittaiifli'litH-,
P!adcttaschk, örterblitif,
:)tctfl)i!rfiif, 'l'Iapporfdilaiiflf,
'bknwMchiutt', selbst lcn'vmchlaji',
.ilotichljoni, 2ci)i'lli)orii, 'Jlfolflniisitjer,
.foiiüipioii, GiluinvUMiiotaiiiilior,
Vslunoliv, ')lcA) nd rti'viiipvsldiloitce,
Epmchsirick, Bliviiuk, .HUiiisiiH'vlu'citor,
liiniohe, Plattkn'i'lappk, 2pvc;1i&ral) t,
UiifiliidsHaslirirfitbviiifii'v, orijbraljt,
SL'fitirtiiiiat, .lilonuHfniiiint',
iStitbonliordn'r, lOteileultnifje,
l)rc u b I ii in; 4s?o 1 1 1 vo m tt r,
vichroabboliiuivM'diniiit.M'chnuut'iiötlioi-,
i2d)atlfif spinnst, SViitdifvipaivv,
2onftriff, müntilidnu' i-ovfalirer,
jvcrnipvori), Sflilidinm-, Tonivaiidbrechcr,
31oppolftal)lbli'd)i:inii,ntpn'd)i'i-,
Qnassi'lsleipp,', pn'djpoft, Töne
Leiter, Cüiant, 2ircne,
Vinsikaliid) üiiftflf&iiel,
linblirf) Spn'diciniSimiSmtdkll"
D rr n llc i n H r 0 c n n c 31ütnn.
Cinc Ckschichie iii fünt PoNbriksii.irtcn.
1.
Liebe Maus!
Ten ersten Morgen meiner Anwe
senheit in Wien beniit-e ich bereits,
um Tir einen liebevollen (Gruß .zu
senden. Es ist wunderschönes Wetter
geworden und Tu hast Nccht gehabt,
mit unserem kleinen Edgar noch an
deut schönen Wörthersce zu bleiben. Es
wird Euch gul thun. Te Wohnung
habe ich in Qrdnuug angetroffen: sie
rircht, wie es sich gehört, niederschla
gcnd nach Naphthalin. Mit Befried!
guug Hahc ich die Wirkung dieses treff
lichen Mittels im Schlafzimmer ge
sehen. Einige Schaben haben ihren
(Geist gänzlich ausgegeben, andere haben
sich, offenbar um dem todtbringcnden
(Gcsianke zu entrinnen, krarnpshast in
die Vorhänge und Tcppiche verbissen
und regen sie nicht mehr. Tiese kann
man ja ruhig sterben lassen, denke ich,
während es sich empfiehlt, auf die noch
herumfliegenden agd zn machen.
Drei habe ich heute schon erschlagen
und dabei crsahrcn. welcher Schade
durch solche Thiere angerichtet werden
kann. Bei der Exekution des zweiten
ist nämlich durch den Schlag mit dem
Stiefelknecht ich hatte nichts Ande
rcS gerade zur Hand die hübsche
Alt'Wiener Tasse aus Teincni Tni
incan in Scherben gegangen. Mußt
nicht bös sein, ich sause Tir nächstens
eine ähnliche; der Schabe, der weiß
(Gott noch wie viel Teppiche gefressen
hätte, ist aber auch bin. soeben hat
sich dir e.Iie V: i . 7 e eriereiin
rerzeüeüt. etc r.:ir . e: iir l'.ie'tich
zne.ewi.sei, tu. 2i: :;;:.: ! mir sehr
alt te-r. lieber c:-, f.-.:::t: aas
ihr mit Leicht'!'!! j:r;t e.itc Weil'cr
mae.,en. "cieMci.lt :i.ue es ?.v. fetter
aewe'en. 1 :i
'.t'cil c:r.iS :tn?crcr
rer !
Tieninnaecheii behalten, meinen'. egeu
sogar die h ißlickere. ,'.ndcs:. die raar
Wechen tt.d für meir.c geringen Bc
diiisnisse. wird es die Alte ja auch noch
richten. E? tüßt Tich Teilt getreuer
Atigutt."
.Meine theure Qlga!
Wegen der gebrochenen Taifc hattest
Tu mir leine selche i'im'c zu gehen ge
braucht ! Es iü gut. von mir aus selt
nen die Schaben iherumtliegen, wie sie
wollen. 2ic thun es auch jan: li.iüg.
Tic alte Lisi sangt sie jetzt mit Vegei-
leim, den sie aus klangen streicht.
vcieer it eine etccr iiaugen vom
Naclnlasichen in mein Bett gefallen
und hat ans dem Leintuch so viel Leim
zurückgelassen, daß ich mich ans Ekel
veranlaßt fühlte, die Bettwäsche zn
wechseln. Wir haben nach einem ande
ven Leintuch gesucht, aber keines gefun
den. Es waren nur Tischtücher da,
weißt Tu, die damastenen. Zwei davon
sind jetzt in meinem Bett es liegt sich
ganz angenehm ti.hl darauf. Bin
ordentlich tvlz, daß ich mir so zu bei
seit wußte. ;ia, wenn man allein ist,
lernt man r.üeilei, zum Beispiel Feuer
machen im Herd zum Frühstück.
,!.
111t
ich nicht auf die alle Lisi warten will,
so werfe ich ein paar Stücke Sohlen in
den Herd, gieße Spiritus darauf tdeit
Zchnellficder hait ja Tu tnitgctipui
lucu') und das Reitet brennt großartig.
Nur sieden will das Wasser nicht recht,
weil das Feuer immer zu früh aus ist.
Werd' aber scheu noch daraufkommen,
wo der Fehler liegt. (Gestern bade ich
mir Eier ans diese Art gekocht. Sie
waren noch etwas roh, als ich sie dann
aufschlug, aber was will man von
Eiern auch Anderes erwarten, sie tom
meu ja vom Lande. Tie Lisi ist eine
brave Person; eine halbe Stunde lang
steht sie oft auf dem Ztiegengauge
draußen bei den Tienstmädcheu der
Nachbarparlci und gibt ihnen Nalh
schlüge. Tanir helfen ihr aber auch die
dankbaren Mädchen beim Wassertragcn
für mich. ie,n Tag vergeht, wc ich
nicht die Eine oder Andere in unserer
Küche sehe, wie sie die vollen Wasser
eimer schleppen oder sonst wie Hau
tiren. Beide Mädchen sind gar nicht
übel und ungemein artig; wir Haben
nie solche. Viele ittissc.
August."
Liebste "lga!
Nun fange ich mich schon zu furchten
an, wenn von Tir ein Brief kommt.
Was kann denn ich dafür, wenn die
Lisi so beliebt ist bei den Tienstmäd
dien? Und daß die damastenen Tisch
tücher in's Bett gehören, das habe ich
keinen Augenblick behauptet. Aber
Sacktücher habe ich doch zn diesem
Zweck nicht nehmen können. Tu Hat
test eben den Schlüssel zu diesem
.(tasten nicht mit Tir nehmen sollen,
klebrigens habe ich Tir zu Liebe die
Tischtücher in die Wäsche gegeben und
einstweilen die !lavicrdcckc eingebet
tet, bis die Wäscherin das Leintuch
bringt. Bezüglich des Ztaubes kann ich
Tich voll kommen beruhigen. Zch habe
ihn von der Lisi immer in's Vorzim
mer kehren lassen, daliegt Hinter der
Toppe! thür schon ein ganzer Hausen.
Wenn ich einmal Morgens länger Zeit
habe, werde ich den Mislbaner rufen
lassen und ihm für das Wegräumen
eine Schachtel Eigarretten geben loVifi
kann man einem öffentlichen Funktio
uär doch nicht anbieten 1. Vorläufig
ging das noch nicht, denn ich mußte
immer fort und hahc die Wohnung hin
tcr mir mit dem Munstschloß abgesperrt.
Tu wolltest ja nicht, daß die Bediene
ritt in der Wohnung allein bliebe, nnd
eö scheint ihr auch recht zu sein, daß sie
so früh gehen kann. Merkwürdig flin?
ist diese alte Eid?cbsc. In zehn Minu
tcn hat sie zusammengeräumt und die
jcleider gereinigt. Freilich sieht so eine
hochbctagic Person nicht mehr gut;
gestern hat sie meinen hellen Sommer
Hut mit der Stiefelbürste behandelt
und den Zrrllmm erst bemerkt, als der
Hut schon wie ein Zebra aussah. Fällt
sie nicht ans d-c iiiie vor mir deshalb
und bittet mich um Verzeihung?
Na, na, na, Sie alte Schwarte."
sagte ick beinahe gerührt, lassen Sie's
nur gut sein. 'Wir Menschen sind alle
sammt Schwächen unterworfen. (Geben
Sie den Hut zum Hulrnacher. damit
er die weißen Stellen auch noch schwarz
färbt, und damit basta!"
Andererseits ist sie außerordentlich
sparsam. (Gleich am ersten Tage habe
ich ihr einen (Gnldcn für Schuhwichse
gegeben und damit ist sie bis heute
ausgekommen, trotzdem sie so viel
davon für meinen Hut verbraucht hat.
Wenn ich immer so leben könnte, würde
ich eine Menge (Gcld ersparen. Zn
Liebe Teilt (Gatte."
4.
Meine Liebe!
Tir kann man nichts recht machen,
das sehe ich schon. Ihr Frauen glaubt
eben, daß Alles d'rnnter- und d'rüber
gcht, wenn Ihr nickit da seid. Toch ich
gehöre zu den Mannefn, die anch auf
eigenen Füßen stehen können. 'Mich
betrügt man nicht. Heute ist ein Armer
gekommen, der mir gesagt hat, er be
käme jeden Freitag von uns das Essen.
Ich mußte mich natürlich bei ihm
entschuldige, da ich ja keine Menage
führe und gab ihm als Ersatz für das
Essen fünfzig Kreuzer. Er bedanlke
sich höflich, erinnerte mich aber, daß er
während der vier 'Wochen unserer ge
mcinsamcn Abwesenheit ebenfalls leer
ausgegangen fei. Tcr Mann hatte
Necht und ich gab ihm daher noch zwei
(Gulden, womit ich in Tel nein bann
herzigen Sinne zn handeln glaubte.
Nach ihm kamen dann roch sieben
andere Arme, die Alle am Freitag das
Essen von uns haben und die ich daher
in ähnlicher Weise entschädigen mußte.
Ich wußte gar wicht, daß Tu Ü viele
m'rtrr: .S
. . ."T " , t i.'
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DM.'D.J'.iz.i,. s)MmU-
MWch. 6MW - Ulsl-MW.MM
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teiSiMATH- wAGwsii. r immm
X; ' S;-
.'jp frv- ff
W'h'i&2
Ä; lid
Z-i?' Tie
Ledee., iick
kommt
Arme speisest, Tu gute Scckc. Tcr
gleichen kommt freilich, wenn man
Hattswirthschaft führt, billiger zu
itehen. weil ja doch immer mehr gekocht
wird. Ich war nur froh, daß die
Annen sich wenigstens so zufrieden
zeigten, denn um fünfzig Kreuzer pro
Mahlzeit kriegen sie ja doch nirgends
so gut und reichlich zu eisen, wie bei
uns. Heule war die Wäscherin da
und brachte unter Anderem das Lein
tuch: es trägt jetzt cinc andere Matte
als die unselige, sieht aber sonst ganz
aus wie ein Leintuch, weshalb ich es
vhnc Umstände annahm. Bei einigen
anderen Wäscheslücken sind mir kleine
Bedenken aufgestiegen. So zum Bei
spiel erinnerte ich mich nickit, je ein
paar zerrissener Frauciistriimpfc getra
gen zu haben. Besondere Kennzeichen:
sie haben gar keine Fersen und eine
unsinnige Wadenbreite. Unter meinen
Socken sind zwei fremde dabei, die
aber auch nicht zu einander passen;
diese werde ich dem Hausmeister schen
ken. Cdcr meinst Tu, daß ihn das
etwa beleidigen konnte? Ja richtig,
noch eine Frage: die Lisi hat eine
Nichte, die übermorgen nach der Stadt
kommt, um einen Ticnst zu suchen.
Und da hat sie mich gebeten, ob das
Mädchen, das sehr ehrenhaft nnd sitt
sam sein soll, einstweilen vielleicht in
unserem Tienslbvtcnzimmcr untcrgc
bracht werden könnte, weil sie selber
keinen Platz hat und anderwärts das
arme junge Blut vom Lande leicht
verdorben werden könnte. Meiner
Meinung nach wäre nichts dabei, der
Lisi diese (Gefälligkeit zu thun; daher
habe ich ihr schon halb und halb zugc
sagt, wollte aber doch Tir als der
Hausfrau von der Sache Mittheilung
macheu, weil ich Teinc Neigung zu
grundloser Eifersucht kcuuc. Erholt
Euch nur noch recht, mir geht es ganz
erträglich. Teilt braver, treuer Mann
August."
Liebe Frau!
Ich finde keine Worte für den Ton
TeincS Schreibens. Tu nennst mich
einen Esel, den man nicht einen Tag
allein lassen kaun. Verdiene ich solche
Vorwürfe, ich, der ich durch das Inier
rcgnuiu, einzig mit Hilfe einer (Grei
sin von der Fußwaschung, das Haus
wcscn in Ordnung erhalten habe?
Tem N'eincn ist Alles rein. Taß Tn
kommst, ist keine Trohnng für mich:
noch weniger trifft es mich hart, daß
Tn mich nie wieder allein lassen
willst. Ich habe gezeigt, was ein
alleinstehender "Mattn zu leisten ver
mag. Ter Staubhaufcu hinter der
Vorzimmerlhiire ist schon fort und
Schuhwichse noch immer geung da.
Tic Ltsi habe ich um Entschuldigung
gebeten betreffs ihrer Nichte; sie weiß,
daß ich keinen Anstoß an der Eingnar
tirung genommen hätte. Nun magst
Tu kommen. Es erwartet Tich schmerz
lich bewegt Teilt unschuldig gekränkter,
aber milde verzeihender (Gatte."
Bürgrrsittn eines aUen Römers.
Als einst im römischen Reiche eine
mittellose. Stadt eines gesunden Trink
wasfers bedürfte, da kam ein reicher
Bürger zu dem Imperator nnd legte
die Hälfte feines großen Vermögens
an den Stufen des Thrones nieder mit
der Bitte, ans diesem (Gelde für jene
arme Kvinmittie eine Wasserleitung zn
bauen. Tie Geschichte hat den Namen
des selbstlosen Römers aufbewahrt.
?in Vergnügen für ncrd'üse Leute.
Im Jahre' 1711 besuchte der Zar
Peter der (Große von 'Rußland den Knr
siirst von Sachsen, August den Starken,
und sein Land. Bei der Reise durch
Sachsen kam der Zar auch unweit der
böhmischen Grenze durch den durch seine
Spielwaarenindustrie bekannten rt
Cllicnihnii, in dessc,t Nähe das ehe'
mals auch als Münzstätte verwendete
Ktipfcrhammcrwcrk Saigerhiittc-(Geüii-thal
licgt. Tic Chronik erzählt davon
folgende (Geschichte. Tcr Selbsihcrr
scher aller Neusten führte, nachdem er
in Freitag mit in die Tiefe der Sil
bergriiben eingefahren, in der (Grün
thaier Saigerhiitte einen seiner höchst
wunderlichen Einfälle ans. TaS Nie
derfchmettern des großen Kupferhani'
mers machte ihm großes Vergnügen.
(Gent wollte er wissen, welche Empfin
dung Ter haben müsse, !vr auf diesem
großen Hammer reitend, dessen Nie
Vorschläge aus den Ainbos mitmacht.
(Gewiß ein Einfall, den nur ein Rune
haben kann. Zur Freude seiner russi
schen Begleiter, zur Verwunderung der
Hciinmcrieiitc und zum Entsetzen der
sächsischen Kavaliere, welche Kurfürst
August der Starke ihm als (Geleite
mitgegeben hatte, bestieg er alsbald
den großen Hammer, der 'dann in vol
len (Gang gebracht, mit Mark und Bein
erschütternden Schlägen niedersiel.
Jeder andere Mensch würde von dieser
gewaltsamen, alle Knochen des Körpers
durchdröhnenden Erschütterung sinnlos
geworden sein, Peter der (Große war
dabei ganz wohl und sidel, die unge
wöhnliche Anregung" war ganz nach
seinem (Geschmack. Bis jetzt ist cr der
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Einzige geblieben, der sich ans diese
Weise minist hat.
Tie naturalistische Schal!spielkui,,1
datirt nicht von unserer Zeit und
mittler, die sich im Krankenhaus ihre
Vorbilder fuchien und dort ihre Sin
dien machten, i; reu auch vor Sarah
Bernhardt u.;o vor der Tust' keine
Seltenheit. So gab Talma einst
Nichatd den Tritten in seiner grandio
seit Art nd erzielte damit stürmischen
Erfolg. Am, nächsten Tage aber trat
der kleine, buckelige und lahme Tichler
Lemercier bei Talma ein, Es war
eine herrliche Leistung," sagte er,
allein in den Bewegungen war Ihr
Jiünig vergriffen, So bewegt sich kein
Buckeliger und lein Lahmer, und wenn
Sie wollen, zeige ich's Ihnen, wie
man sich da richtig bewegt, denn ich
kamt ja leider (Gottes der .Vtnist diesen
Ticnst erweisen." Und ohne die Ant
wort Tnlmas abzuwarten, zog Lemercier
sich aus und zeigte dem großen Schau
spieler vor Allem die Anatomie der
jcriippef," wie cr es nannte, dann
machte er allerhand Bewegungen, zog
sich wieder an, nahm das Buch zn
Richard dem Tritten" und begann
nun die :ivlle zu rezitirett. Talma.
der von der Szene, die ihn anfänglich
geärgert hatte, allmälig gefesselt
wurde, wandte lein Auge von den Be
wegungen des Tichlers und am Abend
darauf erlebte der Künstler als Nichatd
eilten Triumph, der den ant ersten
Abend noch bei ej.'ri lein übertraf.
in Schlafwagen. Von einem origi
ginellen Neiseerlebniß weiß Lord Aber
decn zu berichten. Fährt cr neulich im
Mitternachkszngc von London. Natiir
lich im Schlafwagen. Früh wacht cr
auf und ficht sich gegenüber einem
(Gentleman sitzen. Pardon," sagt die
scr, darf ich wohl fragen, ob Sie reich
sind?" Hm," cntgcgnct Lord Aber
den, 's geht cm." Tarf ich fragen,"
fährt der Andere fort, wie reich Sie
find?" Hm, so ungefähr zwei'- bis
dreimal hunderttausend Pfund."
So. Na, wenn ich so reich wäre nnd
ich so schnarchen würde wie Sie, dann
würde ich mir auch ein ganzes oupec
nehmen, um die Anderen nicht so zu
stören. "
Seltsamer Wunsch. Tie (Gattin
' des Saiirilers John Tryden, Elisa-
bclh Howard, beklagte sich häufig dar
! über daß ihr (Gemahl sich tun seine
! Bücher mehr belnnmierc. als 11111 ihre
Person. Kannst Tu mir es verdctt'
, tcn. weint ich bisweilen wünsche, selber
- ein Buch zu fein, damit Tu Tich
i mehr mit mir beschäftigtest?" Ein
, Buch, meine Liebe?" rics Trüben, in
: der That, cm vortrefflicher (Gcdankc !
I Noch lieber aber wäre cs mir, wenn
i Tu ein Kalender wärest?" Warum
1 ein Kalender?" fragte die (Gattin vcr-
wundert. Nun, weil ich Tich dann
alle Jahre neu bekäme!"
'pnichr.
Von )ri!.i Sch,n.
Gin llrtlinl, nbgeinfit in Eile,
il'nn fpat'veiii llv'beil lmrD'-J wvbiunrjt
Und doch, ei aiid) vo ih-alirljeit Ijänat
(ewisi an jedem i'pinnl)n!e.
Moder sei die ,'iun! doch Inminelieme
Vifflt iliv dnj fade evsiiintiiidi Ä'oderne!
3u echte .nnwer! iei Ih zum ,'iein
äi!al)v und iditn -da heißi ewiq modern!
Eine 2mte L anderer nil't e$ im Vebe,
Tie finden, ivie sehr sie ticli alMliem,
(md' immer dao lel'Ie Z lint Brod verel'en,
lrad' immer den lernen 2tnl)l beie'M.
( freut sich ."Zeder ieiner lieden Vade.
Ter Hans und Hof sein fteti'ieo Eigen nennt,
Eino aber in och lietj're .viiiiinelctv.ibe:
Irin steine fiqiie firii'iv Ztiid Talent.
Ter kann im rolle Ernste 'ane,
Taf; er ein einte Buch geniesü.
Tev dri noch sinnend weiterlieft
Wen er eö lauqe ziiqeichlaqen.
;ch bin ;u!rieden! 'ceuft der '.lueu'di rermeiien,
Wenn er, inac er erieljnt, evrinuint hat;
l.'dwede? Mal, inen man sich iattieeiefiei:,
jeutt man, man sei für immer tat;.
R i e s c n - A a 1 e. Wie Alaidi in
seiner ttordalbingischctt Ehrontk" cr
zäblt, wurde im Jahre l.".j bei St.
Margarethen an der Elbe ein Meeraal
gefangen, der sechs Fuß lang war und
eine Elle im Unifang hatte. Annähernd
dieselbe resoel kable Vauge wies ein
im Jahre 1.', auf Feiee nach Ablauf
der Fluth auf deui Verlande gesunde
er Aal ans. der fünf Fuß und elf Zoll
maß und ni Pfund schwer war. Alle
überragt aber der im Jahre ;;('
erbeutete Büsimier Riescit-Aal. Tiefer
(Goliath unter seines (Gleichen hatte
eine Vänge von vollen sieben Fuß und
wog, nachdem die Eingeweide heraus
l.m'ommnt waren, noch 3" Pfund.
Tie ,S a hl der Scl b st tu ordc
in England ist in den letzten :!0 ,Zah
ren von ''', aus pro Million der
Bewohner gestiegen. In gleicher Pro
gression hat sich, wie im Spcetator"
ausgeführt wird, der Verkauf von (Gif.
tcn 'vcrmchrt.
rM
, m0m?n
? 't . ' Tf -V ' ' , . . ..v t. . ' -
S AT-A Ä ' ; ' I
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fxr.Ai.E aukI.
IK. A. i:x.
Ut'Hi' vic attögczcichnctc
LSirtttttg DR. A. OWENS
lcitrischcn Gürtel gcbcu
folcnvc ttclzciltc ncvn Llus
kuzlft: Friedrich ,'clhkcl, Htnuan. Jlls..
Lcbcrlcidcu.
y)Mt P. Nci'.fcld, Juman, Kans,,
Nervosität.
Aler. Lcfoll, Timdcc. Jlls..
Paralysis.
Adslf Brciinccke. Aristviclc, N. ?).,
Herzleiden.
Kirchstciil, Newburg. Ja.,
Miigcnlcidcii.
Math. Brummer. Thorp. Wis..
Nückciischmerzeii.
Nil. Wcllciistciil. Ponca. Nebr.,
NheuniatismitI.
F. Bockelheide, Northville, S. Tak.:
Vhronischcr Eatanh.
Yhrist. Bcchlcr. Te Wilt. Mich.:
Malzcnlcidcn.
(?!ist. charf, Tannlon, Minn.:
Krciizschmcrzcit.
Airs, iese, Ncoka, Iowa:
Gcbäriittitlcrleidcil.
Fr. Lohse, Banner, Wis.: tZicht,
und Diele Andere. Nähere Auökiiiisi darüber
giebt.
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Terselbe enilialt Äbbildnngeit unsrer Oiiir
tcl und Vorrichtungen, Preise derselben, sowie
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utation. Ttescr Katalog ist in Teutsch ge
druckt und wird gegen Eiiisendititq von li
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Pliotographie der Deutschen .aiserfantilie
geht frei mit jcdcm Katalog. Adressiere
The sllWFN electric et.lt &
lilC UbVl.ll PPLIANCE CO.,
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TaS gröstie elektrische C A r t tl a l-i t? c in c 11 1
der Weil.
fc'rraahnt diese Heilung, wenn ,,!ir an unS Imeeibr: f
iulini einen bcutjdK'ii eotreipintDeiitcii in iiiiirt'r iii .
(ir-jS?i
Gegerbte E l e p H a n t e tt H a u t
ist über einen Zoll dick und steht hoch
trn 'pretie.
Tie L'ibel, allen und neuen
Testaineitts, enthalt nngeial,,' ,".,5i0,
000 Buchstaben.
i t 1 t :") , 0 0 0 S ch ü lern und
velucrii '.ourden liirUidi die ofsent-
lichcit Schulen Ehicagos wieder eroff-
ct.
Tie S ch r i f t st e l l c r i n M i ß
Braddon hat, nach ihrer eigenen
Angabe, bereits ,uu,0lU Mark
Honorar erhalten-
Ans den s-afrtkanischcn
D i a rn a n t c 11 f e : 0 c r n find seit deut
Jahre 1 8 ( j 7 für ,;)O,ü00,O0O Mark
Tiarnantcn erbeutet worden.
(Gegen 40 0 Offiziere der
deutschen Armee sind seit der in 18
ftattgcfundcncit Thronbesteigung V,'il
hclms des Zweiten pensioniri worden.
Täglich S:i,00(,0 1) 0 würben
für Kapital und Arbcit verloren gehen,
wenn die sämmtlichen Eisenbahnen die
ses Landes dmch einen Sinke oder
Boycott blockirt wiirdcn.
Die Tochter des j a p a n i -fchen
Kaisers, eine l.',jährige
junge Tarne, wird gegenwärtig in dem
französischen A'oiincntloster von St.
Acauer bei Montdidicr crzogcn.
Tas kostbarste Brief in a r -
tciiaibiim besitzt nicht mehr der
Pariser Rothschild, sondern der Herzog
von (vsllltcro in (venua ; es hat eine:.
Vcrth von angeblich o.üoo.ouo Mari.
Tic C h r t r 0 m p c t c it Beet
Iiovcnö, welche er anwendete, um
die Mißlichleiten seiner Taubheit
einigermaßen zu überwinden, befinden
sich in der 1 Dinglichen Bibliothek in
Berlin.
Tic 9iic seit rattch des Exsewi
torö V-arren 111 Wyoining hat einen
Flachcnraum von I tiO mal ö englischen
Meilen. Auf dem Vefitzthnm befinden
sich 'ii,i Pferde. i:,om) S.ück Rind
vieh und lO.imi, Schase.
Bei geschmiedeten Eisen
st üben nimmt die Tragfähigkeit im
Verhältniß zum Quadrat des Turch
Messers zu. Ein einen Zoll dicicr
Eiseustab tragt T000 Pfund, ein zwei
Zoll dicker Eiseustab is.ooo Pfund.
Ten 1 ii 11 g ft e n i anal befi i-t
Eiiiua; cr heißt der kaiserliche lc
tial ;'' er ist -.'iuo Meilen lang und
liegen 42 Städte an seinen Usern.
Sein Bau wurde im Jahre 7.'i begon
neu und erst nach tioo Jahren becuoet.
k"?!S