Per Zink. Pint Valdgk'chichie von iuao X Staus- Ta ut I rief der Fink. Er sag aus dem äußersten Zweige ine weit ausladenden Aiic und äugle mit schief gestelliem Kops nach unten. Dann richtet, er den Kragen wieder aus, blinzelte mit der Nickhaut der Augen vor Erregung, klappt den Schnabel ein paarmal heftig aus und zu und surr I flog er in den Baum hinein, schräg auf wärt zwischen durch zum Neste. Er hatte e hcch hinaufgebaut in die Baurrkrone, wo e in einer Ästgabel gar zierlich und Ich hing. In dem Neste lagen vier hübsch gesprenkelte Eierchen und sein junge Wsib saß auf denselben, da zarte Gefieder kugelig oufgbiasen, damit die Eier 9 gut arm hätten. All fle den Hahn anflikgen hörte, glänzten ihre Augen vor Vergnügen. .Grüß dich Gott. lieber Mann rief sie ihm entgegen, .haft mir gewiß etwa recht Gute? gebracht?' Der Hahn ließ sich, ganz außer Athem, auf da AnflugSzmeiglein nieder. .Gar nicht habe ich mitgebracht keuchte er. .Habe wohl einen schönen, fetten Wurm im Schnabel gehabt, aber den ließ ich fallen vor Schrecken .Wie schadel der schöne, fette Wurm sagte da Weibchen bedauernd. .Aber warum hast du ihn denn fallen lassen?" .Ja, denke dir eiferte der Hahn, .da drunter unter unserem Baum liegt ein Menschenkerl. Jetzt schlZft er und hat die Nickhaut unten und den Schnabel offen. Ader er wird wach werden. Und wird er wach, so sieht er gerade herauf auf unser Nest. Und steht er da Nest, so wirft er einen Stein darnach. Der haut da schöne Nest entzwei und unsere Eier fallen hinunter und zerbrechen.... Der Schuft ! ! Ich will hinunter und ihm etwa in die Augen thun. Dann ist er geblendet und fleht da Nest nicht I Da schalt ihn die Henne tüchtig an: .Pfui, wa für ein häßlicher, böser Hahn du bist!" zürnte fle und zupfte ihm dabei mit dem Schnabel die ge sträubten Halöfedern zärtlich glatt. Sie war nämlich eigentlich stolz auf sein heiße Blut und seine Tapferkeit und that nur so, al ob fle böse wäre. .Wer wird denn den Leuten gleich die Augen ruiniren? Und gar so einem armen, kaum recht flüggen Menscheniungen. Ich habe ihn kommen sehen. Er ist so jung und so hübsch, und sieht so gutmüthig au. Der wirft keine Steine in die Nester, du schlimmer Hahn, du .... " Der Hahn gluckste vor Vergnügen bei ihrem chönthun und ward im Hanoum drehen beruhigt. .Na, in Gölte Namen, ich will ihn laufen lassen, wenn du e willst. Und jetzt Ade! Ich hole dir einen schönen, fetten Wurm." Surr! war er fort. Während die Vögel so über den Freaid, lina sprachen, der unten im Moose schlief, gingen Hand in Hand zwei Menschen durch den Wald, just auf dem Steige, der an jenem Baum vorubeclies. te waren Mann und Frau, aber erst ganz kurze Reit, darum gingen fle Hand in Hand, und der Steig führte zu ihrem Landhaus am Waldsaum, darum gingen sie hier spazieren. Die Frau war schon und jung und der mann auch. Al die schöne junge Frau den SchlZ fer unter dem Baume liegen sah, blieb sie flehen und sprach etwa zu ihrem Manne. Darauf kamen sie miteinander durch da hohe Kraut auf den Burschen zu und sahen ihn an. .Wie hübsch er ist! sagte die Frau. .Ein HandwerkSbursch", sagte der Man. .Und wie arm er sein muß', sagte wie der die ffrau. .Siih nur die vielen Flicken auf dem Rock und den löcherigen vut. Aber er t oroentttcher eule tnv, denn Alle ist rein und nett an ihm trotz der großen Armuth.' .Er ist eben noch nicht lange vom Hause fort', lachte der Mann, .und lebt noch von oen riyren ver grau zvcuner. Da Frauchen sagte darauf nicht, son der dachte nach. Sie machte dabei ein sehr ernste Gesicht und hatte in der rei nen Stirn allerliebste kleine Falten. Plötzlich griff sie nach der Brufttasche ihre Manne und zog sein Portefeuille darau hervor. Er sah ihr verwundert zu, wie sie die Tasche öffnete und in die Fächer guckte. Da lagen die bunten Geldscheine, nach ihrem Werthe in Päckchen geordnet. Der Mann war reich und ordnungliebend. .Du wirft doch nicht Aber fle hatte schon einen blauen Hun dertguldenschein herausgeholt und begann nun gar eindringlich zu betteln. .Bitte, bitte, liebster Mann, laß mich diese Geld in den alten Hut da werfen, ja? Sieh, ich schäme mich immer, wenn ich einen Armen sehe, daß wir glücklich und reich find. Uvd... und... ich möchte so gerne einmal ein wenig den lieben Herrgott spielen. Denk' nur, wenn er aufwacht und sich wundert und freut. . . . wie reizend!. Ich will mir auch dafür da Sommerkleid nicht bestellen. Da Alte ist auch noch gut. Darf ich? Sie konnte so hübsch bitten, daß der Mann schon halb überwunden war. Aber er suchte sie doch abzuhalten. .Aber bedenke doch, Lieb'. . .weißt du, daß e gefährlich ist, in ein fremde Schicksal sich einzumischen? Der liebe Gott fleht'S nicht gern, wenn man ihm in' Handwerk pfuscht. Wer weiß, ob da Geld dem Jungen zum Guten " Er hatte aber gut reden, der Mann; nicht einmal ausreden ließ sie ihn. Sie hatte da Feengeschenk bereit in den Hut de Wanderburschen praktizirt und zog nun ihren predigenden Gatten lachend fort. E war ein übermüthige und zu, gleich herzensgute Lachen, thaufrisch und glöckchenhell.... Bald nachdem die Zwei im Walde ver schsllnden waren, erwach! der schlzfer.de Bursch. Er blinttlte erst mit den Augen, öffnete dann gähnend den jungrothen Mund und setzt sich endlich in seinem MooSbett aus und sah verwundert um sich. .Ahso....!' Er stand auf. Erst la er säuberlich ein paar hängen gebliebene dürr Halm au den Falten seine armseligen Rocke, dann reckt und streckte er den schmieg kamen Leib und sah endlich, die Augen mit der Hand beschattend, nach der Tonne. Witter, stand die schon tief! Und wer weiß, wie weit da nächste Dorf noch ist, und dort eist herumklopfen an den HauS thüren um ein bischen Abendbrod. Da hübsche Gesicht de Jungen wurde finster. Er bettelte so ungern. Aber der böse Magen. Wenn der nur vom Schlafen satt würde. E war so ein köstlicher Schlaf hier unter dem Baum. Der Bursch nahm seufzend Stock und Ränzel auf, stülpte achtle den alten Hut auf und wollte gehen. Da fühlte er etwa leicht und glatt auf seinem Haar liegen. Wa kann da sein? Ein Baumblatt wohl. Ja, wenn auf den Bäumen Gul denzettel wüchsen .... .Herrgott im Him mel droben, da große Geld!!' Der arm Bursch sah vor Freude und Schrecken zitternd auf da blaue Papier, da er au feinem dichten Lockenhaar ge zupft hatt, dann um sich herum, ob Niemand da sei, dem diese Geld gehöre, dann wieder auf den Schein. ...e war wirklich Alle so. Der Hunderter hatte in seinem Hut gelegen, und Niemand kam, ihn zurückzufordern; er hatte ihn also geschenkt erhalten, während er schlief. Dem Burschen ging fast ein Schauer über den Rücken. Von wem war da Geld? Von einem guten Geist oder von einem reichen Menschen. Aber so reiche Menschen giebt e ja gar nicht, daß fle da liebe, schwere Geld nur so schlafenden Leuten in die Hüte werfen könnten! Als doch von einem Geist. Der arme Knabe kniete, die Banknote in den Händen, nieder und da ihm kein andere Gebet al da Vaterunser ein siel, betete er ein dankbares Vaterunser. Dann rief er jauchzend in den roth dämmernde Wald hinein. Aus den Finkeneiern krochen Finken, linder: die wurden bei der fleißigen Füt, terung der Alten groß und stark, und fle bekamen Federn. Dann flog die Gesell schaft, Alt und Junge, eine Zeit zusam men durch den nun herbstlichen Wald und da Nest blieb leer. Der Wind zauste daran und warf die Blätter hinein, die von den Zweigen ringsum gelb und welk abnelen. Dann schneite es hinein und klirrende Eiszapfen hingen sich d'ran und funkelten in der Sonne, wenn die gerade schien. Die Zapsen thauten wieder ab. der Schnee zerrann und die Zweige ringsum kriegten frische Blätter. Da Finken, värchen vom vorigen Jahr war wieder da und besserte singend und schnäbelnd die Schäden auö, die Wind und Regen und Schnee an dem Nefte gethan hatten Wieder lag,n vier gesprenkelte Tierchen in dem Zieste und das gute Weis a darauf mit ufaedlasenen Federn wie eine flaumige Kugel, und der gute Mann flog in Nahrunasioreen rastlos ab uno zu Da kam er einmal ganz außer Athem nach Hause und zeterte und schrie. Ein Kerl saß unter dem Baume. Der hatte nach dem arglosen Hähnchen einen Stein geworsen und beinahe hatte er es ge troffen. Da VoaelvSrchen fürchtet sich und saß im Neste und guckte mit schief geftell ten Köpfchen nach dem wilden Kerl unter dem Baume.... .Hopsa. Weib, ich will dir wa sagen, flüsterte der Lahn plötzlich triumphtrend. .WeiSt du. wer Der ist? Der Kerl vom vorigen Jahr ist'S, den du in Schutz genommen. Ra. was sagst du i" Der Kerl war wirklich der Bursch vom vorigen Jahr. Das Geld hatte ihm un glück gebracht. Im Dorfe, wo er e wechseln wollte, halte man ihn angehalten. Wie kommt ein armer Reisender zu hundert Gulden? Zwar erzählte er ferne Geschichte, aber die glaubte der Gendarm nicht. Da gegen glaubte er die eineS Schweine Händlers, der von der Sache gehört hatte und behauptete, er hätte einen Hunderter hier herum irgendwo verloren. .Fundoerheimlichung sagte der Gen darm höhnisch. .Dachte mir'. Marsch in Arrest.' Han kam in den Kotier und der Han' del vor Gericht. Dort ging'S gerade so. Seine ehrliche Erzählung war verlogener Schntckichnack und die dicke Luge Des dicken Herrn passtrte für wahr. Jener erhielt da Geld und Han eine Kerker strafe. Al er mit der fertig war, hatte er Manches gelernt, im Strafhause giebt eS treffliche Professoren, und die fehlende Praxis holte er im Freien bald nach. So geht'S in der Welt. Wer kein Geld hat, kann die helle Wahrheit sagen, und er ist doch ein Lügner und Dieb. Drum muh man Geld haben, immer Geld, viel Geld, mehr, als man durch ehrliche Ar beit kriegen kann, dann hat man Recht. Nur erwischen darf man sich nicht lassen. Das letzte Mal aber war es dem Hans schlimm ergangen. Er war gerade in einem fremden Zimmer und hatte zufällig ein offene Messer in der Hand, al der Herr des Zimmer mit dem Lichte in der Hand eintrat. Nun war der Han aber auf einer Leiter durch' Fenster gekom men, weil er die HauSleute so spät nicht wecken wollte. Er sollte auf demselben Wege schnell zurück, aber daran hinderte ihn daS Messer er brauchte ja beide Hände, um sich festzuhalten so wie der grobe Mensch, der die Leiter umwerfen konnte, während der Hsn darauf faß. Er ftieh in GotteS Namen dem Herrn da Messer in die Seite, so war er Leide lo und rutscht di Leiter hinunter. Und nun saß r im Wald und fürch. tete sich, sie machten ihn sangen und hän gen. Geld hatte er auch lein, um fort zu.... Kim da nicht Jemanl i Venrarmev t Der Han drückte sich an den Baum und horchte. Genearmen waren' nicht, nur ine Frau. Eine junge Frau, die vom vorigen Jzhr. Der Hin kannte sie natürlich nicht, er halle ja geschlafen. Aber er sah ein theures Geschmeide an ihrem weißen Halse, wie fle so daher ging, in Buch in der Hand, und er wmde zornig. Er war feit Langem auf alle Leute zornig, die theure Lachen von rechtSwegen besaßen. .Da ist viel Geld werth, mehr al ich brauche, um nach Amerika zu kommen. Komme ich nicht hin, komm' ich aber an den Galgen. Da dring' ich doch lieber die da um, statt daß di Andern mich um bringen.... AIS die arme, schöne, junge Frau ganz nahe war, sprang der HanS hervor, packte sie am Arm. stieß ihr sein Messer in die Brust und sprang mit ihrem Halsschmuck und ihrem GeldbörSchen in' Gebüsch. Oben im Baume war ein ängstlich zeternde Piepen. DaS Finkenweibchen lag halb ohnmächtig mit ausgebreiteten Flügeln auf ihren Eiern und jammerte, der Hahn aber hüpfte wild herum und schrie: .Hab' ich' nicht gesagt? Hätte der unS nicht daS Nest zerschmissen, wenn er S damals gesehen hätte, he?' Die Weiber aber wollen immer recht haben. Darum reck! auch die arme Henne daS Köpflein empor und piepte mit erlöschender Stimme: .Damals hätt r'S nicht gethan.' Und fle hatte recht. Die Weiber haben immer recht. Sein kieöt lätyc. Er ist Artillerist in Berlin und sie heißt Käthe. Wehmüthig nahmen die beiden bisher Unzertrennlichen kürzlich an einem Vormittag von einander Ab schied. Immer wieder und wieder wandte sie ihren Kopf dem schmerzbemegt Zurückbleibenden zu: .Muß i denn, muß i denn zum Stödtle 'nauS' und er sprach leise di SangeSworte vor sich hin: .Nun ade, lieb Schatz, fahre wohl!' - .Was, der Teusell Sie wollen heute den ganzen Tag bi 11 Uhr Nacht Ur laub haben?' So fragte an einem der nächsten Tage der Herr Hauptmann unsern Artilleristen B. .Wohin wollen Sie denn?' .Nach NeuZ. bei Erkner, zv einem guten Bekannten.' .Einem oder Einer?' .Hm, ' würgt unser rtillertst heraus. .Einem! '.Na, na sagte der Herr Hauptmann lächelnd, .wird wohl eine Manöiererinnerung sein. Doch Sie kommen nicht zu oft mit Bitten. Sie können gehen. Glück aus den Weg.' Und der Artillerist ging, kaufte von feinem reichen Kriegersold beim nächsten Krämer süße Naschwerk und zwei Stunden später war er zu Bahn und zu Fuß in dem kleinen östlich von Berlin ge legenen Dorfe angelangt. Er erkundigte sich nach dem Gehöfte dc LandwirthS M. und bald darauf stand er vor dem Besitzer der im besten Stande befindlichen Bauernvirthschaft: .Entichuldigen sie, Herr M., ich möchte einmal sehen und mich erkundigen, was meine liebe Käthe macht, wie sie sich anstellt und ob sie nicht fo'n bischen den Kopf hängen läßt. Der biedere Landwirth nickte freund lich und verfländnißvoll mit dem Kopfe: .Von wegen der Käthe kommen Sie? ES wird sich mit der wohl machen. Sie ist zwar noch ein bischen fremd hier, aber fressen thut sie schon sür Zwei.' .Der gute Appetit verläßt sie beim größten Gram nicht erwiderte der Artillerist. .Nicht wahr, Herr M., Sie behandeln Sie immtr gut, und' setzte er ver schämt hinzu, .Sie erlauben mir auch, daß ich meine gute Käthe ad und zu ein mal besuche.' .I, warum nicht, kom men Sie nur gleich mit, sie ist gerade jetzt vom Felde heimgekommen.' Hinüber ging eS über den Hof, M. öffnete eine Thür: .Meine liebe, gute Käthe!' rief der brave Artillkrist, indem ihm ine Fieudenthräne über die Wange lief, ein freudiges .Willkommen' wieherte aus dem Stall heraus, und luftig peitschte der Schweif der Käthe und brachte einer Anzahl Fliegen Tod und Verderben. Die treue Stute Käthe, welche zu den Dienstpferden gehörte, die nach be endigtem Manöver ausrangirt worden, war bei der Versteigerung am letzten Dienstag in den Besitz des Herrn M. ge langt. Sie hatte ihren früheren Ge bieter und Freund sofort wiedererkannt und überbot sich nun in allen möglichen Zeichen der Liebe und Anhänglichkeit für denselben. Ja, die Freude deS Wieder fehens war so groß, daß das gute Thier, trotz seines stets munteren Appetits, das mitgebrachte Zuckerwerk nicht anrührte. Herr M. war ein aufmerksamer Zeuge dieses Wiedersehens gewesen. Ihm alS erfahrener Landmann nöthigte solche treue Liebe Achtung ab: .WaS haben Sie denn vor, wenn Sie zur Reserve ent lassen werden?' fragte er den Ar tilleristen. .Werde mich wieder ver dingen.' .Nun ich könnte noch Einen gebrauchen. ' Wenn's Ihnen hier ge, fiele....' Der Artillerist warf einen innigen Blick auf seine Käthe, reichte dann dem Herrn M. treuherzig die Hand, das Geschast war beflegelt. Da Wiedersehen des Artilleristen und seiner lieben Käthe hatte noch einen Zeugen, ein schmucke dralle Mädchen, di Tochter deS Besitzer, welche di Unterhaltung mit großem Wohlgefallen belauscht hat. Wer weiß, wie da noch koset! ?i ?!it'enxroöe i ok. Von jeher haben die Polen sür die Bienen geschwärmt, weil sie ihnen viel, fache Einwirkungen auf die SinneSweise del Menschen zutrauen. Befondei spie len die kleinen Insekten in bäuerlichen LicbeSgeschichten eine wunderliche Rolle; denn di Polen glauben, deß di Bienen eS einem Bräutigam oder einer Braut so fort anmerken, wenn sie gefehlt haben oder der Bräutigam ein Trunkenbold ist, und lassen dann solchem Bräutigam ihre Stacheln tüchtig fühlen. Es werden deshalb häusig, ehe eine Verlobung all zogen wird, Tugendproben veranstaltet, deren eine der .Bär' also beschreibt: Vor einigen Jahre war ich in der Ge gend von Brattian am Dremenzftuß Zeuge von einer ergötzlichen Tugendprode, die eine ländliche Braut mit ihrem Bräu tigam anstellte. Sie führte ihn an einem Sonntage, begleitet von der Dorsjugend, vor eine Linde, aus welcher sich ein junger Bienenschwarm angesetzt hatte, und ließ den Burschen dort stehen. Sie selbst trat mit den Genossen zurück. Der Bursche aber nahm eine vermessene Posttur an und faßte den Bienenklumpen scharf in'S Auge. Da gährte der Aufruhr in der Bienenrepublik; die Blicke der entfernt Stehenden aber waren mit ängstlicher Aufregung auf die Bienen und den Bur fchen gerichtet. Einige von den jungen Bienen tiraillirten zornig summend her vor und setzten sich in die Haare deS Bräu tigamS, aber er stand fest wie ein Eichen pfähl. Der Bengel machte sogar den Mund weit auf, als gedächte er, wenn eS darauf ankäme, den ganzen Bienen schwärm zu verschlingen, während Bienen um seinen Kopf umherschwärmten. Eine andächtige Still herrschte in der Ver sammlung. und nur die Braut verrieth, auf den braven Burschen schauend, einige Unruhe und Besorgnis, daß die ilten vrobe schlimm ablaufen könne. Allein di Bienen kehrten nach und nach zu ihrem Schwärm zurück, ohne daß flch nur eine feindlich gegen den Burschen erwie sen hätte. Jetzt wurde aber auch begehrt, daß die kleine siebzehniahrige Braut die verfang licht Bienenprobe bestehe. Ohne Zau der trat st im Bewußtfein ihrer Jung frlulichkeit vor den orakelhaften Linden bäum, klatschte sogar in die Hände, und, da die Bienen ihr nicht thaten, schaute daS hübsche Dina stolz in die Nunbe, gürzte auf den Burschen loS, umhalste den Herzensfreund und rief unter Won nenthränen: .Dich nehm' ich, Jasch, denn Du bist kein Söffet I' ßine kkektromagnetische Z'ssanze. Bei einer in Nicaraaua in Mittel amerika vorkommenden Pflanze Phito- lacca eiectnca wuroen seat narr eleriro maanetttcke Eiaenkebaften entdeckt. Wenn man einen Zweig dieser Pflanze mit der Hand abreißt, so wtrv vie yano evenso stark griffe, als 00 ne an einen veuym karff'kckien Ansarat eratben wäre. Aus die Magnetnadel eineS Kompasse be ginnt der Einfluß schon in einem Abstand von sieben bi acht Schritten bemerkbar zu werden. Die Nadel weicht aus der ihr eigentlich zukommenden Ruhelage in dem Maße ab, je mehr man sich der Pflanze nabert; und mitten tm Busch ge rälk die Maanetnadel in eine ke:S förmige Bewegung. Der Boden, auf dem die Pstanze flanv, zeigte rem spur von Eisen oder sonstigen magnetischen Metallen, und e kann danacb kein Zweifel fein, daß die Pflanze selbst diese sonderbare tgenschasl venyk. )ie Stärke deS Phänomens hängt von der TaaeSeit ab: wLbrend der Nacht ist fle Null und erreicht ihr Marimum gegen 2 uyr seaaMi'.rags; wenn oas Weiier stürmisch ist. wird dte lcktromagnetische Energie ver Pnanze noco vermezri. ZZerkiner Kinder. Unter großer Eskorte der Straßen jugend des Wedding, eine Berliner Stadttheils, wuroe Dieser Xage ein et wußtloser fünfjähriger Knab, dessen Gesicht mit Blut bedeckt war, in das Sprechzimmer eines Arztes gebracht. Der Junge war auS einem Flurfenster deS zweiten Stocks in den Hof gestürzt und dort platt auf den Leib gefallen. Die ärztliche Untersuchung ergab, baß äußer, lich eine Verletzung nicht nachzuweisen war; nur die Zunge, in die der Knabe sich beim Fall gebissen hatte, zeigt eine an sich unerhebliche Wunde. Von dort rührte auch da, Blut her. Als der Arzt am andern Morgen den kleinen Patien ten aussuchte, fand er ihn vollkommen munter, während die Mutter hocherfreut über den .glücklichen Fall' war. Der Junge hatte die Nacht gut geschlafen, am Morgen die Mutter geweckt uno ihr zu gerufen: .Mudder, ick jloobe) mir iS nischt pasflrt; ick habe mir selber unter sucht, die Pelle iS janzl' Der Arzt schloß sich der Diagnose deS Burschen an. Kraft der Anfektcn. Der französische Naturforscher Pla teau hat ete verschiedenen Insekten durch Vorrichtungen allerlei MmiaturwSgel chen auf ihre Kraft erprobt und gefun den, daß die kleinsten Infekten oft die stärksten sind. Nach feinen ersuchen vermag ein Miikäfer im Verhältniß 21 Mal, eine Biene 30 Mal mehr als ein Pferd fortzuschleppen. Eine Biene schleppt mit Leichtigkeit 20 andere Bienen und entwickelt tm Verhältniß dieselbe Kraft wie eine Lokomotive. Welch' eine erstaunliche Muskelkraft die Bienen be, sitzen, lehrt am besten ein oft an einem schwachen Aeflchen hängender Natur schwärm; dte ganze Last der Schwärm traube wird von den tm erhältnig nur wenigen Bienen getragen, die sich eben diit?t an dem Ai? befinden. Hier mag auch wohl die M,tursache de Durch' brennen der Schwärme liegen; häng,n sie längere Zeit, ohne abgenommen zu weiden, so wird die i1? jSfe'.fpinnfrast aufgebraucht und der Schwärm sucht an dereitiz seine Lage zu verändern. ßi wertövosscr antiquarischer 5und. Lei den Baggerarbeiten, welche unter Leitung de Ingenieur Gallut im Ha'e r von Biserla betrüben werden, wurde ein werlhoollcr Fund gemacht. ES ist eine ovale fllberne, mit Gold eingelegte und beschlagene Schüssel von 90 ern Länge und 9 kg Gewicht an Edelmetall. Diese Schüssel, die zwei flache Henkel hat und leicht konkav gehalten ift, wird in dem mit Photographien und Zeichnungen er läuterten Bericht de Direktor der archäologischen Abtheilung in Tunis an die Pariser Akademie der Inschriften als da werthoollfte Stück alter Gold schmiedk'Arbeit bezeichnet, da in Afrika biöher zu Tage gefördert wurde. ES ist eine Arbeit griechischen Ursprungs, aller Wahrscheinlichkeit nach auS den ersten Jahren unserer Zeittechnung. Die chüssel ist für da Bardo.Mu eum in Tunis gesichert worden. Schwnöilch. Der verstorbene König Karl von Wärt temberg besuchte einmal eine neugebaute Kirche in der Nähe von Stuttgart. Der Meßner, welcher ihn herumführte, war offenbar der Meinung, der König habe noch ni eine Kirche gesehen und erklärte ihm in aller Treuherzigkeit: .Sehnt Se, Herr König, de ischt zum Beischliel d' Kanzel und de do ischt d Orgel" u. . w. Als die Besichtigung fast zu Ende war. wollte der König sich schneuzen und griff zu diesem Zweck in seine Tasche. Der gute Meßner aber in der Meinung, die Maiestät wollte ihm in Trmkaeio ge den, wehrt heftig ab und rief: ,O lasset S S vo, Herr König be braucht r,etl Akeischbelchau vor zweitausend )ayre. Im Jahr 16S 0. Chr. erschien in Rom eine Art Zeitung (Bekanntmachung), welche "Act populi rornani diurna hieß. Man findet dort unterm Datum vom 29. März unter Anderem Folgen des: Der Konsul Laminiu hat heute die Regierungsfunktionen ausgeübt. . . , Der Aedile TetiniuS hat die KteinschlSch ter bestraft, weil sie Fleisch an daS Volk verkauft haben, das nicht vorher von den Behörden besichtigt worden war. Die Geldstrafen dienen zur Errichtung eines Göttinnen'TemxelS. 5n e Aussichten. Ein ZuchthauSdirektor entläßt einen Sträfling mit den Worten: .So, nun gehen Sie, arbeiten Sie und werden Sie n ehrlicher Mensch ! Bedenken Sie eS steht huen in der Welt jetzt Alle, offen!' ,Na, det iS man j:t, Herr Pväst dent l' Knauserig Wirth: .Dem Führer gs!:n Sie nlfr fünf Mark, dafür bekommen Sie Alllö ,u fthen!' Fremder: .WaS meinen Sie, wenn ich ihm vier Mark biete ich bin etwas kurzsichtig!' Die richtige Stimmung. 2000 Personen haben am 22. Juli auf dem Rigi in Begleitung von vier MuftkkorpS die Sonne aufgehen sehen AIS die Sonne eben aufgegangen war, sangen sie all zusammen: .Ich bin allein aus weiter Flur I' Bei der Znftruktion. Unteroffizier: .Wie wird also daS Ge, wehr und uns die ganze Geschichte in getheilt?' Freiwilliger: .Man theilt daS Gewehr ein: Schaft, Lauf und Schloß und die ganze Geschichte in die alte, mittlere und ueuere Geschichte. " Zutreffend, keicht getröstet. Schütze (der wiederholt auf dem Schltßstande gefehlt hat): .Bonnerwet, ter, da haben die verdammten BengelS wieder die Scheibe falsch ausgehängt!' Aus der Gillerie. .Wollen Sie schon gehen? Es kommt j, noch ein Akt!' .Ich habe aber keine faulen Aeppel mehr!' Frau (derln Mann bei einer Schlägerei braun und blau geschlagen wurde) zum Arzt: .Ich sag' Ihnen. Herr Doktor, wenn Sie zu meinem Mann kommen, werden Sie Ihr blaues Wunder sehen.' Aus der Schule. Der Lehrer hat ausführlich da siebente Gebot erläutert und will nun probiren, ob di Jungen auch Alles richtig verftan den haben. Er fragt daher: .Also, Her mann, wenn nun dein Nachbar, der Karl, ein Stück Kuchen unter der Schulbank hätte und Du würdest es nehmen, aS thätest Du dann?' Hermann: ,Zann that' ich i enen r Zinnuchung, SS Mutter (zur Tochter): .Schon wieder Bücher ! . . Stecke Deine Nase anstatt in Romane, lieber in die S u p p l' Ahnung. Schauspielerin (Abends nach der Vor stellung): .Wissen Sie auch, daß ich hente nur für Sie gespielt habe, Herr Baron?' Baron: .O weh. das wird mir wieder 'n hübsches Stück Geld kosten!' Sxar'am. Er (,u seiner in's Lad reisenden Gat tin): .Du Irma, ich bitt Dich, spar nur so viel all möglich !' Sie: .Gewiß, Oökar!.. Da Du aber gerade vom Sparen sprichst, so könntest Tu mir gleich noch 300 Mark mitgcben, damit ich da theure Telegraphiren um Selb nsxare l' Zer'ireut. Professor (der auf Besuch zu seiner in einer Prooinzstadt verheiratheten Tochter kommt): ,Ni hebe granz-Sta, das treut mich wirklich, daß Du mich wieder 'mal besuchst !' Vet wird gut I Der kleine Karl (triumxhirend): Papa, Eduard hat heute da erste Wort gesprochen!' Bater: .so I Was hat er denn ge gt?' Karl: .'Naull hat er gesagt, als der Schufter mit der Rechnung hier wart' Eine Patriotin, fflifa im ibrer Kreundtn: Aber. Jda, Du wirft doch einem Lieutenant nicht einen Korb geben il.. L)aS muß Dir schon Dein Patriotismus ver bieten!' Nlilderungsgruno. .Käthe, daS paßte sich aber nicht, daß Du Dich während der Gesellschaft mit Herren in'S Nebenzimmer fetztest.' .Gott, Mama 1 E war ja blo einer!' Immer ein Beruf. Kaufmann (zumPortraitmaIer):,Ent, schuldigen Se, wa kost't da Portrait, wenn ich da Oel selbst dazu lieftr?' Aus der Reitschule. Unteroffizier (zu einem dicken Einjrhri ren, der vom Pferde fliegt): .Entweder Reiten oder Luftschiffen II. . Leid zusammen geht nicht I' Schlimme Aussicht. I einem Theater wird di neue Oper eines jungen Componiflen aufgeführt. Der erst Akt ist zum großen Theil einem andern Componiflen entlehnt. Gleich nach Beginn der Vorstellung pfeift daS Publikum. .Himmel', meint der Componist, .das ist noch gar nicht meint Musik und die pfeifen schon so!' Lin guter Rerl. SonntagSjtger (zum Treiber, teuer angeschossen): .Wie viel verlangen Sie denn Schmerzensgeld?' Treiber: .Ach, wegen dem Löcherl !. . Lasse wir' bi zum nächsten Mall' Rasinirt. .Ich sage Dir, meine Frau ift s ch r ck lich! Immer, wenn wir aus' Land gehen, hält sie mir dort, wo ein gute Echo Ift, ine Moralpre, digt!' Gerechte Besorgniß. Cemmerzienräthin (zu ihrem HauS arzt, während ihre Tochter im Neben, zimmer Klavier spielt): .Hören Sie nur, Herr Dector, wie die Ella wieder phantosirt I' Arzt (besorgt): .Hat sit de öftir?' Bosb,aft. .Wo ift denn heute Ihr Mann, Frau Wirthin?' .Im Bett. Bei der letzten Hafen, jigd ift ihm in kleiner Unfall zuge, stoßen!' .Er ist doch nicht am End' vom Dach gefallen?!' Bei der Rekruteneinstellung. Sergeant: .Was sind Sie sonst, Ein jähriger?' Etrj ihriger: .Dector der Philo, soxhie !' Sergeant: ,Na. lassen Sie ttßmegkn den Muth nicht finden!' Der gestrenge Herr Bürgermeister. .Sie, Gemetndeoiener, seit drei Mona, ten sind keine Strafgelder eingegangen I Ladet sich denn gar Niemand mehr an der verbotenen Stelle, lauft Niemand über die Felder, reibt Niemnnk ab?!.... Was ist denn das für eine iricaiiziki- wohl glaublich. Major (der Frau eine Kamaden begeanend): .Erg vor nl,rk Mama geworden und schon fidel und munter im Thiergarten? Hören Sie. Gnädigste, das mach' ich Ihnen nicht nach!' Unter', fnwfföl. Frau .Wie konnte!: D 3i .... n r l srt ' i Neg n. tn Gegenwart mtlmr str,i i - 0 ..... (jiiuillUH auf mich zu schimpfen?' ucann: .Wenn wir allein find, trau' ich mich nicht.' lNeikwürdig. Ein Bauerrirn, flcsr mry. ... wischt und ausgepeitscht. Er ftahl daraus ZTmlm 'hm " U"'u,cs qin at hatte er an einem dritten Orte. ..... Mir''' ai8 atm nt Auf einem Beitcubriefe. .Verehrter .fsrrl . 1 .... n,r" '-r X- W " lW mil ftM ich keine ?nder mebr in die Fiank rZr -v-"' "vu,.t,rn. Bitte. 8 SwVr pwendend noch in Ntück. da das letzte feit 14 Taaen avl ift Ihr ergebener Reinlich, gg,?