Die unbeabsichtigte Wirkung. Humoreske von (!. Larl. (Reinbafnu war der Sohn eine reichen Nürnberger Hopsenhändler. ein kenninißreicher. liedenömllrdiger junger Mann, dabei revemann vurq uu umiy. Wenngleich sich auch nur aunhm,. eis im Geschäsle seine, Vater bethl. tigt, die Kurs ftudirte. sich an den ge. schäslliche Spekulationen beteiligte oder aus Reisen ging, so entwickelt er doch bei all' diesem Beginnen eine solche kausmSnnische Routine und Genialität, und wurde m seinen Unternehmungen so on Glück begünstigt, daß Herr vmiv Hafner sen. kannte, bah Han, der rechte Sohn seine Vater war, welchem er er einft trotz seiner Leichtlebigkett getrost sein Geschält übergeben konnte. Wer Nürn, berg kennt, weiß, daß e, ein urgemütbli. che,Nefl ist, in welchem 8 sich vorzüglich leben läßt, und Weinhafner jun. genoß seine Jugend in vollen Zügen. Er amü. flrt sich im reise fröhlicher Genoffen oder schöner Nürnbergerinnen, macht all Vergnügungen mit. ging zu den Eonzer. tea im schönen Stadtgarten oder zur R. union im .Strauß', oder Nacht in', Caf National oder Caf Nori. Mag r sich die Hörner ablaufen!' dacht Papa Weivhafner. Manchmal aber erschien ihm da flott Leben seine, Sohne denn doch etwa bedenklich; r ar bald dreißig Jahre alt, und man mußte endlich dahin wirken, daß r sich auf die solide Seite legte. Herr Wkin. hafnkr sen. hatte auch schon sein Plänchen nach dieser Richtung hin gemacht, dessen Ausführbarkeit er nicht bezweifelte. Einst nach einer durchschwärmten Nacht bemerkte Han bei mechanischem Durch blättern keine Photograxhie.Album, daß sich noch einige unschöne Lücken darin vorfänden. Die Lifte seiner Freundinnen war vorläufig erschöpft, die er hätte um ihr Bilder angehen können und er hätte gar zu gern noch einige schöne Frauenxortrait in dem Buche gehabt. Wa that nun Han. um diesen Wunsch zu befriedigen? Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb folgende Worte nieder: .Junger Mann von einnehmendem Aeußerm und gesicherter Lebensstellung sucht behus späterer Vermählung die Bekanntschaft einer jungen Dame au gebildeten Kreisen zu machen. fßtxml gen nicht dagegen : Schönheit Bedin, gungl Offerten mit Bild etc ' Diese Schreiben sandte der junge Mann an die Erpedition der .Münchener Neuesten Nachrichten'. Da würde ein kolossaler Jur werden Aus diese Weise mußte er in den Besitz einiger weifello hübscher Frauenpor trait kommen, mit denen er sein Album och vervollständigen konnte, mt um ge wollte er zurücksenden. Nach einigen Tagen war ihm bereit, sein Geniestreich gelungen. Er hatte ungefähr ein Dutzend Briefe und Bilder heirathSIusttger schönen m Hansen, sie sich in mehr oder weniger origineller Weis anboten und ihre Tugenden priesen. Da Mienenspiel deS leichtfertigen jungen Manne, war beim Lesen der interessanten Episteln, sowie dem tu, dium der schönen, hübschen und häßlichen Portrait ein wechselndes, ocn vel einem Briefe und einem Bilde angelangt, wurden feine sonst blaflrten Züge plötzlich gespannt und interessirt. Der Brief war originell und stach in vorthetlhafter Weise von den übrigen meist gezierten und ge, zwungenen Machwerken ab, und nicht weniger war da Portrait de Mädchen, de Anschauen, werth. Die junge Dame schrieb: .Mein Herr! Sie suchen auf diesem nicht mehr un gewöhnlichen Wege mit einer jungen Dame in den Stand der Ehe zu treten. Ich bin eine junge Dame, die gern in diesen Stand treten möchte, mit wem ist mir gleichgültig, wenn er mir nur paßt und ich glaube, Sie passen mir. Ob ich Ihnen ist allerding die Frage! Sie sehen nicht auf Vermögen, also müssen Sie reich fein, wa, mir sehr angenehm wäre, denn ich bin eine arm Waise, sodann müssen sie aber auch einen braven Charakter besitzen, um vorur, theilsfrei genug zu sein, sich über die Schwächen und Grundsätze de, jetzigen Zeitalter, hinwegzusetzen, wa mir noch angenehmer ist. Ob ich die Ihrige werden kann, wird Sie mein Bild lehren. Im Uebrigen bin ich 19 Jahre alt, noch unbestraft und erwerbe mir kümmerlich meinen Lebensunterhalt durch weibliche Handarbeiten. Sie verlangen nicht anonyme Offerten, aber ich werde mich hüten, sogleich meinen Namen der Oeffentlichkeit oder der Lächerlichkeit preiszugeben. Deshalb, bitte, schicken Sie mir Ihre Antwort hauptpostlagernd unter M. H. nach hier, denn ich möchte auch erst gern wissen, mit wem ich zu thun habe. Mein Bild erwarte ich auf jeden Fall zurück! Mit der Bitte, mich berücksichtigen zu wollen, zeichne hochachtungsvoll MarthaH.' Ein sonniges, heiteres Lächeln um spielte die Lippen deS Herrn Weinhafner jun. Welch' originelle, urwüchsige Art zu schreiben von diesem armen, jedenfalls unverdorbenen WaisenmSdchen! Und dann wendeten sich seine Blickt wieder dem Portrait zu. E, verlohnte sich schon, dasselbe an zuschauen. Ja, sie war hübsch, die hüb scheste von allen düpirten Bewerberinnen. Herrliche strahlende Augen, eigentlich viel zu keck und lebenslustig für ein arme, Mädchen, blitzten unter den fein geschwungenen Brauen dem junge Manne entgegen. Den kleinen üppigen Mund umzog in Lächeln, da, zwei holde Grübchen in den runden Wangen zu einem schelmischen stempelte? Han, konnt sich von dm reizenden ?blick niqi Irinnen. Dann wurde er nachdenklich und kam zur Vennung seine losen Streich, .Arme lein!' murmelte er. Wi hübsch sie ist! Si möcht gern hei. rathen dabei ist sie arm. dr Stein de Anstoße für viel braven Mädchen Ich glaube, die unbekannt Maith ver diente e,, einen wackeren Mann zu b, kommen. Ja, tte gefällt mir wirklich und ich wüßte nicht, wa ich bei persön licher Bekanntschaft thäte. Wenn sie nur nicht gar so arm wir! Der Alle will nur in reich Schwiegertochter Arme Klein! E thut mir Iid, ih eine Enttäuschung u bereiten! Ueber Haupt soll man eigentlich solch frivolen Scherze mit braven Mädchen nicht tret den...." Um wenigsten keine Indiskretionen zu begehen, verbrannte der junge Mann sämmtliche übrigen Briefe. Auch bnüg lieh der Bilder schien er andere Sinne, geworben zu sein, denn er kouoerttrte fi und versah st sämmtlich mit den respek, tioen Adressen, um sie zurückgehen zu lallen. Den Brief der hübschen Martha aber nahm r sich vor, sorgsam zu beantwor ten. Er schrieb: .Mein werthgeschätzte Fräulein! E, thut mir wirtlich leid, Ihr Hoff nungen zu zerstören. Aber Offenheit gegen Offenheit! Ihre ungeschminkten aufrichtigen Zeilen haben einen derartig vertrauenerweckenden Eindruck aus mich gemacht, daß ich nicht umhin kann, Ihnen die Wahrheit zu gestehen. So verney men Sie denn: ich habe mir nur einen Scherz erlaubt! Mir lag nicht serner, als auf diese Weis eine Frau zu bekom, men. Und offen gestanden, ich halte Sie auch für viel zu schade, sich aus diese Weise an irgend Jemand wegzuwerfen Ich wünsche Ihnen von Herzen, daß Sie bald einen Ihrer würdigen, braven Mann bekommen, aber nicht auf diesem Wege, denn dabei dürften Sie zu leicht böse Erfahrungen machen. Ihren Wunsch wegen Rückgabe der Photographie kann ich nicht erfüllen, denn dazu gefällt mir Ihr Bild viel zu gut. Sie müssen mir also schon erlauben, e, in Ehren vehal, tn u dürfen. 813 Ersatz, und um Ihnen zu beweisen, daß ich Vertrauen und Hochachtung zu Ihnen habe, füge ich da, meinige bei. Respektvollst Han Weinhafner.' Der Brief ging fort. Aber merk, würdig, Han, war die Tage darauf gar nicht recht mit sich zufrieden und oft konnte man ihn antreffen, wie er im An schauen de hübschen Mädchenbildes ver, tieft war. .Alle Welter,' brummte er dann, .ich glaubt wirklich, die schöne Martha Hai mir den Kops venuckt: ich din m das Bild verliebt. Vielleicht hätte sich die Anbahnung einer persönlichen Bekannt schaft verlohnt.... Aber Thorheit, HanS! Du der Freund der Frauen, wirft doch nicht ein armes, unbedeuten de, Mädchen heirathen wollen, dem Du Dich wie ein Waare angeboten Haiti. . Du würdest Dich vor Dir selbst und vor Andern schämen müssen, und der Alte würde e, ni zugeben, bei dem ist der Geldvunkt die Hauptsache.... Aber einerlei, die schöne, arme Waise hat dech mein Interesse erregt, und wenn ich noch einmal ein Lebenszeichen von ihr erhal. ten könnte, sollte eS mich sehr freuen.' Dieser Wunsch ging nun rascher für ihn in Erfüllung al, er dachte. Am dritten Tage erhielt er wieder einen Brief von ihr, wie ihn die bekannte zierlich Aufschrift belehrte und der feine Erwartung tm höchsten Grade herausforderte, ehe er ihn öffnete. Da junge Mädchen schrieb: .Mein Herr! Offen gestanden, ich hatte eigentlich die gegentheiltg Antwort von ihnen erwar tet, maS mir Spaß gemacht haben würd, aber der Spaß ist eigentlich noch größer. Nicht Sie, wie Sie annehmen, haben mich zum Besten gehabt, sondern ich, ich habe Sie zum Besten gehalten, als ich meinen ersten Brief an Sie schrieb. Glauben Sie, ich würde einen Mann heirathen, der keine Kourage hat, sich aus ordentliche Weise einem Mädchen zu nähern und sich statt dessen wie eine Waare in der Zeitung ausbietet? Da kennen Sie mich schlecht! Da müßte ich keine fesche Münchnerin fein, der die Männer zu Dutzenden nachlaufen! Da, müßte Si doch mein Bild lehren! Ich bin leider ein etwa, wilde,, zu tollen Streichen aufgelegtes Mädchen, und Ihr origineller HeiralhSantrag, in welchem auf Vermögen weniger, als auf Schön heit Werth gelegt wurde, reizte mich zu dem Spaß, an Sie zu schreiben. Ich war nur neugierig, ob ich Ihnen als arme Waise gefallen würde. Hätten Sie mir etwa, derartiges geschrieben, ich würde Ihnen schon den Laufpaß gegeben haben. Pfui, mein Herr, schämen Sie sich nicht, sich auf diese unmännliche Weife eine Frau zu suchen? Und dabei sehen Sie so honett und schneidig au,, daß ich mich eigentlich wundern würde, wenn Sie kein Glück bei den Mädchen haben sollten. Sie wären kein Mann sür mich, wenn Sie mir auch sonst nicht mißfallen. Ein Mann, der mir gefal, len will, muß Schneid haben und keine Schlafmützesein.... Und noch weniger gefällt mir an Ihnen, daß Sie in Mäd, chen nur durch falsch Ausflüchte bei Seite schieben, da nicht, hat, als sein hübsche, Aeußere, wa, Sie doch vor al len Dingen verlangen, ha, ha, ha! Soll ten Sie wohl vielleicht gar noch eine hübschere gefunden haben, die außerdem noch .Etwas hat,' ei, ei, so wären sie im Grunde doch mehr Egoist, als Jdea, list. und damit verlieren Sie den letzten Rest von Achtung bei mir. Uebrigen mögen Sie noch erfahren, daß ich durch, aus keine arme Waise sondern die eiu ,iee Tochter eine, reichen Manne bin. Mit dem eufrichiigen Wunsche, daß Sie aus dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege dennoch in brave Mädchen bekommen mögen, zeichnet rrgebenft Martha H. P. N. Ihr nicht üble Photographie werde ich mir zum Andenken an diesen spaßhaften Fall bewahren. .TeufelSmädel!' rief Han lachend al er den Brief beendet. .Du glaubtest zu buprren und Du bist der Duptrte Mein Interesse und meine Verliebtheit für diese originelle und schöne Mädchen wird immer stärker! Sie scheint wirklich so zu lein, wie ich meine bereinstige grau stell wünscht, aber bislang nicht gefunden ade. Ob ich versuche, nochmal an si, zu schreiben, um ihr eine bessere Mei nung von mir beizubringen? Aber Thorheit ! Sie glaubt mir nicht. E würde keinen Zweck haben und würde ich ihr nur aufdringlich und lächerlich er scheinen.' Tag darauf hatte Herr Wemhafner sen. eine ernste Unterredung mit dem ohn. ,E geht nicht so weiter, oiein Lieber.' sagte Ersterer, .Du mußt endlich einmal ansangen, solide und vernünstig zu wer den. Ich habe Dich stet, gehen lassen wen ich wem, da u trotzdem um Kaufmann geboren bist und emft mein würdiger Nachfolger werden wirst, und weil ich dachte, daß Du Dir von selbst die Hörner ablaufen würdest. Aber Du solltest doch jetzt endlich Dich im Ernst den Geschäften widmen und fleißiger sein und deshalb ist e da einzig vernunstige, daß Du Dich verheiratheft. Ich habe an meinen Geschäftsfreund den reichen Bier, braver Huder in der Nestdenz geschrieben. Wie Du weißt, trage ich mich mit dem Plane, unser Geschäft noch durch Errich tung einer Bierbrauerei zu vergrößern Reise also nach München und steh' Dich dort det über überall tm Geschäft ge nau um, daß Du mir nach Rückkunft in sachkundiger Weise über Alles berichten kannst, über ist über meine Pläne in lormiri uno er wird ich auf einige Zvkonaie mit onenen Armen aulnehmen Huber hat auch eine Tochter, ein wahres Goldkind, sage ich Dir! Sem und mein Wun ch ist, daß Ihr Euch beide lieben. würdig findet und daß die Geschichte mit einer Verlobung und Heirath endet; denn e, ist jetzt $ett, daß iDu eine Frau be, kommst, die Dich zur Vernunft bringt Wie ich höre, soll Fräulein Huber ein nette, Mädel sein, die Dir schon gefallen wird. Du weißt also, was Du zu thun hast. Packe eine Sachen, morgen sitzt Du im Zuge nach München und führst dort Beine Mi fton zu all eiliger Zufri denheit au,. Keine Widerrede!' Han, wollte erst Verwahrung gegen das ihm ausoctrosirt elralhSproiekt einlegen, daß er durchaus nicht die Katze tm Sack laus; aber r dachte: Sehen und prüfen! Im Grunde erschien ihm die et e gar so übel nicht, denn, wenn eg in Nürnberg gemüthlich war, so war eS in München fidel und dann waren seine Gedanken noch immer bei der originellen Briefschreiberin, vielleicht wollte e ein günstige, Geschick, daß er sie dort per, sönlich kennen lernte. Also nach Mün chen! In einem komfortabel ausgestalteten Zimmer eine, großen stattlichen Hauses in einer der Hauptgeschäftsstraßen der estdenz finden wir ein geschmackvoll qe- kleidetes, hübscheS junges Mädchin. dem dek Schalk au, den feurigen, dunklen Augen leuchtet. sie war allem im Gemach und hielt eine Photographie in den Händen, auf die sie nur ganz verstohlen ab und zu einen Blick warf. Das Bild stellte das Portrait eines jungen ManneS dar, der recht keck und selbstbewußt in die Welt (haute, gerade als wenn er nur dazu da ei, ivcadchenyerzen zu erobern. er zarer vaire ihr gesagt, oa er heute den Sohn eines retchen Geschäfts reundeS in fein au, einführen werde und ihr anempfohlen, recht liebenswürdig gegen den jungen Mann zu sein, um wo möglich Eindruck auf ihn zu machen, denn man wüßte nicht, was daraus wer den könne. Es wäre immer gut. wenn sich ein reicher, passender Freier nahe, und eine engere, intimere Verbindung mit dem Geschäftsfreunde liege ihm be. onder, am erzen u. f. w. sie hatte aber nur mit halbem Ohre zugehört, die Angelegenheit interessirte sie gar nicht. Daß sie sich aber nicht als Objekt irgend welcher, zwischen Vätern abgekarteter geschäftlicher Spekulationen hergab, da, wußte sie, sowie biß der zu erwartende junge Mann ihr zum Min besten gleichgültig sein würde, wenn er auch ein Ausbund von Liebenswürdigkeit wäre! Ihr G:danken weilten bei dem Ur bilde der Photographie. sollte er ftch wirklich einen scherz mit mir, gleich wie ich mir mit ihm, er laubt haben?' dachte sie träumerisch. Fast glaube ich eZ, denn er sieht mir viel zu vornehm und muthig aus, als daß er nöthig hätte, sich auf dem Wege der Heirathsannonce eine Frau zu suchen! Ob ich unrecht gethan habe? Hm, hm, lgentyumllch welch einen tiefen Ein druck doch ein paar Zeilen und das Bild von einem jungen hübschen Manne in wem Maochenherzen machen können I Und doch, wenn er mir auch noch so sehr gefiele, wie peinlich müßte mir seine wei, tere Annäherung fein, nachdem eine Heiratsannonce die Veranlassung ge wesen!' Ja, io, nachdem Martha Huber das Portrait Hans WeinhafnerS erhalten. dachte sie im Grunde doch ander,, als sie chneb; der junge Mann erschien ihr wirklich .interessant', oft ertappte sie ch mit ihren Gedanken bei ihm. Wie würde sie sich gefreut haben, hätte sie den unaen Mann unter anderen BerhSlt nissea persönlich kennen gelernt. Wenn da, Innere seinem Aeußeren entsprach da sühlte si si würd ihm gut sein kö.il!tn! Si rröihete bei aber fi warf dennoch Blick auf da Bild. diese Gedanken, inen verstohlene Ja, r halt sich mit der dummen Annonce einen leichten Scherz erlaubt zu seiner Rechtfertigung mußte sie e n, nehmen, er hatte e ihr ,a auch geiqrie den, aber sie halte nicht glauben vollen.... Da vernahm sie draußen den dröhnen, den Bierdaft ihre Vater und kräftige. ela'tische Männerschntte. .Da war mohl der Sohn de Geschäftsfreunde? Wie dumm!' Die Thür ging auf. .Hier, Martha, bringe ich Dir Herrn San Wetnhafner au Nürnberg, ein prächtiger junger Mann, der Sohn mei ne allen lieben Ge chattssreundes Wem basner. Nimm ihn gut aus! Er soll sich bei un wie zu Hanse suhlen, und er verdient e. da habe ich eit unlerer lax ten Bekanntschaft schon herau,. Da, bin ich auch unserer langjährigen Ge schäflSoerbindung schuldig So polterte jovial und fröhlich Herr über. Martha sah eine schlank ManneSge statt vor sich, die sich elegant verbeugt und Han, blickte in die verwirrten Augen eine, bildschönen Mädchen. Ein Blitz de, Erkennen zuckte über beider Züge. Wa war ,. wa, Beiden einen Mo ment di Fassung raubt? Ein Jede, hatt da, Original de be, treffenden, in ihrem Besitz befindlichen Bilde in dem anderen erkannt und dies Wahrnehmung machte beider Herzen himmlischer Freude und Ueberraschung schneller schlagen. Doch gelang e Beiden, sich mit gesell, schaftlicher Gewandtheit zu beherrschen. um nch nicht zu verrathen. Weinha ner' Ritterlichkett und Hu. bei , polternde Ungezwungenheit brach ten die Unterhaltung bald in eine fröh liche, flüssige Bahn, und al, man später an reicher, einladender Mittagstafel bei, fammen saß, sagte Han,, mit den Fami lienmitgliedern und mit Martha an stoßend, mit Betonung: .Ich schätze mich glücklich, Fräulein in Ihnen die seltene liebenswürdige junge Dame kennen zu lernen, nach der ich be, reit, Verlangen getragen und die ich bi. lang vergeblich gesucht Martha errölhete unter freundlichem Lachein und Papa Huber zwinkerte ver gnüqt und verftandnißvou mit den llei nen Beugtem. Einige Wochen später konnte der ge, horsame Sohn an seinen Vater berichten .Meine gezchSsllichen Informationen sowie meine Erfolge bei Fräulein Huber machen große Fortschritte, so daß Du in jeder Beziehung mit mir zufrieden fein wirft u. f. m. Da, war Herr Weinhafner sen. denn auch, al bald darauf die Verlobung zweier jungen Leute proclamirt wurde, welche hießen: Martha Huber und HanS Weinhafner. Seltsame Geschichten. .Professor' Kellar ist einer der be rühmtesten Taschenspieler und Kunst ftückmacher (Preftidigitateur) in den Ver, einigten Staaten von Nordamerika. Zu einer Ausbildung bereiste er früher 15 Jahr hindurch Indien und Afrika und veröffentlichte in der .North American Reviem' fein Erfahrungen mit Der, wischen, Fakiren und Zauberern. Seine Erzählungen sind zwar munderbar, aber ur Dteientgen, welche in der Magie des übersinnlichen PhänomenaliSmuS einiger, maßen belesen find, durchaus in Ueber einstimmung mit unzähligen anderen Thatsachen. So ist besonder, die Auf- Hebung der Schwerkraft (Leoitation) eine o oft von den Rogis (.Fakiren) m Indien ausgeführt Leistung, daß wir wohl leicht ein halbes Dutzend authentischer Berichte von Augenzeugen darüber zusammen, stellen könnten. .Professor' Kellar er zählt Folgendes: .Im Winter 1375 wurden zu Ehren der Anwesenheit de, Prinzen von Wale, Volksfeste in Calcutta veranstaltet. Der Versuch, den ich im Folgenden erzählen werde, wurde in Gegenwart des Prinzen und von ungefähr 50,000 Zuschauern ausgeführt. Nach einer Verbeugung vor dem Prinzen grub ein alter Fakir drei Säbel mit dem Griffe nach unten, etwa sechs Zcll tief in die Erde ein. Die pitzen der säbel waren scharf ge chliffen, wovon ich mich später über zeugte. Ein anderer Fakir, der junger und dessen schwarzer Bart fächerförmig getheilt war wie wir es nennen nach der englischen Mode, obwohl der Ur, prung dieser Mode in Htnvostan zu uchen in näherte ftch daraus und aus ein Zeichen feines Meisters legte er sich mit an den Körper geschlossenen Armen an den Boden. Nach ein oder zwei von dem Greise ausgeführten magnetischen Strichen schien er steif und leblos zu fein. Da trat ein dritter Fakir dazu und nahm ihn bei den Füßen, während der Alte den Kopf ergriff, und so trugen sie den leb losen Körper und legten ihn auf die Spitzen der Säbel, ohne doß die Spitzen irgendwie in das Fleisch eindrangen. Die eine Spitze war unter dem Genick, die zweite zwischen den beideirSchultern, die dritte am Ende der Wirbelsäule. Die Beine hatten keinen Stützpunkt. Der Körper hing weder nach rechts noch nach links. Er schaukelte nur mit einer mathematischen Regelmäßigkeit. Da er, griff der alte Fakir einen Dolch, mit dessen Hülfe er die Erde um den Griff de, ersten Säbels entfernte; dann riß er den Säbel au, der Erde, steckte ihn in einen Gürtel, ohne daß der Körper auch nur im geringsten aus einer rage ge bracht wmde. Dann wurde der zweite uno rrille sabel entfernt und dennoch behielt im vollsten Tageslicht vor den Augen von Tausenden von Zuschauern der Körper seine horizontale Lage, etwa zwei ,jufj uver dem Boden, bei. Dann rief der alte Fakir feinen Gehülfen her bet. Beide ergriffen den in der Lust schiebenden Körper und legten ihn auf oie ive. ach einigen von dem Alten auZgesührten magnetischen Strichen erhob Nch ver junge Fakir in demselben Zu stände wi vor dem Versuche.' Kellar zweite Erzählung spielt in Afrika, im Lnde der ZuluS. Er hatte zu wiederholten Malen di Eefchicklich kett ine Zuluzauberer rühmen gehört, und er wünschte lebhaft, einige Proben seiner Geschicküchkeit iu sehen: aber sei. nerseilS wollte der schwarze Herenmeister nq nichl vor vcm Professor zeigen und eS bedürfte teil größten Zureden von Seiten seiner Landsleute, um ihn dazu zu kevkgen. .Endlich entschloß er sich uno eignn seine eule, reren nrc er an einen ungefähr zrrei Fuß langen Nie men band. Ein junger, athletisch ge rater Zulu, d:ssen Auoen während der Borkereitungen auf seinen Herrn mit einem Ausdrucke furchtsamer Ruhe ge hestet waren, ergriff nun auch seine Keule unv danv sie an etren ähnlichen Riemen. Be!de stellten sich nun in einer Entfer nung von etwa sechs Fuß auf; sodann be gannen sie, grell beleuchtet von dem Herdfeuer, mit großer Geschwindigkeit die Keulen über ihren Köpfen kreisen zu lassen. Ich bemerkte, daß in dem Au, genblick, da in der Geschwindigkeit deS reyens die Keulen sich begegnen schie nen, von der einen Keule ur andern eine Art leuchtender Schein auSmstrahlen schien. Das dritte Mal erfolgt eine Detonation, ein Funke schien aufjiuflam men, die Keule deS jungen ManneS zer, sprang, und er selbst siel leblos auf den Boden. Da wendete sich der Zauberer zu den Gräsern, die wenige Fuß hinter unS wuchsen, und pflückte eine Handvoll von ungefähr drei Fuß Länge. Dann drehte er das Gra, mit einer eigenthüm lichen Beweguug. wie früher die Keule, über dem Kopf deS jungen Zulu, der steif wie ein Kadaver dalag. In einem Au, genblick schien da, Gra, Feuer zu fan gen, obwohl der Zauberer mindestens zwanzig Fuß vom Feuer entfernt war, und dann verbrannte eS mit deutlich hör barem Knistern. Indem er sich dann dem noch immer starren jungen Manne näherte, schwenkte er langsam das bren nende Gra, vor dessen Gesicht in einer Entfernung von etwa einem Fuß. Zu meinem unbeschreiblichen Erstaunen er, hob sich darauf der Körper vom Boden und schwebte in einer Höhe von drei Fuß über demselben, dem er sich näherte oder von dem er sich entfernte, je nachdem die Bewegung deS brennenden GrafeS eine schnellere oder langsamere war. Al, da, gänzlich verbrannte Gra, weggeworfen worden war, nahm der Körper seine Hort zontale Lage auf dem Boden wieder ein, dann nach einigen von bem alten Zau, berer ausgeführten magnetischen Strichen sprang der Zulu aas, scheinbar gar nicht angegriffen von diesen phantastischen Ver suchen.' Diese beiden hier erzählten Erperl mente sind bis auf einige Einzelheiten der Inszenierung ganz identisch; beide be, ,hen m einer Ausbeöung der schwer kraft. Herr Kellar versucht auch nicht, sie zu erklären; er begnügt flch, zu sagen: .All dies erschien mir damals und er, cheint mir auch heute unerklärlich. An diese Veröffentlichungen reiht sich ein Bericht über Versuche von Dreh- Derwischen, welche Pros. Kellar beob achtete. Er erzählt da: In Ealcutta wohnte ich einer Beran staltung von Dreh-Derwtschen bei. Da Publikum, daS ausschließlich aus Eng ländern bestand, wurde in ein groges, leerstehendes Gebäude, augenscheinlich ein unvermietheteS Verkaufsgewoibe, gefährt. An beiden Seiten der Ein, gangsthür waren wei Fenster mit der Aussicht auf die Gasse; an der rückwär. t'gen Wind befand sich keine Thür. Als wir eintraten, war Niemand anwesend, und daher konnten wir den Raum sorg altig untersuchen, anach zogen wr mit Kreide einen Strich, der beiläufig ein Drittel vom Lokale ab, heilte, da, wir um Zuschauerraum bestimmten. In dieiem Augenblicke erschienen vier Fakire, welche un, einige Proben ihres Könnens geben wollten. Ein aller alir nahm ein Kohlen- decken und stellte eS migelahr zehn Fuß entfernt von dem Kreidestriche aus. Hier auf goß er auf die glühenden Kohlen ein weigeS Pulver, das einen narren, anqe nehmen Geruch verbreitete. Ein weißer Dampf entstieg dem Kohlenbecken, der den ganzen Raum erfüllte, aber die hin tere Mauer noch deutlich sichtbar ließ. Sechs oder acht Fuß hinter dem Kohlen decken begann der alte Fakir mit stinen Derwischen langsam zu tanzen. Sie ließen keinen Laut hören; nach und nach wurde der Tanz lebhafter. Plötzl'ch, zu unserem größten Erstaunen, sahen wir nur mehr ein Geficht, da de, Greifes, Nach und nach verlangsamte sich wie derum der Tanz, und ein oder zwei Mi nuten später trat der Greis an das Koh, lenbecken heran, grüßte uns und zeigte mit einer majestätischen Geberde in den Hintergrund deS Gewölbes. Mit Sxan nung sahen wir in me ttliqiung seiner Geberde; weder ein lebende Geschöpf, noch irgend ein Gegenstand war dort sicht, bar, mit Ausnahme des Greifes. Nach inem nochmaligen Grug nahm er seine ühere Stellung hinter dem Kohlenbecken in und begann wiederum den Tanz, aber in umgekehrter Richtung. Indem er den Arm ausstreckte, begann er tm leisen, gleichförmigen Ton einen Sang zu sin gen, dessen Worte flch meinem Gedächt. isse eingeprägt yaven. sie taureien: Ai yaorektodo!" Vielleicht übte die, er nicht unmelodlfche Sang mVbm,j düng mit dem weißen Dampf in hrjp, epische Wirkung auf un au. In jedem Falle jedoch nix ich niemal mehr Herr meiner Sinne, all in jenem Lugen, duck. Meine Augen waren mit der ge sxanntestea Aufmerksamkeit, deren ich fähig war, auf diese drehende Gesicht g'hestet. al ich bemeikt. daß der Grei Theile seine Körper von sich z schleu, dern schien. Zuerst war e ein Arm, daraus der zweite, dann ein Bein. Di Illusion ar eine vollkommene, wenn e überhaupt eine Jlluflon war. Der Hin lergrund de Raume begann sich mit Gesichtern, die dem seinigen ähnlich, nur jünger waren, zu bevölkern und alle san gen denselben Sang. Plötzlich hörte der Tanz und der Gesang auf, und wir er, blickten eine einzige Gestalt, die de alten Fakir, welcher an da Kohlenbecken her alitrat und seinen Bakschisch verlangte. Von neuem untersuchten wir den Raum, ohne eine Erklärung sür da Verschwiu den seiner Begleiter finden zu können. Professor Kellar zweifelte also, ob in diesem Falle eine Erklärung durch hyp nolische Täuschung möglich ist. Wenn man diese nicht annehmen wollte, so würde man sagt die Redaktion der Sphinr in Tiefen okkultistischer Ge heimnisse geführt, die zu erforschen ein schwierige Unternehmen sein dürfte. Man würde hierin einen Beweis für eine Macht be Geistes über die Materie erblicken können, die nur schwer denkbar erscheint. iZrinnnnnge eines Jakschspiekers. Au Pari schreibt man dem .Berl. .Loc. Anz.': Der berühmte Ardisson der König der Falschspieler aller Spielcirkel, der Erfinder der geistreichen Spieler kniffe, die in den letzten dreißig Jahren von Betrügern beim Spiel angewendet worden find, hat feine Denkwürdigkeiten veröffentlicht. E sind, um freimüthig und ungeschminkt zu sagen, die Denk Würdigkeiten eines .Griechen'. Jeder mann weiß, daß dieser Name, der au schließlich den tief verschuldeten Unter, thanen de, König, Georg, zukommen sollte, gewöhnlich auf die ganze Schaar von in ernalionalen Jndustrierittern an gewandt wird, die Mittel und Wege ge funden haben, dem Glücke die Binde von den Augen zu reißen und ihm die Schärfe de. Blicke und die Freiheit der Wahl wieder zu geben. Ardisson ist in der Provence geboren. Al, Kind beschwindelte er seine Spiel, kameraden beim Haselnuß und Knöpfe spiele; später trat er in die Clubs am linken Seineufer ein und raffte hier und da einige hundert Franken weg. Durch den Erfolg kühn gemacht, wagte er, nach den aristokratischen Kreisen zu trachten, zu denen man nach den strengsten Proben zugelassen wurde. Unter dem Namen Graf Andrea' hatte der König der Falschspieler einem .entgleisten' jungen Mann aus vornehmer Familie und von unantastbarer Ehrbarkeit Geld vorge streckt; der Jüngling gewann feinen Wohlthäter bald so lieb, daß er ihm Zu. tritt zu inem Edelmannöclub verschaffte. Der falsche Graf gewann hier die Klei, nigkeit von ungesähr einer Million Iran ken, ehe er entlarvt'wurde. Dann zog er durch Frankreich, überall gut aufgenom men, dank feiner vornehmen Erscheinung und seiner Zahlkraft überall wenige Tage nach seiner Ankunft mit Schimpf und Schande davongejagt und an die Luft gesetzt. Er wandert von Badeort zu Badeort, stets elegant, geschmackvoll gekleidet, die Taschen voll Geld. Aber e kam der Tag, an welchem AdrissonS Bildniß und die Lifte seiner Verkleidun. gen sich in den Händen aller Spielpächter Frankreichs befanden. Eine, TageS er schien an der aristokratischen Küste von Luchon ein in zahllose Pelze gehüllter kranker GreiS, der von zahlreichen Die, nern mit kindlicher Ehrerbietung gehegt und gepflegt wurde. Gar bald wußt man, doß der Grei, ein spanischer Her. zog, Besitzer eine ungeheuren Vermögen, war, der demnächst das Haupt einer prinz lichen Familie werden sollte und neben, bei an einem halben Dutzend Krankheiten litt, die in kurzer Zeit sein Ende herbei, führen mußten. Die Direktion deS Spielclubs wollte den vornehmen Grei vor seinem Tode natürlich noch etwa schröpfen und lud ihn zu einem Besuche der Spielsäle ein. Der gichtbrüchige Herzog ließ sich in einer Sänfte in die Clubräume tragen, spielte ohne Last, wie einer, der dem Spiele keinen Geschmack abgewinnen kann, verlor viel und würd von den Sptelbankpächter als eine Art Vorsehung gepriesen. Am nächsten Tage dieselbe Scene; aber schließlich wurde der err erzog mit dem spiele vertrauter. Die Bankpächter verspielten gegen zwei Millionen Franken und bekamen fie nie. mal wieder; denn .Herzog' Ardisson warf den GreiSplunder von sich, nahm fein Geld, machte sich auf die Beine die Gicht hatte er plötzlich verloren ind ließ sich nicht mehr sehen. Die Spielpächter laufen ihm noch heute nach und sie werben ihm wahrscheinlich noch lange nachlaufen müssen. Zapanestsch. Die Sonderbarkeit japanestscher Sit ten wird durch folgende Gebräuche cha rakteristrt: Weun ein japanestscheS Mäd. chen heirathen soll, so werden ihre Zähne mit einer StzendenSubstanz zuvor schwarz gefärbt. Di dunkle Farbe bleibt wäh. revd der ganzen Lebenszeit an den Zäh nen, fg daß, wenn die Frau lächelt, ein Jeder weiß, daß sie verheirathet oder mm Mindesten Wittwe ist. Bet der Ge. burt eines jeden Kinde, wird ein Baum eingepflanzt, der in der Erde verbleibt, bis das Kind heirathSfähig ist. Steht die herangewachsene Person nun vor dem Heirathen, so wird der Baum abgesägt nnd das Holz zu Möbelstücken verwandt, e das junge Paar mit in sein neue, Heim nimmt.