NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln, Neb. Die sMmi'.c ticr .Kniscrm. T.i.1i:.&(r tUaun A. 0. JiUaSmM. (("sCHiftllllJ.) iie .iivifviit rille die Jr.i te l.i.i unter ,:- It.-ü den ip-.'l te '.Vt'r.n telo iv r ihr - ittl.t, ' r,!o i-'.i sie tie 'ilj'.v.r.tii r.lm ückc. ?cr ili'tlnücr glanlte, tos: Kiiilwrina die weinende '"enon sei, und das; die Kam iiutfe.iii Keine, u eil sie die aeli.iclt cil;utti ii Imiv, das: i'.ir 'Bruder im Ster Ivn liege, Alerri Ci'loiv fiiiclic seine DiYlle auch cwir, aitv'gezei.lniet. .ihumii-j! inuuuie! vu den iJiu prn, K.nri.iiina ii'unoinia!"' rief er, damit v.'ir den ennen Kraulen noch lehend treiser.. Jln-iunirt! i;orunirtv! Alem l,,;-.:usii1im;te;den"cii mit ten: Senaten itnterlnilteit und diesem tv..( UVurifrn reu der ptettickeit liilrautui.g, deo 'nidcte' der Kanunerfmu initge theilt. ?er festen rief iu r!i reirJtü'.iii rciiden ein Oett helfe liucli!" zu, dann Ijieü Crh'ijy uns da f ferd i:ud jagic au f eterhrf liincutj. hinter der (irle des clilD";pe.rfc- hielt ein Reiter: e? warihilw, der die .inifc: in fcef.n';;!t: und fufort hinter den Wa?, ritt, um all lieforte vt dienen. Xie Kaiserin hutte wehl eilte halbe '2tur,dc i llu::t, ehe eo ihr gelang, unter dein '.Unintcl der Kannncinau ihre Toilette iTltstaitdig, zu lieettdigeii. C'X pmclitri'lles Innn.e hler.beo Aaar mar cntgcleft, und 'IVann Talizin hand es ihr in einem knoten mir, und steckte co unter die luuune Haul'e. e va iificfclir drei UI;r '.yiercgeiK, als sich Katharina auf den 'Weg machte. Tnu Wetter mar slar, im Cstctt rett ete sich der u'i;iit, uuclicht rm hereit-j eingetreten, lliiaria Talizin erzählte jett in aller title der ai serin. was geschehen war. Die Kaiserin, die se, eben seihst rech iiter die derangirte Toilette gescherzt Ijatte, wurde 'sehr ernst, sie sah ein, basj sie imr der lim scheidnng staub. ' Jäheit wir Waffen"? fragte sie ?llexei, der sich nur hin und wieder flüchtig, znrückivenden Ivnule, da er im iinterhrechen das Pferd antreiben 11111 fite. ;ch habe zwei Pistolen und unter dem Sitz liep.cn die beiden Pistolen der Talizin. iviir (iitrc 'A'iajestät eine und für 'JJcaria eine für alle "vällc derÄath. oHut gehe, das? wir glücklich nach Pc teivlutrci loi inten ! Hier ist die De pesche, die ich dem Kurier ahgenoinnien habe. ;l.ch habe sie erbrochen, es steht barin die Ai zeige von der i;crchuui' rnng. Dadurch, das; die Depesche aiigc sangen ivurde, haben wir einen üor svrung, und die Sache Eurer Majestät steht siünstig." Katharina las den Bericht über die Entdeckung der erschwörnug und wurde immer ernster. Räch einer Pause des Nachdenkens sagte sie zu Aterci: kannst ?it nicht schneller fahren, Vllerei y ;VI) sehe ein, unser Silier bcti hängt an wenigen Minuten!" Je!, bin außer ir.ir, Majestät," euU gegnelc Alcrci, aber das Pferd l'atm nicht besser lausen; es dauert mir noch wenige Minuten und cS wird lahm zehen; Äibikvw, ist Dein Pferd ge wohnt, in: Wagen zu gehen?" Rein," erklärte Bibilow. es ist nicht einmal zugeritten; es ist ein ganz junges Pferd, wie es scheint, eine R'c moittc. Da es nicht einmal ordentlich zugeritten r(t, wird es noch ir.niger den Wanen-ziehen wollen." Orloiv peitschte auf das Wagenpferd los. aber er hatte R'erijt gehabt, nach wenigen Minuten begann das Pferd zu lahmen, und fein d'ang verlangsamte sich mehr und wehr. Die Kaiserin war nußer sich, ebenso Sllerci, Bibilow und Maria. Es lag ans dem Wege von Pe terhof nach Petersburg kein ehof! mehr; trelna, ein Ort, der eine 'Meile Hinter Peterhof ans dem Wege nach Petersburg liegt, war bereits paf sirt. lim ein frisches Pferd zu erhal' ten, hätte man üehrt machen müssen, und das beeentete einen Zeitverlust don vielleicht mehreren Ztuuden. Es blieb Erlern nieliis Sinderes iibrig, als das Pferd eine Zeit lang im Ecizrikt gehen zu lassen. "(ie die Ungeduld der öcai serin und ihrer Begleitung war dieser Zivischensall eine sitrchtcrlichePrüfung: daS Vahmwerdcn eines Pferdes sollte anscheinend über die Zukunft RusiiandS entscheiden. (Gleichzeitig kostete es wahrscheinlich Hunderten von Menschen bsls Vebeit und der Kaiserin die Frei heit. .Zmmer wieder trieb Orlow den ma gcren (aul an, daS Thier versuchte auch einige Trab- und (aloppspriinge, dann fiel "es jedoch in seinen lahmen Gang zurück. Dreiviertel stunden hatte man sich so im Schritt fortbewegt, als ihnen ein auer mit einem Hcuwagen, der ach Peterhof fu')r entgegenkam. (Sluch die folgende Szene ist streng histo risch.). In Sllezeis Slugen blitzte es auf. . Oibikow," rief er, wir müssen das P'r.i des Bauern haben, koste cs, was es 3.ollc, und wcnn Du ihnniederschie prn rnufjt ! .Heda, guter freund!" rief erden ':,-.!eran, haltet einmal! Wollt Ihr v ir Euer Pferd verkaufen? gebe ''uch hundert Rubel. Wie Zhr seht, ist . ein Pferd lahm, und wir fahren zu einem Sterbenden, den wir noch ein i.:e.l sehen wollen, ch bitte Euch um '. :r Viehe Ehristi willen, verkauft mir e.s Pferd ! .ier Habt ZHr hundert Rn icl." Laßt mich in Ruh'!" sagte der Bauer, ich mache mit fremden senken ,,uf der Straße keinen Pserdehandel; wer weiß, wozu Ihr mein Pferd braucht. Vielleicht seid hr Flüchtlinge, habt gestohlen und werdet verfolgt. ch will nichts mit Euch und der Polizei zu thun haben. Slucl, brauche ich mein Pferd. Was soll ich mit dem lahmen Gaul? och muß meine Heuladnng nach Peterhos bringen, ich habe sie imMcir stall der Kaiserin abzuliefer". ' Sei i iiiRarr! lhbcrli uns das Pferd ! ' kriegst ein P'e.0 für fünf ja Ru',: ,:d ick eebe Dii hundert id il, l.ier ilci 't ii sie in ;ld uni, Sil'e.T.- S'ü'vt' ::-:.rc--'ci'.m lies der Bauer. .d f.i-c enr.r.eJ, ich r.;.:.!:e iv.it ? ieben k.it'.en Pscrd,h.',ndc! auf vüenex Stitire." Crlein g .d BtbiloiJ einen Wink. Er übergeb ant einen Vlngendlick die tieel des leimen Pierde.' der aiserindann sprang er t:a Wei.ien ui.d ging direlk ans das Pferd ces Bauein l;:, um es vom W-aoen sp."'ien. WiU't iii i'.nack. Vummel!" selrie der Bauer. 2e:d ohr Ztrasenrauber, daß .N'.r i::it Gewalt ehrlichen Veuten die Pferde wegneliml?" .Halte das S.''at:l !" sagte Bibikew. gib uns das Pierd oder ich prügele ?it1, daß Du liegen bleibst." Er ließ tjch von xTrlriy die Peitsche geben, drehte sie um und begann mit dem dicken stiele den Bauern in einer barbarischen Weife zn bearbeiten. Der Bauer suchte sich zur Wehre zu fetjen, da aber Bibtlow ans dem Pferde simtd von obenauf ihn herunieihanen konnte, gelaug ihm bie X'iLnvc'ii nicht, und in nerhalb wetiiger Minuten ivar der Bauer so durchgeprügelt, daß er heulend und schreiend querfeldein lief, wahrend ihm Bioitom nachfeile, um ihn unun terbrochen mit dem Peitschenstiel zn be arbeiten. iCrlem Hatte das Pferd des Bauern ausgespannt, und Mari Tali zin sprang vom Wagen, um dabei behilflich zu sein, das lahme Pferd von dem Wagen abzuspannen, auf dem die Kaiserin saß. Das lahme Pferd wurde an die Wagen deichsel des HeuiragenS gebunden, r low spannte das sehr kräftige und frische Bauernpserd ein, und da Bibt kotv es ausgab, dem unter forlwäh rcndc;ü Evschrei querfeldein 'lüii;tcu deu Bauern weiter nachzitset en, lehrte er gerade in dem Slugenblick zurück, als STilPiu und Maria wieder den Wagen bestiegen hatten und nun in schnellerer Gangart weilerfuhren. Das größte Hinderniß war vorläufig überv.'iinden, vor dem Wagen befand sich ein Irastiges frisches Pferd, und in zweieinhalb Stunden konnte man un gefahr in Petersburg fein. Die Kai serin gewann ihre gute aune wieder. Ich will," sagte sie zu Maria, den Bauern für seine Prügel genügend entschädigen, wenn Sllles gut geht. Zwei Pferde soll er ans meinem Mar stall haben, die besten, die er sich selber aussuchen mag. Ich glaube, wir haben heute noch Glück. Ich war ganz ver zweifelt, als es mit dem Pferde nicht mehr vorwärts gehen wollte." Orlow fuhr scharf, aber vorsichtig, er ließ dem Pferde hin und wieder Zeit, zu verfchi,aui'en, indem er es eine kurze Strecke Scl,ritt gehen ließ, und erst, wenn .es etwas ausgeruht war, forderte er es wieder mit der Peitsche zu energischem Vatis e auf. Es war voll ständig Tag geworden, man näherte sich Petersburg, bfr damit war die Gefahr einer Begegnung mit uneingeweihten Mitgliedern der Hofgesellschaft, die vielleicht nach Oranienbaum zum ctni ser hinausfuhren, immer großer gewor den. Gerade, als Älerei das Pferd wie der einen Singenblick im Schritt gehen ließ, kam ihnen ein Wagen entgegen, auf dein ein Gastwirt!) Rainens Reu mann faß, ein Deutscher, bei welchem die Gebriider Ci'loiv häufig verkehrten. Er hielt seinen Wagen an und begann mit Vllerei ein Gespräch. Heda. Bruder," sagte er, wo kommst ?n so zeitig her und wo hast Du daS alte Weib ausgeladen, das mit Dir fährt? Seit wann ist es bei Dir Sitte, Dich mit allen Weibern abzu geben?" Vaß mich in Ruhe" ! schrie Stieret, ..mach' daß Du weiter kommst ! Henke Rachinittag komme ich zu Dir nnd werde Dir Stiles erzählen." Dann hieb er auf das Pferd und jar?T' weiter. ES war ungefähr eine halbe M'eils vor Petersburg, als sie auf der Straße vor sich eine Staub wolle sahen. Wieder wurden die Wa geninsassen sehr unruhig, denn sie vermutheten, cS käme Kavallerie; es stellte sich indeß bald heraus, daß es ein Wagen war, in dem Gregor Orlow saß. Vaitt jubelte er, als er das Gefährt mit der Kaiserin erblickte. Er sprang aus seinem Wagen, küßte der Kaiserin rasch die Hand und rief: Es ist Stiles vorbereitet ; wir haben die Sekunden gezählt und Daren außer uns über die Bcrspätnng. Run ist Sllles gut." Er warf' sich in seinen Wagen, ließ Kehrt machen und fuhr dem Wagen der Kaiserin voran nach der Stadt. 12. Äapitcl. ES war am Freitag früh, kurz nach sieben Uhr, als Katharina in der Rahe der Kaserne des Ismailow'schen Regi ntents anlangte. Begleitet von Orlow, Maria Talizin und der Daschkow, be trat sie das Revier der beiden Koin paguicn, welche Gregor rlow ihr be reits hakte Treue schworen lassen. Man hatte den Soldaten Branntwein gege ben, und die Offiziere, die mit im Kom plott waren, hatten es verstanden, die Venke aufzuregen und zn begeistern. Slls die Kaiserin vor die Soldaten trat, im Glänze ihrer Schönheit, mit aufgelöstem Haar, bemächtigte sich der Soldaten eine Begeisterung, die an Ra serei grenzte. Mit furchtbarern Geschrei stürzten sie auf Katharina zu, warfen sich vor ihr auf die Knie, und bedeckten den Saum ihres Kleides und ihre Hände mit Küssen. Die Kaiserin erhob ihre Hände, zum Zeichen, daß sie sprechen wolle. Ihre Stimme zitterte zuerst vor Aufregung, aber das entflammte die Soldaten gc radc noch mehr, denn sie glaubten, die scs Zittern entspränge der Singst und Verzweiflung: Der Zar hat Befehl gegeben, mich und meinen Sohn in die scr Nacht zu ermorden! Nur die Flucht hat mich vor dem Tode gerettet. Zu Euch bin ich geflüchtet, Ihr seid mein letzter Schutz! Schützet mich, schützet meinen armen Sohn!" Die Kaiserin streckte flehe..' ihre ge falteten Hände den Soldaten c .tgcgen, und ein hundertstimmigcs Gcsch.ei ant wertete .ihr; Wir. wollen :n für ur.icr f,eh:!:f5Cr;!tercJt. ti:r fcuu-re Kaisern: ! Es .' tc aiferiz Kathu thu!" 5? tc::te c.kur.1 einander. Des 'V schrei der Man-'ch.''ten t:t Ividen omv.ianie". r.v:chcs den Slnfai'i der brgi;:r.e:;een lirerKvolutirit bildete, haue Itete inte Jen ntuüen. ?ie ganze Kaserne g.rieüi in Stillegung und im mer mehr 2e!ee,:en stiniuten herbei und betbeilie.'en sich c;i Hrirufen auf die Kaiserin, ei ne ;.i wiisen, tun was es sich handelte. Die tttK,e Daschkow, noch immer in Mannerlleidung. hatte wieder den be ften Einfall. Sie hatte einen Popen mit dein Kntzisir holen lassen. Wah rend die Soldaten noch die Kaiserin um,nbelten, welche fast betäubt von dein Geschrei dastand, horte man plötz lich die geltende Stimme der Dasck,kow, welche rief: Hinunter in den Käfer nenhof, um auf das Kruzifix der Kaise rin den Eid der Treue zu leisten." Mit 'Muhe und Rot!) wurde verhin den, daß die Kaiserin aufgehoben und nach dem Hose hinabgetragen wurde. Mit ihrem Gefolge begab sich die Kai serin in den Hof. der in wenigen Sin genblicken von den Soldaten des Js inailow'schen Regiments angefüllt war. Gregor Crtow trat vor und schrie : Es lebe unsere gute Mutter, die Selbslherrscherin aller Reußen, die Kaiserin Katharina II.!" Dann hob der Pope daS Kruzifix und forderte in begeisterter Rede die Stattn schaften auf, der regierenden Kaiserin den Eid der Treue zn leisten. Obgleich die meisten der Soldaten, die nicht von den :Crtoios und Genossen in die Per schwornng eingeweiht waren, garnicht wußten, um was eS sich handelte, lei steten sie dennoch den Trcnschwur mit aufgehobenen Händen, während der Pope das Kruzifix emporhielt. Wahrend noch der Schwur geleistet wurde, erschienen dje 7fsiziere desRe ginents, und obwohl nur wenige von ihnen eingeweiht waren, hielten sie es für das Beste, der Kaiserin zn hnl digen. Sie knieten vor ihr nieder und leisteten ihr den Treuschwur. Damit war das ganze Regiment gc Wonnen. Ein Major. RamcnS Tfcha palmv, nnd ein Viculcnant Puschkin weigerten sich, im Kasernenhofe zn erscheinen, und wurden durch die r lows sofort verhaftet. Kaum r.'ar der Treuschwur gethan, als die S.iiannfchaften des Ismat low 'schon Regiments zu schreien began nen: Zu den Waffen! 'Zu den Was fen!" Sie eilten in die Kaserne, um ihre Waffen zu holen. Die Kaiserin stand bleich auf dem Kasernenhofe, umgeben von i tfe n Getreuen. Ein Ge fühl der Schwa..e schien sie einen Slu genblick anzuwandeln; sie rief Maria Talizin heran und stützte sich einen Moment auf ihre Schultern. Dann zog sie das junge S.uädchnt an sich und küsztc sie lange ans die Vippcn. Wenn wir sterben," sagte sie, ftev ben wir Stile zusammen ! Ich werde nie vergessen, waö Du um rneinctwil Icn gethan hast, Maria!" Waffenklirrcn tönte von der Straße her; man hörte das Geräusch von Pferdehufen. Eine laute Stimme bc fahl, das Kaferuenthor zu öffnen. Ein fürchterlicher Schreck bemächtigte sich aller im Kasernenhofe Eingcschlos sc:iO,i. Wer stand da draußen: der Freund oder der Feind? War die Bcr schworung schon entdeckt? Erst wenige bewaffnete Mannschaften waren auf dem Hos versammelt. Mon stürzte in die Kaserne und schrie mit der Stimme eines Berserkers, die Kaiserin sei in Gefahr. Hecks über Kopf stürzten die Istuailow'schen Grenadiere bewaffnet tu den Hof und begannen sich zu ran gircn. Die' Ofsiziere stellten einige Kompagnien schußfcrtig dem Thore ge genüber auf; dann wurde dasselbe ge öffnet. Eine gewaltige Rciterschaar stand draußen, deren Führer in den Hos hin einjagte. Hoch tfaij'cm Katharina II.!" schallte es ihm entgegen' und Hoch Kaiserin Katharina II.!" antwortete Rasumowski, dcr Hctman der Kosaken, der mit r0i)o Gardekosalen draußen aus der Straße stand. In der Rahe der Kaiserin angekom mcn, sprang er vom Pferde, warf sich ihr zu Füßen und rief: Dreitausend trcuc Kosaken wollen für ihre Matter Katharina sterben !" Die Kaiserin athmete tief auf. Ein Slip des Schreckens und der Bcunru hi gung fiel von der Brust der anwcscn den Bcrschworcncn. Die Kaiserin eilte biö an das Kascrnenthor, um sich den Kosaken zu zeigen, die, ihre Säbel schwingend, in ein infernalisches Ge schrei ausbrachcn.' Crlrnv vertheilte unter die Kosaken und die Isinailow'schcn Grenadiere )cld. Die Kaiserin beförderte sofort eine Slnzahl von Offizicrcn und Mann schaften; dann zog sie sich aus einen Augenblick zurück. Begleitet von Ma ria Talizin und der Fürstin Daschkow trat sie in das Zimmer Orlowö, der ihr sagte: SRajcstät. ich habe Ihnen einen Rock der Jsinailow'schen Grcna dicre bcsorgt, der Ihnen passen wird. Ich habe ihn angeblich für einen Iun Icr bestellt, cr ist auf die Figur Eurer Majestät berechnet. W'enn die Solda ten Eure Majestiit in diesem Stnzugc sehen, wird ihre Begeisterung keine Grenzen kennen. Wir müssen nach der Kasan'schen Kathedrale rnarschircn. Der Bischof voi. Romgorod ist dorthin be stellt, um die Weihe Eurer Majestät zur regierenden Kaiserin vorzunehmen. ES gilt noch, das Preobraschenskische und Siinonowslische Giuderegimail zn gewinnen; ebenso die Slrtillerie. Die Garnison von Petersburg ist dann in den Händen Eurer Majestät." Die Kaiserin nickte stumm mit dem Kopse. Cüm eilte hinaus, und mit Hilsc der Fürstin Daschkow und Maria Takizinö kleidete sich die Kaiserin um nnd zog den ;)i"ock des Isinailow'schcn Gardercgimcnls an, dcr ihr in dcr Thnt ganz vorzüglich pnßtc. In dicscm Militärrock mit dcrn aufgclöstcn Haar, mit dem bleichen, schönen Gesicht, sah die Kaiserin imponircndcr als je auS. An der Spitze des Isinailow'schcn Ncg.ini.cnts und dcr Kosaken rückte die ct'cnn au? ser :;..'er:'.:, teilen jtc das Pi'eid R,'.'l:n:etrs:is bestiegen Itutte. Während sie nach den, Pla? ver der Kaihedre.le reu Kei.:n ritt. s,!'losen sich iVr ne.'i ti? 'v-:er.üe üolter.c:i, Stregniew r.::d Brnee an. Vlut dem flay ter der Kathedrale der Mutter ,-N'ttes re:t afan standen in lauern Freuten he heid.n Garde rea.imet.ter, das vrerhrarj endliche und das ihner.e-r. -eliielie, ausrnar feZnN. 2,i' 'nttlil'e ssi ziere standen an ihren Pte,!.vn: die Zeldaten standen mit Gewehr bei Fuß. und lein Zuruf wurde laut. Katharina fette ihr Pferd in Galopp und sprengte auf die Slussiellung der beiden Garderegirnenter zu. Der An blick der schonen Frau in der sonderbaren Kleidung wirkte begeisternd und berau schend ans die Truppen. Mit jedem Galoppsprung, des Pferdes vermehrte sich das furchtbare G.lchrei der Solda ten, und ohne ein Wort zn sprechen, nur durch ihre wunderbare Erscheinung hatte die Kaiserin binnen wenigen Mi nuten auch diese beiden Garderegimen ter für sich gewonnen. Korninandoworte erschallten, und die Truppen pt'äsen litten zum ersten Mal vor ihrer neuen Kaiserin. Das Isrnailow'sche Regi ment und die Kosaken besetzten die bei den anderen Seiten des Platzes. Die Glocken läuteten, und in feierlichem Zuge erschien, aus dein Portal der Kirche heraustretend, der Bischof von Rowgorod an der Spitze der Geistlich seit." Mit jugendlicher Vcichtigkeit und Slnmulh sprang die Kaiserin aus dem Sattel, eilte ans den Bischof von Row gorod zn und iußtc ihm die Hand. Diese Demonstrauon, durch Ivelchc mit einem Schlag die Kaiserin alle Rechte dcr Kirche 'nnd dcr Gcistlichtrit anerkannte und sich in schroffen Wider fpritch zu ihrem Gatten setzte, der den Bischof von Ron'gorod angefeindet und eingekerkert hatte, verursachte einen neuen Stucbruch des Beifalls bei Z7ffi zieren und Soldaten. Bon den Stufen der Kathedrale aus hielt der Bischof von Nowgorod eine Ansprache an die Truppen während die Kaiserin ihm zur Seite stand. Plötzlich erschien neben ihr Alcxci S?rloii', dcr sich schon seit einer halben Stunde entfernt hatte, nnd flüsterte dcr Kaiserin in'sCchr: Eure Maje stät, die Artillerie verweigert cs, sich dcr Bewegung anzusckl ießen. Der Korn mandcnr dcr Slrtillerie, Billcbois, bc ruft sich auf den Eid, den cr dem Zaren Peter geleistet bat. Er hat gedroht, mich zn verhaften, obgleich ich ihm wieder holt den Befehl Eurer Majestät ge bracht habe, sich hier einzitfinden." Die Kaiserin wcndctc sich zu Gregor Crlow, und dieser sagte" achselzuckend : Es wird nichts übrig bleiben, als den 'Rarren gewaltsam zu beseitigen und, wenn es sein muß, die Artillerie so fort anzugreifen, bevor die 'Mannschaf ten zur Besinnung gekommen sind. Jede Minute dcr Bcrzogcrung stellt Stiles in Frage. Hier heißt cö: Stiles wagen oder Stiles verlieren." In diesem Stngenblick machte sich eine Bewegung in den Reihen des Js mailowfchen Regiments bemerkbar; dann öffneten sie sich nnd ließen den General der Artillerie BilleboiS durch, der, gefolgt von feinen Offizieren, auf dem Platze erschien. Erstaunt und erschreckt blieb dcr Gc ncral einen Slugeudlick stehen. Er sah die Kaiserin, er sah neben ihr den Bischof von Romgorod und horte dessen begeisterte Worte, cr sah die :1.c gimenter, und im nächsten Stngenblick trat ihm CrUnu entgegen nnd erklärte : General, die Arkilicric ist die einzige Truppe, welche zögert, uuscrcr erha bcucn Mutter Katharina II. den Eid der Treue zu leisten. Man behauptet, Sie trngcn die Schuld an dieser Per zogcrung. Sie sehen hier nur Freunde der Kaiserin. Ncbcrlcgcn Sie wohl, was Sie thun; ich gebe Ihnen fünf Minuten Bedcnfzcit." Dcr General Billedois musterte vcr iichtlich den einfachen Vicntcnant. dcr es wagte, ihm hier Befehle zu crthei len. Aber er schien sich darauf zn be sinnen, daß cr mit seiner Slrtillerie in der S.'lindcrzahl sci. Er nähcrlc sich Katharina und grüßte sie ehrerbietig. Was bringen Sie?" fragte die Kai fcrin. 'Majestät." cntgegncte Billcbois, ich höre mit Erstaunen von einer Rc volution in dcr Rcichshauptstadt. Ist Säue Majestiit dcr Kaiser gestorben, vdcr was ist geschehen? Ich erfahre, daß Eure Majestät zur regierenden Kaiserin auSgcrufcn sind. Ich gcbe Eurer S..ajeftät zu bcdcnkcn, daß wir dcrn Zaren den Eid dcr Treue gcschwo rcn haben." Stolz unterbrach die Kaiserin dcn Gcncral : Ich habe Sie nicht rufen lassen, um Ihre Rathschläge zu hören, fondern um Sie zu fragen, ob Sic mir den Eid der Treue leisten wollen oder nicht?" Die imposante Haltung dcr Kai scrin, ihre ivundcrbarc Ruhe, ihr gau zcö majcstätischcs Slustrctcn brachtcn dem Gcncral die Ueberzeugung bei, daß die Sache dcr Kaiserin bereits gesiegt habe, und daß cö Rauheit sci, sich noch weiter zn widcrsctzcn. Ich bin gckommcn," sagtc cr dcmii thig, um int Rauten dcr Slrtillerie und in meinem Rainen unserer neuen Kaiserin dcn Eid dcr Trcue zu lei sten." Ich danke Ihnen," sagte die Kai scrin; ich erhebe Sic zum Fcldmar schall und i alcihc jedem der Offiziere den nächst höheren Rang, als cr jetzt besitzt. Führcu Sie mir die Slrtillerie zu!" Es war zehn Uhr Vormittags, als die gesammte Garnison von Petersburg der Kaiserin gehuldigt hatte und ein bewaffneter Widerstand innerhalb der Stadt nirgendwo tnchr zn bcfürchlcn war.. Gcleitct von dcn 5iommaiidcnrcn nnd dcn nachdrängcndcn Soldalcn, von dcncn soviel in die Kathedrale kamen, als überhaupt Platz darin finden konn tcn, bcnnb sich Katharina an die Stu fcn dcs Altars, nnd hier wcihte sie dcr Bischof von Rowgorod zur Zarin. Er erklärte sie für .die Kaiserin voit, Ruß- land nnd ihrcN Zci-v ekrentt'a, zum R.'.chfelaer. 5,e We!!::n, der ?'al! .c !e le,U:e r.ider reit dem Rufe: .E: leic die Kaiserin Katba thu!" Tiefer Rn l'lanzte sich ans den P!e,v rer der K t' errate weher fert und dreni.r bis i.i d,e Stta'en d.r -ladt bis in 0!rilb..'ette,'.iug, welele bis jetzt ten den ,.r.;;en eiai.i'.en nichts wußte er reihir.eete, daß :!iuß land einen nrnett Her,',' er habe. Besinnt über den Hergang ii-aieii '!r(.Mil! S,T 1tr,.vN,.'. ...,.1 ..ki.t v. ........ , i i ( . . . 4 Pantn und feilst Rasun,e:ro!i. In ihrer Absicht hatte es gelegen. Katharina nur zur Reaentin an Stelle des unmiiN' digen Thronfolgers auszurufen und eigentlich diesem selbst zn huldigen. Die Ereignisse hatten sich eher mach tiger erwiesen, als die Plane dieser vornehmen Berschwerenen. Tie Kai serin war Selbstherrschern! aller Rcu ßett geworden, und es gab keine Meg kichkeit mehr, sich dieser Thatsache zu widersetzen. Die Klänge des Tedcums waren in der Kasan'schen Kathedrale verhallt; die Kaiserin setzte sich an die Spitze kcr gcsamiulcn Garnison und war schirtc, von dieser begleitet, nach dein Reuen Palast. Da es wegen der Vage des Palastes nicht möglich war, ihn völlig mit Truppen zu umstelle, ver langten die Soldaten, daß die Kaiserin sich an einen sichereren Ort begebe. Sie leistete dein 'Wunsche der Mannschaften Folge und ging nachdem alten Winter palast. Um diesen forntirten die Trnp pen einen doppclicn Kreis und mit schußfertiger Waste waren Infanterie und Slrtillerie bereit, die selbsternannte neue Kaiserin gegen alle Angriffe .zu schützen. In Petersburg herrschte bis gegen zchn Uhr BorrnittagS eine allgemeine Stille, wie sic oft großen Katastrophen voran zn gehen pflegt," schreibt ein Augenzeuge jener Thronrevolution, dann aber wurde es in der Stadt lebendig, und mit Windeseile verbrei tete sich die Rachricht von der Thron besteigung der Kaiserin Katharina. Die Thore des Winterpalastes wurden geöffnet, und daS Bvlk drängle sich mehrere Stunden lang hinzu, um vor dcr Kaiscrin sich zur Erde zu werfen und den Eid der Trcue zu leisten. Die Pornchrncrcn hakten auch nichts Eilige rcö zu thun, nachdem sic beim Erwa chen von dcr ncucn Wcndnng dcr Dingc gchört hattcn, als herbeizukommen und Katharina ihre Dienste anzubieten. Peter III. schien bereits vcrgcsscn. Absichtlich ausgcbrcitctc Gerüchte lic ßcn ihn aus der Jagd mit dem Pferde gestürzt nnd verunglückt fein. Slls Ka tharina den auf ihren Befehl zn ihr ge brachten Großfürsten Paul Pctrowitsch vom Balkon ans den Soldaten und dem versammelten Bolle zeigte, wollte der Jubel kein Ende nehmen. Einen seit samen Anblick gewährten die langen Prozessionen von Bcamtcn, von Hcr rcn und Damen des Hofcs, welche in Galakleidcrn auf Bcfchl und von selbst sich hcrbcidrängten, um dcr .neuen Sonne' zn huldigen und zn Fuß über dcn Platz zu kommcn suchcn mußten, weil der Volksmenge wegen kein Wa gen an denselben heranführen konnte. Während man bei Hofe mit der Hui digung beschäftigt war, sorgten die Führer dcr Empörung für militärische Sichcrrung des Besitzes dcr Rcsidcnz. Es wurden zahlreiche Wachen errichtet, Kanonen auf den Kreuzwegen und öffentlichen Plätzen aufgefahren, ob gleich sich kein Widerstand von irgend einer Seite her zeigte. Mehrere für ge fährlich betrachtete Personen wurden verhaftet, was für die Soldaten und den Pobcl zugleich das Signal war, dcrcn Wohnungcn zu pliiiidcrn. Das Vctztcrc geschah nach gut russischem Herkommen, bei solchen Gclegcnhcitcn auch mit dcn Bäcker-, Äacr- und Branntwcinhäu fern, aus dcncn dcr Pobcl sich Muth holte, auf ailen Gassen die Drohung auSzustoßen, daß alle Teutschen crmor dct werden sollten. In Petersburg machte eigentlich kein anderer Mensch Miene, sich dcr Sacitc Peters III. anzunehmen, nls fcinOhcim Prinz Georg Vudwig von Holstein, der Kommandeur des Gardckorps. Dicscr war einige Tage vorher mit seiner Fa milie in die Stadt gekommen, nm noch einige Borbereitungen zu einer Reise nach Deutschland zn trcsfen. Sobald die Kunde von dein Slufruhr zu ihm drang, war cr foglcich zu Pferde gc stiegen und hatte sich, mir von seinem Vcibhusarcn gefolgt, auf dcn Wcg nach dcn öi'ascrucn bcgcbcn. Sehr bald wurde er jedoch von einem Trupp der bcrit tcncn Garde angehalten nnd, da er sich nicht ohne Weiteres ergeben wollte, rücksichtslos vom Pferde gerissen, in dcn ersten besten Wagen geworfen, dcr dcs Wegcs kam, und so nach dcrn Win tcrpalais transportirt. Hier wurde cr aber nicht eingelassen, sondern Befehl gegeben, daß man ihn wieder nach Hause bringen und dort bis auf weitere Ordre bewachen sollte. Slls cr wicdcr nach Hause kam, war schon ein Hau fen Soldaten und Gcsindel beim Plün dern. Bcdicnle und andcrc Hausbc wohncr waren schmählich mißhandelt und in einen Keller gesperrt, alle Ge mächcr nnd Behältnisse crbrochcn und ausgclccrt worden. Dcn juugcn Priu zcn hatte man die Uhren und Gcldbcu Ick aus dcr Tafchc gcraubt und dic gol dcncn Schnüre von' den Uniformen gc rissen. Rur das Schlafzimmer der Prin zessin war durch einen russischen Un teroffizier vor dem Gcsindel geschützt wordcn. BcimSlnbliek des Zustandes, in wel chem Prinz Georg sein Hans und die Scinigen wiederfand, kannte scin Zorn keine Grenzen. Dcn Degen hatte man ihm nbgcnommcn, so versetzte cr dcnn dem Ersten, der ihm in den Weg kam, einem Soldaten, der beutebeladen das Haus verlassen wollte, einen derar tigen Fußtritt, daß dcr Plünderer riick wärtS zn Boden stürzte und nicht gleich wieder auf die Beine kommen konnte. Seine Kameraden fielen nun aber über den Prinzen her, schlugen unbarmherzig auf ihn los, und der ihn begleitende Offizier mußic dcn Degen gebrauchen, mn ihn derb zcrbläut ans dcn Fäusten dcr Soldaten zn reiten, Ei; konnte noch ! ten Mi:a t.te.en. da? tie ielMieit, um i ive.ivnvr plündern ;u lennen. i' iv i We.'ien e,b. t halten. ,ent v:::c er j ! fchieerl,,'., nn t detn Veben d.'N.zek.-i:: '. t'T" SLls hu e.iiini encii'enidern'.ch y.:: Zc.c t :;r.l) einen Ol'iZicr ler die ÜNN r. Uevte.hreneu llnannel'Nilick leiten i'. i Biianent ansdritcken und dabei ihre 'W.I laeueeeu'. eit versichern ließ, wer seine Entrasinn,'. r.?fi) immer so f.rr, das; er bieü'm'Ohiiier zur Amimt g..b: .'.'.'eh; Herr, wer sich unter die wilden Sei neine tragt, muß daraus ge .'aßt sein, daß es ihm ?tzeht wie c.utir ergangen ist'." , v. Katharina Iwaaenvu, die Kammer sraa der Kaiserin, wahrte das Geheim- niß der F.nl t ihrer Herrin bis in die ' 'Mergeusinnden. Sie sagte den Hos damen, die zum D teuft antraten, und der Dieiteneheckt. die Kaiserin habe eine ' sehr schle.1 te Sia l k gehabt und wurde etwas langer n.he.t als gewöhnlich; sie mochten ,ich s,.!l verhalten und war ten. bis die Kaiserin Jemand ntse oder klingic. rann hat t e sie den Juwelen fasten der Kaiserin in eine Tasche gc packt und war unbemerkt hier eine Hin tenreprc nach dem Park hinunter und lis c,n ten ''eeresfirand gegangen. Hier lag die Stau t, welihc die Kaiserin seit ihrem Aufenthalt in Peterhof be reit hielt, angeblich stir Spazierfahrten, in Wiriliehleit v,ni im äußersten Roth falle aus dem Wasserwege eittiliel-en zu können. Die Kammerfrau rief den Fahrer der Sfacht, der mit den Veuten der Bemau iiiiug zur Stelle war, an und sagte ihmj er solle sie ein wenig in die See hinaus, auf Petersburg zn sechreit; der Morgen sei so schon, sie fühle sich nicht ganz wohl und wolle sich ei wenig durch den Aufenthalt auf dem 'Wasser erfrischen. Dcr FiihrcrdcrSjacht kannte die cinslußrekchc Kammerfrau und zo gertc nicht, ihrem Wunsche zu willfah ren. Sic veranlaßte ihn dann unter wegS, den Kurs mehr und mehr nach Osten zu richten, bis sie ihn schließlich aufforderte, sic in Petersburg abzu setzen. Erst gegen Mittag kam Katharina Iwanowna hier an und hörte, daß die Revolution geglückt sei. 'Roch bevor dic Kaiserin von Petersburg gegen ihren Gatten abniarschirle, empfing sie ihre getrc'.'.cianimcrsrau und war ni ckt weni g, erfreut, die alte Bertraute nun auch bet sich und in Sicherheit zu wissen. In Peterhof wartete die Dienerschaft geduldig auf den Sliigeublick, biö die Kaiserin Jemand rufen würde; cs wurde indeß immer später, ohne daß aus ihrem Zimmer ein Vaut gedrungen wäre. Gegen elf Uhr Bormittags kam ein Bote ans Oranieubannt, welcher mel dete, daß der Kaiser Siachrnittags zur Feier des Peter- und Paulsfcstcs in Peterhof einzutreffen gedenke. Beat dieser Absicht des Kaisers mußte die Kaiserin verständigt werden, und eine der Hofdamen übernahm cs daher, sie zn wecken. Ratürlich hatte ihr Klopfen an der Thür des Schlafzimmers gar kei ncn Erfolg, so sehr man auch das Klop fen verstärkte. Endlich rffneic die Hofdame die Thür und fand das Bett der Kaiserin leer. Eine Bicrtelstunde später befand sich ganz Pctcrhof in fieberhafter Siusrc gnng, die Kaiserin war versclnvunden. Man entdeckte auch das Fehlen der Ka tharina Iiranowna, man suchte das ganze Schloß und den Park ab und er fuhr, daß Katharina Iivanonuia eine Vustfahrt ni't der Segelyacht angetre ten hätte, von der Kaiscrin abcr zeigte sich kcinc Spur. ES wurdc auch dcr Wachtpostcn vernommen, und einer derselben theilte mit, Katharina Iwa nonma wäre in der Saubt nach Peters burg gefahren. Er war bereit, feine Slusfagen zu beschworen, und wußte alle Details der SlbfaHrt zu Wagen an zugeben. Umgekehrt waren Zeugen vor Handen, welche wußten, daß Katharina Iwanowna mit der Vnfiyacht daoonge fahren war. In Oranienbanm ähnle man von den Borgiingen in Petersburg nichts. Es steht fest, daß an dem vcrhänguiß vollen Morgen dcs 9. Juli ncL der Kaiser Peter III. lustiger und fröhlicher war als sonst. In dcn friihcstcn Mor gcnstnndcn war ein Kurier eingetrof fen, wclchcr eine Depesche brachte, dic man indeß in Oranicnbaum nicht ver stand. Sic theilte mit, daß Passet keine Geständnisse mache, daß man trotzdem Besorgnisse hege, und der Inhalt der zweiten Depesche bezog sich immer wicdcr auf die erste Depesche, welche durch die Brrsicht Orlowö nicht in die Hände dcs Kaisers gckommcn war. Pclcr lag dic Dcpcsche durch und sckiit kelle den Kopf. Slnch Gudowiifch las die Depesche, aber sie war ihm unvcr ständlich; trotzdcm fragte erden Kaiser, ob irgend welche Rachfragc in Peters bürg gehalten werden sollte. Peter erklärte, cs sci nicht nöthig; in bcstcr Vauuc bestieg cr in dcr zwölf tcn Stunde in Oranieubaum zur Fahrt nach Pctcrhof cincn Wagcn, in wcl chcm noch dic Gräfin Woronzow, Graf Hordt, Gndoivitsch und einige Damen Platz nahmen. Mehrere Wagen mit übermüthig lachenden und scherzenden männlichen und weiblichen Mitgliedern dcs kai scrlichcn Hofes folgten dein ersten Wagcn. Kur; vor zwei Uhr Rachmittags nähcrte man sich Pctcrhof. Dcr kaifcr liehe Wagcn begegnete hier einem Die ncr zn Pferde, welcher einen Brief an den Sldjutanten des Kaisers, an Gudv witsch, hatte. Der erste Kammerherr von Peterhof, der glcichzcitig das Amt cincö Schloßhaiiptinanns führte, machte in dem Briefe dem Sldjutanten von dem Berfchwinden dcr Kaiscrin Mitthci hing und hat ihn, vorsichtig dcm Kaiscr die Rachricht beizubringen. Räch der Bcrrnnhlnng des Großhcrzogs von Hessen gibt es in Europa von dem kindlichen König von Spanien abgesehen nur noch zwei nuvetheirathetc regierende Häup ter. Dcr eine ist der '-'9jährige Fürst Friedrich von Watdeck, nnd der zweite dcr freilich er,t jährige König Alexan der i;oit Serbien. I GHOCEnY aLtlBÄKERY VXTll'äilLZSS. t C its! (tjrcM-l i t' ii, tt? LiCt tfuitit Wtiilt! t tcT CrtH t'I 1 i;. jjf'nr.r t't i'Z'llr .r:mailtrl um i!tmn r.icdri.r - OriWn -1 haVt -M far.a. "8L 4-Dclifatcffcn eine fpejtaliti ?,, Ittu ,,i,k ku WU" A' . . . Cutter, i un. . ntt it rl I, Wt . k .etnrttn mm I m ibrta rcurl I, ktl'j n ui t li te:. tbntüi ruf )U(c Onita. tit m wfmmi ti, afenia HG im M ! .. S CIGARREN fl sr2:-rixiizai2iii2-rir3i-r-a j Exeelsior g CigarreN'Zabrik. j in . v. v?".f. eiznitd, RZ UZ s tkM VT (i,i,n Diltiaite 0.' m r lote Str. ,aischk D , P. M lUctln. KOnir. ij cxi xrzMxxxiK-xxrrXÄira 3 PFEIFEN g .... . , , W. A.Vro:un. tSnkln In Drogtteit -? !1tedizinen , in Illdlich, Hu e.n)t, tlcilm. tk N. P. CURTICE. ZNusikalien Aandlung, 7 IHdNch, II etnti :-: Vttklzard Grgeln. weder, Haines Bros. u. 5ch5ilsiz - pifVOS BS ,, on Muftk?nNim, "1 ' rn iljrri tflfjon) unk eolikni; (im iiftreMnll Stufst rtmm, icrttn U mit,, ri('e ,d,,- . Anicitzrit Gvnnd - Gigontyntt? uf btk Dauer virichiedtNkr cu cu Cnltivirte Karinen. -: IS'Aartl PPM l.,,AfM , AV J-' II, Mriiell cuipflt)i utili tl'T-irl ..: -'S fl ,,, ?,:. J. A. HAYDEN. Der leitende Z,Niotot. aph. Hsd,n bI d nltrn 1! 1 1 1 ou' ?ik!is' 6iaaitUu!titIun la 3r.hrt ISdT, l'v ur.: im m Ijolitn. 1414 0 it. :: EUGEN WOERNER'i Qonirafnr unb 6uDtr!n:tuifr,t öffentliche und prioaMautcn.' Ctiprrinttnbrnt fOl batVancailti Srar.t tstt H Werkslälk 10. und M Sir.. ?'r,.-sln. "ERNST HOPPE'? '. Deutsche : Wein- nnd Bier Wirtiiscbafl 127 siidl. 10. Sllkibc, LINCOLN NEBRASKA. Alle Freund eines guten Qilaiti Bin, Wein usw., sowie einer vortrefflich Cigarre werden diese? stets bei mir l sinden. Freundliche Bedienung zug sichert. MB1 B. RITGHIE, Teutscher Advokat, 409411 Kaibach Block, Crnabc, Nei. pculldic Wirtljscl ast I f,D1 Chas. Scliwaiz- 13(5 südt. . Ztr., Ltncoi. Red (in skinriv eigene (jkfcaiif'e.) Die feinsten fiiqucuif, de.s berühmt Anhen ser-Busch Bier, sowie die besten Cigairen stehen hier zur Veisügung. nm. otteivs, Wein-,'. Bifr- Wirthscht! (i Felne Weine und upcun stets vorräldig, IM" Äuyfnftr.'iicch 2a wird hier vcial), eicht, 2101 Oet. Lliiksltt,Nco. High ffivc" oder ,.(5uchre Partie feilten sicl, sofort an I.!?!' Sebastian, G. T. A.'b'. R. ?. & i'. R. R., Chi cago, ivcndcn. n Cts. in (sreimarter per Packet, pr ?1 ivcicct Zhr porig, frei zebn Packele erhalten. ''Tli We stern Trail" wird vierteljährlich durch die Reck Island Pacific (Viientaljn ver öffentlicht. Cr giebt on, wie man im Westen eine Fan bekeinn,.n kann und wird Ihnen gralis für .in Jahr zuge sandt weiden. Sendet Oicitie und Adresse o den Redaeienr vom Western Trail", Chicago, und nehm! das Blatt ein Jahr ui. I n S e 6 o st i ei ii, G. P. 91. W itl'aF I ItxA i