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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Sept. 20, 1894)
. Das letzte G.'ldMZ. rzSH!t on derzeitigen, welch e xi'stnl . N tir. einige Füas.Lollar, Note die lebte von Charlu' Ersximifftn .K .TM mii Cbaillf. lieat blls UWV --- . " . lol und ohne Bewußtsein ia unserm Echlafftübchk, mit wem cauuiisiuv am rechten im, insolge jene, entsetz. I14 f.irl. Au dem Rollbett neben ihm gucken drei LockeokZpschen hervor; bi "nge Paar Füßchen, di Schuhe und Strümpfe nöthig brauchten, zucken ruhelo hin und her. und drei hungrige nemc w' i..s fti-nli und tl 13 feine Kohle mehr im ohlenkastea, und nur wenig Lebenimittel ftnd tm $au. Da winterliche Dämmerlicht verwan delt sich tn Nacht: der Wind heult, und dichter Schnee fällt vom Himmel hernie. tl- Ich muß etwa Wein für Charlie haben, murmelte ich ncuq, un einige tinhtrt n,nikkkrlilie Dioae. Mit diesen Worten küßte ich meinen armen Dulder und ging tn de mrm hinau. Ich war noch nicht weit gegangen, al die Stimme einer Frau, in leidenschast, lichem, verzweifeltem Flehen, meine Auf. merksamkeit erregte. Ich blieb stehen, um zu HZren, wa cl gilbe. Vor der Thur eine kleinen Hüukchen standen zwei Polizeibeamte, die einen schlanken Knaben zwischen sich nahmen, und ein roh aulsehender Mann, der mir al der Wirth der kleinen Dorsfchenke bekannt war und den Namen Bronton führte. Auf ihre Knieen vor ihm, da unbe deckt Haupt dem Sturme preisgegeben, lag die Frau, die so voll Seelenangst flehte. Um GotteS willen, thun Sie es nicht, Herr! rief sie. Haben Sie Erlarmen! Morgen kehrt sein Bater heim, und der wild alle richtig machen. Führen Sie mein Kind nicht tn' Gefängniß I Sie umklammert beschwörend seinen Arm; aber mit einem Fluch schüttelte er sie unsanft ab. Ich sage Euch, ich will nicht arten ! schri er. Der junge Taugenichts stahl mir mein Geld, und ich will e wieder haben. Gebt mir fünf Dollar, und wir sind quitt. Ich habe keine fünf Dollar in meinem ganzen Besitz, schluchzte sie. Wenn sie nur mild wären und warten wollten morgen kann ich sie verschaffen. Ich warte nicht eine Sekunde mehr vorwärts ihr Leute, führt ihn ab! Der junge Dieb soll diese Nacht schon im Ge sängniß schlafen. Ich bin kein Dieb Herr! rief der Knabe, dessen schöne Gesicht vor Zorn glühte. Ich stahl Ihr Geld nicht und Sie wissen da wohl l Still! donnerte der Wirth. Wagst du , mich einen Lügner zu schimpfen? Macht, daß Ihr mit ihm fortkommt, Hort Ihr! Ich hatt bisher geglaubt, daß meinem Unglück nichts zu vergleichen sei, und hier stand ich einem viel größeren Leid gegenüber. Von grenzenlosem Mitleid rfüllt, trat ich unwillkürlich nebe die arme Mutter. Was ist Euch geschehen, meine gute Frau? fragte ich. Sie wandte ihr bleiche, verängstigte Gesicht, in dem ein Strahl von Hoffnung aufblitzte, mir zu. Ach! man beschuldigt meinen Knaben de Diebftahl, Madame, rief sie. Sein Vater, der zwei Jahre al Seemann fort war, kehrt morgen heim, und dann soll er seinen Sohn im Kerker finden, wie inen gemeinen Dieb! O, da versetzt ihm den Todesstoß, und mir bricht eö da Herz l Meine Hand fühlte unwillkürlich nach der Tasche in der sich die Fünf.Dollar note befand. Di Frau folgte meiner Bewegung mit einem Blick ihrer kum mervollen Augen. Ich gedachte meine igeneg Sohne zu Hause, diese muthi gen kleinen Burschen, der so ganz da Ebenbild seines Vaters war. Wie, wenn ich an di Stelle dieser armen Mutter gewesen wäre? Ich zog das Papier her vor und drückte es ihr in die Hand. Mit einem Jubelschrei stürzte sie den Poli, listen nach, und als ich sah, daß dieselben den Knaben frei gaben, eilte ich schnell hinweg. In der Nacht verschlimmerte sich Char lies Zustand, und früh am Morgen mußte ich den Doktor holen. Derselbe verordnete neu Medizin, gute Pflege und die beste Nahrung. Ach! und ich hatte nicht inen Cmt im Hause I Immer wieder und wieder, so oft ich in Charlie bleiche Gesicht blickte, siel mir daS alte Sprichwort tn: Jeder ist sich selbst der Nächste! Ich benutzte jeden freien Augenblick, um an einer Stickerei zu arbeiten, die mir zur Anfertigung übergeben war. Sie war fein und mühsam, daß, al ich ein Stück davon fertig hatte, eS mir war, al müsse ich dabei blind werden. Ich trug e zu Mr. Denham, für die e be, stimmt war, denn ich brauchte Geld. Sie betrachtete e mit kritischen Blicken, er. theilte nur ein bedingtes Lob, und sich dann behaglich in die weichen Polster ihre Sessels zurücklehnend, sagte sie, sie werde mich bezahlen, wenn die ganze Ar beit fertig sei. Ich wagt e, eine Einwendung zu machen, aber sie schnitt mir kurz da Wort ab: Ich hab kein Kleingeld, auch ist mein Grundsatz, niemals für inen Theil, sondern stets nur für da Ganz zuzahlen. Mit einem bittern Wehgefühl im Her, zen eilte ich an Charlie Seite zurück. Er stöhnte vor Schmerz; die Stund in der er di Medizin nehmen sollte, war längst vorüber, und ich trug da Rezept noch in der Tasche. j Verzweifelt kffaete ich den Schreibtisch und holt mein klein, Schmuckkäftchk hervor. El enthielt nur unbedeutende Sachen: eine Brosche, die meiner Mutter gehört hatte, und noch einige letnig. ketten. Ich wählte zwei Stück au und lies wieder durch die schneebedeckte Straße zu dem iozizen Juwelierladen, den unser klktne Dorf am Meere besaß. E würd, mir schwer, den Inhaber dI Ge schäfte zum Ankaus meiner Schmuck fachen zu bewegen, und al r endlich einwilligte, rot er mtr nur inig Schil ling. die ich au Nolb anvebmen mukte. Eharlie' Medizin wurde gemacht, aber vi wenigen L)lme, die nun übrig blieben, reichten nur zu einem beschetde nen Kohleavorrath für morgen, und w blieb da Hühnchen zu Charlie' Brühe? Ich blieb in der schneebedeckten Straße stehen, blickte zum sternklaren Himmel hinauf und nach den hell erleuchteten Schaufenstern zu beiden Seiten. Da fingen die Glocke hell zu läuten an, und zum erstenmale fiel mir ein, daß wir SvlvesterAbtnd hatten. Ein stechender Schmerz durchzuckte meine Seele, ra dem Gedanken an meine fernen Freunde und da Elend zu Hause. Wa sollt ich thun? Gerade aus der anderen Seite der Straße fiel mtr da glänzend erleuch tet Fenster eine Krämerladen auf. Ich schritt muthig über die schlüpfrigen Steinftufen und betrat den Laden. Der Kaufmann näherte sich mit tiefen Bück, linge und dem süßesten Lächeln. Könnt ich ein Hühnchen und eine Flasche Wem haben fragte ich mit klopfendem Herzen. Mein Mann ist krank und und würden St mir bt zur nächsten Woche Kredit geben? Da freundliche Lächeln verschwand sofort; r zögerte und stotterte dann eine Entschuldigung hervor: E thäte ihm sehr leid; aber S sei sein Prinzip, Frem den nur gegen baar zu verkaufen. John, John, daS ist sie! hört ich in grauenstimme hinler mtr rufen. Ich drehte mich um, aber die Spre chende hatte ihr Gesicht abgewandt, so daß ich nur einen hochgewachsenen, kraft vollen Man mit gebräuntem Gesicht und den mildesten braunen Augen, die ich je gesehen hatte, erblickt. Durch meine hervorbrechenden Thränen geblendet, sah ich nicht weiter, sondern eilte nach Hause zu meinem armen Charlie und den Kleinen. . Ich gab ihm die Medizin ein und be ruhigte die hungrigen Würmchen mit einigen knapp zugemessenen Bissen Brod und ein wenig Milch. Dann brachte ich sie zu Bett, und als auch Charlie ein. schlummerte, setzte ich mich an'S Kamin, in dem sich nur noch Asche befand, und gab mich dem einzigen Trost hin, der mir blieb, einem erleichternden Thränenftrom. Ich hatte kaum meinem bedrängten Herzen Luft gemacht, als ich den Schnee unter Fußtritten knirschen und gleich dar. auf ein Klopfen an der Thür hörte. Ich öffnet sie, in der Hoffnung, einer unserer Nachbarn woll uns etwa Unterstützung bringen. Der große Mann, mit dem braunen Gesicht und den guten Augen ich erkannte ihn sofort stand aus der Schwelle, mit einem riesigen Korb auf seinen breiten Schultern. Er stellte den. selbe zu meinen Füßen nieder und reicht mtr di Hand. Wir haben Sie die letzten zwei Tage überall gesucht, Madame, hub er ohne Umschmetf an, während seine Augen vor Glück strahlten, und wie froh find wir. daß mir Sie endlich gefunden haben! sie haben mir einen großen Dienst er miesen, al Sie meinen Knaben vor dem Gefängniß bewahrten, denn der kleine Bursch war unschuldig, wie ich Ihnen mit Stolz sagen kann. Bronton hat herausgefunden, er ihm das Geld stahl, und da ließ es meiner Frau keine Ruhe, bis wir Sie heute Abend zufällig beim Krämer sahen und nun, wir dachten Er brach ab, verwirrt und stotternd. indem er seine Frau vorschob, die so lange hinter ihm gestanden hatte. Wir dachten, fiel sie in, die Decke von dem Korbe abnehmend, wir wollten Ihnen zu Neujahr eine kleine Freude machen. Sie werden die kleinen Sachen nicht zurückweisen, daS weiß ich, und möge der liebe Gott Sie allzeit segnen für daS, wa Sie nun gethan! O, Madame! sie schlang ihren Arm um meinen HalS, wahrend Thränen über ihre Wangen rieselten ich wärt ahn finnig geworden, hätte man mir in jener Nacht mein Kind entrissen. Sie haben eS gerettet und mich auch, während Ihre eigenen Kleinen Noth litten. Nie in meinem Leben war ich so glücklich wie heute, da ich sie endlich fand! John ist al reicher Mann ye.mgerehrt; r hat diesmal Glück gehabt und wir find im Stande Ihnen zu helfen. Ich habe von allem etwa gebracht; auch einige Neu. jahrSgefchenle für die leinen. Ich wußte gleich, daß sie Kinder hätten, denn nur ein Mutterherz konnte in meinem Jammer so mit mir fühlen und mir bei, stehen, wi sie e thaten. Jetzt will ich Ihnen helfen alle verwahren, und John guckt unterdeß in Krankenzimmer er ist der beste Krankenpfleger von der Welt. Aber zuerst nehmen Sie die, be. sehen Sie'S aber jetzt nicht, stecken Sie'S fort big nachher, und nun ollen wir bt Sachen in di Speisekammer tragen. Ich that wie sie eS wünschte und ließ da kleine Päckchen in den Ausschnitt meine Kleide gleiten. Und während der Seemann Hut und Rock ablegte und zu Charlie hineinging, packten mir die reichen Gaben aus. Da waren mehrere Flaschen Wein, Hühnchen, Roastbeef, goldglänzende Butter, Thee, Kaffee, Weißbrod und Kuchen, Puppen und Spielzeug, über da meine Kleinen vor Entzücken außer sich gerathen würden. Der NeujahrSmorgen dämmerte schon, al sie mich verließen. Charlie schlief ruhig, nachdem die geschickte Hand deS Seemann! ihm einen neuen Verband am gelegt hatte, und die Kinder fingen an, wie unruhige Lögelchen in ihrem Nest sich in ihrem Bettchen zu rühren. Ich schürt da Feuer hell an, und während der Kaffee kochte und da Hühnchen brau wurde, setzte ich mich nieder und zog da Päckchen au meinem kleide hervor. Zwanzig Scheine, jeder zu f ans Dollar, ganz neue, sri che $tl tel einHunden Dollar und alle mein l Mein klein Gab der Barmherzigkeit hatte mir zum neuen Jahr glänzende Fruchte getragen. Die Raninchenxlage in Austra lien. Von P. BeUardi. Die Kenntniß ie .fünften Erdtheil' ist selbst in den Kreisen der Gebildeten. eine im allgemeinen recht dürftige. Wer nicht Verwandte oder Bekannt dort hat und von ihnen Nachrichten über Land und Leute erhält oder wen nicht wissen schaftliche oder Handelsinteresse an den fernen Erdtheil fesselt, meint kaum Ur, fache zu haben, sich um ein Land zu küm mern, tag man nach der landläufigen Vorstellung al ein große, wasserlos Wüste sich denkt; der Süd und Oftrand sei. von einigen bedeutenden Städten abgesehen, dürftig besiedelt, und die Be völkerung de Erdtheil, als einer ehe. maligen Verbrecherkolonte, fei wohl ine recht gemischte. Diese Vorstellungen nun sind fast durchweg nicht zutreffend. Da bi jetzt der Kultur erschlossene Land ge hört zu den fruchtbarsten der Erde; Bohrungen ergeben überall Wassermen. gen, die oft kaum zu bewältigen sind; das Klima ist, namentlich im Westen und Süden, äußerst günstig, und die fleißige Bevölkerung (rund vier Millionen) er zeugt und führt mehr Produkte aus, als irgend eine andere gleichgroße in der Welt. Bon den unaebeuren Werlben. welche durch Gold, Wolle, Weizen und Flei ch dargestellt werben, zieht aller, ding da .Mutterland' England fast allein den Vortheil; eS läßt sich von fei den Kindern, den Kolonien, obgleich diese gar nicht recht zu Kräften kommen können, ernähren und Nnbet darin nichts Unrechtes. Der direkte Handel Australiens mit Deutschland vermittelte im vorigen Jahr ein Waarenaustausch von IS Mtl, lionen Mark an Werth; Dampferlinien verbinden Deutschland tn regelmäßigen Fahrten mit Adelaide, Melbourne und Sidne, und unter der Farmbevölkerung befinden sich über 30,000 Deutsche, die sich zumeist fest zusammengeschlossen haben und in Sprache und der Sitte der alten Heimath treu gebliegen find. Die Farmer nun lind e, eiche unter ten andererseits nicht zu leugnenden Schattenseiten Australien nicht zu leiden haben. Uebermößige, langandauernde Hitze wechselt mit plötzlichen, molken bruchartigen Regenföllen, die verheerende Ueberschwemmuvgen im Gefolge haben; Sperling und fliegende Füchse (eine FledermauSart), plündern in ungeheuren Schaaren die Weinberge und Obstgärten; Ameisen treten oft in solchen Mengen auf, daß der Ansiedler ihnen Hau und Hos überlassen muß und j rhrelang nicht an Rückkehr lenken kann. Der austra lisch Eingeborene ist der geschworene Feind jedes Weißen; im Hinterhalt lauert er dem rein Gesayr aynenven Meiler auf und trifft fein Opfer mit unfehlbarer Sicherheit. Aber alle diese Mißftande verfchwtn den gegenüber der ungeheuren Plage, welche das Land wie ein Gespenst bedroht und an seinem Marke nagt das ist der e Shrlichfle Feind Australiens, das Kaninchen. Zu ungezählten Millionen bevölkert heut dieser Nager große Theilt der blühendsten Kolonien. Biktorta, Jceu Süd-WaleS und QueenSland; fruchtbar Landstriche, die Hunderttausende von flei ßigen Landbebauern und Viehzüchtern ernähren könnten, bilden jetzt ein einziges Kaninchengehege, daS sich fortdauernd vergrößert. Schäfereien, die früher 100,, 000 und mehr Schaf zählten, halten kaum noch den zehnten Theil; die quat, ter lLiehzüchter müssen das Feld räumen und jährlich gehen zahllose Eristenzen da durch zu Grunde. Da australische Kaninchen ist klein. graubraun behaart und erreicht ein Alter von S bis 10 Jahren. Besonder aus gebildet ist sein Geruchssinn; S gKbt seinen Bau gern an den Ufern von Flüs sen und Sümpfen; doch sucht e auch Sandhügel und Waldungen aus, und ein beliebter Unterschlupf sind die .Mallee, ScnibS, von denen in Victoria allein 10 bi IS Millionen Acker bedeckt sind. (Der Mallee ist in zwergartige, am Boden kriechende GummibaumArt; der Stamm hat nur wenige Zoll Durchmesser und ist von geringer Höhe, die peitschen förmige Wurzel besitzt ine außerordent liche Hörte.) In bewohnten Gegenden verlassen die Kaninchen ihren Unterschlupf erst nach Sonnenuntergang, denn ihr Furcht, namentlich vor Hunden ist gren zenioS. Werden sie von diesen gejagt, so durchschwimmen sie Flusse und erklet tern sogar Bäume in Höhe von 4 oder 5 Meter; wo sie der regelrechten Versol. gung noch nicht ausgesetzt find, fitzen sie vor ihrem Bau und lassen Wagen und Menschen ruhig an sich vorüberziehen, ja sie legen sich sogar, um Schutz vor der Sonn zu finden, in den Schatten der Schafe. Haben sie da Gra bi auf die War, zeln, die Baumstämme bis auf das Holz abgenagt, so graben st noch di Erd aus, um alle? Genießbare zu verzehren; zwei Jahre genügen den unersättlichen Nagern, um reiche Weideplätze in Wüsten zu verwandeln, so daß man heute hun oerte von Kilometern weit reisen kann, ohne eint Spur von Vegetation zu finden. Die abgestorbenen Bäume strecken ihre kahle Aeft gen Himmel, der Boden ist überall mit Schzfgerixpea und Kanin cheakadaver bedeckt und Schaarea von Rabe schweben über diese Feldern de Tode; verlassene Cquatterwohnungen vervollständige la, Bild der Vcrwü. ftung. Werden die Kaninchen von Hunger ge peinigt, so dringe sie sogar in die Städte. So wurde im Juni vorige JahreS Wil, cannia, in Stadt von 1500 Einwoh. nern, voa ihnen plötzlich überfallen. Un ter den nach australischer Sine erbauten Holzhäusern legten sie ihr Höhlungen an, morgen fand man sie in Schaaren vor ihren Löchern sitzen. Die Kinder verjagten sie mit Steinmürfen, die Laden besitz find gezwungen, Menschen und Hunde zum Schutz ihrer Magazine auf. zubieten; in regelrechter Krieg entfleht und die Stadt muß einen eigenen Wagen dienst einrichten, um die Kaninchenlei, chea au der Stadt zu entfernen. Eine Svdneo'er Zeitung mccht bekannt, daß vor kurzem in der Stadt Labar der Gottesdienst am Sonntage ausfallen mußte, eil ter Verwesungsgeruch von den unter dem Fußboden der Kirche ver endenden Kaninchen nicht zu ertragen war. Bi zum Jahre 1371 gehörten die ei. nige Jahre vorher aus Europa eingesühr. ten Kaninchen noch zu dem Wilv, dem Schonzeit gewährt wurde; 1874 wurde die Jagd bereits für das ganze Jahr frei gegeben. Erst 157S begannen die Re gierungen damit, SchußprLmien zu zah len, und 1883 endlich wurde voa den Kammern in Neu.Süd'WaleS der Be, fchluß gefaßt den Vernichtungskrieg gege die Nager einer eigens hierzu gebildeten Behörde zu übertragen und die AuSrot. tungSkosten aus der Staatskasse zu be streiten. Diese zahlte in den folgenden drei Jahre die Summe von neun Milli onen Mark an die heimgesuchten Besitzer und di angestellten, RabliterS' (Kanin, chentödter), aber e half alle nichts die Plage wuchs trotz aller Maßregeln, und so beschloß denn der zuständige Mini fter im August 1837 mit Genehmigung de Parlaments, die Summe von 600, 00 Mark als Prämie für Entdeckung eine Mittel auszusetzen, mit dessen Hilfe die Kaninchen endgültig vertilgt werden könnten bis heut hat die Summe noch niemand verdient. 1390 würd zwar in neue .Kaninchenbill ' angenommen, der enormen Kosten wegen gelangte sie jedoch nicht zur Anwendung und so blieb den Besitzern denn nichts übrig, als sich selbst zu helfen. Sie umgaben ihr Eigenthum mit .kaninchen sicheren' Umzäunungen aus engmaschigem Etsendraht, die ungefähr einen Meter hoch und zehn Centimeter tief in den Bo den gehen. Längs der Zäune starben die Thiere in Millionen und bildeten Wälle, mit deren Hilfe bann di Zäune von den nachfolgenden überschritten wur den. Ost mußte deshalb in gewisser Entfernung ein zweiter Parallelzaun er richtet werden. Zwischen den Kolonien Neu.SüdMale und Südaustralien ist ein 518 Kilometer langer Zaun gezogen, dessen Kosten sich auf 12,600 Mark be lausen. Einige staatlich angestellte In. spektoren führen die Aufficht über densel den und sorgen für seine Instandhaltung. Andere Mittel zur Vernichtung der Feinde find Gifte, wie Arsenik und Strvchnin. Man vergiftet damit zur Zeit der Trockenheit die igen hierzu hergestellten Wassertumpel, wohin die Kaninchen zur Tränke kommen, und die Fälle sind nicht selten, daß man dann am Morgen 10,000 und mehr Leichen ring, um ausgehaust findet. Oder man taucht Zweige, die der Blätter beraubt sind, in Strnchninteig und steckt sie dann in die Erd 5 bi 10 todt Kaninchen bringt jeder derartige Zweig. Um ihrenSchluxf winkeln im Mallee.Scrub beizuwohnen, hat man diesen mit ungeheuren Walzen niedergerollt und dadurch alle Lebendige darin getödtet. Di Mittel find wahr haft barbarisch, aber nothwendig, denn e gilt einen verzweifelten Kampf um die Herrschaft zwischen Mensch und Thier. Auch die Pasteurschen Versuche, durch Einimpfung eine Seuchenstoffes den Thieren beizukommen, wie die in Grie chevland bezug der Mäuse gelungen ist. haben sich bis jetzt al erfolglos erwiesen. Doch soll die Hoffnung nicht ausgegeben werden, der furchtbaren Plage, endlich doch Herr zu werden, das kann aber nur geschehen, wenn alle Kolonien Auftra, lienS sich zu gemeinsamen Maßregeln aufraffen daran hat eS bi jetzt noch immer gefehlt. Um das Dutzend voll zu machen. .Große Wäsche!' Brr l l Jeglichem Ehemann läuft die Gänsehaut über den Nacken bei diesem Gedanken. Wasser, dunst, Seifengeruch, Waschweiberge. schwätz in gräßlichem Bunde dringen durch drei doppelte Thüren bi in' ent legenste Arbeitszimmer, und rechnet man hierzu da mürrische Gesicht der geliebten Hausfrau, der natürlich an jeglichem Dutzend Leinenzeug ein oder zwei Stücke fehlen, so weiß man, um die gute Laune st 8 rettuvgSIo gethan. Nur meine Wenigkeit macht hiervon eine glänzende Ausnahme. Meine Käthe und ich freuen un auf die .Große Wäsche,' wi die Kinder auf Weih nachten, und wenn ihr bei'm Aufzeichnen irgend in Dutzend voll wird, so pflegt sie ein Lächeln nicht unterdrücken zu können. Wer aber dämm etwa glauben sollte, daß meine Käthe keine gute Wirthin sei, Der kriegt' mit mir zu thun. Nein, da hat eine ganz anderen Grunde. Hort mal zu: Daß ich Käthchen von Herzen lieb hatte, da war mir al Junggeselle schon lange sonnenklar gewesen, allein, wie da so zu gehen pflegt, ich durft darum doch noch nicht daran denken, um ihre Hand zu bitten, denn einmal war meine Be sitzung weniger mit Hufe, all mit Hrzxo theken gesegnet, und dann hatt ich keine blasse Ahnung davon, ie sie über mich gesonnen war. Wir stände schon seit einer geraumen Zeit aus dem Necksuße mit einander, und wie wenig sich hierbet aus wahre Vesuh'.e schließe läßt, da, weiß ein Jeder, der inigermaßea Er layrung in rikbtSsache bat. Eine schönen Vormittag ritt ich zu ihr hinüber, weil mir die Sehnsucht zu dem lieben iud keine Ruhe mehr ließ. Vorgestern war ich mit ihr aus einem Kraniche gewesen, bitte mich eidlich mit ihr herumgeneckt und ihr bei dieser Gelegenheit ein reichgeflicktel Taschentuch wegftidizt, da ich nun al Talisman aus meinem Herzen trug. Heut musst ich nachschauen, eb sie den Verlust bemerkt halte. Im Wzhnzimoier fand ich nur Paxa'n unv Mama 0. Ich wartete geduldig und schwatzte alle mögliche dumme Zeug: al sich aber eine ganze Stunde keine Spur von meiner riebe zeigte, so hielt ich mich nicht länger und fragte: .Wo steckt denn heut Fräulein Kälh. chen?' .Die werden Sie ohl schwerlich zu Gesicht bekommen,' meinte die Mama. .Wir haben heute große Wäsche, und da ist sie augenblicklich bei'm Einseifen.' .Guten Tag muß ich ihr wenigsten sagen,' sprach ich sehr energisch, und spornstreichs machte ich mich zum Wasch Hause auf den Weg. Ich öffnete die Thüre. Gewaltige Dunftmassen, geschwängert mit Seifen laugendünsten, strömten mir entgegen vor mir breitet sich eine undurchdring liche Nebelwand aus. .Wer da?' hört ich Käthchen' hell Stimm au der gräulichen Finsterniß ntgegenklingen. .Ich, Fräulein Käthchen.' .Sie, Herr L. ? Na, Da aird ja noch schöner. Werden Sie ohl machen, daß sie fortkommen! Ich kann mich ja gar nicht vor Ihnen sehen lassen!' .Wird nicht so schlimm sein,' meinte ich kaltblütig und trat näher. Da stand sie, vorübergebeugt vor einem mächtigen Tische, da lieblich Antlitz von Hitze und Eifer geröthet, in Serviette um die blonden Locken gewunden, eine weiße Latzenschürze vor dem Busen und die wei ten Aermel ihre Morgenkleides noch aufgefchürzt, so daß ihr ollen, blenden den Arme hervorschauten. Neben ihr stand ein Fäßchen, aus dem sie gerade eine Dosis grüne Stift hervorlangte. .Wenn Sie nicht fortgehen,' drohte sie, dir Hand hebend, so seife ich Sie ein! Doch im Ernst, Sie kommen zu sehr ungelegener Stunde. Ich bin heute böse böse sag' ich Ihnen na!' .Auf wen denn?' .Auf mich, auf Sie, auf die ganze Welt! Denken Sie sich, von meinem Dutzend gestickter Taschentücher, die ich hege und hüt wi meinen Augapfel, habe ich vorgestern auf dem Kränzchen eine? verloren. Mein liebes Einsegnung? geschenk ist nun zu Schanden. Doch wa sag' ich: verloren: die Menschen sind ja so schlecht so schlecht! Weg. genommen haben sie' mir. Ich wette d'rauf. Mir ward sehr beklommen zu Muthe, und ich mußte verwegen lächeln. Da blickt fi zufällig zu mir empor, und mein Armenfündergestcht bemerkend, sagte sie: .Schauen Sik mich 'mal an, Herr L. Ah, Sit können mir ja nicht in' Auge sehen. Sie haben mein Taschentuch, Sie und kein Anderer.' .Aber, Fräulein Käthchen,' stammelte ich, wo denken Sie hin. So 'wa so 'wa thu' ich ja nie, DaS geht ganz gegen meine Pr Prinzipien.' Dabei schielt ich nach meiner Brust tasche, aus welcher ein weißer Zipfel her vorguckte; sie bemerkte meinen Blick, und mit blitzschnellem Griffe langte sie daS corpus delicti au der Tasche hervor. Doch ehe sie dasselbe in Sicherheit brin gen konnte, hielt ich ihre Finger mit mei, nen zwei Fingern fest und sagte: .Ich gesteh' Alle, Fräulein Käthchen ich hab'S Ihnen weggenommen - - aber feh'n Sie ich kann mich nicht wieder davon trennen! Sei'n Sie so gut, Käth. chen. lassen Sie'S mir.' .Aber wie kann ich mir muthwillig daS Dutzend zerreißen,' sagte sie ein we nig verlegen ob de innigen Tone mei ner Bitte. .Ich weiß einen AuSweg, Käthchen, e wieder voll zu machen und mir das Tuch doch zu lassen, rief ich mit plötzli cher Kühnheit, ihre Hand fest in der meinen pressend, .wissen Sie ihn auch?' .Nun, e wäre?' sagte sie und sah mir überrascht in's Gesicht. Au mei. nen Auge lag sie den Sinn meiner Worte, denn sie erglühte plötzlich über und über ie in Purpurröechen. Leide schwiegen ir, und um di Pause auszufüllen, beugte ich mich nie der, ihre Hand zu küssen. .Nicht doch, die ist voll Seife.' sagte sie und lachte gut doch klang das Lachen ein wenig beklommen. ,Na, wenn nicht die Hand, dann den Mund,' rief ich aus, mit kühnem Ent fchlusse ihren schlanken Körper umfassend. Sie zitterte, aber wehrte sich nicht, und langsam legte sich mein Mund zu langem innigen Kusse auf ihre schwellenden Lip. pen. .Käthchen, ja?' sagte ich ihr in'S Ohr. .Du weißt, was ich meine ! Ja?' .Ja,' flüstertt sie und verbarg ihr Köpfchen an meiner Brust. Da fiel das verhängnihvolle Taschen tuch zur Erde. Wir sahen un an und lachten Beide laut auf. .Geh', Du abscheulicher Mensch, 'rief fie, .bilde Dir nur Nicht d'rauf ein, ein arme Mädel so überrumpelt zu haben. Ich habe nur .Ja' gesagt, um da Dutzend wieder voll zu machen.' .Un blieb wahrhaftig kein anderer Auweg,' sagte ich und schloß Kälhche i meine Arme. Dann gingen Ir zu Vater und Mut ter, öhrend di Waschweiber im Neben räum kichernd und zischelnd die Köpf zusammen steckte. .Man sieht, Kinder, daß Ihr Such i der Waschküche verlobt habt,' sagl in Viertelstunde später mein Echwiegerxaxa in spe. .Ihr Rock, Sohn, ist ganz voll Seif. l,'erpwxxert. Tante: .Wie, die Mama ist aulgegan gen?.... schon lange?' Die kleine Elfe: ,O nein gerade, al Du um die Ecke gebogen bist I' Mißverstanden. Vater der Braut: .Augenblicklich gebe ich meiner Tochter allerdings nur inig Taufend Thaler mit....' Bewerber (eilig): .Augenblicklich.... da kommt mir gelegen, ich habe nämlich heute gerade eine Zahlung zu machen I' Zweideutige Antwort. Junge Dame: .Lieben Sie Hunde?' Student: ,O ja!' Junge Dame: .Welchem geben Ei den Vorzug?' Student: .Dem Spitz!' Stoßseufzer. Wittwe: Nein, a ich mit der Erb fchaft meine Manne für Aerger habe, da ist nicht zu sagen, manchmal wünschte ich wahrhaftig, er wär garnicht ge ftorben. Bauerntaktik. Jockele, eß' tüchtig, ' löschtet ner! Vatter, i ka nemme. Nochher steck' dein Tasch voll I Di send scho voll. Gang hoim, leer' au und komm' wieder! Dö han i scho zwoimol tho. Nachher leerscht' halt no amole au ! Dir mueß mer au Slle saga, du dummer Bue. Auch ein GeschZftsmann. Ein Bettler kommt in ein HauS, in welchem eine Hochzeit ist. Da die Hoch zeitSgefellschaft sehr fidel ist, wird der Bettler ingeladen, sich einen guten Tag zu machen. Auf einem Seitentische ser virt man ihm alle möglichen Braten, Leckerbissen, 2:. Als es Abend ird, frägt der Bettler den Bräutigam, ob er eine Kollekte unter den HochzeitSgSften einleiten dürfe. Nein, meint der BrSuti gam entrüstet, da ist doch eine Gemein heitvon Ihnen, den ganzen Tag haben Sie hier zu essen und zu trinken bekommen, jetzt ollen Sie auch noch betteln? Aber, entschuldigen 'S, antwortet der Bettler, Si dürfen doch nicht vergessen, daß ich egen Ihrer Hochzeit ten ganzen Tag mein Geschäft versäumt habe ! Glanbdafte U?at?rnehmung. Richter: Sie aren von Anfang an in der Gastwirthschaft anwesend. Hatten Sie an dem Angeklagten etwa Auffällt geS bemerkt? selige: Nein, nur als er mich mit dem Maaßkrug auf den Kopf schlug da siel mir auf l Eine liebe Gattin. Gattin: Karl, steh' auf, ich glaube, eS find Einbrecher im Nebenzimmer l Gatte: Und wenn schon! Wegen der paar Mark, die wir im Hause haben, werde ich wahrhaftig nicht aufstehen und riökiren, todtgeschlagen zu erden. Gattin: Aber Karl, Du bist ja In der Lebensversicherung. Ehrgeiz. Restaurateur (zu einem Zechpreller): , . .Rindfleisch und Bier hätt'S natürlich nicht gethan Entenbraten und Mosel, wein mußte servirt erden l' Gast: .Hinausgeworfen werde ich doch auf jeden Fall da will ich wenigstens al Cav alier hinaus erpedirt werden!' Zerstreut. Professor (nach der Operation zum Patienten) : .Wenn Sie diese Verletzung nur noch ein paar Wochen nicht beachtet hätten, wären Sie längst schon todt l' Anerkennung. Hausirer (der wegen seiner Zudring lichkeit vom Chef de Hause eigenhändig zur Thüre hinaus, rpedirt wurde): .Das lass' ich mer gefallen ! E' fleißiger Mann der Herr Chef I Er ist f e l b ft im Geschäft mit thätig!' Unterschied. .Sie fahren zweiter Klasse?' .Wegen meine Ranges!.... Und Sie?' .Dritter Klasse wegen meiner Rangen!' Gute Jagd. .In Eu'rem I a g d r v i r giebt' wohl öfter eine Vkränderung?' .Na, die Jäger wechseln, aber der Has' bleibt immer der, selbe!' Zur Orthographie. Hannele: .Du, Mutter, schreibt man Vater mit einem oder mit zwei tl' Mutter: .Sei net so faul, Hannel derweil Du fragscht, machst Du drei tl' UeberhSflich. Fürst: .Ah. da ist ja wieder mein lle. ber Bürgermeister! .... Sie habe Ihre Frau verloren?' Bürgermeister: .Zu dienen Durch, lauchtl' Fürst: .Sie sind also Wittwer, wi Ich! Bürgermeister: .Jawohl, Durchlaucht seit drei Jahren habe ich die hohe Ehr!' IX