Unter der Lank. Öine kegkgnung au einer Seife, i'on .Hoch. Mr. Portmz Dibbl war ia wohl habender, älterer Herr, durch und durch Pedant und an eine regelarißege LesenB sührung seit viele Iahren gewöhnt. Ein kleiner, vertrauter Freundeskreis befriedigte seine gesellschaftliche Ve duifaiffe. Um den lieben Nichten ie kümmert er sich möglichst wenig; er zählte zu jener seltenen lasse von Wen schen, die ihr Lebelang mit dem Nachbar Hau aa Hau zu wohnen im Stande find, ohne diesen auch nur dem Aussehen nach zu kennen! Zu Mr. Didi fest, stehenden Gepflogenheiten gehört eine jährliche groß Reise nach dem Konti, nmt, di er jedoch nicht, wie die meisten Leute, in den Sommermonaten, fondern in jedem Frühjahr zu unternehmen liebte. So traf er denn auch im März 18 die üblichen Vorbereitungen für den Aulflug und sah am Tage vor der Ab reise seinen Freund Mr. Goldsmith noch Inmal als Gaft an seinem MittagStisch. Kurz vor dem Ausbruch zog Mr. Gold smith ein Kästchen au der Brustlasche und sagte: Höre, lieber Freund, da Du diesmal auch Luzern berührst, würdest Du mir einen großen Gefallen erweisen, wenn Du die? Kistchen meinem dort wohnen den Bruder überbringen möchtest. Der darin enthaltene Brillant besitzt, wie Du wohl stehst, inen so hohen Werth, daß ich für ihn die sicherste Beförderung suchen muß. Dir macht daS klein PSck, chen kein Müh und Du bist dadurch auch nicht dem geringsten Risiko auSge setzt, da ja Niemand weiß, daß Du eine solche Kostbarkeit bei Dir haft.' .Mit Vergnügen,' entgegnete Dibb, .ich würde Dir zu Liebe sogar den Kohlnoor als Reisebegleiter mit mir nehmen!' Während diese Gespräch standen die beiden Männer an dem nur angelehnten Fenster, dessen Vorhang nicht herunter gelassen war. Im Begriff, da Kästchen einzustecken, wars Dibb zusällig inen Blick auf die Straße und schaut direkt in da von der Laterne hellbeleuchtete Gesicht eine Manne, der eben vorüber ging oder hatte er schon längere Zeit unter dem Fenster gestanden? in ein auffallende, dunkelgefärbte Gesicht mit langem, schwarzen Schnurrbart. Der Fremde fetzte seinen Weg anscheinend ruhig fort, während Dibb sich hastig an Goldsmith wandte: Weiß Jemand au Deinem Personal von dem Auftrag?' fragt er. .Keine Seele, Alterchen, außer Dir und mir. Mein Buchhalter ist der Ein zige, der von dem Vorhandensein de Brillanten überhaupt Kenntniß hat.' .Du haft den Mann noch nicht lange; wie steht er au?' .Wie Du, wie ich, jedenfalls sehr respektabel, wa machst Du Dir für Gedanken?' .Trägt er einen schwarzen Schnurr, bart?' .Schwarz? Bewahre, sein Bart ist grau, fast weiß, aber wag haft Du, sahst Du eben Jemand?' ,Al Du mir das Kästchen reichtest, stand ein Mann dicht unter diesem Fen ster; ich glaube, er hat uns beobachtet, und e ist nicht undenkbar, daß er uns auch sprechen Härte.' .Dann müßt er noch zu sehen sein,' meint Goldsmith, da Fenster öffnend und hinausschauend. Dibb lehnt sich gleichfalls heraus, allein die Straße war menschenleer und keine Seele zu er blicken. .Wahrscheinlich in Nachbar oder ein Diener, der in ein Hau ging,' be ruhigte Goldsmith den Freund. ,Kei, nenfall kann er uv gehört und, wie ich bestimmt glaube, auch nicht gesehen haben.' Am anderen Tage trat Portman Dibb via Brüssel seine Schweizerreise an und hielt sich zunächst wie üblich einige Tage in Ostende auf. Dann löst er ei Billet für den Erpreßzug nach Brüssel und nahm zufriedenen Her zen in einem luxuriösen Wagen 1. Klaffe Platz. Fast eine Stunde mochte ver gangen sein, ehe Dibb die Zeitungen zusammenfaltete und in flüchtiger Mufte rung die Jnsaffen de CoupeeS streifte. Seine Gedanken verweilten mehr bei den bin gelesenen ParlamentSoerhandlungen als bet seinen Mitreisenden, als sein Blick den aufmerksam ihn betrachtenden Augen eines gegenüber sitzende Herrn begegneten. Jeder der Beiden wurde gleichzeitig die Beobachtung des Anderen gewahr und wandte sich seitwärts; allein Dibb' Interesse war gefesselt. Hatte er die Gesicht nicht schon früher einmal bemerkt, war ihm der Reisende irklich fremd, wie r zuerst dachte? Halte er ihn nicht irgendwo gesehen? Und wenn! Wo? Plötzlich kehrte ihm blitzgeschwind die Erinnerung zurück: daS Gestcht seines Gegenübers war da des Manne, den r am Abend vor seiner Abreise in Har lev Street unter dem Fenster erblickt hattel Kein Zweifel blieb möglich, dazu waren Züge, Färbung und der schwarze Bart zu . auffallend. Unwillkürlich tastete Dibb nach der Brufttssche, die da Schmuckkästchen barg; dabei traf fein Blick noch einmal da mit gespann tem Ausdruck ihn sirirende Auge de Un bekannte und die Beschauen verursachte ihm in unheimliche Gefühl der Angst und Besorgniß. Unter diesem Eindruck beschloß er nach reiflicher Ueberlegung und, obgleich er sich seiner Furcht vor sich selbst schämte, in Brüssel sein altgewohn te Absteige zartier Hotel Belleoue mit dem weniger bekannten Hotel Nassau zu vertauschen. Im Gedränge der An kunft verlor Dibb feinen Reisegefährten au? den Augen und, um Vieles ruhiger Der Sonntagsgast. Jahrgang 15,. geworden, ließ er sich nach tem Hotel Nassau fahren. Allein festgewurzelte Gewohnheiten werden nicht ohne Weitere vernachläf figt. Der Retsende fühlte sich in dem fremden Gafthau ungemüthltch, schon allein deshalb, weil e Hotel Nassau und nicht Hztel Belleoue hieß, und Unzufrie denhett mit sich und feiner gesammteo Umgebung waren die Folge. .Wie konnte ich mich nur de Menschen wegen ängfti gen', dacht er beim Genuß seiner Nach mittagkcigarre; ;dafj r sich im selben Zeuge befand, war sicher nur Zufall, ich muß mir den Unsinn au dem Kops lau fen!' Ja dieser Absicht verließ er da Zimmer und streifte in der Thür eine verspäteten Mittagsgast, in welchem er mit geheimem Grauen den Gegenstand seine Nachdenken erkannt. Am nächste Morgen entführt der erst Zug nach öl Mr. Dibb au Brüssel. E war die wiederum in Aenderung seine Programm, da regel mäßig ein bi zwei Tag Aufenthalt in der herrlichen Hauptstadt Belgien ein schloß. Trotz der größten Aufmerksam kett konnte er im Zuge keine Spur seine Popanze entdecken, der auch in Köln nicht wieder auftauchte. Eine ruhige Nacht in altbekannter Um gebung gab Dibb sei gewohnte geiftt ge Gleichgewicht wieder. Dem Ursprung lichen Reiseplaa folgend, fuhr er mit dem Dampsboot den Rhein hinauf, verbrachte kurze Zeit in Mainz und befand sich bald daraus in den .Drei Königen' zu Basel, dem letzten Ruhepunkt vor Luzern. Allein auf der Terrasse de Hotel sitzend, da die Aussicht über den Rhein gemährt, freut er sich an dem berrltchen Bilde der im hellen Mondschein auSge breiteten Landschaft. Plötzlich kam ihm die Anwesenheit eines anderen Men schen zum Bewußtsein. Dicht neben ihm leuchteten Gestcht und Gestalt deS Man neS mit dem schwarzen Schnmrbart auf, und seine kaum zur Ruhe gekommenen Befürchtungen wurden durch dies erneute Zusammentreffen in erhöhtem Maße mach. Daß der Fremd ihn verfolgte, stand nun fest, und wer S auch fein mochte, r wußt um dak. Geheimniß de Diamanten, das durch Zufall oder Ab stcht an jenem Abend in Harley Str. zu setner Kenntniß gelangt war. Ohne lange zu zaudern, entschloß sich DibbS, Basel so schleunig wie Brüssel zu verlassen, um nur der Sorge für den kostbaren Brillanten entledigt zu werden. Er fühlte sich nicht eher einigermaßen be ruhigt, bi der Moment der Abreise am anderen Morgen gekommen und keine Spur seine Verfolger auf der Station zu erspähen war. Bi zur letzten Minute verweilte er auf dem Perron und nahm erst, al da Abfahrtssignal gegen wurde, als einziger Reisender mit einem Seufzer der Erleichterung seinen Platz ein. Langsam setzte sich der Zug in Be, wegung; da wurde die Thür deS Wag gonS noch einmal aufgerissen, ein athem loser Dtenftmann warf heftig Decken und Gepäck hinein und half einem och atemloseren Herrn beim Einsteigen. Di Thür fiel zu. in schrill? Pstff der Lokomotive, und der Zug verließ die Station Basel. In der einen Ecke deS CoupeeS faß DibbS, in der anderen, ent ferntefteg lehnte der Mann mit dem schwarzen Bart. Eine lange Fahrt lag vor den Beiden, und Portman Dibb besaß keinerlei Waffe. Sein Muth sank unter Null; instinktiv zog er sich so tief wie möglich in seine Ecke zurück und versenkte sich an scheinend in das Studium des Bädeker. Sein Reisegefährte that dasselbe; trotzdem war die Spannung für DibbS furchtbar und die gezwungene Unthätigkeit kaum zu ertragen.' Wie eine Eingebung kam ihm der Gedanke, obgleich er nicht be waffnet war, wenigstens so zu scheinen. DaS Manöver konnte wirkungsvoll sein, Zögern oder mindestens Aufschub bei feinem Verfolger veranlassen. Dem gemäß nahm DibbS eine kaltblütige, herausfordernde Miene an, rollte die Augen, warf drohende Blicke auf feinen Nachbar und fuhr mit der Hand in die Tasche, al beabsichtige er, ine Waffe hervorzuziehen. Mit unaussprechlichem Entzücken gemährte er, daß seine Lift so gleich Erfolg hatte; der Mitreisende wurde unruhig und atch bis dicht an das Wagenfenster zurück. Wie konnte der Schein aber aufrecht erhalten werden? Wa mußte zunächst geschehen? DaS Pfeifen der Maschine schreckte DibbS aus seinem Grübeln. Großer Gott, er hatte nicht mit dem langen Tunnel gerechnet, dem sie sich jetzt näherten, und unwill kurlich schaute er nach der Lampe. Sie war nicht angezündet. Gefangen! Ver lorenl Die wildesten Vorstellungen jagten durch sein Hirn, als mit einem letzten, gellenden Pstff die Lokomotive nun in den Tunnel einbog, und alle Eisenbahnattentate, von denen er jemals gehört, zogen blitzschnell in ihren gräß lichen Einzelheiten an seinem Geiste vorüber. Ein furchtbare Angst ergriff ihn, und halb bewußtlos, kaum wissend, was er damit bezwecken wollte, versuchte er behutsam die Thür des Wagens zu öffnen. Vergebens! Sie widerstand Beilage zum Nebraska Ttaats-Tlnzeiger. seine Anstrengungen. DaS damit ver bundene Geräusch war aber auch dem Un bekannten nicht entgangen ; denn DibbS vernahm ein vorsichtige Bewegung aus der andere Seite de CoupeeS. Der oerhängnißoolle Augenblick war ge kommen, sicherlich bereitete sich der Mann zum Angriff vor, und in seiner TodeS angst ließ Dibb sich leise zur Erde nieder und verkroch sich unter seinem Sitz. Wie lange er in dieser Stellung zu gebracht, halb erstickt und keine Be weguvg wagend, wußte der Aermfte späterhin nicht anzugeben; derartige Lagen kennen keine Zeitrechnung. Ei uver marteter frischer Luftzug ließ fein Herz erst stillstehe und sandte dann da Blut siedend durch alle Adern. Die zweite Thür war jedenfalll geöffnet worden, irgend etwa mußt sich ereignet haben, aber wa? Sein gespannt horchende Ohre vernähme keinen anderen Ton all da Rassel de Zuge im Tunnel; im Wage selbst herrschte Grabesstille. In unbeschreiblicher Aufregung und maßlosem Staune verharrte er iu seiner Lage, bi di Hoffnung, di sich in seiner Brust kaum zu regen gewagt hatte, 'zu neuem Leben erwacht war. Er befand sich wirklich allein, er war gerettet. Wie und wodurch ihm diese wunderbar Rt tung geworden, er ahnte e nicht! Da Ende de Tunnel war fast er reicht, schwache Licht brach durch die Scheiben, und vorsichtig wagte DibbS sich unter dem Sitz hervor. Der Fremde hatte da Coupee verlassen. Auf der unmittelbar am AuSgang des Tunnels belegenen Station Ollen ver, tauschte DibbS seinen Platz mit einem voll besetzten Wagen S. Klasse, und einige Stunden darauf befand sich der Brillant in den Händen von Goldsmith'S Bruder in Luzern. DaS Abenteuer DibbS' erregte bei Portman DibbS' Rückkehr nach London großes Aussehen in seinem Freundeskreise und machte ihn zum Helden deS Tages. Ob er die begleitenden Umstände in der selben Weise, wie hier erzählt ist, immer wieder gab, ist gleichgtltig; jedenfalls veranstaltete unter Anderem auch fein Freund Bodkin eine MittagSgefellschaft ihm zu Ehren, und mit gewohnter Pünkt ltchkeit stellte sich DibbS als erster Gaft ein. .Höre mal,' meinte Bodkin scherzend, al die beiden Freunde plaudetnd am Kamin standen, .sieh' Dich vor, daß Dir Dein Lorbeeren heute nicht streitig gemacht erden. Kennst Du Leroy, Dkinen Nachbarn in Harle Street?' .Behüte Gott, sah den Menschen im ganzen Leben nicht. Was ist denn mit ihm los?' .Er will ein ähnliches Abenteuer er, lebt haben, ie Du; di Sache spielt auch in der Schweiz und erreicht in einem Tunnel ihren Höhepunkt. S'ift mir gerade so, als wär'S der Tunnel von Ölten.' .Tausend! ein komischer Zufall,' lachte DibbS. .In Lerov'S Geschichte ist'S aber kein Räuber, sondern in Wahnsinniger,' erzählt Bodkin. .Lerov wurde von einem Menschen im Hotel und auf Eisen bahnen verfolgt, Du hörst e am besten jedoch von ihm selbst, er speist ja heute mit unS. Der Schluß ist furchtbar: In einem Wagen befindet er sich ganz allein mit dem Verrückten, der Irr führt an, scheinend einen Revolver bet sich, ein langer Tunnel nimmt die Beiden auf, und die Lampe hat man vergessen, anzu, stecken. Leroy hört, ie der Wahnsinnige in dem gradeStiefen Dunkel auf ihn zu schleicht; er besitzt so viel GeisteSgegen. mart, die Thür de CoupeeS zu öffnen, scheinbar um herauszuspringen, in Wahr heit verbirgt er sich aber unter dem Sitz. Seine Lift rettet ihm da Leben. Er vermuthet, daß er in seiner bedrängten Lage ohnmächtig geworden ist; denn als er wieder klar zu denken vermag, hat der Zug die Station Ölten schon wieder ver lassen und er ist allein im Wagen. Der Wahnsinnige war spurlos verschwunden.' Bodkin hatt sich so in Eifer geredet, baß ihm der Eindruck völlig entging, den seine Erzählung auf DibbS machte. Da erschien der Diener und meldete .Mr. Leroy'. Bodkin begrüßte den Ankömm ltng mit größter Lebhaftigkeit und führte ihn freudestrahlend seinem Freunde zu: .Sie Beide müssen sich kennen lernen,' sagt er. Und sie kannten sich, und ihr Erkennen war gegenseitig! Fassungslos, in sprachloser Verwunderung sah DibbS den Mann mit dem schwarzen Bart vor sich, indessen Leroy entsetzt in daS Antlitz des Wahnsinnigen schaute. Die perle. Humoreske von Graf Günther Rosenhagen. . Gesucht per sofort ein Mädchen. Nur solche, die perfekt kochen und gute Zeug nisse auszuweisen vermögen, werden auf, gefordert, sich in den NachmittagSftunden zwischen fünf und stehen Uhr zu melden.' So inserirten wir in sämmtlichen, in unserer Stadt erschkinenden Blättern. Mein Frau hatt sich zuerst an eine Ver mietherin wende wollen, aber die trau rigen Erfahrungen, die wir da letzte Mal mit einer derartigen Dame gemacht hatten, bewogen sie doch endlich von dem gewöhnlichen Wege bbzuweichen. Also wir inserirten und kaum hatte am nächsten Nachmittag die Uhr auf mei nem Schreibtisch, di noch dazu vierzehn und in halb Minute orgeht, fünf ge schlagen, al sich da erste Mädchen mel den ließ. Dieser Ersten folgten in einem Zeitraum von, 30 Minuten fünfunddrei ßig Andere und entsetzt ergriff ich Hut und Stock, um dem Hause zu enteilen. Mochte meine Frau sehen, wie sie mit den in und durcheinander sprechende Jung frauen fertig würde. Al ich am Abend heimkehrte, eilte mir mein Frau freudestrahlend entgegen: .Denk' Dir nur, ich habe bereit in Mädchen gemiethet. Morgen hält sie bereit ihre Einzug, ich glaube, diese Mal wirklich eine guten Griff gethan zuhabe. Lie nur diese Zeugniß.' Ich ergriff de Zettel, den sie mir reichte: .Nur mit schwerem Herzen trenne ich mich von meinem Mädchen Met Ruckel. Drei Jahr ist sie bei mir im Dienst ge. weseu und hat sich stet zu meiner voll, fte Zufriedenheit geführt. Sie ist ohne Uebertreibung thatsächlich eine Perle. Wenn ich sie gehen lasse, so geschieht e, well ich in den nächsten Tage von hier fortziehe und da Mädchen nicht zwin gen will und kann, mich nach einer ande ren Stadt zu begleiten.' .Diese Einleitung bereitet mich auf Vieles vor,' entgegnete ich, .darf ich fragen, wie viel Lohn Du mit ihr verab redet haft?' Etwas verlegen sah meine Frau vor sich hin und spielte mit de Fingern auf dem Tisch: .Daß Ihr Männer auch All so furchtbar prosaisch srid und immer nur an da Geld denkt. Etwas mehr Lohn mußte ich ihr natürlich geben, mit den 50 Thaler, die der ander Küchendragoner erhielt, wäre sie selbstverständlich nicht zufrieden gewesen.' .Mach e kurz, bat ich, .wieviel er, hält sie?' .Nun, wenn Du e absolut wisse willst hundertzwanzig Thaler fest, sech zig Mark zu Weihnachten und ein Drit, tel der Trinkgelder.' Leise pfiff ich durch meine hohlen Zahn: .Aber liebe Kind, da ist ja un. erhört bedenke doch, da Mädchen hat so gut wie nicht zu thun. Wir sind drei Personen und haben eine Kinder srau, einen. Diener und dann noch da Mädchen .Aber bedenke,' unterbrach mich mein klein Frau, .sie ist doch eine Perle und Perlen find immer theuer.' Von ganzem Herzen stimmte ich inner, lich bei, ich hatte meiner Frau zu ihrem Geburtstag, der in den nächsten Tage war, ein Perlenkollier gekauft und der Hut war mir vom Kopfe gefallen, als ich de Preis hörte. Wenn schon die todten Perlen so theuer waren, durfte ich mich nicht wundern, wenn die lebenden auch angemessen bezahlt sein wollten. Am nächsten Tag hielt Meta ihre Einzug. Meine Erwartungen wäre auf da Höchste gespannt, aber ich kann wohl sagen, daß st noch übertreffen wor, den. St war mittelgroß, schlank und zierlich gebaut, hatte ein hübsches Ge ficht, gute Manieren, war leise und ge wandt, kurz und gut, ich konnte nicht umhin, meiner Frau meine Anerkennung über die Acquisttion, die sie gemacht, aus zusprechen. .Und denk Dir mal,' flüsterte meine Frau mir zu, .wa mir am meisten an ihr gefällt sie hat keinen Bräutigam.' Ungläubig sah ich sie an! .Das kann ich mir nicht denken, so hold, so schön, so reinlich und bann keinen Bräutigam, das glaub ein Anderer.' .Aber wahr ist es doch,' bestätigte meine Frau, .ich habe sie gestera gleich darnach gefragt. Als Antwort rümpfte sie die Nase und sagt schnippisch: .Mit so twaS hielt sie sich nicht auf.' .Nun, uns kann S nur recht fein,' bemerkte ich, .nun wollen wir unS aber Alle an die Arbeit begeben und die Perl mag ihre glänzenden Eigenschaften be weise.' Die nächsten Tage gingen dahin wie im Traum. Meta war wirklich vorzüg lich, man hörte, sah und merkte über Haupt nicht von ihr, stets war Alles sir und fertig und doch sahen wir nie, daß sie irgend etwa that. AIS meine Frau eine? Morgens zu ihr sagte: .Heute müssen wir wohl daS Tischzeug waschen,' bemerkte st gekränkt: .Aber, gnädige Frau, daS ist schon Alles besorgt, ich bin um zwei Uhr aufgestanden, die Wäsche trocknet schon im Garten.' Sprachlos stürzte meine Frau zu mir in das Zimmer: .Denk' Dir nur sie hat schon gewaschen was meinst Du sollen wir ihr nicht ihren Lohn er höhen?' Aber ich lehnte diesen Vorschlag ab, obgleich auch ich mit Meta sehr zufrieden war, denn sie kochte meisterhaft. Noch nie hatte ich so gute Saucen, so gute Braten gegessen und steig stand die Suppe mit dem Glockenschlag auf dem Tisch. St war wirklich eine Perle, von No. 17. allen Seiten wurde wir um den Schatz beneidet und ei mit der Feder bewander ter Freund, der ine Mittag von Meta' Rehbratea nicht genug halte be komme können, stierte mich in einem längeren Epo al .Perlenbesttzer'. So waren mehre Wochen vergangen, ohne daß wir auch vur den geringsten Fehler an ihr bemerkt hätten. Da rief ich sie eine Abend zu mir in das Zim mer: .Hören Sie 'mal. Meta, es ift ja beinah unheimlich, daß Sie ni aus gehe. Haben St den nicht irgend Jemanden, de Si hier besuchen kön oen? Ewig arbeiten muß der Mensch auch nicht, ein Zerstreuung und in klei neS Vergnügen ift zum Leben unbedingt nothwendig.' Ei hörte mir aufmerksam zu: .Ja, ja, der Herr haben wohl Recht, ich habe ur nicht dämm bitten mögen, da ich erst so kurze Zeit hier bin. Allerdings, wa mein Verlobter ist, der schrieb mir schon manchmal, b ich mich nicht einmal frei mache könnte.' .Wa!' rief ich. innerlich erfreut, daß meine Menschevkenntniß mich nicht ge täuscht hatt. .St hatt inen Bräuti. gam? Warum haben Sie da nicht tnq ge,agr, loncern mein grau zuerst eloaen?' Mit Verachtung und Stolz blickte sie mich a. .Ich lüge ni, und wenn ich sage, daß ich keinen Bräutigam habe, dann habe ich auch keinen. Wo werde ich so dumm sein uud mich mit so 'wa abgeben. Aber mit einem Verlobten ift e ganz etwas Anderes, so Einer hat wirklich reelle Absichten, da ist nicht so'n unsicherer Kram al mit 'nem Bräu tigam.' Dieser Unterschied zwischen einem Ver, lobten uud einem Bräutigam war mir bi zur Stunde neu, aber ich hütet mich, dies offen zuzugeben, denn ich bin der Ansicht, daß man ni und nimmer ing, stehen darf, daß man de Dienstboten an Könne und Wissen nicht ebenbürtig ift. So beeilt ich mich denn nur, di Wol, ken von Meta's Stiru zu verscheuchen: .Wenn Sie heute Abend ausgehen wol, len, um Ihren Verlobten zu treffen, so habe ich nicht da Geringste dagegen ein, zuwenden. Wir find doch auf einem Ball und erden schwerlich vor zwei oder drei Uhr heimkehren. So lange könne auch Sie meinetwegen fortblei, ben, e ift Ihnen doch lange genug?' Sie macht mir einen zierlichen Knir, sagte .Danke schön' und verschwand. Eine Stunde später machte mein Frau Toilette für di Gesellschaft und auch bei dieser Gelegenheit bemte Meta, daß sie wirklich eine Perle war. Sie konnte frisiren, bei dem Anziehen helfen, wußte von selbst, wo noch eine Nadel nöthig war, bewies sielen Geschmack bei dem Feftftecken der Blumen und unterstützte meine Frau bei der Auswahl de Schmuckes. .Nein, gnädige Frau, diese Perlen, schnür dürfen Sie nicht anlegen, sie ift für den Ball viel zu schade, denken gnädige Frau nur 'mal, wenn die Kette sich bei dem Tanzen löst, auf den Boden fällt und zertreten wird?' .Entsetzlich', stöhnte meine Frau, .ich ürde sofort sterben'. .Nun, nun,' tröstete Meta wohl, meinend, .so schlimm würde eg wohl nicht gleich werden. Aber hier, diese goldene Kette einfach und geschmack, voll, die müssen die gnädige Frau um, legen.' Als wir bald darauf im Wagen faßen und dem Haufe unseres Gastgebers zu fuhren, schmiegte sich meine kleine Frau an mich: .Weißt Du warum ich Dich schon immer bitten wollte kannst Du nicht Meta'S Lohn erhöhen morgen ift ihr Geburtstag thue eS morgen, sie unterstützt ihre armen Eltern sie hat eS wirklich um un verdient.' Ich versprach, mein Möglichste zu thun, wenn ich morgen gebacken See, zunge und Trüffeln zu Tisch bekäme und meine Frau wiederum versprach, auch ihr Möglichstes zu thun und alle Geld, das sich etwa noch in ihrer WirthschaftSkasse vorfinden sollte, zusammenzukratzen. .Ob Meta schon zu Hause ist?' fragte meine Frau, als wir in später Stunde heimkehrten, .sie könnte mir so schön bei dem Auskleiden helfen.' Aber die Perle war noch nicht da, sie genoß, wie eS schien, die Freiheit i vollen Zügen, und von Herzen gönnten wir ihr die Erholung. Aber auch am nächsten Morgen und am nächsten Mittag war Meta immer noch nicht zurück. Vergeben suchten wir nach einer Lösung diese Räthsels, sollte die Perle derartig ihre Fassung verloren haben, daß sie darüber so ihr Pflicht vergaß? Kreidebleich stürzte da plötzlich meine Frau zu mir in daS Zimmer: .Denl' Dir mein Perlen sind ver schmunden st sind nirgends zu finden ich wage den Verdacht nicht auSzu sprechen, denn sie ist doch selbst eine Perle.' .Gleich und gleich gesellt sich gern,' entgegnete ich. nachdem ich mich von dem ersten Schrecken erholt, .nun will ich aber gleich zur Polizei gehen.' Meine Bemühungen waren erfolglos und ich er fuhr ur, daß da Zeugniß, das meiner Frau vorgelegen hatt, gefälscht war. Die Perl und mit ihr die Perlenkette waren und blieben verfchmunden. Letzte habe ich mit schwerem Geld am letzte Weihnachten erneuert aber ine Perle wieder ia da Hau zu nehmen, bewegt mich keine Macht auf Erden! Zigerkitei. Am Stammtische wurde von der Macht der Gewohnheit gesprochen. Der Dok tor hatt eben die Geschichte von dem Leibarzt erzählt, der, al er einmal sei nen Morphium vergaß, dem Fürsten kurzgefaßt reine Wasser applicirte, a dieselbe Wirkung that. Da wollte der Förster auch nicht zurückbleiben und er zählte ein merkwürdige Beispiel au seinem Lebe. .Ich war damal noch Herrschaft, jäger und hatte täglich zwei Fasane ab, zuliefern, deren e in Menge gab und di ich jedesmal mit je einem Schuss r legte. Da ging länger Zeit so fort. Da hatt ich eine Tage viel im Bü reau zu thun, und erst Abend, all bereit dämmerte, fiel mir plötzlich ein: Herrgott, du haft ja deine zwei Fasanen noch nicht geschossen. Ich lud mein Ge ehr, konnte aber den Schrotbeutel nicht finde und vergaß schließlich iu der Eile auch die Schrote. Erst al ich zwei Fasanen nach einander aus' Kor nahm und di beide Schüsse etwa we iger laut al sonst krachten, fiel mir ein: Donnerwetter, du haft ja nur blind geladen! , Aber wa meinen di Herren, daß ge schah? Di Fasan war bereit s gewöhnt daran, daß jede Tag zwei von ihnen geschossen wurde, daß nuu auch die beiden, die ich aus' Korn genommen, SewohnheitSgemäß herunterfielen. Ich aunte aber nicht lang, sonder macht mir di Sacht zu Nutzt, und spart seit der Zkit, wtnn auch nicht da Pulver, so doch da Blei.' öin kleiner Wißgriff. Der Redakteur eine westlichen Wochen blatte verlor kürzlich durch eigene Sorg lostgkeit zwei treue Abonnenten, und zwar auf folgende Weise: Di beiden Leute schrieben ihm und baten um Mittelangabe gegen da, al sie drückte. Nr. 1, ein glücklicher Vater von Zwillingen, wünschte zu wissen, wie er diese am Besten durch die Periode de Zahnen bringe, und Nr. 2 bat um Au kunft, wie er seinen Obstgarten von Myriaden von Heuschrecken säubern könne' Der Redakteur ließ seine Antwort in der Rubrik .Briefwechsel' einsetzen, ver. wechselt dabei aber leichtsinniger Weis di Namen der Anfrager. So erhielt Nr. 1, der gesegnete Besitzer von Zivil lingen, die Antwort: Bedecken Sie sie sorgfältig mit Stroh und zünden Sie dasselbe an; so werden sie die kleine Quälgeister, die noch ein paar Sekunde in den Flammen mherhüpsen, schnell lol fein.' Der mit Heuschrecken geplagte Nr. 2 aber erhielt den Rath: .Reichen Sie ihnen ein wenig Caftoröl und reiben Sie die Kinnladen sanft mit einem Elfen beinftäbchen.' Sin galantes Keseh. Im Jahre 1770 würd in England im Parlament folgende ungalante Maßregel eingebracht und dann einstimmig zum Gesetz hoben: .Jedwede Frau, gleich viel welchen Alter, welchen Range oder Berufe, jedwede weibliche Person, ob verheirathet, Wittwe oder Jungfrau, die von dem Tage der Verkündigung diese Gesetze mit Hilfe von Wohlgerüchen, Schminken, Pomaden, falschen Zöpfen, Hackenschuhen je. einen Unterthan Sr. Majestät zur Heirath und falscher Vor auSsetzung verführen wird, ist al Be trügerin zu bestrafen, insbesondere aber ift jeder HeirathSantrag, der von einem Mann, dessen Sinn durch Wohlgerlch betäubt worden, gestellt wurde, al un gültig und nicht einklagöar zu betrachten. Der Gebrauch von Parfüm ist überhaupt fortan nur bei Begräbnissen gestattet, von der Ueberzeugung geleitet, daß bei so ernsten, traurigen Anlässen selbst hin terliftige, gefährliche Frauen nicht ge stimmt sein werden, sich au der Schaar der Leidtragenden ein Opfer zu suchen.' Die Bestürzung, welche die ungalante Gesetz bei dem schönen Geschlecht her vorrief, war eine sehr große.' V o r ficht ift Rückstcht gegen sich selbst i N a ch ficht ift Rückstcht gegen Ander. ES gibt Grüße, die sich nicht wefent. lich von Ohrfeigen unterscheiden. Der Ungebildete wird dann am unge müthlichften, wenn r gemüthlich werden will. Der wahre Pessimist freut sich im Grunde über jedes Unglück, das ihn trifft. Ans der literaturftunde. Lehrer : .Wa ift mit der Stelle in Schillers Gedicht gemeint: Denn da Auge de Gesetze wacht?' Schüler : .Der Nachtwächter. ' Angewandtes Sprichwort. Lieutenant A : .Höre, Kamerad wol len heirathen. Sofort?' Lieutenant B : .Natürlich, baar Geld lacht!' Nothwendige Einrichtung. Freier (zu einer Dame, welche noch sieben ledige Schwester hat): ....Mein Fräulein, ich, ich lie...' .Fräulein: .Bitte, wenn Sie mit Mama reden wollten. . si hat von 3 bi 4 Uhr Sprechstunde ! Gib einer Frau Recht und sie sieht ihr U n r ch t in.