Die wildledernen des lierrn Oberst. .Phänomenale Pkkari !' Oberst Bon Toppe stampfte n seinem eleganten Wohnzimmer aus und rnever, nnt u lAlnen Brauen waren drohend zusammen. gezogen und seine wafserblauen Augen schössen zornige Blitz, n ver .yur. kerzengerade und die Finger an den re. fn,tlni fioiennätbtn. stand sein Leid, barsche, der Dragoner Batkobiak, und schaute seinem Herrn auf Schritt und Tritt nach. Er ar augenscheinlich im Unklaren darüber, ob da, .phänomenale Pekari' aus ihn oder jemand anderen ge mflnit war. wie er überhaupt von bei Worte verwegener Bedeutung keinen Begriff hatte. Indessen, da eine ar ihm klar: ein Kosewort sollte tt nicht lein. Jeht wandte fich der Oberst nach Bat, kobiak um: .Wann will denn der Ese! kertia sein?!' Ueber da ehrliche Gesicht de Polen huschte ein leiser Zug ver Besneoigung; der Esel a in anderer, al er, folglich auch da .phänomenale Pekari. Er richtete sich noch ftrammer auf, all er bisher gestanden hatte, und rief mit jener barte etonuna. CU dem Polen vkim Deutschsprech eigen ist: .Heute Mittag, err Oberst u befehlen! .Und ich muß um zehn Uhr abreisen II Der Oberst ahm feine Teppichftampferei wieder auf: .Sind die Kofi fertig gepackt?' u befehlen. Hen Oberst!' .Dann soll sich Warner bereit machen; tn einer hallen ranne wir gesayren. Du bist sofort wieder hier. .Zu befehlen, Herr Oberst!' Batko biak macht Kehrt und eilte davon, wlh, rend sich der Oberst in einem Sessel vor seinem Schreibtische nttverueg. ,ue verkehrt 1 monologistrt er hier tn abgerissenen Sähen, indem er auf ein paar bereit liegende Zettel große, krlf tige Schriftjüge hinwarf. .Alle, verkehrt ! Erst die Geschichte mit dem Monsieur Guckindiewelt, dann die verrückte Idee von hier flog ein glückliche, Lächeln über sein bär, tige, etterfefte Antlitz hin. .von Gabriele, und endlich da, Pech mit den Wildledernen 1 Heiliger Brahma. putra, man könnte närrisch werden, wenn man nicht al, Soldat an Widerwärtig keiten gewöhnt wäre. Na, Gabriele hat sich ja besonnen, Gott sei Dank! Und die Wildledernen werden auch fertig wer den, da läßt sich die Gegenwart de, jungen Herrn schon ertragen. Nun?' Ein Geräusch an der Thür ließ den Obersten ausblicken. Ein jnnger Offizier trat herein. .Guten Morgen Herr Oberst l' ,Ah guten Morgen, Herr Käme rad l' Der Oberst streckte dem Angekom, menen vom Stuhle au, die Hand ent gegen, .werde in einer Minute fertig sein; der Wagen wird schon bespannt.' .Bedaure unendlich, Herr Oberst , der junge Offizier schlug mit einer leichten, eleganten Verbeugung in die ihm entgegengestreckte Rechte de, Vor gesetzten ein, .muß auf die Ehre er zichten ." ,Waa ?! Die Augen der Männer begegneten sich. Spottischer Trotz blitzte herausfordernd in denen de, jungen Herrn auf, während au, den Augen de, Obersten freudige Ueber raschung und zweifelnd Frage unoer kennbar herauSleuchtete. NtchtSdesto weniger rief er mit beileidSmarmer Stimme: ,Waa? Sie wollen nicht mit. Ja, a, heißt denn da,, lieber Wahrendorf?' .Bin zum Dienst befohlen worden, Herr Oberst!' Die Worte klangen spöttisch und trotzig zugleich, und um die von einem kecken Bärtchen flott bedeckten Lippen zuckte er dabei in verhaltenem In, grimme. Der Oberst schien die, nicht zu bemerken. .Zum Dienst befohlen?' fragte er, .Sie, am WeihnachtSheiligabend?' .Für die ganze WeihnachtSmoche, Herr Oberst ! .Zum Teufel auch I Ihr Commandeur weiß doch, daß Sie in Wahrendorf erwartet werden ' ' Der Lieutenant zog die Schultern. Dieser Ewwurf klang auch gar zu komisch au, dem Munde eine, RegimentSCom mandeurS. .Wa, wird denn Ihre Frau Tante dazu sagen?' Wieder blitzte e, in den Augen de, Lieutenants höhnisch auf. .Frau von Wahrendorf wird sich trösten müssen, Herr Oberst! UebrigenS ' hier zögerte er eine Sekunde lang, als ob er dem alteren Henn Zeit lassen olle, sich sür die folgende Mittheilung zu ammeln. .ist e, nicht unwögltch, daß ch doch noch abkomme. Kamerad Rade macher von der dritten Schwadron bleibt in der Kaserne, wenn er mich vertritt, darf ich gehen Aber ob er e, thun wird ? Auf jeden Fall kann ich jetzt nicht mitfahren, Herr Oberst, bitte tausendmal um Vergebung .' .Bedauere Sie aufrichtig, lieber Wahrendorf! Aber so ist da, nun in der Welt! De, Leben, ungemischte Freude ward keinem Sterblichen zutheil; auch mir hat der Teufel schon " .Ihnen, Herr Oberst? Darf ich so Unbescheiden sein zu fragen " .Eh der Schlingel von Hand, schuhmacher hat mich mit meinen Wild, ledernen im Stich gelassen. Wissen ja, wie sehr ich daran gewöhnt bin. Na, hoffentlich schickt er sie nach, sonst ' I diesem Augenblick trat Batkobiak wieder ein. .Der Wagen fährt eben vor, Herr Oberst, zu befehlen!' .Herr der Oberst zog die Uhr, .denn e, ist Zeit zu fahren! Bedaure Sie wirklich, Herr Lieutenant Wahren, dorf, aber Dienst ist Dienst und hat da. Vorgehen, lassen Sie sich die Zeit nicht lang werden.' .Bitt gehorsamst!, ! Nocb einmal blitzte der Lieutenant den Obersten trotzig, spöttisch an und dann empfahl er siq. .njonnrnvener, alt eremai - ,u belte dieser jetzt luftig auf, .da ist ja meyr iui wie eh eh I HöhShö! Rademacher vertreten? Nein, Herr Qam von Wahrendorf, damit ift nicht! Wäre ja verrückt, wen er e thäte! Thust mir leid, armer Janqe, auf Ehr! Indessen jeder ist sich selbst der nächste. Nun aber kräftig an va, Werr, eremta Toppen! Kops hoch. ruft heran! ea av&nt zum Sturm! In vierundzwanzig Stunden muß Bresche gettgi und di er, der Ja so ! Der Oberst unterbrach sich. Sr hatte den guten Batkobiak ganz und gar ver gessea, der noch immer in strammer auung an Her Thür stand. Komm mal her. Du SchafSkovk!' Da Gesicht de braven Burschen ver. zog sich zu einem vergnügten Grinsen. Wenn er von seinem Gebieter .Du SchafSkoxf' genannt wurde, dann war vieler guter Laune; und wenn er zornig war legte er that Titel bet, die über seinen Horizont gingen. Batkobiak trat an seinen Oberst heran. Jetzt nimm die Gedanken usammen ' begann dieser, indem er nach den vorhin oeiqrtevenen Zetteln griff. .Hier find zwei Poftpacketadressen und zwei andere Zettel. Den blauen hier klebst Du auf die große Kiste dort, den weißen auf die rieuiere vaneven. Beritanden?' .Zu befehlen, Herr Oberst!' .Für jede Kiste bekommst Du noch eine Schachtel mit Blumen, die schickt der Gärtner au, der PotSdamerftraße Punkt zwölf Uhr her. Die größere Blumen schachte! kommt in die große Kiste, die kleinere ist für die andere bestimmt. Be griffen?' .Zu befehlen, Herr Oberst I' .Dann kommt noch ein dritte Schachtel vom Condttor. die ijt Punkt ein Uhr hier, diese dritte Schachtel kommt t die große ifte " .Zu befehlen, Herr Oberst!' .Halt Deinen Mund bi. Du gefragt wirft! Sobald Du die Schach, tel gehörig eingepackt haft, nagelst Du die Kitten zu. kleb die Zettel daraus und bringst sie zur Post. Da, muß bi, Punkt zwei Uhr spätesten, geschehen sein; verstanden? Zeit genug haft Du dazu.' .Zu befehlen, Herr Oberst!' .Und hier , der Oberst ent nahm seiner Börse ein Zwanzigmarkftück, .für Dich zu Weihnachten. Warst all. zeit treu und brav, bleibe so mein Sohn und vergiß mir die Wildledernen nicht nachzuschicken, sonst holt Dich der Teufel mitsammt dem Handschuhmacher .' Befehlen nein. err Ober II" Bat kobiak schluckst etwa, bedenklich bei diesen Worten. Die ehrende Aner kennung seine, Herrn hatte ihn bi, in da, treu Herz getroffen und weit mehr beglückt, al, das allerdings auch reiche Geschenk. Oberst von Toppen war unvermählt. In seiner Jugend hatte ihm zum Hei rathen da Geld gefehlt und schließlich war ihm die Geliebte vor der Nase fort gefreit worden. Da, war nun eine Mandel Jahre her. Er war inzwischen in Vierziger geworden und sein Haar ärbte sich schon grau in den Schläfen. Gabriele, die einstig Geliebte, war da, gegen Wittwe, kinderlos Wittwe nach ünszehniiihriger Ehe. Vor einem halben Jahre hatte er sie zum ersten Male wiedergesehen, kaum verandkrt, kaum ge altert, nur etwa, voller, reifer, sicherer im Urtheil, sonst fast noch schöner, al, sie vor fünfzehn Jahren gewesen war. Wa, find auch fünfzehn Jahr bei einer schönen Frau? Achtzehn Lenz hatte Gabriele gezählt, al, sie Herrn von Wahrendorf? Gemahlin geworden ar; jetzt waren drei und dreißig Sommersonnen über ihren kastanienbraunen Schädel hinge strahlt und hatten fte nur herrlicher er blühen lassen. In der Brust des Obersten war die alt Liebe wieder mächtig ausgeflammt. Ob auch in ihrer Brust? Wer weiß I Vor anszeh Jahren hatte fl ihn mit aller Kraft ihre uventweihten Herzen, geliebt, dessen war er sicher; jetzt suchte sie ihn zu meiden. Selbst eben, zum Weihnacht,, efte, wo sie wußte, daß er in ihre unmit telbare Nähe kommen werbe, hatte fit ihn fliehen, nach dem Süden entrinnen wollen. Ahnte sie bereit,, wa, ihr von ihm bevorstand? Wollt sie diesem Ver. hängniß au, dem Wege gehen? Auf jeden Fall hatte er durch Verwandtschaft, liche Einflüsse ihr Vorhaben vereitelt, sie war geblieben. Und nun hatte gar der monaieur Han,, Frau Gabrielen? naseweiser Vetter, Dienst. Der Herr Oberst lachte luftig auf. .Ganz famoS; bei JoviS! Der Herr Lieutenant würde mich nur allzusehr genirt haben, trotzdem die kleine Liese Lingen, ein reizender kleiner Käfer übrigens! ihn genügend in Anspruch genommen haben würde; Ha, haha l Wenn jetzt noch die Wildteder nen rechtzeitig eintreffen, dann ist Alle, gut.' Vor der Hand traf der Oberst selber ein, in Wahrendorf nämlich, und recht, zettig genug um der schönen Frau Ga briele, der einstigen Geliebten, seinen Besuch machen zu können und von ihr zur WeihnachtSbescheerung eingeladen zu werden. Der Oberst schwamm in Wonne. Inzwischen hatte der Herr Lieutenant Han,, Gabrielen, junger Vetter, mit verbissenem Ingrimm seinen Dienst an, getreten. Er war keinen Augenblick im Zweifel darüber, daß er diese .Weih. nachtSbescheerung' dem Herrn Oberst v. Toppen zu verdanken habe, und noch we niaer über die Ursache derselben. .Zu albern, der alte Graukopf und die süße, kleine Liese! Hohohoho!' Han, von Wahrendorf lachte beißend auf. Er be fürchtete ja nicht, daß die hübsche Nichte seiner Cousine, Fräulein von Ltngen, an den Courtoisien de, alten Obersten Ge fallen finden könne, und noch viel weni, ger, da sie seinen Bewerbungen je Ge hör geben würde. Nein, dafür glänzten ihr Sagen viel zu freudig aus, wenn ft ihn sah. Aber e, ärgerte ihn schon, daß der Oberst daran zu denken wagte, th den Hof zu machen, ihr, die Han, von Wahrendorf selber mit allen Fasern seine, jungen Herzen liebte. Kamerad Raremaqer kam von einem Spazierritt zurück. Er war .mit Ver, gnügen' bereit. Hansen, Dienst zu über, nehmen. .Karlchen, weiß wahrhaftig nicht, wie ich Dir dafür danken soll!' ju belte Han, aus. .Sei nur recht vergnügt daheim, Ka merad, und bringe mir et Stück Honig, lachen mit, dann bin ich reich belohnt!' Damit war die Sache zwischen den jungen Offizieren erledigt und Han, von Glück und Freude ebenso überspru delnd, IS von Hohn und Spottluft gegen Jeremia, von Toppen, reift ab. Die Bescheerung bei Frau von Wah rendorf ar angegangen. Ein wenig mißgestimmt, die Wildledernen waren nämlich noch nicht eingetroffen, hatte sich Oberst von Toppen dazu eingestellt, Aber vor der Schönheit und LiebenZwür, digkeit der Dame de, Hause, ar der Unmuth bald verpflegen. Allerdings, Fräulein Liese, der reizende kleine Käfer. ar ein bischen inftlbiz und schnippisch, weil Han nicht mitgekommen war. indessen, wa, lag ihm daran? (Sa, briel, skin angebetete Gabriele, lächelte ihm gnädig zu, da mochte sich alle Welt ihm verschließen. Da trat plötzliq, mit vem xöltt ästen Lächeln aus den Lippen Lieutenant Han, in den Salon. Stramm und steif brachte er bei dem Vorgesetzten seine xsltchischul, dlgfte Meldung an und dann begrüßte er die übrigen Herrschaften. Dem guten Oberst war mit einem Male aller ärtuth, alle Freude vergangen. Unmöglich konnte r in Gegenwart diese, Gelbschna bel, der Dame de Hause fein Herz offenbaren, ihr seine Huldigungen zu Füßen legen. Herr Oberst hätten den jungen Lieutenant am liebsten dorthin gewünscht, wo der Pfeffer wachst. Und nun brachte der Diener endlich die zwei Weihnachtskisten herbei, in denen er der Hausfrau wenigsten, durch die sinnige Sprache der Blumen seine, Herzen, Wünsche und Hoffen zum Ausdruck ge bracht hatte. Jeremia, trat auf di Damm zu Habe mir erlauben ollen, gnädigste Frau gnädige, Fräulein eine kleine WeihnachtSgabe bitte gehorsamst allergnädigft gestatten zu wollen " .Sie lieber Oberst?' Frau Gabriele unterbrach die verlegene Salbaderei de, guten Obersten, .wie gütig von Ihnen!' .Und für mich auch, Tantchen, sieh' doch nur!' lächelte Liese Lingen, .der liebe Herr Oberst ! Dürfen wir die Kästen öffnen?' .Et freilich, Kind; HanS ist wohl so gut und schellt einen Diener . .Werde sofort selber . Der Herr Lieutenant hatte schon sein Taschen, messer bei der Hand, .ein schlechter Sol bat, der fich nicht selber zu helfen weiß, lieb Tant 1 Damit stemmte r den Deckel von Liese'S Kiste loS, während der Oberst, angeregt durch des Lieu tenantS Beispiel, fich an die andere machte. Armer Jeremia,! Al, ob da, ganze Zimmer plötzlich mit ihm im Wir beitanze herumrase, so war ihm zu Muthe, festhalten mußte er sich an dem Tische, sonst wäre r umgesunken. Be, fremdete Gesichter, verhaltene, Gekicher, unterdrückte, Lachen um ihn her. .Die Wildledernen de, Herrn Oberst!' la, man von großen Zetteln herab, die man den Kisten entnommen hatte und .die Wildledernen des Herrn Oberft!' zischelte und wisperte eS plötzlich aus allen Ecken und Enden, während in der That aus jeder Kiste das fahle Mausgrau eines wildledernen Beinkleides in beängstigen der Fülle hervorquoll. Das währte indessen nur wenige Mi, nuten, da haile die Frau deS Hauses die Lsache begriffen. Mit feinstem eib lichem Tacte entfernte sie die Beinkleider au, den Kästen und gab sie einem Die ner. Dann räumte sie eigenhändig ihre Kisten auS. .Nein, wie lieb von Ihnen, mein alter Freund!' so klänge, jetzt mit beseligender Wärme in de, alten Jere mia, Ohr und zwei braune Augensterne senkten sich tief, tief in sein Auge hinein. Das bracht ihn wieder zu sich, da, gab ihn plötzlich ganz sich selber wieder. Er reckte sich hoch auf und blickte über die Anwesenden hinweg dem Lieutenant HanS in da, Gesicht: .Phänomenale, Pekari, der braoe Batkobiak!' dann beugte er sich auf die kleine weiße Hand der Geliebten hernieder. .Verzeihen Sie meinem treuen Burschen, Gabriele,' flüsterte er. .Sie sehen ja, wie einfältig er ist, schreibt es noch besonder, auf die Zettel, daß es meine Wildledernen sind . Dabei behielt er diese meiße, kleine Hand in der seinigen und Gabriele ließ sie ihm, ließ sie ihm so lange, bis er da, schöne Weib an seine Brust zog und ihr seine, Herzen, Wünschen und Hoffen in daS Ohr flüsterte. Noch am nämlichen Abende verkündete er feine Verlobung mit Frau Gabriele von Wahrendorf, und jetzt ar HanS von Wahrendorf plötzlich ie auSgkwech felt. E, hat kein Mensch ein herzlichere, .Hoch l' auf da, junge Paar ausgebracht an jenem Abend als er. Die .Wildledernen' des Herrn Oberst haben aber noch zu mancher heiteren Stunde dn entsprechenden Stoff liefern müssen. Vorschlag. Baron (zum reichen Banquier): .Ach, Herr Kommerzienrath, ich bin in großer Geldverlegenheit ; können Sie mir nicht mit einer von Ihren Töchtern auShelfen?' Die Strohwittwerzeit in der Residenz. Frau Aurelie Kurs, die feit einigen Jahren mit dem Bankdirekkor Kurs verheirathet ar, hatt in der Straßen bahn ein langjährig Schulfreundin, Stefanie Euler, getroffen. Natürlich tauschien sie alte Erinnerungen, sowie die Erlebnisse der letzten Jahr au. Sie. fanie erzählte, daß sie erst feit wenigen Wochen in der Residenz sei, o sie mit ihrer Mutter eine kleine Wohnung ia der Vorstadt bewohne. AI, Zeichnerin für ein Modejourval engagirt, könnte sie ihrer Mutter und fich ein sorgenlose Leben bereiten. .Wie schade.' sagte Aurelie, .daß wir un nicht gehörig ausplaudern können, denn morgen fahr ich in Bad und jetzt muß ich meinen Man von der Bank ab holen. Ich muß ihm vor der Abreise lrukltonen geven. oamil im au e nicht alle drunter und Klüver geht. .Wie? Dein Mann sährt nicht mit in Bad?' Nein, da, ist mein Kummer. leben sonst so glücklich, aenn ich ihn nur nicht sech, Wochen tm Jahr allem lassen müßte.' .Nun. nach langer Trennung ist das Wiedersehen....' .Da ist eS nicht, lieö Stefanie Also höre nur: Er muß hier bleiben, ei die Bank, der er vorsteht, noch ei jun geS Institut ist, da setner Leitung täg lich bedarf.' at er denn reinen telloertreteri' ES ist allerdings ein Prokurist da. in den der AuffichtSrath und mein Mann alles Vertrauen fetzen, aber er ist noch zu kurze Zeit angestellt, als daß man ihn schon zum zweiten Direktor machen könnte, wie beabftchttgt wird. Also kurz und gut, mein Mann kann nicht sott Andrerseits ist mir die Badereise meiner Bleichsucht wegen ärztlich verordnet und o hielt ich mich schon im vorigen Jahr n Gesellschaft metner Schwägerin in EmS auf. Nun, denke Dir, in EmS er hielt ich ein anonymes Schreiben, ia dem mir mitgetheilt wurde, daß mein Mann wahrend meiner Abwesenheit ein sehr un solide Leben führt.' .Aber Du glaubtest e nicht?' .Weißt Du, er trinkt so gern Bier .Oft und viel?' .Ach nein, hin und wieder ein Gla, wenn er Durft hat. .Welcher Mann thut da, nicht!' .Ja, und dann ich bin so ängstlich sag' mal, Stefanie, bleibst Du in der Stadt?' .Allerdings, zur Badereise langt', vei mir noch nicht. .Dann mußt Du mir einen Gefallen thun Du mußt meinen Mann be wachen.' .Ich al, Privatdetektiv da ist zu komisch,' lachte (Stefanie. Inzwischen ar der Straßenbahn wagm am Ziel feiner Fahrt angelangt und bte Damen stiegen au. Steh t Du.- sag,, Aurelie. .dort ist die Bank. Di Uhr ist halb fünf. Um uns Uhr kommt mein Mann von der Bank. Wir haben also noch Zeit, ein wenig aus und ad zu gehen, öre mei, nen Plan. Bort der Bank gegenüber liegt eine Conditorei. Du setztest Dich va hinein an enfler, W Betn Gesro, rene oder wa Du sonst liebst und war teft heute zunächst, bis ich mit meinem Manne au der Bank komme. So lernst Du ihn kennen. Für die Folge bitte ich Dich nur, wieder in der Conditorei zu arten, bi mein Mann herauskommt um fünf Uhr ihm dann unbemerkt zu olgen und zu seyen, ob er nach Hause geht oder nicht. Wenn da, zweimal in der Woche geschieht, genügt es vollstän big.' ES läßt sich denken, daß Stefanie diese Bitt ihrer Freundin energisch von fich wie; e würde jedoch zu weit führen, wollten wir alle diese UeberredungSkünfte aufzeichnen, deren Aurelie fich bediente, um ihr schließlich doch die Zusage abzu pressen. Alle Bedenken wußt di junge Frau gründlich zu widerlegen. o saß denn tesante am ffenster der Conditorei und artete, bi Aurelie mit yrem Wannt au dem Bankinstitut her auskäme. Sie mußte mohl lange ar, ten. ES verging ein Viertelstunde nach der anderen, Viele kamen, Viele gingen, aber keine Aurelie ar darunter. Be reit wollte Stefanie ärgerlich ihren Posten verlassen, al, sie endlich das er wartete Ehepaar heraustreten sah. In diesem Augenblick fühlte Stefanie etwas wie Neid. -Dieser stattliche Mann mit dem blonden Vollbart und dem freund lichtn Gefichtsauödruck kam ihrem .Ideal' so nahe, wie irgend einer. Au, relie konnte besriedigt sein; da, Bildniß diese, Manne, prägte sich ihrem Ge, dächtniß al, hätte sie ine Momentphoto, graphi von ihm aufgenommen. Acht Tage gingen dahin. Stefanie hatte erwartet, daß Aurelie ihr einige Worte schreiben würde. Da aber nicht, dergleichen eintraf, hatt sie auch nicht daran gedacht, ihren Auftrag zu erfüllen. Ob e, der Zufall war, der sie eine, Tage, in die Straße führte, in elcher ch die Bank befand, und kurz vor fünf Uhr? Stefanie mochte fich selbst keine Rechenschaft davon geben. Wenn sie fich ragte, au, welchem Grunde sie plötzlich am Fenster der Conditorei sitze und nach der Bank hinüberschaue, so stiegen ihr die Blutwellen in'S Gesicht. .Wie dumm ich mich anstelle!' dachte e, .eS ist ja sehr möglich, daß ich wieder mit Aurelie zusammentrefft, und ich will nicht, daß sie mir einen Bruch deS Ver prechenS vorwerfen soll. Meine Pflicht will ich wenigsten, thun.' Der Direktor verließ die Bank und Stefanie folgte ihm ia angemessener Entfernung. Er ging in ein Garten restaurant, um zu essen; sie setzte sich ebenfalls an einen Tisch und ließ sich eine j Limonade geben. Gleich von nfan an hatt, fi, Pech. Obgleich sie fich tn einen dunkeln Winke! gesetzt hatte, be. merkte er fie bald und sah mehrere Male nach ihr hin. S war sehr niederste, schlagen. Wenigsten glaub! fie e zu inn. g ihr war doch nicht, auffallen re; aas hatte er sie nur aniustarren ie bezahlte und Ina. Noch zweimal solare sie ihm. obne wie sie glaubte, bemerkt ordea zu sein, pe ihn der stet, in dasselbe Reftau rant zum Essen geben sah. ar sie über zeugt, ihre Pflicht der Freundin gegen. uver ersuuk zu haben. Sie beschloß die aor unv die Konditorei u ver essen. Aber der tückische Zufall fie mußt die Modelle eine Konfektion Schau fenster in Augenschein nehmen führte sie wiener durch jene Straße, gerade all e zu regnen anfing, und da sie keinen Regenschirm bei sich hatte, trat sie unter eine HauSthure, um auf einen vorüber, fahrenden Wagen zu arten. Sie fuhr erschreit zusammen, all eine tief Stimme neben ihr sagte: .Darf ich Zynea meinen Regen chirm anbieten gnädige Fräulein?' E ar der Bankdirektor. .Nein, ich danke,' sagte fie kurz, ah rend eine unerklärliche Angst ihr da Herz zusammenpreßte. ,Dr nächste Droschkenplatz befindet fich an der Ecke. Wenn Sie erlauben, begleite ich Sie dahin.' .Ich bitte Sie. sich nicht zu be mühen.' Mit flüchtigem Kopfnicken eilte sie hin. au in den Regen. E waren noch inige Leute von der Straße in den Hausflur getreten, und deren eodachtung ar ihr peinlich. Al, fte aber wahrnahm, daß der Direktor ihr folgte, wandte sie sich um und sagte: .Ich danke trkltch für Ihre Be, mühungen, mein Herr.' Ich erde Sie sofort verlassen', er, widert er, .aber ich möchte doch wenig flenS mein aufdringlich erscheinende, Be, tragen erklären. E, schien mir vSm, lich mehreremale, al, ob hm! al, ob " .Al, ob ich Sie verfolgte', half tesanie lächelnd em. Ich wollte da, nicht so schroff aus drücken.' Nun gut, die Erklärung dafür wer den Sie vielleicht in etwa vierzehn Tagen erhalten, und dann werden ie mich auch näher kennen lernen.' .Welch geheimnißvoll Andeutungen!' Der Direktor wollte noch weiter fpre chen. aber Stefanie sprang in einen Wag n und fuhr, ihm einen freund lichen Abschiedsgruß zunickend, davon. Zu Haufe schrieb sie an Aurelie: .Liebe ureitel Obgleich Bu gar nicht von Dir hören ließest, habe ich meinen Auftrag gewissenhaft erfüllt. Soweit ich es beobachten konnte, ist Dein Gatte der solideste Ehemann, den eS giebt, u. f. .' umgehend ertolgie die Antwort: .Liebst Stefanie! Zunächst bitte ich Dich recht sehr um Verzeihung. Meine Vergeßlichkeit, die mich schon öfter in Uagelegenheiten brachte, hat auch Dir einen schlimmen Stretch gespielt. Al, ch damal, m die Bank ging, um meinen Mann abzuholen, wurde mir gesagt, daß er einer AusflchiSrathSfttzung beiwohne, die fich noch einige Zeit hinziehen könne. In der That dauerte diese Sitzung drei Stunden. Du wirft S al o begreiflich finden, daß ich die Bank schon noch ein, stündigem Warten verließ, und zwar in Gesellschaft des Prokuristen, elcher tn eben jener AuffichtSrathSsitzung zum zweiten Direktor gewählt wurde. Es cheint also, ab Du Herrn Waldhetm sür meinen Mann gehalten haft, welcher, in, olae der Wahl deS zweiten Direktors entlastet, die Badereise mit mir zusam, men antrat und sich noch in Em befin det, u. s. .' Da Aurelie daS ganze Begebniß ihrem Gatten gebeichtet und dieser sich beeilt hatte, di Geschichte seinem Kollegen Waldheim mitzutheilen, und ihm zu dem Zeugniß eines .soliden Ehemannes' zu gratuliren. so beeilte fich Direktor Wald, heim, an Stefanien, Mutter zu schreiben und sie zu bitten, seinen Besuch entge genzunehmen. Und da diese Bitte ge währt wurde, lernte Fräulein Privat, detektive ihren Verfolgten weit schneller näher kennen, als sie selbst prophezeit hatte. .So ganz überrascht hat mich die Lösung deS Geheimnisses nicht.' sagte Waldheim zu Stefanie, .denn ich sah Sie vom Fenster der Bank au, mit Frau Kurom spazieren gehen, und schon da. malS prägte sich mir Ihr Bild unauS, löfchlich ein. Und um keinen Preis hätte ch den Blick von Ihnen losreißen kön, nen, al, trn ie im Garienreflauranl bemerkte. Am liebsten möchte ich Sie immer ansehen, immer, da, ganze Leben lang wenn Sie damit einverstanden sind.' Ob sie eS war! Aus Zrving's Lebe. Jrving erzählte folgende Anekdote: amletl Wissen Sie, was das heißt. zum ersten Male Hamlet spielen? Zum ersten Male die Rolle in der Hand haben, die man auswendig kennt, die man durch lebt, durchdacht hat und nun nun erst zum ersten Male spielen soll. Ich erin nere mich des ,ages norn genau. Rolle wurde mir in'S HauS geschickt und mit einem Male ar eS mir, als solle ich sie zurückschicken, als fei ich nicht Shig. fte zu gestalten, ländlich aber fiegte mein Stolz, meine Eitelkeit, meine Energie. O, ie wollte ich die Rolle geben! Wie kein Anderer zuvor! Vor allem wollte ich mich in die richtige Stim mung setzen. Wohin? auf den Friedhof. Ja, da wehte mir die echte Hamletluft entgegen. Ja, da ar ich nicht mehr Ich. nein, da ar ich der Dävevxrigz selber. Dort an der Mauer wurde ein Grab gegraben. Zwei Männer schaufeln die Erde au. Mit trüber, düsterer Hamletmiene trete ich an den Grabe, rand. .Wessen Grab ist da. Heto?' frage ich. doch ich erhalte keine Antwott. Nur einer der beide Todiengrlder wirst mir eine Art bedauernden Blicke z. .Für al für einen Mann gräbst Du e?' frage ich jeder. .Für keine Mann,' ist die Antwort, die mich evt zückt, denn so. so, Wott sür Wort, steht sie im Shakespeare. .Für wa für eine grau denn?' frage ich weiter. .Auch für keine.' tönt e jeder. Ich bin evt, zückt. Wie doch de, Dichter, Geist bi, hinab in da, Volk gedrungen ist! Doch weiter! .Wer soll denn d'rin begraben werden?' frag ich. Und er: .Lassen Die un, doch au, mit Ihren Dumm heilen, Sie übergeschnappter Narr Sie. Sehen Sie nicht, daß da, gar kein Grab ist, sondern ir nur die GaSröhren legen!' Und ich.... oh ich ich habe in meinem Leben nickt mebr Slimmun, gen gesucht und bin doch ein leidlicher Hamlet geworden. Kindlich. Emma (zur Mutter, die den kleinsten Jungen beim Metzger hat wiegen lassen): .Richt wahr, Mama, wenn der Willi jetzt ' Schmeinchen wäre, da würde er schon 'a hübsche Stück Geld einbri. gk!' Dichterling: ....Zu jener Zeit ar e auch, daß ich, durch die Untreue mei ner Braut im Herzen getroffen, die poeti sche Ader in mir entdeckte, ich schriet meine ersten Gedichte !' Zuhörer: .Ja. al Ein Unglück kommt selten allein!' Immer Geschäftsmann. .Wa kostet e, enn ich da Kind mitnehm' nach Prenzlau?' .Gar nicht wenn 8 unter vier Jahre ist!' .Nu, e nimmt doch einen Platz ein I' .Da macht nicht!' .Nu. sagen Se, was lassen Se mer ab von meinem Billet, wmn ich daS Kind überhaupt zu Haus lass?' Durch sie Blume. .Nicht wahr, Fräulein Elfe, wenn Sie einmal heirathen, erde ich Braut, ayrer?" .Ach, ie bescheiden!' Schufterjunge (der in Haar in der Suppe findet): .Frau Meister, haben die Fettaugen denn auch Wimpern?' Riskirt. , ...Wie ist eS denn gekommen, daß Du der alte Schachtel einen Heirath, antrag gemacht i" .Ach, ich wollt' ihr halt 'mal aS An genehmes sagen!' Im Aerger. Gast (zum Kellner): , Einen Schwein köpf hab' ich verlangt, und jeht bringt mir der Schafskopf einen KalbSkopfl' Im Auskunftsbureau. ,. . .Sein einziger Fehler ist : r hat kin Gld... doch muß ich zu seiner Entschuldigung sag : t x hat nie eines gehabtl' Neu. .Wie kommt' denn, daß alle Mitalie der Eures Junggesellenclubs Glatzen haben?' .Da, ist ja unser Verein, ab eichen!' Ein galanter Bräutigam. ...Du Böser!' So viel Mäd. chen haft Du also schon geküßt vor mir?' Aber. Kind, es heißt doch : .Prüfet' Alle, und da. Best behaltet!' variirt, Frau : Mein Mann ist ein schrecklicber Mensch! Fortwährend ill er in' Wirtböbau, : . . den aamen Taa aebt er wie die Katz' um den Bräu herum l' Vereinfachung. .Mein Neffe zu Hause?' .Er liegt noch zu Bett l' .Noch? um ein Uhr?.. Sie mei nen, er hält sein Mittagsschläfchen!?' Zeitgemäß. Hausfrau (zum mahnenden Milch mann): .Wenn morgen schlechte Wetter ist. können Sie Ihr Geld o l n ; wenn aber gute Wetter ist. können Sie'S nicht bekommen denn da machen mir eine Landpartie I' Eingegangen. .Sage mir doch. Männchen, ist der Weg weit in Dein Stammlokal?' .Gott behüte keine zehn Minuten!' .Vielleicht läßt aber die Küche dort , wünschen übrig?' .Ich kann Dich versichern, daß fie orzüglich ist!' .Aber der viele Tabakrauch könnte Dir in Zukunft doch schaden !' ES wird wenig geraucht und die Ven tilation ist sehr gut!' .Da kommen wohl auch mitunter Da men hin?' .Gewiß. ItebeS Weibchen!' .Dann kann ich also ganz beruhigt mit Dir gehen !' parirt. Kellner : ,WaS wünschen Sie zu essm kalt oder arm?' Schriftsteller (stark eingebildet): Al. berne Frage I DaS Beste, aS Sie mir darbieten können. Bin Schriftsteller.' Kellner : .Also Kalbskopf mit aufge wltrmtem Kohl?!'