Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 16, 1894, Image 2

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    NEBRASKA STAA'iu- .ANZEIGER. Lincoln, sieb.
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Cr(i:,wl t u ln,elVi fü'e? j-iahitfu!
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fi'ut :t..ii!::;;;r.fui, lcc, f.:.1it
3 ie .uiiinMi, die ii:i.;f, iu-mt,
tlY.c tie regieren ilue itliüf,
Ucie I.i.'U'iiriii, u stielt und lacht.
ein 'Tfrov.urter einnwl laut
S ie ift'-sÄt rer iisufeinden Z'ämviikN,
v! niiwlt k.ibi! au ilirH Thionen,
2 if r.'.. iic i;t!;HHi.t;;.'U aiiHiluiHt,
'fli!ij:: ihn. nie,,' Kraft zu fw.Wen,
tl'ern-ßt in;;- nicht i:ir iUiteii, C.iiii'cii,
lif i:,:.:r.t, tu' rcm Äi:,-e tlp.uty
Go ;i'.-!ifii sie flf!.4.!i(!t zu ZZ.-Id.
llti'iii'.iu'n Uiie mit ,,itt'vl',!ld'!i,
elvllll!.!! ,!, lil ichllletcheU'eiYn,
a-'i-J !!'!' .V.Tl'( hV'l llfl-fli-lU-ll!
ö'u ..wen J; in&iT, holde i 1iaren,
?'i'it i r,i;:,iii,''ln, goldig Kamt,
S';r Kid bis üiiuiat kor S&itl
nur )f(.
T)ino'.T'j!;t ron ..Uvif ?!,!.
Tn bist H'pIjI so flut und nimmst
meine beiden kiciuen Hnnde in Pension,
tvälircnd ich verreise'. ch kann sie
teilt mitnehmen, und meiner Hau,?
Wirtinn möchte ich sie nicht ncrit anver
trauen, sie ist so barsch mit ihnen.
Außerdem gönne ich l'iieinand als Dir
das ergniii.eit, Du wirst Deinen
Spaß mit den lieben Thierelien haben;"
so hatte die verwiitwete stran Äauk
iiräsident öhlein zi, ihrer .nenndin,
dem nickt mehr ganz jugendlichen ivriiiM
lein Armida Senlwiy, gesagt, und diese
ging srendesirahlend ans den Vorschlag
ein, denn Pet und Pit waren ihre er
klärten, vielbewunderten Lieblinge.
Dn wirst keine Veift von ihnen
haben, Dn mußt mir nur verspreelien,
sie jede Woche zwei i'Ji'al zu baden,
siebennndzwanzig v'rad ieaiininr, und
sie darauf mindesieiiö eine -Zlnude in
ihre Tcefen gewieselt im warmen Zini
wer zn hallen. Und zur '.?ichl nimiiisl
Du sie wohl in Dein chlas,immcr. sie
find das von mir gewöhnt und fürchten
sich allein, (ihie Hahinng ist sehr ein
faeli, sie fressen Alle-?, waS gnt schmeekt.
Die Hauptsache ist, daß sie täglich ge
tiiigciiö Äewcgnng haben und an die
frische l'uft kommen, sonst werde sie
mir krank. Ich gehe täglich mindestens
zwei Stunden mit thuen spazieren.
Aber gib um (mteS willen Acht, daß
sie nicht überfahren oder von fremden
Hnuden gebissen werden. Ich wäre
lingliicklieh, wenn ihnen etwas Pas
sirle." Freudig versprach Armida. auf alle
Vorschriften zu achten, nud sonnte die
Etnnde sannt erwarten, wo Pit und
et bei ihr einziehen würden. Endlich
im Vaufe des iaelimittagS erschien
Äertha, Fran VöhleiuS Dieustmädchen,
ie Hunde au der Vciite, unter jedem
Arm einen großen öiorb mit Bettchen
und Decken ausgestattet.
Pet war ein schneeweißer Seiden
pudel. bildhübsch, dazu von liebens
würdigern, anjeiimiegeiidem Tempera
ment. Pit, ein kurzhaariger, peeh
schwarzer Seattles, von nicht ganz echter
ileasse, stand an Sehäuheit und gewiu
aieudeui Wesen Pet bedeutend nach. Er
war spröde, sehr exklusiv und neigte zur
Bissigkeit wie zum Äiißtranen. An
wen er sich jedoeh aüachiit hatte, dem
war er tren ohne Wanken, während der
schone flatterhafte Pet für ein Stückchen
Zucker oder öenche für Jeden zu haben
war.
Äi'it offenen Armen kam Armida
ihren Schützlingen entgegen, die jedoch
heute durchaus nichts von ihr wissen
wollten. Pit zog sich sofort unter das
Sopha zurück und verharrte dort in
stummem Trotz, während Pet auf das
Fensterbrett sprang, in ein sanftes
Lilagegeheul ausbraeh, vorn Fensterbielt
zur Thür lief und von der Thür wieder
nf das Feusierbrett sprang, unaus
hörlich winselnd und klagend.
Mit unerschöpflicher 6'eduld lag Ar
mida wohl eine halbe Stunde auf den
jenien, den ieopf unter das Sopha ge
fleckt, um Pit mit den süßesten Schmei
cheltöneu, die ihr zur Bersügung stau
den, an ihr Herz ;n locken. Das Thier
zog sich in die äußerste Ecke zürnet",
rührte sich nicht und sah sie mit stnin
wem Bonvurs an. Pet suchte sie mit
Bisqnits und mit Zucker zu besehwich
tigeu, er verspeiste Alles mit Wohlge
fallen und heulte weiter.
Dann kroch sie in ganzer Person
unter da Sopha, um Pit zu trösten.
5ö war zwar unbequem, aber das
Thierchen that ihr zu leid.
Um Gottes willen," horte sie die
Stimme ihrer Mutter hinter 'ich rufen,
waö ist denn los V Armida, wo fleckst
Tu denn? Herr Pastor iclingebie!
will Dir einen Besuch rnaehen."
Ans diesen Besuch hatte sie lange mit
Sehnsucht gewartet, doch kaum war der
erste Ruf ersehollen, als Pit wie ein
Rasender ans feiner Eeke hervorstürzte
und dem Eingetretenen zähnefletschend
an die Beine fuhr.
S ie hörte einen SchmerzenSlaut. eiu :
Infamer jlvter!" wiederholtes ciiur
reu, Beißen, Fletschen, Füßestampfen,
Schlagen und Huudegeheul, während
Pet bellte, daß Einern 'die Ohren gell
teil. Sie wollte schnell zur Hilfe unter
dem Sopha hervor, aber rückwärtsging
S schwerer alö vorwärts. Sie blieb
mit ihrem Haurpfeiler und mit einem
Haken ilzres Gürtels an den unteren
Eingeweiden dcS SophaS hängen, und
ls die Köchin versuchte, sie an den Fü
ßen hervorzuziehen, riß sie ihr einen
ihrer zierlichen Hausschuhe ab und fiel
rückwärts gegen einen Blumenständer
mit Arrnidäs iebliugölanipc, die klir
reud zu Boden stürzte. Als Armida,
kndlieh befreit, wieder auf ihre Füße zu
fachen kam. sah sie, wie Pastor klinge
viel dem Pit eine Decke über den Kops
warf nud versuchte, sein E'ekläff unter
ihren Falten ;n ersticken.
.Aber fielt Pastor. Sie bringen ihn
a cs;l f ijl-
(U.K.iCUI, ir
i:n Z te
d:o i liier i i.l i u;i
, c:;! n;ci)r
it? .Httf
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CliUf o'lsZd
Z:;i::::ci l ct.u !"
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P.t , l ii:!, ricL'c ;:i tiUilt;;c::
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X'wln Z!I tiü.üt Hül!5. tic ti itr.scr tu
izefijii f,c',t, jö tef; i:ur iic 2Uiä
jtH-c jiditar Heilen, n:i:iif ich eine
1'i.jiff l!t4ciiriiL'iui,i. nid t ivaljr, Jcrr
Pa':cr?" ful xUruiiiO? IVuiifr aujyc
reg! cui.
Xci' 2. udt U'at fcvtij. Und "fafic-r
j;iiii.cl;;l, icr in ganz andcikr :ibsi.1,t
gckoiii::cn rciiics; culpvtt das Hal'S.
alo '.Ilin'.a i!i lalil'liitivi ciüiiitc, er
miiiic sich an dic Hunde gcn'vlzncn, sie
düisc tijiicii iiichis tliiin.
lbcr Juiib,' ucT Man cnkwitz
h!u'.keri::geud. nadi&cm er sich gereizt
rtti,iii l' iMi im- Titt'i tun IVU Tr'i
entuuit l;auc, er ie!',:i. um t::n
anzuhatten !- Äimif war bestürzt,
icit einigen Pechen war sie ent
fitlcfie, taficr linebiel. dessen An- ,
Ira sie et !i iit letc, ;n erliörcii. Crr nur
Witwer und eine jclir xa','ede ftirtic j
für sie. 2ie fchwüriiitc lur feine fre- ,
digien und nittersiiitzle ii, in der !
onnlagoschulk und bei ohtthittig-
keiic vereinen.
Beim 'Jil'eii'fücn zeigle es sich, defj
die liebe il,iri:;en i;iel;t von iiiidictu
tellent, spiieern nur vvn echte, "!cr
jcllau fraßen, irao iiinen die lodtseind
schast der Köchin ;,o-,. die l:vlnisch
fragte, rb sie nicht die vcigpldelen ?ef-
seitteller wünjajten. Pit sraß an die
sein ersten Abend, tret) allen Zuredens,
nicht einmal Braten, und Pet nur mit
'anee.
Dann kam die eiste Nacht.
Am nächste Morgen war Armida
um eine Erfahrung teicher. Nämlich
daß eine ungestörte Nachtruhe zu den
größten Segnungen des Vebens ge
hört. Sie hatte die Hunde weich und
wann in ihre Körbchen gebeilet und
ihnen liebevoll gnle Nacht gesagt. Aber
kaum war das vielit ausgelöscht, und sie
streckte sich behaglich zur Ruhe, als
etwas zu rascheln und nmherzntappen
anfing.
Sie steckte vittt an.
Pit war seinem Bett entstiegen und
ging spazieren.
liebkosend brachte sie ihn wieder zur
Nnhe und löschte das licht.
Einen Augenblick liesc Nnhe.
Aber mir einen, schrei des Entsetzens
fuhr sie aus. denn ein Hund war gerade
aus ihr Bett gesprungen.
Sie wußte später nicht, wie ost sie in
dieser Nacht och licbl angesteckt und
die Hunde hinter Kommoden, Sclirän
ken und nuter Stühlen hervorgeholt
hatte. Endlich wurde sie mürbe, und
alö einer nach dem anderen ans ihr
Bett sprang, ließ sie sie liegen.
Am nächste Morgen käm das Bad.
Als die Prozedur zu Ende war, befand
sieh Armida in schweiß gebadet nud
todtmüde von der ungewohnten Arbeit.
Eö hatte drei Menschen erfordert, um
die Thiere in der Wanne festzuhalten
und abznseisen. Dao Hausmädchen
war wülhend und weinte.
Noch angreifender erwies sich der
erste Spazicrgaug. Einmal mußte Ar
mida mit eigener Lebensgefahr Pet den
Rädern einer daherroüeuden Equipage
entreißen und dem entfliehenden Pit
flraßenweil nachlaufen. Dann nahm
sie beide Thiere au die leine. Aber
auch das hatte seine Schwierigkeiten.
Wenn der eine nach rechts wollte,' strebte
der andere nach links, und wenn der
eine rasend vorwättS stürzte, blieb der
andere wie angewurzelt stehen.
Als die vierzehn Reisetage der Fran
Präsident löhlein ihrem Ende entgegen
gingen, war sie nm einige Pfund leich
lcr geworden, und ihre Nerven befan-
! den sieh in bedenklich gereiztem Zustand.
cic stand imt lamnitlichen HanSgenoi
seit ans gespanntem Fuß und 'wurde von
allen guttu Freunden gemieden. Köchin
und Hausmädchen erklärten, sie wär
den kündigen, wenn die Köter int Hanse
blieben, und mit ihrer Mutter hatte sie
täglich Kämpfe wegen des Zerwürfnis
skS mit Pastor Klingebiel.
Aber das Schlimmste stand ihr och
zum Sehlnß bevor. Zwei Tage vor
der Rückkehr der Frau Präsident ging
sie über die ladtpromenade, Pit und
Pet an der leine.
Sie war ohne erheblichen Unfall bis
an einen der belebtesten Krenzuugs
puukle der Straße und Promenade ge
kommen, als Pastor Klingebiel in der
Menge auftauchte. Er grüßte und
kam mit versöhnlicher Miene auf sie zu.
tiie halte ihm Tags zuvor eine uam
hafte ntnine für einen Wohlthätig
keitSzweck zukommen lassen.
Erfreut und leicht erröthend nahm sie
die dargebotene Hand, und als er ihr in
warmen Worten dankte, schmolz ihr
Herz, nud sie änßerle lebhaftes Be
dauern über den unliebsamen Empfang,
den er neulich bei ihr gefunden.
ie übertreiben, bestes Freinlein,"
sprach er im Kauzelwn, Sie sollten
der Thorheit Ihrer Freundin nicht
Vorschub leisten, indem Sie diese Thiere
zu h'ötzen machen, denen höhere und
edlere E'esiihle geopfert werden, sou
dem" Guten Morgen, Herr Pastor." war
die gereizte Antwort, Armida wollte sich
hastig z im Gehen wenden, da brach das
Verhängnis; über sie herein.
Pit und Pet stürzten vorwärts und
zogen die Leinen a. Fest zusammen
geschnürt mit Pastor Klingebiel, mußt:
sie sich au diesen klammern, tun nicht zu
Boden zu stürze.
Tableau für die Borübergeheudeu !
Mau konnte eö Fran Stadtrath
Meyer, die gerade über die Promenade
ging, au der Naseuipitze ansehen, wie
unerhört sie die Situation saud.
Am folgenden Morgen kam eine rie
sige Schachtel mit einem großen Blu
meiistrauß und ein Brief von Pastor
Klingebiel an Anmda.
Er warb um ihre Hand.
Sie fand das selbstverständlich nach
dem Ereigniß des gestrigen TageS. Er
konnte nicht selbst kommen, da er den
Tag über in AmtSgeschäfteii verreisen
mußte, wollte sich jedoch noch am Abend
die Antwort persönlich holen.
Im laufe des Tages hatte Armida
eilten nothwendigen Weg zn machen,
auf dem sie die Hunde nicht mitnehmen
konnte. Sie empfahl sie dringend der
Obhut ihrer Familie, und man ver
sprach, auf sie Acht z haben.
Als sie heimkam, war Pit verschwun
den. spurlos verschwunden.
i? e: . im
Ma;t N! ii
u;:-c:rcl!::rr i,i::e-,ca er
i ii!
iJ' furch da? -g,!.-jcch t: i
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i;ni, tcn;i sie 2l;nr ii;rc?
I lnci irar tfijchlpiicii r:bl!;tcn.
j u'tt tta-"!ia etlif vcrz:vcifclle .s'ctz-
: jajt.
j :'!ach einer v:rze''l!el!eu Zsuesuchunq.
In der fclLü der 1,apic..'o!b ,:i,d d:c
:'U!iiiaa.i::c r.:,i-.t verschont liküa.
lies :l:n:iDa cuf die -jc!!zci. Lmsey.
lidie (cichici :cn pcii Hnd.siin.',c, u lind
iMPifciiiiuici! iuL-ii j'sr ein. nö sie lief
foi auf die Kicrsrziie.jöule.u, dem
criiängüis: mu jnt cn;scn. ric vi:ft ;u
feiie nnö Trank rcivan iljr an d:e
fcni Xcf;r. der (vitanfc an die l'k
iio siebente '.'liifinift rcr ,ian Piiisi'
beut erfüllte sie mit el.audcr.
5cU'ft t:J!"tor jaiiiAfl'iel iuid sein
Blntticnmcnß waren in cr.'.cssenheit
fleianien. lins innida ichrat eaitw,
- IS sie am Ädeud lief trfd-rj'ft in üireni
' L'i'inurr i, nn t i.,'.i;,t, v,;. Ti,;...
Zimmer wx und es plötzlich an die
hiir
Poeme,
Kaun, betrat der Pastor die schwelle
und ließ den ersten Tnt feiner Stimme
laut werden, als es in einer Ecke
raschelte, und wie cui dem Boden ge
wachsen inirzte Pit mit winkendem
Gel lös, dem Eintretenden eiüge.ieu.
j Ainiida stand starr, sprachlos, um
dann jubelnd über den Wiedergefun
' denen herzufallen.
Jetzt war der Pastor sprachlos, der
, nichts von drn Boigcfaiienen ahme nud
! einen andere:! Empfang erwartete. Es
j hätte nicht viel gefehlt, so wäre er auf
der schwell? wieder umgekehrt.
Doch Armida erklärn Alles mit
hastigen Worten.
Ja, aber wo kam der Berloreue plötz
lich her? Mau forschte nach, und es
zeigte sich, daß er in Pastor Klingebielö
Schachtel, ganz in das Moos eingegra
ben. in dem der Strauß verpackt ge
Wesen war, gelegen hatte.
Armida bette ihm, unter dem Ein
fluß von Pastor Kliugebiels Ermahlilin
gen, einen kleinen Klaps gegeben, weil
er Milch nicht ohne Zucker trinken
wollte.
Dafür hatte er sich in stolzem Trotz
zurückgezogen und auf keinen Rnf ge
Iwrt. Und unter den, Moos der
chachtel hatte ihn Niemand gesucht.
Gott sei Dank, daß Fran Präsident
morgen wiederkommt, ich hab'S satt !"
senfzie Armida ans tiefstem Herzen.
Ihr Bräutigam schloß sie in die
Arme.
Gott sei Tank, Du bist gründlich
kinirt!"
Tie theure Haube der ßiiüij-iii
Lnife. Der sparsame König Friedrich
Wilhelm der Dritte bemerkte einst aus
dem Nählische der Königin lnife eine
hübsche ticr.c Haube und fragte feine
Gemahlin nach dem Preise derselben.
Es ist nicht immer gut," erwiderte
lächelnd die Königin, wenn die Man
ner wissen wollen, was den Frauen der
Putz kostet; sie verstehen das nicht und
finden dann Alles zu theuer." ?lber
Tu kannst mir 'S doch sagen; möchle
es doch gern wissen." ?, ja; sie ist
wohlfeil und kostet nur vier Thaler."
Nur? Erschrecklich Geld für so ein
Ding!" Am Fenster sichend, bemerkt
der König einen Garde-Invaliden, den
er heraufwinkt. Die Dame dort,"
sagte er zn dein Eintretenden, hat
viel Geld! WaS meinst Du wohl, alter
Kamerad, was sie für die Mütze da
gegeben hat?" Der alte Krieger zuckte
die Achseln nud sagte endlich: Na,
sie wird wosi einige Groschen kosten!"
Da hörst Dn's," fuhr der König
fort. Ja, was Groschen! Bier Tha
ler hat sie dafür bezahlt. Nun geh'
'mal hin und laß Dir von der schönen
Frau ebenso viel geben!" lächelnd
öffnete die Königin ihre Börse und
drückte dem Soldaten vier blanke Tha
ler in die Hand. Aber sehet 'mal,"
sagte sie dabei, der hohe Herr ant
Fenster der hat viel mehr Geld als ich ;
nun gehet auch zn ihm und lasset Euch
das Doppelte geben!" Und der König
zahlte dem vergnügten Peteranen acht
Thaler, während die Königin laftt auf
lachte. So oft der König diesen Inva
liden nach dem Tode der Uuvergcß
lichen erblickte, erzählt der Bär," be
schenkte und erinnerte er ihn in schmerz
lichen, Tone: Brandes, weißt Du
noch?"
Kilidermnnd. Besuch: Also,
K'arlchen, Du willst anch Chemiker wer
,den wie Dein Papa? Weißt Du denn
auch, daß der Diamant, den ich hieran'.
Finger trage, dasselbe Mineral ist wie
Kohle?" K a r 1 ch c n : Nein !"
Besn ch : Hat Dir denn daö Dein
Papa nicht gesagt?" Karlchen:
Nein, Papa meint, eö wäre Siinili!"
Dc J)cmi i30ci sl Siüfjc.
Ciue lustig? Trtchichtk on Alwin WZmtt.
Man hätte eö ihr nicht zugetraut, der
sauberen Alten deö Herrn Obersten von
MeisenselS. Sie sah so gerade und ge
wissenhaft aus, kokettirte nicht nach
rechts oder links, wie ihre Schwestern
bei den lienteuaitts oder Fähnrichs,
und äugelte auch nicht so verliebt, wie
daS der junge Naehwuchs zu thun
pflegt, mit den. Schirm. Und doch
war sie von dem Pfade strammer
Pflichterfüllung, der allein einer köuig
lich preußischen Dienstmütze geziemt,
abgewichen und hatte Monate lang
neben ihrer Obliegenheit als Kopfbe
deckuug ihres strengblickenden Eigeuthii
mers ein strafwürdiges Nebengeschttst
betrieben. Sie war Briefkasten, Post
beute! und uSgabe-chalter in einer
Person gewesen und hätte eigentlich da
für ihres Amtes enthoben werden müs
sen. Gewinnsucht war ihr dabei aller
diugS nicht vorzuwerfen. Sie hatte
Alles gratis besorgt, und so waren ihr
mildernde Umstände nicht abzusprechen.
BielleickU bekommt sie späterhin lebens
längliches Kriegsmuseum. Borläufig
ist sie merkwürdiger Weise noch im
Dienst! Aber in die Militärgerichte
hat man ja nichts hineinzureden!
Ihr Bersiihrer war natürlich ein
5-nisarenlieuteuant. Er hieß leouharo
von Borua und hakte die staatSwidrige
Einrichtung benutzt, dem liebreizenden
Töchterlein des schrullig und bärbeißig
angelegten Obersten daö dunkelblonde
Köpfchen ganz und gar zu verdrehen.
Wie ein echter Husar hatte sich Bonia
da? prächtige Menschenkind- im Sturt,,
nur
iv hiU keiner Ul'.k
.au,, im bewußt ge
Tel eiste, liia!!i;:i:.1i
i j'4'
iii:,l!.Teii vw.
neuen iiu!
N'Uüdc.l'ar ii!,c ivai lijr.
n rc! c.;c
ttt recht ti:a;::;t hatte, dat; cr es war.
! auf den rerzi.'en Kirstl eiiiiiund aesto
I gen. lind tcitn licttc sie sin paarMir.n
J ten tu Vteiilicrd? Arme gelegen unö
! Himmel tiui? erde und Paia dabei rcr--j
geste:!. Plötzlich eber war ihr doch
j Nummern drei wieder (in ieialieii und
; dazu fein strenger Beleiil, f'.ch bei leibe
j niebt vor dem zwanzigsten Ja hie z.i
j verlieben, da er übt gejonuen und auch
t nicht in der 'cge sei. in den iiäelisien
i zwei Jahren stk.vn wieder ein Weibs
I bild auszustai:.".,. Ihre Schwestern
seien auch so c!t und noch älter gewe
J seit. Und für Ausnahmen sei er
nicht!
I Als ob sich Herzen kommaudiren lie
! sei, wie anute 'Husaren ! Wenn Au;
j tic und Juliane bis an die .Zivanzig"
j gewartet hatten, so waren daran doch
nur die beiden Assessoren sebuld, die nun
. ihre Schwager i-ier.cu. Daß Borua
als Hnfar weniger langweilig gewesen
; warf durste billiger Weise Niemanden
1 wundern, und sie selbst hatte es ihn, am
I Allerwenigsten übet genommen! Aber
i heikel blieb die Gerichte darum doch,
! nud einen Sturm winde es sicher erst
! geben. Daher waien Beide ach ein
'gehenden Uebeilegungen zu dem nicht
' gerade unverniinsiigeii Resultate ge
; komm eil, ihr köstliches Geheimniß ZU'
nächst au Niemanden ausziiplaunben
und den Papa Eisenfresser bei günstiger
Gelegenheit zu überrumpeln.
Da nun au Rendezvous in dein klei
nen Eruisburg mir sehr selten zu den
ken war und schön liSbeth sich aus
pvsilagernde Bliese durchaus nicht ein
lassen wollte, so war denn endlich der
schneidige Borua aus den Gedanken ge
kommen, Papas Mütze mit in's Korn
plott zu ziehen und die gegenseitigen
Briesleiu hinter dem Schweißleder der
Pflichtvergessenen zu verbergen. So
kam es, dap der alteObetfi zum Po
stillon d'auionr feiner eigenen Tochter
wurde und fast täglich einen Sendboten
in das Kasino und einen anderen von
dort wieder nach Hans beförderte.
Aber der Krug geht so lange zu Was
ser, bis er bricht !
Der Rittmeister Paul von Kaufuu
gen ging eines schonen Abends die
Treppe vom Kasino hinab, um seine
junge angebetete Frau nicht allein zu
Abend speisen zu lassen, als ihn ein
beengendes Gefühl in feiner Mütze ver
anlaßte, diese nochmals abzunehmen
und das Schweißleder glatt zu streichen.
Dabei machte er die Entdeckung, daß
sich hinter demselben etwas Weißes be
finde. Zunächst hielt er es für seine
Bisitenkgrte, die er da wahrscheinlich
einmal hineingesteckt halle. Aber
das licht des Treppenlenchtels ließ
ihn einen gesaserken Rand erken
neu, den Bisitenkarten nieht zu
haben pflegen. Nun glaubte er
eine Einlage, die der Kürschner gemacht
haben konnte, darin z erkennen und
wollte sie eben als überflüssig entfernen
uiib fortwerfen, als er das längliche
Papier mit Bleististzügen bedeckt fand.
Das machte ihn neugierig. Er trat
ein paar Schritte näher au die flackernde
Gasflamme und las:
Mein füßeS Sehätzcheii!
Herzlicheu DaÄk für Dein liebes Ge
kritzel. Du glaubst, daß P. doch etwas
gemerkt hat. Ich nicht. Er begegnet
mir nach wie vor in der alten, freund
liehen Art, hat also sicher keine Ahnung
von unseren geheimen Beziehungen!.
Wenn er wüßte, daß er selbst unser lie
besbvte ist! Ich glaube, er würde
schrecklich wild ! Manchmal habe ich
wahrhaft; Gewissensbisse. Aber auch
nur manchinal.
Addio. schätz! Morgen früh reite
ich an Deinen Fenstern vorüber, also
aufgepaßt.
Mit innigem Gruß und Kuß
Dein leonhard."
Seine Hände zitterten, als er zu
Ende war. Er mußte sich au die Wand
lehnen, so mächtig hatte der Sehlag ihn
getroffen ! War denn das möglich, ihn
nach kaum sechsmonatlicher Ehe so zu
hintergehen? O diese Weiber!
Und un.ii packte ihn eine fürchterliche I
Wuth, und wie rasend stürmte er die
Treppe wieder hinauf, um den Schul
digen auf dk: Stelle zu züchtigen. Na
türlich war das Bonta, sein eigener
Koiisin, der ihm das angethan hatte.
Denn ein anderer im Korps hieß ja
nicht leonhard. Auch die Handschrift
bestätigte c" ihm. Wie er" Inireh das
Borzimmer schritt, in dein die Garde
robe abgelegt wurde, blitzte ihm der
Gedanke dnreh den Kops: Tu mußt sie
Beie beieinander haben und es ihnen
tropfenweise beibringen, daß ihr fluch
würdiges Geheimniß verrathen ist. Sie
sollen gemartert werden, ehe sie zur
Hölle fahren.
Daß sie Beide sterben mußten, war
ihm so klar und selbstverständlich, wie
seinen Rekruten der Antritt auf dem
linken Fuße oder der Gabelsitz aus ihren
Gäulen.
laugsam trat er in das Gesellschafts
ziminer, wo er Bonta als Zuschauer
einer katpartie wußte.
Du. Bonta," sagte er heiser, ich
sollte Dich zum Thee mitbringen. Das
hatte ich vorhin ganz vergessen. Meine
Frau sagt, Du ließest Dich ja gar nicht
mehr bei uns sehen !"
Sehr liebenswürdig!" lächelte
Borua. Aber bin ich Euch auch wirk
lich angenehm ?"
Dn Heuchler, infamer!" schrie eSin
des Rittmeisters Seele. Aber warte
nur, Tu sollst Dein Theil schon kiie
gen !" Doch bezwäng er sich und ant
wortete freundlich, als hätte er hier den
Iago zu spielen, wo ihm doch der
Othello zustand :
Welche Frage! Das weißt Du
doch selbst am 'Besten ! Ziere Dich
nicht lauge und komm !"
Borua ließ sich überreden und ging
mit. Unterwegs war der Rittmeister
höllisch einsilbig. Kaum, daß er ein
Ja oder Nein auf BoniaS Fragen er
widerte. Das kann ja nett werden !" dachte
der seufzend. Und eS winde auch nett.
Eigenthümlich berührt fühlte er sich
schon, als seine schöne Kousiue über sein
Mitkommen förmlich erschrak, was
Kaufungeu mit knirschender Geiiugthu
nng koustaiirte. da er es als eine schlecht
verhehlte Ahnung der kommenden Kata
strophe hielt.
.Wie hübsch, daß Tu uns einen, Gas'
er. eil.
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mitbringn. Puui:" tagte eiuiui) du
Hanssrau, deren Gesicht jedoch diese
Phrase noch immer ein klein wenig li
gen strafte. Nickn ivahr, Konstn, Sie
ehiiieu doch siiriieo mit dem. was wir
haben? Ich bin nämlich, offen gestalt
den, nicht aus ein reguläres Souper
eiugeriänet. Ein bisebeii kalte Küche -"
O, ich bitte, keine Umstände, ver
ehrte Konsine." sagte Bonta verbind
lich und sah seinen Better dabei vor
wurfsvoll au. Wenn ich gewußt
hätte- hm ich glaubte-"
Macht doch keine Redensarten!"
unterbrach ihn der Hausherr. Die
Sache wird schon gehen nud Ihr sollt
satt weiden. Dafür stehe ich Euch.
Ich habe nämlich nachher noch ein
Ertragene!,!--"
Und den letzten Satz begleitete er mit
einem beinah beängstigenden laehen.
Sonst hatte er nie Witze machen kön
neu. Und in dieser tragische Situa
tion gelaug ihm das schönste Wort
spiet! Na, da bin ich neugierig!" sagte
Borua, während Frau von Kansuiigen
besorgt den Kopf schüttelte. Sollte
Paul im Kasino zu viel getrunken
haben ? D as wäre doch entsetzlich !
Bei Tische ging es äußerst schweig
sam zu. Der Rittmeister that nur so,
als ob er äße. Seine Bliese wanderten
verstohlen von Einem zum Anderen, d.ie
über fein merkwürdiges Wesen beide
ihren Gedanken nach'hiugen. Gr hielt
das für die Befangenheit der schuld.
Na, Kinder, Ihr redet ja gar
nicht !" sagte er endlich.
Tu bist ebenso schweigsam !" ent
gegnetc Borna.
Und Du ißt gar nicht!" fetzte die
Hausfrau hinzu.
Toeh, doch!" beruhigte cr sie ein
wenig spöttisch und nahm dann sein
Weinglas.
Prosit. Borua! Profit, lneiüe!"
sprach er sie lächelnd an. Wer weiß,
ob wir im leben nochinal so gemüthlich
zusammen kommen!"
Sehr gemüthlich!" dachte Borna
und stieß mit ihm an.
Er ist sicher betrunken," sagte sieh
die junge Frau voll Wehmiith. Man
siehl'ö an seinen Augen. Und lneilic
hat er mich sonst auch nie genannt !"
Ihr Blick traf fragend Borua, der
indeß nicht. wußte, oli sie wirklich auf
diesem Wege Auskunft von ihm ver
langte. Er senkte den Blick und ge
wahrte dabei, wie der Rittmeister ihn
beobachtete. Daraufhin stieg ihm das
Blut ein wenig in den Kopf, was den
Rittmeister mit einer Alt von teuflischer
Freude erfüllte.
Sagt mal," begann der darauf lvie
der. Ihr seid doch Kousin nud Kousiue
geworden? Warum sagt Ihr eigeut
lieh immer noch 'Sie' zueinander?
Ihr müßt Brüderschaft trinken ! Oder
duzt Ihr Euch etwa schon ?"
Aber Paul!" schmollte die junge
Frau.
Ich weiß nicht, wie Tu bist !"
lächelte Borua gezwungen. Ihm
wurde nachgerade uuheimlieh zu Muth.
Aber Kaustingen gab nicht ach. Sie
mußten ihre Gläser miteinander leeren.
Und nun kommt das versprochene
Gericht!" erklärte der Rittmeister
freundlich und verließ das Zimmer.
Er wollte nämlich feine Pistolen holen.
Ich glaube, Paul wird kraul !" be
mertte verlegen Borna.
Wenn er nur nicht" Sie ver
schluckte cnxtheuö das Ende des Satzes
und murineiie: Enlsetzlich, eulsetz
lich !"
Dann vernahmen sie draußen ein
paar Stimmen, die den Rittmeister be
grüßten. Ein paar Augenblicke später
führte der Hausherr den Oberst von
Meiseufelö mit seiner Tochter in den
malern.
Welche Ehre!" sagte gefaßt Frau
von Kaiisnngen nud d)Ob ein paar
Fauteiiils an den Tisch. Bitte, Herr
Oberst. Kommen Sie hierher, Fräu
lein liSbeth !"
Der Rittmeister stand am Tisch und
trommelte unbewußt einen Mai seh ans
dem Tüchlneh. Die Beide waren ihm
seiner timmung nach höchst ungelegen
gekommen.
Mein lieber Rittmeister," begann
der Alte. Ich wollte Sie nur beuaeb
richtigen, daß wir morgen sriil, um zehn
Mal die Pferde Ihrer ESkadron nach
sehen wollen. Ich hatte da? beim Ap
pell vergessen, Und dann meine lis
beth hat mich gleieh daraus aiismeiisarn
gemacht, wie ich nach Hanse kam : wir
müssen wohl unsere Mützen vertauscht
haben!"
WaS? o? Wahrhaftig?"
entfuhr es dein Rittmeister.
Ja, wen'igsteus meine ist cS nicbt!"
erklärte der Oberst. Und Ihre Karte
steckt ja auch drin !"
Zitternd grifs Kanfnngeii naeh der
Mütze, die der Alle ihm hinüberreichte,
während Borua einen ungeheuren
Schreck bekam, kreidebleich wurde und
mit merkwürdiger Hast nach der Thür
eilte, m schnell die andere Mütze zu"
untersuchen, die er in des Rittmeisters
Zimmer vermulhete. Angstvoll schaute
ihm deö Obersten Töehkerleü, ach.
In ihrem Herzen stieg ein Gebet empor
um Rettung, so heiß, so innig. Ab..'
eö war leider schon zu spät !
Der Rittmeister hatte sich iibericn;.'..
4i trmm ictöitif.iiil cn Ar-.
Jtn.ii! u;id Jüicii'r ..Vfsl st:i-l o:$
Fleisch z, den iiiedeizsten Preise,,. ,
ts - ... .
.Jinatt u ilUrrjünt 5 xi) UlZ.
daß der Oberst ihm wirklich seine Mütze
gebracht hatte. Nun sprang er wie
wild in der Stube umher und lächle,
aber so hell und glücklich, daß es seiner
Fran oie eine Envsuug vorkam, obwohl
sie bis dahin ich! einmal wußte, was
ihren Paul gequält haben konnte. Der
Oberst maente ei höchst verdutztes Ge
sicht, lisbeth bebte.
Berehiter Herr Oberst, Sie wiren
ja gar nicht, was für eine Freude Sie
mir mit dieser Mütze gnuachl haben,"
sagte der Rittmeister endlich.
Na, das ist mir ja sehr angenehm
zu hören," enlgegnele dieser, ob.
wohl-"
Ja, wissen können Sie das nick,!.
In Ihrer Mütze steckte nämlich ein
Briefchen "
Herr Rittmeister !" rief lisbeth
zagend.
Ach so!" murmelte kleinlaut Kau
fungeu. Ja natürlich !"
In meiner Mütze fleckte ein Brief
chen ?" erkundigte sich erstaunt der
Oberst.
In dem Augenblick erschien Borua
auf der Schwelle. Seine Hand hielt
die Mütze des R'egimenlschefs, die er
vergeblich nach feinem Briesleiu durch,
sucht hatte. Er erkaiiuie, wie schief die
Geschichte stand und beschloß rasch, allen
iveilerru Enthüllungen zuvor zu kom
men. Herr Oberst," sagte er und richlete
sich stramm ans, die Sache ist richtig.
Der Brief war von mir!"
Kopfschüttelnd drehte sich der Oberst
nach ihm um.
Was sollte denn ein Brief von
Ihnen in meiner Mütze?" fragte er
verfiändnißlos.
Der Brief war an mich, Papa !" er
tönte eö nun von der anderen Seile.
Da wetterte der Alte und fuhr zu sei
ner Tochter herum. An Dich?
Ach, darum wußtest Tu gleich, daß das
nicht meine Mütze war ! Und darum
wolltest Du durchaus selbst zu Kau
fuugeiiS, sie umzutauschen? Ei Tu
nichlSillitziges Wetterinädel Du !"
Herr Oberst, ich liebe Ihre Tochter
LiSbeth innig nud aufrichtig und bitte,
trotz dieser merkwürdigen Situation für
eine solche Angelegenheit, noch heute um
Ihre Einwilligung!" klang fest leou
hard von Boruaö Stimme wieder durch
den Raum.
Und ich lege ein gutes Wort für ihn
ein, Herr Oberst !" schloß sich der R'itt
meisler ihm an. Er ist wirklich ein
guter Junge. Viel besser, als ich ge
dacht habe!"
O Du Bosewicht!" flüsterte feine
Fran ihm zu. Wir rede nachher
inileinauder!" laut aber sagte auch
sie : Bitte, bitte. Herr Oberst !"
Na, dann nehmt Euch meinetwegen,
Ihr unverschäiules Bolk!" schrie 'der
also Bedrängte. Im klebrigen aber,
inciii guter Herr lieukeuaut : drei Tage
Stubenarrest wege? Mißbrauchö einer
königlich preußischen Dienstmütze !"
Bestrafte Vegetarier. Der deutsche
Kaiser Heinrich der Dritte, sonst hoch
erhaben über alle Bvrnrtheile, verfuhr
doch mit einer Härte gegen vermeint,
liche Ketzer, die einzig dasteht. Der
Kaiser weilte im Jahre 10,',2 um
Weihnachten zu Goslar. Dort befan
den fich auch Ketzer mit allerhand
schlechten Irrlehren," namentlich war
es die eine, daß der Flcischgenuß verab
schenungsivürdig sei. Unter Zustim
Hing der ganzen Umgebung "ließ der
mächtige Kaiser alle Jene am Galgen
aufhängen, 'damit dieser ketzerische
Aussatz sich nicht weiter verbreite und
Andere anstecke."
(')ed,'.it!unsplitter.
Es ist t.'iit Verdienst, einem 3?!Sfüi,frit?
t'crcnu- ht'!-,i;iivtoi;, uim man ich. Diel tt
tragen tar.u.
( liißl sich ichis teichicr ausbaue!! und
fchivn'R'r ',! cr'.viszcn nie- Vi:ichiössr.
S-.Viüi ivgonb otmaS gcschikhi,
;v:slä liiinmi!d zu deuten ßoruagt,
3;f!sttipii'ii dto "Äfiftoii doch:
öch l)tib'o hl gleich gesagt !
Ciu junger Zciiriitsicller errvihct, meint er
fein Heiiorar erl;it, ein aller wird roll), wenn
r teiü"o befannu.
Tie Wakrlzeit liegt in der Mitte, 2o lmifj
? iiu-.lil sei, denn an allen Ecke und Enden
macht sich die lüge breit.
Wie Du mir, so ich Dir!
Die Wiener Deutsche Zeitung" er
zählt: Gigerl spaziert deö ÄbendS
über Ringstraße. Gigerl hat Ranchbe
diirsniß. zieht elegante Tabaliere, ent
nimmt Havaunah. Will Eigarrc an
brennen, hak kein Feuer. Späht in die
Nacht, ob nirgends glimmende Eigarre
fichtbar. Tort kommt Mann im Ar
beitskittel, raucht Kurze." Gigerl bit
tet Feuer. Mann gibt ihm Kurze."
Gigerl brennt an, dankt, und wirft
Kurze" in weitem Bogen auf Straße.
V V'etter will aussahreii, Gigerl aber
c ;.iimit Tabaliere Havaunah nd
t.icht sie ihm. Arbeiter besänftigt, bit
tet Gigerl jetzt um Feuer. Gigerl reicht
:,m Eigarre. Arbeiter brennt an,
wirft dann die Eigarre in weitem Bo
gen auf Straße, zieht ans Rocktasche
Kurze" und gibt sie mit Berbeiignng
Gigeil! Eine Höflichkeit ist die an
dcrc werth.
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Tit. a. rt i::t.
Uc'hx vic auogczcichnctc
25irk!zz:a DR. A. OWENS
v'!ckt?iZ.1,cn ttürtcl geben
folgende t-hci!tc gern Akts
kuttZt: Friedrich Pclhla, Hyman, Jlls.,
Lcbcrlcidc.
Ifaac P. Neüfcld, Junian, Kauf.,
Ncrvosiiät.
?ttcr. Lcsoll. Tuudee. Jlls.,
Paralysis.
Sftsls Brcnneöc. Aristolele, N. I..
Herzleideii.
Kirchsicii!, Newburg, Ja.,
Mngelilcidc.
Malh. Briiü'.mcr, Thorp, Wis.,
Nücl'eilschiiicrzt'tt.
Nie. Wellenstkin. Ponca, Nebr.,
Nhcniüat'.si'.ius.
F. VoZe!hc:dc,.Aorthtiille, S. Dak.:
phroiiifchcr Catanh.
(5hr:st. Vcchlcr, Te Witt, Mich.:
Mnlzenlcidcn.
! Gnft. Tcharf, Tauuton, Min,,.:
Kreii,zfchjncrzcn.
Mrs. (Zirse, Neola, Iowa:
Rcbnrmntierlridcli.
Fr. Lchse, Banner. Wis.: bIcht,
und viele Andere. Nähere Auskuiisl darnbcr
giebt.
Nnser ruster Jllnsirierter .nialast.
Tcrsilbe emlmU Abbilduugta inincr Gür
tel uns Bvrricl'liingni. Preise derselben, sowie
bi'jehiue.reiie Zeugnisse und Pvr!raiiZ von
WelKiNeu miü noch mniiclie weilvvlle Hnjor
mation. Tieser Kalalog ist in Teniig, ge
druckt und wird gegen 'limfcudiing von C
(Zi'MS an irgend eine Adresse Derichickt; eine
;!)Dtogmi)l)ie der Deutschen Mais. rsamilic
gtljt frei mit jedem jiatalnz. Adressiere
m OWEN
ELECTRIC BZL7 &
APPLIANCE CO.,
291-211 Ekaka SL CMcacc, III.
?aS grökiic ctcltrikchc c,r!cl-r tabUffcmcnt
der Btii,
ermähnt diese Rrltimn, tocim fflir an nS (if.rciH : wir
Ilibni eine cutjSicn tiottcipaiHinuer. m imiccc Cfiicc.
IB !)
Ueber die Unterbrechung
einer Predigt schreibt man nnö
Chicago. In einer dorligen Kirche
! halte der s'e!sckiche, Professor Bernis,
in seiner Rede erklärt, daß die Eisen
bahnleiter nicht besser wären, als die
Striker und Boyeotter. Der in der
i Kirche anwesende Präsident der North
! Wcsterit-Bahn, Hughitt, forderte dar-
auf mit lauter Stimme den Professor
' auf, ein Beispiel anzugeben, daß eine
Eisenbahn sich selbst eines Boycotts
j schuldig gemacht habe. Bemis erwiderte,
j daß Beispiele nur zu zahlreich seien.
wo Eisenbahnen sich zusammcngethan
hätten, nm
B
eförderiing von Fracht
an Bahnen, mit denen sie nicht auf
gutem vits:e standen, ztt verringern.
Tiefes gab Hughitt zu, erklärte aber,
eS sei eine Schande, daß ein Prediger
derartiges von der Kanzel herabfage.
Schließlich gab er sich doch zusrieden und
der Professor konnte seine Predigt zn
Ende führen.
Opfer i h r c r 1! n v o r f i 5, t i g
seit wurde vor einigen Tagen eine
Frau Munfon in Eiucinnaii, Sie
kochte auf ihren, uwlinofen Kaffee und
verließ auf kurze Zeit die Küche. Bei
ihrer Zuriickkelsr hatte das überkochende
Wasser die Flamme ntsgclöscht und
das Gasolin war in gr 'er Quantität
dem Brenner entflösse". Kann, hatte
die Frau ein brennendes Streichholz an
den Brenner gehalten, a! s eine heftige
j xpivsion ertotgte und : x Frau tu
Flammen stand. Ehe ii,-: ruf ihr Ge
i schrei herbeieilender Mann " er Unglück-
lichen nie teioer vom le . c zu reiszen
vermochte, hatte dieselbe t i Gesichte,
an, Kopfe nnd an den Arme., bereits fo
furchbare Brandwunden dar, '.igetragen,
daß ihre Wiederherstellung glich er
scheint.
Der Stadt Paris fiigt das
Beriuietheu von Theilen de-1 Skraßen-
trotloirö an taneehausbei.
Plazireu von Tischen und
WO.üm Francs im Jahre ei::.
H 0 m v o p a t h i f ch cSlcr
Praklikanten gibt es in den Be
er zum
Stühlen
; t c und
. Staa-
:e:''?
tcu 1.)0, homöopathische Kr;.
fer 7C, deren eineZ - des zu Äiddle-
town. Eonn. lh() Betten hat. Ho
möopalhische Zeitungen ei stheiiien in der
Union '22.
U m den S ü p o l lagert, den
jel.'igen Schätzung. .i nach, ein laudge
biet von über ,0.n!(,0,0 Onadratkilo.
Metern, ein l'ebiek, eaS den Flächeiige
halt Teiilschlandö etwa 1l Mal um
faßt. Unsere Kenntnisse bezüglich i ier
landniassesind aber noch sehr' "..'' .y.'.i.
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