3 E f . ' ' . k. Lit Der Käubcrbatl. Ihr kennt sie doch olle, die (ilstn Stest Repei7 TU sinne KieoUi.pitn. zetsin, den nachZugtge Äcbolt? Da kommt dem Öilciung. in der piäch: gea Ewsamktil be Schlosse Kerefoar einmal in später Abendstunde ganz xlötz lich der Gedanke, morgen den Kasino Ball in Arad tr.itumac6en. Selbst redend mußte augenblicklich, angerannt we,den, und da ich gerade der einige Gatt war, wurde ich zum Begleiter, zum Ritter aaZeikoren Bitte, lieber 8ncn, Sie fehlen doch mit mir nach Arad?" Wa sollte ich antworten?! .bedenken Sie doch. Giäfin, ist pechsimiere Nacht! Wir werfen um. Wir kommen nicht chne Unfall durch. Drei Flüsse sind zu übersetzen, eine von den drei Brücken ist sich" moisch das ist Ja bei uns zu Lande nicht Ungemöhn. ItcheJ . und man ist ertrunken, ehe man sich' versteht. Und bei cjilonia, da soll ja der Wald voll Räuber stecken. Meine Wenigkeit ist Ihnen also aus dieser Fahrt keine ausreichende Garde. Und muß denn jetzt, muh heute noch aus gebrochen meiden?" Ich redete ihr lange zu. Ihr kennt sie ia. Je eindringlicher man ihr von einer Sache abritt), desto starrsinniger hält sie daran fett, ü-ntm, wa konnte ich thun? Entweder mußte ich mit ihr fahren oder im Gchlo e allein zurück bleiben. Ich entschloß mich denn zur Begleitung und nahm im Wagen, der Glüstn gegenüber, neben lyrer ot ia saiine Vlag. Und so rollten wir denn durch die schwarze Nacht. Plötzlich fuhren wir alle au unserem Halbschlummer empor. Der Wagen war nach einem heftigen Anprall an etwa Hartes, an einem Baumstamm vielleicht, stehen geblieben, und zwar in so schiefer, hängender Lage, daß e au, sah, als ob wir aus einem Bergpsade sestsSßen. WaS ist denn loS?' fragte die Gräfin ein wenn verschlafen. Der Bediente sprang vom Bock und trat an den Wagenschlaa. .Ich glaube, wir haben den Weg oer, fehlt, ffrau Gröfln.' Mir gefror daS Mark in den Knochen und das Blut in den lern. Ich Iah. daß wir in der Nähe einer Räuber, fpelunke hielten. Auch der Kutscher hatte diel erkannt und stöhnte und wim werte, als ob eS ihm schon an den Kragen g'nge. .Frau Gräfin,' sagte ich, als ich bt meikte, daß sie ihre Schritte gegen die hellen genflerlocher der verwttlerken Ba racke lenkte. .Frau Gräfin, nicht weiter I Wer in dieser Schenke einmal zu Gast war, kehrt da nicht mehr ein. DaS ist auch nicht nothwendig. Aber da eine Mal, heute, kann uns die Ein, kehr nicht schaden.' Mich packte helle Verzweiflung. Um Himmelswillen, was fällt Ihnen ein, Gräfin e.... DaS ist eine ver rusene Räuberhöhle, wo man unS um bringen wird, eine Mördergrube.. Der Wirth steckt mit allen Räubern und Mordbrennern des Landes unter einer Decke.... EZ heißt, daß schon viele Men chenleben. viel Blut....' Mein Bitten, Drohen und Beschskren war in die Lust geredet. Sie schritt voran, und wir mußten ihr folgen über Stock und Stein nach der verdammten Spelunke, denn sie drohte, allein zu gehen, wenn wir unZ ängstigten. Aus dem Hause drangen fröhliche Fi belklänge. Sehen Sie, BaronI Da haben wir heule schon einen Ball, z entgeht Nie mand seinem Schicksal.' Sie öfsnete die Thür. Fünf Räuber waren da, bärenstarke Rtesenkerle. In einem Wiukel standen ihre sünf Flinten. AIS unS die Burschen anschauten, hielten sie an im Tanze, offenbar ver blufft über unsere Kühnheit. Unsere Gräfin umgürtete sich aber sofort mit Ihrem unwiderstehlichen Lächeln und be gann: Wir müssen Ihre Verzeihung er bitten, meine Herren, ueil wir sie in ihrem Vergnügen stören. Sie weiden aber wohl armen Verirrten, die sich draußen in der stockfinsteren Nacht nicht zurecht finden, ein bescheidenes Plätzchen in Ihrer warmen Stube nicht versagm?' Auf diese Ansprache hia trat der statt lich sie der Burschen an unS heran, zog das runde Hütchen, wirbelt die Schnurr bartspitzen noch kühner empor, verneigte sich vor der Gräfin mit der Eleganz eines geborenen Ahnenenkkls edelster Rasse und antwortete: Wir empfinden Ihren Ein tritt nicht als Störung, schöne Frau, im Gegentheil: er ehrt und freut uns. Ich erlaube mir, mich Ihnen als Hausherr zur Verfügung zu stellen. Mein Name ist Fekete Iozfi.' Daß mich in diesem furchtbaren Au genblick nicht der Schlag gerührt hat, das ist mir noch heute unbegreiflich. Vor mir stand Fekete Jozft, der gesürchtetfte Räuber des Landes. Leb' wohl du schöne Welt! Und darf ich nun auch wissen, mit wem ich die Ehre habe, meine Gnädige?" fragte Fekete Jozft, wieder mit einer rit erltchen Verbeugung. Ich bin die Gräsin Repev und komme soeben von meinem Schlosse Kerekoar.' Ah, von Kreoarl Da genieße Ich ja die Auszeichnung, mit der Tochter des Grasen Stephan Revcu zu sprechen. Der gu!e Graf ! Ich habe ihn vortrefflich gekannt. Er hat sogar einmal nach mir geschossen, getroffen hat er mich aber nicht, der brave alte Herr. Ich bitte, nehmen Sie Platz, liebe Gräfin! Die Gräfin ließ sich auf die herbeige, schobene harte Holzbank nieder, der Räu, der setzte sich neben sie, ohne mir einen Platz anzubieten. Und wohin geht die Fahrt so spät in der Nachl?' .surn Kanlioball nach Arad." .0, da llifft sich prächtig! Wenn Sie bloZ lanien wollen, dürfen grau Gräfin gar nicht weiter fahren. Wir hallen just unsern Ball ab, und wenn Frau Giäfin unsere Einladung nicht zurück weisen.... Unsere Zigeuner find aaSge zeichnet; 3 ist eine Lust, wie sie den Esaida greichen. He! Spielt aus ihr braunen Gesellen!' Und ohne weitere Frage warf der Busche seinen bunten Dolman über die Schulter, f-ßte die Gräfin beim lange deZ ersten Geizentor.S um den Le:6 und mi, belle mit ihr mitten hinein in die Stube. Einer seiner Kumxine hatte alsbald die halb ohnmächtige Mamsell (Zäsarire umschlungen, der eS dann an IZiiiern nicht fehlte; sie sioz. ohne recht zur Besinnung kommen zu können, aus einer Hand in die andere. Als der Tanz zu Ende war, geleitete der Räuberhauplmann feine Tänzerin artig zu ihrem Platze, küßte ihr die Hand und dankte für die Eh'.e. Vergebung, Frau Giäfin.' fuhr er dann fort, daß wir armen Bursche für den Empfang so vornehmer GZste nicht vorbereitet sind, und nehmen Sie mit dem oorlieb, wai unser bescheidenes HauS bieten kann. ES ist wenig, aber gern gegeben und gut ungarisch zuderet tet, so daß man sich'S schon schmecken lassen darf.' Ein mächtiger irdener Topf, voll bis an den Rand mit dampfendem Kalbs gulasch, wurde auf den Tisch gehoben. Teller waren keine da, ebensowenig Löffel und Gabel. Jeder bediente sich selbst, wobei er ein Stück Brod in der Hand hielt und mit dem Taschenmesser die gleischbrocken au dem Topfe holte. Die Gräfin aß mit dem Appetit einer Ausgehungerten. Der RZuberhauptmann zog ihr eigenhändig mit seinem blinken den Messer die besten Stücke aus dem Topfe und überreichte sie ihr auf weißen Brodschnitten EZ schmeckte ihr ganz ausgezeichnet. Ich halte die feste Ueberzeugung, die ache wurde kein gutes Ende nehmen. Laßt sie nur erst so recht betrunken sein und unter letztes Stundlein hat ge, schlagen. Die fünf Burschen leerten ein ganze? Faß bis auf den Boden, und als sie vom Tische ausstanden, wankte keiner. Während sich nun die Zigeuner am Reste beS Essen gütlich thaten, trat Fe. ke'.e Jozfl auf mich zu. Aber alter Herr! Was ift'S mit Ihnen? Sie haben nicht gegessen, nicht getrunken, nicht getanzt. Vielleicht ein Spielchen gefällig?" Bedaure, ich kenne kein Kartenspiel! So will ich Sie eines lehren, ein sehr leichtes. Sehen ie: eine Farbe wird hierher gelegt, die andere dorthin; Sie setzen auf diese, ich auf jene. Nun wiid abgeschlagen. Wessen Farbe die erschei nende Figur hat, der zieht den Einsatz deS anderen ein. Das ist doch kinder leicht.' Dieser Schurke erklärte mir den Lande knecht, mir, dem diese Spiel schon vier Güter v:rschlungen hat! WaS ließ sich thun? Ich mußte mich hinsetzen und mit ihm spielen. Abgezogen ich hatte gewonnen. Der Räuber zahlte. Aber ich hätte nicht um eine Welt sein Geld berührt. Und ich gewann wieder und ließ daS Geld wieder liegen. Auch beim dritten, vierten, fünften, sechsten Zug lachte mir daS Glück. Der Einsatz hatte sich immer verdoppelt, der Geldhaufen vor mir wurde immer höher. Der Angstschweiß trat mir auf die Stirn. Es ist doch wirklich keine gemüthliche Situation, einem Räuber in feinem eigenen Hause da Geld abzugewinnen. Und ich gewann zum siebenten Mal. Mich erfaßte förm licheS Entsetzen beim Anblick dieser Masse Geldes. Ich ließ alle liegen und flam melte ein leifeS Stoßgebet. Mein Blatt siel zum achten Mal gün ftig. Ich hielt mich schon für ein Kind des Tode. Fekete Jozfl lachte aber nur. Alter Herr, Sie sind wohl verliebt in die schöne Gräfin? Sie gewinnen ja, daß eS eine Schande ist!' Der Kerl neckte mich noch. Ich zitterte wie im Fieber. Am Ende gewinne ich auch zum neunten Mal. Richtig! Ich bin ein Unglücks kind. Wieder gewonnen! Fekete Jozfi schlug mit der Faust auf den Tisch, daß es dröhnte und rief lachend: Nun ist'S aber genug, Herr! Ich will doch nicht daS ganze Komitat an Sie verspielen!' Mit bebender, wispelnder Stimme wagte ich es, ihm daS gewonnene Geld anzubieten. Da warf er mir einen Blick zu, der mir wie ein Blitz durch die Adern fuhr. Wofür halten Sie mich denn?' schrie er. Packen Sie gleich ihr Geld zusam men, sonst fliegt eS zum Fenster hinaus und Sie hintendrein!'.... Du lieber Gott! was sollte ich mit diesem Gelde thun? Mit diesem Gelde, an dem gewiß Meuschenblut klebt und vielleicht auch bald mein Blut kleben wird! Ich raffte daS ganze Banknotenbündel zusammen und warf eö den Zigeunern zu. Ich Tropf l WaS halte ich gethan? Wer fo viel Geld leichthin verschenkt, der beweist damit, daß seine Börse nicht leer ist. Die Zigeuner umiänzelten mich und fragten kriecherisch grinsend nach meinem LiedlingSliede, um es mir zu spielen. Geht in die Holle mit Euren Liedern I Ich bin just in der rechten Laune sür allerlei Sentimentalitäten. Und ich wie sie an die Grann. Diese ließ sich nicht lange bitten. Mit ihrer bezaubernd süßen Stimme begann sie eines unserer schwermülhigften Lieder zu singen, so innig, so rührend, so herz lich ergrei end, daß ich völlig vergaß, wo ich war und apxlaudirte. als hätte ich in meiner Theaterloge in Budapest gesessen. Auch der Räuderhauximana klatschte ?eifall und fügte hinzu, er wüide die Glänn sein LikbtrnqUied lehren. Und nun sang er eine LolkSireise, ion ttk mir auch nicht ein Ton im Gedächtnisse blieb. Jetzt! kommen Sie an die Reihe, aller Herr! Ihr Lied, wenn ich bitten darf!' Also lol! Die Kehle ton der Angst zugeschnürt, dem Tode förmlich in'S Ge ficht sehend, intontrle ich mein WaS kommt dort von der Höh''. Während der ersten Takle blieb die Gräfin ruhig, alS ich aber beim SchlußverS in die Höhe ging und nalüilich schauderhaft gickste, begann sie zu kichern und gib damit der Bande das Signal, mich weidlich aus zulachen. Alles lachte über mich und lachte ich selber mit, obwohl ich zur Luftigkeit gar kein: Ursache hatte. Nach diesem GesangSintermeizo ging wieder der Tanz los. Die Gräsin war unermüdlich. Sie tanzte bis in den hei, len Morgen; erst als die Sonne durch die Fenster zu lugen begann, sagte sie zum Räuberhauptmann, sie wäre ihm sehr dankbar sür die gute Unterhaltung; nun möchte er aber doch wieder anfannen lassen, damit sie ihre Fahrt fortsetze könnte. Fekete Jozst ging hinaus, gab Kutscher und Bedienten den entsprechenden Befehl und erschien wieder mit der Meldung, Alle würde sofort in Ordnung sein. Dieser durchtriebene Gauner! Er will unö also lieber unterwegs abmurksen, irgendwo Im verschwiegenen Walde. Die Kutsche fuhr vor, wir sehten uns hinein. Der Räuberhauptmann hatte ein ptäch tigeS Pferd bestiegen, um neben uns her zu reiten. Er gab unS das Geleite bis zur Land siraße und wies uns dann den rechten Weq. Dann zog er den Hut, dankte für die Ehre deS Besuches, wünschte unS die beste Unterhaltung und sprengte daoon. Erst alS die Häuser dkS nächsten OrteS vor unS auftauchten, zweifelte ich nicht mehr, daß ich noch lebte. Bis Arad erquickte mich der Ge danke, welche Liebenswürdigkeiten die Gläsin würde daransetzen müssen, um die Geheimhaltung dieses unhonorigen Abenteuer! von mir zu erkaujen. Wir kamen um sechs Uhr Nachmittags in Arad an. Auf dem Wege vom Hotel tbore bis hinauf in unsere Zimmer hatte Gräsin Stesi die Erlebnisse der letzten Nacht schon drei Bekannten haarklein selbst erzählt. Natürlich wjfeie die ganze Gesellschaft Alles und noch mehr, ehe wir noch den Ballfaa! betraten. Einige Monate später war in den Zei hingen zu lesen, daß der von dem Stand gerichte verurtheilte RZuberhauptmann fekete Jozst am Galgen vom Leben zum Tode gebracht worden sei. Schade um ihn,' sagte Gräfin Repey, er war ein so guier Tänzer.' Zie iWlie kann iUTes. Ueber den neuen Sultan von Marokko. Abdul Aziz, wird in dem Madrider Liberal' von dem am Hofe des verstor venen Sultan? lebenden spanischen Arzte Uvtlo folgendes veröfientllcht: Ost ge nug hat in Marokko eine Laune oder flüch tige Leidenschaft vermocht, aus einer Sklavin eine ultamn zu schaffen; eben da elbe t t mit icnem schonen und eist reichen Weibe geschehen, das seit mehr denn zwanzig Jahren die Favoritin des Sultan ist. ES ist eine T chcrke sin. die al Kind ihren Eltern geraubt, in Eonstantmopel an ein Handelshaus ver kauft wurde, daS durch dergleichen Han- bet einen berüchtigten Ruf erworben hat und durch dessen Vermittelung eine aus gezeichnete Erziehung erhielt. Auf Be fehl deS Sultans Mulcu Hassan wurde die Kleine nebst einer anderen jungen Sklavin für den Harem des Ersteren ge, kauft. Im Jahre 1877 kam sie in Tan ger an, wo Ooilo sie kennen lernte. Ihr Verstand der noch größer ist als ihre Schönheit, ihr klnger Rath, ihre Bil dung und eine gewisse Feinsühligkeit, der Muler, Hassan sehr zugänglich ist, haben aus der Sklavin eine einflußreiche Sul tanin gemacht. Ihr Sohn ist der Thron folger. Die Favoritin heißt Leila Rakhia und hat jenem Handelshause fünfund zwanzig Francs (I) gekostet. Es ist eine Thatsache, daß Muten Abdul Aziz seine Ernennung zum Thronerben ausschließ lich feiner schönen, sympathischen Mutler verdankt, die ihren Willen gegen denjeni, gen der vielen Parteigänger durchgesetzt hat, die auf der Seite des erftaeborenen Mulen Mohamed stehen. Allein der jenige, der durch den Emir,AlMumenin, da heißt durch den Sultan, zu seinem Nachfolger bezeichnet und der al solcher angenommen wird, von muhamedanischen Venofienfchasten und den Mitgliedern de Makh'zen, da heißt der Regierung, hat gewonnen. An ihn gehen sofort die Siegel und da Geld über, der Schlüssel, der alle Thüren öffnet; wer den Staats, schätz öffnet, hat alle Aussichten für sich. Und die Alle geht in den Besitz von Muleu Abdul: Aziz über, der kaum acht, zehn Jahre alt, den Behörden bereit als Thronerbe vorgestellt wurde, der eine hohe Bildung besitzt und der von Eha, rakter weich und angenehm ist. In dem Makh'zen ist er beliebt und auch der aus ländifchen Diplomatie ist er als Thron erbe bezeichnet. Der verstorbene Sul tan hat stets darauf gehalten, daß aus dein weiten Kreise seiner Verwandten Keiner besonder hervorragte, auch sein geliebter Zmeilgeborener, Abdul. Aziz. nicht; den Erstgeborenen, Muley Moha med, hat er oft mit grausamer Strenge gezüchtigt. Sie alle bekamen da Fa. milienoberhaupt nur während der Gebete am Freitag in der Moschee zu sehen und wurden bei diesen Zusammenkünften von den Garden des Sultan bewacht. Wie im Figaro in einem Berichte Huret'S au Tanger erzählt wird, verdankt Leila Rakhia ihre Ernernung zur SulianinZ ihrem z-:t" tao'.eripiei. Vit ffntfli6uj des ?ames "2!er. sin". Ueber die Entstehung deS RamenS Berlin' haben sich die Untersuchungen der Sprachforscher in demselben Maße gesteigert, wie die Stadt selbst größer und wichtiger geirorden ist. Die Vess. Ztg.' berichtet darüber: Für den vor urlheilSsreien Forscher erschien die Frage zuletzt nur insoweit gelöst, daß alle An, nahmen, die sich aus einen keltischen, griechischen oder germanischen Wort stamm stützen, zu verwerfen feien, und daß das Wort nur aus dem Slavischen herzuleiten sei, csür auch die geschicht, liche Entstehung der Ortschast spreche Infolgedessen sind von unseren Sla nisten" schon verschiedene Versuche zur Erklärung deS Wortes gemacht worden. Merkwürdigerweise sind eS im Lause der letzten Jahre zwei Böhmen, die sich mit der Frage am Eingehendsten beschäftigen. Juftizralh Dr. Reich! in Böhmen kommt nach sehr erschöpfenden Ausführungen zu dem Schluß, daß der Name aus jxllria (auf dem Ackerlande) entstanden fei; er meint, daß die wendischen Bewohner der Insel Eölln ihr jensei! der Spree gelege r,cS Land so genannt und die Bezeichnun gen beibehalten hätten, al dort die ersten Wohnstälten errichtet wurden. Während man noch diese Annahme sür und gegen erörtert, ist nun, wiederum aus Böhmen, vom Professor Albert Kruppka in Kö niggrätz eine neue Bearbeitung de? Frage eingegangen. Krupka stützt sich auf daS noch heule wie vor 600 Jahren vorkam, mende böhmische Wort ,lrli daS feste Holzbauten im Wasser, namentlich auch Teichgatter, Vorrichtungen zur Regelung deS Wasserabflusses die mit Giltern zur Zurückhaltung von Fischen u. f. w. ver- sehen sind, bedeutet. Um eine Gegend bet einer gewissen stelle zu bezeichnen, wurde im Böhmischen die Silbe in ange schlössen, so daß briin und lag daraus unter deutscher Zunge entstandenk lierlin auf die natürlichste Weise als Gegend oder stelle am Ttichaatter" erklärt Krupka hält seine Heileitunz sür erwie sen, besonders da eö ihm kürzlich gelun gen ist, in Böhmen, im Manetiner Ge rich!?bezirk, eine Ortschaft NamenS Briin" aufzufinden, bei ler das Pfahl, dammmerk zwischen zwei Teichen (dessen Fläch: na breiine, C. h. zu dem Berlin, genannt wird) zu dem iamen die Ver anlassung gegeben hat. Roslini's Ayr. Als Direktor der italienischen Oper zu Paris erhielt Rossini vom Könige Karl X. eine goldene Uhr geschenkt. Er ließ dieselbe gern bewundern und rühmte ihre Vorzüge. Sie ginge nie eine Sekunde vor oder nach, ste schlüge Stunden, Vier tel und Minuten, sie zeige den Monats tag und spiele die Preghiera ou3 feiner Oper MoseS in Aegvpten.' Auch vev fehlte er nie hinzuzufügen, daß er sie vom Könige für eine Komposition erhal ten habe, die genau soviel Roten ent hielte, alS der Rand der Uhr Brillanten. Eine Tage erregte Rossini'S Uhr wie der etnmal Bewunderung m einer Ge sellschast. Da meinte ei Rossini unbe kannterHen: Ich wette, daß Sie alle die guten Eigenjchasten diese Kunstwerks noch gar nicht kennen!' Ich diese Uhr nicht kennen, die ich bereits feit sechs Jahren bei mir trage?' Und ich fetze 10,00 Francs gegen Ihre Uhr. Sie kennen sie noch nicht völlig!' Rosstni stutzte, meinte dann aber lächelnd: Nun gut, wenn Sie 10,000 Franc zu viel haben, fo mag die Wette gelte!' Die Uhr," tagte jetzt der Fremde, spielt noch ein Stück und enthält außerdem Ihr Bild: wetten Sie immer noch oder neh men Sie die Wette zurück? Noch gebe ich Ihnen Zeit!' .Nein,' entgegnen Ros. ftni hartnäckig, ich halte die Wette!' Nun erbat sich der Fremde die Uhr, drehte dreimal am Bügel, da sprang rückwärts ein Golddeckel ab, Rossini's Bild erschien dahinter, und die Uhr spielte eine Arie aus Rossini'S Tancred'. Ich habe verloren,' seufzte Rossini, hier haben Sie meine Uhrl' Oh.'entgeg. neie abwehrend der Fremde, ,S schmei chelt mir viel mehr, wenn Sie, unflerb licher Meister, in Ihrem Besitz bleiben. Ich habe diese Uhr selbst gefertigt, denn ich bin Plioee, der Hofuhrmacher, und versicherte dem Könige, Sie würden diese Uhr Jahre lang tragen, ohne hinter alle ihre Geheimnisse zu kommen. Und da. mit habe ich recht gehabt I' ZZelrogene Actrüger. Der König Kalakaua der Sandwichz Inseln hat in Paris merkwürdige Erinne ruugen hinterlassen. Einen interessanten Zug von Kalakaua erzählt das neueste Heft der "Revue contemporaine". Ein großer Club in Paris bechloß, die Ge legenheit, einen König zu bewirthen, nicht unbenutzt zu lassen und lud Kalakaua zum Mittagessen ein. Ein Pariser Club ist nur denkbar mit einem Spielsaal. ES wurde daher nach dem Essen an den König Kalakaua die Frage gerichtet: ob eS ihm nicht genehm fei, den Spielsaal zu be suchen. Gewiß,' antwortete der Dol metsch, nachdem er den König befragt hatte, aber der Herrscher hat nicht dar aus gerechnet, ein Spiel zu finden und hat sich mit Geld nicht vorgesehen.' DaS schadet nicht im Geringsten, meinte der höfliche Prafldent, man werde dem König Geld behändigen. Es wurden auch wirklich dreißigtausend Franken gebracht. die Kalakaua, ohne zu zucken, in die Tasche schob. Dann brach man nach dem Spielsaal auf. Der König grüßte voll Herablassung alle Welt: die Spieler, die Croupiers, die Diener; er bezeigte die lebhafteste Anerkennung für die Einrich tung des Saals. Dann zog er sich ma jestätisch zurück, ohne eien Pfennig ge, jetzt zu haben; die dieißigkausend nran ken nah er mit sich. Der Eercle wartet heute noch aus Wederbezahlung. ,.5tmas für kkegenlies',." Man schreibt der Franks. Zeitung': AI Beoei für die unglaubliche Naioi tät. wie sie heutzutage noch bei Landbe. vohnera angetroffen wird, druckt die Chemiker Zeitung" in idrem Brielkafien folgenden Brief eine Ba,:kl0inLdchcns an einen Apotheker ab: Werther Herr! Ich eilaube mir Ihnen einige Zeilen zu schreiben. Da ich nämlicd in der Lage bin mich zu veiheirathen ich bin 21 Jahre alt und zu Hause geht es mir sehr schlecht ich habe einen sehr bössen Slies' oater, er ist BauergutSbesttzer. Ich stehe jetzt in Liebesoerhällniß zu einem Guts besitze? ich bin ihn fterdenSqut aber eS bewerben sich viele andere Märchen um ihn und da bin ich ganz in Zweifel denn sie überreden ihn zu viel und ich hätte eine große Bitte an ihn (sie) ob sie mir nicht könnten etwas für Gegenliebe schicken mir haben eS Leute gerathen ich sollte einmal zu ihm schicken Sie würden vielleicht wag haben wo ich ihn dann ganz gewiß hätte, sollten sie nicht haben, so sagen ste es meinem Bruder sollten sie aber etwas geben können so sagen sie und legen sie mir ein paar Worte bei wie ich eS verwenden soll und packen sie eS gut ein und legen sie bei was eS kostet. Also etwaS für Gegenliebe! ES grüßt u. f. w.' Natürliche ?okge. Von einer guten Antwort eines deut sichert Professors berichtet der bekannte russische Chirurg Nikolai Jwanowiksch Pirogow in seinen soeben bei Cotta er scheinenden Lebensfragen'. In einer Dorpater Gesellschaft war wieder ein. mal der Nationalitätenstreit entbrannt, und die deutschfeindlichen Elemente hat ten wie gewöhnlich die Oberhand. Am meisten that sich der Halbpole Bugarin hervor, der endlich alS Spitze seiner deutschfeindlichen Reden den anwesenden deutschen Professoren der Dorpater Uni. versität entgegenhielt: ES wird nicht mehr lange dauern so werden Sie die russischen Fahnen an den Ufern des Rheins wehen sehen.' Wohl mög lich,' entgegnete ker eine der deutschen Gelehrten kühl, dann werden dort aber auch keine Weintrauben mehr gezogen werten, sondern nur noch Zwiebeln.' ?er iranz des Zaren. Bei den Kränzen zu Ehren Carnot'S ist der Zar Sieger gebikien. Wie näm lich die Blätter melden, maß der Kranz des Zaren 4 Meter im Durchmesser; 12 starke Männer vermochten ihn nur mit Mühe durch das zu kleine Einfahrtsihor des ElvseepalasteS hindurchzuschaffcn. Gekostet hat er 8000 Franc, während der König von Italien .nur' 3000 Fr,, die Königin von England nur 4000 und selbst Rothschild nur 3000 Fr. für seine nur" 3 Meter im Durchmesser große Blumenspenre ausgegeben haben sollen. Der Zar hat also, Dank der Geschicklich, keit, dem Takt und dem feinen Geschmack seine Botschaft:?, um Ij Meter und 2500 Francs selb,! Roihlchüd ueschla gen. Der Duichrnesser von 4- Meter dürste sür lange Ze:t der greßie Kranz rekord sein. Sin chnuvcröückichcn. Eine Dame, die in einem Laden etwag gekauft hatte, war ede. Da? Geldlnsch chen in der Hind, im Btg.iff zu bezah len, alS ein Mann hrrelnnüizie, sie in' Gesicht schlug, ihr da Täschchen auö der Hand riß und rief: Wie ot habe ich Bic schon verboten, ohne mein Wissen etwaS einzukaufen l" Damit entfernt er sich schnell wieder und nahm daS TSsch chen mit. Der Verkäufer war verblüfft, die Dame ohnmächtig, und ehe die letzte, e erklären konnte, baß jener Mann gar nicht ihr Galle gewesen, der Gauner über alle Berge. lvorImeincnd. Student: WaS, bei dem herrlichen Wetter sitzest Tu zu Hause? Gleich gehst Du mit auf die Kneipe!' farirt. Ich vrbitte mir jede fevele Be leidigung, mein Haar ist in Ehren er graut!" Und mein' in Halle an Saale!' der Memoiren eines Lriemannes. Die Frau tritt zu ihrem am Schreib tische sitzenden Gemahl und fragt: Was schreibst Du denn da, mein ltebeö Männchen?' Ich arbeite an meinen Memoiren.' So, haft Du denn darin auch mich nicht vergessen?" ,O bewahre, ich habe Dich als die onne meines Lebens hingestellt und bin grade bei der Schilderung jener Tage, die Du mir besonder heiß gemacht hast.' was ist tumdug ? Marie: Papa, was ist eigentlich Humbuq?' Vater : Das will ich Euch erklären. Ihr vergebt immer, mir die abgerissenen Hemdenknöpfe anzunähen, und sagt doch stets, daß Ihr mich unbändig lieb habt seht, da ist Humbug.' VtUtt. Rentier Schulze läßt sich von seiner Tochter die Zeitung vorlesen. Sie kommt an den Marktbericht und ließt: Eier flau. Butter belebt' Erlaube 'mal Malwine Butter belebt? DaS ist wohl ein Irrthum. Soll wohl heißen : Käse belebt.' Sir ahn! er. Lehrer nachtun er Nalhan Eizäh. lui g vva den drei R ngen dürchze, sprechen): Welcher ist nun der echte Rinq?' Höhere Toch'er (am.hig): Der Trau, ring!' Tjs rechte IVott. Mutter (um deren Tochter Oben ein Assessor angehalten, in' Neb'Njiimner rufend); Bmanda l Ämarda ! A erhörst Du denn nicht?!' (Ikei'-e Antrro't.) Amanda! So kon ni: doch, wenn ich Tich ruf.!' (Ämar.da gibt roch keine An! "eil ) .manda! A M an da!" Tochter (hereinslürzent): Wo denn, liebe Mama?' (EIN niu,! IMtUMtjl-ftt t 9 4.irni. Thieiländigei: So, w'e Sie e hier bei dem Löwen g?!khüi habe,,, bin ich auch im Stande, einzig und allein l-urch die Macht meines Blicke? alle nudeien T'.!.- ii f- XiifcifWti I IVIlUdl i(,yiiii ftt f.ti. u.' . Student: Na, da bänligen S'e doch mal meinen Kater !' Durchaus nicht. Frau: Ich hatte Dir doch aber das Geld mitgegeben, um d'e Rechnung bei Müller zu bezahlen, hast's wodi wieder vergessen?' Mann: Nee, Schätzchen, aber ver trunken !' ß Bei einem Garlenk?nzert Kellnerin: Wollen die He, reu sich nicht unter Dach begeben, S regnet ja in Strömen I' Student: Thut nichts, wir haben ja Deckelkrüge!" Zwischen lcbcmanncrn. Und Du verheirathest Dich also in vierzehn Tagen, mein armer Freund?' Nein, in vier Wochen ich habe glücklicherweise einen Aufschub erhalte.' VcftZtigiiiig. Ich gratulire.' .Wzu?' Man sagt allgemein, ein neues Drama fei soeben von Ihnen vollendet worden.' I, kein Gedanke!' Dann hadin die Leute also doch Rech,!' Tine vcrircchseluna, die öfters rorkomini. Warum nennst Du eigentlich Deine hüb!che Buchhalterin Marie? Du hast mir doch gesagt, sie heisie Anna.' O, weißt Du, ich habe die schlechte Gewohnheit, im Schlafe zu reden, und mei, k Frau heißt Marie." Ilcbertrumxft. Erste Dienstmädchen: Meine Herr schift ist furchtbar reich; wir essen nur von silbernem Geschirr. Zweites Die: simütchen: DaS ist noch gar nichts. Meiner Madame ihre wolle nen Unkeiiöckc find alle vcn Seide. Ein Undantbarer, Herr Stern hat einem Dienstmann, der ihm schon häsi, Gänge besor, t hat, ein Th:ateib:l!kt es den t, ban.it er auch einmal ins Theait: gehe. Als er ihn den andeien Tag traf, siagte er ihn: Na, wie hat Ihnen log Stück gefallen?' worauf der Dienstzrann antwortete: Nun, es macht sich! Aber wer bezahlt mich sür meine verlorene Zeit?' lie Unglrckftiftnn Musik. A.: Sagen Sie mal mein Lieber, ist eS denn wahr, daß die giima Gausebusch bankirolt gemacht hat? B.: Jawohl, ja ich Hab'S im Voraus gewußt, daß eS fg kommen würde. Der Chcf hat sich viel zu o'.el um Musik und zu wenig um'S Geschäft bekümmert. Er trieb nur Musik, weiter nichts. A.: Aha, na ist denn nun schließlich die ganze Firma flöten gegangen. Vorschlag, Chef: Sie wollen ein Engagement in meinem Geschäft, haben Sie denn Refe rennen auszuweisen? Bewerber: Gar keine; ich will Ihnen reinen Wein einschenken, ich möchie die Tochter des alten Rentier Müller heiia then und möchte dem Vater gern sagm, ich hätte eine gute Stellung. Chef: So? Na, dann will ich Ihnen mal was sazen; gehen Sie zu dem alten Müller, sagen Sie ihm. Sie hätten kei, nen Pfennig, aber Sie möchten seine Tochter heirathen; natüilich wird er Sie rauSschmeißcn, lassen Sie aber nicht locker und wenn er schließlich einwilligt, dann werde ich Ihnen eine oute Stelluna geben. Genug. Frau (zum Bettler): .Ich gebe Jünen nichts, Sie werden das Geld ja doch nur vertrinken!' Bettler (lallend): Ganz gewiß nicht. für heut' hab' ich genug!' ll?as ein läkchcn werden will. Ei bekannter Operetten Componist hatte schon lange seinem Sjährigen Söhn, chen versprechen, ihn mit in'S Theater zu r. v mn. t ' r tmn . t et . nehmen, uno rurz.icy ioiit rer iveicr fein Versprechen ein und führte ihn in die Fledermaus'. Als der Componist fein eheliches OpuS nach Schluß der Vor, ftellung fragte, wie es ihm gefallen habe, antwortet der Kleine mit komisch:m Ernste: .Weißt Tu, Papa, ich mabi auch Operetten Componist, das ist ja ganz leicht. Sogar der Strauß hat ja Alle gestohlen;' und leise raunte er fei, nem Vater geheimnißvoll zu: Ich habe nämlich die ganzen Melodien schon von Leierkasten gehört!'