Hur die ticde. .'i'ocfllt ron vci: iU v.c:t:. Ttr ntut Grecm fianb zum erfitn Mel hin, dkm Lwhl dr e?i'.tffe fibt. Er reichte ihr die Schüssel mit Spargel von der rechten statt von der linken Seite. Sir wende! r.nÜfUt ihr pseldl2lhen;tkS Gestchlchen Über die Schulter, ihr dunklen Brauen runzelten sich mißbilligend, aber wie sie den großen, onbelzu'slichea. blonden Jungen dastehen sah, mit gemalliqm. r-eißbehandschuhten layen die Schlüssel ängstlich umkla. mernd. dal runde Vollmondantlitz dun kelrolh und schweikbexerlt. da glitzerte ti siöhlich in ihren äugen und sie wandte ihr Köpfchen schnell wieder ab. weil der neue Groom so sehr zum Lachen reizte. .Entschuldigen Komteffe, sagte der alle Mengert, der ihrer Mama den Bra tea servi.'te, mein Neffe versteht heute zum eisten Mal den Dienst bei Tafel, er wird e schon lernen.' .Ach, natürlich, Mengert,' sagte die jntig Komtesie und lachie noch immer sort. Dabei suhr sie ganz herum aus ihrem Stuhl, sah den Groom freundlich an und fragte: .Wie heißen Sie denn?" .Christian.' .Man lernt Alle, wo man lernen will?' fragte die kleine Gräfin den großen, bäuerischen Burschen mit über legener Junge'MSdchenWeisheit. Und dann ließ sie sich die Spargel schmecken. Sie waren vorzüglich, so lang und weiß, dick und zatl. Mit ihren rosenrothen gingerchen hob Lida einen nach dem anderen vom Teller, bog den Kopf ein wenig rJckäber. öffnete tnvar turigsvoll den frischen Mund, und mit einem Schlenkern, wie dir Italiener seine Makkaroni, ließ sie den Spargel zur Hälfte verschwinden, big zu und ars da letzte Ende aus den Teller. Christiaa hatte so etwa noch nie mal gesehen in seinem ganzen Leben nicht. (5 war eine große, lugige Tafel in dem hellen Gartensaal mit seinen him melblauen Gewölben, an denen Lorbeer zweige von weißem Stückwerk emxor rankten. Zum Geburtstag der GrSsin.Mutter hatten sich die auswärtigen Söhne ein gestellt der Diplomat und der klir rende, blitzende GardOffi;ier. Kou flnen und Vettern und alte Onkels um ren anwesend Blumenkörbe schmückten den Tisch und schwere, silberne Frucht schalen. Bei Champagnerresten in den G13 fern, bei den letzten Erdbeeren und den ersten Nüssen saß die Familie noch lange zusammen. Die alten OnkelS, die Bet tern und die Biüder neckten Komteffe Lida unaufhörlich. Deren ausdrucks volle Mlndchen blieb Niemand die Antwort schuldig; ihre blauen Augen, die einen so leuchtenden Gegensatz zu ihrem dunkelbraunen Haar bildeten, blitzten bald hier, bald dorthin, damit keiner der aus sie gerichteten Scheczxfeile ihr entgehe. Der alte Mengert stand ftill und steif wie eine Säule hinter dem Stuhl der Gräftn, der neue Groom stand still und fleis hinter dem Stuhl der Komtesse. Vor sich sah er den fJnfzehnjährigen Nacken in unaufhörlicher Bewegung, leichtgeringelte dunkle Härchen zitterten lose aus der weißen Haut. Komtesse Lida trug ein weiße Kleid mit einem Svitzeneinsatz und mit Spitzenlrmeln, rosig schimmerte die duftige, junge Haut unter dem zarten Gewebe. Der neue Groom war gestern bei seinem Onkel, dem alten Mengert, ange kommen, au einer schmutzigen, armseli, gen Hütte in einem schmutzigen, armseli gen Heideorte. Cr wußte nichts, als wa er in der Dorfschule lernte und bei dem Henn Pastor in der Konfirmanden stunde hörte. Er hatte niemals die Schönheit gesehen er hatte nicht ein, mal von ihr geträumt. Hauptsächlich hatte man ihn dazu an genommen, Komtesse LidaS SchettlandS Pony .Geländer" zu putzen und ihn vorzuführen, wenn sie mit Papa aus reiten wollte. Dann setzte sie den kleinen Fuß in den Knöpfflieselchen auf seine breite, rothe Hand und schwang sich auf diese Weise in den Sattel. 1 Zum großen FrühftückStisch, wo jeder der Familie aß und trank, wie eS ihm gefiel, kam sie-Morgen von ihrem Spa ziergang aus dem Park herein. In Haar und Kleidern brachte sie den Dust von GraS und Laub mit sich. Christian halte ihr den weiß lackirten Stuhl zu rücken und sie gab ihm nachlässig ihre großen Blumenbüsche in die Hände. .Da, Christian, stecken Sie'S ivS Wafser, ich ordne S nachher. Und holen Sie mir die Basen aus Mama's Zimmer.' In den heißen Sommertagen, als die Gouvernante ihr Ferien gönnte, zog sich omteffe Lida alle Nachmittag in Bil liardzimmer zurück. Neben dem Eßfaal lag S zu elener Erde, dunkel und schat tig mit schweren Säulen, zwischen welche zu dieser Zeit alle Kühle aus dem fonr,en flimmernden Park flüchtete. ES war ein mal eine GrabKop:lle geiresen, den Steinsußboden bedeckten verwitterte In schriften und an den Wanden standen die Denkmäler geharnischter Ritter und ihrer löSelsrauen, welche schmale, ftrenggefal, tete Hände beiend erhoben. Christian schauderte noch immer, wenn r ven wunLkillchen Maum betrat. Aber der war Komteffe Lida'S LieblingSaufent halt. Auf der viereckigen Causeuse im Hintergründe, zwischen den plumpen Pfeilern, streckte sie sich auS, von Haufen von Büchern umgeben, vergraben in ihr dickes, dunkelbraune Haar, das sie alle Augenblicke aus dem Knoi:n löste und um sich schüttelte, weil sie noch so kindisch war und sich nicht an die Nadeln auf dem Kopfe gewöhnen konnte. ! Sc fand Christian sie oft schla'end. wenn t: um vier Uhr leise kirrtat. D Herrschaften pflegten um dies stunde den Kaffee im Billardzimmer zu nehmen. Klirrte da Porzellan beim Ordnen auf dem Tisch am Bogenfenster in fe Grocrn'I zitternden Fingern, so wachte Lida aus. gähnte und rief: .Christian hat Paxa die Zeitung noch nicht heruntergeschickt?' Sie mußte Alle wissen, was draußen in der Welt und in den großen Städten gesckah, sie war schrecklich neugierig. Christian brachte ihr die Blätter. Sie dehnte und reckte sich in ihren leichten Sommerkleidern auf dem dunklen Lager, die Arme unter dem htißen, verschlafenen Köpfchen. Er stand vor ihr und hielt ehrfurchtsvoll die Zeitung. Der waime, femmerduflige Athem ihres gepflegten, jungen Leibes stieg zu ihm auf, und er sah die freien, reizenden Bewegungen, indem ihre Füße lange schmale Füße hatte sie, behende Füße mit dünnen Knöcheln die ausgeschnittenen Lack schuhchen suchten. Komteffe Lida genirte sich durchaus nicht vor Christian. Er war ja nur der Groom. Die Lese muth hatte Lida von ihrem Pater. Der Graf war in halber Gtlehrter. Bald mikroskoxirt r mit gioßtm Eifer und sammelte allerlei Gclhier in Spiritu, dann war eS wieder die Chemie, welche ihn anzog, und vier Wochen später die griechischen Philosophen. Da standen bei geschichtlichen und wissenschaftlichen Werken auch Romane, Dramen und Ge dichte, welche Comtesse Lida bevorzugte. NeuerdingS schien noch Jemand außer Pater und Tochter in der Bücherei Ge fallen zu sinken. Der Graf vermißte bald dieS, bald jenes Welk, mit dem er sich kurz zuvor beschäftigt hatte, und von dem er zu wissn glaubt, laß r eS an einen bestimmten Platz gestellt hatte. Einige Zeit darauf fand sich das Ge suchte regelmäßig wieder, meistens such in dem Fache, wohin S gehörte. Doch schlichen sich nach und nach Unordnungen ein. Der Graf ließ S ein Weile schwei gend hingehen. Er amüstrte sich im Stillen darüber, daß seine Töchterlein'S unstillbarer Lesehunger sich bis zu so dürren Gebieten zu versteigen schienen, Plötzlich begann aber Lida selbst zu kla gen. ES sei wie Hexerei sie könne ihren Shakespeare nicht finden, den sie doch sicher im Billardzimmer habe liegen lassen, und S fei doch kein Mensch dort hineingekommen, , außer Mengert und Christian. Christian mußte sogar unter die Cau seuse kriechen und suchen. Nein waS der Kerl dazu sür ein dummeS Geflcht machte! Und war wohl ein Antwort von ihm heraus zu bekommen, ob er den Band grün mit goldenem schnilt irgendwo gesehen habe? Keine Möglich keitl Mengert erhielt vom Grafen einen Wink, ihn in Zukunft det der Wahl ti ner Lektüre zu Rathe zu ,iehm. Der alte Diener vertheidigte sich bekümmert: .Wie würde ich denn so etmaS wagen Sehen Sie mal, Herr Graf man hat doch feine Arbeit da ist unsereins Abends so müde, daß man am liebsten ein Schläfchen macht. Habe r.nv a auch deshalb den Christian zur Hülse eibeten Ja na leider ich muß übe: mein eigen Fleisch und Blut klagen zu o :mm und faul ist der Junge. Und ungeschickt daß Gott erbarmt .Menaert, Sie müssen Geduld haben So em armer Bengel ist verstört in den neuen Verhältnissen,' mahnte der Gras Mengert schüttelte besorgt den Kcpf .Ist nun schon über ein baldes Jahr hier. Ich dachte so bei mir im t:l len, er sollte fachte m meine stelle ein rücken aber Herr Graf er ist nicht alert genug zu e'netn guten Diener, r hat den B:rstandevns" nickt da:u!' Der alte Mengert liebte e, fremd: Brocken auf seine Weise in sem geliebte Deutsch einzuschmelzen man sclli doch auch sehen, daß er nicht umsonst zwanziq Jahr bei einer hochgebildeten Familie gedient habe. 1 Am Nachmittag stürmte Lida mit un endlichem Gekicher zu ihren Eisern herein, sie schluchzte förmlich vor Lachen. .Denkt Euch doch nur, wai ich gesehen habe eben IS ich in den Still komme, um Ocli N'er Zucker zu bringen, ruf ich nach Christian, weil mir das Thier zu fest gebunden ist. er hcrt vich:! Ich steige die Leiter hinauf, um zu sehen, ob er auf dem Heuboden ist da da sitzt er an der Lücke, wo ein biSchen Licht hereinkam, mit lauter Heu in den Haaren und tn:U nen Shakespeare auf den Knien und liest halb laut buchstabirend mit seinem dicken rothen Finger die Zeilen verfolgend: O frt ncrrtRnn fyriVam V W.4HV..4.., p.. . .. JJV (IUU 7)ab aiim fci Pinnen mit die fSSnht ihnn: Voll Inbrunst beten sie zu Dir: erhöre! 4) Wiauoe nq man in Berzweinung .i.o It-Sjll t Ach o - o! Ist denn das nicht zu unaussprechlich romicyt' Dr Graf und die Gräfin fanden eben falls di Scene ungemein lächerlich. Der Graf ließ Christian in fein Ar beilSzimmer kommen. Dort gestand der Groom, daß er all die fehlenden Bücher genommen habe: Bücher über kunfiliche Düngmiltel und über die Idee des Staa teS, über griechische Skulpturen und französische Romantiker. Er hatte sie alle gelesen auf dem Heuboden über dem Pferdestall. .Aber Du hast doch nichts daoon oer standen,' sagte sein Herr. .Nein, Herr Graf,' antwortete Chri ftian und senkte den Kopf. Der Graf betrachtete mit Interesse den ungeschlachten, verwirrten Kerl häßlich war er, aber vielleicht lag das nur an dem mächtigen, vierkantigen chädkldau. , i .Wa dachtest Du Dir denn dabei?' .Ich ttn't, man lernt e doch er Nehen.' .Ja tat ist ja schon möglich,' sagle der Aristokrat, an dem die Kultur von Jahlhnderten gen'odelt hatte, zu dieser jungen, igenstnnigen Kraft vor ihm, die mit täpgischen Griffen den gan zen kunstvollen Schätz von Bildung aus einmal cm sich zu reißen versuchte. .Aber toai soll Dir denn das Per stehen rüyen?' Der Gr?om schwieg veistcckt und de Unterhaltung halte in Ende. Der alte Mengert bat ganz ,er knirscht um Verzeihung für stinen Nef fen, doch versicherte man ihm, daß man nicht daran denke, Christian foitzu schicken. Die heimliche Lektür wude diesem strenge untersagt. Graf Wich teröhllusen gab ihm zuweilen leichtere Sachen zu lesen. Am Ende des Winter erzählte der Herr Pastor eine Sonntag, als r au dem Gute aß, er hab jetzt einen seltsa men Schüler. Der Groom Christian habe daS Weihnachtsgeschenk, welche die Leute vom Grafen in Gel!) erhielten, an gewendet, um bei ihm lateinischen und deutschen Unterricht zunehmen; r lernte mit erstaunlichem Eifer. Daran schloß sich ein langes G-spräch zwischen den Herren, ob S angebracht sei, diesem sonderbaren Streben über den angeborenen Stand hinaus Unterstützung zu gewähren oder nicht, Die gräflich Familie hatt also ein amüsantes Wunder in ihrem Schlosse. Verwandten und Freunden wieg iran verstohlen den lateinisch lernenden Reit knecht. Dr alte Menqert faßte die Sache als einen harten Schickfalöschlag auf, Kom tefse L'da mit ihrem lebhasten Zünglein redete dem Allen zu Christian'S Gunsten zu und hatte ihn sehr romantisch aesun den, wenn seine Hände nicht so groß und roth gewesen waren. Nach einem Jahre bat der Groom um seinen Abschied. .Warum?' fragte der Graf. .Hast Du über irgend etwa zu klagen?' .Nein. Herr Graf,' sagte Christian und sah den Herrn mit feinen ehrlichen Augen ernsthast an. Ich möchte bloS lieber nach der tadt.' f- . r. .t n i ' r nr .o aza oie natitic?'.n sver gnügungen. Ihr jiiozen BengelS seid doch alle gleich!' .Ich möchte fludirn, Herr Graf.' .Was? Studnen?' .Ja. Herr Graf.' .Lieber Sohn,' sagte der Graf freundlich, .Du machst Dir wohl eine falsche Vorstellung vom Siudiren! Was will Du denn z. B. ftudiren?' Christian rieb verlegen mit der Hand an seiner leversarbenen rioree. .So da womit man ein gelehr ter Herr wird?'' .Ach. guter Christian,' sag! der Gras und blickt übr den Rauch seiner Cigarre fort in's Weite, .da denkst Du Dir leichter IS S ist. Hier hast Du doch Deine gut Versorgung wenn Mengert sich einmal zur Ruhe setzt, trittst Du an seine Stelle und dienst meinem Sohn, wie r mir gedient hat. Ich sage ja nicht, daß eö unmöglich ist, Dein wunderliches Ziel zu erreichen nichts ist schließlich dem Menschen unmöglich, der feinen Willen einsetzt aber Du kannst dabei auch verhungern.' Ueber Christians breites Gesicht kam jetzt ein Lächeln, ein ganz schwaches Lächkln, das schon in einer anderen Welt von Gedanken und Empfindungen geboren war, als in der eines Reitknech teS. .Hungern bin ich giwohnt,' sagte r. .Du mußt Dir doch irgend inen Plan gemacht haben? So rede doch!' .Wenn der Graf mit dem Herrn Pastor sprechen wollten?' stotterte Christian bescheiden. Christian hatte wirklich einen Plan. Einige Tage lang würd das ganze Wich!eehzusen von Comtesse Lida bis herab zum kleinsten Küchcnmädchen in Ausregung versetzt durch den Entschluß deS GroomS, nach der Stadt zu gehen nnd in gudirter Herr zu erden. Trotzdem der Graf erklärte es fei haare Veirückcheit von dm Jungen, ließ er sich endlich durch den Geistlichen und durch ein Art von Verpflichtung, die er gezen seinen alten Mengert sühlle, lt--ftimmkn, Christians Vorhaben zu unter stützen. Er empfahl ihn an einen Vetter in der Stadt, der eine Vorliebe für menschliche Kuriosttäten besaß in d:n grofen Adelsfamilika giebt eS immer so ein paar Originale und dieser alte Herr erklärte sich bereit, Christian als Diener anzunehmen, ihm aber die Abend- stunden zu feiner Ausbildung frei zu lassen. Der Pastor steck! ihm zwei oder drei Empfehlungsbriefe an einflußreiche, städtische Amtsbrüder in die Tasche. Der alte Mengert besaß zwar ein Eparkas senbuch, doch er legte die Hand darauf und erklärte, Gott solle ihn davor be wahren, solchem sündhaften Hochmuth beiiilstehen. Ausgerüstet mit der Fähigkeit zu hun gern und mit seinem Schädel, der an die gelsenripven der urallen, zeugungSkräf ttgen Mutter Erde gemahnte, nahm Christian von der gräflichen Familie Abschied. Man saß beim Frühstück. aber Alle erHoden sich, gaben ihm die Hand und wünschten ihm Glück eine Wcn gk.il gerührt und eine Wenigkeit belustigt. Komtesse Lida hatte Thränen an den Wimpern; ihr leuchtenden blauen Augen schwammen so leicht in Thränen bei jeder schönen Geschichte, bei jeder ecgrei senden Melodie. .Chriitlan! Wenn Sie Dolter gewor ben sind, kommen Sie wieder!' rief sie begeistert. Der Groom hielt ihr zarte, rostg über bauch! Hand in der seinen nur ire Zchiige Se'und, und er wagt nicht, si u diücken. .Ja Komteffe ich komme.' Und dann vergaßen si ihn nach und nach. omtessa Lrda galt mehrer Jzhre sür die schönst IZnicrin lci Hof. b Andere, Jüngere an di Stell traten. Ader sie blieb noch immer sehr gefeiert. Graf und Gläfin Wich erihausen verlkbken jeden Winler einige Monate in Berlin. DeS Grasen wissenschaftliche Liebhabe rcien zogen r.eben Gardeotfizie? und Diplomaten auch Gelehrte und Lileraien in ihr Hau. Gräfin Lida and sogar in dem Rufe, etwa erzentrischt Neigun gen in Betreff ihres Umgang zu haben. Sie schlug mehrere staneeSgemage Par tien auS und sollte sreundschasklich mit ihrer Klavierlehrerin vkikehren. EincS TaseS als sie von einem Ritt mit ihrem Later und dem Herzog von Ugelli auS dem bereislen Thiergarte,, heimkehrte, fand sie auf dem Tilch im Lorzimmer eine Karte liegen. Im Bor übergehen nahm sie sie auf und laZ den Namen: Dr. Christian Mengert. Einen Augenblick sah sie zrstceut um her. Der Name ,0 nein! Papi! kann daS unser srühe,er Groom sein?' rief sie plötzlich die Karte fröhlich schwenkend. .Wir müssen ihn inladen, übermor acn u unserem Jour!' Ein elfknbtinfarbeneS Brieflein ging an Herrn Dokior Mengert ab, worin er von Gräfin Lida im Aufirage ihrer El tern gebeten wurde, am Donnerstag A'iend um acht Uhr den Thee bei ihnen zu nehmen. Komtesse Lida ftan lachend und plaw dernd zwischen einigen Bekannten in der Mi!t teS Salons da kam der Augen blick, wo der alte Mengert mit seinem weißen Haar und der würdevollen Hal tung. da Urbild eine HauShosmeifter sür seinen Neffen die Flügelthüren zu lückschlug und mit einer Stimme, di so zeremoniegewohnt war, daß si nicht in mal zitterte, meldend in den Raum sprach: .Herr Doktor Mengert.' Man wußte, daß da in Phänomen kam. und AlleS schaute aus. Ein ernst:r Mann in einem korrekien GesellschaftSanzug trat ruhig und sicher ein und verbeug! sich vor dem Grasen Der schüttelte ihm herzlich die Hand und sührte ihn zu Frau uns Tochter. Er grüßt Lida. Als r zu sprechen beginnen wollte, war eS ihm für einige Sekunden unmöglich und dann kamen ihm die Laute unsicher und stammelnd von den Lippen. DaS ging vorüber; man sah, dieser Mann war an eine Selbstbeherrschung ohn Ende gewöhnt. Lida betrachtete ihn neugierig und voller Interesse. Die gesunde Röthe deS sonnverdrann ten Bauernknaben war verschwunden Die Züge blieben grob und häßlich, aber ein langer Bart verbarg ne zum iiom; die hohe, eigensinnige Jdealiftenstirn trat noch mehr hervor als früher. An den Schläfen war das Haar ergraut, te Hände besaßen die sorglich gepfligien Finger deS Operateur. .Ein ganzer Mann ein werthooller und tapferer Maun, ' dachte, Gräfin Lida und freute sich darauf, mit ihm zu sprechen, in dieses seltsame Leben einen tiefen Blick zu thun. Wl mlvmet sich ihm fast auSschlitßlich an dem Abend, und ihr Wesen strahlte ine zarte Güt aus. .Sehen Sie,' flüsterte sie lächelnd, als er sie zu Tisch sührte, .die Silber, schalen hat unser alter Mengert Ihnen zu Ehren ausgksetzt, und die Blumen hab: ich seldst geordnet well Be such uns in Fest ist!' Er rückte ihr den Stuhl, und als sie sich niederließ, sah r den weißen Nacken wieder und die leicht erzitternden dunkel: braunen Härchen, die sich darüber bogen. Jeder woll! von Doktor Mengert wissen, was er denn igentlich rreicht habe. waS er that wie er das Unbe areiglicke möalick, oemacbt. Doch band die Achtung,' selche di Wirthe ihrem Gast erwiesen, an eine diskrete gcrm. Mengert gab ruhig Bescheid. Erster Bssisjenar,t"bei einem berühmten Wie ner Czirugen war die Sttllung. die er augmdlickiich inne hatt, zeyl ennncne sich die Klasierlehrerin, welche auch an wesend war, daß sie schon von ihm ge lesen hatte Aufsätze über medizinische Fragen. Er gab es zu. .Wenn die Menschen nur erst die Ueberzeugung gewinnen, daß man einem Ziel: mit ganzer Energie zustrebt, da helsen sie rinem eiftaunlich schnell,' sagte er einfach. .Freilich" er wandte sich um und lachte dem alten Mengert freundlich zu, .sein Spirkaffcnbuch hat mein Onkel doch schließlich opfern müs sen.' Der alte Diener fand eS sehr un passend, daß Christian am Tisch der gräf lichen Herrschaft daS zwischen ihnen bestehende Vermandtenband erwähnte. Verlegen ging er zum Büffet und lächelte dort stolz nnd glücklich auf die beblümten Porzellanteller nieder. Nnlkrdtsscn nannte Menaert Komtesse Lida kurz die Stationen seiner Lausdahn. Der Verwandte der gräflichen Familie, zu dem er damals kam, hat! sich seiner in der That kräftig angenommen, gute Lehrer für ihn Interesftrt, ihm Zeit und Gelegenheit zu geistigen Arbeiten ver. scbafft. auch als er nach ,wci Jahren sein Haus verließ, ihn reichlich mit Geld un Icrflutzt. UAengen war lym uncncl:czen Lank schulLtg. treue mich, daß der Menschen freund wenigstens meinen Eintritt auf der Universität noch erlebt hat,' sagt r. .Di schwere Zeit für mich begann ist nach seinem Tcd davon sage ich Jh-en später :nnial.' Sein VliS In um die Erlaubniß, von sich schweigen zu düifen, und Lida xlau, den von a.dern Dingen. L:!hst schwirrte da Geäch. Viele Bk!s?ie!e wurden izählt von dem. wa di, heiß, unstillbare Neigung sür die WiffenjchLft aus Erden rreicht habe. Gräfin Lida saß am Fenster ihre hzazinihtndustigen Gemaches. Draußen sä'bt in frühe Adendrolh den kalken Schnee m.l flüchtiger 'osenglulh, und Rciker und Fußzänger kehrlen heim vom raschen Gaaq durch frostige Lust. Da schwindende L-chk sa.ik aus die ngbeslrie, denen Blaiter einc Briese in Lida' iocg. Du nthüllt ihr Csristian Mengerl mit einer herb WzhrheilZwollust die Geheimnisse seines Werden, von denen er am hellen Abendtisch geschwiegen' Das surchidül Ringen mit dem svröden Slofi des eigenen unqeschulten Geiste die dkmülhizende Caal de Almosenempfän ger, d: Einsamkeit durchwachter Näch!e den Hunger Und nicht die Lust zur Wissenschaft hatte ihn getrieben nur die Liebe. . Die Liebe, die mit großer Gemalt über ihn gekommen, al er, dr neue Vroom, znm ersten Mal hinter dem sluh! der kleinen sunszehnjahilgen Kem'esse g?stan den. Thränen flössen über ihre Wanzen, ihr Mund zuckl in Vchmrzen. Wi kühn und stchkr dikser Mann vorging r hatt so viI rrelcht, da eS wohl zu begreifen war, wenn er die gesellschaftliche Kluft, die sie doch immer noch trennte, darüber gar nicht mehr be merkte. . AIS ich Sie gestern wieder sehen wollte, sagte ich mir: ist sie in diesen zehn Jahren zu riner aristokratischen Puppe erstarrt, so ward in Leben an ein Wahn, bild fortgeworfen. Aber ich fand sie als daS warmblütige, liebe Mädchen wieder! Und nun beschwöre ich Sie, lassen Sie nicht Anderes sprechen, als nur die Liebe!' So schloß Christian M:ngert. Nur die Liebe.... Komteffe Lida träumte! Nur einen Monat früher, als sie den Herzog von Ugelli noch nicht kannte.... Hätte sie diesen Brief im letzten Winter empfan gen, als sie krank war vor Uebeidruß und Langeweile an der Gesell chast. . Ihr Herz klopfte schneller, sie erhob sich und stützt die Hand aus da Fenster, breit. Ugelli ritt vorüber. Sein Blick flog suchend zu Gräfin Lida empor, er bkmerkle sie und legte grüßend die Hand an die Mühe. Sie liebte ihn. Leise, als wage si die Blätter nicht zu berühmt, scheu und traurig legte sie Christian Mengert 8 Brief zusammen. Ihre Brüder würden ihr dies Verbindung ja auch niemals gestattet haben. Und erst ihr Vater.... Er sollte Mengert die Antwort brin gen sie konnt S nicht. Wäre der Mann selbst gekommen vielleicht si wußt nicht. . . . .Mein lieber Freund,' sagte der alte Graf und legte Christian tröstend die Hand aus die Schulter, als ihn dieser die Treppe hinabgeleitete, .sehen Sie, so geht es nun in der Wett auf dem ver, geblichen Wege nach dem Besitz eine dummen MZdelS sind sie ein Mann der Wissenschaft oemorden werden bald ein Meister sein. Ich beneide Sie!' Christian antwortete nicht. Kurz Zeit darauf schiffte er sich nach Afrika ein. Er wollte die dunklen, un heimlichen Negeikrankheiten erforschen. idti solchem Studium werden die Weißen dort drüben nicht alt. Er sttü auch im Lause eines Jah.eS. Und Komtesse Lida heirathete den Her zog? Nein er war immkrhin ein Her zog und sie nur eine Komtesse. Seine Brüder hätten es niemals gestattet. Und erst sein Vatr!.... Komtesse Lida vermählte sich später doch noch mit einem bürgerlichen Arzie. Sie hat! so in Gefühl behalten, daß bei btrgerllcheu Aerzten oie große, uner gründliche Liebe zu finden sei, nach der sie sich sehnte. Und sie wurde glücklich? Nein. Denn eS giebt auch Aerzte, welch: es ein fach praktisch finden, in anziehende und reiche Erästi zu ehelichen. Aber daS gSde eine andere Geschichte. ?i VaxpenlZeimer. Die vielgenannten Pappenheimer sind keineswegs eine schöxsung wchillei S. wohl aber hat dessen Drama .Walen stein' zu falschen Annahmen über das Schicksal dieser tap'eren E f ;nrcitr führt. Denn daS Gefecht, in welchem die Pappenheimer kurz vor dem Tode deS Herzogs von Friedland aufgerieben wor den sein sollen, hat niemals stattgesun den. Nich den zuzerlässtgen. jedoch sehr spärlichen Nachrichten errichtete der Gras Gollfried Papxenheim im Jahre 1S2S, als der neuernannte kaiserliche Generalis stmuS feine Armee schuf, für selbe in Regiment Kürassiere und ein Regiment Kronen zu je 1000 Pferden. Beide Regimenter machten die folgenden Feld züge und den Zag nach der Oftsee mit Ruch der Absetzung deS Herzogs von Fciedland schetren die Kroaten reduzirl oder in dem unglücklichen Feldzuge in Pommern und Mecklenburg aufge',ieden worden zu fein, wogegen die Kürassiere von diesem Schicksal verschont bluten. Letzter haben unzmeiselhaft un!er ih-em kühnen Inhaber auch in der Schlacht bei Brei!enfeld mttgesochlen, obgleich des Reaimünt nicht ausdrücklich benannt wird. Im solqcnden Jahre machte das Regiment den kühnen Zug Paxpenheim'S nach Wkftfal?n mit ud kZxf'k rr.it auszeroldentl icher Tcxseikkit Iti L ritzen. Paxpenheim siel az der Sx tze seiner Kürassiere und Wallenstein ve.llkh noch in derselben Nacht tat nun verwaiste Regiment dem Giafen Oc!a?io Piccolo mini, welcher übrigen bereit in Reg! rnent tesaß. Piccolomini brachte in Böhmen tat suich:dar zusarnmenge schmolzen? Regiment sehr rasch wieder aus den vollen Stand und nahm e a! .NkU'Piccolomini' nach der Katastrophe von Eger sür den Kaiser in Eid. Da Regiment machte di meisten folgenden Schlachten de dreißigjährigen Kriege mil, insbesondere jene bei Le xzig 1042 und die bei Ja:kuu. wo unler den Befehlen dcS belühniien Johann ron Werlh socht u,.d lV.ä zum letzten Augen blicke aushielt. Nach Piccolomiiii'S Ioe wurde der große Wonlecucccli In Hader de Regiment?, welche unter den Augen deS Feldherrn in der Schlacht bei St. Gct'.haid Wunder der Tapferkeit verrichte!. Später focht das Regiment am Rhein, beim Entfatze ,on Wien und in den folgenden Feldzügen deS großen IJikenkiiegeS und deS spanischen Erb solgekriege, ebenso bei Peleiwardein und Belgrad. Die Inhaber sind nur zum Theile bekannt und waren eS meistens weniger bedeutende Rainen. Doch wer den auch Damat, Häusler und Graf Styrum genannt, was sich jedoch nicht mit Bestimmtheit feststellen läßt. Seit 1718 stand das Regiment in Italien und erhielt fpäler den General Prinzen Piqentelli zum Inhaber. Aus Neapel rückte eS im Frühjahr 1734 zu der unter dem Prinzen Belmonte zufammengezoge nen Armee und wurde mil dem Kürajster Regiment Kckorzcwa in eine Brigade vereinigt. In der unglücklichen Schlacht bei Bltorto führten beide Regimenter mehrere glänzende Attaken aus und deck ten, als bereilS Alle! verloren war. mit fast beispiellosem Heldenmulh den Rück zug der geschlagenen Armee. Kaum in halbe Compagnie konnte nach der Schlacht auS den Ueberlebenden formirt weiden, und Kaiser Karl VI. befahl deshalb di Reduzirung der beiden Regimenter an. So endete das einstige Regiment Pax xenheim' erst hundert Jahre fpäler, als S von Vielen angenommen zu werden pflegt- Z!rl7enör. Der beruhigende Einfluß diö OelS auf die stürmische See ist feit langem bekannt, ein Räthsel aber war bisher, welchen Eigenschaften deS OelS die auffallend Wirkung zuzuschreiben war. Diese Räthsel ist jetzt durch den Hamburger Chemiker Dr. Richter gelöst. Nach viel, fachen Versuchen mit den verschiedensten Oelen und anderen Flüssigkeiten, sowie durch sorgfältig Analvscn derselben sand der Gelehrte, daß nicht, wi man bisher allgemein angenommen hatte, das Oel als solches, sondern ein in gewissen Oelen in relativ größeren oder kleineren Men gn vorkommender Körper, die Oel 5ir, als die eigentliche Ursache der Wellen, beruhigung anzusehen sei. Er fand wei ter, daß sonst gutwirkende animalische Oel die au3 einer Verbindung von Glycerin mit Fettsäure, wie Sttartn,, Margarin, Palmilin, RicinuSölsZur bkftehen ihre wellenberuhigende Kraft verlieren, sobald man ihnen die OelsZur eutzieht. Setzt man dagegen dem schlecht oder gar nicht wirkenden Petroleum einen nur geringen Prozentsatz OelsZure zu, so zeigt auch diese Mischung in der Wir kung sofort die charalterigischen Merk male der Beruhigung der Wellen. Wei tere Versuche ergaben, daß durch Hinzu sügung von OelsZure auch ander Flüssigkeiten, Seifenwasser, Aether. Benzin, Alkohol, mit demselben Erfolg zur Wellenberuhiqung benutzt werden konnte, so daß Richter zu dem Schluß gelangte, daß nur bei Vorhandensein von flüssiger OelsZure eil Flüssigkeit im Stand ist, sich schnell aul dem Waffr auszubreiten und die Wellen zu glätten, daß also die Lösung der genannten Säur eS eben ist, welche dem Oele die Fähig keit giebt, sich auf der Oberfläche de WasserS schnell ausiaoreilcir, wahrend ohne dieselbe die Oele in breiten Tropfen, also linsenförmig, schwimmen bleiben. Daß auch weisenmaffer eine ähnliche. wenn auch bei weitem schwächere Krast äußert, beruht aus einem minimalen Ge halt derselben an OelsZure; ohne diese ist eS i.kungSloS. ?er takentvoll inab. .Ich befand mich,' erzählt Ernst Förstkr, an einem GefellfchaftSabend im Hause deS Berliner Bankier Frenkel, al ich den Namen .Felir' nennen hörte, ver elnem blühenden, schwarziockiqen Knaben angehörte, der mit einer Peitsch in dr Hand im Sprung mehr als im Schritt in den Salon kam und, einrr oon der Dame des HauseS an ihn gerich- leten Aufforderung folgknd, sich an dn Flügel setzte, er Mann hatte kaum sie Tasten des Instruments berührt, al sich in seinem Innern in Feuer zu nt zünden schien, das, obwohl schon ansang klar und licht, loch erst nach und nach zur Flamme in immer höherer und drei lerer Ausdehnung anschlug und nach mannigfachem Auf, und Niederfteigen schließlich mild e starb. Und der Knabe sprang auf. griff nach skiner Peitsche und verließ sröhl'ch. wie er gekommen war. den Saal; das wcr in seinem zehntkn oder elften Lebenöjihr Felr Mendels sohr-Baitholdl).' Zwei kakonisä'c, Studio'uS Spund: .Du, Zapf, ich bin neulich schön hireizigefall? bet mei nem Alten. Da tclegr,:phir' ich ihm. nachdem er meinen Ppdrief uneant wortet geladen, tamrn-r Ver,weiiilnz: Wo bleibt'S Geld! Urd'waS für eine Antwort telegraphirk er mic zurück; ?cld bleibt hin!'