SMt UU, fi. ,-,, y rr.j (&.d VrfQ VÖ y? i iwtii MÄAWlZ f. UM V, JEÜEf ssar (smmx .- Lincoln, Ncb., Donnerstag, UV tißiift 1894. (Unabhängiges Organ für den Staat Ncbraöka.) Jahrgang IS. Zlo. 13. iD H' A' Cflfl tlili VlW F -Wr? y ,- II' r y Das Äicksal (5ascrio's besi,gclt. Ztt inlichlung aus ?5orge feft g'scht. Strikt in Tüd'Omaha. Äm viflosseiikn Mont.ig wulde in ißaiis bitaniil gemacht, dah die Bcgna digungS - (Kommission geschloffen habe da über saio, dcn Mörder deS Prä fit eilten Carnot, verbängle TodeSurlheil bestehe zu lassen. Die Hinrichtung wird morgen, Freitag, den 17. August, statt finden. In welcher Gefahr Diejenigen schweben, welch auf dcn Höhen der Menschheit wandeln, zeigt uns die ach: stehende Uebersicht der Personen, welche berufen waren, die Geschicke der Böller zu lenken: Es ist eine bemerkenswerlhe Thatsache, diisz unscr Jahrhundert bei Weitem mehr Angrissr auf das Leben regierender Per sone und anderer hoher Würdenträger auszuweisen hat, als irgend eine vergan gene weltgeschichtliche Periode. Zu olle Zeilen aber war das Leben der Regenten gefährdet und es hat nur wenige Monar-. chen gegeben, deren 3"v& nicht von irgend einem seiner Unter thauen, oder auch gar von nächsten Angehörigen ersehnt wurde. Nur dem Umstände, daß Kaiser und Könige ihre Leibwache stets um sich h.bc,i, ist es zuzuschreiben, daß die Er imdungen regierender Persönlichkeiten sich nicht häusige, wiederholen. Aber nicht pur gekrönte Häupter, sondern auch Präsidenten von Republiken und sogar bloße Bürgermeister, schweben in der Gefahr, von iigend einem Fanatiker meuchlings tlmordet zu werden. Der vor Kurzen, durch einen Dolchstich des Anarchisten Santo getödlet Präsident Carnvl von Frankreich, sowie unsere eigene ermordeten Präsidenten Lincoln und Garfirld und der vor kaum einem sHahie in Chicago meuchelmörderisch ne- tsdtelc Mayor Harriso liefern die Bc weise hierfür. Die hervorragendste Rolle in der Geschichte dr Königsmorde spielt ohne Zweifel Frankreich. Dort sind sogar Könige von ihren eigenen Bluts verwandte heimlich bei Seite geschasst worden. Louis der Neunte (1423 1483), welcher gegen seinen Pater rebel lirle, stand auch im Berdacht, seinen e!ge neu Bruder ermordet zu haben. Auch ou er vei oer ooug oes Herzogs varr von Burgund seine Hand mit im Spiele gehabt haben. Der Herzog Franz von Äuise wurde von einem Manne Namens Pollrot ermordet, und sein Sohn, der nachmalige König Heinrich der Erste von Lothringen, wurde unter der Mitwissen schuft von Heinrich von Balois meuch lerisch ermordet. Heinrich von PaloiK selbst erlitt später das gleiche Schicksal, und zwar wurde er von einem Mönch Namens Jacques Element erdolcht. Die Ermordung Heinrich's des Vierten durch dcn Mönch grancois Ravaillac (1010 ; ist fast genau in derselben Weist vor sich aecianae. wie diejenige des Präsidenten Carnc. Heinrich fuhr durch die Stra ßen von Paris, begleitet von dem Her zog von Epcrnon, welcher dem Monar chen einen Brief vorlas. Heinrich horchte dem Borlcser aufmerksam zu, als er plol); lieh von hinten her einen Dolchstich durch den Rücken empfing. Ravaillac halte sich, wahrend der Wagen rasch dahinsuhr, plötzlich auf denselben geschwungen und den Mord vollführt, ohne daran verhin dert werden zu können. Der König wurde sofort nach dem Louvre zurück gebracht, wo er bald darauf verschied. Der Mörder wurde übrigens von der wüthenden Volk menge ergriffen und mußte seine ruchlose That in der sürch terlichste Weise büßen. Man heftete ihn an ein Kreuz und setzte dasselbe in Feuer, doch ließ man den Korper Ratnil lac's nicht verbrennen, sondern es wu den demselben nur schmerzliche Brand, wunden beigebracht. Erst nachdem sich die Menge lange genug an die ein arak lichen Schauspiel geweidet hatte, wurde der Mönch vollends aelodtet. Das Leben Richelieu's war häufig genug bedroht worden, doch gelang es dem ac wandle Staatsmanne stets der drohen den Gefahr zu entrinnen. Louis der Fünfzehnte wurde von einem Manne Nsmcns Tamines angegriffen, der für seinen Mordveruch schwere Torturen zu erleiden hatte. Louis der Sechszchnte und Marie Anioineite wurden bekannt lich zur Zeit der Schreckensherrschaft hin oeuchlet. Auch Napoleon der Erste. LouiS Pbilippe und Louis Napoleon waren oft genug in der Gefahr, ibr Leben durch Meuchelmord zu verlieren. Wen- den wir nun den Blick von Frankreich nach England, so begegnen uns auch hier eine Anzahl von Fällen, in denen die Regenten eines gemalt,amen Todes starben. Tc Äet und Weise der Ermor düng Edward's d s Zweiten im Jahre 1327 ist nie recht ausqeklart worden Man weiß nur so viel, daß der König eines Morgens todt in seinem Belle ge funden wurde und daß alle Anzeichen dafür sprachen, daß er erdrosselt morden sei. Auf eine ähnlich unerkläibare Weise ist im Jahre 1400 Richard der Zweite beimlich getödlet worden. Das nächste Opfer des Königsmordes war Heinrich der Sechste, der im Jahre 1471 an dem nämlichen Tage im Tomer sein Leben endete, an welchem sein Rivale Edward der Bierl' seinen Einzug in London hielt Edward's eigene Kinder wurden schon lange vorher auf Befehl des Herzogs von Gloncester im Tomer ermordet, und es scheint, als wenn von jener Zeit an kein Monarch mehr auf dem englischen Throne seines Lebens sicher gewesen wäre. Selbst Elizabelh schwebte stets ,n der A:'gl, daß sie ernst durch Gift ih Leben enden würde. George der Drille imirre im yrr-r n:5 er i.:i Cjh venr G'rden TheaUr in der Loge saß, von möldenscher Hand bedroht, indem ein Mann Namens James Hadsield eine Piilole auf ihn abfeuerte, ohne icdoch zu treffen. Der König ver'or seine cuye nicht, sonder wandle sich an das erregte Publikum mit den Weilen: ES hat hier Jemand Pulver verbrannt." In Rußland sino einzelne Inhaber deS Thro neS ebenfalls ge,ordet morden, aber hier geschah eS fast immer nur durch die An Itisiung der eigenen Verwandten ; nur Alezanlier der Zweite, der Bater des jetzt regierenden Zaren, ist einer Nihilist,- schen Verschwörung zum Opfer gefallen. und c ist niemals genau bekannt gewor den, ob die eigentlichen Hauplverschwö- rer dieses FurflenmordeS nicht mit zu den Hoskreisen gehörten. Iwan der Dritte wurde im Gesängniffe erschlagen, lange nachdem er allen Ansprüchen aus die Kione entsagt halle, und Pcler der Drt der Geinaht Eatharina s der Zweiten, wurde mit Zustimmung der Letzteren von ihrem Liebhaber Ehaf Ortoff und dessen Genossen bei Nachtzeit in seinem eigenen Schlafzin mer über fallen und getödlet. Ehaiak.e, irisch bei diesem Fürstenmord ist och der umstand, daß der erwähnte Liebhaber der il aiserin, ein Riese von Gestalt, den schwächlichen Peter mit den Fingern erwürgte, o daß er seiner kaisetliche Geliebten mit Ge .vißheit zu belichten vermschke, oaß ihr verhaßter Gemahl nicht mehr am Leben sei. Dieser Gallcninord ist wohl der schwärzeste Fleck, den die Regierung Ea lharina'S auszuweisen bat. Ihr Sohn und Nachfolger, der verrückte Zar Panl, ist kurze Zeit nach seinem Regicrungs anirilt ermordet worden ; ai.ch in diesem Falle waren es hochgestellte Persönlich keilen, welche die Blutthat vollführten, und eS heißt, daß Paul'S Sohn Aleran der mit der Tödlung feines BatcrS ein verstanden gewesen wäre. Was den gegenwärtige Zar aller Reußen betrifft, so hängt sein Leben an einem dünnen Faden, und unterliegt es keinem Zweifel, daß er längst daS Loos seines gemordeten Beters halte theilen müssen, wenn er nicht allzusehr bewacht würde, so daß sich keine verdächtige Persönlichkeiten ihm nähern können. Zweimal war er bereits nahe daran, von den Nihilisten in die Lnft gesprengt zu werden, und er lebt fortwährend in aufregender Todesfurcht. Seine Freunde wolle zwar behaupten, daß er mild und gutherzig fei, indeß hat er sich durch seine bisherige Rcgierungs akte als ei grausamer Despot gekcnn zeichnet und die Zahl seiner Feinde mehrt sich mit jedem neuen tyrannischen Ukas. Von dcn sonstigen Attentaten auf gekrönte Häupter der Neuzeit sollen hier nur noch die folgenden in Erinnerung gebracht werden. Im Jahre 1853 wurde ein Angriff auf das Leben des Kaisers Franz Joseph gemacht, wobei derselbe leicht verwundet wurde. Ein Jahr spater er suchte eilt Galgenvogel den König Victor Emanuel zu todten, und int Zah'rc 1850 feuerte ein Mann Namens Fucnlcs einen Schuß auf die Königin Isabella von Spanien. In demselben Jahre wurde der König Ferdinand von Italien von einem Soldaten mit einem Schwerte vcr mundet. Die Allentale ans den allen Kaiser Wilhelm und seinen eisernen Kanz ler Bismarck sind den meisten älteren Lesern wchl noch in lebhafter Erinnerung geblieben. New York. Friedrich W. L. Elier, welcher vor drei Monaten aus die An klage hin verhaftet wurde, als Schatz mcister in Frankfurt a. M. Fälschungen und llnlcrschleife verübt zu haben, wurde nach Deutschland zurückgesandt. Omaha. In Süd-Omaha kam es am verflossenen Mittwoch Abend zu einer Krise, und wenn sich die Lage der Dinge nicht bald ändert, werden mehrere Eom pagnicn Miliz nach Süd-Omaha gesandt und im Pökelhaus-Distrikt das Kriegs recht proklamirt werden. Die Lage der Dinge ist dort höchst bedenklich uno die 1,10 itreiker thun gerade, was ihnen beliebt. Um 6 Uhr Abends drängte sich ihre Poflenlinie, welche die Pokclhauser umgiebt, bis unter die Mauern derselben vor, und ihre Zahl vermehrte sich um mehrere Hundert Mann. Um 8 Uhr Abends erschien Mayor Johnson von Süd-Omaha bei der Poli- zeikommifsion von Omaha und bat um eine Abtheilung Polizisten, da er dem gefetzlosen Elemente gegenüber machtlos sei. Er sagte, er sei durch die ganze Stadt gefahren und traf überall Band, von Strcikcrn, welche die Straßen durch zogen, um Arbeiter, welche sich auf dem Helmwege von der Arbeit befinden moch ten, abzufangen. Banden von SV bis 75 Streikern, welche sämmtlich mit Knüppeln bewaffnet waren, durchzogen die Straßen. Die Polizei des Ortes könne nichts gegen diese organisirten uJiots ausrichten, und wenn nicht radi kale Maßregeln zur Unterdrückung der ungesetzlichen Banden ergriffen werden, wülde es zu Mord und Todtichlag kom wen und die Pökelhäuser würden in Asche gelebt werden. Aehnliche Vorstellungen machten die Pö!ler dem Gouverneur, jedoch beschloß derselbe, nichts zu thun, werde aber, wenn sich die Lage nicht bessere, die Miliz zu den Waffe rufen. Sheriff Drerel schickte am nächsten Tage 100 Deputies nach Süd-Omaha un) in Folge dessen ereigneten sich keine Ruhestörungen, als die Arbeiter sich nach den Schlachthäusern begaben; die Dcpa tics lösten die von den Streikern gebt bete Postenkette aus und geleiteten die Aibeiter m kleinen Truppen nach ihren resp. Abtheilungen. Die Slretker stan den umher und johllen, enthielten sich icdoch jedes thätlichen Angriffs. Eine Aizahl neuer Arbeiter kehrte untcr poli zeilichem Schutz a die Arbeit zurück. In sämmtlichen Schlachthäuser wurde mit dem Schlachten des BieheS begon i.cü, tivtz der Drohungen der Betriebs leiter, daß sie die Arbeiten nicht wieder- aufnehmen lassen würden, bis die Miliz aufgeboten sei. Am Freitag Morgen ge?n 4 llzr wurde zwei liompngni.'ii Staalsmil,;, die Thurstvn Ristes und die Omaha Guards. nach sd-O naha g?andl und in der Nähe der Pökelhäuser stalionnt Nach den letzten Berichten ist alleS ruhig. Der Tod L e d o ch o w S k i'S w i - d e r I e g l. Die Nachricht von dem Tode deS Car dinal Ledachowöki ist eine Erdichtung. Wir hoffen, daß ein so bedeutender Mann, der sich der Achtung der Welt in so hohem Grade zu erfreue hat, noch recht lange in seiner einflußreichen Stel- lung verbleibe werde. Der Sohn des Herrn Oscar Beuck, des Repiäfentanlen der Gund schcn Brauerei, ist am Montaz in Oma hi aus dem Lebea geschieden. Der Staatg-Anzeiger" versichert die Fami lie Beuck angesichts des schweren Verlu stes des aufrichtigsten Beileides! Herr Otto Glaser zeigte uns am Montag ein Postkarte des Herrn H. Veilh, welche von Deidesheim, Rhin psalz, dalirt war. Die eiste Seile der Karle war mit dem Bilde einer hübschen Winzerin geschmückt, -während wir im Hintergründe die rebenunkränztenH'igel der gesegneten Pfalz erblickten. Herr Veilh hat nämlich von Darnistadt aus dem Verwandten des Herrn O. Glaser, Bürgermeister Lchultz, einen Besuch ab gestattet. 23f Wir werden an unserm San? tum sog. Drahtthüre und Fenster a,i' bringen lassen und somit unseren Fliegen die goldene Freiheit rauben. Wir tön -ncn es absolut nicht gestatten, daß unsere Fliegen so mir nichts dir nichts ein: itiil ausfliegen können; sie gerathen dadurch in schlechte Gesellschaft, nehmen schlechte Sitten an, treiben allerlei Alloiria auf unserem Kahlkopf und verwöhnen sich schließlich so den Geschmack, daß ihnen der alte Kleister nicht mehr als Nah nng genügt. Deshalb werden wir unsere Fliegen einsperren lassen und hosfei', daß es uns gelingen wird, ein anständi. ges Fliegenvölkchcn heranzubilden. $W Unser gegenwärtiger Postmei ster. Herr Harley, hat in der Verhältniß mäßig kurzen Zeit seiner Thätigkeit eine wahre Musterwirthschast eingeführt, so daß die Demokraten der Stadt sich we nigstens ihres Postmeistere nicht zu schä men brauchen. Das deutsche Element wird Herr Harley, wie cr uns zu ver schiedeiien Malen inittheilte, nach G' bühr lei Besetzung der Posten berück sich tigen. Wenn wir auch der Ansicht sind, daß die Verwaltung 'der Post mit den jeweiligen Partecz nichts zu thun haben sollte, so freut es uns doch aufrichtig, wenn ein Mann, wie Herr Harley, einen solchen Grad von Diensteifer bekundet und die Interessen der Handelsmclt in so gewissenhafter Weise zu wahren be strebt ist. Ein großer Emvsang wurde dem Prediger Towning und Gemahlin in der Presbyteriancrlirchc zu Pawnee Ei!y gegeben. Wenn öffentliche Empfänge in einer Kirche veranstaltet werden, so darf man sich fürwahr nicht wundern, wenn die Atheisten sich über die moder Ncn Kirchen lustig machen. Frau Duff. die Mutter des N. A. Dusf, von Syracnfe, ist im Aller von 79 Jahren aus dem Leben geschieden. Ihre irdische Hülle ist nach Giant Eoun ty, Wisconsin, wo sie ans Sifsineway Mounds" beigesetzt werden wird, besör dert worden. Die Todte war die erste weiße Frau in .afayette Eounty. Wis consin. Ihre zwei Söhne. N. Ä. Dusf und M. A. Dusf, haben der Enlschla feneu das Geleite gegeben. Ein Versuch, das Eishaus' von Swist & Eo. zu Ashland in Brau) zu stecken, wurde am Donnerstag gemacht. Die Flammen wurden zuerst im Maschi nenraum wahrgenommen und hatten be reitä ziemliche Fortschritte gemacht. Man glaubt, daß Skrikers vom Swist'schen Packinghaus zu Omaha das Feuer ange legt hatten. Hätte das Feuer länger gebrannt, so wäre das riesige Gebäude, w.'lches 100.000 Toen Fleisch und Fett birgt, ein Raub des entfesselten Ele mentes geworden. Der . Bemässeningssrage wird in Bussalo Eounty große Aufmerksamkeit gewidmet. Während der verwichenen Woche wurde ein Ausschuß von den Stadtverordneten ernannt, welcher sich mit den Farmern der Tomnships Center, Gibbon und Shelton in Verbindung setzen soll, um einen Plan auszuarbeiten, der es ermöglichen sollte, das Wasser füi dem Kanal in östlicher Richtung statt in südlicher lausen zu lassen. Die angestellte Untersuchung hat ergaben, daß die Hälfte von Vuffalo Coaniy ohne große Mühe durch das Wasser des Platte und Loup-Flusses berieselt werden kann. Ferner beabsichtigen die Bürger von Bufsalo County Bonds zu bewilligen und zwar im Betrage von jÜ00,000, um Landmirthe und Arbeiter, welche wäh rend des Winters keine Subsistenzmitlel besitzen, zu Wegearbeiten zu verwenden. Lane's Medizinen sind ein gutes Ab' führmittel. Um gesund u bleiben, sind dieselben nothwendig. Eine Kuh. welche Milch in reichster uUe liefert, i,t zu verkaufen. Näheres zu erfahren in der Expedition dieses Blattes. r vielfache Millionär Thcvde Havcmeycr spielt in seinen Muscitirndct! mit Vorliebe Biolinc. A ch t ; e h n M eilen in der Te künde legt die Sonne ans ihrem Weg durch dca iiiautn zuriil 2!utf dem Ari .ona Kieker." T r a u r i g e r Selbstmord. Der erste in dcn 'jimulcit dieser dock, schon seit gründeten Stadt bekannt : gewordene Selbstmord turn vergangene j Woche ror. und da? Cpier hieß ;?olin Wlsttc. i'i'r. Wliite war früher ein Schrecker. in Montana, p iväqrcnb langer Zeit pflegte cr jahrlich drei bis vicr Meirichen zu begrabcn. Vor zwei fahren cnlnickclte sich bei ihm dcr graue Staar, und in den letzten sechs Monaten konnte er fast gar nichts mehr sehen. Als ihm nun neulich der Arzt erflärte, er wixde nie mehr Fernanden treffen kennen, es sei denn durch Zu fall, nahm sich Mr. Whitc die Sache zn Gemüth, ging hinter den Stall vom Last 'if'falo"-S',lcen und knüpfte sich auf. ?as Leben halle unter diesen Umständen keinen Werth mehr für ihn. Mr. White hatte manche gute-Eigen-schafkcn. So unterbrach er niemals die Geschäfte dadurch, daß er die Leute am Tage gelobtet Hätte, und gewöhnlich richtete cr die Dinge so ein, daß die Begräbnisse ain Sonntag staltfinden konnten und die Leidtragenden nach Schluß der Zeremonien noch gerade recht zum Rennen kanten. Er war fer ner von außerordentlicher Wahrheits liebe und Pünktlichkeit. Weint er einem Mitbürger sagen ließ, cr würde dann und dann koininen, um aus ihm eine Bleimine zu rnichen, so war er zur betreffenden Zeit an Ort und Skclle, ob die Senne schien oder ob c? regnete. Erläuterte er einem Würger, daß einer trn ihnen Beiden eines öttimawechsels bedürfe, falls sie am Leben zit bleiben wünschten, drey cr selbst aber, in Felge früherer Ab--nmchir.ti'en, verhindert fei zn gehen, so sah der Ändere die Sache in dein einzig richtigen Lichte an und ging nach New Meriko. Gewisse Schrecken schießen die Leute unterschiedoloo nieder, sechne irgend welche Rücksicht auf daö Gemeinwohl. Mr. White gehörte nicht zu dieser Klasse. So viel wir erfahren haben, entfernte er stets nur Leute, die man entbehren konnte und deren Verschwin den wesentlich zur Verbesserung der Gesellschaft beitrug. Obwohl er gerade kein Ereentriker war, so hatte cr doch manchmal recht seltsame Methoden. So hatte er, als cr hierherkam, einen Ehcck auf die hiesige Bank. Der Ban kicr verlangte nach einem JdcntitätS Nachweis. l'r. White nahm aus seiner Tasche das Pique Aß, steckte es in die Mündung seines Sechsläuferö und, den Arm auf das Brett ...Kassenschalter stülpend, erbot er sich, seine Identität dem Bankier durch den Leib zu schießen. Das Anerbieten wurde mit höflichem Dank abgelehnt und Mr. Whitc bekam fein Geld. Auf der Süd.Pacifie-Bahn passirtc eS ihm einmal, daß ihn ein Kondukteur wegen eines abgelaufenen aber unbenutzten Billets, auf wel cheS er reiste, interpcllirte. Unser Freund leg! nun so viele ökevolver, Messer und andere Argumente auf den Sitz neben sich, daß man ihn einlud, auf sein Billet, das nur für 50 Mei len gut gewesen war, die ganze Strecke der Bahn zn fahren. Wir waren nicht allein persönlich bei seinem Begräbnis? ;nnegen, sondern bezahlten auch die Hälste der kosten, und wir hoffen, daß wir cö nie zu bereuen haben werden. Eine Dividendenfragc. Zn der ;iedaktion des Kicker" ist ein Brief von einer Wittwe aus St. Louis eingelaufen, in welchem die Schrei beriu erklärt, sie habe für K5ua Aktien in der Deep Gulch"-Silbermine und wünsche zn wissen weohalb ihr cigent lich die Dividenden nicht zugeschickt würden. Gerne theilen wir mit, waö wir über die Sache wissen : Die Deep Gnlch"-Minc wurde von einem Manne eröffnet, der auch bei uns vorsprach und uns durch fein seriöses Wesen und die Aussicht auf '20 Prozent Dividenden zu veranlassen wußte, $'.'000 in seinem Unternehmen anzulegen. AIS wir wenige Wochen später nach Deep Gulch" hinüberritten und dort nur die Schlucht vorfanden, so gingen wir nach Tueson, um dem crrn einen Besuch abzustatten. Er ließ uns sagen, cr fei nicht zu Hause, entwischte gleichzeitig durch die Hinterthür, und gewann einen solchen Börsprung, daß wir ihn erst nach zehn Meilen scharfen Galopps ein holten. Nun zahlte er uns Kapital und Dividenden so hastig aus, daß wir noch S'i0 mehr erhielten, als uns zukam. Da wir seither keine Geschäfte mehr mit ihm hatten, so haben wir ihm nichts weiter in den Weg gelegt. Sollte die St, Louiscr Wittwe oder irgend cinc andere Wittwe, welche An thcilscheine an der Dcep Gulch "-Mine besitzt, hierherkommen, so würde eS unS großes Vergnügen bereiten, ihr die obengenannte Schlucht zu zeigen, indeß, w,iS die Mine, den Präsidenten, den Tiietorenreith und die Dividenden betrifft, so ist die Spur schon zu alt, um sie zu verfolgen. Wir selbst haben viel mit Minen zu thun und haben schon Manches dabei verdient, aber nur weil wir stets per sönlick, an Ort nn"; Stelle waren, ehe die betreffenden Unternehmer aufrissen. Nur eine e i n z i g e N e d e ge halten hat Senator Ransom von 'Nord Earolin während seiner lüjähri gen K'ongreßzeit. (Er soll früher ein ausgezeichneter Redner gewesen fein, ober dieses Metier aus Anlage von Herzschwäche ausgegeben haben.) I h V c n höchsten W ei r m c g r a d erreicht die Temperatur in den gemäßig ten 2rnri i'ti'-n ,in,"i lli'ntiiit jiiirfi hrni i länpitrr; 7 rat im Jahre. (?in Mahnruf cii die Moschus Menschen." Von arztlicher Seile wird der .Na tional zeitung'' geschrieben: E wurde schon dem Unwillen über die Men schen. die sich mit Moschu?cinparfümi reu, Auc-druck verlieben. Eo gibt in der Thai Zaum etwas Widerwärtigeres, alo einen derartig zudringlichen Geruch, der den unschuldigen Wanderer aus der Straße oder auf der Pferdebahn meuchlings überfallt. Vielleicht trägt es etwas zur Verringerung dieser Land plage bei, wenn man sich der Beweg gründe erinnert, die wohl zuerst und zumeist zur Anwendung so starker Niech Mittel geführt haben. Es war Zweifel los nicht sowohl der Wunsch, einen angenehmen Eindruck hervorzurufen, als vielmehr der, einen noch garstige ren Geruch zu übertäuben. Es gibt ja Leute genug, welche eine übelriechende Beschäftigung oder ein körperliches Lei den gern verbergen möchten und es doch zu mühsam finden, durch peinliche Sauberkeit ihren Ziveck zn erreichen, oder vielleicht auch nicht ahnen, wie viel dieses anschuldige Mittel zn leisten vermag. Sie wollen lieber, indem sie zum Moschus ihre nflucht nehmen, den Teufel durch Beelzebub auotrei den. Was Hier aus Noth geschal,, Nar reu finden sich, es nachzuäffen, ohne eine besondere Veranlassung dazu zn haben. Diese müssen es sieh dann aber auch gefallen lassen, mit jenen in denselben Tops gewersen zu werden. Und das ist gut für die übrige Mensch heit. So halt man jeden Moschus Menschen für ein Wesen, welches außer dem unausstehlichen M'schnsgeriich im Geheimen noch andere nnauostehliche Eigenschaften besitzt. Denn in Anleh nung an das bekannte : Wer lacht, macht sich verdächtig," heißt cd liier: Wer riecht, macht sich verdächtig." Wenn die Moschuö-Menschen die Sache einmal von dieser Seite betrachten, werden sie vielleicht aus andere Mittel sinnen, wclche weniger Verdacht cr rcgcnd bezüglich ihrer eigenen Person und zugleich weniger beleidigend für die Nasen ihrer Mitmenschen sein wär den. Der Dol ch E a s c r i o S. Dieser Tage erschien in einer renvmmirten Wiener Wassenhandlung ein Mann in mittleren Jahren und verlangte einen Dolch, der ganz so beschaffen sein müsse, wie der gewesen, mit dem Ea serio den Präsidenten Earnot crmor bete. Der Ehef deö Geschäftes, ein lie benswiirdigcr, jcvialer, aber dech sehr vorsichtiger Mann, richtete,, während cr die gewünschten todtbringenden Was seit zusammensuchte und ans den Tisch legte, an den kauflustigen mehrere Fragen. AIS jedoch der Mann mit der Sprache nicht herauswollte, fragte der Ehef mit so strengem Tone: Wozu brauchen Sie den Dolch?" daß der Mau scr endlich Farbe bekannte und klein laut sagte : Wissen'S, i hab' a Wachs figureukubinett und da will i die Er mördung des Präsidenten darstellen. Dazu, brauch' i halt so au Dolch, wie der vom Easerio war." EHcf und Per sonal, die schon schweren Verdacht g: schöpft hatten, lachten herzlich und rie thcn dem Manne, sich für seinen Zweck einen Dolch aus Pappendeckel machen zu lasset. Fisch w n r st. Der sich immer leb hafter entwickelnden Hochseefischerei der deutschen Nordseestädte ist ein Nahrungsmittel zn verdanken, die Fisch wurst, welche sowohl durch ihren Wohl geschmack, irie auch durch ihren 'Nähr werth und durch ihre Wohlscilhcit sich zur Verwendung in den Hausständen vortrefflich eignet. Die Fischwurst wird in Gcestemiinde nuS dem Fleische des frischen Schellfisches oder eines an deren Fisches, nachdem dasselbe sorg fällig gekocht und entgrätet ist, her gestellt und kommt frisch sowie geräu chert in den Handel. In geräuchertem Zustande hält die Fi schwurst sich min bestens 11 Tage, dabei ist sie an Ge wicht bedeutend leichter als Fleisch wurst, so das; sie sich auch durch letzteren Umstand außer durch den billigen Preis von 45, bis 0 Pfennigen pro Pfund empfiehlt. H c i r a t h zwischen B c r st o r denen. Bei einem Volksstamut int Kaukasus besteht eine eigenthümliche Sitte. Sobald einem Elternpaar ein erwachsener Sohn, der Junggeselle ge blieben, stirbt, findet sich Jemand bei ihm ein, dem im Laufe des Jahres eine heirathofähige Tochter gestorben und sagt : Dein Sohn wird sicherlich einer Gattin bedürfen; ich gebe Dir meine Tochter und Du zahlst mir dafür daö HeirathSgut. ' Ein derartiger freund schaftlicher Vorschlag wird nie zurück gewiesen, und wird man sich bald über die Hohe deö Heirathsgtttes, wclche je nach den Vorzügen, welche das lebende Mädchen bc'aß, wechselt und manch mal recht bedeutend ist, einig. ES sind Fälle vorgekommen, in denen der Vater des Mädchens bis 30 i'chc für diese seltsame El'c zwischen Verstorbenen ge zahlt hat. Wenn in A b e s s i n i e n ein Mann sich vrheirathet, so wird sein Haus und Alles, was dasselbe enthält, Eigenthum seines Weibes. Wen:: die lel'tere ihren Gatten aus dem Hause weist, so kann derselbe keinerlei An spruch erheben. Frühe Polizeistunde. Die Abendglocko hat in Lhina noch sehr große Bedeutung. Sie ertönt nm acht Uhr, und jeder Eingeborene, der darnach noch Cuts der Straße angetroffen wird, der kriegt die Peitsche! Zr neierrübrnkultkr. Einem Berichte der Prefessoreii H. W. Wilei) u..d W. Maxwell über die im Jahre I ','.: angestellten Versuche mit Zuckerrüben zufolge betrug die ge sammle in den Ver. Staaten berge stellte Menge von Ntibenzucker in ge nanntem Jahre 4:i,v:..,'l':i Pf und. hierzu wurden im Ganzen 'JuU.iuhi Tonnen Nüben gebraucht, für welche ic Farmer durchschnittlich S 1.5,0 per Tonne oder zusammen $.'00,ihio er hielten. Aus der VersuchSstalion in Schnffler, Neb., bezifferte sich zur Zeit der Ernte der durchschnittliche Zucker gehalt der im Jahre 1S1KJ gebauten Rüben aus 15.1 Prozent, zur Zeit ihrer Aufbewahrung in durch Eis erkal teten Silos auf 1'.' Prozent und in, Frühjahre auf 11 Prozent. Die auf bewahrten Nüben hielten sich vortrefs lich und nahmen 11.5 Prozent an Ge wicht zu. Es wurden durckischuiltlich 63 Pfund Nnbensamen vom Acker ge erntet und der dafür bezahlte Preis betrug $172.i;o per Acker, was einen etwas höheren Gewinn abwarf, als Weizen oder Heu. Selbstverständlich würde der Preis des Samens sich nicht aus der angegebenen Höbe halten, wenn die Znckerriibenkultur eine grö ßere Ausdehnung annehmen würde. Aus der Versuchsstation wurden auf bewässertem Lande 1 (..'' Tonnen Rüben vom Acker geerntet. aus nicht bewässer tem Boden nnr 1 3.4 Tonnen. Ange nornnien, die aus gewöhnlichen Farm ländercien gebauten Zuckerrüben wür den nur 10 Tonnen vom Acker ergeben, zum Durchschnittspreise von $4..ri() per Tonne, so bietet die ckerriibenkullur im Verhältnisse zu den niedrigen Prei sen des Weizens und anderer Dörner früchte einen ganz bedeutenden Vor theil, den unsere Farmer wohl ins Auge fassen sollten. Ueber das sibirische Niiu bert hum schreibt ein Reisender, der die Gegend, die von der sibirischen Eisenbahn durchschnitten wird, längst besuchte, wie folgt: Sehr häufig trifft man hier auf Grabhügel mit grünen Kreuzen Gräber der hier beraubten und ermordeten Reisenden. Der Große Moskan'sche Trakt," die bis herige Hauptstraße durch Sibirien, deren Richtung auch von der Bahn ein gehalten wird, steht mit Recht in sehr iiblcin Rufe. Die Theckarawancn, lange Züge von Wagen oder Schlitten, haben besonders schwer zu leiden. Jede Fuhre trägt sieben bis acht Ballen zu sz Pud, und 0 bis 0 Wagen oder Schlitten bilden eine solche Karawane, die seitens dcr Räuber namentlich wäh rend der Nächte stetigen Ueberfällen unlerworsen sind. Die Räuber sowohl als die Fuhrleute sind bewaffnet, und es entspinnt sich dann regelmäßig ein lebhaftes Fcncrgcfecht. Für jeden Bal len üichee, der dein Fuhrmann geraubt worden, muß er dem Versender 100 bis 150 Rubel Ersatz zahlen. Ohne Verluste an Menschenleben geht es bei diesen Ueberfällen nicht ab; fangen die Fuhrleute einen Räuber ein, so wird sofort kurzer Prozeß mit ihm gemacht. Gelingt es den Wegelagerern. Waaren ballen zu rauben, so sind sie für den Eigenthümer verloren, da die Bauern der Dörfer dieser Gcgcnden mit den Räubern im Einverstäudniß sind und systematisch Hehlerei treiben. Bismarck über die deut schen Rei chö färben. Als Fiiist Bismarck kürzlich auf der Reise nach Barzin Berlin passirtc. befand sich unter den studentischen Korporationen, die ihn auf dein Stettincr Bahnhöfe begrüßten, auch die akademische Lieder iafel, deren Farben Roth-Weiß-Schwarz sind. Als der Fürst diese Farben be merkte, äußerte er: Roth Weiß sind die alten brandenburgischen Farben. Als wir dann preußisch wurden, kam Schwarz-Weiß dazu, und aus ihrer Vereinigung entstanden die deutschen Farben. DaS wußten Sie ivohl noch nicht? (Große Heiterkeit.) Erst als ich dem alten König Wilhelm seinerzeit diese historische Genesis der deutschen RcichSsarben auseinandersetzte und damit an sein brandcnburgischcs Herz ppellirte, befreundete er sich mit den neuen Farben, von denen er vorher nicht viel wissen wollte." Diese Er klärung der Reichsfarben ist bekannt lich nicht zutreffend. Die Reichsfarben bilden eine Vereinigung der hanfeati schcn und preußischen Farben und bilden zuerst die Trikolore deS Norddeutschen Bundes. Industrie u n d B l i tz g e f a h r. In dcr Monatsschrift Das Wcttcr" wird ein Vortrag über die Zunahme der Blitzgefahr veröffentlicht, den der Dirck tor dcö k. statistische BnrcauS in Bcr lin, E. Blciick, vor cinigen Monaten gehalten hat. Als Grund für dic Zn nähme jener Gefahr gibt Blenck n. A. folgenden au: Es kann die Wahr scheinlichkeit nicht geleugnet werden, daß die Atmosphäre sich verschlechtert hat. Tag für Tag verpuffen Millionen von Eciitnern Steinkohlen, Kohlensäure, Kohlenoxyd und Rauch dnrchwirbcln iu fortwährend vergrößerte Mengen dic Lust. Sie gesellen den ohiichi eine Reibung eräugende Ungleichmäßigkci ken der Atmosphäre an Wärme und Wasserdunst ein sich, jährlich verstärken des Element örtlicher Beimischungen, die unbedingt die Reibung der Lust schichten wider einander steigern müssen. Und indem zugleich unvcrbiäuutc toffc ober halbverbrannte Gase in der Lust vcrbreuncn, wird die Besorgnis) rege, daß cni so genährter Feuersirom auch brcnnbare Gegenstände dcö Festen hält ftger tit Flammen fetze, als früher g schah." Mahner,. Ueber die ('fahren beim Tragen tnn fiuülichcn i 'ebmen dielt P,oi.sor üreulcin in ;uich einen intciei'.ümi, Voitiag. 4 aS Vcifchü ckcn dieser N'e bisse und das Sleelcbleibkii dcise'deu in den Lust- oder Speiscwegen ist uiog lich ,'nd nik gar selten wiend des Seblases. in Narkose, bei cpnkptisckic oder Hnslcrische Ziiinlicii ; dann abcr (nid) im nad cii Zustande wähtcud der Mahlzeit ,,. s. w. Von vicr jelbficr lebte Fälle verliefen drei nach zweck entsprechendem Eingriffe günstig, der vierte ungünstig trotz aelungencr Opera tion, weil die Diagnose ans den Sitz des GcbisstückeS in der Speiseröhre von den behandelnde Aerzte erst gemacht wov den war, nachdci cineam sechsten Tage eintretende arterielle Blutung Licht in die Sache brachte. Versähen ifcher weise war die tastende Schlnndsondt anstandslos an dem Gebißstück vorbei in den Magen gelitten, und ans die bv stimmte subjektive Angabe dcö Kranken, er fühle den Druckschmerz des cingclcil tcn Frcmdkoi pcrS, war kein Gewicht ge legt worden. Am fünfzehnten Tae nach der Operation starb der Patient, als Relonvaleszent, an citier Nachblutung. Professor rünleiii schloß seinen Ver trag mit folgender Mahnung: Da die Ersahinng zur Genüge gelehrt hak. daß künstliche Gebisse im Schlafe sich locker und verschluckt werden können und mit diesem Ereignis! eine ernste GesaHr für daö Leben gesrtzt wird, wclchcr schon eine Reihe von Mensche erlegen sind, so ist es jeeni ein künstliches Gebiß Tragende dringend anzniathen. das Gcbi'ß regelmäßig vor dem Schlafen gchc ans dcm Munde zn entfernen. Diese Mahnung gilt für alle künstlichen Gebisse jeglicher Konstruktion ;uud Größe ; denn eine absolute Garantie, daß ein Gebiß niemals int Schlase sich lockere, besteht auch für die vollkom teuften Erzeugnisse der modernen Zahiitechnik nicht. Bei von vornherein mangelhaft konstruirten oder bei schlecht gewordene künstliche Gebissen ist die Gefahr dcr Lockerung und dcs Ber schlucktwerdcnS selbstverständlich eine ganz bcsottdcrS große ; eö kann dieser iinglückliche Zusall auch im wachen Zu stände des Trägers, beim Essen. Tritt kett. Gähnen it. s. w.. sich ereignen md eö sollte daher derartigen ZaHninvalide der weitere. Rath dringend ans Herz gelegt weihn, schlechte und defekt ge wordene künstliche Gebisse sofort zu entfernen, respektive verbessern zu lassen. Giftige Fische gibt es nach neueren eingehenden Untersuchungen i der That, obgleich ihr Votkommcn viel fach bezweifelt wurde. Diese Fische sind im frischen uuvcrdorbcncn Zustande schädlich, also wirkliche Gistträger. und nicht mit Fischen zu verwechseln, die durch Fäuluiß giftig werden, wie unter Umständen auch Fleisch. Wurst und Käse. Von den Süßwasscrfischcn ist nur die Barbe (IJarbus vulgaris) zu nennen , deren Roggen Erbrechen und Durchfalle verursacht, dic jcdoch bei entsprechender Behandlung ohne schwcrk Folgen verlaufen. Dagegen find von den Bewohnern europäischer Meere als giftig bekannt : Die gemeine Muräne (nur das Blut) ; der Drachenfifch. I'. troinyzon, TrachiniiSartctt ; außereuro päisch dcr Gistlfiuiug, dcr 'Zgclfisch und namcutlich der japanische Stachcldauch, Totrodon. - - Pctermäulchc(TrachiuS arten) kommt häufig im Mätclineer und Atlantischen Ozean vor; sie tra gen an ihrem iicmendeckcl einen spitzen Stachel, dcr wie ei Giftzahn wirkt. Verlctzungc mit dicscm Stachcl sind von den Fischern sehr gesiirchlct, und an einign. Orten bestehen Pvlizcivorschrif tctt, wonach diese als Nahrungsmittel beliebte Fische erst nach Entfernung des Stachels auf den Markt gebracht werdeit dürfen. Die Stichwunde schmerzt heftig und schwillt rasch an; es entstehen Fieber, Irrereden, Ohn machtsanwaudliingcn und häufig Brand dcs verletzten Gliedes. Am giftigsten ist dcr japanische Stachelbanch (Fugu in der Landessprache), der zu Mord- und elbstuiordzweckeu benutzt wird. Ein kräftiger Javaner hatte Fugu mit Reis gcgcfse. Eine halbe Stunde nach dcm iÄcnuß traten Leibschmerzen, llebelkcit und Kopfschmerzen ans, dann stürzte der Man, wie vom Blitz getroffen, z sammelt. Das Gesicht wurde bleich, der Puls uusühlbar, die Athmung sctzte aus. und der Man starb. Dic Be Handlung ist in schweren Fällen crsolg loS. Das Gift dcS Fisches wird durch lochen nicht zerstört. Welchen Vor theil das Gift diesen Fischen im Kampf nm's Dasein gewählt, darüber sind noch keinerlei Aufschlüsse gewonnen. D i't r s e n A n g e st e 1 1 1 e iv ä h -rend der Geschäftszeit Blu men im Knopfloch tragen? Diese wclleischütteinde," eigentlich :twaS absurd klingende Frage wurde vor Kurzem an Gcrichtsstclle entschic dcn. In einem großen Mvdemaaren zeschäst in Berlin bediente ein junger Man eine Dame, als dcr Ehcs an ihn herantrat mit der Aufforderung, die im Knopfloch befindliche Blume zu entfer reit. In der Geschäfts Ordnung sei korgeschrieben, daß die Herren im dnnklen Aiiznge zu erscheinen bat reu, daß Blumen getragen wcr jcii dürsten, sei nirgends erwähnt. Der Angestellte befolgte trotz inelir italiger Aussvrderung nicht den Wunsch feines Ehcss. Die Folge war. daß er zeranlaßt wurde, das Geschäft zu ver lassen. Der junge 'Mann klagte aus MiiilKi',,tfchilMirnni lür sechs Wiv'ien. Fr ist mit seinen Ansprüchen abgewie sen worden, weil der Angestellte im 'Ge schäft sich dcn '.'kiordnnngcit dcö EhesS ;u sagen Hatte. Präsident E c,s i m i r - P e i i e r jat einen aU-ezeHalt von S2U,0uü. prw ' tr