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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (Aug. 9, 1894)
Das lanze zstcr. tn lu'":;gtä !;!J:tm au bt-n Sahnen tbm. Trara, trarattata, trarattafa, traget tat, trarattata, trarattafa traraaa! so schmetterten die trompeten über den Kasernenhof. ?a Signal der Retraite rief die Mannschaften zu Bett. In wenige Minuten füllten sich die Stuben, die Beurlaubten wurde ge meldet, die .zur Stelle' befind lichen gleichsam, die Unterosfiiere begaben sich um Wichimifter, die Ronden traten ihren Dienst an, da. . .da lange Laster fehlt !' wurde e flüsternd laut, .da lange Laste?, der Mordkerl. ift richtig noch nicht da!' .Hat er denn Urlaub?' .Kein Gedanke I' .Dann sind ihm drei Tage Arrest sicher!' so rebele die Mannjchsften. .Schockschmerebrett. die Beest! hat denn Niemand von Euch den Kerl fort gehen sehen?!' fuhr sein Unterossizier die Leute an. KreuzmillionenschoiÜrommelstZcke," schnob der Wachtmeister auf den Korpo ralschastßsahrer lo, .sind Sie denn de Deubel. Unterossizier? können Sie nicht besser aus Ihre Leute Acht Haien?' .Dragoner Schulze! da lange Laster!' rief der Rittmeister ärgerlich, al der Wachtmeister ihm den Fall meldete, .drei Tage Arrest. Wachtmeister, sofort, dem Kerl muh die Geschichte gleich da erste Mal gründlich versalzen rocrden.' Inzwischen faß .da lange Laster,' der Dragoner Schulze, mit größter See lenruhe in der Küche bei seiner Flamme und prSpelte. Er hatte Sehnsucht und Hunger gehabt, da Letztere vielleicht noch mehr, all da Erstere, und da er sicher war. daß ihm der Urlaub zu diesem höchst nothwendigen Besuche doch ver weigert werden wurde, hatte er ihn ohne Urlaub unternonmen. Die Folgen? Pah! Vorläufig gab e Kässe, Braten und Bier in Hülle und Falle, denn wiieze war mit Allem reich versehen und um so sxendabeler, al Ihre Herrschaft aus ein paar Tage verreist war, da hatte er also für die Folgen keine Gedanken und keine Zeit übrig. Außer, dem war er aber auch in durchtriebener Bursche und führte nicht mit Unrecht den poetischen Namen .da lange jjatttr." So lange Mieze also Küsse. Bier und Braten spendete, ließ er sich S wohl bei ihr sein und erst all er merkte, daß e mit diesen Leckerbissen zu Ende ging. ging auch er, indessen nicht ohne vorher noch alle Taschen gehörig vollgepfropft zu baden. Jetzt allerdings, al er sich gegen elf llyr der Kaserne wiever näherte, wurde ihm ein wenig unbehaglich zu Sinne, denn .drei Tage Kasten' sind selbst nach solcher Vchmau tret reine nnehmltch, seit, und die waren ihm sicher, wenn er sich fassen ließ. .Schockschwerenoth nöthig ttt e doch auch gerade nicht. August Schulze, daß Du dtrektement in Dein Verderben reinrennst; in die KZse iu fliegen haft Du immer noch Zeit!' Er schlug sich seitwärts herum, um hinter da Kasernengehöft zu gelangen. In der Straße nämlich, welche dort dicht an den Kasernenhofmauern entlang führte, wurden gerade große Kanalbauten vorge nommen und die dazu benöthigten Steine. sowie die ausgeschachtete Erde waren, wie er wußte, gegen diese Mauer ausgewor. sen und aufgeschichtet. Er wollte ver suchen, sich von diesen Erd oder Stein Hügeln auf die Mauer zu schwingen und hoffte, von dort ungesehen, in den Hof hinab zu kommen. Das wäre am Ende auch möglich gewesen und August freute sich schon sktne schlauen Gedankens, aber, al er die Straße erreicht hatte, mußte er zu seinem Schrecken bemerken, daß der Regimentskommandeur noch schlauer gewesen war, al er. Der hatte nämlich gerade weaen dieser Kanalisa, tionSarbeiten einen Posten hierher gestellt und dteler rief letzt unsern August an: .Halt! Wer da?!' Aber, wie gesagt, ,daS lange Laster' ließ sich nicht so leicht in das Bockshorn jagen. .Halt doch den Rachen, ja? l fei so gut!' gab er den Posten unverfroren zurück und ehe derselbe. eS war ein biederer Pole, noch recht zur Besinnung kommen konnte, stand er schon an feiner Seite. .Wo kommst Du denn her?' .Frag' lange, dummer Kerl; hilf mir lieber, daß ich über die Mauer komme!' .Haft Du denn keine Urlaubskarte?' .Red' doch nicht, Du Affe, wenn ich Urlaub hätte, brauchtest Du mir doch nicht über die Mauer zu helfen!' .Da darf ich doch auch nicht!' .Sabbere nicht! muß ich besser wissen, wa in Soldat auf Posten zu thun hat. Hier, komm her! wirft doch keinen Kameraden im Stich lassen?! damit schob er den braven Polen gegen die Mauer und ersuchte, an ihm empor zu klimmen. Aber, obwohl derselbe sich willig zeigte, e war vergeblich, denn jetzt schlug elf und zu gleicher Zeit er tönten aui der Ferne die Schritte der Ablösung zu den Beiden hin. '.Donnerwetter!' Da lange Laster ließ von seinem Vorhaben ab. .Werd' ich Dich arretiren müffen, armer Kamerad!' erklärte der Pole gut herzig. .Quatsch doch nicht! gerade heute, wo ich drei Würste in der Tasche habe und ein groß' Stück Schweinebraten, Mensch!' August hielt dem Posten zwei der Würste vor die Augen, .da willst Du mich verhaften? Deine Plempe her, und dann leg' Dich an die Erde, flink!' .Wa, machst Dn?' Auguft hatte dem Polen den Säbel au der Hand gerissen; die Schritt der Ablösung kamen näher und näher. .Dummer Kerl, hörst Du denn nicht?! An die Erd sollst Du Dich legen! Du renkst 3 ja alle C.ii tn'l Unglück. Denkt doch tlcl anten Schweinebraten, den ich in der lascht hid und leze Dich nieder.' Endlich die Schritte der Ablösung waren bereit in ganz unmittelbarer NZHe. gehorchte der gute Pole. Ob die Erinnerung an den Schmeineiraten ihn dazu veranlaßte, oder August' Borste! lungen; ob die nahenden Schritte der Ablösung in Verbindung mit dem Um stände, daß er sich seinen Degen hatte nehmen lassen, muß dahin gestellt Klei ien. Genug, er legte sich lang auf die Erde. So. schön! nun liegst Du mir ganz still, hörst Du? bist todeksterbenSkrank. sonst.... Halt! Werda!' Die Ablösung war da. Auguft hatte kaum noch Zeit, an da Schilderhau zu springen und vorschristimäßig Front zu machen. .Nanu!' ries die Ablösung ein wenig erstaunt, ,da ift ja da lange Laster! Wo ist denn der Battkobiak?!' .Der ist krank, da hinten liegt er. Schlendere nämlich so gegen neun noch hinter derkaserne rum, um mir dieBudde lei hier anzugucken, da finde ich ihn hier. Dachte, da geht doch nicht, da könnte man un ja die ganze Kaserne forttragen und kein Mensch merkte wa davon. Nein, Auguft Schulze, da mußt Du für Deinen Kameraden eintreten, und wenn e drei Tage kostet.' Der gute, brave Battkobiak spielte feine Rolle außerordentlich gut und um so glaubwürdiger war e, al er nicht im geringsten nach ernncrg Duftete. &r kam nicht einmal zu sich, als er nach der Wache und von dort nach der Kranken ftube getragen wurde, wo man ihn sofort behaglich bettete. Selbst al der junge Assistenzarzt er schien, um ihn zu untersuchen, schlief er noch t.es und fest. Dieser redete dann einige von Schlaf sucht empfahl vorläufig Ruhe und ent fervte sich dann wieder. Auguft Schulze aber, da lange Laster, muhte wäheend der Nacht bei dem Kran ken bleiben. Die habe sich dann Beide noch am Schweinebraten derart deleklirt, dah die Diagnose de jungen Assistenzarztes am nächsten Morgen, al Battkobiak wirk lich tief und fest schlief, von Seiten deö biederen Herrn SlabSarzteS eine gewisse BeNallaung tano. Das lang Laster bekam natürlich keine .drei Tage' Arrest wie seine Käme raden vermuthet hatten, die hatte er durch seine GeisteSgegenwart glücklich ab gewimmelt. Im Gegentheil: er wurde von dem Herrn Regimentskommandeur noch besonders belobt, weil er so umstch tig gewesen und sofort für den kranken Kameraden auf der Wacht eingesprungen war und dessen Posten eingenommen hat Nur der Herr Wachtmeister wollt an die Umsicht nicht recht glauben. .Nicht nutzige Range,' meinte er, mit dem Fin ger drohend, .die mal ist Dir'S ge glückt; aber der Krug geht so lange zu Wasser dt er bricht, merke Dir da!' ver College Ldison". Ueber den Präsidenten Carnct al Ingenieur und setzen wir hinzu, al liebenswürdigen Menschen lieferte vor Kurzem Direktor Emile Dürer eine Skizze, au der da Folgende mitgetheilt sei:.... Der verewigte Präsident (be lanmlich et .gelernter' Ingenieur) hatt für tun berühmten Eleklrlker Edi son eine Verehrung, welche fast der An betung gleich kam. .Wäre eS denn nicht möglich, lieber Herr Kollege' sagte er einmal zu mir. lS ich auf Besuch bei ihm weme .Edison endtich einmal wie der in Pari als Gast begrüßen zu kön nen? Warum will er sich nicht nt schließen, meine Weltausstellung zu be suchen? WaS soll ich für ihn thun? Wol len Sie, daß ich dem großen Erfinder bei Lebenszeiten ein Monument setzen lasse? Ich selbst will eine groß Summe zu die, sem Zwecke zeichnen, fragen Sie, ob er nur nach Paris käme!' Ich versprach mein Möglichste zu thun und reiste einige Tage später nach Amerika ab. Mein erster Besuch galt dem berühmten Erfinder, der seine sämmtlichen Retorten liegen ließ, feinen Leinenkittel auszog und mich zu sich nach feinem .hörn' in LlemellvnPark zu Tisch lud. Ich erzählte ihm von meiner Unterredung mit Carnot. Von seiner liebenürdigen Gattin auf daS Wärmst? unterstützt, rang ich Edison wirklich da Versprechen ab, daß er zur WeltauSftel lung nach Paris kommen werde. Einige Wochen später war ich wieder in Pari zurück und stand bold vor dem Pläfldenten der Republik. Carnot rieb sich vergnügt die Hände und legte eine fast kindliche Freud an den Tag, al ich au Edison' Garten für die Gemahlin de Präsidenten ein dunkelgrüne Rose überreichte. Edison hatte eben da Ge- helmntß erfunden, den Rosen eine sam metgrüne Farbe zu verleihen. Noch mehr freute sich der Präsident, als ich ihm ein großes Bild des Erfinder mit einer Widmung überreichte. Er klin gelte unv betabl seinem Sekretär. ,u dem Bilde den koftbarften Rahmen machen zu lassen und S in feinem Schlafzimmer über dem Bilde seine Großvater, de Feldherrn Carnot, an zubringen. Ich selbst begab mich einige Wochen später mit dem Redakteur de Pariser Figaro und inm Vkrtreter de Präsidenten nach Haore, wo Edison mit dem Dampfer La Bourgogne in Europa ankam. Am nächsten Tage hatte ich mit Edison ein Rendezvous um neun Uhr verabredet, um ihm mit Colonel Gourand einige Sehenswürdigkeiten von Paris zu zeigen. Punkt neun Uhr war ich vor dem Hotel Vendo auf dem Vendomevlade und wollte mich eben anschicken, meinen es uq zu machen; da fuhr eine etnsache Miethldroschke vor und zu meinem Er staunen sah ich da Staatsoberhaupt Frankreich vor mir. .Ich bin such hler, Herr Kollege,' rief Carnot mir zu. die Hand reichend, .und möcht Le bit len, mich Edison vorzustellen.' Bei der Parlieriloge blieb er stehen und ließ sich vom Portier in nervöser Hast eine Kleiderbürste geben; vor dem Spiegel brachte er seine Kleidung in Ordnung, sie emsig abbürstend, dann legte er taubengraue Handschuhe an und dann ging' hinauf in Edison Apxarte, ment. .Ich wollte einer der Ersten sein, der Ihnen, großer Meister, in Pari den Wlllkommengruß bietet.' ries er Evisoa entgegen. In seinem trocke, nen Jinkeetone fragte mich Edison in Englisch: .W:r ist der Herr?' Ich nannte den Namen de Präsidenten dem berühmten Erfinder. Edison erfaßte Carnot' Hand, drückte fie lange an fein Herz unv sagte ihm. natürlich wieder in englisch,? Sprache: .La ist schön von Ihnen, Herr Prä st vent, da werde ich Ihnen nie vergessen.' .Sie entschuldigen,' ntgegnete Carnot, .aber e kommt heute nicht der Präsident der französischen Republik, sondern der einfache Ingenieur Sadi Carnot zu Ihnen und dankt Ihnen für die Ehre, daß Sie ihn empsangen haben. Der ledhafte Wunsch de bescheidenen Jn genieur Sadi Carnot geht dahin, daß sich der Ingenieur aller Ingenieure in Pari wohl fühle und all alleiniger, un umschränkter Herrscher auf dem Gebiete der Wissenschaft über seinen Verehrer, den Ingenieur Carnot, nach freien Stücken verfügen möge. Edison dankte dem .Kollegen Carnot' und nun ging c von Seiten Carnot', de .Ingenieur', an ein Fragen ohne Ende über den Phonograph, über da Telexhot (Fernseher) und die neuen Ar betten Edison'. Theils englisch, theil In gebrochenem Französisch, wurden alle Fragen halb scherzhast beantwortet, denn Eoison glaubte nicht ganz an Carnot' Jngenieurtalent, bi ihn Carnot durch eine Frage nicht wenig stutzen machte. .Ich hab den Phonographen und seine Funktionen', meinte Carnot, .auf da genaueste ftudirt, und möch: mir die Frage erlauben, ob daS kleine Schab messer, welche die Oberfläche de Wach czlinderS glatt xolirt, nicht abgeschafft oder verbessert werden könnte. E sind doch immer drei Minuten, we'che zum Glattpoliren des Cylinder erforderlich sind, und diese drei Minuten ergeben einen erheblichen Zeitverlust. Sind Sie nicht auch meiner Ansicht, Herr Edison?' Edison antwortete ausführlich und ein gehend. Carnot versprach ihm, die Weltausstellung am Nachmittage zu be suchen. Die geschah auch. Punkt 3 Uhr Nachmittag erhoben wir un, Edi son, sein Frau, Colonel Gourand und Schreiber dieser Zeilen, vom Frühstück. Drei Uhr und fünfzehn Minuten standen wir in der Maschinenhalle und kamen gerade och zurecht, denn einige echte Amerikaner, welche al HülfSingenieur angestellt waren, wollten dem Ingenieur College Carnot, der ohne jedwede Be gleitung erschienen war, den Eintritt in den Edtson'schcn Prioatpavillon verwei gern und zeigten ihm die auf diesem be ftndliche Aufschrift: .Fremden ift der Eingang rerbottn.' Edison tnteroenirte; auf einen Wink Edison'S schnellte Oberst Gourand in den Pavillon; im nächsten Augenblick trat der Herr .Kollege Car not' ein und wurde von acht Phono, graxhen mit der Marseillaise begrüßt. :$n tausend Flammen erglänzt ein tut irische Transparent mit der Inschrift .Vive Carnot', und nun befand sich der Kollege in seinem Element. Ueber eine Stunde verweilte er im Edison-Paoillon und lud Herrn Edison ein, ihm einen Gegenbesuch am nächsten Tage zu machen, da er ihm doch an einem Tage deren zwei gemacht hatte. Am nächsten Morgen begab sich Edison in' Eltsee; am Wege dahin verließ er den Wagen, den ihm der Präsident gesandt hatte eine prachtvolle Staalskarosse mit Zuchtpferden von seltener Schönheit und lauste sich in einem Laden die Ro fette der Ehrenlegion, um dieselbe als Zeichen der ihm verliehenen Auszeichnung anzulegen. Diese Besuche wurden sehr oft wiederholt, und ich glaube mich nicht zu tauschen, wenn ich die Behauptung ausspreche, daß Präsident Sadi Carnot am liebsten bei seinem Kollegen, dem Ingenieur Edison, vorsprach. Sadi Carnot' Stimme bleibt denn auch jen seit de OceanS durch drei phonographi sche Cylinder der Nachwelt aufbewahrt und vielleicht erklangen in Edison' u8 culum beim Eintreffen der Lyon Schreckenöpoft gerade zufällig die Worte. die Carnot in einen Phonographen rief: ES lebe mein Kollege Edifon!' Fictor Kgk und sei Aaröier. Von dem veremiaten Dicbter enZblt Boiseguin in kleine luftige Vorkomm niß. da trob der fast fünhia 5abie. die e zurückliegt, nicht de Interesse ent oeyren vurste. Victor Hugo wohnte im Jahre 1848 noch an einer Ecke der Place Rovale. 5lcb traf ibn Ziuweilen.' ko berichtet Boiseguin, .bei einem Barbier unv grrieur oer ulture'iSainte-Katha' rlneftraße, bei dem der Mann hieß Braffer er ständiger Kunde war. Eine Tage sagte ich zu Brafier: ,Na, greunoqen, wie geht denn da Ge schüft?' .O ganz gut, Herr ., jetzt wirklich etwa tu gut. 54 weil, wirklich nicht, wie ich mit meinen Gehil- sen yeute sentg erden soll; e giebt ja Bälle und Soireen in JVjllt und ülle. Wir haben heute noch dreißig Damen zu f .in rrs. . , r . , . . . innren, ja in le rille ver Adres se. . ' Wenige Tage darauf kam ich wieder u Brasier. -Nun. mit miirh' e kürzlich mit ihren dreißig Damenfri iuiini - ..ja), iqwctgen wir davon. Wir vaven räum dt Hülste davon bedie nen kZnnen; mir sind dabei ncch zwölf bi! vierzehn feine Kunden erbten ge, ganzen, und daran ist weiter Niemand schuld, al der Herr Victor Hugo? ,Wa? Victor Hugo? Wa hat denn der mit Ihrer Kundschaft zu thun?' ,C ist doch so, wie ich sage, und Sie werden e leicht begreifen. Bald nach dem Sie kürzlich weggegangen waren, trat Herr Hugo hier ,n und fetzie sich sofort auf diesen Rasir stuhl. Ich legte ihm die Serviette vor, ergriff den Raflr xinsel und wollte ihn eben einseifen, al er meinen A'm mit einer heftigen Be wegung wieder ablenkte. .Warten Sie ein wenig!' sagte er. Damit holte er einen Bleistift ou der Weste und durch wühlte dann alle Taschen feiner Klei dunz, offenbar ohne da Gewünschte zu finden. Endlich bemerkte er ein Stück Papier auf dieser Commode hier, ergriff e und begann zu schreiben. Ob wohl ich e eilig hatte, wartete ich doch, bi er fertig war. Er sah freilich so au, al hätte er mich ganz vergessen, und kritzelte immer flott darauf lo oder steckte auch einmal den Bleistift zwischen die Lippen. ,Na, schreib' nur zu!' sagte ich für mich. ,Lie e noch einmal, dann wird' ja gut werden. Ein abscheuliche Gekritzel! Und da nennt man einen guten Schriflstel lerl' .Wenn Ihnen beliebt !' setzte ich laut hinzu. .Noch eine Sekunde, und ich bin fertig!' Diese Sekunde wollte aber gar nicht alle werden, und ich stand noch immer da, mit der Seifen schale und dem Pinsel in der Hand und wartete in größter Ungeduld. Er ließ sich nicht stören; einmal schrieb er eine Zeile, dann hielt er inne und starrte nach der Decke. .Verzeihen Sie, Herr Hugo', wagte ich endlich zu sagen, .ich habe e heute besonder eilig!' .Ach, Sie haben Eile?' stieß er hervor. .Ich nämlich auch!' Damit öffnete er schon die Ladenthür' und stürmte hinaus .Ihren Hut, Herr Hugo!' rief ich ihm nach. .Richtig', antwortete er lächelnd, .den hätt' ich ganz vergessen.' Damit ging er fort, ohne sich raflren zu lassen, .Nun haben wir aber kein Minute mehr zu verlieren!' sagte ich zu meinen Gehilfen. .Sie werden flch jeder nach den Adressen begeben, die ich Ihnen an sage.... Sehen wir die Lifte nach. .. . Wo steckt denn die Liste? Hat sie einer von Ihnen weggelegt?' .Die Liste lag noch eben hier auf der Commode, Herr Brasier.' .Wissen Sie bestimmt?' .Ganz bestimmt!' ,Na, da fehlte gerade noch l ' fuhr (3 mir herau. .Da hat der Herr Vic'or Hugo auf die Rück feite meiner Lifte geschrieben!' .Ja. ja, Herr B., und da Papier mit seiner Kritzelei hat er mitgenommen! Begrei fen Sie nun, wie er mich um eine schöne Kundschaft gebracht hat?' .Nun, be ruhigen Sie sich nur, lieber Brasier! Hätte sich nicht da Stück Papier vorge funden, um die Gedanken de Dichter aufzunehmen, so wäre Frankreich sicher lich um so und so viele herrliche Verse gekommen. Sie sind an jenem Tage der Mitarbeiter Victor Hugo'S gewesen. Eine solche Ehre ist schon ein paar Kun den werth!' aschalaune. Zu welchen drolligen Einfällen so wird der ,F. Z.' geschrieben einen echten schwäbischen Schulzen das Gefühl seiner Macht, das ihm au seiner .LebenSlänglichktit' zuströmt, zu führen vermag, beweist folgende gutbeglaubigte Geschichte auS , Am letzten onnobend hatte der Schultheiß von Z. aus einer ganz geringfügigen Veranlassung Streit mit feiner verheiratheten Schwester. Die Schwester schien in der Hitze des Ge fechte den ihrem SchulzemBruder ge bührenden Respekt wirklich ganz und gar zu vergessen, sie verstieg sich sogar dazu, dem würdevollen OrtSoberhaupt eine recht drastische Kapuzinade zu halten. Tief entrüstet über solch despektirliche Verhalten stürmt der Gemeindegewalttge auf das RathhauS und giebt hier dem AmtSdiencr Befehl, die Schwester auf der Stelle vor das Tribunal zu zitiren. Die Gerufene erscheint denn auch sofort in der Residenz des gestrengen Bruders. Ihr kommt die Sache zu komisch vor, al daß sie sich ernst zu halten vermochte. Nicht so der .Lebenslängliche'. In sei. ner ganzen Würde richtet sich der in die Höhe, von oben herunter mustert er die Schwester, mit .Sie' redet er sie an. Er redet nur Weniges mit ihr, aber wa er spricht ift .Schrecken'. .Sie find verhaftet,' erklärte er ihr, .Si werden sofort in den Arrest abgeführt werden!' Jetzt wurde der Schwester die Geschichte zu vunr. tote rlaudl sich, den Herrn Bruder daran zu erinnern, daß fie äugen blicklich den Arrest nicht antreten könne. da ihr Ehemann verreift fei und sie da heim ihr kranke Kind habe. Sie müsse sich zum mindesten da Recht auöbitten, vorher eine Person zu ihrer Stelloer, tretung mit den häuslichen Geschäften zu beauftragen. Allein da half der Aerm sten Alle nicht. Sie wurde abgeführt, und al sie sich sträubte, da legte der Herr Bruder sogar selbst Hand an sie und führte sie hinter Schloß und Rieael. Zum Glück kam der Ehemann der Ver hasteten bald nachher heim, erfuhr den Vorgang, telegrophirte an' Oberamt und erwirkt durch diese den Befehl zur sofortige Freilassung seiner Frau. Pr Schnkmcitler und das Argerspiek. De Kaiser Joseph II. größte Ver gnügen war bekanntlich die Musik, namentlich da Orgclspielen, womit er, wenn ihn nicht bn RegierungSgefchäste abhielten, jeden Morgen auf seiner im großen Saale befindlichen Orgel öfter von großen Virtuosen belauscht sich hören ließ. Unter der Zahl der Kunst freunde und Verehrer war auch ein aus Böhmen herbeigekommever Schulmeister. Al der Kaiser ihn bemerkt, schickt er einen seiner Diener an den unbekannten grevdea und ließ ihn fragen, wer er wäre und wo er her sei? Nachdem nun der Kaiser erfahren hte. daß dieser Musikfreund, um ihn w hören, so wei: herzereist fei. gab er sich alle Mühe, kic Erwa:tung seine, ZZre: möglichst zu übertreffen. Nach beendigtem Spiel wandte sich der Kaiser um und fragte: .Na. mein Sohn, wie gefällt Dir mtv Spiel? ' .Ich muß sagen.' äußert der Schul, meifier. .Em. Mu'.estäl hätten einen recht guten Organisten abgegeben.' .Na,' entgegnele der Kaiser, .ich Haie ja so auch mein Brot.' epsektlsc. Doktor Slötzer.Bötzow empfiehlt den Aepselgenuh wie folgt: Der Aepselgenuß vor dem Schlafengehen ist ein bewährte Mittel zur Föcderung der Gesundheit. Der Apfel liefert nämlich nicht nur eine vorzügliche Nahrung, sondern er ,st auch eine der hervorragendsten diätetischen Mittel. Derselbe enthält in leicht ver baulicher Verbindung mehr Phosphor säure al irgend ein andere pflanzliche Erzeugniß der Erde. Sein Genuß 1, wirkt vortheilhast auf da Gehirn. 2, regt di Leber an, 3. bewirkt, wenn regelmäßig vor dem Schlafengehen ge nossen, einen ruhigen Schlaf, 4. deSinsi zirt die Gerüche der Mundhöhle, L. dir, det die überschüssigen Säuren des MagenS, S. paralystrt hämorrhoidale Störungen, 7. besördert die sekretirende Thätigkeit der Niere. 8. hindert t durch die Steinbildnng. 9, schützt gegen Ver dauungsdeschwerden und 10. gegen Hai: krankheiten. Watt im Sljr. E giebt Leute, die bei der geringsten Erkältung de Kopse, über Reißen kla gen oder Zahnschmerzen bekomme und diesem Leiden Einhalt zu thun glauben durch da Tragen von Watte oder Baum wolle im Ohr. die sie womöglich mit Spiritus oder Eau de Cologne getränkt habe. Der Gehörgang wird durch langes Tragen der Walle verweichlicht; die kleinen, feinen Drüsen, die zur Ab sonderung des Ohrenschmalzes dienen, werden in ihrer Thätigkeit geschwächt. E dient den gesundheitlichen Zwecken durchaus nicht, Witte Im Ohr u tragen, auch wird das Schönheitsgefühl durch den Anblick des mit Watte verstopften Ohre verletzt und manches ernste Ge hörleiden hat seinen ursprünglichen Grund in dieser Unsitte und diesem Miß brauch. ?as ßcho. In einer Provinzstadt wird .Der Freischütz' ausgeführt. Da die Oper gesellschast sehr klein war, so muhte der Theater-Jnspizievt auch de Maschinisten bei den Verwandlungen in der Wolf schlucht'Scene unterstützen. Der Jnspi zient wandt sich deshalb an einen der Statisten und bat ihn, beim Kugelgießen Kasxar, dessen Ausrufe mit dem Echo zu begleiten. Der Statist war ein Sachse. Als KaSpar nun in die Schauer der acht die Kugelzahl hineinrief. folgte dem dumpfgrollenden Eins ein Ein, dem Zwei ein Zwei und so fort, bi KaSpar im tiefen Baß ein Fünf her vorstieß, da schrie der Sachse hell und schmetternd: Finfe! Die Dialekt.Echo rief selbstverftänd lich große Heiterkeit hervor. Zorn. Wirth (zum Nachbar): .Sie, da sag' ich Ihnen, wen ich ihren Reter noch ein mal in meiner Küche erwisch', steht er am nächsten Tag auf meinem SxeiSzettcl I' Der Schreckschuß, .Wenn Sie mir heute Ihre Hand nicht zusagen, so zwingen Sie mich, inen Schritt zu thun, der unö auf ewig tren nen wird!' .Und der wäre?' .Nun eine andere Frau zu nehmen!' Das BeZe. .Nun. sind Sie wohl schon etwa in unserer Stadt herumgewesen. Was ge fällt Ihnen denn bei unö wohl am besten?' Aufrichtig gestanden, daß man zwölfmal am Tage mit der Bahn wieder abfahren kann!' RasenenkosblLthe. Unterossi,ier: .Donnerwetter. Klüael mann, werden Sie wohl geradeaus mar schtrenl t: wolle doch ntcht tritt Ihren Komm ßbeme bei Namenkzug Ihre, Geliebten in den Saad quatschen?!' Widerspruch. Unteroffizier: .Füsilier Hirth, Sie in famer Kerl, Sie sollen Ihr Gewehr nicht so weit hitenüberhalten, das muß Ihnen doch Ihr gesunder Menfchenver stand sagen, Sie Rindvieh! ' Grade der !Nann. Sie: .Ich werde nur einen Mann heirathen, dessen Vermögen wenigstens fünf Nullen ausweist !' Er (triumphirend): .O Liebling, mei neS hat nur Nullen!' Me er sich herausredete. Tante: .Na, Fritz, Du Host in der Schule doch wieder Prügel bekommen?' Fritz: .Ja, Tante; aber es that gar nicht weh.' Tante: .Du haft aber doch geweint.' .O, ich hab' geschrieen, aS ich konnte, aber das hab' ich nur dem Lehrer zu Gefallen gethan.' (Ein Curiofrnn. A: ... .Den alte Buchhalt, r mit der Perücke habe Sie schon sehr lange?' B: .Allerdings! Er ift in meimm Dienste ergraut und w i d e r schwarz geworden!' ZZkingesullkN. Gatnn: .Vi.st Du dem in den 14 Tagen, wo ich verreift l:n, auch allein ohne mich ouSrommen kenne?' &uu: .Aber gewiß!' Ca::u : ,Ei-st Du D ch ) nicht e'end und verlassen oorkoirme i?' Gut!: ,Got: b'wuh e!' Gattin: .So na. dann werde ich lie !er zu Hause bleiben!' Z?ei der rübjur,rs Parade. Schufte, junge (die vorbeiziehende Regimenter betrachtend): Schöne sind die ker! ja. wenn sie mir nur ich so ville Jeld kcsten thälen! Zvichtiger eliler. Ein hungriger Wanderer war de Adevi in em Gusihiu an der Land ftraße eingekehrt, fand da Abendessen aber rech dürstig, da ra Hauptgericht desselben nur au, einer kleiren Brctwurft bestand. Da rief er den Wnlh heran und fragte: .Ist das da Biste, wa Sie an Blatwürstea li:fen können?' .Nun', erwiderte der Wilth. .ist dies hier nicht etwa gut?' ,O', meinte der Reisende, .gut genug mag sie ja sein, nur die Enden derselben passen mir nicht.' .Die Enden? Warum denn?' .Weil die viel zu nc,he beieinander sind!' Linfachfte lösung. Prinzipal: ,E ist recht satal, daß Sie mit Ihrem Offert so spät kommen l Nun habe ich bereit einer Dame den Posten versprochen I . . Wa thun?' Buchhalter: .Lehr einfach! Ich h e i r a t h d! Danre, und Sie engagi rcn mich I' Zeitgemäß In einem hochmodernen, pikanten Theaterstück hat im dritten Akt soelen eine Gerichtsverhandlung begonnen al ein Herr im Parquet aussteht und ruft: .Ich beantrage Aulschluß der Oeffentlichkktt!' Unerwartete lvnkung. Sie (häßlich): ...Wann, mein theu rer Arthur, wird endlich die Stunde unserer Vereinigung schlagen?' Er: .Ich bitte Dich, laß' das I Mit Deiner ewigen Vereinigung bringst Du mich noch ganz auseinander!' vruckfehler. ...Der Student kam ganz ermüdet im Bauernhofe an und klagte über Durft, woraus er von der Bäuerin mit Wusser gekränkt wurde. Unverhoffte Wirkung. Madame (die ihrem Dienstmädchen ein Theaterbillet geschenkt): .Nun, wie Hit Ihnen denn da Lustspiel gefallen, Älma?' Alma: ,O, sehr gut, Madam l Sie hätten nur 'mal die Antworten hören sollen, di da ein Dienstmädchen ihrr Herrschast gegeben!' Der Fatalist Herr: .Da hört sich doch Alle auf! Se find heute schon der Z m ö l f t , dr nvch anbettelt. Machen Sie, daß Sie weiterkommen!' Vagabund: .Sie werden mich doch nicht fortschicken!.. Wissen S' was? Der D r e i z h n t wenn kommt, d n jagen S' fort da können Sie sich auf d'UnglückSzahl berufen!' Kleines Mißrerftändmß. Junge grau (zum neuen Burschen): .Jacob, wenn Sie nicht im Stalle zu thun Haien, so halten Sie sich in der Küche auf ich will Sie immer bei der Hand haben!' I cob : .Zu Befehl, gnädige Frau. . . Wud aber da der Herr Lieutenant nicht eiskrsüchtig?!' In der wnth. Schutzmann (dr inen Ausreißer lange Zeit vergeblich verfolgt, athemlos dem selben nachrufend): .F ki g ling l' Annonce Drei gewöhnlich Tanten wer, den gegen eine Erb tant einzutauschen gesucht. Zu erfragen bei Pumpmaver, Student. Eingegangen. Dame: Mein Bater hat fi nämlich, im Vertrauen gesagt, bei Ihrer Hausfrau über Sie erkundigt !' Herr (wüthend): .Der dürfen Sie nicht glauben die alte Vettel lügt, so st Kie den Mnk n?, I Dime : ,So. ick danke für di,s, ,,k. klärung sie hat Sie nkm'ich über 17 ivtagen gaovr r in ganz Gescheidter. Erstes KommisstonSmitglied: .Wie viele Diebe dürften eS wohl gewesen sein, die hier eingebrochen sind?' ZwiiteS Kommissionsmitglied: .Dem Loche nach kann'S nur einer gewesen Auch ein Standpunkt. Tourist (zu einem SBairnnWM. .Nun. bei Euch war vorige Woche ein aroßartioe Natm-M v,e.r , w n I tp ging eine Lawine nieder!' sepp: .Freili' war'S großartig! Sech Mark bad' 14 h . ... . , - -1 --VI V V ditntl' Mißverstandenes Benesiz. Dienstmädchen (welche die Tochler de Haufe vom Theater abgeholt): .FrZu. lein, wie war da heutige Stück?' Fräulein: Traurig. Am Schluss sterben sechs Personen!' n Dienstmädchen: .Da dacht' Ich mir gleich weil so viele Kränz, in' Theater geschleppt wurden !'