Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, August 02, 1894, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Grmitlrrnzcht.
Von Hlinnck jfisf.
enN ta ta
&'. in fl3mir..r fra.lit
Sri Himmrl tif 1lnt tultrfn?
Ä! ,! If.i-.livr.f ilratit
C Uif Ulf 6a Ihit
U,,d ta ftrn,.i t'vl.iraf Aoiitourrn?
it i v U'if rolili alikinii
flirrt) dcn Üir.vMi'i.ftn lattn
$ Tonnrr ftor.'aüuif ?ivlm,n,
Ta? lil fiifluii-jn Ofci
t 1(1) P'flllllH D't:.T
xXn cUniüiifl I)!N!,-i!c,i.',i Ictu-n.
Tef War tr fri-i-l
ter iiii:i'oi:ti:isni.'.il!t,
l sich Stroms ivm 'Ä-rflf gossrii,
7t eliii' 'slufdtib.vt
Und mit wildrr (iMMlt ,
3n t'.t "ltyitr, tit tiulifiiöfii, ftcficit.
R'fim bis SMiiv friifllt
?ann tt Vimim-M lt.
?ivtf '2liiMo, XiufiTimS 'Aum,
Äi!it foimtfii mir iih'U
Oll Mf Hcri1ich!it
'Kit jiKfctibfin '.liistt dann fchiiui-.
Wrnii Il)Ot im ?I;:ir
Stuf lfllchifllSiT 2wt
Xatjinfiitiit im wlluii Wagcn,
ftüljift tu im Oomiitf),
'vn Blitzru iiiiiH'riU)t,
Iirtj finpot jit SsJalljflUa flflragnt.
Torf) onmaliii crmarfit
Nach btMii Io'Vii d,r Nacht
Xft Himmel im limüchfii'it Wanjr,
Hub baun auf bor Jlnv,
Ur.tor'm reinste u fl;nr,
fächelt Frei im jchimmiuiibfit Äroitjf,
VcrnuHcflc icsic.
floorllrttt neu Tjrüiriih Vogel.
Vccmie, die feit etwas nuchr als
einem Jahre glücklich Mchcirathcte
hübsche junge Frau dcS Arztes Doktor
Halm, saß gelangweilt in ihrem nicd
lichcn Salut. Sie halte einen 9ioiiiafl
Vvr sich, der jedoch ihre Aufmerksamkeit
nicht völlig zu fesseln vermochte, denn
sie las nur zeitweilig und zerstreut
darin. Endlich lief, sie das Buch ganz
achtlos in den Echooß gleiten und
gähnte, gähnte und seufzte. Ach, wenn
nur Jemand käme, der sie dieser öden
Langeweile entrisse! Ihr Mann war
seit einigen Tagen in einer Erbschaft'
angelcgcnhcit verreist, und ihr schmuckes
kleine? Heim, das ihr sonst so viel
Freude und Behagen bereitet, erschien
ihr nun leer und verödet.
Wo nur alle ihre guten 7neundinuen
stecken mochten, daß leine sie besuchte?
ffriihcr, da l'conic noch ledig gewesen,
kamen sie ihr nur zu oft, während sie
jetzt thaten, als hätte Vcrniic nie exifiirt.
Wie schlecht, wie undankbar nud treu
loö die Welt doch war! Und wie falsch
selche Freundinnen! veonie grollte
ihnen ernstlich. Sie vergaß dabei nur,
daß sie selbst eS gewesen, welche vom
Tage ihrer erheirathung an, ganz er
füllt von ihrem jungen Eheglück, die
Freundinnen vernachlässigt und gemie
,den hatte und nun bloö daS erntete,
waS sie in glücklicher selbstvergessen
heit gesäet.
Ta ertönte draußen die Blocke.
Leonie richtete sich erwartungsvoll auf.
Wer eS nur sein konnte? Sie hörte das
Dienstmädchen öffnen, gleich darauf
klopfte mit einem gewissen Ungestüm
eine zarte Hand an die Thür.
Herein!"
Ein jungeS blühendes Mädchen trat
hastig ein.
uten Tag, Leonie. Ich störe doch
nicht?"
sieineSwegS, liebe Bertha. Ich
laiigweile mich schrecklich und bin herz
lich froh über Deinen Besuch. Aber
waS führt Dich so unvermuthet hier
her?"
Die Eingetretene entledigte sich
rasch ihres Hutes und Umhanges und
zog dann die Freundin, ihren Arm um
deren Nacken schlingend, zum Divan
hin.
O, Leonie, mich führt nichts berin
geö her. So unglücklich wie jetzt habe
ich mich noch nie gefühlt!"
Nun, gar fo arg wird es mit Dei
nem Unglück wohl Nichtsein," erwiderte
die Freundin und erfaßte dabei theil
nahmövoll die kleine Hand der Freun
bin. Sie streichelte dieselbe eine Weile
und setzte dann hinzu : Aber so sprich
Dich doch aus, Kind des Schmerzes, er
leichtere Dein Herz!"
Ja, spotte nur!" versetzte Bertha
unmuthig. Denk' Dir, meine Eltern
wollen mich verheirathen."
erheirathen?" gab Leonie zurück.
Und das nennst Du'ein Unglück? Ich
denke, dieses Ungück trifft die Meisten
einmal im Leben, doch die Wenigsten
dürften darüber so fühlen wie Du."
Ja, aber sie wollen mich mit einem
Menschen verheirathen, den ich gar
nicht kenne, nie gesehen habe. Und Du
weißt, wie ich gegen solche Partien bin.
Ich will nichts wissen von solch' ,ver
mittelter' Liebe mit einem Prozent
Provision!"
vermittelte Liebe! Hahaha! Köst
lich!" lachte Leonie. Woher hast Du
nur dies Wort? Sicherlich aus der
Leihbibliothek."
WaS fällt Dir ein!" entgegnetc
Bertha fast entrüstet. DaS hab' ich
von hier jawohl, von hier." Sie dcu
tetc dabei stolz auf ihre kleine Den
kcrsiirnc," welche von goldblonden Lock
chen neckisch umgeben war.
Aber," begann sie gleich wieder,
ich werde ihn nie hciratbcn, nie in
meinem ganzen Vebcn. Denn ich hasse
ihn, ich hasse ihn im Voraus, o?ne ihn
zu kennen. In drei Tagen soll die Per
lobung sein, ohne daß er mir vorher
vorgestellt worden wäre, oder daß ich
ihn gesehen. tfein Funken Poesie ist
bei der beschichte, lediglich feierliche
ccschästlichkcit, berechnete Prosa-zum
Hcrzbrcch?n! Ach, ich habe mir daS so
romantisch vorgestellt eine Kahnpartie
daS heißt, eine Kahnfahrt wollt' ich
sagen. Ein schaukelndes Boot ein
vciietianischcr Ble.uhimmcl, und der
gute, lachende Mond."
Wie 'recht hätte er, wen:: er dazu
lachte! Du träumst also so zu sagen
vom Zichfindcn zweier glcichgcartctcr
schöner Seelen bei Wassergcplälschcr
und Mondschein. Du willst Dich im
Freien verloben, auf einem See und
nich.t ans dein treckenen Vande, a:n
wenigen in einem jalon. iU bau rtf
wirtlich weit gebiet im Idealismus !
Dir iü o l ci .11 zu witzeln. Du bist
glücklich ivrhciiv.r.ict."
ja. denke nur. und treidcm habe
ich mich mit Allvrt nicht bei Mond
schein verlebt. icl) - bat ci draußen
nickt gelautet? Entschuldige einen
Moment. Vielleicht in ein Patient.
Albert ist ja verreist."
Und die liebcnewiirdigc Spötterin
schloß mit Schnelligkeit die Tl,ur. Als
sie :v.c!i kurzer $l wiederkehrte, fragte
sie lächelnd : S'.Kun, liebe Bertha, Hast
Du meine Abwesenheit bcniu-k, um
Deine emainik ein wenig niedriger
zu stimmen? Zchau, liebes Kind, in
der Ehe verfliegt das doch bald. Ich
halte es daher für das Vesie. wenn Du
Dich mit Deinem gehaßten unbekann
ten Zukimsliaenubeireundcn bemühst.
Die 'iebc wird schvn kommen. "
')!cin, die Viele muß sofort da sein.
Ich verabsckieue eine solche, die erst
kommen soll. Nein, nein, nein!"
Aber sag' mir nur, wer er ist, der
Unglückliche, den Du so hassest? Wer
ist eS, und wie heißt er?"
Er ist so ein beschästsmcnsch
Kasfircr bei der Bank ein gewisser
Fritz Prcllcr. Ach, wie verhaßt mir der
Alaine i st. Ich mag ihn gar nicht Hören,
viel weniger noch aussprechen."
Ein gewisser Fritz Prcller Hast Du
gesagt?" fragte veonie aufhorchend.
Jawohl," versetzte Bertha. Kennst
Du ihn vielleicht?"
),ein, nein," sprach Leonie schnell
gefaßt mit möglichster blcichgiltigkeit.
Ich höre den :iainen zum ersten
Male. Also Fritz Prcllcr heißt er?
Schau, schau."
Ja, aber ich bitte Dich, wicdcr
hole den Flamen nicht mehr. Ich mag
ihn nicht ausstehen."
Nun, wie ?u willst," sagte Leonie,
die mit einem Male sehr zerstreut und
nachdenilich geworden war. Ich will
seiner nicht mehr erwähnen. Ich muß
aber gestehen, daß Du überaus komisch
bist."
Cb komisch, oder nicht, ich mag eben
nie und nin'inernichr einen solchen ,vcr
mitteltcn' Mann heirathcn. Doch jetzt
leb' wohl, ich muß Heim. Wir Haben
Heute Besuch von Pmvandtcn aus der
Provinz."
Und die kleine, unglückliche Schwär
merin erhob sich, nahm Hut und Schirm
und rüstete sich zum b'chcn.
Also leb' wohl," sagte auch Leonie,
sich erhebend. Wann kommst Du wie
der?" Bald, in einigen Tagen. In drei
Tagen soll ich ihm vorgestellt wenden,
wahrscheinlich wird mit der Vorstellung
zugleich die Verlobung stattfinden.
Aber ich mag nicht, ich werde an diesem
Tage gar nicht zu Hause sein. Ich
komme zu Dir."
Zu mir! Wie sagst Du? In drei
Tagen soll die Vorstellung und damit
zugleich die Verlobung sein, und Du
willst vor derselben fliehen? Nein.
Weißt Du was? Komm' schon früher
her übermorgen! Vielleicht kann ich
Dir helfen oder rathen. Frage jetzt
nicht, sondern geh' und komme über
morgen aber gewiß! Verstehst Du?"
,.(mt, ich irerdc kommen," sagte
Bertha, deren 'esiä,t bei den letzten
Worten ihrer Freundin ein Schimmer
freudiger Hoffnung überflogen hatte.
Ich bin sehr neugierig auf Deinen
Rath und Deine Hilfe."
Sie küßten f ich und schieden.
Kaum war Leonie allein, so flog sie
an den eleganten Schreibtisch und warf
hastig einige Zeilen auf ein Billet,
verschloß es und läutete sodann der
Dienerin, dieser das Bricfchcn mit
der Weisung überreichend, dasselbe
sofort zur Post zu geben. Dann stützte
sie den Kopf in die Hand und dachte
lange und angelegentlich nach. Und je
länger sie nachdachte, desto heiterer
wurde sie, lachte öfters auf und rieb
sich vergnügt die Hände.
Ja, so wird eö gehen famos ! O,
wie freue ich mich über meinen Einsall !
Hoffentlich gelingt AlUs nach Wunsch,
und dann will ich das dumme Besicht
der kleinen Schwärmerin sehen. Wenn
nur schon übermorgen wäre ! Und wenn
nur der liebe Albert dabei wäre, unl
seine Freude an dem Spaß mit zu
haben ; schade, daß er gerade jetzt fort
sein muß. Aber ich will ihm gleich von
der Intrigue berichten, die ich da ein
geleitet. Hahaha! Der lange, blonde,
sanfte Fritz, und die kleine, trotzige,
Ivildc Bertha"
Und abermals griff sie zur Feder und
schrieb, etwas länger als früher, dabei
noch immer ihr fröhliches helles Lachen
hören lassend.
Zwci Tage nachher saß Leonie wie
der in ihrcin Zimmer in augcnschcin
lichcr erwartungsvoller Unruhe. So oft
sich draußen etwas regte, fuhr sie ncr
vös zusammen und blickte gespannt
nach der Thüre. Ihre Ungeduld aber
schien keine unangenehme zu sein, ihre
Miene war im Gegentheil recht heiter
und aufgeräumt.
Da läutete es draußen.
Bald darauf trat ein stattlicher, dlon
der junger' Mann in's Zimmer, Leonie
herzlich begrüßend. Die junge ,rau
war erfreut aufgesprungen und crwi-
dcrte den bruß auf das Licbcnöwnr
digskc.
Das ist schön, daß Sie gekommen
find, lieber Freund. Sie sind auch
pünktlich."
Pünktlichkeit ist uns Bureaumcn
schcn zur zweiten Ratur geworden,"
versci'tc der junge Mann artig. Aber
Sie haben mir geschrieben, gnädige
Frau "
Ja, ich hab' es gethan. Doch,
bitte, nehmen Sie Plav. Ich habe
Ihnen viel zu erzählen, Sie noch mehr
zu fragen, schade, daß mein Mann
verreist ist 5ic wissen, in dcr leidi
gen ErbschaftSangclcgcnhcit, die jetzt
endlich zum Abschluß zu kommen
scheint. Er kommt erst nächste Woche
zurück. Sie können sich denken, wie
einsci-lich ich mich daher langweile,
und ich habe da eine kleine Intrigue
eingeleitet, bei der ich Ihrer Mithilfe
nicht entralhen kaun. Versprechen Sie
mir dieselbe?"
' Meine Mithilfe? Und bei ciuer
NEBRASKA
Intrigue.-' sra.it; der j.:nge T::n
eiNi.iermaskn rerblunl. .Und ich se'.l
da milhelien?"
Ja, Sie, lieber Freuud, nur Sie!
Stiemand als Sie konnte mir dabei l,ä
seit. I! nen vertraue ich rückhallslos,
denn Ihres Taktes, wie Ihrer Ver
schwieger.bcit bin ich sicher." '
Ihr Vertrauen ,:i nie!) ist sehr
schmeichelhaft, aber"
..Kein Aber Sie müssen ich zahle
auf Sie, ich Habe es mir in den epf
gesett."
Ja. cbcr wie könnte ich darin nur
Helfen? Sie wissen, daß ich kcinFreund
von Schleichwegen undIntrigucn bin."
Ich weiß es nur zu gut. Ich kenne
Ihr schauderhaftes Phlegma, lieber
Prcller. Aber diesmal müssen Sie
mir zu Liebe schon eine Ausnahme
machen. Uebrigens fürchten ie nichts.
Ich verlange von Ihnen durchaus nichts
Unrechtes Ihre Ehrenhaftigkeit und
alle anderen guten Eigenschaften sollen
in nichts auf die Probe gestellt wer
den."
Davon bin ich im Voraus überzeugt,
gnädige Fiat. Doch um was Handelt es
sich denn?"
Ich werde Sie sofort in die Details
meiner kleinen Intrigue einweihen.
Es handelt sich um ein Menschcnher;
ein Menschenglück, und Sie, Herr
Fritz Preller, sollen der Retler sein."
Ich inwieferne"?
Ja, Sie! Denken Sie sich, eine
meiner Freundinnen, eine kleine Trän
ineri, soll hcircilhen, das Heißt vcrkup
pclt werden. Die Eltern wollen sie an
einen ihr ganz Unbekannten binden,
und sie sträubt sich mit Händen und
Füßen dagegen. Sie ist jung, schön,
reich hat aber ein Herz, ein empsind
fameS Herz, und dieses wehrt sich nach
Kräften gegen eine solche moderne,
prosaisch-nüchtcrne Konvenienzehe, bei
der alle Romantik fehlt."
Eine Konvcnicnzche?" Fritz Prel
ler zuckle zusammen. , da bin ich
ein schlechter Helfer. In grnan eben
dieser Lage befinde ich mich selbst."
Sie?" Leonie spieltdie Erstaunte.
Zu dienen, gnädige Frau, ich in
eigener Person. Auch meine Leute wol
len mich mit einer ganz Unbekannten
verheirathen. Sie ist, wie Ihre Frenn
bin, jung, hübsch uno reich. Doch habe
ich wenig Vust, mich fo verkaufen zu
lassen."
Also auch Sie?" lachte Leonie und
klatschte in die Hände. Das trifft sich
ja herrlich. Nun muß ich Sie um so
nichr mit meiner Freundin bekannt
machen. Dann kommen zwci Schick-sals-
und Leidcnsgcnossen zusammen.
Schütten Sie gegenseitig ihre Herzen
vor einander aus, trösten Sie sich
gegenseitig wer weiß, wozu cS gut
vicleicht findet Ihr befallen an einan
der und verliebt Euch, hcirathct und
spielt so JedcS den Retter des Anderen
Aber da läutet eS eben, das ist sicher
meine kleine, verzweifelte Freundin,
fie kommt , um sich von mir Trost und
Rath zu holen. Thun Sie also, wie
ich Sie geheißen. Sie thun ein gutcö
Werk. Doch jetzt entschuldigen Sie
mich einen Augenblick."
Damit war sie hinauögceilt und ließ
den jungen Mann allein, der nicht
wußte, wie er über die übermüthige
Frau denken sollte. Ader da öffnete
sich schon wieder die Thüre, und Leonie
in Begleitung eines reizenden jungen
Mädchens trat ein. In freundlichem
Geplaudcr stellte sie die Beiden einan
der vor, dabci aber sprach sie die Ra
inen so undeutlich aus, daß weder Ber
tha noch der junge Mann etwas davon
verstanden, und Beide, wie es bei
Vorstellungen meist geschieht, nicht
wußten, wen sie vor sich harten.
Hahaha!" lächelte Leonie freundlich
weiter. Denke Dir, kiebe Bertha, da
hast Tu einen Schicksalsgenossen vor
Dir. Dem Herrn da steht dasselbe
bevor, wie Dir. Hahaha!"
Bertha war verwundert und sah
Beide fragend au.
Ich verstehe Dich nicht, liebe
Leonie."
Richt? Run, dann soll es Dir der
Herr selbst erzählen. Doch jetzt ent
schuldigt mich Beide einen Augenblick;
eö hat, glaube ich, abermals geläutet."
Obwohl Beide bestimmt wußten,
daß eö nicht geläutet hatte, berichtigte
doch Keines den Irrthum. Die junge
Frau eilte hinaus und ließ die Schick
salsgenossen allein.
Sowohl sie als auch er waren etwas
verwirrt. Der junge Mann aber faßte
sich rasch und blickte forschend zu dem
jungen, bildschönen Mädchen aus. Die
ses dagegen senkte befangen und er
töthcnd den Blick. ES entstand ein
kmbchag'.ichcS Schweigen und um daS
selbe zu brechen, stürzte der junge
Mann sich kopfüber in ein längeres
Gespräch.
Entschuldigen Sie, gnädiges Fräu
lein, wenn ich das übliche Wcttcrge
sprach überspringe. Denken Sie deshalb
nicht übel von mir. Aber ich hörte zu
vor von Ihrer Freundin, daß wir Lei
dcnsgcnosscn sind. So ist es wahr, daß
Sie"
Jawohl, mein Herr ich denke, ich
kann es Ihnen wohl sagen. Zudem bin
ich eine offenherzige Ratur. Meine
Eltern wollen eine amillenche vcrmlt
tcln zwischen mir und nach irgend
jemand so einem hergelaufenen
Menschen. Da erklärte ich"
.Sie erklärten"
meiner Freundin nämlich, daß
ich den den Mcn?chcn absolut tn
keinem Falle niemals hcirathc. Ich
bin riesig gegen zusammengeluppelte
.sieirathen. Aber was werden Sie von
mir denken, mein Herr," schloß Bcr
tha, sich besinnend und abermals cr
röthend, daß ich Ihnen so intime
Dinge schnurstracks erzähle ! Doch Sie
haben fo etwas Vertrauenerweckendes
und ich gebe so viel auf den ersten
Eindruck."
.Ich muß Ihnen danken dafür.
UcbrigeuS bin ich der gleichen Ansicht,
was die wie sagten Sie nur zusam
icngekuppcltcn Heirathen betrifft.
Darin Harmoniren wir prachtig."
Das frent mich herzlich."
Ja, auch meine Leute wollen mich
im raschesten Tempo mit mit so einer
reichen bans verehelichen. Ich aber
' raube mich e.eaen diese Ve s zustehe.
STAA'i a - .ANZEIGER,
ich bin ein trcnlci Ronunnter. widit
wahr, eine verzeihliche chnache."
Verzeihliche .schwache?' venette
Vertha lebhaft. Im begentt.cil, da?
Hl ein r.tcht hoch genug zuteranutla
cnider Ver.ng, den man so ielien lu-ute
bei den jungen Mannern findet. Das
gcsaUt mir außerordentlich an Ihnen."
C, ich suhle mich sehr fteschmeichell
durch diese Zustimmung."
.Um aus unser Themr zu kämmen
ich hasse meinen morgigen Verlobten
im Voraus. Ich kenne den Menschen
gar nicht und habe ihm tn bedanken
schon ein Duvend Korbe gegeben."
blauhen Sie, ich hasse jene reiche
bans weniger als Sie Ihren Men
sehen? Ich bin ihr ebenfalls noch nicht
vorgestellt das ist das Schöne an der
Sache. C, icki hatte niemals gedacht,
daß ich ein weibliches Wesen unbekann
terweise so zu hassen vermöchte."
Wie entziickeud isr die Harmonie
unteres Hasses!"
Sagen Sie lieber unserer Seelen,
verehrtes Fräulein."
Die Herrschasten scheinen sich da
brillant zu unterhalten," ertönte da
die Stimme der wieder eintretenden
Freundin. Verzeiht, daß ich Euch
früher in aller Eile so flüchtig vorge
stellt habe. Ich will eS nachholen.
Hier Herr Fritz Preller."
Wa as?" zitterte eS gedehnt
von Berthas Vippen.
Und hier Fraulein Bertha Wil
ling." Tausendmal Pardon, entschuldigen
Sie, mein Fräulein ich meinte
glaubte dachte" stotterte Fritz, weih
rend Bertha über und über roth wurde.
Ersparen Sie sich die weiteren
Entschuldigungen," lachte Veonie. Es
freut mich nur, daß Ihr Euch so herz
lich ausgesprochen und so niedliche
Wahrheiten an den Kopf geworfen
Habt."
Wie, Fräulein, Sie sind also wirk
lich meine morgige Braut?"
Und Sie sind mein zukünftiger
Verlobter?" kam eS gleichzeitig von
BertHaS Lippen.
Also doch auf festem Lande, ohne
Kahnpartie? Du kleine, geheilte Pa
tientin!" flüsterte leonie dazwischen.
Die beiden überraschten Veutchen
konnten sich vor Schreck kaum erholen.
Sie schwiegen betroffen und ivagtcn
nicht einmal verstohlene Blicke.
Rettend mischte sich nun Vonic ein.
Warum dieses plotliche Verstum
men? beuirt Euch doch nicht vor mir
und schweigt nicht fo thöricht. Fahrt
fort und thut Euren überströmenden
befühlen keinen Zwang an."
DaS ist wahr! Bertha, ich ich
liebe Sie!"
Was? Fritz! Vor ihr!?"
Fritz aber that seinen befühlen kei
nen weiteren Zwang an und gab Bertha
einige ticsempfundcnc Verlobungslüsse.
Bertha sah noch immer mit hilflosen
Blicken, durch und durch beschämt, zu
ihrer Freundin hinüber.
Diese meinte jedoch schalkhaft : Kin
der, Kinder, haßt Euch nur schön wei
ter. Hahaha! Das ist so anheimelnd.
Und Sie, Freundhaben mir nun doch
geholfen,, meine kleine Intrigue durch
zuführen ! "
(sin seltsames Nodizill. Der in
Rcustadt in Obcrfchlcsien verstorbene
Steucrralh Sch. hat feinem am I.
Januar is:ü) errichteten Testamente
folgendes Kedizill beigefügt, das wört
lich lautet: Sollkc ich bei meinem
Ableben noch im Besitze meines Hun
des, genannt Lar, mich befinden, so
erhalten solchen die Hauptmann Wil
de'schen Ehcleutc, weil ich weiß, daß
er daselbst gut untergebracht ist. Mein
Hund bringt zu seiner Verpflegung
mit: einen Pfandbrief über 20 Reichs
thaler und feine Invcntanenstückc, be
stehe ud in einem messingenen HnlS
bände mit Schloß, zwei wollenen
Decken, einem Kamm zu seiner Reini
gung und zwci Räpfe zum Saufen und
Fressen. Er hört in der weitesten Ent
fcrnung auf die Stockpfeifc, daher die
f er Stock mit dazu gehört !"
Dcr berühmte englische Tragöde
Garrick
spielte einst, wie wir einer englischen
Zettichrist entnehmen, an einem helfen
Sonntage den König Lear" und riß
das Publikum wie immer durch seine
gewaltigen Vcistungcn während der
ersten vier Akte des Dramas zu lau
lern Beifall hin. Im fünften Akt
aber begegnete ihm ein kleines Mißgc
schick. 'Die hochdramatischc Szene am
Schluß, in der der alte König an der
Leiche seiner Tochter Kordclia weint,
hatte eben begonnen, und mancheThränc
floß im Znschäuerrauin über schöne
Wangen, als das bcsicht des Schau
spiclcrs einen ganz anderen Ausdruck
annahm. Der in der Lage begründete
Ernst seines Antlitzes war vcrschwun
den, und der Künstler hatte offenbar
alle Mühe, seine Lachlust zurückzu
kämpfen. In diesem Augenblick r
schienen die Edelleute, wie es der
Gang deS Stückes vorschreibt; aber
auch sie hatten, nachdem sie kaum ein
getreten waren, mit demselben Uebel
zu kämpfen, so daß die Szene zum Er
staunen des Publikums eine Untcrbre
chung erlitt. Da öffnete die todte Kor
deliä ein wenig die Augen, um die
Urjachc der Störung kennen zn lernen,
als sie plötzlich von einer Art Lach
krampf befallen zu sein schien; denn
sie sprang auf und eilte, nicht mehr im
Stande, sich zu beherrschen, lachend
davon, gefolgt von den übrigen Edel
lcuten, welche, durch de.S Beispiel an
gesteckt, eilig hinter den Koulissen ver
schwanden. Das Publikum verharrte
in stummer Verwunderung, bis es end
lich die Ursache der allgemeinen Hei
terkcit erkannte und nun ebenfalls in
ein unauslöschliches belachter ausbrach.
Im Parterre hatte ein dicker Schlächter
mcister Platz genommen, und w'L
damals in London noch gestattet wurde,
seinen Hund mit in's Theater ge
bracht. Das mächtige Thier sa,; neben
seinem .sperrn, hatte die Vordcrpsoten
ans die Brüstung gelegt und schaute
verständnißvoll auf die Bühne, als habe
cö die Kritik zn schreiben. Der Ticke
aber halte unter der im Hause herrschen
den ?iibe außerordentlich zn leiden.
Um sich Zu erleichtern, nahm cr seine
Lincoln. Neb
T
. - -
ßf m w .i
; - ,
ö rr
" w-"" . f "
..-'
D5 AV -,nVAs'?;? 5'. .'
JC V v- ' "
s.
u
Jt
tm
rt ?
'r .
.M
rA L.-'M-
. r-y,
r. ? i l
t- ?TfK
Wte&fj-I'i
'
.'
Leber?,
lathig.
MMM
' . V;
ß ornrnt
Perritcke al und stülpte sie, in völliger
bedanlenabwesenheit, seinem Hunde
auf den Kopf! Dieser Anblick war so
komisch, daß die Schauspieler nicht
mehr ernst bleiben konnten. Das
Außergcivohnliche. einen Hund mit
einer mächtigen Perrückc zu sehen, war
selbst für diese, an Selbstbeherrschung
gewöhnten Künstler zu viel, und das
tiefernste Drama endete auf die hei
tcrste Weise, biirrick aber erklärte spä
ter osk, daß er an jenem Abend hätte
lachen müssen, auch wenn das Vachen
ihm das Veben gekostet hätte.
LLie ein Bursche seinen Lieutenlink
erzog. Der vicutruant v. H. hatte die
Angewohnheit, seinen Burschen stets
aufzuwecken, wenn cr aus (Gesellschaft
ten oder dem Kasino zu vorgerückter
Stunde in sein Juuggcscllenhcim zu
rückkehrte, um ihn an die Zeit des
Frühdienstes und pünktliches Aufstehen
zu erinnern. Der Bursche, ein biederer
polnischer berfchlesier, hielt diese sich
häufig wiederholende Störung seiner
Rachtruhc für recht überflüssig. Eines
Abends kam Herr v. H. wieder um Mit
tcrnacht nach Hanse, machte Vicht und
war im Bcgriss, sich in die Burschen
stubc zu begeben, um wie gewöhnlich
den guten Katzmarek aus dem Schlaf
zu rütteln, als er einen auf dem Tische
liegenden Zettel bemerkte. Rcugicrig
nahm cr ihn zur Hand und las die
folgenden, mit großen, unbeholfenen
Buchstaben geschriebenen Worte : Also
Johan weis schon sol um fir ur wek
kcn!" Johann wurde weder in dieser
Nacht noch spätcrhin mehr aus seinen
Tränmcn geschreckt.
Bauernschlauheit. König Ludwi
der Sechzehnte von Frankreich kam l?3i
von Ehcrbourg uud fuhr durch 's Auge
thal. Ein normännischer Bauer schrit.
singend hinter deut Wagen her. D
wandte sich der König um mit de
Worten: Tein Lied gefällt mir
l.is ! " Was heißt lLsV" fragte di
Bauer. Das heißt, daß ich Die,,,
bitte. Dein Vicd noch einmal zu sin
gen!" Der Landmann ließ sich das
nicht noch einmal sagen und sang dasVicd
sogleich aus voller Kehle wieder, und
der Monarch drückte ihm befriedigt
mehrere bcldfiücke in die rechte Hand.
Doch das Bänerlcin streckte ihm auch
die linke entgegen und rief munter:
bis !" Der König lachte und zahlte
auch der Linken !
Sprüche.
Von ie,ull,!i Ztichtcr.
Ein diohannciüisch i'ied, da? uns erklingt,
Ein Weizenfeld, wo llnrraiit nur gerathen:
Sa ist ein V(btn, das nicht aufwärts ringt,
2.0 ist ein Veben vhnc flute Thaten.
Hoher Geist nud Heldenmuth
Sind sehr seltene GoiteSgaben:
Magst dein Pftichttheil sittlichgnt"
Nur im Zchweistinch nicht vergialicn.
Tnrch die Zeit der Ewigkeit
Rechi als Pilgriin dich erweise:
Reicht (epäek'-gibt leichte Reise.
Tas Ideal must oft viel Ballast schleifen:
Nichi rcifi die Äclt, wie Ideale reifen.
Nicht Hast und i.'iebe dnrch'S Bergrößeniugs
sitas-:
Tie Wahrheit findet deines Freundes Auge.
Göttlich erziehe dein Äind, mit wogmdem
wägendem Herzen:
Liebe, die wägende, straft; Liebe, die wogende,
jauchzt.
Kenntniß der Pflichten allein schützt uiinmcr
vor einlösen Thaten:
Nur in der siilichen,Äraft wnrzelt das mensch
liehe Hdl.
Es zeigt die Rede, nndeii! Werch der Meister;
Wer viel vcrschiveigs', den ist der Rede Meister,
Eine alte Schildkröte. Wie
die Natur" mittheilt, ist in der Rahe
von Eolombo kürzlich eine Schildkröte
gestorben,, deren Alter sich ziemlich ge
an nachweisen läßt. Zunächst können
sich die ältesten Einwohner EolomboS
erinnern, schon in ihren frühesten Iah
ren, diese Schildkröte gesehen zu haben.
Man nimmt an, daß sie vor mehr als
100 Jahren dorthin gebracht worden
ist, nämlich zu der Zeit, als die Eng
länder den Holländern im Besitz Ecy
lons folgten. DaS Thier war in den
letzten Jahren blind. Es maß von der
Schnauze bis zum Schwänze sechs Fuß,
doch sind Sachverständige der Ansicht,
daß das Thier vor s0 Jahren größer
gewesen sei. Diese Art Schildkröten,
die auf den Selzchellen und auf Mau
ritius zu finden waren, ist heute fast
augestvrben, nur im Norden von Mada
gaslar trifft mau sie noch. Das Bri
tische Museum wollte die in Eolombo
gestorbene Schildkröte für einen hohen
Preis erwerben, doch ist sie dem dorti
gen städtischen Museum einverleibt wvr
den. Die Ausrottung der W ö l f c
in Frankreich ist bisher trotz der eifrig
stcn, durch hohe Abschußprämien unter
stützten Nachstellungen noch nicht gelun
gen. Allein im Jahre Il' wurden für
327 erlegte Wolfe 123,080 Franeö Ab
schußvräüiieu gezahlt. Am meisten,
nämlich 03, wurden im Departemcr..
Tordognc erlegt.
!
i
PkW$'
fern
11: IiA y.xnV
L MWWMMMWDMWWW
Tr. vNvifu at ' t NV-i ' ' ' -vi i r 7 -Hti vvjuh . ; . 'vi.'.v-uv-v- iv. r
MWWUWMWGMM' '
Fleisch-1 Wurst-
V 'ta''P
..'.
Handlung
von
MATH. WAGNER,)
118 siidl. ',). strak:.
Vi.:r. .
'
s J
"
Xit fcinsleil selbstzeinzchten öcüt-,
Knack und hiitatx -i&ltiu it:H
Fleisch zu den niedrigsten Pfeifen, i
uaö übtrif uit inb selbst.
and
Wcfrorenc Milch.
In Sibirien gestiert die Milch in
Folge der heftigen tälte, welche da
selbst herrscht,, und man verhandelt die
Milch dort in fester Forin und kauft sie
in Stücken, anstatt nach Litern. Ter
Bequemlichkeit halber läßt mcin sie
auch um einen Stock gefrieren, um sie
so leichter tranoportabel zn machen,
und der Milchmann gibt,, je nachdem
der Bedarf eö erfordert, ein oder meh
rere Stücke an die funden ab. In ahn
licher Weise ist auch in Frankreich eine
bedeutende Industrie entstanden, indem
man dort die Milch künstlich gefrieren
läßt und sie so in fester Form zum Per
kauf bringt. t5S ist nachgewiesen, daß
die Milch sich in diesem Zustande län
ger denn einen Monat hindurch voll
kommen frisch erhalt. Man läßt in
Frankreich vermittelst der gewöhnlichen
iisbereitungöinaschinen die Milch in
Bücksen gefrieren und versendet sie
sodann sowohl mit der Eisenbahn, als
auch mit dem Schiff nach ihren Bestim
mungsorten. Ter unde, welcher jene
gefrorene Milch bezieht, läßt sie ein
fach über dem Feuer ein oder zwei
Minuten vor dem gebrauche auflhauen.
Gelegentlich eines Vortrages in der
landwirthschaftlichen Gesellschaft in
Frankreich wies werin dwandville
nach, daß die Lismilch weder in Beug
auf Fett, noch in einer anderen Be
Ziehung hinter gewöhnlicher Milch zu
rücksteht, gefrorene Milch läßt sich auch
ferner ganz gut zur icäse- irnd Butter
fabrikallon verwenden.
Interview mit einem
,.S ch n c i d c r k ö n i g. " Ter berühmte
Pariser Schneider Mr. Worth, der,
wie sein ?,'ame verräth, aus England
stammt, hat einem Vertreter des Ta
mcnjaurnals Woman" einige Taten
über sein (Geschäft und seine Preise gc
geben. Meine gewöhnliche iliechnung
für ein scidencS Gcscllschasteklcid ist
1000 bis 1 500 Mark, besonderer AuS
put? erhöht natürlich die osten betracht
lich. So verfertigte ich einmal ein Hof
kleid, bei dem die Schleppe allein. 20,
ODO Mark kostete ; sie war mit
feinen Scidenspivcn bedeckt. Eines
meiner theuersten Kleider kam auf bei
nahe 100,000 Mark. Tie Amerikanc'
rinnen treiben es in der cleiderertra
vaganz so ziemlich am weitesten und
sie gehören daher zu meinen besten
undcn. Vor cvr;em hatte td einer
jungen Amerikanerin ein Ballllcid
aiizuprobiren: ihre Zofe erzählte mir
nachher mit Stolz, das Morset, das ihre
Herrin trug, loste :oo Mark, ihr
Spil-enuuterrock 00 Mark, ihre lln
tcrhoscn, bcscbt mit echten alten
Spitzen, 500 Mark das Paar und ihre
Strumpfbänder mit goldenen Schnallen
und je einem Diamant 1200 Mark.
Die Unterkleider dieser jungen Erbin
r7''räsentirte:l ct'.'L eUciu beinahe öuoü.
:laxL '
Ueber Volk Sbriiuchc in Per
tugal schreibt man der,löln. BolkSztg.
aus Lissabon : Vor den Festen der Hei
ligen Aül.mniS, Johannes und Peter
und Paul, welche hier gebotene Feier
tage sind, bringen die Frauen ans dein
Volle ihre kleinen Minder zn den eisettt
SS5dSS
Write
for our
lllustrated
Dr. A. Owen's
i GMDHRÄS
i AWKWM
' !' ; W
VZT !; ÄIA'VSFÄ, W
SyS i dM .".-.,.W,' 'll
' !; ASiÄViiV
The jj
fk rfn "pc;t :!
and Appliancc
t, an; a Sptollic Curo i without th-
l' ' RHEUWIATISM
iO '! scia'tica
I; ; LKJM DAGO
Sufferinsr -cqnstipation
"NO'GESTION
Humanity. :
v s&yii
sZ&sisir
vn't
Delay
Write now. ;1
l
V , 9
J;v iVl
-"-r A. V
7 v e?S
rm f a
.3 fir'
'i
.
. .T,k f.
'Usik
. . . : . ' a n
V- '? . !
tsz-im
' A
mi i fewiti , ÄWM
V. t J ä
I
v- .s-,.-. ... u.,;,.!
l3fJ!ir" , ..i.i
yv ;-
irr-'.- 'f 1 r -
t&A t vv 't' Ji
Vij.&',- 'Jha '2 oi?3fiw''
0 tf-lU-sXXy:.-. ä.-. r.-.t'S'w
V . y , ' j : W ',-...r....'M
?
1 HtÄtftrl i - .i,ti'.,'.:l , VN,' i, .Vif
Prices within the
reach of all
ELECTRIC BELT
'- of itnij.s)
KtOWFY omo
LIVE R TROUBLtS
NERVOUS
DE BH ITY ft
EITHtRsä
FEWI ALE WEAKN ES 5
rnany othtT comrnnn conipiaint5. You caa
Hain :a .ajiiia it I V k i';.'
OUR LARGE ILLUSTRATED CA.TAU)G'JE
It rontkims putiirM of tho fVUs a"M Annlian s,
il ! prici's of oui h, sivorri tfliimimiil lrli.pt niul
Ktrlrait of pcofilc have hct'ri lui'ciI. aml t;i'i
valuitt lf informut ion. i'rinti'it in Mjij.'!!-1.!.' irrtr.-.iü
SwvtMsh und N'irwciiui. -MaUe(i I any addn,.4
fcir üix i cniri. Ath'.rc-
THE OWEN ELECTRIC EELT
And AppliaiKe Co.
201 TO 211 STATE STREET
CHICAGO, ILL.
The laruest Klertrie rtclt Eslabltühmcnt i
Wurid. Muuliüu tlii paper.
liehen Brunnen ttno Mischen lynen von
den iiopf, um sia vor den bösen Fie
bern zu behüten. Ferner brennen die
jungen Mädchen eine Artischokenblüthe
an, und wenn sie am nächsten Tage
wieder ausblüht, heißt es, daß derBräu
tigam treu ist. Auch legt man eine
Münze in'S Wasser iniö gibt sie am
nächsten Tage einem Armen, den man
nach seinem Taufnamcn fragt. Wie er
heißt, wird der künftige atte heißen.
Dann wirft man einen Schuh die
treppe binuntcr, und lo viel IX-
fen dieser hinunterfällt, so viel Jahr
muß man noch warten, bis utan hcira
tbet. Ein anderer Gebrauch ilt. ein Et
in's Wasser zu schlagen, mid e nach
der Form, welche daö Ei am nächsten
Tage angenommen wird daS Schicksal
der Person sich entscheiden. Wenn das
Ei eine Kirche, bildet, wird man in dem
Jahre heirathcn;, wenn es ein Schiff
darstellt, so wird der Zukünftige ein
Seemann sein.;: wenn es jedoch einen
Sarg bildet,, muß mau in demselben
Jahre sterben.
Welch' ungeheuren Scha
!d e n d c r H a g e l s ch l a g in Wien
dieser Tage allein an zerschmetterten
Glasscheiben amichtete, ist aus dem
Folgenden ersichtlich. Die dort anfge
'häuften Verrathe an Tafelglas deckten
den Bedarf an Glasscheiben nicht zur
Hälfte. Der acht Minuten anhaltende
l'dagclschlag zauderte mit einem Male
pcn Wiener Tafelglasfabrikanten 600,
(000 Gulden in die Taschen. Eine ein
!zige Niederlage verkaufte innerhalb
.zwei Tagen 3000 Eentncr Tafelglas.
Der Preis desselben stieg deshalb schon
am ersten Tage um 30 Prozent des
Marktpreises und ist noch immer im
lStcigcn. Um den Bedarf an Tafelglas
!zn decken, hätten die aus 3"0 Mitglie
idcrn mit 800 Gehilfe'1, bestehende Wie
liier Glasergcnossensl' :ft 14 Tage ntt
junterbrochett thätig st, t müssen. Eine
ganze Anzahl Fabrik ;t in bcr Provinz,
itourecn dcr mit der ansschlicßlichM
iLicserung von Tafelglas für die Donau
ratseritadl beaustragt.
U e b e r nr c r k w ii r d i g c s G e
bahren vyn 'Stön'ien schreibt
man au? dem Torse Alkeiü'eu, Cfiprcit
ßen. Auf den Scheune,.' ichcrn und
Räumen des Dorfes nis,e ::x etwa 20
Slorchcupaare. Cbglcicli die Weibchen
brüteten, blieben sie doch i, den gan'
zcn Tag mit den Männc',':', fort, und
nur zur '.ii'acht ieiirien sie e...i die Nester
zurück. Vor ienger als z-. ,'i Wochen
verließe;,! plst-lich, wie auf .'.immando,
sämmtliche Storche die :icv unter
ungeheurem Gellapper, und seit dieser
Zeit ist auch nicht ein einziger Storch
wiedergekehrt ; ebenso we;:; ', läßt sich
ein solches Thier .n fcrr U:::;,:-;:
st'':". :.'? me.'l r :t die Nester unter
suchte, fand mau d!e Eier größtenteils
zerbrocben oder auf di: Scheunen
dacher geivonen. Was die Storche zu
dem pü ol; lirheil .lassen des DeneS
veranlaßt bat, !,'t ganz uuerlläelich.
, in luebi. tils Nei''.rtüi aus
alten Wiesen geniigetj) rz-ch-nde:' w