3j? gehe '" (Jin moderne! fe'ch'-chlchm. .Ich geht', sagte grülilein Eiuma in fehl entschiedenem tone. .Da würbe mir eben sehr leid thun, liefe Fräulein,' tntgegnelk bekümmert der Landgertchllralh BkNhold. .Ich ziehe ZU Neujahr', miederholte Emma. ,E thut mir ja sehr leid, Herr Ra!h ' ihr Stimme sank , denn ich bin ja hier wie ,u Hause und die in. der sind mir vorgekommen wie meine eigenen. Ueberhaupt' vermuthlich wollte sie saqen, fi hüte veimeint. r.ie. mall zu gehen, aber sie unterdrückte da .überhaupt' .und aber ich kann e nicht mehr aushalten. Armin und Elll find ganz abscheulich, sie haben Rudi auch noch angksteck! und von Rudi kann ich' gar nicht ertragen.' Sie weinte. Der Rath lächelte ein .'iiifl- .Aber Fräulein. Sie sollten da nicht gar zu ernst nehmen; Armin ist in den Flegeljahren. Elli ist ein naseveife Ding, wie die meisten dieser Backfischen. Na, und der Rudi, der ist doch ein ganz dum rner Froh,' .Ja, aber. Herr Rath, Sie wissen nicht, ma ich für diese Kind gethan habe. MZnner können da nicht beur theilen,' Sie hatte ihre Thränen getrocknet und sprach seht wieder in dem harten, ihr ge, wohnten Tone. ila. ich weik Alle.' versicherte er. .Sie waren nur eine .Stutze der Hau, frau' bet mir; weil meine arme Frau krank war, brauchte sie wirklich eine Stütze. Aber Sie sind die Stütze de Hause selbst geworden, wie meine arme Elise b:t!lgertg wurde und ftaib und den Rudi haben Sie großgezogen." .Mit der Flasche' fiel Emma ein. .Wie denn sonst', wollte der Rath sagen, aber auch er verschluckte da recht zellig. Denn Emma beklagte sich über seine schlechten Spöße und dieser hätte den Biuch unheilbar gemacht. .Da ist mühselig, da Aufziehen der Kinder mit der Flasche.' fuhr Emma fort: .e ist unpassend, daß ich mich selbst so rühme, aber ich muß e thun, Herr Rath, denn derlei giebt Einem doch auch da Anrecht, vor dem Spotte halbwüch- siger, naseweiser Kmder verschont bleiben.' .Ist auch Ihr gute Recht. Fräulein Emma, ich will auch den nichtsnutzigen Fratzen gleich den Text lesen. Und dann, hoffe ich, wird sich die Sache beilegen .Ich glaube nicht, Herr Rath,' Die Unterredung hatte im Speisezim wer stattgefunden, wo der Rath seine Tafle Kaffee trank. Die Kinder erhiel ten ihn erst, nachdem sie ihre Schularkei, ten beendet hatten und der Na!h schon im Bureau war. FrZulein Emma räumte da Kaffee geschtrr fort. Sie war ein kräftige Mädchen im Anfang der Dreißig. Sie sah au wie ein Dienstbote, lässig ge rammt, nicht ganz lauver, mit einer großen, blauen Wirthschaflöschürze. Der Rath ging in da anstoßende Zimmer, wo die fünfzehnjährige Elli Klarier übte und der dreizehnjährige Armin Schularbeiten machte. Rudi machte sein Mittagsschläfchen in Fräu. lein Emma'S Zimmerchen, wo sein Bett stand. Der Rath verwieg den beiden älteren Kinder strenge ihre Ungezogenheiten ge gen Emma. Der ungewöhnlich barsche Ton machte die Kinder völlig verstum men. Aber al der Vater hinzufügte, daß Emma zu Ostern ziehen wolle, da lachte Elli laut und Armin schüchtern. .Da ist ja nicht wahr, die geht doch nicht; da sagt sie immer, die bleibt sehr gerne!' Der Rath war etwas verblüfft. Ja, Emma hat wirklich schon oft gesagt, sie ginge. Aber nachher war sie immer ge blieben. Doch wollte er da nicht Wort haben und widerholte seine Verwarnung. Die Kinder klagten, Emma sei zänkisch und unfreundlich, verhätschle Rudi, kurz, e fei mit ihr nicht auszuhalten. .Gleichviel,' schloß der Rath, .ich wäre in der peinlichsten Verlegenheit, wenn sie ginge, und Ihr habt Euch artig gegen sie zu v halten.' Da half immerhin für einige Zeit. ES wurde Frikde im Hause. Nur über die Witze des N,i!hS ärgerte sich Emma wirklich schlechte Wiye und sie warf dann so hin. , werde ja bald ein Ende nehm:. Der Rath neckte sie gar zu gerne und da nahm sie zumeist sehr übel. Aber da? amüsirte ihn umsomehr, den sie gab sehr treffende Antworten, immer schlagfertiger, je mehr sie sich ärgert. So versäumte er sich oft des Abends, wnr. nun ihn im Club erwar tete, und er pflegte dann zu sagen, sie habe ihm einen Schoppen Pilsner Bier erspart. In dieser gewohnten Weise kam Weih, nachten heran. Die Kinder behielten recht, Emma dachte nicht an'S Gehen. Aber schon in der Woche nach Neujahr kam eine schwere Katastrophe. Armin hatte irgendwo eine ältere Photographie von Emma aufgegabelt und diesem Bilde einen Kochlossei ta der Haltung eine Scepter? in die Hand gezeichnet und eine umgestürzte Suppenterrine al Krone. Emma fühlte sich tief beleidigt, umso mehr, al Elli kicherte und Rudi vor Lachen brüllte. Emma wurde wüthend und schrie, sie werde zu Papa sagen, sie ging. Zu Johanni ginge sie ganz be. stimmt. Da sagte Elli frech: .Sie gehen ja doch nicht, Fräulein, und Papa glaubt'S auch nicht mehr.' Emma verstummte für eine Weile, dann sagte sie kurz: .Wir wollen sehen!' metter nicht. Beinahe erschraken die Kinder. Sie folgten ihr, al sie das Zimmer verließ, sahen, wie sie sich in das ihrige einschloß. Die Kinder ahnten, tretz ihrer mangel. hafien Mengen, und Wellkenntniß, wa in Eim, vorging. .Ich gehe.' j, so sagt sie sich. Und diesmal war e ernst. Nach Tische beim Kaffee sagt sie zum Rath: Ich gehe Herr Berlholo. ich gehe zu Johann!.' Und da szh sie, wi" er ungläubig läch.lle, ,E wird wohl nicht ihr Einst sein, Fräulein Emma.' Ei zuckte nur die Achseln und klagte auch gir nicht über die Kinder. Au, weichend versetzt sie: .Ich werde in den drei Monaten die Kälbi (da Dienst, mädchen) anlernen und Elli ist ja auch in dem Alter, daß man sie schon zu etwa brauchen kann.' ,DaS glauben sie ja selbst nicht, Fräu. lein Emma, daß da ginge.' .Nun, Sie können ja noch heirathen, Herr Rath, Sie sind in den besten Iah, ren.' Auch da hatte Emma oft gesagt, und e war nicht allzu ernst genommen wor den. .Sie wissen. Fräulein Emma, mit den halb erwachsenen Kindern ist das nicht so te:chk - .E geht Alle, mit galem Willen. Herr Ruih; aber wi gesagt, ich gehe zu Johannt.' .Nun, biS dahin ist noch lang 1 Ein vorwurfsvoller Blick traf ihn. Si hatt auSdruckefühige, dunkl Augen, wi feine verstorbene Frau. Die Kinder waren alle blond, nach ihm. Und als sie mit dem Kaffeegeschirr gegangen war, dachte r mit Unbehagen an die Möglich keit, daß sie wirklich ginge. WaS sollte dann werden? Sie hielt alle Fäden der Wirthschaft stramm in ihrer nergischen Hand und sie sorgte auch gut für die Ktn der, trotz des vielen ZankenS. Aber wa die Kinder hatten recht, sie ging doch nicht. Er ahnte nicht, was in Emma'S Seele vorgegangen war. .Ich gehe gehe wirklich, doch soll es ihnen leid thun,' so dachte Emma im Stillen. E begann ein neues Leben für das ganze HauS. So gut hatten sie es Alle nicht gehabt, vielleicht nie. Emma zankte gar nicht mehr, sie machte nur noch sanfte, vernünftige Vorstellungen. Und Elli beschieß, sie zu ihrer Vertrauten zu machen. Elli ging nämlich zur Tanzstunde und hatte ihr Herz entdickt. ES war ein Gymnasiast auS der Obersekunda mit wundervollen Locken. Leider hatte er vorne eine Zahnlücke. Buch hatte Elli, um mit einer Freundin zu rtoalisiren, eine mühsame Bettvorlage für Papa zu sticken begonnen. Aber schon am vierten Tage war sie im Rückstand, weil sie sich au lange auf dem Eikplatze aufgehalten hatte. Da arbeitete Emma Abends nach und so immerwährend, wenn Elli im Rückstände war. Und Ello triumphirt über di Freundin, die nach einer Woche auch schon ein Feld deS erwarteten Mu fterS zu wenig hatte. Und Ello schrieb in ihr Tagebuch: .Ich hatte .sie' doch verkannt.' .Sie' w.r Emma, über die das Tagebuch zahlreiche Klagen enthielt. Und Elli ließ das Tagebuch unverschlos sen liegen, damit Emma hineingucken könne. Sonst gehörte eS notorisch zu Emma's größten Nichtswürdigkeiten, daß sie heimlich in Elli'S Tagebuch las. Auch Armin hatte keine Klage mehr. Papa merkte sich nämlich nicht, an wel chen Tagen Armin in der Schule .Unter, fchriften' bekam; Emma hatte immer dalan erinnert, eil Armin unter Um. ständen leicht vergaß, feine rothen Un Urschriften' zu zeigen. Jetzt durfte Armin immer arbeiten bis Papa guter Laune war. Ja, Emma wußte selbst den geeigneten Augenblick zu finden, um Papa eine für seinen Sehn weniger schmeichelhafte Unterschrift vorzulegen. Außerdem bekam Armin jetzt immer sein Frühstücksbrod mit Pflaumenmuß be strichen fein geheime Leidenschaft; früher hatte er zumtist Schmalz bekom. men. Ueberhaupt, es gab nicht nur die LieblingSspeisen der Kinder jede Woche süße Nudeln und Apfelstrudel , eS gab auch kleine Leckerbissen ertta; auf einmal blieb jetzt immer in der Küche etwas übrig; Mandeln. Rosinen, Marmelade, Svrup und Pfefferkuchen. Auch Emma begann ganz anders aus. zusehen. Ei fristrt sich modern und trug Stirnlöckchen. Denn sie besuchte jetzt öfter ihren Bruder, der Photograph war. Und an Tagen, wo eS bei diesem viel zu thun gab, machte si: in seinem Salon die HonneurS. Im Haufe fehlte eS nicht, seil sie sich stets bemühte, ihre Abwesenheit durch verdoppelten Eifer gut zu machen. Papa blieb deS Abends öfter zu Haufe. Sie hatte ihm ernstlich vorgestellt, er fei das seinen heranwachsenden Kindern schuldig. Er gebe in schlechtes Beispiel für sie, und dergleichen mehr, man stellte eS sich heraus, daß Emma ganz gut Piquet und Domino spiele. Bisher hatte si nur nie Zeit und Lust dazu ge. habt. Aber, wie sie sagte, die Kinder wurden ja immer größer und bedurften ihrer immer weniger. Elli stopfte jetzt schon fleißig Strümpfe, womit sonst sie, Emma, des Abends meist beschäftigt ge wesen. Sie lehrt auch di Kinder D. mino und P'qt, damit sie mit dem Papa spielen konnten. Dieser selbst hatte wenig Geduld. Irgend ein Fehler im Spiel ärgerte ihn und er nannte sie .Dummköpfe'. Wenn Papa Emma nickte, so kränkt si das zwar, aber sie lachte doch zuletzt und meinte, sie habe sich nur geärgert, um dem Herrn tnaih den Spaß nicht zu verderben. Und so verflossen die Tage in f,eund, lichster, angenehmster Eintracht. Nur daß Rudi noch immer abscheulich ver zog! und verhätschelt wurde, gab man cheSmal Veranlassung zu kleinen Mißhel, ligkeiten. Der Junge war jetzt im fünf, ten Jahre und hing derart an Emma'S Rockfalte, daß ein Anderer gar nichts mit ihm anzufangen tsuu'.t. Man gewöhnt sich bald an da Bes lere, Niemand wunderte sich heule weh über Emma'S veränderte 'L?es?n. Nie mand dichte daran, daß e jeanl ander erden könne. Am Palmsonntag war eS. Schon in der vorhergehenden Woch halte da große Reinmachen stattgefun den. Die große Wäsche war auch vor über. Da, am PUmIonntaq nach ictjm der Braten und die süße Speis waren ausgezeichnet gewesen, nur war Emma auffallend still und gedankenvoll , da erhob sie sich und sagte feierlich: Also. Herr Rath, ich gehe am näch ften Samstag. Den Kuchen backe ich schon vorher; die farbigen Eier mach ich auch. Elli kann sie dann am SamS tag Abend verstecken. . . .' Ihre Stimme brach. .Wohin wohin ollen Sie gehen Emma i" .Zu meinem Bruder, Herr Rath Buch führen und die HonneurS machen Meine Schwester kann sich wegen des kleinen Kindes dem Geschäft nicht ld men. ES ist schon lange abgemacht, ich wollte nur nicht unter der Zeit gehen sondern meine Zeit abdienen; ich hatte ja ge azt: zu Ostern, Herr Raih!' Sie waren Alle ralhloS, sprachlos mit Ausnahme Rudi'S, der vergnügt lächle und jauchzte. Er erstand rnchiS davon. .Aber, Emma, Sie machen doch nur spaß!' .Herr Rath, ich hatte S Ihnen doch gesagt, zu Ostern!' .Ich hab'S nicht geglaubt.' .Dafür kann ich nichts, Herr Rath ich weiß auch nicht, warum Sie es nicht geglaubt haben. Freilich, ich habe lang. Zeit gedacht, nur wie die Selige komm ich aus dem Hause' sie sah danach gar nicht aus, die stattliche Emma , ader die Verhältnisse haben sich doch geändert. Die Kinder 'wachsen mir über den Kopf, ste vrauqei mt$ nicht mehr, auger Rudi, mein Ruder!.' Hier stockt dr wohloerechnete Redestrom. Elli hatte einen TodeSfchreck bekom men. Ohne Emma'S Hilfe würde ihr Teppich nicht fertig. Auf Mittwoch nach Ostern siel Papä'S Geburtstag. Und überhaupt ohne Emma ging'S nicht. DaS war letzt ihre beste Freundin, ihre Ver traute. Mit Jenny hatte sie sich ent. zweit. Sie. Elli, hatte zu sehr trium phtrt über ihre Fortschritte am Teppich. Armin ader bekam morgen, Montag, sein Zeugniß. Es war ja im Ganzen nicht schlecht. Nur enthielt eZ eine un angenehme .Anmerkung', die mußte Emma dem Papa beibringen. Und über Haupt, Emma durft nicht gehen. Er tauschte einen Blick des Einverständnisse mit feiner Schwester. Elli warf sich chluchzeno teinma an den als. .Ach, Fräulein Emma, warum wollen Sie denn gehen! ES ist schlecht von Ihnen ich habe Sie doch gar nicht mehr geärgert. Sie können eö in meinem Tagebuche nachlesen ich kann ohne Sie gar nicht mehr lesen.' Auch Armin wollte etmaZ sagen, aber eS ging nicht. Er schnitt nur ein sonder, bareS Gesicht. Rudi merkte jetzt, daß etwas vorging, und begann zu plärren. Der Rath ttanv auf. .Sie haben sich uns so ganz unent behrlich gemacht, Fräulein Emma, daß ich nicht begreise. . . .' .Ja, ich wollte ein gutes Andenken hinterlassen. .Aber das ist ja ganz niederträchtig von Ihnen, Emma! Sie wollten S ur.S also recht schwer machen! Sagen Sie die Wahiheit gehen Sie irklich zu Ihrem Bruder?' .Ja, er rwartet mich. Fieilich ich ich hatte (3 mir auch leichter vorgc stellt. .Weißt Du was, Papa,' sagt Elli resolut, .ich möchte Emma zur Mama und Armin möchte auch. Wir haben uns schon verabredet. Armin schnitt ein ganz komisches Ge stcht, aber er widersprach nicht. Der Rath hatte sich verfärbt. Er hatte sich schon öfter gedacht: .Emma Hass auf mich abgesehen,' und der Ge danke war ihm nicht abschreckend ge. wesen. .Elli hat ganz recht, liebe Emma, sagte er muthig. .Wollen Sie eS sich nicht bis Samstag überlegen? Wenn Sie dann noch sagen: .Ich gehe' so gehen Sie tn Gottes Namen. .Ich muß eS mir wirklich überlegen, Herr Rath ' stammelte das Mädchen. .ES ist zu viel Glück auf einmal. Aber ich fühle mich heute dessen nicht ganz un werih. Es war doch wohl gut, daß ich damals zu mir selbst sagte: .Ich gehe-... Komm', willst vu mich reiten fetzen? Von Graf Günther Rosenhagm. Bei dem LiebeSmahl ging eS, ml immer, lustig her. Jung und au, Bor gesetzte und Untergebene hatten sich an der festlich geschmückten Tafel versam melt. Heilere, fröhliche Scherzworte gingen von Mund zu Mund, die Regi, mentSmustk ließ munter Weisen ertönen, die Gläser wurden eifrig geleert und die Zahl der Sektflaschen vermehr! sich mit erschreckender Geschwindigkeit. Wie immer bei solchen Gelegenheiten hatten sich auch heute die guten Freunde und die einander besonders nahestehenden Offiziere gruppenweise zusammengesetzt, und wohin man hörte und sah, überall Gelächter und freudestrahlende Gesichter: denn die schwerste Zeit des Dienstes, das Manöver, war beendet. Wochen müh samer, rastloser Arbeit waren vergangen, gestern war daS Regiment in feine Gar vifon zurückgekehrt, und wie der Deutsche nun in Mal ist: freut er sich, so trinkt ,r An wer Ecke der hufeisensörmig ge reckten Tafel ging ei besonders lebhaf: her. .Gott sei Itenf," sagt ein etwas wohlbeleibler Offizier, .Gott fei ewig Dank, daß wir wieder zu Hause find! Wenn man, wie ich. seire , weihn Seit Pfund wiegt, so ist S wahrhaftig kein Vergnügen, sechs WoSen lang t!z lich acht Stunden per peilen apostu lorum durch t)U Gelände zu ziehen Als ich noch in Dingsda in Garnison stand, durften wir Aelteren uns wenig ften och ein Pferd in da MavSoer mitnehmen; aber hier ist e ja gräßlich I Ja, wenn man noch reiten dürfte!' .Hurrah, Hazea zu Pferd!' ,Ra, Hagen, der arme Gaul!' .Sie fallen ja doch gleich wieder her unter,' so tönte e von allen Seiten. Würdevoll reckte Hazea sich empor. Wie sein berühmter Ahn überrag! r die ganze Tafelrunde um Haupteklänge. .Thoren,' sprach er, .Ihr wagt Z, Euch über mich lustig zu machen? Hak ich Euch nicht erzählt von den großen Touren, die ich zu Pferde unternommen, von den schönen Gäulen, die ich besessen habe? Lacht nur; zu Fuß, da weiß ich nehme ich es mit Keinem von Euch aus Aber komm', willst Du mich reiten sehen?' wandte er sich plötzlich mit Percy ö Wor ten an die ei staunten uhscer: .komm willst Du mich reiten sehen?' Wenn ich zu Pferd bin, dann will ich schwören, ich liebe Dich unendlich!' Einen fast drohenden Klang hatt seine Stimme angenommen und sein großen Augen schauten verächtlich im Kreise um her. Einen Augenblick schwiegen Alle on Neuem rief Hzgcn herausfordernd .Willst Du mich reiten ehen?' .Ja. ja. gemch! Was gilt die Wette. daß er doch nicht reitet' .Ich wette fünfzig Mai!.' .Und wie viel, daß er 'runter fällt?' .Hundert Mark.' .Gut, abgemacht! Hagen, wollen Sie mein P erd?' .Ich kann Ihnen ein famose Thier empfehlen, sromm lammfromm so schwirrten die AuZrufe durcheinander. Unbeweglich, als wenn ihn die Sache überhaupt nichts anginge, saß Hagen da Als aber der Lärm zu groß, die Wet ten zu unsinnig wurden, erhob er sich in stiiier ganzen Größe und sprach: .Wir werden reiten! Glaubt Ihr, ein Hagen hätte Angst vor einer Mähre?' Der Ritt wurde endgültig beschlossen; Hagen verpflichtete sich, aus einem Pferde, daS zu stellen erden Kameraden überließ. das aber keine heimtückischen Mucken haben durfte, nach dem etwa ein Stund entfernten Dorfe Z, zu reiten und dort eine Postkarte an das Regiment einzustecken, Gegenstand der Wette war ein solennes Frühstück. Der Tischälleste wünschte gesegnete Mahlzeit. Die Lichter wurden auf den Tisch gestellt, Cigarren herumzereicht und damit die letz! schranken für eine aus gelassene Heiterkeit weggeräumt. Die Wogen der Freud und Lust gehen immer hoher. Die Musik spielt flott Walzer. in den Nebensälen haben die jüngeren Kameraden sich umfoßt und tanzen wie toll; wieder andere, ernsthafte Männer haben sich zu einem seßhaften Trunk ver einigt und sind von blauen Dampfwolken eingehüllt. An einem kleinen Tisch in der äußersten Ecke des großen aaleS, ganz allein mit der schonen Wiltme Ciiquot, saß in Offizier, den schweren Kopf in die Hand gestutzt, starr vor sich hm blickend es war Hagen. Wie Ver suche, ihn der Einsamkeit zu entreißen, waren vergebens, aus alle Aussorderun gen lallte er schließlich nur noch:, Komm' willst Du mich reiten sehen?' Em undefinirbareS, ungemüthliches Gefühl halte sich feiner bemächtigt. War eS Furchl? Pah. ein Hagen fürchtet sich nichi! Wovor auch? Vor dem Ritt am nächsten Morgen Gewi nicht! Lieber aber wäre S ihm doch, wenn er nicht nothig halte, das Pferd zu U- steigen. Denn daß er ein miserabler Reiler war, wußte Niemand besser als er selbst! Seit feinen Kriegsschuljahren hatte r keinem Thiere sein kostbares eben anvertraut, und das war nun schon zehn Jahre hcr! Zehn lange Jahre! Ob er sich wohl noch im Wattel halten würde, ob er wohl noch eine Ahnung von der Zügelhaltung hätte? Welchen Zügel gebrauchte man, die Trense oder die Kan dare? Oder gar beide? Und menn ihm ein Unglück pajsiite? Die Blamage, der nie versiegende Spott der Kameraden, wenn er herunterfiele! Aber wie kam r auch nur auf den Gedanken, so zu re nommiren? r schaute trübe lächelnd in sein ChampagnerguS; fand r darin viel leicht die Antwort auf seine Frage? Der nächste Morgen war für Hagen dienstfrei. Mit einem Kopf gewiß so wüst, wie der deS Kämmerers Spazzo nach seinem Gesandtschafts, Ritt, lag er halb wachend, halb träumend in feinem Bette. Er hatte das Gefühl, als wenn ihm heute twaS Großes, etwas Beson dereS bevorstände. Aber aö? Er konnte flch gar nicht darauf besinnen! Da Sff nele sich die Thüre feines Schlafzimmers und herein trat der Adjutant. .DaS ist a famos, daß ich feie noch treffe! Ich habe zufällig in . zu thun kommen Sie rasch, ich habe mein Pferd unten das Ihrige ist auch be reitS da, wir reiten dann zusammen hinaus.' Reiten, das war eS l Mit Centner. last siel eS ihm auf'S Herz aber was machen? So schnell sein Kopfschmerz eö ihm erlaubte, stand er auf, zog sich zum größten Erstaunen feines Burschen hohe Stiefel an, befestigte sogar auf Zu- reden seine Kameraden ein Paar ver rosteter Sporen an den Hacken und folgte schweren HerzenS dem Voran. chreuenden. .Vielleicht geht daS Pferd ruh!ger, wenn es mu einem anseien zusammen ist,' war feine stille Hoffnung, als r1 vor dea, ungeduldig mit den Huen scharrenden Thiere stand. ,Q:e komme ich nur hinauf?' Tz machte ihm viele Sorgen. Alle Ler. suche, den Fuß ilt ,um Sleiadügel u heben, waren oezqebenS. .Ich habe mir doch in diesem Kino ver einen bösen RheumaliSmus geholt, Sie thälen wirklich ein gute Werk wenn Sie bei dem Commandeur 'mal in guie Wort für mich einlegen würben könnte in Commando gebrauchen,' wand! er sich oereirlunzSooll lächelnd an seinen Begleiter, der schon IZaft zu ipseroe ,ag. Plötzlich öffnete sich die HauZlhüre. un cit Wiriy'.n tr aten Mit einem kleinen Küchentritt. .Nee, Herr Lieutenant, da kann ich niiZt mehr mit ansehen, wo Sie sich ab q iaien müssen; kommen ie man, sieht ' la Kkiner.' Hagen stieg vorsichtig die Stufen em por, stellte den Fuß in den ÄZgel und saß einen Augenblick später wirklich im Sattel. Zuerst ging ganz gut, das Pferd war ruhig und fromm, e wollte stch rst an di schmer Last gewölinen außerdem ritten sie noch im Schritt auf L ,5!r.-t ' vem iiBgenprianer. vagen athme!, ekliichtert auf; eS schien ja wirklich ein selten vernünftiges !- ?:i :rr . i-i w - u tyier zu inni iüii wou:e r noiz sein, wenn er nicyr berunternele. wenn.., .Aber, Hagen, wag ist denn eigentlich 103 1- HagenS Pferd macht inen großen ay, ver eriqrocrene Netter griff mit beiden Händen räch dem Stadkoffizier jugei, oem Valketknopf. Der Angst schweiß trat ihm auf die Stirne. .Ich glaube, ich habe das Thier soeben mir sin poren veruyrr,- agie er ent schuldigend: .ich halte solch' starkes Neigen im recyken Beln. Langsam näherte man sich der Chaussee. .Kommen Sie, lassen Sie un inen ordentlichen Trab machen; dabei verlieren te Koplfchmerz und Rheumatismus Aber. Bester, traben Sie doch englisch; das hält der Gaul bei Ihrem Gewicht ja ont nicht aus.' Der Unglückliche gab sich Mühe, der Aufforderung nachzukommen; er faßte die Zügel fester, fctzte sich in den Sattel zurecht, kam dem schon durch den unruhf gen ,y letnes metlers nervös gemorvel neu Pferde mit beiden Sporen in die Seiten, und tn riesigen Sätzen ging der Gaul durch. Alle Versuche, zu halten, waren vergeblich; so ging S die Chaussee entlang bis an das Dorf, Erschrocken flohen die Kinder davon; laute Kluczen und Schimpfen tonte hin ter ttzm her, IS er einen Kinder wagen, oer gluilicherwetje teer war, über den Haufen warf immer schnei ler flog er vorwärts. Endlich lag das Ziel seines RitteS, daS Wirthshaus, vor ihm; aber was war das? Standen nicht zwei lachende Käme raden vor der Thüre? .Und wenn ich dir Satan das Maul en'iiwei reiße, st' sollst du!' Er gab ine Sekunde mit den Zügeln nach und riß sie dann mit furchtbarer Gewalt zurück. Da gab eS einen Krach der KandarewZüzel riß, Hagen verlor das Gielchgemtcht und jagle dem Thiere beide Sporen tn die Seiten. Einen Augenblick später lagen Roß und Reiter am Boden, und der wild emporstrebende Gaul schlug seinem Peiniger derartig mit dem Hufe gegen die Schulter, daß dieser die Besinnung verlor. DaS war freilich ein trauriger Aus gang der Wette. Aber als Hagen nach einigen Wochen gene en das Ca tno It trat, unterbrach er den stürmischen Jubel über das Wiedersehen mit Un ruhig be haupteken Worten: .Was wollt Ihr, tnderk Die Wette habe ich doch gewon nen! Nicht ich, sondern der Gaul stürzte; in der Luft stehen bleiben mochte ich nicht also bezahlt Ihr das Früh stück!' ßin üöerssüjstgcs Heschcnli. Benedicle Naubert, geborene Heben streit, eine jetzt vergessene Schriftstellerin, mußte ihre iitcrarifchen Beschäftigungen und Erzeugnt e vor ihrem Bater sorg faltig verbergen. ES gelang ihr dies auch, big der alte Hebenstreit eines fchö nen Tages aus der Weygand'sche Buch Handlung in Leipzig ein Buch mitbrachte und seiner Tochter mit den Worten über reichte: .Hier schenke ich Dir, weil Du doch immer gern über Bücher sitzest, ein für junge Mädchen höchst lehrreiches und recht nützliches Werk.' Sie schlug das Titelblatt aus nnd erblickte zu ihrem größten Erstaunen ein Erzeugniß ihrer eigenen Feder: Walther von Montbary Leipzig 1786. Dieser langst vergessene Roman machte in jener Zelt allgemeines Aufsehen und uuide die Ursache, daß der strenge Vater sich den literarischen Neigungen seiner Tochter nicht eiler widersetzte. Kumor der Zeit. Auf einem WohlthätigkeitSbazar in Berlin verkaufte kürzlich eine bildschöne, gefeierte Schauspielerin Chocolade, na, türlich sür einen sehr hohen Preis. Ein Herr, der sich früher angelegentlich um di Gunst der Dame beworben, aber sehr brüsk zu Gunsten eines GeldbaronS ab gewiesen worden war, näherte sich dem VerkaufLftand der schönen Künstlerin und fragte nach dem Preise einer Tasse Chocolade. .2 Mark,' erwiderte die liebenswürdige Verkäuferin. Der Herr bezahlt. Aber bevor die Dame ihm die Tasse giebt, führt sie dieselbe an ihre Lippen. .Jetzt kostet sie 10 Mark,' agke ste daraus. Der Herr zieht daS verlangte ZehnMarkStück aus der Tasche, überreicht eS der Dame und sagt: .Hier, mein angebetetes, schönes Kind! Nun bitte ich aber auch um eine reine Tass!' , Per xvtijt' ti ja. Ein eifriger Schullehier hat! seiner Klasse eben auseinandergesetzt, daß die Welle vom Schak stamme, und darau Decken, Iuchstoff u. dcrgl. hergestellt würken, ur.i bei filtern Wetter warm zu hallen. Da ihm der kleine Willy nicht aufmerksam genug gewesen zu sein schien, richlele er einige Fragen an diesen. .Nun, Willy, sag' einmal, woher kommt also die Wolle?' .Vom Felle d Schafe, Herr keh rer,' antwortete der Kleine prompt. .Und was hab' ich Euch weiter er. klärt?....' Willy konnte nicht antworten. .Nun, woran iii denn da gemacht?' fragte der Lehrer, die Tuchöeinkleider de Knaben anrührend. .Aus dem Großvater feinen alten Höfen, Herr Lehrer I' Rindischer Trost. .Ja liebe Elfe. Du hast schon ein recht alte Mama!' .Aber liebe Mama. Du bist ja noch gar nicht so alt Du siehst nur so aus.' Eifersucht. Frau A: .Sehen Sie nur, wie auf geblasen Frau Prahlmeier heute wieder thut.' Frau B: .Ja, si benimmt sich ge, rade als ob sie allein das Capital gerettet hätte.' Alte Schneioerfchvlden. Erster Student: .Wollen uns doch dort die junge Dame auf der Bank in wknig näher ansehen!' Zweiter Student : .Mach' keine Dummheiten! DaS ist ja die Tochter von unserem Schneider!' vraftisch. A (auf dem Balle, höhnisch) : .Nun, lieber Freund, wie tanzt denn die dick Frau Commnzienräthin?' B: .Schauderhast I eine feuer feste Kasse Nr. I I' Ein Schlaumeier. .Du, HanS, warum gibst Du denn heut' Deiner Sau gar nix z' fress'n?' .Ja weiß,', Sleffel. dös hat fein' eig'na Grund : Mei' Sau krteagt immer an ein'm Taa aar nir 'irklfkn. nnd .... -a g . n am andern was nur g'rad' Ins Vieh 'eingeht... weißt', damit i' a schön'S durchwachsen'S Fleisch krieag: immer a v :ai c ... s. : .i. - Linti ui i i cii min iiuaiyci iirver u i mager !' A us dem cöerichissaal. RechtSanwalt (nach einem u: bedeuten den Streit, Proceß): .Zum Donnerwet ter ! Fünfeinhalb Stunden darf ich mich wegen so einer Lappnlie da hereinsetzen und die schönsten R a u b m L r der muß ich stehen lassen !' Gut zu haben. Frau A: .Was meinen Sie. soll ich die beiden Fräulein Müller in Kost neh. mtai Frau B : .Ganz entschieden, denn sie sind beide sehr gut zu Haien ; die älteste lebt vom Widerspruch und die zweite ver, schluckt immer die letzten Silben!' Vrohung. 'Der kleine Franz will beim Mittags tisch absolut keinen Spargel essen. Warte nur', sagt die Mama, .wenn Du Soldat wirst in der Kasrn lernen sie Dir schon da Spargtlksstnl' Immer der Gleiche. Abraham Leoy liegt in einem Kranken HauS ziemlich schwer darnieder. Der jugendliche Assistenzarzt untersucht ihn, ordnet daS Nothwendige an nnd geht dann an die anderen Betten. Leoy folgt ihm mit den Blicken, un) ihn vom Kopf bis zum Fuß musternd, ruft er endlich : Herr Doctor l Dieser dreht sich um und fragt den Kranken nach seinem Begehr. .Ich möcht' Ihnen noch was sagen!' .Aber ich habe te ja schon unter sucht', entgegnet der A'tt. .ES wir' 'was fehr wichtiges I" .Nun, dann sagen Sie eS schnell !' .Aber so vor alle Leut'I?' .Herr Levy, wir haben hier keine Ge heimnisse vor einander!' Herr Doctor, ich y a l e' Par ti for Siel' Unerroartete Wendung. Frau : .Ach, sieh' doch, Gustav, diese herrlichen Brillanten z dieses Blitzen, dieses Feuer die Augen thun Einem förmlich davon weh I' Mann: .Da hast Du recht gh'n wir weiter!' Fatal. A : .Warum ist denn die Verlobung des Professors zurückgegangen?' B ! .Nur wegen seiner schrecklichen Zerstreutheit. Will er da seiner Braut eine Schachtel mit einem schönen Rosen bouquet senden, vergißt aber schließlich das Bouquet hineinzulegen und schickt blos die leer Schachtel mit der Inschrift: Dein Ebenbild!' Guler Rath. Altr Arzt : .Sie meinen also, das Glück meiner Tochter sei tn Ihren Hän den gesichert?' Junger Arzt : .Ich weiß, daß ste mich liebt, und ich kann auch nicht ohne st leben.' Alter Arzt : .Nun. Sie sind ein iun ger Mann von gutem Charakter; ich gebe Ihnen meine Zustimmung, doch nur unter inr Bedingung.' Junger Arzt : .Und die wäre?' Alter Arzt: daß. wenn sie krank würde, Sie davon absehen, Ihre Frau selbst zu kurirenl'