?e, s -'-"-n.?., Das reibe Vxd)". Vi ?llrea un J'fv:änb!t;i; Itr na:r,b",: idjcn fleoaluiion. i'ort . t. Rlfp'a. Die Schreckensherrschaft von 1792 bi 1794 wirb in der Geschichte olä ein Schandfleck der französischen Nation ge brandmarkt. Dir Lehr ,r 00n fctn Ursachen unb Wirkungen bietet wohl nirgend! treffender Beweise, all in der Verfolgung der zahlreichen Lmzelheiken. die den Prolog zu diesem Trauerspiel bildeten. Die Episode, die wir im Nachflehenden schildern wollen, kann all eine der lehrreichsten dieser Einzelheiten gelten. In der constiiuirenden ZZationaloer sammlung zu Pari, au deren Scheoß die bewegenden GZHrungSstoffe hervor gingen, tauchte zu Ende November 17k? da Gerücht auf. eS eristire eine aeheime Liste der königlichen LuSzaben. die mit ihren Posten ganz frappirende Lichteffekle auf die Hof und NegierungSw'.rthfchaft zu werfen geeignet fei. Der Jznsenist Armand Gaston Camu (Advokat der französischen Geiftlichkeii. Beiralh d Fürsten Salm Salm und de Kurfülsien von Trier), ein Ehrenmann im vollsten ginne de Worte, war i, welcher der Versammlung auf die Spur jenes Ver zeichnifse half, da man nun um jeden Preis zu sehen wünschte. Ihm war be kannt, daß alle die Penstonen und .Ehrengeschenke", aber welche die ab scheulichsien Gerüchte umliefen, in dem sogenannten rothen Buch" genau regi stritt waren. Er beabsichtigte ansang? die Einsicht in diese berllchtigte Buch nur zu dem Zweck, die Mchmirlhschaft de Penstonkwesen aufzudecken und zu bekämpfen, ohne Ahnung von der Trag weite der Enthüllungen, die aus den Blättern des .rothen Buche?" hervor, gingen. Die Nationalversammlung beschloß also, den Finanzminister Necker, in dessen Verwahrung sich da rothe Buch befinden sollte, zur Herausgabe desselben zu ver anlassen, worauf e durch Drucklegung dem öffentlichen Urtheilt unterbreitet werden sollte. Aber hier stieß man auf schier unüberfleigbare Schwierigkeiten. Anfang? leugnete der Minister über Haupt die Existenz diese Buche, al ihn aber der hartnäckige Camu an der Hand unwiderlegbarer Beweise von der Wahr heit überführte, suchte er Ausflüchte der lächerlichsten Natur. Bald behauptete er, da Buch befände sich im Privatarchio de Königs, bald sollte e wieder in Händen von Beamten sein, die eS in 8er tust gerathm ließen u. s. m. Aber alle diese Ausflüchte scheiterten an der uner bittlichen Zähigkeit Camu', der nicht nachließ. Zudem waren wohl die Vor wände deS Ministers durchaus nicht dar nach angethan, die einmal rege gemachte Wißbegierde der Nationalversammlung zu beschwichtigen. Man begehrte mit immer wachsender Energie die Bekannt machung deS rothen Buche. Al letzten, allerding sehr schwachen HoffnungSanker gebrauchte Neckn schließ lich die hinsällige Ausrede, der Druck de Buche würde ganz ungeheure Kosten verursachen, die in keinem Verhältniß zu der Bedeutung seine Inhalts ständen. Aber auf diese Ausflucht fehle CamuS seiren schlagendsten Trumpf, indem erder Versammlung eine Tage ankündigte, Laß der Buchdrucker Baudoin sich erboten habe, die angeblich so kostspielige Druck legung umsonst zu besorgen. AI diese Anerbieten einstimmig an genommen wurde, konnte Necker da rothe Buch nicht mehr zurückhalten. Aber er verzögerte die Auslieferung un kluger Weise noch durch allerlei Mittel, chen, bi sich endlich am 5. März 1790 au dem Schooß der Nationaloersamm lung eine eigene Commission unter dem Vorsitze Camu bildete; die lediglich die Untersuchungen über da rothe Buch zu leiten hatte. Necker schützte Krankheit und alle Mögliche vor, die unausbleib liche Auslieferung der fo heiß begehrten Ausgabenlifte hinauszuschieben, wag ijin irklich noch für die Frist von zehn Ta gen gelang. Endlich am 5. März konnte CamuS da rothe Buch der Nationaloersamm lung vorlegen und in Druck geben. Ludwig XVI. hatte aber die Bcdingung gestellt, daß die Ausgaben, die noch in der Regiecunzszeit seine Großvater undVorgänger, Ludwig XV. zurückditir ten, gezeim bleiben sollten. Obgleich eine solche Pietät einem Monarchen wie Ludwig XV. gegenüber nicht gerecht fertigt war, achtete doch die Nationuloer sammlung den königlichen Wunsch und ließ die Blätter, welche die geheimen Ausgaben de verstorbenen König auf, wiesen, mittelst weißer Papierftreifen überkleben. Da rothe Buch präsentirte sich als ein in rothen Maroquin gebundener Fo liant, der 232 Blätter umfaßte. Die ersten 10, die eben noch Notizen auS der Zeit Ludwig XV. enthielten, wurden verklebt. Die folgenden 32 Blätter ver zeichneten die Ausgaben Ludwig XV. die übrigen waren leer. Anfangs April ging da B-ich endlich au der Druckerpreffe hervor. Die ganze Nation sah der Veröffentlichung mit be greiflicher Spannung entgegen. Camille Deömoulin, der ,GeneralProcurator der Laterne", wie er sich selbst nannte, schrieb damals in der No. 21 feiner ,Re. volution de France et la Brabant": .Wir haben endlich da rothe Buch Der Pensionsausschuß hat endlich die siebe Siegel gelöst, die e verschlossen, und die furchtbare Weissagung de Pro pheten: Du sollst nicht einmal ein Fei genblatt finden, um der Welt Deine schmähliche Nacktheit zu verbergen," ist in Erfüllung gegangen. Man wird Deinen Aussatz erblicken und Dir das Schandmal aufbrennen, daß Du ancien regirne" verdiknstl Wir haben das rothe Buch!" Gleichzeitig erschien in dem Journal Lau'la'.o!' .Revolution de Pari' eine Äx?str?xhe, d:e zu charakteristisch ist, um sie hier zu üdergehea. Da hieß ti unter Andtinn: .Zeit den letzten Regierung jähren Lud jig de Fünfzehnten und der Thronbesteigung Ludwig de LechZzehn ten ist da Elend de französischen Pol ke immer größer geworden. In den Städten verbarg ein sinnloser Luru, der fast alle Klassen der Beoölke, rung veidarb, nur notdürftig die gräß liche Armuth. Die Bauern in der Nähe der Städte waren von allen Lastern der letzteren angesteckt und nur von Hab und Raubgier statt der Arbeitslust beseelt. In den Provinzen aber lebte da Land volk in zerfallenen Hütten, in Lumpen und vhie menschenwürdige Nahrung. Nächst den Bauern hatten die Soldaten da jammervollste Loo zu ertragen. Die Haup:ursache dieses allgemeinen Elend war die geradezu wahnsinnige Lerschwen dung und Genußsucht de üppigen Hose, wo Buhlerinneii, sxeichelleckende Schranzen und vergnügungssüchtige Ne rone um den Preis der Ehrlosigkeit und der Verworfenheit stritten, wo jede Ver gnüen die Ruhe einer Million Menschen kostete, wo Gold da Verbrechen und da Verbrechen Gold erzeugte, und wo da französische Volk weniger galt, al ein Rennpferd oder sonst ein Spielzeug könig licher und hochadeliger Personen. Seht in da rothe Buch!' Da wurden unglaublich: Detail ent hüllt und e kamen Geschichten au den im rothen Buche verzeichneten Zahlen zu Tage, die eine gewissen höhnenden Hu mor nicht entbehrt hätten, wenn nicht ein Abgrund der Schändlichkeit dahinter aufgegähnt wäre. Und wa mögen nun erst die verklebten Seiten enthalten haben? Die Summt der Pensionen und Ge schenkt, die der Hos von 1774 bi 1789 verausgabte, betrug 227,985,517 Liore. Aber da war noch nicht im Vergleich mit der Art und Weise, wit diese Mlllio. nen vertheilt wurden. Die beiden Brüder de Köniz, der Graf von Provence (nachmals Ludwig der Achtzehnte) und der Graf von Artoi (nachmals Karl der Zehnte) bezogen jeder eint jährliche Apanage von 8,240.000 Liore, ein Taschengeld, mit dem sich allenfalls hätte auskommen lassen, aber dem war nicht so. Im rothen Buch stand e deutlich zu lesen, daß der Graf von Artoi in der Zeit von 1783 bi 1787. also in vier Jahren, einen Zuschuß von 14, 50,000 Liore erhalten hatte. Auch der zweite Bruder, der Gras von Pro oence, brauchte in derselben Frist außer seiner Apanage 13,824,000 Livres. Noch ertraoaganter waren die .Dou crnrfl", mit denen die Hofschranzen be dacht wurden. Man war sogar so schäm le genesen, den Zweck dieser Gratisika tionen ganz unverblümt neben die ein zelnen Posten zu schreiben; da rothe Buch war eben nicht für die Blicke Unbe rufener bestimmt. Da standen Tausende verzeichnet, die man dem Chevalier von So und So al Ertragehalt für .kleine Dienste" bewilligt hatte. Ein Günstling erhielt eine halbe Million zum Ankaufe eine Gute, das ihm gefallen; ein An derer bekam Unterstützung zur Führung eine Erbschasts-Prozesseö; wieder An 'dere, um sich .Chargen kaufen zu können", wie es öfter al einmal im rothen Buche hieß. Ja, man hatte sogar .Ehrenworte" gekauft und belohnt. Ein zelne Posten waren geradezu klassisch. Da stand z. B. zu lesen, daß'der Polizei, Generallieutenant Sartim 200,000 Liore erhalten hatte .zur Bezahlung feiner Schulden". Dieser Sarline war, beiläufig gesagt, der famose Po, lizeipräfekt, der die Spielhäuser eing? führt und da Briefgeheimniß aufgehoben hatte. Die Gräfin Louise Marie Albany be, zog al die Gattin de täglich bi zur Sinnlosigkeit betrunkenenPrinzenEbuard Karl Stuart eine JahreSpenflon von 60. 000 LivreS, obgleich sie selbst einer der reichsten AdelSsamilien angehörte. Leute, die von Hau au schon über ungeheure Einkünfte verfügen konnten, sackten JahreSpenstonen von 120,000 bis 150,000 LivreS ein. Die Familie Po lignac entnahm der Staatskasse jährlich mehr als 700,000 LivreS; die Familie NoailleS fast zwei Millionen. Ebenso bezog jeder Prinz außer den Renten sei neS Prioatoermözen eine jährliche Staatssubvention von durchschnittlich 2j Millionen LivreS. Ein Herr DesgaloiS de la Tour erhielt gleich drei Pensionen im Gesammtbetrage von 22.720 LivreS und zwar für dreierlei Verdienste: erstens als erster Präsident und Intendant"; zweitens ,al Inten, dank und erster Präsident"; und drittens für dieselbe Stellung. Der Marqui d'Äntichamp bezog vier Pensionen. Die erste .für die von fei nem verstorbenen Vater geleisteten Dienste", die zweite edendafür", die dritte .ebendeshalb' und die vierte .ebendeswegen". Ein italienischer Prinz erfreute sich gleichfalls einer vierfachen Pension, die sich folgendermaßen vertheilte: die erste .für feine Dienste als Oberst"; die zweite .für seine Dienste al Oberst"; die dritte .für seine Dtenfte als Oberst"; die vierte für feine Dienste als NichkOdcrft". (Wörtlich : "Pour ses servier comrne non-colonel".) Was mögen da wohl für Dienste gewesen sein, die sich hinter dieser geheimnißoollen Bezeichnung ver bargen? Sehr charakteristisch ist der Titel, unter dem der Generalanwalt Joln de Fleurrz eine Pension bezog: jährlich 17,000 LivreS .weil er seine Stelle an seinen Sohn abgetreten hat". Der H?f-Fr!seur Ducrot erhielt eine lebenslängliche JahreZ-Pension von 7000 LivreS .weil er daS Töchtcrchen dS Grafen Artois frisirte". Da ist gewiß ein brillantes Honorar, um so mehr, wenn man in Betracht zieht, roa? con statirt ist, nämlich, daß eben diese Töch lerchen de Grasen Artoi bereit so früh starb, daß e überhaupt noch keine Haare halt. Außerdem gab e noch Pensionäre, die nicht nur unter ihrem eigenen Namen, sondern auch unter dem ihrer Frauen, Kinder, Brüder, Schwestern und der übrigen Sippe ungeheure Renten ein heimsten. Andere, wie z. B. die Mar quise de la Force, bezogen ihre Pensiznen wunderbarer Weise fort, nachdem sie schon längst gestorben waren. Einer der unverschämtesten aller hab gierigen Blutegel mar aber unstreitig der Kriegsminister Philippe de Segur, der neben seinem gewiß nicht unbeträchtlichen Solde und den mannigfachen .Ehrenge, schenken", mit denen ihn der König über häufle, für sich und seine Familie jährlich 98,622 LioreS bezog. Unter seinen elf Kindern waren nach seiner Angabe zehn verdiente Offiziere, die sich bei genauerer Prüfung als Mädchen herausstellten. NichtSdesto weniger wmde ihnen aber die Pension nicht im Mindesten geschmälert. Als der brave Kriegsminister im Jahre 1737 feine Demission gab, verlangte er om König noch verschiedene Kleinigkeiten: ein erbliche Herzogthum, ferner nebst feinen bisherigen Bezügen eine JahreS xension von 60,000 LivreS für sich und 15,000 für seine Kinder, und schließlich noch 50,000 Liore um seine Schulden zu bezahlen. Da rothe Buch erbrachte den Bewei, daß ihm diese bescheidenen Wünsche auch thatsächlich vollständig er füllt wurden. Wie eS sich eigentlich mit dem .großen" Charakter deS wackeren Mirabeau, diese angebeteten VolkSlribunen, verhielt, da von gab da rothe Buch auf feiner 25. Seite eine interessante Ausklärunz. Außerdem, daß er eine jährliche Sud venlion von 200,000 Liore bezog, er hielt er 1776 für da Manufcript seine berühmten Werke Essai ur les lettrea de cachet" 50,000 Livre. und im Jahre 1789 195.000 Liore für ein Ehrenwort: .die Pläne der National Versammlung zum Scheitern zu bringen." E war natürlich nicht vollständig zu vermeiden, daß ein indikcreter Blick unter die Geheimnisse drang, die durch die er wähnten Papierftreifen im rothen Buch verdeckt werden sollten. Er enthüllte eine noch entsetzlichere Geldgier und Cor ruption unter den oberen und obersten Schichten der französischen Gesellschaft, als die offen vorliegenden Blätter. 2lvancirt. Humoreske von HanZ Leiter. Den Humor, den kleinen listigen Schalk von der Straße, au dem Ball saal, au der Dienerkemenate, wir ken nen ihn genügend, er macht die Moden mit, er paßt sich dem Geist der Zeit an und verdirbt mit ihm. Aber nein; wir wollen ihn anderwärts zu sinken ver suchen, in natürlicher Reinheit, umge schminkt, unbeleckt von der Glasur der Etiquette, des faden GeckenthumS. Wir müssen hinaus, in die Natur; auf dem .grünen Rasen", da sehen wir ihn seine lustigen, harmlosen Sprünge machen; eS thut un wohl sein heiteres Gesicht zu sehen im Gegensatz zu den vor Geldzier funkelnden Menschenaugen. .Hebt mich auf." ruft der kleine Kobold, .ich will Eich das Leben erleuchten und die trüben Gedanken verjagen." Aber, besindet sich der Kobold des .grünen Rasens" nicht eben erst recht im Gewühl und Getriebe der steifen, blan ken Salonwelt? Gewiß, ja; indessen dient der grüne Rasen nur diesem seinen Wucher, ist er nur ein Rennplatz, wo Pferde um die Wette und Menschen Wet ten rennen! Auf grünem Rasen vergnügt sich die Jagd; auf grünem Rasen aber auch spielt der .Krieg im Frieden", da Manöver. Wir sehen die Reihen der Soldaten marschiren, fechten, ererziren; wir sehen da Bivouak, sehen die Fanale, welche den Kessel erwärmen und ihre Gluth mit rothem Glanz auf die braunen Gesichter der Krieger werfen. Da läuft auch er herum, der kleine Kobold; wir erkennen ihn an der Schellenkappe, an dem unver dorben. fröhlichen Gesicht mit dem tltb nen Schelmenaugen. Er läßt sich grei fen. und da er weih, daß wir .Spaß ver, stehen", so läßt er stch nicht lang: bitten, sondern giebt un etwa .zum Besten", schüttet seine Weisheit au und erzählt uns einen Schwank au seinem vielbe wegtea Leben: ES war auf diesem Felde"; so hebt er an. .da Dragoner, regiment Nr. x , welche heute vor sei nem General eine Probe seiner Tüchtig keit leisten sollte, rückte langsam und schwer auf der staubigen Chaussee heran und formirte auf dem thaufeuchten Rasen seine Glieder und Züge zu der bevor stehenden Parade. Aller Augen warteten auf den Kommandirenden. Der alte Wachtmeister, welcher schon Tag zuvor seinen Leuten schnurrbartdrehend auseinandergesetzt hatte, daß sich der Soldat durch ein .gewisse Etwa" von dem Civil unterscheide, blickte unruhig in die Richtung der Stadt, ob der Ersehnte nicht bald erscheine und die Schmachten den erlöse. Die Herren Offiziere raunten und plauderten. Da, jetzt, von ferne erscholl Musik; die Standartenschmadron kam heran, geführt von Sr. Ercellenz und dem Herrn Oberst. Alle war aus seinem Platz; Mann und Roß funkelten vor Sauberkeit, und unter den Klängen des PrSfentirmarfcheZ salutirle daS Regi ment den .Gestrengsten", welcher befrie digt die Front entlang ritt. Die Uebung begann; hin und her flogen die Adjutanten; der Hügel wurde altaquirt. jener Graben mit Sturm ge nommen, und es war alle schön und ausgezeichnet gegangen. Da Regiment faß ohne Ausnahme im Sattel, und selbst der Einjährige Maier machte fei nem Namen Ehre. Di Gluth stieg, der Siaub ward dichter; Mann und Roß dampften. Der Herr Oberst, welcher nunmehr feinen breiten corpu, der von oben d:S unten voller Orten hing, bequemer und zufrie dener denn je im Saite! zurechk rückte, zog heimlich die Uhr und lächelte w gnüglich, denn nur noch eine halbe Stunde, dann konnten seine .Kinder' abrücken, glänzend belobt, und er war der Urheber diese Ruhme. Wieder sormirten sich die R:iter: die Musik spielte den Parademarsch und im Takt wiegten sich die Pferde, in Reih' und Glied, als feien sie verkettet. Dann kam der Parademarsch im Trabe, und a! auch dieser glänzend ver laufen, erscholl da Kommando: Eöka dron Galopp!!" Der Boden dröhnte, die Musik rauschte, der General nickte und schüttelte dem Herrn Oberst die Hand; aber, wa war da? Al sei ein Feind au der Erde aufgeschossen, so tummelten sich plötzlich die einzelnen Glieder durchein ander; da Bild einer Flucht, einer ab geschlagenen Attrque. Zornig ertönte da Signal zum Sammeln. Die Reiter jagen zusammen heran, das Glied schließt sich, da Regiment steht wieder keuchend da. Der Herr Oberft will soeben Er cellenz bei der auszutheilenden Stand pauke den Vorrang lassen; da, o Grau, 0 Entsetzen. Drüben im Felde läuft ein Schimmel, ein ledige Roß. und an dem Steigbügel hängt da auSgeris sene Bein eine gestürzten Reiters! ,Wa ist da, was ist das." ruft Ercellenz; der Oberst. athemloS und halb ohlimächtig. ruft ängstlich: .Wem fehlt denn ein Lein?" Da endlich erhebt sich in der Ferne eine entsetzliche Ge ftalt Den Helm auf dem mit Sand bestaubten Kopfe, die Klinge in der Faust, kommt der einjährige Meyer angewankt; er kommt näher, jetzt ist er da, und mit scheuem Blick hinter die Front kriechend, will er sich verbergen; da ruft Ercellenz: .Hierher der Kerl!' Dem Armen schlägt das Herz, er wankt näher. Plötzlich erschallt ein brausendes Gelächter, in welche sogar Ercellenz mit einstimmte, denn Meyer hatte sich beim Sturz seines einen Hosenbeine ent ledigt. Während de Galopps mar er gefallen, mit dem Fuß im Bügel sitzen geblieben, und hätte nicht der Himmel erbarmend eingegriffen, so hätte Meyer auf dlt Frage de Herrn Oberst mit einem wimmernd.en ,,,m,ir" . antworten müssen. Da Pferd wurde einqefangen uno in der That hing im linken Bügel der Stiefel mit dem Hosenbein. Ercellenz schwieg lange. Meyer stand Höllen quälen au, wa mit ihm geschehen werde, aber e blieb Alle ruhig, und die Offizier wurden zur Kritik versammelt, welche eine glänzende wurde. Da er scholl Meyer'S Name. Ercellenz hob sich hoch im Sattel und nach einer Lob, rede über da Regiment ertheilte der .Gestrengste" dem armen Meyer die Er laubniß zum Anlegen der Gefrkiten knöpfe, weil da Pferd fo vorzüglich ge sattelt war, daß sich nicht an der Packung verschoben hatte! Ja, ja, so aoancirt man." Skugerfchcinungcn ohne sichtöare Ikü gclöcwegung. Die ellgemeine deutsche ornithologische Gesellschast beschäftigte sich mit einer der schwierigsten Fragen der ornithologischen Mechanik, mit ten Flugerscheiaungen, welche sich, ohne sichtbare Bewegung der Flügel, zeigen. Professor Dr. Müllen hoff, welcher da Referat übernommen hatte, theilte diese Flugarten in vier ver, schitdene Gruppen. Man fleht ersten die Vögel ohne Flügelschlagen in der Luft dahingleiten, bald aufwärt, bald ab wärts, und dann wieder nach oben ge, trieben. Das ist der sogenannte Gleit flug. Di Art de Fluges ist leicht zu rklären. Der Vogel erhalt durch feine Flügel fchläge eine große Geschwindigkeit, er ist im Schuß' und benutzt die fo gewon, nene lebende Kraft, um je nach der Stel, lung der Flügel und des Schwänze in beliebiger Richtung vorwärts getrieben zu werden. Diese Methode wenden Raubvögel an, um im Zickzickfluge in die Höhe zu gelangen. Schwieriger ist daS Schweben zu erklären. Man steht an der Küste von Helgoland oft Möoen in der Luft stundenlang an derselben Stelle. Dies bewirkt der an den Fels, wänden anprallende Wind, welcher einen beständigen Lust ström nach oben ver ursacht; durch diesen wird der Vogel stets genau um soviel aufwärts gedrückt, al er vermöge seiner Eigenschwere ab wärt? fallen würde ; der Luftstrom trägt den Vogel und läßt ihn unbeweglich an derselben Stelle verweilen. Aehnlich ist der Vorgang beim Segel flug, bei welchem der Vogel über dem Segelschiff schwebt. Das Schiff wird durch den Wind fortgetrieben, welcher die Segel bläht; der iUinb geht natürlich schneller IS das Schiff und würde den die Flügel nicht bewegenden Vogel über das Schiff hinwegtreiben, wenn nicht der am Segel abprallende, nach oben drän gende Luftstrom dem Vogel gestattete, durch geeignete Flüzclstellung feine Vor wärlsbewegung zu verlangsamen und ftet auf demselben Punkte zu verharren. Am unbekanntesten sind die Vorgänge bei dem Kreisen der Vögel, wo daS Thier mit unbewegten Flügeln in Spirallinien langsam höher und höher steigt. Die wunderlichsten Hypothesen sind hierüber aufgestellt worden, keine einzige hat stch begründen lassen. Lord Raleigh ver suchte diese auffallende Erscheinung in folgender Weise zu erklären. Je höher wir in der Luft aufsteigen, desto stärker wird der Luftstrom; der aufsteigende Vogel wird von der unteren Schicht ge hoben, von jeder höheren Schicht etwa stärker. Die genügt, um da Ibir allmählich nach oben zu belegen. Baste und Lanaley Zehen et wirksame Ursache die in kurzen Intervallen erfolgenden Wechsel in der Windstäike an und t'iiien lhal führt da Kreisen auf schwach auf, steigende Luftftröm zurück. In dieser Frag werden noch viele genaue Beob achtungen angestellt erden müssen, lii man zur Klarheit gelangt sein wird. kFi tönig als ?!ctl,r von ?Lcuschen ktöt. Al König Oskar von Schweden kürz lich in Paris weilte, wurde allgemein U merkt, daß er die französische Rettung' Medaille auf der Brust trug. Wie ir diese Auszeichnung erlangte, ds zeigt folgende Geschichte: Im Jahre 18?4 verweilte er tn Nizza und hielt dort auf der Corviche die scheu gewordenen, toll einherrasenden Pferde einer Privatequi page rechtzeitig auf, die Insassen rettend. Für diese That wurde ihm die französi fche Rettungsmedaille verliehen. Aber schon fünf oder sechs Tage später bethätigte er sich abermals al Leben' retter. Er zog nämlich ein Kind au dem Bassin im Jardin Public in Nizza, Ueber diesen zweiten Fall erzählte er kürzlich einem französischen Würden träger, mit dem er nun Nizza wieder durchwanderte. Auf die Aeußerung des Franzosen, e sei merkwürdig, daß man von diesem Falle nie habe erzählen hören, erwiderte der König: ,O, ich konnte mich damals nur mit Mühe den Ovationen seitens der Menschenmenge, die mir zuge sehen hatte, entziehen. Man wollte durchaus meine Namen wissen, aber ich verrieth ihn nicht, und e gelang mir, unerkannt zu entwischen. Man hätte sonst am Ende gesagt, der Kronprinz von Schweden spiele sich al professioneller Lebensretter auf und fei nach Nizza ge, kommen, nur um sich in dieser Speziali, tät zu zeigen." Sine heitere Geschichte so schreibt der .Ostaf. Ll." geht uns au Wutfchang (am Z)ang fe) zu. Der dortig: Generalgouverneuc hat da selbst mehrere Fabriken angelegt. Nun ereignete e sich unlängst, daß ein junger Mann au wohlhabender Familie, der in der Nähe dieser Fabriken lebt, bedenklich krank wurde. Ein bezopfter Mediku, welcher zur gleichen Zeit daS Handwerk eine Wahrsager betrieb, wurde herbei gerufen und erklärte, dß die Krank, heit auf die üblen Einflüsse zürückzu führen sei, die durch die hohen Fabrik, schornfteine verursacht würden; er rieth seinem Patienten daher, in eine andere Lokalität zu ziehen. Die kam dem Generalgouverneur zu Ohren, der, dar über aufgebracht, nach dem .Doktor' sandte. Die .Audienz' war sehr kurz, doch soll der Mediku mehr todt als lebendig da AmtSgebäude verlassen haben; auch ist dieser Jünger AeZculap's hinfort jederzeit zu schwören bereit, daß e in der ganzen Umgegend keinen ge sunderen Platz giebt als die nächste Um gcbung der Baumwollfabriken. Für den armen Mediku ist die .Geschichte' offenbar nicht heiter gewesen! 2t)curtS Jutter. 250 Mark für ein Pferdefutter da ist ein Bischen reichlich, aber ein Be mohner von Lüchow bei Salzwedel hat kürzlich diese Summe daran wenden müs fen. Er hatte 350 Mark in Rkichskas, senfcheinen in den Futterkeu'el gtthar. Ein Butterbertel dient un allerdings wohl mehr zur Aufbewahrung von Fut, ter, als von Kassenscheinen. DaS dach: auch derjenige, der den Futterbeutel u diesem Zwecke benutzte, ohne zu wissen, welche Schätze darin verborgen waren. Al der Besitzer hinzukam, waren bei: 1 zwei Einhundertmakkscheine und ein Fünfzigmarkschein den Weg de Pferte sutter. also in den Magen de Pferd, S gewandert; der dritte Hunderter konnte noch, zwar auch schon zerknittert und an gefressen, gerettet werden. Bange Frage. Junge Frau (am Tag nach der Hoch zeit): .Sag' mal, Carl, haft Du nicht gefunden, daß in meiner Heirathg. annonce, worauf Du Dich gemeldet haft, viele orthographische Fehler enthalten waren?" Mann (stockend): .Du willst doch da mit nicht sagen, daß auch die zehntausend Thaler Vermögen ein orthographischer Fehler war?' Genügend Reicher Fle schermeister: ,s)trr Direc tor, ich wollte mich einmal nach meinem Sohn erkundigen ; glauben Sie, daß 'mal etwa au ihm werden wird?' Gymnastaldrector : .Welchen Berns wollen Sie ihm denn 'mal wählen las sen?" Fleischermeister : .Ja, sehen Sie, ich bin sehr reich ; alle, aS ich habe, soll er 'mal bekommen,, und arbeiten braucht er überhaupt nicht." Gymnastaldirector : Na, nachdem, wa ich bisher von Ihrem Sohn gesehen habe, dazu, glaube ich, weiß er genug." verrathen. Diener (zum Zeitungsjungen, der spä ter wie gewöhnlich kommt): Jetzt hat der Herr Doctor keine Zeit mehr, die Blätter zu lesen seine Sprechstunden sind vorüber !" Ungelehrig. Student A.: .Du hast ja Deinen Hund abgeschafft!" Student B.: Da Vieh war mir zu ungelehrig; ich hatte ihn schon drei Monate und er konnte nicht 'mal den Gerichtsvollzieher vom Geidbriefträger unterscheiden!" in Aind der Ztii. .K-'l. Du mußt folgen! I Ich n?ch k!r::i war, war ich stet artig und ehorscm !" .Ach, Mama, da werde ich meinen Kindern später auch erzählen I' Der tiaaefl'lj. Herr (zum Baibier): .Sie haben mich ganz zersetzt und ze, kratzt wahr, hastig, ich sehe wie verheiralhet au.' Mißrerstanden. Vater (von der Tiroler Reise eizäh lend): .In Innsbruck traf ich Herrn vcn Klingelstein, r hatt die Uniform mit der.Lo'denioppe vertauscht." Klein Ebi: .Himmel, muß der aber einen Rausch gehabt haben!' CouIati3. .Ich wiederhole Ihnen, ich unter stütz Sie nicht!' ,Na Herr, dann geben Sie mir wenigstens ein paar Pscnnige, damit ich Sie nicht ganz umsonst belästigt habe." t kennt sie. Mann (zur eintretenden Frau und lochte,): Wo rvar't ihr? Tochter: Bei der Nachbarin." Mutter: Wir haben un lange aufge, halten." Mann: .Ueber u-en?" SicherfreUung. A. : .Ich fürchte. Deine Braut wird Dir al Frau nicht lange Iru hallen; sie ist sehr flatterhaft." B. . ,O. da ist nicht zu fürchten! Die Treue, die sie mitbringt, steck ich ja sofort in' Geschält!' Anspruchsroll. Biaut: Ich glaube. Du traust mir noch immer nicht Karl? Bräutigam: Nicht eher, al bi Du mir vor all' meinen Gläubigern inen Kuß gegeben haft! Immer nur selbstbewußt Dam (zu einem Lieutenant, welcher ihr einen Ver in Stammbuch geschrie ben hat): AberHerr Likutenant, ich wußte noch gar nicht, daß Sie auch den Pegasus reiten! Li utenanttAeh, mußPegasuS auch mal der Ehr eines Ritt'S würdigen. Schlagfertig. Wie können S meine Jungen piü, geln, jlooben Sie, ich hab' meine Kinder uf de Straße gesunden?" Ne, da hätten S s gewiß liegen lassen!' Moderne Malerei. Maler: Da, sieh Dir mal mein neue Bill, an. wie gefällt S Dir?' Freund: O, sehr gut, ausgezeichnet, aber ich glaube, daS Original von dem Bild ist nicht so roth.' Maler: DaS Original! Mein Gott von wem sprichst Du denn?" Freund: Na, natürlich von Deinem Onkel." Maler: .Da ist ja nicht mein Onkel, da ist ja ein Sonnenaufgang!' Etwas für Nationalökonomcii. Lehrer (in der Rechenstunde): .Wenn ein Scheffel Weizen einen Dollar kostet und ein zweipfür,diger Laib Weizenbrot fünf Cent, wa kostet dann letztere bei einem Weizenpreise von fünfzig Cent per Scheffel? Na, Tom Schwammig, Du als BLckerssohn solltest es doch wi sen?" Tom Schwammig: , Luch fünf Cents!" verdrieszlich. In einem Wiener Abendblatt fand sich kürzlich folgende S:elle: Auch sonst war dem Besitzer deS Hotel Jmperial in den letzten Jahren das Leben durch Krankheit und Verdrießlichkeiten aller Art Froh ner war zweimal verheiralhet gewesen vielfach verbittert,' Pech. Student (auf dem Spozicrgang): .Donnerwetter, endlich nach einer halben Stunde kommt mir ein Mensch mit einer brennenden Zigarre entgegen, dcn ich um Feuer bitte konnte, und nun muß e gerade mein Schneider fein." Schneidig. Dame: ,C ist doch ntsetzlich, diese Fliegenplage im Sommer.' Preußischer Lieutenant: .Sage Ihnen, bei mir ist nicht ein Fliege im Zimmer, die Thiere haben zu viel Angst, weil fortwährend die Champagnerpfrrpfen an die Decke knallen.' Zeitbestimmung Fester Bauer: .Wann ist denn Euer Michel vom Hose weggegangen, Cölc ftin?" Zweiter Bauer: ,E wird ungefähr drei Pfeifen lang her sein." rzarte vrc?hung. Präsident: .Angeklagter, benehmen Sie stch anständig hier im Gerichiösaale, oder S sind zum letzten Male hier ge wesen!" lvoh! überlegt. A, : Warum stattet denn die Kom merzienrLthin den Salon, in dem ge tanzt wird, mit so vielen antiken Büste i aus?" B. : Damit ihre Töchter etwas jugend licher aussehen!' Naiv, Onkel: .I Deine Bibliothek nach dem Alphabet geordnet, Junge?" Neffe (Student): .Ja!" Onkel: Wo ist denn der Buchstabe ,S'?' Neffe: .Du suchst doch wohl keine Sparkassenbücher, Onkel?"