Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 26, 1894, Image 12
Lin ild. tfm Zttchichie roa ?. 5'. Dramen v.'.'.tüt U: .5$n5urni Wolken über du, Ld. un) cd:n 11, :i l'ü'tft h?U!e und pfH tt, daß eZ ct-u Art hatte. J.nmer h!her Ihürmlen die Schinjt" sich um da, Hiu, und blockn:, ten die Thür und häuften sich vor den Fenern. da na im Sommkrgarten ein Beet hochstämmige Rosen üppig m Blüthe gestanden halte. Mitternacht war längst vom nahen Kirchiharm verklang?. Aber e dachte noch keiner von un an Nachtruhe. E war gar zu behiglich drinnen im Zim mer, beim warmen Ösen, in dem die HilO V knisternd und prasselnd lohten. .Ich darf doch noch eine Auflage m cher.?' hatte meine 6rau mit ihrem lieb' lichsten Lächeln gefragt und ,n dem eigenthümlich noch etwa gebrochenen Teutsch, da ihr so vorlüzlich stand, und hatte dabei hinter sich nach dem schnurrenden isseichen gegriffen, i dem da Wasser zum Grog noch immer lustig siedete. Fntz hatte sie fröhlich angeschaut. .Jnen hat doch gewiß noch keiner lm Ledcn etwas abgeschlagen,' antivortett er schnell. ,O doch!' lachte sie hell auf; sogar mem Mann hat mir einmal abgeschlagen, mein Bild zu besitzen; können Sie sich da wohl denken?' .Nein!' Wann hat er denn diesen un geheuren Frevel begangen? Wollen Sie nicht einmal den Versuch mit mir machen, ehe ich reisen muß? Ich nI ja zu glück, ltch. wenn ich so lieben Besitz als Ecin. nerung an köstliche Stunden mit mir hinauZnehmen könnte auf See.' .Daif ich Hans?' fragte sie, und beugte sich über mich. Ich mußte ihr in die blauen, lieben Augen schauen. Uad wieder durchrieselte mich ein Gefühl unendlichen Glück, wie ihr warmer Athem mein Gesicht streifte, und ich schlang den Arm um sie und küßte sie auf den weichen Mund, ob Fritz auch sah: .Ja. Astrid, Du darfst eS. Aber dann darf ich Fritz auch erzählen, wie e damals zuging, daß ich Dein Bild nicht haben wollte,' .Ja, das darfst Du schon; aber dann gestatten mir die Herren wohl, daß ich mich zurückziehe. Die Geschichte ist mir nicht ganz neu, und sie erzählt sich viel, leicht besser, wenn ich nicht dabei bin.' Sie packte ihr Nähzeug zusammen und reichte dem Ossizier die Hand. Er sprang ritterlich auf und küßte die weißen schönen Finqer: .Sie machen mir Schmerz durch Ihr Gehen, aber ich möchte Ihnen meinerseits keinen bereiten durch unanze messineS Bitten.' Da qi:,g sie hin, groß, blond und schön, eine Walkürengestalt auS nordischem Stamm, und nickie un noch einmal zu. im Thürrahmm stehend, umwallt von den bauschigen Falten deS Vorhanges, ein Bild zum Malen. ,Ei, du Donnerchen.' sagte Fritz und sah mich an. .HanS, Du hast da große L00S gezogen.' Und er hob sein GlaS gegen mich. .Und nun erzähle ! Aber erst zünde ich mir, nun da wir allein sind, eine von Deinen langen Pfeifen da an. In Ge, genwart einer Dame schmeckt mir die Pfeife und im Plauderstündchen unter Männern die Cigarre nicht. So, nun .lo Vorschoten!' Fritz war nämlich Seeoffizier, mit mir aus einem Kadettenjahrgang stammend, und wir waren fo ziemlich in Freud und Leid miteinander verwachsen, ob wir auch selten auf einem Schiff zusammen gefah, ren waren nachher. Jetzt verlebte er drei Tage seines Urlaubs bei mir, und dieser nun zu Ende gegangene war der erste Tag gsmesen. Fritz halte meine Frau zum erftenmil gesehen, und ich hätte mich geärgert, wenn sie unserm .Chevalier' so lautete von früh her sein Spitzname nicht gefallen hätte. Aber eS gab ja keinen Menschen, dem sie nicht gefiel, meine herrliche Frau l .Also?' .Also ich war Navigationsoffizier auf der Gadiun', begann ich. .Angenehme Zeit! Wir hatten lange gut Wetter und ich gute Sonne gehabt, und ich hatte ein ganz Theil behaglicher Muße, um mit meinem zahmen Kanarienvogel zu spielen, und dik berühmtk Messebibliothek durch zustudiren. die unser Messeiorftand, der sparsame Augusiinsky, unbesehen um Lö Mark für all bei einem Trödler gekauft hatte. Da unglaublichste Zeug war darin, zum Theil in Sprachen versaßt, die eS kaum noch gab: holländisch, slo wakisch, dänisch und ähnlichen, und der Versuch, mich zum Polyglotten auSzu bilden an ihnen, mißlang mir bis auf das Dänische, daS ich, aus dem Nordrand von Schleswig stammend, einstmals wit meine Muttersprache hatte gebrauchen können und nun gein in mir erneuerte. Nun, das nebenbei! Das gute Wetter hielt nicht immer an, und mein Bogel und meint Sprachstudien nahmen ein grsssiS Ende. Bei einem Teifun hakte das Bauer mit Mätzchen aus und der arme Piepsogel wurde im Fall erschlagen, und unsere unbezahlbare Bibliothek halte sich, salzvasserburch tränkt und in ihrem Spinde zerstampft und ztrschlingert. in einen Papiermache, artigen Urbrei üfzelöst, der ohrte Be dauern über Bord gegeben wurde, als wir wieder an .Reinschiff' denken konn ten. Und da? geschah an demselben Tage, an dem der Posten auf der Back meldete: .Schiff in Sicht recht voraus!' Richtig. Da trieb in der noch krau sen, unruhigen See eine Bark, die tS einmal gewesen war, jetzt aber nur noch ein mästen- und fteuerloseS Wrack vor, stellt, mit dem die Sce muthwillig und boshaft ihr Spiel trieb. Aber was un, wie wir näher herandampften, am meisten interefsirte, das war ein weibliches Oksen, da? wir en Bord entdeckten. Ich sah deutlich ihr lanze Haar im Winde flattern. Sonii schien da Wrack au9 gksiotben zu sein. Uid auker den celüncn blondon Z'fsn fta!!er!t och eine Art Noihagze au! ihm, velche die fragliche Gestalt ohne Unterlaß mit der Hand schwenkte, Ret tunz heranwinkend. Die See ging noch viel zu hoch, um ein Boot aussetzen zu können. Wir dampften so nah wie möglich heran zum Wrack, daß der Wind durch' Sprachrohr Gerufene hinübertragen konnte, und versuchten nun, eine Unterhaltung anzu knüpfen, den unseie Signale wäre un beantwortet geblieben. Wir versicherten der jetzt deutlich erkennbaren Frau auf Englisch und Französisch und Spanisch, daß wir in ihrer Nähe bleiben würden, aber wir sahen deutlich durch die vielfach auf sie gerichteten Kiker, wie sie allemal traurig den blondumweh'.en Kops schüt teile, als habe sie nichts verstanden, RalhloZ sahen wir einander an. Da kam mir ein letzter rettender Gedanke, und ich rief, als wir gerade recht nah an dem Wrack vorieidampften, mit schall trichterarttg vorgehaltenen Händen noch einmal auf Dänisch hinüber: .Wi blioe t dereS Närhed!' Da hob sie die Flagge hoch in der Rechten und wir sahen, wie ein Schimmer von Freude und Hoffnung über da todtblcsse Geficht der jungen Frau fuhr. Am Nachmittag hatten wir da ver lassen und doch so eigenartig besetzte Schiff entdeckt, das also wohl ein Däne sein mußte; aber eS dauerte bit zum nächsten Morgen, ehe die See so weit heruntergegangen war, daß wir den Kutter zu Wasser lassen konnten. Wäh, rend der Nacht hatten wir alle halbe Stunden Raketensignale gemacht, daß die arme Schiffbrüchige, deren Einsam, keit wir unS immer noch nicht erklären konnten, nicht daran zweifeln möchte, daß wir ihr zu Schutz und Rettung nah ge blieben seien. Natürlich mußte ich als Sprachkundi ger und Dolmetscher mit in' Boot, und außer mir der Doktor. Besorgt blickten wir auf den großen, hilflos quer vor der See rollenden Kahn, um den die ganze niedergebrochene Takelage schwamm und unS die Annäherung außerordentlich er fchmeite; um so besorgter, als die Barke im Sinken begriffen schien und seit An, bruch d:S Tageslichtes von der armen Frau keine Spur mehr zu erblicken ge, wesen war. Endlich mußten wir den Versuch als unmöglich ausgeben, durch diZ durch einandertreibende und ftoßendk Gewirr von Spieren, Raaen, Masten und Tau werk mit dem Boot dem unglücklichen Schisse nah zu kommen. Aber ehe ich dem steuernden Seekadetten den Befehl gab, wieder an Bord zu fahren, macht ich auf eigene Hand einen letzten Versuch: ich sprang über Bord und schwamm auf das Schiff zu. Vom Fluchen deS Kapt tSnö am Bord der .Gudrun' und von dem Geschrei der Leute hörte ich nichts in dem Gezisch der Seen um mich her. Zu meinem Glück faßte ich beim Austauchen den über Bord gegangenen Großmast, der durch das Sleuerdordwant noch in Verbindung mit dem Rumpf stand, und arbeitete mich an ihm allmählich an da? Schiff heran, und nach etlichen Püffen und Knüffen halte ich eS endlich erreicht und schwang mich über die halb zerschmet lerte Reeling an Deck. Und das erste, waS ich sah, war die Gestalt meiner blonden, gemuthmaßten KapitLnSfrau, die, die Arme weit von sich gestreckt, auf dem Gesicht an Deck lag, überfluthit von den goldigen Strähnen ihres nassen Haares. Ich bückte mich und nahm die leblose Gestalt in die Arme. Was für ein liebes, wunderschönes Weib hielt ich an meinem Herzen I Aber, gottlob, noch alh meten die bleichen Lippen. Armes, süßes, einsames Geschöpf! Nun reute mich mein wagender Sprung erst recht nicht. Stark und stolz hielt ich sie hoch auf bei. den Armen, daß die an Bord sie sehen mußten und der Wind trug grüßendes Rufen zu mir herüber. Und nun kam der unglaublichst: Tag meiner ganzen SeefahrtSzeit. Ich allein mit der reizenden Frau auf dem sinkenden Schiff, das mehr und mehr Wasser machte und das immer schwerfälliger sich U wegte vor dem Andrang der See. Durch einen Raketenschuß war die Verbindung zwischen der .Gudrun' und dem .Däne brog' hergestellt worden und in sicherer Verpackung ging mir ein Theil Getränke und Lebeusmittel zu, die unS beiden, meiner holdseligen Pflegebefohlenen und auch mir, nur von Nutzen sein konnten. Es mag zu den seltenen Lebenslagen gehören, daß ein Offizier, selbst triefend wie ein lecke Faß. mitten auf See auf untergehendem chiffe mit Cognac eine junge ohnmächtige Frau zum Leben zu rückzurufen sucht und eine gewisse Roman tik war unleugbar über den Vormittag ausgebreitet, an dem ich auf dem Stumpf deS abgehauenen Mastes sitzend meine holde Bürde auf dem Schoß hielt und mir Mühe gab, ihr den Flaschenhals zwischen die sestgeschlossenen Zähne zu zwängen. Endlich sing fit an zu schlucken und nun that sie hustend die Augen auf und sah mich an, fo, wie man au tinem ticfen, schwerem Traum wacht. Zunächst heftig mit beiden, sehr weißen Händen die Flasche abwehrend, richtete sie sich auf und sagte mit heiserer Stimme ein leise .Gott sei Dank!' auf dänisch Sie wollte aufstehen, konnte aber nicht. Mein Arm mußte si stützen. Jetzt schien die Sonne wieder warm und hell vom Himmel auf die See und auf Deck: für un beide durchnäßte Einsiedler jedenfalls angenehm, wenigstens für den Anfang. Nun stellte ich di Cognac flasch vorsichtig fest und griff in den Korb nach etwa Eßbarem. Stumm griff sie danach und geneß einige Bissen; aber m:' e:.-m Mal sch'uz fie die H3r.de cci'ä Switch! und fina an, lau: u wei nen. Ich ließ sie rll.:z gcv!hr:i'.. Und nun c:fahr ich bald alle's ?.s wir tu rumcifte Nichte deZ Kiri:!"J. der sie zu Vermarkten an der chinesischen Küste halte belügen wollen; im Teifun war daS Schiff zum Wrack geworden und der stürzend Fockmast hatte den Kapitän er schlagen und über Bord gerissen; die Mannschaft hatte später, al da Schiff Waffer machte, den Versuch gemacht, in di Boot zu gehen, die gleich gekentert waren und halten sie, meine cxrt Pflege, befohlene, grausam genug ihrem Schick sal überlassen, zur Strafe dasür, daß sie da Unglück über den .Danedrog' ge bracht hatte; denn da steht nun einmal fest, daß ein Weib an Lord Unglück bringt. Wir änderten den KurZ der Gudrun nicht sehr, wenn wir Fräulein Astrid Knudson au Odensee, auf der Insel Fühnen, nach Amoy brachten als überzähligen, aber sehr lieben und mit aller denkbaren Rücksicht behandelten Fahrgast; und a! wir endlich gegen Abend an Bord kamen, da wurde sie, Astrid, in ihrer rührenden, hilflosen Schönheit so ehrfurchtKooll begrüßt, als wäre sie eine Prinzessin. Zu meiner heimlichen Freude, aber zum offenen Aerger der anderen, ver stand Astrid kein Wort von einer ande ren Sprache, al nur dänisch, und fo machte eS sich denn, daß sie, wie ich ihr meine Kammer einräumte, auch nur mit mir verkehrte und sprach. WaS da für mich für Folgen haben mußte, lag klar zu Tage, auch wenn eg nicht kam gekom, men wäre, daß ich am dritten Tage in' Lazareth mußte mit meinem bei dem RettungSakte doch arg zerstoßenen Knie, auf das ich in der Aufregung und Freude wenig geachtet hatte. Bettlägerige Kranke waren zum Glück gerade nicht da. Ich war der einzige. Und da verging denn kein Vor und kein Nachmittag, daß nicht die Thür zu mei nem unsäglichen Entzücken ausging und Astrid eintrat, mit ihrer königlichen Huldgestalt, jene Lächeln auf den rothen Lippen über weißen Zähnen, daS allein eir.kn ganz verständigen Mann närrisch machen konnt. Und dann saß si an meinem Bett und sprach freundlich mit mir wie mit einem Bruder: immer ganz Dame sie war auS sehr guter Familie und immer kindlich harmlos und herz lich, und in mir wuchs nur immer die mir schließlich fast die letzte Besinnung raubende Furcht vor dem Hafen von Amov. dem die Gudrun mit einer Durch schnittssahrt von zehn Seemeilen in der Stunde immkr näher und näher kam. Am nächsten Tage mußten wir zu Anker gehen. Ich lag noch immer und stand große Schmerzen aus. Sie saß vor meinem Bett und ließ jene kleine dänische Buch, daS in meiner Tischschub lade dem allgemeinen Verderben ent gangen war. in den Schooß sinken. .Nein. eZ ist zu dumm,' sagte sie, und sah mich an mit einem jener Blicke, die ich nicht vertragen konnte, .das kann ich Ihnen gar nicht mehr vorlesen.' .Astrid,' sagte ich und streckte die Hand aus nach der ihrigen; .morgen gehen unsere Wege auseinander.' Sie nickte und sagte nichts. .Wollen Sie freundlich an mich den ken?' fragte ich. Sie sah mich wieder stumm an mit einem ihrer strahlenden Blicke. Mit inem Male stand sie auf und ging da, von, aber bis sie aus der Thüre war, lag ihr Auge mit unbeschreiblich mildem Ausdruck auf mir. Ich schlug die Hände oor'S Gesicht und stöhnte auf. Ich konnte ja ohne das Mädchen nicht leben, und mußte sie nun doch lassen. Nach einer Weile kam sie wieder. So stolz und unmuthig, fo zierlich und fest ging nur ein. Sie hielt etwa in der Hand., Meine ganze Seele sehnte sich, diese Hand an die L'ppen zu ziehen, mich an ihr satt zu küssen, das feine Handgelenk, daS Ge lenk eines KindeS, zu umspannen. Ich bin Ihnen mein Leben schuldig,' sagte sie mit ihrer klangvollen Stimme, .und weiß nicht, wie ich Ihnen je alle danken kann, was Sie für mich gethan; ich will'S auch gar nicht versuchen; neh men Sie nur dies zum Andenken; eS war unter dem, was noch von dem Mei nigen gerettet werden konnte, ehe der arme .Danebrog' unterging.' Es war ihr Bild, das war fie; ganz sie. Das unbeschreiblich liebe Gesicht, di blühende, reizende Gestalt; ich blickte auf da Bild und konnte mich nicht satt sehen; aber mit einem Male war'S mir wie ein körperlicher Schmerz Im Herzen. Ich hielt ihr da Bild hin und sah ihr in das erglühende Gesicht. .Wollen Sie'S nicht?' fragte sie mit verschleierter Stimme und warf den schö nen Blondkopf in den Nacken. .Nein', sagte ich, .nehmen Sie eS wieder hin!' Sie war dunkelrolh geworden. Einen Moment sah sie mich mit einem Blick an, den ich nie vergessen werde, dann, meine ausgestreckte Hand nicht achtend, senkte fie das Haupt und ging langsam, in flolzr, ruhiger Haltung hinaus. Ich verlebte böse Stunden. Ich war tete, ob sie nach ihrer Gewohnheit nach dem Essen um sechs Uhr wiederkommen würde, um mir freundlich eine ruhige Nacht zu wünschen si kam nicht. Ich wollt dknLazarethgehülfen zu ihr schicken, aber ich schämte mich. Ich wußte eS, sie saß jetzt mit den anderen Offizieren auf Kompanie und spielte mit dem Doktor Schach; da ging die Thür auf und Graf Arnfried trat ein, einen großen gefüllten Pokal in der Hand. .Hier, Donnersmark, das schickt Ihnen Ihre schöne Dänin, und hat ihn selbst angetrunken; wir haben ihr eine kleine Abschiedsbowle gebraut; ein Prachtweib! Nur schade, daß sie kein Deutsch kann. Bloß mit den Auze klzxgern ist dech eine münze.hzste Uitelhltunz. Prcft oder S?aa!!' Also sie saß unter ihnen und hatte doch an niich g'.cechk. tfr wollte sehen. ,H5:n Sie, Giaf ', rief ich ihn zurück, .thun Si mir inen Gefallen; sigen Sie ihr nur: ,kem til mig!' so hätte ich Ihnen auigetragen.' Da hieß: .Komm zu wir!' .Mensch, xoii fehlt Ihnen, Si haben ja gitikr!' rief der Graf, an mein Bett zurücktretend. .Ach Unsinn! Als: .om til miz'. Verstanden?' E glaste gerade sechs Uhr, da stand sie wieder vor meinem Bette. Mir that sich der ganz Himmel auf, wie sie da mit einem AuSoruck unend licher Güt auf mich herabsah. .Astrid, zürnen Sie mir nicht ich konnte nicht ander. Wissen Sie warum? Weil ich eS nicht aushalten kann, auf Ihr Bild zu blicken, weil ich Sie ver gessen muß, wenn ich nicht " Da trat der Kapitän und der erst Offizier in. .Halt, da gilt nicht, un unseren lieben Gast wegfangen; kommen Sie, meine Gnädige!' Und der Kapitän bot ihr den Arm und führte Sie hinaus. .Komoromiltiren Sie da Mädel nicht!' flüsterte mir der erste Offizier zu. .Sie ist zu gut dazu!' Und doch schlief ich im tiefsten Herzen beglückt ein. Am frühen Morgen gingen wir zu Anker. DaS Rasseln der auslaufenden Ankerkette that mir weh. Da kam sie, um Abschied zu nehmen, und hielt mir beide Hände hin. Wir waren wieder allein. .Gcben Sie mir jetzt daö Bild?' fragte ich. Sie schüttelte lächelnd das Haupt und zw:i Thränen funkelten in ihren Augen. .Und wenn ich einmal komme und Dlch selbst haben will, Astrid? Willst Du dann mein sein? Kannst Du mich lieb haben?' fragte ich athemloS, flü fternd. Sie neigte leise das Haupt. Dann bückte sie sich schnell und ehe ich'S wehren konnte, hatte sie ihre weichen, warmen Lippen auf meine Hände gedrückt und die Thür schloß sich hinter ihr. Wir schrieben einander. Mein letzter Brief war sehr kurz. Er war vom Heimathshafen auS geschrieben; S stand nur drin: .Kom til mtg!' und sie kam. Und jetzt ist sie meine Frau, und weißt Du eine bessere, so raufen wir einmal! Und nun, Fritz, komm und stoß an: .Kein größer Glück auf dieser Erden, AIs Frauenlieb, wem sie mag werden!' Und wenn sie auf hm Wrack im Stillen Ocean geboren würde und Coz ac ihre erste Nahrung wäre! Prost!' ver )unkermord zu Nürnberg Von E. Escherich. Zu Nürnberg saß im Jahr 1295 Friedrich von Zollern als Burggraf. Aus erster Ehe waren ihm zwei Söhne erblüht, Johann und Siegmund, beide schöne, fröhliche, frische Knaben, die ob ihrer freundlichen Gutherzigkeit von ihrer ganzen Umgebung herzlich geliebt waren. Einst wollten die beiden Jungherrn zur Jagd reiten. Es war ein schöner, sonniger Herbstmorgen, golden glänzte die Sonne über'S Land, den Nebeldust, der über d'M Reichswald lag. mit kräftt gcm Strahl durchdringend. Wie sie so mit großem Gefolge von Troßbuben und Koppelknechtkn den Schloßderg hinunter ritten, mochte der Burggraf, der ihnen so vom Thurmsoller nachsah, das Herz in gerechtem Stolze pochen fühlen, ob solcher Stammhalter. Dazumal war Nürnberg noch weit unter seinem heutigen Umfange, schon bei St. Jakob stand das Thor; außerhalb desselben lag das sogenannte M00S ein Sumpf daneben die Roß, schwemme. Innerhalb des JakobthoreS war ein groß Niedkrlassung von Sichel, und Sensenschmieden. Aus dem an der Re zat gelegenen Eisenschmelzen (deren schon unter Karl dem Großen Erwähnung ge, schieh!) bezogen si daS Metall, hier ver arbeiteten sie', von hier aus ging ein ziemlich ausgebreiteter Handel mit den Erzeugnissen ihre Fleißes in' Ausland. So groß aber der Wohlstand dieser Schmiede war, so armselig und beschränkt waren ihr Hütten und Wohnräume, so daß, zumal zur günstig Jahreszeit, Kinder und Weiber sich lieber außer al im Haus aufhielten. Zunächst dem Thore stand ein sonder, lich armselig Hüttlein, der Mann aber, der drinnen wohnte, war stark, wild und unbändig, wie fein krauser, rother Bart. Der Erste an der Arbeit und der Letzte beim Feiern, war er rauh geworden wie sein Geschäft. Kaum damals hatte er eine milde Regung gespürt, da er sich in Weib genommen. Erst da ihm die scS ein winzig Kindlein in die Wiege ge, legt, hatte er empfunden, daß er auch ein Herz befaß. DeS Kaiser Wort kaum hätte den starren Menschen umstimmen mögen, seines KindeS flehende Augen vermochten eS. Jetzt war die Kleine vier Jahre alt und sie spielte gern mit den RachdarS lindern auf der Straße. Eben faß sie wieder dort 'als der fürstliche Jagdzug vorüber kam. Verwundert und neugierig zugleich sah sie auf die Rosse und Hunde und waffenbcwehrten Männer; und wie die Herrensöhne vorbeiritten, gefielen ihr die freundlichen Gefichter, lächelnd streckte sie die Hände nach ihnen, und Hans, der ein allezeit sanftes und mildes Gemüth besaß, winkte ihr fröhlich zu und warf ihr ein Goldringlein hinunter. Sie aber verstand noch nicht den Werth d:r Cabe. sie s-h nur nach den: fSo'.r schein und ten Vlltti ÄJOtn des 0"eU;4 und si: tat ja.ichtenb: .Nimm mich n-.i:, niir.rn mich n:i:: ?a itit ai,-r 4Tj::5 baS Zi an: vlä lcht, bu 6tMit Äl'tnt, ttr Weg ist v-i e.:. dic HKschhatz u ir-.rt: Wie sie ober den Mund zum Weinen ve,z?g: . Jch aber will mit H: gehen!' lach: er röstend dawider: .Lei nur still fUiner Schad, wenn mir imfliffbren. will ich Dir ein lebend HäSleia oder vta)raijutn mttDrtnotn zum vle.ge sellen'' Da gib sie sich zufrieden und der Zug mollle n? eben wieber in Bewegung letzen, alt einer der größten Bluthunde, die von einem Knechte an der Äovvel oe, halten winden, sich losriß und über da X!v verfiel. Wohl sprangen die Jäger allsozleich von den Rosstn, und Junker San leibn riß das wüthende Thier zurück - aber t war zu spät, ein ichirfer Biß batke deZ Kindlein z!e HIlSlein getroffen; mit dem rinnenden Blut war auch daZ zarte Leben entflohen. Wehklagend standen die Männer; die beiden Junker zumeist bejammerten da iurcy:oa:e Unheil. Da trat, aufaeschreckt durck den Lärm. deS KindeS Valer au seiner Schmiede wcrkiielle: der erste Blick entbüllle ihm da ganze entsetzliche Geschehniß. Einen J izai er zu seinem öchterletni rote er nie leine leolos sah, kam ernt un, schilderbare Wulb über ibn der im zig Sonnenstrahl seines Leben ver nichtet blutiger Nebel tanzte ihm vor oen Augen, inen Vchre: stieß er aus wie der Wilde, der sieb blutduriim aus den JSger stürzt, da waren auch schon leine Genomen um ihn versammelt, wilde, derbe Gesellen, die dem Burggrafen 13 igst grouien oo e,ner Wkrenge. Jcbt brach der siillaeuübrte. lana iu rüZgcdämmte Haß sich heiß auflohend Labn. Mit allen Waffen, die ihnen zur Hand waren, fielen sie unter den Zagvzug. Äuf den zunächst stehenden Junker ans stürzten fi sich zuerst. .WaS wollt a&r? rief der erkcbrocken. Ein Keulenschlag, der ihn zu Boden streckte, war die Antwort; dann zerfleisch' ten die Rasenden mit Bellhieben und UtteizeriNchen leine Brust. Janker viegmund war indessen zum Thor hinausgcsprengt, während die necyie oie giucht nach der entgegenge setzten Seite ,u erariffen batten. Aber die blutdürstigen Gemüther der Angreifer waren ihrer Rache nocb nickt gesättigt. Als sie sich von des einen Funkers oergemlfiert, stürzten sie dem Anoern naq. Sieamund hatte, die Strake verkok gklid, bei der Roßschwemme die Furt vurq oie Pegmy gewinnen wollen; aber, durch den Lärm der Verfolger erstreckt. sorengle fein Roß zur Seite in den Sumpf da war auch er verloren. Unter den Streichen der Wüthenden endete er dem Bruder gleich sein junges blühendes reven. Andern TaaS kreilicb kam der Bur graf mit furchtbarer Rache die Sichel, und Stnsenscdmiede u über,ieben aber zu spät die waren mit Kind und Kugel naq onaumorly unv tnkelSdüyl ge flohen und dem bejammnnSmerthen a:er vueo nichts uortg, als die ver ftümmelten Leichen seiner hoffnungsvol len Söhne u Grabe ,u traaen In St. Ja?ob liegen sie unter dem Altare beigesetzt, den Ort aber, wo die grause Mordthat geschehen, nannte man nocy azryunoerie lang .kleine urk:t'. Zlapokcon auf St. Kklena. Einem soeben erschienenen Berichte über die Weltfahrt der österreichischen KriegSkorvette .Saida', vrrfaßt von Llniknfchisss t Lieutenant Hermann Mar chelt', entnimmt das Neue Wiener Tage blatt folgende auf St. Helena bezug, nehmende Stelle: Auf St. Helena wur. den die Plätze von historischem Interesse aufgesucht, Napoleon's Grab und Long wood House, der einstige Wohnort des Kaiser. Das Grab, aus dem die Ueber refte Napoleons am 6. Oktober 1340 erhumirt wurden, liegt in der Einengung eines schmalen ThaleZ, ganz nahe einer Quelle, die Napoleon selbst entdeckt und zu fein Lieblingsplätzchen erkoren hatte. Die Steinplatte (oder vielmehr ihr cementirter Ersatz, denn das Oiigi, nal selbst ist nach Frankreich gewandert) ist mit einem schwarzen Eisengilter um, geben. Innerhalb diese Raumes stehen einigt finstere Araukaren, deren düsteres Geäst das ganze Thal der Quere nach ausfüllt. In feiner Stille und Weltabgeschieden, heit ist dieser Ort eine .wahre Predigt der Steine' über die Eitelkeit alle Jrdi schen. . . . Von Longwood House hat man allerdings nie Günstiges gehört, ollein, wer cZ sieht, kann nur sagen, daß seine Erwartungen von Unwürdigkeit übertrof fen wurden. Ein Gefühl des lebhafte sten Mitleids für den Mangel an rilter. lichem Sinne, der einer gefallenen zwar, aber doch glänzenden Majestät, einem großen Feinde, die Hütte als Aufent haltSort angewiesen hat, muß Jeden r greifen, der Longmood House betritt Die Wände bestehen aus zolldicken Bret, tcrn, die Fenster sind niedrig und klein. Das Ameublement ist leider gleich nach Napoleon's Tod verschwunden; später hat daS Gebäude als Stall gedient Anknüpfung. Er: .Ach. Irma, ich kann Dir gar nicht sagen, wie ich mich nach dem Ge birge sehne! Diese prächtigen Landschas ten, diesePoesie, daSRauschen deS Wasser falles, das Rauschen der Bäume . . . ' Si (ihn unterbrechend) : .Schau', Paul, wenn Du das Rauschen gar so liebst, fo kaufmir doch ein S t d n kleid!' Hr.,t 2leujfr!i.i'ff!!cn. 1 . . . Ich Ide jijr.en koch deulilch ge jfaat. 5ie fallen sich mit dem Bräunt jjstsn, den ich Jlitifn reioiiriet, die Ma, ! genzea,:nd gut tünu&fn, und nun haben ! 11 ihn autgeitunttn ! I .Ja wissen Sie, Herr Doclor, ich habe nie in meinem Leben a u s lÄeußerlichkeiten 'aai g j VtN!' Ein vcrstchiizer Pjter. Bankier (zu seiner lochler, welche ein Lied vortragen will): .faura, folg' mir und fing' nicht!. .. Wenn Dich Dein Bräutigam hött, muß ih Dir noch mehr Mitgist geben! Gute Ausrede, .Angeklagt!, Sie behausten, von der Delikslessen'Handlung nichiS mitgenom men zu haben. W hstien Sie denn dann den russischen Caoiar her, den man bei Ihnen fand?' .Ich traf auf der Straße einen frem den Russen, der sich verlausen hatte. Ich wie ihm den Weg, und da drückte er mir au Dankbarkeit da JZßchen Caviar in die Hand!" verdiente Belohnung. Dichterling: .Da haben Sie die 10 Mark, welche ich für die Rückgabe meiner verlorenen Gedichte ausgesetzt I' Finder: .Etwa mehr könnten Sie mir schon geben! Ich habe nämlich die Gedicht auch gelesen!" Gefäkrliche Drohung. .Merken Sie denn nicht, Frau Maier, daß Ihr Schniegersohn eS gar nicht er warten kann, bis Sie gestorben sind?' Da schert mich wenig. Frau Bas' I I' stirb, wann i' mag, und wenn' ihm net recht ist na' stirb i' gar net 1" Unter Basischen. ...Hör' mal, Auguste, wie macht man eS denn eigentlich beim Schwören?' .Weßha'.b willst Du das wissen?' .Weil ich heute meinem Arthur ewige Liebe schwören muß!' Kleiner Zrrthum. .Barbara, gehen Sie doch zum Ant!, q rar und fragen Sie, ob ich den ganzen .Schlegel' bei ihm haben kann ! .Aber wie zerstreut heute wieder der Herr Doctor sind! Einen Schlegel beim Antiquar!' Zerstreut. Der Herr Professor schwimmt bei einem Schiffbruch an' nahe Ufer, stürzt sich dann wieder in' Wasser und holt mit großer Anstrengung seine Frau au dem feuchten Element. Der Capitain frägt ihn: .Warum haben Sie denn Ihre Frau nicht gleich mit an'S Land ge bracht?' .Aber ich mußte mich doch erst selbst retten!' Größenwahn. .Wo ist denn der Herr Baron?' .Mein Mann ist schon wieder in sei, nem neuen HühnerhauS l' .WaS thut er denn so oft darin?' .Er gefällt sich als - Thierbändiger I Allerdings. Mutter : ....Lieber Herr Assessor, ich muß Sie bitten, sich endlich zu ent, scheiden! Ihr Berhältniß mit meiner Tochter dauert nun schon zwanzig Jahre ; sie kann nicht länger mehr ihre schön, sten Jugendjahre mit Ihnen ver liercn !' Tin Uirnrob. Kurgast : .Gibt 8 in dem Wald auch Wild?' Wirth: .Früher hauste eine Hirsch, familie darinnen, doch kam einmal ein Kurgast, der ein ltidknschastlicher Jäger war; der hat so lang auf die Thiere ge schössen, bi sie alle a u S g e w an drt sind!' Aus Idein Genchtssaal. Richter: .Sie baben einen schweren Einbruch verübt I Wissen Sie denn nicht, welche Strafe darauf sieht?' Angeklagter : ,Ne I Bitte, sehen S 'mal nach I' Vertheidiger: ,. . .Mein Hrr'n Ge schmorenen ! Lassen Sie Ihren Gefühlen und dem Angeklagten freien Lauf!' Vkinungsliebend. .Liebe Louise, ich suche feit einer Stunde meine Pfeife...' .Sie hängt ja am Pfeifenstänber, wohin sie gehört!' .Ja, wenn Du sie hingethan haft, wo sie hingehört, ik soll ich flt dann finden?!' vom krerzierxlatz. Unteroffizier : .Halt, Kerls, ihr mar schirt mir da ja in'S Civil hinein.... bedenkt doch, ihr habt eure besten Stie fei an!' Ein Sogen stand. Fräulein : Träumen Sie viel, Herr Mülle,?' Herr (schüchtern) : .Bis jetzt gar nicht, gnädiges Fräulein; aber wenn Sie gütigst erlauben wollten. ... !' ' Gute Seele. Tante : .Du wurdest doch hoffentlich grob, als der Assessor Dich küßte 1" Nichte : .Ach Tantchen, eS war ja nicht bös' gemeint.' Geizhals, Lieutenant 0. X.: .Sage Ihnen, Ka merad, halte Damen ungeheuer knapp. Kaum mal einen warmen Blick zuwer fen!' Lieutenant v. Y.: .Also Herzen, knickerl'