Line schreliche Lzhrt. l'on Ct-er rjcmcjr ; V 3 9 n i? I c to. g mögen jetzt 20 Jahr her sein, als ich, in BerusSzkschZslm reisend, den Schnelljug l'lug. Außer mir nahm im Wagen noch ein ältern, kränklich auZsehender Herr Plag. Al wir da Weichbild der Stadt verlassen, umfing un die unabsehbare Eben. (58 war ein trauriger Herbftnachmittag; ein dich! Nebelftor umhüllte die tiefftehende Tonne ein, und verlieh Allem ein fahle AuS l'h'n. , . Ermüdet von der FnfS.m?gket der Landschaft. Halle ich mich in eine Be rechnung vertieft. Piöij'.ic!) wir waren kaum eme halbe Stunde gsahven bemerkte ich. daß mein Reisegesührle, der sich fröstelnd in eine Ecke gedrückt hatte, unrubia wurde. Er blickte zum Fenster hinaus, rückte hin und her, erhob stch und blickte wieder ae spannt hinaus, aaq iq that die jetzt und bemerkte, daß wir mit vermehrter Geschwindigkeit fuhren. Jetzt erst achte! ich auf da stärkere Geräusch des Wagens. Doch immer mehr steigerte sich die Schnelligkeit. Wir wurden aus un seren Sioen bin und der cieworsen. und mußten unS krampfhaft anklammern. Geradem unbeschreiblich war das un, heimliche Gerlulch. mit dem die Räder dabinlusten. Wir bekamen unwillkllr, '.ich da Gefühl, als mußten sie jetzt iedt in diesem Augenblick auS den Schienen springen, und dann war die furchtbare Zerstörung des in Windeseile dahineilenden Zuges unvermeidlich. Das Gepäck, welches wir in den Hängematten untergebracht hatten, stürzte herab und wurde hm und her Qe'ctjieu dert. so daß eS uns Quetschungen verur sachte. Mein Gegenüber war todtenblaß in die Kissen zurückgesunken, er athmeie schwer, dicke Schweintpfen standen aus seiner Stirn, und sein Gesicht drückte die furchtbarste Angst und Berz?tlflung aus. Draußen aber flog alles an uns vor über, wir mußten beinahe mit doppelter Schnelligkeit fahren. Die Telegraphen, stanzen waren nicht mehr zu sehen; daran, daß eS dunkler wurde, erkannte ich, daß wir durch einen Wald kamen. Und immer fürchterlicher wurde die Fahrt, immer stärker brüllte und don, nerte der Wagen, immer wesenloser wur den die Gegenstände draußen. Ich muß gestehen, ich zitterte am gan zen Körper. Mein Kopf wurde vermint, ich fragte mich: Woher diese Schnellig keil? Bersagt die Steuerung oder gräßlich zu denken ist der Führer her abgestürzt oder wahnsinnig geworden? Saust der Zug vorwärts, bis er endlich an eine schwache Stelle der Schienen, an eine gefährliche Kurae gelangend, heraus springt und alles Lebende zerschmettert? Dieser Zustand wurde mir unerträg ich, ich lieg daher drZ g.'nster herab und blickte hinaus. Zunächst machte mich der schneidende Luftzug zurückfahren. Doch noch ein mal, mit beiden Händen angeklammert, bog ich mich hinaus. Was zunächst meine Sinne besing, war das grauenvolle Geräusch des Zuges, das sich anders, aber nicht weniger grauen voll anhörte, als im Innern des Wi geoS. Ein kurz Blick, den ich geradeaus warf, zeigt mir die Stelle der Be wegung, die sich menschliche Phantasie nicht vorzustellen vermag. Ich blickte am Zuqe entlang, konnt ledoch nicht Unge wöhnltcheS entdecken. Als ich mich darauf wieder unschlüssig in den Wagen zurück wandte, bot sich mir ein schrecklicher An blick. Mein Gegenüber lag in die Ecke zurückgelehnt mit starren Augen da. Ich faßte ihn an, er war kalt. Ein Herz schlag mußte ihn getkdtet haben. Die Leiche wurde von der schleudern den Gewalt deS Wagens hin und her ge , warfen und so auf unheimliche Weise be wegt. Manchmal ist mir der Anblick noch im Traum erschienen: die starren Augen, die bleichen Züge, die schlaffen Glieder. Ich stürzte wieder zum Fenster; da sah ich nun zuweilen Passagiere mit todten blassem Antlitz hinauSstarren und wieder verschwinden. WaS für Bilder mußten sich im In vern der anderen Wagen abspielen I Hier mußte etmaS geschehen! Ich öffnete die Thür, betrat das Tritt brett und schritt langsam vowärtS. MuS: kelftark wie ich bin, gelang eS mir unter Aufbietung aller meiner Kraft, mich an den hin und her gewsrsenen Wagen fest zuhalten. Zumal an den UebergangS stellen lief ich Gefahr, entweder hinab geschleudert und von den Rädern in einer Sekunde zermalmt, oder in weitem Bogen überschlagend, den Bahndamm hlnabge, wirbelt zu werden. Endlich gelangte ich zum Wagen bei Zugführers. Ich öffnete und trat ein. Er war leer. Ein Schrecken durch riefelte mich. Ich stürzte zum ndern Fenster und sah ein erschütterndes Bild Auf dem Trittbrett tastete sich der Zugführer mühsam zu seinem Wagen zu rück. Eine breite Wunde aus der das Blut herabströmte, klaffte auf feiner (Stirn. 33) snnele öl Tyur. und er schwankte herein. Er schien etwa? sagen zu wollen, doch daS Gebrüll bei Wagens verschlang seine Worte. Endlich konnte ich ihn verstehen. DaS Schreckliche was ich geahnt, war Wirk ltchkeit. ,WaS ist mit dem Führer?' rief ich, das Getöse überschreiend. .Wahnsinnig geworden!' entg?gnete der Zugführer. .Und der Heizer?' .Wahrscheinlich von der Maschine her ' abgestoßen. Ich wollte auf den Tender hinauf, da warf mit der Führer große Kohienflucke entgegen.- Dabei sank der Blutende aus einen Sitz. Ich schwieg emen Augenblick, dann rief ich: ,ch hzle meinen evower unv IchieL den Wann nieder.' Der Zugführer nickte und ich ur,ter nahm nochmals die grauenvolle Wände rung. Ich war wie betäubt und fand meinen Abtheil nicht gleich. In den andern Abtheilen klammerten sich Männer und Frauen angstvoll, bleich, zitternd an die Polster an. Endlich kam ich zu meinem Wagen. Die L'iche lag auf dem Fußboden über meinem Kofier. Ich hob die schlaffe Gegalt empor, öffnete den Koffer, oer senkte den Revolver in einer meiner Taschen und beschult zum dritten Male den gefährlichen Weg. Alle diese Wanderungen hatten nur wenige Minuten gedauert, sie erschienen mir der wie eine vnenvlich lange ett. Der Gedanke zuckte mir durch den Kopf, wie sonderbar eö doch wäre, daß der Zug noch immer nicht die verhängnißoolle Stelle erreicht hätte. Der Zugführer erwartete mich. Kommen Sie mit!' schrie ich. Ich kenne die Steuerung nicht. Klet!ern Sie drüben hinauf!' Mühsam klomm ich auf die Rückseite deS Tenders empor. Oben angekommen erblickte ich den Führer; ohne Koxfbe deckung, mit zerzaustem Haar stand er am Kessel und stierte vor sich hin. Plötzlich erblickle er mich, der ich mög lichst leise auf den Kohlen vorwärts zu kommen trachtete. Sein blaffeS, bartr geS Gesicht verzog sich zu einem teufli schen Grinsen, ein grausame? Hrhnge lächter tönte auS seinem verzerrten Munde. Hastig griff er nach einem Koh'enstllck und schleuderte eS nach mir, glücklicher Weise ohne zu treffen Ich hielt in meinem Klettern inne, zog den Revolver heraus und schoß, jedoch fehlte ich Er hatte sich schon wieder gebückt, und ein andere (Stück erhoben. Der zweite Schuß, den ich abgab, traf ihn in die Schulter. Der Wahnsinnige griff nach der verwundeten stelle unk) stieß ein dumpfes Gebrüll aus, dann schleuderte er da Kohlenstück und traf mich so stark aus die Hand, daß mir der Revolver entfiel und in die Kohlen hin einrollte. Der heftige Schmerz, die plötzliche Entwaffnung machten mich einen Augen blick rathlos. Der Wahnsinnige sprang nun plötzlich zum e ei, rm ine an oer Wpttze gluhen?e Älsenitangt heraus unv wandte sich mit dikfer furchtbaren Waffe gegen mich. Der Wüthende mußte mich errer chen, ehe ich an der Ruckwand des Ten der hinaiflüchten konnte. Aber wag lag daran, sterben mußt ich, so oder so I Nach kurzem Besinnen bediente ich mich jetzt selbst der Kohlenstücke als Waffe und schleuderte dem Wahnsinn! gen einige entgegen, die er tnvesfen ad wehrte. chon yoo r ci lange zum ver nichtenden Schlage, als er plötzlich von einer anderen Seite her in 8 Gesicht ge troffen wurde. Der Zugführer, der langsamer als ich den Tender erklommen, hatte den gutge zielten Wurf gethan, welcher den gefähr llchen Gezner zum Taumeln brachte. Jetzt wagte ich einen kühnen Sprung Glitt ich auf den Kohlen auS, so war mem Schicksal besiegelt. Es geschah aber nicht, ich umklam merle den Rasenden, und nach längerem Ringen gelang eS unS. ihm die Stange zu entreißen. Der Zugführer sprang dann zur Steuerung und sperrte den Dampf ab, während ich den Tobenden festhielt. Dann fesselten wir diesen und brachten ihn, als der Zug hielt, in einen leeren Wagen. Schreckensbleich, mit entsetztem Antlitz eilten die Netsenden herbei, jeder em pfand die furchtbare Schwere der Gefahr, in der wir alle geschwebt. Berühmte Giftmifcherinnen. Von R. 23 o l s k i. DaS Vergiften ist das LieblingSver- brechen der Damen, sagt ein boshafter RechtSIehrer. Da eS weder körperlich Kraft, noch ein aewaltthätigeS Vorgehen noch den Gebrauch irgend welcher Waffe beansprucht, sondern nur eine gewiss DofiS von Verstellung, Ausdauer, Ge schicklichkeit und Hinterlist, ist eS begreif: lich. daß diese? Verbrechen gleichsam die Specialität deS sogenannten schwachen Geschlechts bildet, das die obengenannten guten und bösen Eigenschaften unstreitig in höherem Maße besitzt, als daS starke Geschlecht. Die berühmteste jener Damen, welch mit dem Giflfläschchen eben so sicher und anmuthig umzugehen wußten, wie mit dem koketten Spiel dcS Fächer? und der schönen Augen, war unstreitig Lucretia Borgia. Dieser schöne Dämon hat be kanntlich Victor Hugo zu einem seiner interessanten Dramen inspirirt. Nie trat die Sünd anmuthiger auf als in der Gestalt dieser Borgia. Jeden, der ihre Bahn kreuzte oder ihr unbequem wurde wußte sie durch Gift aus dem Wege zu räumen, sogar ihren eigenen Vater. Sie war eine Teufe'in in der Hülle eines Engels. Eine Dame von hoher Bil dung, kunstliebend und geistvoll. Von anmuthiger, bestechender Schönheit, mit reichem blonden Haar und dem süßesten Eeflchlchen. Sie starb vergöttert von ihren Unterthanen und gleich einer olgm vischen Göttin von Ariost und Bembo, Lord Byron fand in einer italienischen Bibliothek ein Hest Brie e von ihr, zwr schen dessen Blättern eine Locke ihrer Haar aufbewahrt war. Diese Bries sprachen von platonischer Liebe und idealer Zärtlichkeit. Die Haart waren sein und seidenweich. Lord Bzron ent wendete einige und besah'.te sie mit zärt licher Sorgfalt auf. Eine Zeitgenossin dieses DämünS und eine Landsmännin war die Königin von Polen, Bona, die Gemahlin König LiegmundS, den sie vollständig be herrschte, und Mutter deS König Sie gesmund August. Sie verkauft die Würden, welche der König zu vergöben hatte, und führte zugleich das Leben einer Messaline; gewohnt, nicht nur ihren Willen, sondern jede ihrer Launen durchzusetzen, vergiftete sie ihre Günst linge ebenso gut, wie ihre Feinde, wenn sie ihr lästig wurden cder ihre Plane zu durchkreuzen droh!en. AIS ihr Sohn König wurde, sah sie ihren Einfluß auf ihn bald durch die chöne Fürstin Barbara Radziwill be droht, welche der König aus Liebe eriählt und mit der er sich heimlich vermählt hatte. Sie hetzte den hohen Adel gegen diese Verbindung auf, als sie afcer endlich alle ihre Intriguen gescheitert sah, gab sie sich den Anschein, die Wahl ihre Soh neS zu billigen. Die schöne Barbara Radziwill wurde jetzt als Königin von Polen gekrönt, starb aber schon ein hal veS Jahr danach an dem Gilt, das ihr Bona gereicht hatte. Zugleich hatt Bona ihre Rolle In Polen ausgespielt und mußte daS Land verlassen, nahm jedoch in ihre italienische Heimath die reichen Schätze mt, welche sie in Polen angehäuft hatte. Die rafnnirteste und interessanteste unter den berühmten Kiftmischerinnen war die Marquise BrinvillierS; eine loch ter des Lieutenants d'Aubrai, hatte sie durch ihren Geist und ihre seltene Grazie den Maguis. ihren Gemahl, erobert. Bald gab sie durch ihr Beziehungen zu dem jungen Offizier St. Eroir Anlaß zu öffentlichem Skandal, so daß ihr Vater der Sache ein Ende zu machen suchte, in dem er ihren Anbeter in die Bastille brachte. Hier lernte er den Italiener Erili kennen, der ihm die Kun der Gift- mischerei beibrachte. Als St. Croir seine Freiheit wieder erlangte, wurde die Marquise seine Schülerin, welche ihn je, doch bald übertreffen sollte. Während ne sich die Miene einer Srömmlerin und Wohlthäterin gab, versuchte sie ihre Gifte zuerst an Thieren und Kranken, dann ver giftete sie ihre beiden Brüder und ihre Schwester. Als sie nun daran gin ihren Gatten aus dem Wege zu räumen, kam es zu einem heimlichen Kamps zwt schen ihr und St. Croir. Die Furcht. für sein Leben an sie gefesselt zu sein. deren kaltblütige Grausamkeit selbst ihn entsetzte, bestimmte ihn nämlich jedesmal, wenn sie dem Marquis ein Gift reichte, diese ebenso geschickt ein Gegengift bei zubringen. EineS Tage, als St. Croir in seinem Laboratorium beschäftigt war, verlor er durch einen Zufall die Glas maSke. welche ihn vor den gefährlichen Ausdünstungen schützte und wurde sofort getödtet. AlS das Gericht seine Hinter lassenschaft an sich nahm, wurde unter ihr ein Kästchen mit Giften und Briefen der Marquise aufgefunden und an die französische Regierung ausgeliefert. Um der Folter zu entgehen, gestand sie alle Ihre svervrechen etn und wurde am 16. Juli 1676 enthauptet. Ihr Beispiel fand indeß sa vielfache Nachahmung, daß Ludwig ver Vierzehnte einen eigenen Ge richtShof für VergiftungSfälle einsetzt Die Marquise v. BrinvillierS hatte ihren Vater in dem Schlosse von Offe mont, n dem Walde von Laigue, vergif, tet. Als im Jahre 1S14 sich die Trup pen der Alliirten näherten, ließ der d malize Eigenthümer deS Schlosses sein Silberzeug und seine Kostbarkeiten in einem Thurme an verschiedenen Stellen einmauern. AIS man später di Schätze wieder an'S Tageslicht brachte, führte dies zur Entdeckung eines gleichfalls zu gemauerten geheimen CablnetS, tn mtl chem man das Laboratorium der Mar, quise v. BrinvillierS und darin zahlreich Fiolen und Packete mit Giften vorfand Unter den Nachfolgerinnen der Mar, qmse, welche der vom König eingesetzte besondere Gerichtshof verurtheilte, sind unstreitig die interessantesten die Frauen Ligoureur und La Votsin.' Beide trieben einen einträglichen Handel mit Heren künften und Giften. Vorzüglich bestand ihr Geierbe darin, ihren Kunden den Tod ihrer reichen Verwandten zu xrophe zeien und sodann ihre Prophezeiung selbst zur Wayryeil zu machen. Die Gift mischerin Vigvureur starb am Galgen, ol,m wurce vervrannt. Die oe kannte Madame de Sevigne schildert uns ihre Hinrichtung mit folgenden Worten .Wir sahen sie im Hotel Sullv vorüber kommen, M?dame de ChaulneS, Madame de Wullv und ich. Sie weigerte sich vor der Aoueoame-lrche das Bekenntniß ihrer Sünden abzulegen und Abbitte zu C ..C .... rtr , . icinen, uno aus oem licyipiage veriyei digt ite nq o vcrzwei elt. baß man tt' mit Gewalt vom Karren herabziehen und mit eklen an den Psahl leg Scheitev Hausens fesseln mußte. Sie fluchte un aufhörlich, bi der Rauch sie den Blicken entzog.' Unter den modernen Giftmischerinnen verdient vor Allem Madame Lafarage ge nannt zn werden, welche noch auf dem Schaffst ihre Unschuld betheuerte. Jh Schicksal erregt in ganz Europa ine so außerordentliche Theilnahme, daß sich ein lunger 'cann, der st niemals gesehen yane, aus Verzweiflung über ihre Ber urlyeimng den als ab chnttt. Vielleicht noch interessanter ist Helene egaoo, eine ecyte Tochter der Bretagne trotzig, unwissend und beschränkt. Sie vergiftete nach und nach ein ganze Reih von Personen ohne jeden anderen Giund als weil sie einen unheimlichen Trieb dazu hatte. Trotzdem diese Manie sie als geisteskrank und unzurechnungsfähig erscheinen ließ, war man in jenen Tagen noch weniger gefühlvoll als heute und ließ sie einfach enthaupten. Um diese traurige Liste mit einer humoristischen Pointe zu schließen, ermähnen wir noch jene Köchin in TourS, welche angeklagt war. ihrem Herrn, einem alten Hage stoßen, der sie zu seiner Erbin eingesetzt hatte. Gift gereicht zu haben. Die Ge fchmorene.i sprachen sie frei. Nachdem der Präsident deS Gerichtshöfe ihr das Verdikt und ihre Freilxrechunz angekün digt hatte, fügte er hinzu: .Meine Toch ter. Sie werden hiermit in Freiheit ge setzt, aber sollten Sie jemals erfahren, daß ich. der ich a-ach ein Hazeijolz bin, ine Köchin suche, stellen Sie sich ja nicht bei mir vor.' iZgeure Pritfmarkc. Von theuren Britsmerken wird auS Wien berichtet: In der xhilatelistischen Abtheilung der Ausstellung in der Rotunde wurden von einem schwedischen Sammler die Postwerthzeichen seines Landes ausgestellt, darunter ein Marke auS dem Jahr 1853 zu Tre Skill gelb statt Atta kill. Die er bisher unve. kannte Fehldruck wurde von dem griedl' chen Postwerthzeichen'Museuin zu Wi n für 2400 si. käuflich erworben. Es ist dies der höchste Preis, der bisher für eine gebrauchte europäische Briefmarke bezahlt wurde. Die seltenste und theuerste Marke, die bis jetzt bekannt, ist die Marke von Brit. Guiana 1 c. aus dem Jahre 1856, welche einen Werth von 30,000 Mark besitzt und wovon nur 1 Eremplar bekannt ist, welches sich in der einzig dastehenden Sammlung des Herrn Philipp v. Ferrary in Paris befindet. Ebenfalls aukerorbentlich selten, wenn auch minder theuer, ist die Marke der sandwichZ-Jnseln, L c. ber ersten Emis sion, welche auf 15,000 Mark geschätzt wird, doch ist schon seit mehreren Jahren kein Eremplar davon aus den Markt ge kommen. Bei den Auktionen in London und New Nork erzielte eine Br. Guiana. auS dem Jahr 1850. zu 2 c. rosa, den Preis von 000 Mark, während die be kannten Mauritius. PoftO stc. 1 und 2 ä . zusammen für 14.000 Mark vr kauft wurden. Allerdings waren die beiden letzteren ungebrauchte Stücke, doch werden auch für gebrauchte Eremplar 6 bis 7000 Mark gezahlt. Raritäten von Marken in der Preislage von 100 big zu 1000 Mark giebt eS mehrere Dutzend orten. Von den alten österreichischen Marken werden die ZeitungSmarken aus dem Jahre 1856, Merkurkopf, roth mit 20 bis 300 fl. per Stück bezahlt. Das Friedl'sche Museum besitzt derartige sechs zusammenhängende Merkure in" unge brauchten Originalen, die seiner Zeit nur wenige Kreuzer gekostet, Heute aber einen Werth von 2000 fl. repräsentiren. Das kostbarste Stück des Friedlichen Mu seum ist das berühmte ChalmerS Essai, die erste Originaloorlage zur Einfüh rung der ausklebbaren Briefmarken, welche im Jahre 1334 dem englischen Parlamente von dem Erfinder der Brief marken, JameS ChalmerS, Buchhändler ans Dundee, vorgelegt wurde. Für diese Marke wurden Herrn Friedl bereits vor Jahren 000 fl. geboten. ZSi lang mülit der Wesch ltöen.' Dit Zahlen der Statistik führen häu sig irre. Zahlen beweisen freilich, wie das Sprüchwort sagt, aber sie wollen richtig verstanden fein. So giebt S kaum ein Zahl, die leichter mißverftan den wird, au die des Durchschnitts Alters des modernen Menschen, das Einige auf 3435, Andere sogar nur auf 3 Jahre beziffern. Die Sachlage ist vielmehr, daß etwa j aller Neu geborenen schon im ersten Lebensjahre vom Tode weggerafft werden und dadurch die Ziffer des allgemeinen Durchschnitts alterS so herabgedrückt wird. Immerhin bleibt bei unS die Lebensdauer auch der jenigen Personen, die überhaupt heran wachsen, sehr weit hinter der normalen zurück. Die naturwissenschaftlichen Beob achtungen haben unzweifelhaft ergeben, daß bei jedem Thiere ein festes Verhält niß zwischen der Dauer deS Wachsthums und der Lebensdauer besteht, daß auf etwa 1:7 beziffert werden kann. Eine MauS hat z. B. eine Periode deS Wach, fnS von 73 Monaten und erreicht, wenn ihr keine Katze oder Mausefalle das Leben vorzeitig verkürzt, eine Lebens dauer von 46 Jahren, gleich 4372 Monaten. Ein Hirsch wächst mit fünf Jahren auS und erlebt immer die Er reichung eines natürlichen Lebenßendes vorausgesetzt ein Alter von 35 Jah ren. DaS Pferd wächst 34 Jahre und wird bekanntlich 2523 Jahre alt. Somit müßte der Mensch, der etwa 20 Jahre braucht, bis er herangewachstn ist, kigentlich 140 Jahre leben, wenn er nicht durch Fehler in der Lebensweise, allzu heftig geführten Kampf umS Dasein, Noth oder allzu große Ueppigkeit sein Leben in der Weife verkürzen würde, daß wir Alle, die nur die Hälfte der norma, len Lebensdauer überschreiten, schon für besonders langlebige Menschen zu halten pflegen. Die Gesundheitslehre oder die Wissenschaft von der Hygiene giebt uns nun Antwort, wie wir eS anfangen kön nen, um unser normales Lebensalter zu erreichen. Die Antwort lautet einfach: Unser Leben nicht künstlich zu verkürzen, wag freilich unter den heutigen Verhält nissen meist eine schwierige Sache ist, daß nur wenige dieselben vollkommen verstehen, und noch weit weniger Bevor zugte in der Lage sind, dementsprechend zu handeln. ??ciörichc Lrinlisäliigkcit. Die .weibliche Trinkhaftizkeit' frühe, rer Zeiten beleuchtet Heinrich Eoersmann an einigen Beispielen. Häufig sind im Mittelalter nnd dann im 16. Jahrhun dert Verordnungen, durch welche die Be Horden der Trunksucht der Frauen zu steuern suchten. Der ttalh tu Htiltrcnn fertigte im Jahre I5',ö e,n.n Erlaß a'ii, In dem 5 heißt: .Dem Trarke trzebene Weider sollen vom S:adi?Nkch:t herum, gedrängelt werden un! ihnrn an den Kops em Zettt! geheftet mnden mit den Worten: .Versoffene KrugZurschel'.' In München wurden unter dem 19. April 1566 und 16. Ehriftmond 1570 Lerboit erlassen, auS denen man ersieht, daß dazumal Weiber ur,d Kinder bei den Weinen von Oe'lerreich und Welschla.id gleich Männern zech:n lernten. Im Jahre 1576 wendeten nch .die auS ge meiner Bürglchaf:' heutzutage Stadt verordnete gehe'.Zen zu Borna an den Rath ihrer Stadt mit dem Gesuch, .daß den Weibern am Abend die Lierzechen verboten sein sollten, in Ansehung, daß daraus allerhand Unrecht mit Beschüe rung nicht allein dem Wirthe, sondern auch den Personen, so die Zeche für sie bezahlen müßten, entstände. Und wäh- rend die Weiber säßen und zechten, ging'S daheim in HauS und Hof übel zu mit dem Gesinde und den Kindlein.' Der Chronist fügt jedoch betrübt hinzu: .Hat solches ntt viel helfen wollen, und mag wohl derer Weiblein Einrede daS Meiste dazu beigetragen haben.' In Frank' reich gab eS namentlich unter Ludwig dem Vierzehnten am Hofe viele trinkfähige Damen, und unter Ludwig dem Fünf zehnten wurde es tn dieser Hmtlcht noch schlimmer. ?äund zu! Vielfache Erkältungskrankheiten, na mentlich bei Kindern, müssen daraus zu rückgeführt werden, daß von den Kleinen und wie häufig auch von Erwachsenen die bekannte Lehre, den Mund zu schlieuen und durch die Rase zu athmen, leider immer noch zu wenig beherzigt wird. Daher ist eS eine dringende Pflicht, daß die Erziehung in Haus und Schule bereits das Kind auf die Nach theile hinweist, welche die Mundathmung für sein Gesundheit nach sich zieht. StetS müssen die Kinder unermüdlich darauf aufmerksam gemacht wrden, nur durch die Nase zu athmen. Kein Lehrer sollte während deS Unterrichts dulden, daß seine Schüler mit offenem Munde sitzen. Bei Verstößen hat er die Pflicht, sie zu belehren, daß nur die Nase unser AthmungSwerkzeug ist. Der Mund kann eS schon deshalb nicht fein, weil er nicht immer, wie z. B. beim Essen und Trin kev, dem Athmen, da nur während Sekunden' eingestellt werden kann, zur Verfügung steht. Außerdem hat die Nase allein geeignete Schutzvorrichtungen. Sie wärmt die einströmende Lust vor und verhindert, daß, namentlich im Winter aber auch an kühlen Sommerabenden, der faire Stiom sich aus die zarten Schleimhäute deS Halse und die em xstndliche Lunge stürzt. Wer durch die Nase Athem schöpft, wird manche Erkäl tund setner Athmungsorgane verhindern. Auch alS Filter wirkt die Nase; sie rei nigt die Luft von Staub und schädlichen Beimengungen. Nach durchtanzter oder durchschwelgler Nacht kann man ansetzn liche Staubmengen in den Nasengängen abgelagert finden. Unaufhörlich möge daher besonders an die Juaer.d die Mahnung gerichtet fein: .Mund zu!' Aus dem Z'ollkköen. Ein reizendes Eeschichtchen. das den Vorzug hat. völlig wahr zu fein, reignete sich vor Kurzem tn iner größeren Stadt des Hcrzogthums Vraunschweig. Ein Lam in G. in Thüringen, die von .Postausträgen' gehört, aber das eigent liche Wesen dieser zweckmäßigen moder nen Einrichtung offenbar nicht erfaßt hatte, sandle der Postdirektion zu , im Herzoglhum Braunfchweiz unter rer Bezeichnung Po tau trag' erntn Briet. Letzterer enthielt einen Fünfmarkschein und den .Auftrag', für dieses Geld einen recht hübschen Kranz zu kaufen und ihn an Fräulein deren Geburtstag am soundsovielten sei, abzuliefern. Diesem ebenso naiven wie erheiternden Verlangen gegenüber wollte die Post behörde nicht den starren Bureaukraten ftandpunkt geltend machen. Zuvorkam mend, ja aalant, wie die Jünger Ste phan's meistens sind, willfahrte ste dicfem seltsamen Verlanaen. Es wurde sofort ein Bote zu einem Blumenze schäftc gesandt, ein stattlicher Kranz ein kauft und dem GebrtStazsk,n?e recht? zeitiq überbracht. Nachdem dies ge schehen war, wurde di: Lriefschreiberin benachrichtigt, daß die Angelegenheit prompt erledigt worden sei, gleichzeitig aber hmzugesugt, daß man unier Port' auftrug' denn doch etwas wesentlich An- dereS verstehe, als die Schreiberin gedacht habe, und daß die Post daher nicht vev pflichtet gewesen sei, einen derartigen Auftrag auszusuhren. Ihre Bedenken. Sludtnt: lk könren Mich morgen früh um neun Uhr wecken, Frau Müller, hören Ste I Wirthin : Ja, wenn Sie da nur schon zu HauS sind I Aus der Schule. Lehrer: Wie viel spanische Kriege fanden im 15. Jahrhundert statt? Schüler: Sechs. Lehrer : Zähl' ste mal auf ! Schüler : Eins, zwei, drei, vier, fünf und sechs! Druckfehler. (Aus einem Roman.) . . .Als die jun, gen Damen den Forstadjunklen in's G spräch zogen, kam er von iner Verlogen heu in die andere. Noch beffer. Eie : Bin ich das erste Mädchen, Du geküßt hast? Er : Nein, aber das letzt. das boshaft. 1. Tramp : .Ich wrde in l,y!,r Z.,t so dick, S'ß mir l3 zu nun ii'i v,' 3. ii'iinp : 3. : "V i '"gar die Süc'el, denn d't Zeyc:, rraij t:, vorn heraus!' Lakonisch. Stellesucher.der: Fünfzig Ma wol len Sie mir mtv.ailich gebe:,, . kann ich aber keine großen . Damit Sprünge machen! Kaufmann: wiein löompioir ist auch kein CnkuS l Treue ffiitcr. xraHt!ioll:r Spiegel, den in Deinen Salo'i gekauft A: .Ein Du Dir da hast; sorge nur, daß er nicht znbnt !" B .Darum ya?e y reine Hfi, grau und Tochter bivachm ihn sch? ganzen Tag !' den Ivicerltgt. 5err tenthusiaftllch! .Ich vt! sichere Ihnen, seit den diel Tagen, die ch ei kenne, gnädiges Fiäulein, habe ich kein Auge mehr gefchlosskn I' Fräulein: .Sie übertreiben, Herr Baron, ich sah Sie doch eist geilern Abend im Thealer und da schliefen Sie sogar sehr gut.' Leim Zahnarzt. Fräulein (nach der Operation): .Um Gotteswillen, da haben Sie mir ja neben dem kranken Zahn noch einen anderen ausgezogen!' Zahnarzt (liebenswürdig): .In der That. ... würden Sie vielleicht gestat ten, Fräulein, daß ich den als Andenken von Ihnen behalte?' Kochkunst. .Was kochst Du denn da, Ella?' Ella leine höhere Tochter): .DaS weiß ich nicht Papa, S ist ja noch nicht fettig!' vochl Vater : Sie wollen meine Tochter hei rathen und sagen selbst, daß Sie nicht reich sind? Bewerber : Ganz recht! ' Vai: Na. wollen Sit vielleicht beide vom Wind leben? Bewerber: Warum nicht? Ich bin Seekapitain! Im Geschichtsunterricht. Lehrer: .Müller, weißt Du etwas von Nero zu sagen?' Schüler: ,ö.ewl, Herr Lehrer I Er hat die letzte Nacht so furchtbar geheult, daß w'.r Alle nicht schlafen konnten I' Im tehreifer. Professor : .Heute ist wieder eine fürchterliche Unaufmerksamkeit in der Klasse der Eine sieht dahin, der An, der dorthin ja, wozu erkläre ich denn das Nhmozeros, wenn ihr mich dabei nicht anseht !' Der einzige Trost. Wittwe (vom Leichenbegävoniß deZ Gatten heimkehrend): .Jetzt weiß ich wenigstens, o er seine Nächte ver bringt.' L issig. Der Mann: .Nimmt der neue Roman einen glücklichen AuSgang?' Die Frau : .Das kann mcn nicht daraus entnehmen. Es heißt nur, daß sie sich gkheirathet haben.' verfehlte Antwort. Der Herr Sohn schreibt dem Vater. der schon sehr viel hat .blechen" müssen, und dem deshalb die Luft, weiter zu blechen' ausgegangen ist. einen Brief heim, auf dessen erster Seite nichts steht, a!k: .Wer braucht Geld? Wc braucht Geld? Wer braucht Geld?' und so fort, bis ganz herunter und dann die Schlußwort : .Dein Karl.' Der Herr Valer setzt darun'er vertu und schreibt wüthend auf die andiire Seite nichts als : .Wer ist ein Lump? Wer ist in Lump? Wer ist in Lump?' und so fort, bis ganz herunter und dann ie Ächlußworke : .Dein Vater.' wahlfxruch. Pfarrer : .Ist e wahr, daß Sie ihren Mann, wcnii er betrunken ist, mit dem Stubenbesen schlagen?" Frau : .Ja, Herr Pfarrer, das hab' ich von meiner Mutter seli?. di sagte immer, wenn eS nicht im Tuen geht, dann muß man eS mit dem Besen ver suchen.' Auch eme Krankheit. A: .Also der Frau RSidin. Deiner Tante, ist das Seebad gut bekommm? Wohl veraltetes Leiden los geworden?' B : .Das weniger, aber veraltete Tochter.' Ausreichend. .Spricht Ihr Fräulein Tochter fremde pracyenk' .Nicht viel, aber sie kann in sechs Sprachen Ja sagen.' Unerwünschte Dankbarkeit. Bettler (welcher eben erneu Nickel er halten ha): .Danke, ich werde mein Bestes für Sie thun! Almosengeber: ,WaS können Sie für mich thun?' Bettler: .Ich :rde Freunden empfthlen.' tr.eir.tn Der Betteljunge. Junge (schluchzend): .Ich bin eine Waise, und mein Laker hat da? Bein gebrochen und sitzt im Gefängniß, und meine Mutter ist in der Irrenanstalt ; wenn ich nun nach Hause komme und bring kein Geld mit, da schlagen sie mich braun und blau I Bitte, ine klkine Gabel'