Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (July 26, 1894)
B . . . Oi Lincoln, Ncb., Donnerstag, S. Juli 1894- (Unabhängiges Organ für den Staat Ncbraska.) Jahrgang 15. $0. 10. fY Y A' ftafe IWM Politische Wochcn-Nundschau. Pari. Am verflossenen Freitag tx schienen Maueranschlage des Inhalts, daß mit Rücksicht darauf, daß die Kam mern gkgen die Freiheit gerichtete Gesetze angenommen haben, die Änarchislen olle ihnen ju (Gebote flehenden Mittel zur Vernichtung der Bvuigeoisie anwenden müssen. In einer stattgchabteu Socialisten'.;; fammlung farderle die Führer da Bolk aus, sich zu einer socialen Ncvölu tion zu orginifiren. Pari. Die schließlich Beisetzung der ftc blicken Ueberreftc des früheren Präsidenten (farnui fand im Pantheon statt, w dieselben bisher in einem Ae wölbe geruht halten. Die Weiche des ermordeten Präsidenten wurde zur Seite seine Großvaters, Lazare (Sarnot, de .Organisators de Sieges," beigesetzt. Paris. Caserio, der Mörder des Presidenten arnot, in vom Criminal qericht in Lyon in Anklagestand versetzt worve. ur nnro dem Zlicyier rouii lac, welcher den Prozeß keilen wird, vor geführt werden, sobald die Anklage for mell erhoben sein wird. Honolulu. Die prooisglische Regie? rung von Hawaii hat sich aufgelöst, und an ihre Stelle ist die Regierung der Re publik von Hawaii getreten. Es ist dies nur dem Namen nach ein Regierung Wechsel. Die nämlichen Leute haben die Zügel dr Regierung in der Hand und sie verfolge noch immer die gleiche Vorsicht, wie zur Zeit der Entthronung der Königin Liliuvkalani: nämlich $a waii den iß. Staaten von Nordamerika anzugliedern. Die neue Verfassung wurde am 4. Juli von den Stufen des XönigspalastcS herab unter dem Jubel der Bevölkerung dusch den bisherigen Präsidenten der provisorischenRegicrung, Sar.ford B. Dole, prsklamirt. Die Ver, lesung der Uikunde folgte zuerst in hawaiischer und hierauf in englischer Sprache. Bon militärischem Gepränge wurde bei der Gelegenheit völlig Abstand genommen; auch waren weder Mann schaften, noch Offiziere von dem im Ha fk liegenden Bundcskreuzer .Philadel' via dabei anwesend. West Ehester. Pa. Richard Wood ward von Marshalltown hat Schritte gethan, m von Personen in New tyoxt die Kleinigkeit von 4? Millionen Tol lars ausbezahlt zu bekommen. Er be Hauptes, nachweisen zu können, daß er der einzige Nachksn.me von Robert (?d wards ist. der in 1754 35 Acres Land kaufte in Gegend, wo jetzt die Trinity Kirche steht. Dieses Land war an Kö nig George auf 99 Jahre verpachtet, und nach Ablauf des Pachttermins wur den die Erben ausgefordert, sich zu mel den, aber es erschien Niemand. Wood ward ist ein Urenkel von Robert Ed. ward' Schwester Prudence. Clncinnati. Wie der Telegraph vor einigen Tagen meldete, hat in Ehicago Henry A. Biicbosf, der Herausgeber der iachieltuiia uibi Black Diamond", hiiri itiiMi li'nlMirfsfiii& t.'inpnl SVslen V.IIV. tj V - " . ...-... " - ei Ziel geletzt. Es ist eine eigenthüm liche Fügung des Schicksals, daß dieser Mann ein gewaltsames Ende nehmen mußte, nachdem ihm ein solches beinahe im Jahre 19 in Cincinnati und zwar Seitens enragirter deutscher Sänger zu Theil geworden wäre. Daß man da mals an ihm nicht Lynchjustiz geübt, ocr dankte er nur einigen besonnenen Leuten. Es war lni Juni jeiuS Jahres zur Zeit dcS 21. Säugerfestes des nord amt. rikanifchen Sängerbindes. Bischoff, einer der Soloistcn, sollte n .Glück von Edenhall " die Tenorpartie singen. In der Musikhalle hatten sich Tausende von Zuhörern eingefunden und keinem ent ging es, daß Bischoff, der auf die Bühne torkelte, sternhagelvoll war. Zum Un glück ließ man das Lied dennoch singen und Bischofs verpfuschte nicht nur dieses, sondern verdarb auch den Eindruck des ganzen Konzertes. AIs die peinliche Scene endlich vorüber wir und der So list sich taumelnd von der Bühne in die Hinteren Räume verfügte, brach unter den dort versammelten Sängern ein uube schreiblicher Siurm der Entrüstung aus. Da rief Jemand: .Werft ihn in den Kanal!" und sofort sah sich Bischofs von einigen kräftigen Armen emporgehoben und man war gar zu gern bereit, ihn aus dem Fenster in den unten vorbeifließen den Kanal zu stürzen. Zum Glück scheiterte dieser Wuthiusbruch an der Besonnenheit einiger kühlen Köpfe, sonst wäre Bischoff vielleicht der Mühe über hoben worden. IS Jahre später Hand an Zch selblt zu legen. Dieser Vorfall machte jeooch seiner Sängerlaufbahn ein Ende. Washington. Herr Andrem D.White, der die Ver. Staaten als Botschafter in St. Petersburg vertritt, hat aus Gesund heitsrückslchten sein Entlassungsgesuch ein gereicht. Als sein Nachfolger ist sicherem Vernehmen nach Congrcß-Abgcordneter Clifton R. Breckinridze von Arkansas in Aussicht genommen. Die Ursachen für die Ernennung des Herrn Breckinndge sind den Freunden des Letzteren wohl bekannt. Er war einer der eifrigsten Befürworter der vom Präsidenten Cleveland befolgten Politik zum Widerruf des Silberkaufsparagra phen des Sherman Gesetzes. Dadurch machte sich Breckinndge in seincmDistrikte unbeliebt und er wurde von der Eonven tion, welche vor einigen Wochen gehalten wurde, nicht zur Wiederwahl nominirt. Zur erwähnten Zeit war er mit Tarif arbeiten beschäftigt und konnte nicht nach lrkan as gehen, um seine Jnterenen zu wahren. Der Brief, welche er zur Zeit schrieb, und in welchem er erklärte, daß seine Pflichten als tfongreßmitglied sei ein P:lci:JnUu'''e vvrgehen, erregte große Ausmcrlfamkcit. Bald nach seiner Niederlage in der Conqreß Konvention seines Distrikte sagte Präsident Eiere land die Idee, ihn zum Botschafter in Rukland im ernennen. Breckinridae hat einen heroorraaenden Antheil an der Ausarbeilung der vom Hauie angenommenen anbill genom men und während der schweren Krank heit Wilson', des Vorsiyenden des inaniausschusses des Hauses, und des Aufenihallrs desselben in Mexico wurde er als der personliche Vertreter des letz teren betrachtet. Seitdem sich die Bill im Eonferenz-AuSschusse befindet, hat Breckinrldge Herrn Wilson sehr viel von der beschwerlichen Arbeit abgenommen. Br,ck,nridae wurde in Kentuckq gcbo ren, zog jedoch im Jahre 167 ach Arkan as und widmete sich dem Baum wollpflanzen und dem Eommissions geschäfte. Er diente seit zwölf Jahren ununterbrochen n Eongresse, nt Aus nähme einer kurzen Zeit, da er in Folge eines Eontcstcs feinen viy im I. Co uresse verlor. Die Z 'it. zu welcher Herr Breckinndge seinen neuen Posten antreten soll, ist noch nicht festgesetzt worden. ;edoch ist ein Ucbercmkommen getrosten worven, wel chem gemäß Herr While im Amte blei den wird, bi Herr Breckinridze seinen Sitz im Eongresse ausgeben und nach Petersburg klangen kann, lis it ver einbart, daß Breckinndge feinen Sitz m Hause bis nach Erledigung der Tarifbill behalten wird. New Slots. Dein Commandeur der Commonweal Armee, I. S. Corey, wurde in Ridgewood Park von den er tretern der PcopleS Party", die daselbst ein Picnic abhielten, ein Empfang berei tet. General Eoreu hielt in der großen Nachmiltaasver ammlung eine Rebe, in deren Eingang er sagte: .Ich vertrete eine Partei, die kein Geld will, das nur in Gold einlösbar ist. sondern Geld, das einlösbar ist in Allem, was in die- sein Lande aebraucht wird." Eorey ging sodann im Einzelnen auf sein Plan sür gute Landstraßen ein, der, w,e er sagte, jedem Arbeiter in d'esem ,'ande Beschäftigung geben und die Ber, Staa ten zum mächtigsten Lande der Welt ,na. chen wurde. Er sprach dann von den Eisenbahnjchwierigkeiten, indem er aus George M. Pullman als Kcniz Gcoig I V. hinwies. Laßt das Volk der Ver Staaten." sagte er. die Bahnen weg nehmen und die Regierung zwingen, sie anzukaufen Wenn das Volk Euer Ei genthum nehmen kann, da wo es sich um den Bau einer Eisenbahn handelt, auf den Grund hin, daß es im Interesse des allgemeinen Wohles fei. so solltet Ihr dafür deren Eigenthum wegnehmen und die Bahnen zum Wohle dcr Menschheit in Betrieb halten. Weiterhin sagte er: Der einzige Platz für euch zu streiken, ist Washington. Geht durch eure öffent lichen Palks und bietet die Tramps" und unbeichästigiea Arbeiter auf, sagt ihnen, daß die Kissen in Washington gerade so weich sind wie hier, und sagt ihnen, caß ich eine Plan habe, sie dort zu speisen. Es liegt mir nichts daran, meinen Plan zu sagen. Wenn Einer hinkommt, so wird man ihn, wie man es mit nur that, in's Gefängniß werfen Das Gefängniß in Washington kann nur 300 P-rsonen beherbergen. Es ist jetzt voll; man wird darum die Leute Ge sängnisje bauen lasse müssen, um sie dann hineinzuspcrren. Wenn ich sie nicht an einer Sache beschäftigen kann, so kann ich es an einer andern. Zum Schluß drang der General nochmals in seine Zuhörer, sich an die Spitze der Ar. beilsloien in New Jork und Brooklyn zu stellen und sie nach Washington zu führen und vom Kongreß zu fordern, daß dcr Plan guter Landstraßen in praktischerGcsetzgebung verwerthet werde. Nachdem noch t. Edward McGlunn gesprochen hatte, wurden folgende Reso lulionen angenommen: Beschlossen, daß die Zeit gekommen ist, wo weder von der republikanischen noch von der demokratischen Partei ein Heilmittel für unsere gegenwärtigen in dustriellen Schäöen zu erhoffen ist; daß beide von den Geldmächten beherrscht werden ; daß sie beide darin einig sind, die Militärmacht zu benutzen, nicht um die Gesetzübertreter zn unterdrücken, son der um einen festen Bund mit dem Ka pilal zu schließen; daß sie beide die glei? che Politik in dcr Geldfrage verfolgen, sowie in der Frage der Landmonopolc und daß sie eigentlich nur in zwei Par teien geibeilt sind, um einen Scheinkampf um den Beuteanlheit zu führen. Bescklossen, daß das einzige Heilmit tel für die herrschende Ungleichheit der Verhältnisse, die so viele Leiden verur sacht, darin besteht, daß die Arbeitermas fen sich dcr Regierung bemächtigen und sie allein im Interesse derer, die allen Reichthum erzeugen, verwalten. Beschlossen, daß wir zu dem Ende jeden Arbeiter und jeden, der mit der arbeitenden Klasse sympalhisirt, auffor dern, sich am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im kommenden November aufzumachen und an der Wahlurne für das von der Peoples Parly niedergelegte Programm einzutreten." An rave Rand. Bei vorgerücktem Älter helfen Unpäßlich kett und Schwäche den Abstand zwischen uns und dem isxabt verkurz, n. Glücklicher Weise habn wissenschafiliaae Stieben und phaimazeuiilche Ranft sich vercinigt, un ein znverläistgc Mittel gegen die Ptageu des Höheren Alter und zum Erlog der schwin dendcn Lebenskraft an die Hand zu geben. Sein Name ist Hoslettcr't Magenbitkeis. ein weitreichendei Hülfsmittel gegen Krankheit und eine unstägbare Segnung für hochde laale, schwächliche und in der Rekonvalescenz befi"dii He Personen. Rheumaiichc Schmer i?n, Nierenleiden und Gichl gehören zu dem am häufigsten vorkommenden Alicrsplagen sie werden mirklam varslyiirt durch das Bilicrs, welches gleichzeitig ein Borbcu gunqs und Heilmittel gegen und bei m' riaarlig'N Vrankoeiien, Trspepsie, Berst"v' sang und fciaoiiiat ist Es regt den Ävpl l,t an. verhilst zu gesundem Schlaf und er j höht die Widerstandskraft des Körpers. As dem ..lr,;oaa Mieter." in a n g e ii e li te r VM f f u ck. til mögen etii'ii drei Monate licr fern ii!it bcsanden im g'rdc mir der Abvnnen tcm'uäie iid wu: auf dem cge nach Valley Eity. als a? dem ieyolz ein rauh ausfelicnder .vicindcr trat, dem es gelang. un au:-;uianbk. tr kauen bei nr.S 927 in ,ar, zwei 51iics;ciscn und eine lllir. Dcr .vrenide wußte aber so iitci;eu,7iZ ;u reden, daß wir ilim alles das vlnie Widerstreben überreich tcn. Wenig Konversation ivurde dabei gepflogen. ?rr fremde schien kein Freund von vielem Reden zu sein, und uns gingen verschiedene ärgerliche ie dunkcn durch den siovi. rcr ivrcmdc frug uicht nach unserci ','iaiiicn. und wir unterließen es. gleichzeitig mit unserem (Geldbeutel ihm auch unsere Visitenkarte eiililtliäudigen. ebald cs dcr Anstand erlaubte, entfernten wir uns in leichtem talvpp. und die Zache wurde von uns damals als zu unwich tig angcfclleik, um sie im jcickcr" zu vcröffciltlichcn. letzten Freitag betrat nun ein .vinder unser Sanktum. legte unser damaS verlustig gegangenes Eigenthum auf den Tisch und stellte sich als Denjenigen vor, welcher uns ausgeplündert. Er meinte, die ganze Saä sei ein Mißverständnis! gewesen. Er habe in Indiana selbst eine Zeitung herausgegeben, fei aber durch eine !cr kettimg von Umständen außer Geschäft gesetzt worden. Den Tag. als er uns traf, war er gerade bci fchlcchtcr aune gewesen, und so hatte er uns nicht nach weiteren Erklärungen gefragt. Erst vor mehreren Wochen erfuhr er, mit wem er es damals zu tlmn gehabt, worauf er beschloß, sobald die Umstände es gc statteten, bei uns vorzusprechen und die uns genommenen Zachen zurnckzugeben. Wir fanden, daß Herr Palmer, so nannte sich dcr fremde, ein intelligent ter, angenehmer Mann ist. Er besitzt einen ausgesprochenen Ehrgeiz, in dcm civilisatorischcn Aufbau unseres glor reichen Westens an dcr Tpitze zu nmr fchiren. im einer großen Zukunft Arizonas ist Herr Palmer fest über zeugt. Zn deiiülUul'crgcfchäft ist wem gcr Geld 511 verdienen, als gewöhnlich vcrnmthct wird. Herr Palmer jcdoch macht darin immerhin pro Woche durch schnittlich $:(). Zeine Ersparnisse legt er in Grundeigenthum in den aufwach senden Towns an. Er glaubt, daß er in mehreren Wochen wieder so vicl zu sammen hat, um sich vier vakante Bauplätze an der Apache Avenue kaufen zu können. Tcblslvcrständlich abonnirte Herr Palmer, ehe er uns verließ, auf den)cickcr." Erhofft, denselben regel maßig jede Woche lesen zu können. Während dcS Sommers gcdcnkt Herr Palmer die meiste Zeit an der Ttraße von hier nach Ballcy Eity zu arbci tcn," gelegentlich wird er jedoch auch andere Routen aufsuchen und jeweils auch Rauches cincn Besuch abstatten. Eine böse Ente. Die den Den' ver Blättern von hier telegraphirte 9tochncht, daß wir vorigen Freitag Aldcrman Zcokt von dcr zweiten Ward mit kaltcm Blute erschossen hätten, ist eine Lüge, welche gar nicht zn ent schuldigen ist. 3 unserer Eigenschaft als Bürgermeister dieses Town waren wir am Freitag Rachmittag in unserer Office im Stadthause. Aldcrman Scott wünscht einen 300 Fuß langen Abzugsgraben, für den die Stadt be zahlen soll. Er hatte letzten Dienstag RachtS beim tcmeindcrathe seinen Willen durchgesetzt, wir abcr vetirtcn den Beschluß. Dieserhalb stattete uns Scott einen Besuch ab. Er war angc trunken und mißgestimmt. Wir hegten die Absicht, die Sache nach ihrem wirk lichen Werthe mit ihm zu besprechen, kamen abcr gar nicht dazu. Sobald der Aldcrman die Office betrat, fing er gleich zu schießen an. Wir licdcnHcrrn Scott als Bürger und achten ihn als Alderman, feine Schießerei abcr verur sacht uns allemal Bauchweh. Er hatte schon fünf !).'cal nach uns gefeuert, ehe wir nur die Situation erkannten, und der einzige Schaden, den Scott anrich tete, betraf ein Tintenfaß. Als wir aber aufstanden, faßten wir den Alder man bciin ragen, schleuderten ihn die Treppe hinunter und schlössen die Thüre. Er lungerte noch eine Zeit lang unten herum und entfcrnte'sich dann. Später schickte er uns eine schriftliche Abbitte. Wir hatten nicht die mindeste Absicht. Scotts Blut zu vergießen, wir hätten ihm sonst schon ein Dutzend Mal den Garaus machen können. Scott ist ein gutherziger Mann und unser Freund, abcr in der Abzugs grabenfrage ist er vollständig irriger Meinung. Wir haben auch nicht das Mindeste dagegen einzuwenden, wenn er einen der städtischen Beamten, denen allen wir ein väterliches Interesse ent gegenbriugen, die Lust anwandelt, ein paar Mal auf un zu schießen. Der Betreffende kann abcr nicht erwarten. dan wir dann den ganzen Nachmittag ruhig auf unserem Platze fitzen bleiben. Wir haben hier geheime Feinde, welche schnell bei dcr Hand sind, derartige Borkommnisse, wie das geschilderte. der Welt gcgeniibcl zu übertreiben, um uns zu chadcn. Die Oesscntlickkcit sollte aber alle Berichte über Fälle, in denen fich unsere angebliche Wild heit und Grausamkeit bekundete, mit großer Vorsicht aufnehmen. In E h i n a wurde ein Mann, der feinen Valer ermordet halte. Hingerich. tet, mit ihm zugleich abcr auch fein frü herer Schullchrcr. weil dieser Jenen nicht besser unterrichtet und erzogen hätte. Die j a p a n e s i s ch e n Götter r;"d im Miiiel CO Fuß hoch. Ju Reich der Milliardr. Dieser Tage baue die ?eulscl'k Reichsbar.k in Berlin cincn sehr wiß begierigen Gast: ?:c sogenannte Zilberkommissivii erschien nämlich in dem Hauie. um unter dcr Füdrung dc? Rcichoprasidcuten und des lirdti)' riums sich über die Einrichtungen di--sclbcn zu informiren. Ueber den Be such erzählt nun Dr. Arendt wie folgt : Was hier dcn bcsondcnn Reiz ane-iibt, das ist daS Wandern unter dcn Milliar dcn. die an Banknoten, Gold, Silber. Werthsachen und Depositen aufbewahrt sind. In dcn ?alcn, wo daS Silber ausgesucht wird, waren noch Bütten voll ganz alter Tbalcr, l'itf nett in das vorige Jahrhundert zurückreichend. In den tcwvlbcn d? Hauses sammelt die Bank Goldmünzen aller Lander an. Bei dcn Barrcnvorräibcn konnte man so rcckit ein Bild von dcr spezifischen Schwere und dcm hoben Werth drs Gl des gewinnen; ein mäßiges Stück, wenige Ecntimclcr lang, konnte man kaum heben und es war etwa 40,000 Mark werth. Die Barren, wclche wir allen, stammen zum Tlcil aus EInna, daneben lag in London frisch gestern peltcö Gold, wahrscheinlich sildafrikani fchcn Ursprünge?. An dem Schrank, welcher dcn Borrath von Banknoten enthält, reichte mir einer der Direkt ren dcr Rcichobanl zwci mätzige Päck chen ich hätte sie ohne Beschwerde nach Hause tragen können. Da gebe ich Ihnen eine Million," bemeikke er eö waren 1000 Markscheine. Dafür war ich meinerseits in dcr Lage, dcn Herren von dcr Rcichobank eincn Thaler zu zeigen, der gütiges deutsches Geld ist und sich troydcm unter den Millio nen Thalern dcr Reickiobank nicht sin dct ein Thaler des Fiirstenthums Liechtenstein. Es find ihrer L'OOO ge prägt, wovon einer in meinem Besitze ist. Auf dcm Fahrstuhl, der die Edel metalle auf- und abwärts bewegt, ge langten wir in die Dcpositcnabthci lung. An offenen Depots find dcr Reichsbank an 2 Millardcn anver traut. Durch sie gewinnt die ReichS bank Einblick in die Art, wie daS deutsche Publikum feine Capitalien anlegt; auch hier dringen die politischen Bewegungen, die Schränke, welche einst Russen" beherbergten, find jetzt mit Italienern" gefüllt. Eigenthüm lich ist das Bild, welches die geschlos senen Depot bieten; hier sieben Listen und tasten in allerlei Formen und Größen, Ricmand außer dem Eigen thiimer darf sie berühren. ES besteht keine Bestimmung, was aus Depots wird, die nicht abgeholt werden. In dcr Bank von England soll eS noch Depots ans dem vorigen Jahrhundert geben. Die Umhüllungen faulen, aber Niemand hat ein Recht, ihren Inhalt anzutasten. Auch die Reichobank hat ihre historische uriosnär, deren Inhalt übrigens bekannt ist. Es ist dcr Degen dcS Feldmarfchalls Wrangcl, der hier deponirt und von den Erben nicht abgc holt ist. Er wird liier kommenden Ge schlechtem unangetastet überliefert wcr den. Dr. Arendt schließt seinen Bc richt mit dcn Worten: Es war eine angenehme und lehrreiche stunde, die wir im Reich dcr Milliarden verbrach ten. Die Werthe, ant denen das Auge in dieser kurzen Zeit 'geruht, durften dcn Betrag der französischen Kriegs, entschttdignng übersteigen " Er ver gißt hinzuzufügen, daß er aus dem Hause die Erinnerung an so viele Milliarden mitnahm. Die eingemachte" P a r a - d i e s e S s ch l a n g c. Ein Frankfurter Blatt erzähl: Für die Secfchlnnge ist die Hitze bisher weder hochgradig, noch anhaltend genug gewesen. Ein wenig jedoch stehen die Bcrichtcrstattcr schon unter dem Zeichen dcr sauren Gurke. So weiß zum Beispiel einer von ihnen folgende Geschichte über das berühmteste Reptil zu erzählen. Den Knaben dcr untersten Klasse einer Frankfurter Bürgerschule wurde dieser Tage vom Lehrer die Geschichte dcr Vertreibung des Adam und der Eva aus dem Para- diele vorgetragen und dabei auch der Schlange Erwähnung gethan. Karlchcn ' packt die neunte Bereicherung seines Wissens alsbald zu Hause aus und ,-,öMt ,c.f.. cnm. wi Ullllll, i'C4 ,j.'tll VCIMtl habe dicfet abscheuliche Thier, die Paradicsesschlange, in einem Glase, in Essig und Ocl (oder sollte es vicl- leicht gar Si ndenfalläpfelwein gewesen sein?) eingemacht," dcn Kindern ge zeigt. Kat.chcn behauptet einigen Zweiflern gegenüber, er habe die kon servirte Bestie selber angefaßt." Todte Kabel. Die Elektrical Rcview- erwähnt die interessante That fache, daß von den vorhandenen 17 tranSatlantichcn Kabeln nur sieben wirklich in Thätigkeit, die übrigen im Laufe dcr Zeit aus verschiedenen Ur fachen unbrauchbar geworden sind. Schätzt man die Mosten eincS jeden Ka bcls auf nur $3,Ji,()0(i, fg ist somit ein iiwcsiiileS Kapital von $:so,ooo,xx unwiederbringlich in eine MccieSticfe versenkt, die von einigen Faden bis zu fünf englischen Meilen beträgt. Vergeßlich! Eine russische Für stin halte bci ihrer Abreise von Rom nach Florenz auf dcm Bahnhofe zwci kleine Taschen liegen lassen. In Eivita Bccchia angelangt, telegraphirte sie nach Rom. um darnach suchen zu lassen. Dcr Bahiihosspoiticr hatte die beiden Tafchcn dem Statiousvorstchcr abgc liefert. Sie enthielten hoo.o'oo Francs, und das vergeßliche Prinzeß chcn wird froh gewesen sein, sie uuvcr schrt wicdcrzucrlmllc. Vine rechtlich ncrkannic Toppclekie beschäftigt zur Zeit die Eivilabthei' lung des Berliner Landgerichts, sowie mehrere Reckteun:?ültc. Dcr 5achver halt ist in .Kurze der: Hcrr R. war ver Keiralhct und lebte mit Frau und in dern in guten und geordneten Verhalt' nisscn. DaS einträchtige Znsammcn leben wurde aber durch einen Bcrdacht getrübt, den der Mann gegen seine Frau hegte ; er war nämlich der Mci nung, daß die Frau mit einem Beiden bekannten Lebemann ein LiebeSveihält niß unterhalte. ES kam zur Eheschei- dungsklage. Der Lebemann wurde als Zeuge geladen und beschwor, daß er zu ,rau R. in Beziehungen gestanden habe. Ans diese unter dcm Eide abge gebene Aussage hin ward die Ehe ge trennt und Frau R. für den schuldigen Theil erklärt. Ihr gcsckicdcncr Galle vcrmockite abcr nicht, die Hauswirlh schuft allein zu fuhren und die Minder zu erziehen, er vcrhrirathrte sich daher zum zweiten Mal. ,vrau R., von Mann 'und Mindern getrennt und ihrer Eine beraubt, war zanächst der Verzweiflung nahe. Sie gewann jedoch nach und nach die Fassung wieder und beschloß nun, da sie sich schuldlos fühlte, wcnigilci's ihre Ehre herzustellen, koste es, was cs wolle. ES gelang ihr, Material zn ent decken, welches es glaubhaft machte, daß der Zeuge eincn Meineid gcfchwv ren. Frau R. rcichke, gestützt auf das gesammelte Material, mit ihrem An walt eincn Strafantrag wegen wisscnt lichen Meineides gcgen den Zeugen ein und hatte die Genugthuung, daß dieser sowohl in der Voruntersuchung wie vor dem Schwurgericht reumiithig bekannte, in dem Ehescheidungsprozeß gcgcn Frau R., mit dcr er niemals im vertrauten Verkehr gestanden hakte, einen Meineid gclcislct zu habend Er wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verur theilt. Auf Grund dieses Urtheils ward nun die Wiederaufnahme des Eheschei dungsvcrfahrens eingeleitet und mit dcm Erfolge beendet, daß daS frühere Urtheil aufgehoben und die Fran in den vor ihm bestehenden Stand versetzt, also als Ehefrau des N. wieder aner kannt wurde, obgleich dieser in einer anderen Ehe lebte, aus der gleichfalls Kinder hervorgegangen waren. Den armen R. regte abcr theils die Reue über die Behandlung feiner ersten Frau, theils die Lage, in die er nun gerathen war, derart auf, daß er bald nach dem AuSgang dcS WiederaufnahmeprozeffcS starb. Seinen Sarg umstanden zwci ihm gesetzlich zugesprochene Frauen, jede mit ihren Mindern. Nachdem der Schmerz sich besänftigt hatte, handelte es sich um die Theilung dcr Hinterlas scnschaft, und dicS ist dcr Fall, der jetzt die Eivilkammer beschäftigt und der wohl kaum seinesgleichen haben wird. Eine Szene aus dem K a i -ferhause, die einen freundlichen Einblick in die Kinderstube und das intime Familienleben des Kaiserhauses gestattet, wird dem B. T." wie folgt mitgetheilt: Gelegentlich einer vor nicht langer Zeit abgehaltenen offiziel len Feier, bci welcher in dcn Straßen Berlins festlich geflaggt war, halten die kaiserlichen Prinzen um die Erlaub niß gebeten, auch ihrerseits kleine Fähn chen ans den Fenstern ihrer Zimmer herausstecken zu dürfen, was ihnen auch gestattet wurde. Hierbei passirte nun dem Kronprinzen das Mißgeschick, daß seine Fahne hinaus- und dcm vor dcm Palaiö stehenden langjährigen Leibdie ncr des Kaisers auf den Kopf fiel. Dieser wandte sich um, erhob drohend den Finger und rief scheinbar entrüstet : Warten Sie nur, königliche Hoheit, das werde ich Papa sagen." Der Krön prinz bekam bci dieser Drohung cincn heillosen Schreck, denn Papa versteht in solchen Dingen keinen Spaß. Des halb eilte er hurtig in's Spielzimmer, suchte aus seinen Spiclsachen ein aller liebstes kleines Segelboot heraus und bat einen Diener: Ach, lieber S., thun Sie mir den einzigen Gefallen und tragen Sie das dcm Leibdiener hinunter, er foll'ö feinem Jungen mit nehmen, blos dcm Papa feil er um Gottcswillcn nichts erzählen!" Der so besänftigte Leibdiener hat nun zwar keine Kinder, nichtsdestoweniger aber nahm er daS hübsche kleine Segelboot mit nach Hause, wo cs natürlich hoch in Ehren gehalten wird. Dem kaiscr lichen Papa abcr erzählte er nichts. Der chinesische Arznei s ch a tz. Dcr britische Konsul in Pakhoi macht in seinem letzten amtlichen Be richt darauf aufmerksam, daß der chine sische Arzneischatz denn doch nicht allein, wie vielfach geglaubt wird, aus gedörr ten Eidechsen, Bezoarstcinen vonKithen, Rhinazcroshvrnern, Ttgerknochcn, Bä rentatzen und dcrglcichcn bestehe. Wer chinesische Aerzte hat praktiziren sehen, weiß, daß diese mitunter staunens werthe Leistungen, namentlich bci kon stitutionellen Leiden, erzielen. Es ist schon mancher Amerikaner und Europäer zum Beispiel in San Francisco oder in Havanna, wo es eine Menge chine sischcr Aerzte gibt, von schwerer Krank heit befreit wordcn. Konsul Fräser sagt deshalb auch : Weit mehr in der Ehirurgic, als in dcr inneren Medizin, übertrifft der europäische Arzt seinen chinesischen Kollegen. Der kühne For schungSrciscnde Fortune bekannte offen, daß er sein Leben ausschließlich einem chinesischen Arzte verdanke, der ihn vom Fieber heilte. Die zur Zeit in Ehina lebenden europäischen Aerzte fan gen deshalb jetzt an, die chinesische rn;i-tc-ri.i iiK'dica gründlich zu studiren. und IS unterliegt keinem Zweifel, daß der tbcndländischc Arzneischatz dadurch eine vcrthvollcereichcrung erhalten wird. Zur Toilette BismarekS dringt da? Miiclaarl'uch Erispi bei Bismarck. da? dieser Tage in dcr Deutschen Berlagsannall erscheinen wird, einen kleine Beitrag, dcr die Bismarck Verehrer iiitcrefsiren dürftr. Während Bismarck spricht, heißt eS hicr. nähert sich ihm die Fürst!,,, richtet ihm die Rockkisppc. welche sich ein we nig linii.cdicht Hai, und zicht die Kra vane, die sich etwas vei schoben hatte, an ihren Platz .zurück. Der Fürst träzt noch die langen Kravattcn von weißem Musselin oder schwarzer Seide, welche mehrmals um dcn Hais gchcn. w Seit fünfzig Jahren.- sagt er lachend, licgc ich im Mampfe qegcn meine Mravaiie." Dcr Fürst hat immer dieselbe Art Mravattc getragen. Im Jahre ik.'o lind in dcn tolgciidci, Jahren brachte ihn dcr .Mladdrradatsch gern mit brci tc Kravattcn und breitem Knoten ; eS war dies damals eines dcr Kenn zeichen feiner Person, wie später die Pfeife und die berühmten drei Haare. Und nie saßen seine Mravattc gut. In einem ltf;7 von Paris an feine Schwester, Frau Malwetie von Arnim, gerichteten Briefe schrieb er: Ich habe elf große Spiegel und meine Mravattc sitzt och immer so schlecht.-Er fährt fort: Der Knotcn will icinals an seinem Platze bleiben-und zwar dreht er sich immer ach derselbe Seite. Da man sich von Allein Rechenschaft ablege niß, erkläre ich diese Erscheinung durch eine Bewegung des Kopses, die bei mir häufiger i dcr Richtung, als in einer andere stattfinde mag nd durch die Einwirkung meiner Barthaare, die. scharf rasirk. biiistcnartig wirke. In dcr That ist mir AchnlichcS nicht vorge kommen, IS ich cincn Bollbart trug. Ich trug cincn Vollbart in dcn ersten Zeiten meiner Mission in Frankfurt. Ich trug ihn auch während und nach meiner große Krankheit meine Frau lieble cs nicht. Sie bestand darauf, daß ich mich rasire. Ich habe nachge geben und doch ist eS so bequem gcwc scn !" Die Fürstin fällt ei : Es war vielleicht bequem, abcr eS stand Dir sehr schlecht; cS war abscheulich. Abscheulich oder nicht. schloß dcr Fürst, Sie hatte cö gemacht, wie ich: ich habe diesen Schmuck aus dcm Altare dcs häusliche 'Friedens geopfert. I n n e r a f r i k a n i s ch c Drucke rei. Baumwollcnzeug verdrängt mit Sicherheit heimische Fell- und Rinden flösse in Afrika, das Gewehr die Lanze, den Pfeil und Bogen. Schneller als jemals, feil die Europäer mit Afrika in Berührung kamen, nickt uitfcrc Eivili sation mit den guten und schlimmen Folgen in dem schivarzcn Erdtheile vor. Ein Halten ist jetzt zur Unmöglichkeit geworden ; einem Naturgesetze folgend, ergießt sich europäischer Einfluß über Afrika. Wie schnell derselbe um sich greift, möge aus einer Nachricht ersehen werden, welche dcr bekannte Reisende H. H. Iohnston, britischer Kommissio när für Ecntralafrika, bci seiner kürz lich erfolgten Rückkehr ans dein Nyas salande mitgebracht hat. Alle Druck sachen dcr in Blanttire in den Schirc Hochlanden ansässigen englischen Regie rung werden nämlich von Negern aus geführt, welche von Missionären aus gebildet wurden. Zic fctzen allem, ohne Beaufsichtigung eines Weißen, die Brittsh Ecntral African Gazette" und nur selten k"ntmt ein Druckfehler vor. In einer dev letzten Nummern, die vor Iohnskons Abreise im April erschienen, befand sich eine Bekanntmachung des deutsch'-ostafrikanischen Gouvernements, betreffend den Gebrauch von Fcuerwaf fen im deutschen Gebiete, in deutscher Sprache, die von den Schwarzen (;.')ao stamm) fast fehlcrloS wiedergegeben wurde, trotzdem sie von dcr deutschen Sprache keine Ahnung hatten. Dies nur ein kleines Fortschrittszeichen dcö sich wunderbar entwickelnden Landes. Blan--tyrc, das 13Q erst 18 weiße Bewohner hatte, zählt deren jetzt iibcr 00, darun ter 20 Frauen und Minder. Ein eifersüchtiges Pferd. Es ist bekannt, daß manche unserer Hausthiere eine große Neigung zur Eifersucht verrathen, wenn ein neuer Kamerad in das Haus aufgenommen wird, durch den die ihnen gespendeten Liebkosungen beeinträchtigt werden konnten. Außer bci Hunden und Katzen können wir die Eifersucht noch bci ver schicdcncn Vögeln beobachten, und auch daösanfte Pferd ist dieser Leidenschaft zugängig. In dem Crte Kunzendorf in Mähren lebte ein Gutsbesitzer, der nicht nur als ein großer Pferdefreund, sondern zugleich auch als ein vortreff licher Pferdezüchter bekannt war. Jeden Tag begab er sich in seinen gutbesetzten Pferdestall. um da nachzusehen, ob Alles in Ordnung sei, und bei diesen Gelegenheiten zeichnete er gewöhnlich eine schöne Mutterstute vor allen an deren Pferden durch Liebkosungen aus, worauf sich dieselbe nicht wenig ein; bilden schien. AIS nun der Besitzer wieder einmal den Stall besuchte, aber an seinem Leibpferde vorüber ging, zu einem anderen Pferde sich begab,' ihm zu trinken gab und eö streichelte, verließ die Stute voller Eifersucht ihren Stand, stürzte sich auf den Hausherrn und packte denselben in der äußersten Entrüstung mit ihrem Gebiß so heftig, daß er in der ersten Bestürzung nicht iin Stande war. sich zu wehren und jeden falls starke Verletzungen davon getragen hätte, wenn er nicht durch schwere dicke Winterkleider geschützt gewesen wäre. Kanarienvögel werden leicht von Lungenentzündung und Peluresie befallen. Als Mittel dagegen reicht man den Thierchen einige Tropfen Whisky und Mucker. Erforschung der Bkrerrströmungr durch Iloschenpostc. Das Hndrographischk Aiut zn Wash. in.zlon hat eine genaue Eisorschung dcr Mccicssliouiungcn durch treibcndc Fla schc in Anssick gcnommcn. Dtqe Benutzung von Flaschen, in welche: Zettel mit dcnt Datum und Crt der AuSsctznug rcischlosscu sind, ist schr alt. Die Ftaschc werden von der Strömung fortgetragen und landen schließlich an einer Mnstc oder werde von siliern Schisse anfgcsaiigcii. Dcr AuSgangS ,,d Endpunkt dcr Flaschcu reise laßt dann Schlüsse über die Rich tuug dcr Mecrcsströmnngen zn. ES ist abcr klar. daß. wen es sich um weite Wege in Scc handelt, die Stromiich. tung zwischen dem AuSgaugS und End Punkt dcr Flaschenpost nnr Hochs, ngc au geschätzt werden kann. Auch kom inen nnr dic wenigste aiisgcwoifcucn Flaschen wieder in menschlichen Besitz, entweder weil sie zerschellen oder weil kleine Scclhicrc sich an ihnen fcstsctzctt und durch Vergrößerung dcS GcwichlS schließlich ihr Üntcrsinke veranlassen, oder auch, weil sie an den Küste, wo sie cbcn landen, nicht gefunden werde; endlich gebe sich dic Schiffsführer nur in den seltensten Fällen die Mühe, eine auf Scc treibende Flasche heraus;, fischcn. Das Hydrographische Amt in Washington läßt nun eine besondere Art von Flaschen bestellen, die durch Gestalt nd Farbe weithin erkennbar sind nd die Buchstaben II. (1. (Hydrographie (Mee,) sowie eine Nummer tragen. Die Flaschen sind so hergestellt nd mit Ballast gefüllt, daß sie im Wasser aus recht schwimmen und ihre Nummer ziemlich weit gesehen werden kann. So bald eine solche Flasche von Schiffen an gesichtet wird, braucht der Schiffsführer ur näher heranzuführen und die Ntim mer festzustellen, wahrend die Flasche selbst im Meere weiter treiben soll. Wird nun Ort nnd Zcit dcr Begegnung notirt nd nach Washington initgcthcilt, so kann aus solchen Berichten, wen s,c gciiügclid zahlreich sind, die Richtung nd Geschwindigkeit der Mecrcöströ. Hingen mit einem hohen Grade von Sicherheit scstgcstcllt werden. Dcr Bcrsnch wird bald beginnen, indem eine große Anzahl solcher Flaschen an die, amerikanische Häfen anlansciiden Ha dclsschiffc vertheilt werden sollen,' mit Anweisung, unter wclchcr Länge nd Breite sie über Bord zu werfen sind. Bci dcr großen Wichtigkeit, welche die genaue Ermuünng dcr Lage und Ge schwindigkeit dcr Meereeströiniliige nicht nur für die Wissenschaft, sonder auch für die Praxis dcr Sccschifsfahrt bcsitzt, ist dic jetzt eingeschlagene Me ihode mit Frcudcii zu begrüßen und e ist nicht zu bezweifeln, daß dic SchifsS führcr vorkvmmcndcnfallS sich dic kleine Mühe gcbc wcrdcn, diese amt lichen" Flaschen anzusehen und deren Nummer festzustellen. V o n einer sonderbaren Krank heit berichtet man aus Phi ladelphia: Ein Arzt auö Williamsport brachte neulich nach Philadelphia eincn :i.',jährigen Patienten, dessen Kops an Größe stetig zunimmt. Zur Zeit hat der letztere beinahe acht Zoll im Durch mcsser, während dcr Mann in seinem Lebensjahre Hut Nr. Ci trug. Dabei sind auch die geistigen Thätig keilen dcs Mimiken gestört. Er leidet an Gedächtnißschwäche und wenn er nachdenkt, so hat er, wie er sagt, die Empfindung, als ob irgend Etwas in ' feinein Mopse daö Gehirn wegkratzen wollte. Jeder Versuch, den Kopf auf sein Normal maß zurückzuführen oder wenigstens das weitere Anschwellen desselben zu verhindern, scheint vergeb lich zu sein. Philadelphias Spcziali stcn haben schon mehrere derartige Kranke in Behandlung gehabt. Auch aus Icffcrfon wurde seiner Zeit solch' ein Krankheitsfall vermeldet. Bei dcm betreffenden Patienten nahm insonder heit die Nase ungewöhnliche Diinensio neu an. In anderen derartigen Krank hcitsfällcn geschah dies mit den Ohren. Das Wesen dcr Krankheit besteht in einer Knochenerweiterung. Glücklicher weise kommt daS Leiden, für dessen Bekämpfung man gegenwärtig noch kein wirksames Mittel kennt, sehr sei ten vor. Ein S ch l a n g e n d n e l l. " Ueber den Ozean kam folgende prächtige Ente" geschwommen: In Britisch Indien fand kürzlich zwischen dem Ka pitän Philipps und dem Lieutenant Shcpherd ein Zchlangenduell" statt. Eine Giftschlange wurde in eincn voll ständig verfinsterten Saal gethan und dort freigelassen. Eine Stunde später betrat Kapitän Philipps dcn Saal ven der einen und sein Gcgncr von der anderen Seite. Keiner konnte in dcr Finsterniß die Schlange sehen. Jeder Schritt konnte jeden von Beiden dein Tode näher bringen. DaS Verharren am Standorte konnte ebenso todtbrin gcnd sein. Zehn Minuten waren beide Gegner in entsetzlicher Todesangst im Saale, da plötzlich ertönte ein Schrei. Lieutenant Shcpherd war von der Schlange gebissen wordcn und in dcm sclbcn Augenblick eilte der Mapitnit dein AitSgargc zu, dcn er endlich, tastend und tappend, halb wahnsinnig vor Angst, fand. Sofort eilten herbei gerufene Soldaten und Offiziere mit Licht in den Saal ; die Schlange wurde gelobtet und Shcphrrd. dcr in schreck lichen Mrämpfen lag. noch zu retten versucht. Allein umsonst. Er starb nach unsagbaren, stundenlangen Leiden. Ka pitän Philipps, dessen Haupthaar voll ständig erbleicht ist (!), kommt vor'? Kriegsgericht. P e r s i m u; o n p f l a m c n werden heiser, wenn sie vom Frost berührt wurden.