Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, July 19, 1894, Image 2

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Nr
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.IHriHcr imh -Ss)usrr.
Von 3'iiu.iU.
M'eister RubenS hatte sich am Vor
Biittan. von feinen Schillern mabfchic
fcct, um eine kleine Reise zu iintcrnclj
vien. Er sagte zu dem Ael testen, einem
jungen talentvollen ftiinftler:
Halte mir ein wenig Crbinina, im
Sltelier, damit sich das junge U'olk
richt herumbalgt; sichre sie lieber in
tie freie Ratiir, damit sie lernen, ihre
Geheimnisse zu erlauschen. Im Atelier
konnt Ihr ja doch nichts Besonderes
iehen. Studiit draußen das l'cbcn,
ann werdet Ihr echte Künstler wer
den."
RubenS kannte die Gewohnheit sei
er Zöglinge, wenn er den Riieken
kehrte, in das kleine Atelier zu schlüp
fen, wo er die giosien Wilder inalte.
Cie standen dann bewundernd vor sei'
neu Arbeiten und hatten unter Umstan
den mehr Gcimun davon, die Pinsel'
striche deS Meisters zu studiren, IS der
Ratur iljse Geheimnisse abzulauschen.
Die aber wollte der Meister in seiner
Bescheidenheit nicht gellen lassen. Ge
Ren die Hebelgriffe der jungen Leute
hatte er sich einfach schaben können,
indem er den Schlüssel zu dem kleinen
Atelier abzog und in die Tasche steckte.
DaS aber that er nirfit. Er war dazu
diel zu gutmüthig, viel zn vertrauend
selig und gab sich seinen Schülern ge
öeuiiber mehr als freund und Berather
denn nlS strenger Lehrer.
Trotzdem nun die Schüler mit be
geisterter Liebe an dem Meister hingen,
konnten sie eS doch nicht über sich ge
winnen, ihre dummen Streiche zu un
terlassen. Sie waren eben jung, und
Jugeud will ausgetobt sein.
Einer der wildesten unter den Cchii
lern war der junge, kaum zwanzigjäh
rigc van Dyck. Er war toll und über
tnüthig, voll sprudelnder Laune und
von unerschöpflichem Humor. Er steckte
doller Schelmenstreiche, und wenn er
bei seinein Alt stand, oder wenn er
einen Stndienkops malte: immer
machte er lustige Bemerkungen, fei es
zu dem Körper deS Aktes, sei es zu der
Fratze des Studienkopfes wie dies ge
rade vorlag.
Man hätte van Dhck sehr lieb. Da
man ihn aber für einen losen Honel
hielt und von seinen Arbeiten eigentlich
nicht recht viel sah, so glaubte man
nicht, daß er jemals ein großer Maler
werden würde.
Van Dhck that nichts, das Urtheil
seiner Mitschüler und seines Meisters
günstiger zu stimmen. Er warund blieb
das enfant tcrriblu des RubenS'schen
Ateliers.
Im Grunde seine HcrzenS aber
fühlte er doch ein gewaltiges Können,
und wenn er sich noch einmal ganz aus
gab, besonders beim Malen der Stu
dicnkopfe, so standen feine Mitschüler
um ihn herum und bewunderten die
naive Kraft seiner Zeichnungen und
seiner Farben. Sie sagten sich dann:
Es kann doch noch was aus ihm wer
den." Rubens war gegangen und hatte den
vor dein Hans haltenden Wagen beslic
gen. Als dessen Rollen unten am Plaec
du mer in Antwerpen verklungen war,
warfen die Schüler ihre Paletten und
Pinsel auf die Modelltische, schoben
die schweren persischen Teppiche an dem
Eingang zu RubenS Allcrheiligstem
zurück und traten ein. Der Meister war
cit Wochen nicht fort gewesen, und
0 wußten sie nicht, womit er beschäf
igt war. Als fic vor die große Staf
clei traten, entrang sich ein bewun
icrndcs Ah" ihren Lippen. Da stand
daö herrliche Bild EhristuS und die
Ehebrecherin" theilweise noch in der
Untermalung, theilweise schon ganz
vollendet. Der Meister hatte zuletzt
an der Figur der Ehebrecherin gemalt,
und Schulter und Arm waren noch
seucht. Sie suchten sofort nach den Skiz
Jen, die sie auch bald fanden, und be
wunderten die Zeichnung und stritten
bcr die Komposition.
Aber ein crnsteö Gespräch war nicht
lange aufrecht zu erhalten; denn der
lustige van Dyck, dem der Sonnen
schein viel zu hell draußen schien und
die Schwalben viel zu fröhlich zwit
scherten, schlug vor, da Atelier zu ver
lassen und draußen die Ratur zu studi
icn. Ach waö! Unsinn!" rief ein klci
ner, etwas verwachsener Schüler. Er
war rothhanrig und aus Brüssel.
Reicher Leute Kind, konnte er'S sich
feisten, bei Rubens Unterricht zu neh
mcn. Wir bleiben hier und studiren
an des Meisters Bildern, da können
wir mehr sehen, als draußen."
Du kleiner Affe, was verstehst Tu
denn überhaupt von Kunst!" sagte van
Dyck.
Oho!" lies der leine, vielleicht
mehr alö Tu. aus Dir wird im Leben
dsck.nichtS, als ein Hanswurst."
Da packte van Dhck den Kleinen,
hob ihn auf die Schulter und tanzte
iit ihm im Zimmer herum.
So siehst Du, nun hat der Hans
wurst auch sein Aeffchen."
Alle lachten, Van Dhck ließ den
Kleinen herunter, der aber nahm einen
Mal stock und schlug nach dem Ueber
müthiaen. Dieser wich au?, und der
Kleine, dcr bei der Wucht des Schlage?
das Uebergewicht verloren hatte, kollerte
an die Erde. Dabei fiel er so Unglück
lich, daß das neue Bild überkippte und
mit der gemalten Seite vorwärts auf
'.hn herunterfiel.
Als sich der kleine Brüsseler darunter
hervorgerettet hatte, bemerkten die
Schiller zu ihrem Entsetzen, daß Arme,
PHivJtcr und iialS der Ehebrecherin
sich auf dem Reisen des i 'einen besän
den. Die H.i"& .Z.'ül war vollständig
veru'ifd!l, und die ganze ("estalt der
EliebieaVrin ein gnmweißer Farben
fleck.
Ratblos funden die Unglücklichen
herum. Sie wu'.ien nickt, was sie an
fangen sollten. Der Meister batlc noch
so eindringlich neininit, sich berumzu
balgen, und doch war cö wieder ge
f dienen! Aber an Allem war dieser van
Dyck, dieser übermüthige Patron schuld.
DaS wollten sie auch dem Meister
sagen, und er snl!te seine richtige
Strafe dafür bekommen.
.Du bist cin UngliickSvogel, Anton."
sagte der Atelierälkesie zu ihm. . ein
Tag geht vorüber, obne daß Du irgend
etwas anstellst. Diesmal aber wird
Dir derMeisier sicher nicht verzeihen.'
,WaS ist nur so Gefährliches ac
fdiehen?" sagte van Dnck und lächelte.
Ein Bild ist verwischt. Run gut,
unangenehm ist die Sache ja, aber
wenn Ihr nichts sagt, der Meister
braucht davon nichts zu merken."
Cljfl," höhnte wieder dcr Kleine,
.Du willst es wohl iiachmalcn?"
Gewiß will ich das, und Ihr sollt
gleich sehen, wie!"
Ban Duck stellte sich an die Staf
sclei. Mit einem weichen Lappen pud
etwas Terpentinöl war die frische
Farbe bald hinweggetilgt, und nun
nahm er die auf dein Stuhl liegende
Palette des Meisters, suchte sich die
Skizze heraus und wollte ansaugen zu
malen. Indem klopfte cS an der Are
lierkhür. Wer ist draußen," fragten die
Schüler.
Eine Damcnsiimme antwortete:
.Ich!
Ich kam. Jeder sagen," erwiderte
van Diick. der Meisler ist nicht zu
Hause."
Ja. das weiß ich. Ich habe auch
nur mein Tuch vergessen, daö ich mir
holen will."
Wer seid Ihr?"
Ich bin das Modell zur Ehebrc
cherin." Aha!" schrie van Dyck, dann
immer herein, junge Frau Ehebrcchc
riii. Euch können wir gut gebrauchen. "
Er eilte zur Thür, öffnete, und
herein trat ein junges Mädchen im An
fang der Zwanziger. Sie war blond
und hatte einen Teint wie Milch und
Blut. Sie sah sich erstaunt im Kreise
um, trat dann vor das Bild und stieß
einen erschreckten Schrei aS.
Wer hat das gethan?" fragte sie.
Wer das gethan, ist hier ganz gleich
gilkig," sagte van Dyck, die Haupt
suche ist, daß es der Meister nicht
merkt."
Oho. das wird er aber merken."
Rein, mein ind, daS wird er nicht
nierken. Wenn Ihr nur die Freund
lichkeit haben wollt, mir ein halbes
Stündchen zu siven."
Daö Mädchen lächelte.
.Ich soll Euch fitzen?"
Ja, gewiß!"
Ha, und was bekomm' ich dafür?"
Einen Kuß," antwortete lächelnd
van Dyck.
Wenig genug," meinte das Modell.
Aber als sie sich den jungen, hüb
scheu van Dyck voll ansah, mochte ihr
doch der Preis nicht mehr so gering wie
anfänglich erscheinen, und da auch die
Anderen anfingen zu bitten, so sagte
sie:
Nun gut, ich will Euch diesmal
aus der Verlegenheit helfen, aber Ihr
müßt mir einen Gefallen thun."
wundert für einen," erwiderte van
Dyck.
Der Meister sucht nämlich ein Mäd
chcn zur Bedienung seiner Frau, und
um die Stelle möchte ich ihn bitten,
und Ihr sollt da ein gut Wort für mich
einlegen."
Das wollen wir thun. Tu hast die
Stelle schon." antwortete van Dyck.
Wenn wir Dich empfehlen, dann wird
dcr Meister schon Ja sagen."
Inzwischen halte sich Lotte, so hieß
das Modell, zur Siöung bereit ge
macht, und van Dyck begann zu arbei
tcn. Und wirklich, es hätte ihm Rie
mand zugetraut, nach einigen Stunden
war dcr Schaden wieder einigermaßen
gut gemacht. '
Draußen war die Sonne schon ziem
lich tief gesunken und der Abend fast
hcrcingcbrochen. Im Atelier, das
ziemlich hoch lag. hatte man das Schci
den des Lichtes noch nicht so bemerkt.
Am anderen Tage herrschte eine sehr
schwüle Stimmung. ES war van Dyck
und seinen Kollegen doch etwa beklom
men. Sie sahen der Ankunft des Mei
stcrs mit großer Bcsorgniß entgegen.
Rubens, der von seiner Reise ziem
lich spät nach Hause gekommen war,
hatte gegen seine Gewohnheit lange
geschlafen und erschien erst ziemlich spät
im Atelier. Er ging zuerst zu seinen
Schülern, betrachtete sich ihre Arbeiten,
verbesserte hier, und da, dann wandte
er sich mich seiner kleinen Werkstatt.
Die Schüler hielten inne mit Malen
und warteten der Dingc, die da kom
mcn sollten. Plötzlich hörten sie Ru
licns in fcincm Atelier rufen :
Waö ist denn das! Heiliger Lukas!
Was habe ich denn da gemacht?"
" Und nun schoben sich die Teppiche
auseinander, und RubenS erschien wie
der im Schüleratelier.
Koinmt einmal lier." rief er.
Aengstlich und langsam folgten sie
dem Rufc des Meislers.
Ihr scid gestern nicht Raiurstudicn
xalcn gegangen?" wandte er sich
fragend an den Atelieräitestcn.
Rein. Meister !
Aber Ihr habt Euch in meinem
Atelier henimgeprügelt?
Ein unglücklicher Zufall
Ach, unglücklicher Zufall ; wenn
mich nicht Alles täuscht, steckt dcr Toll
köpf, der van Dyck wieder dahinter."
Ja, van Dyck, van Dyck, van
Dyck." schrien Alle durcheinander.
Run, wie ist's? Erzähle, van
Dyck!"
Ban Dyck erzählte den Hergang, wie
er sich zugetragen.
Run? Und daö Ende? Wer hat
hier Arm und Schulter der Ehebrecherin
gemalt? Auch Tu, van Dyck?"
Ja Meister." kam eö sehr kleinc
laut daraus, und van Tyck trat einen
Schritt riick!?grts. cls c5 er sich sanf t:.
Al beinlos standen die Anderen Id.
Jett mußte doch das Donnerwetter leS'
brechen. ?.ber nichts davon arich.ch.
RulienS blieb rulng. Er legte seine
Palekle und Pinsel aitS der Har.d, trat
auf den mit zusammengebissenen Lip
pcn dastehenden van Dyck zu, reichte
ihm die Hand und sagte:
Mein Sohn, wenn Du diesen Arm
und diese Schulter gemalt hast, kannst
Du bei mir nichts mehr lernen. Geh'
nach Italien, die Werke der Alten wer
den Dir bessere Lehrmeister sein, als
ich."
ochlcn Mrru."
Ein humoristisches Stück Nothwelsch
erzählt Dr. Hans Groß in seinem kür;
lich erschienenen Handbuch für Unter
fuchungsrichler" folgendermaßen: Der
Befit?er eines ganz kleinen Waldgrund
flückeS wurde verdächtigt, daß er feit
Jahren den Beitrieb sehr großer Mcn
gen von gestohlenen Sachen über die
Grenze betreibe. Der Mann wurde vcr
haftet, nicht aber feine Frau, da sie
nur Mitwisserin sein konnte und nicht
fluchtverdächtig war.
Der Mann leugnete im ersten Verhör
rundweg AllcS und legte eine mive
zwingliche Sehnsucht an den Tag. mit
feinem Weibe zu sprechen. Dieses
wurde zwar den weiten Weg zu Ge
richt gerufen, mir war aber das auffal
lende Drängen des Mannes verdächtig
geworden. Ich schlug die Unterredung
ab, erklärte uiich aber bereit, dem Wcibc
AlleS zu melden, was mir der Mann
mittheilen werde. Räch langem Sträu
den und Hin- und Herreden verlangte
der Mann lediglich, ich soll der Frau
mittheilen:
Sie möge die Ochsen gut füttern,,
er habe dieö bis zur Verhaftung) auch
immer getreulich gethan, nun möge sie
dafür sorgen, daß die Ochsen gutes Fut
ter bekamen."
Diese harmlose Nachricht theilte ich
genau dem Weibe mit und dieses zog
von bannen.
Die Sache beschäftigte mich aber
doch länger und noch an demselben Tage
entsendete ich einen Gendarmen, der
erheben sollte, ob denn die Leute über
Haupt Ochsen besäßen. Die Antwort
lautete : Drei Ziegen und ein abge
triebener Schimmel find vorhanden,
mit welchem dcr Mann scine Fahrten
mit gestohlenem Gute besorgt hatte.
Ochsen haben die Leute weder jetzt,
noch hatten sie früher welche."
Zweifellos war ich also in die Falle
gegangen und hatte die Mittheilung
einer Rachricht selbst besorgt, die sicher
lich einen anderen Sinn gehabt hatte
und für die Untersuchung große Bedeu
tung gehabt haben mußte. Die Lösung
gewann ich vorläufig nicht und konnte
nichts Anderes thun, als den began
gencn argen Fchlcr durch erhöhte Auf
merksamkeit und Genauigkeit möglichst
gut zu machen.
Lange Zeit darnach, als die Unter
suchung beendet war, hatte ich ein Mäd
chcn in Haft, welches unter Zigeunern
aufgewachsen war und dort auf das
Raffinirteste stehlen gelernt hatte.
Diese Person intercssirte mich lebhaft,
da sie zweifellos als Kind von Zigcu
ncrn gestohlen worden war. Das arme
Geschöpf zeigte sich dankbar für die
ihr bewiesene Theilnahme und sagte
mir eine Menge von Dingen, die ich
früher nicht gcwußt hatte und später
von andcrcn Scitcn bestätigt erhielt.
Unter Anderem erzählte ich dieser Per
son jcncö Gespräch über Ochsenfüt
tem" und erhielt nun die verblüffende
Aufklärung :
Ochsen füttcrn" hieße unter Gau
ncrn die Herren vom Gerichte anlügen
und nichts eingcstchen."
Ter Sinn der damaligen Nachricht
war also einfach: Ich habe bis jetzt
nichts cingcstandcn, gcsteh' auch Tu
unter keiner Bedingung etwas ein."
Grdankcnspäiic.
Ueber' Publikum kann ein Schriftsteller
ugcnirt jchimpsc; wer liest, bezieh! c ja
doch nicht auf sich.
Nicht verdirbt den Charakter so sehr, als
Beleidigungen uucrwideri ertragen zu müssen.
Eine Arau begnügt sich niemals mit dem
Siege; ihr kommt e hauptsächlich auf den
Triumph an.
Tas Trinkgeld verdankt sein Dasein einer
gkzwnngcnkU greigebigkcit.
Die renndschast ist werthvoll. die Freund?
sind kostspielig.
Wem die Ehe ein Handel ist. der braucht für
Händel in der Ehe nicht zu sorgen.
Jeder denkende Patient ist für den Arzt ein
enkunt trikls.
olianncs.
Vsn Ellen Nildeiicck.
Er war ein so blasser,, stiller Junge,
der Johannes.
ein Vater, dcr Zimmermann
Schcuncr, nannte ihn einen träumen
fchcn Nichtsnutz. Eine, Mutter hatte
HanneS, wie man ihn, m der Nachbar
schaft nannte, nicht mehr.
Die bleiche, slille, Ueine Frmv deren
ganzes Ebenbild JohanncK war. hatte
man vor zwei Jahren auf den Fricdhof
getragen. Run führte die alte Groß
muttcr den kleinen sehr diirftigenHaus
stand. In die Schule kam HanneS sei
tcn, er mußte von frühester Kindheit
an im Hause helfen. Hol; hacken. Was
scr holen und vor Allem die indcr
hüten, daS fünsjährige Brüderchen
Fritz und dickleiucdreijährigeMntha.
Er war so unscheinbar, der Johan
nes, so klein, so bleich und so dürftig.
Ja, da war das Brüderchen nndcrS,
solch' strammen, kleinen Burschen gab'S
in der ganzen Nachbarschaft nicht. DaS
mußte HanneS auch fast jeden Tag
von den Frauen, die der Großmutter
Wäsche zum Reinigen brachten, hören.
Den blassen Johannes sah man nicht,
aber Brüderchen und Schwesterchen
streichelte man die blühenden Wangen,
lobte ihre allzeit lachenden Augen.
Und doch stand dort in der Ecke ein
kleiner Knabe und schaute mit großen,
ach. so sehnsüchtigen Augen aus die
Liebk.'suni?,' di? d."z ni :rM :rn zu
Theil wurden. Warunl slrciche'.k vwa
ihn d.'n eigentlich richt, irarunz irrach
man im ihm nie so gi:::ge Wor:e, v:u
mit Fritz und Mrtl-a?
Diesen i''edank.'n hing Johannes oft
nach, und dann sonne er immer ein so
eigenthümliches Brennen in den Augen.
ES war ji wahr, er war immer still
und gedankenlos. Wenn der Vater ihn
nilt seiner rauben Stimme Hanneo"
rief, zuckte er itetj zusammen. Warum
riefen sie ihn denn bei diesem Rainen,
der so rauh und kalt klang? Wlunl
nannten sie ihn nicht so, wie kS die
kleine Martha thzt? Er horte eS so
gern, wenn die .leine ihn mit ihrer
sußen.liellen Stimme Hanny, Hanny"
rief. Dann trat er zu ihr und zeigte
auf feine Tasche, und dies Zeichen
kannte das Kind genau. Dann hob eS
die Händchen in die Höhe, schlug sie
zusammen und sagte: Bitte, bitte,
Hanuy!" Und da erschien ein herzgewin
nendeö Lachen auf dem blaffen Knaben
geficht, es verklärte förmlich die un
scheinbaren Züge. Und dann Martha
kannte den Vorgang ganz genau dann
griff Hannes in die Tasche und brachte
ein Stückchen Zucker oder sonst eine
Kleinigkeit, die er sich am Munde ab
gedarbt hatte, hervor.
Mit seinem Vater stand HanneS auf
keinem guten Fuße. Er hatte sietS ein
fo drückendes Gefühl, wenn er in fei
ner Rahe weilte. Und die Ursache die
ser seltsamen Scheu und Furcht vordem
Vater meinte Hannes nie, nie verges
sen zu können.
Er hatte einst mit großer Mühe fei
neu Schulkameraden einen kleinen,
halb zu Tode geauälten Sperling abge
jagt, ihn nach HauS getragen und mit
unsäglicher Mühe den zerschmetterten
Flügel und das gebrochene Beinchen ge
heilt. Und das Thierchen war zahm ge
worden, ganz zahm ! ES flog ihm auf
die Schulter, pickte ihm die Brod
krümchen von den vippen und bildete
in seiner zutraulichen Art die ganze
Wonne, das einzige Glück des kleineu
blassen Knaben.
Eines Abends kam der Vater Hau
nes erinnerte sich der Szene mit pein
licher Deutlichkeit vom Branntwein
übermäßig erhitzt, heim. Wenn die
Kinder den Vater in diesem Zustand
sahen, gingen sie ihm scheu aus dem
Wege, und selbst die Großmutter zog
sich in den dunkelsten Winkel der dump
fen Kellerstube zurück. Ta hatte plötz
lich des VatcrZ rauhe Stimme gerufen :
.Hannes ! Wo steckt denn der Tauge
nichts?" Und der kleine Knabe kroch zitternd
und bebend aus dem dürftigen Stroh
bett hervor. Er hatte ja kein Geld ge
habt, um, wie der Vater befohlen, die
Brauutweinflafche . füllen zu lassen.
Als er stammelnd und an allen Glie
dern bebend seine Entschuldigung be
gann. da wurde der Berauschte rasend
vor Zorn. Er packte die zarte Knaben
gestalt und schüttelte sie, daß Johannes
Hören und Sehen verging. Unglück
licherweisc war, wie allabendlich, der
kleine Sperling auf des Knaben Schul
ter eingeschlafen. Run wurde er von
den heftigen Ztößen zu Boden gcfchlcu
dcrt und flattcrte, halb erwachend, zu
Füßen des Vaters. Tic Wuth des Be
rauschten kannte jetzt keine Grenzen
mehr.
Hab' ich Dich, Du Galgenstrick!"
Die kleine, zarte Kindergestalt brach
fast zusammen unter den auf sie hcrab
fallenden Fausischlägen.
Warte, Tu Vagabund, ich will
Tich lehren, über Spielereien die Be
fehle Tcines Vaters zu vergessen. Ta !
Ta!"
Ein schwerer Fußtritt, ein vcrzweif
lungSvoller Aufschrei des Kindcs, ein
leiser, schwacher Ton und ein kleines
Häufchcn Blut und Federn lag vor dem
entsetzten Knaben.
Tie Wuth des Berauschten schien
durch die rohe That abgekühlt; noch
einen Schlag auf des Kindes Rücken
und wirre Worte murmelnd, taumelte
er seitwärts auf's Lager. Ter Neine
Knabe hatte lange rcgnngslo dage
standen. Kein Laut aus dem völlig eut
färbten Munde verrieth je., was in die
fein Augenblick nr dem Kinderherzeir
vorgegangen. Aber wie iin Krampf zit
tertcn die Glieder dos Knaben,, als er
die magcren Händchen vor bis- trocknen,
heißen Augen preßte. Er konnte nicht
klagen und wcincii, cr hatte nur tief
unten in der Brust ein so sonderbares,
drückendes Gefühl., Und als die Groß
mutter die blutenden Ueberreste des
Vögelchens entfernte und sich über den
unheimlich ruhigen Kuaben beugte, da
lag, ein so düsterer anklagender Blick
in den großen, grauen Kinderaugcn, daß
die alte hatte Frau erschrak.
Seit der Zeit war HanneS vollends
zu dem geworden, was er jetzt war, zum
stillen, unbrauchbaren Träumer. Ter
Vatcr hatte feit Wochen kein böfeS
Wort zu dem Knaben gesprochen, cr
furchtet den eigenen Blick, mit dem
daS Kind ihn unverwandt und still an
sah. Heute spielte Hannes. wieder, wie
fast 'jeden Abend, mit Fritz undMartha.
Ter Vater kam heut' spät von der
Arbeit, die Großmutter wusch bei
fremden Leuten, da konnten sich die
Kinder im Freien tummeln, so lenge
sie wollten.
Auch heute hatte der kleine, blasse
Knabe daS Kinderwägclchcn, in dem
Martha auf einem Berg von Kissen
saß, nach der BahnhosSwicsc gelenkt.
Hier war der beliebteste Spielplal.' der
Kinder. Martha jagte sich mit Fritz
lustig im Grase umher; Johannes, der
das Schwesterchen gut beschäftigt wußte,
streckte sich lang auö und barg den
kleinen Kopf, der in letzter Zeit oft so
wch that, im kühlen, thaufeuchten
Grase. Und dem Knabcn war, als
träume cr, so süß, o so unendlich süß.
Die Mutter beugte sich üdcr ihn und
strich kosend mit dcr wcichcn Hand über
die kleine, heiße Stirn des verlassenen
Kindes. Sie scheute sich nicht, einen
Kuß aus daö häßliche, unscheinbare Ge
sichtchen zn drücken; sie berührte sanft
und schmeichelnd sein schlichtes, rauhe
Haar.
DaS einsame Kind fährt , plötzlich
iJiÄ-!r' Nrrv
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V? ,, .Martr; .ac,! vV
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uS feinen Träumen kinpcr. 5T-o cüretr
die Geschwister? Wie lange !:r.;icer
wohl hier gelegen und geträumt? Er
blickte sich um, cS dunkelte bereits und
von den Kindern keine Spur.
Toch halt, waö ist das?!
Tort, mitten auf den Schie::-! de
niederen Eifenbahndammes jti;t
tha und spielt im Sande. Ihr
rothes Kleidchen leuchtet bis zu ihm,
herüber.
Und dort? Allmächtiger Gett !
Der kleine Knabe springt jäh in die.
Höhe. Dort, dort, die Schienen bereut
braust der Zug, näher, immer r-iler
dem ahnungolos spielenden !iue.
Martha, seine süße, kleine Martha!
Gurgelnd kommt es über die bleichen
Kinderlippen.
Roch einige Minuten, und wie ge
jagt fliegt der kleine Knabe über das
Feld, jetzt ist er am Damm nur noch
wenige Schritte! Schon funkeln die
rudiurothen Lichter der Lokomotive in
nächster Rähe.
Martha !"
Das ziind blickt lächelnd auf da ist
er schon neben ihr und stößt mit zittern
den Händen das Schwesterchen über das
Geleis den niederen Damm hinunter.
Sie lacht ob des vermeintlichen Spiels.
Da oben aber allmächtiger Gott,
der kleine Knabe hat das Gleichgewicht
verloren, er versucht sich aufzurichten
er winkt noch einmal mit der kleinen,
mageren Hand dem Schwesterchen zu,
daS glücklich lächelnd uulcu im Gras?
fitzt. Roch eine Sekiuide!
Roch einmal wendet sich daS blasse,
selig lächelnde Gesichtchen zu der klei-
neu Schwester, dann braust der Zug
über die Kimbengestalt.
Sie haben ihn heimgetragen nr die
enge, kleine Wohnung.
Der schleunigst herbeigerufene Arzt
schüttelt traurig, den Kopf hier ist
keine Rettung, mehr möglich.
Mau hat den surchlbar verstiimmel
ten, Körper des Knaben in weiche, kühle
Decken gehüllt,, nur die Hände und
das liebe, blasse Gesichtchen sind un
versehrt geblieben.
Roch lebt cr, die kleine Brust hebt
sich unter unruhigen Athemzügen.
Und jetzt öffnen sich die großen, trau
nierischen Augen plötzlich.
Martha?"
Man bringt die Kleine au sein
Bettchen.
Hannq, Hanny!" jubelte sie, als
sie den Bruder erblickt.
Ein seliges Lächeln gleitet um den
Mund des kleinen Knaben. Er liegt
nun wieder mit geschlossenen Augen da.
Da, öffnen sie sich noch einmal an
das Ohr dcö Kindes ist daö leiden
schafUiche Schluchzen einer tiefen Man
nerstimme gedrungen. Er ist fo müde,
so müde, aber er will noch nicht ciu
schlafen. Er blickt sich um und sieht in
ei gramdurchfurchtes, nur zu wohl bc
kannteS Antlitz. Aber wie kommt cS
nur? Die Furcht vor demselben ist
plötzlich geschiviWdcn.
Vatcr!"
Der Mann blickt nassen AugcS auf
fein Kind, und zum ersten Male gleitet
seine rauhe, ungefüge Hand liebkosend
über daö kleine, heiße Köpfchen.
Vater, lieber Vater!" kommt es
leise über die erbleichenden Kinderlip
pcn. Scheu liebkosend greift die kleine,
unverletzte Rechte nach der großen
Männerhand, die aus dcr weißen Decke
ruht.
Hanny, mein Hanny, bleibe bei
mir!"
An des Kinde Ohr dringt es als ein
Aufschrei der tiefsten, namenlosesten
Angst. Ein seligcö Lächeln lcgt sich
über die erkaltenden, blassen Züge.
Vater, nenne mich noch einmal
Hanny." flüsterte dcr blcichc Mund.
Mein Hanny!"
Tie großen, grauen Augen strahlen
noch einmal hell und sonnig auf, dann,
schließen sie sich.
Tie Leute im Zimmer treten zurück
und beten leise. Tcr Vatcr aber ist
vor dcm kleinen Lager in die Knie ge
funken, und vergräbt das Antlitz in des
weißen Tecken.
Johannes, der kleine, blasse, stille.
Hannes, ist bei seiner Mutter!-
Der vcrhZiiguisivollc Zopk.
Wilhelm Kunst, einer der berühmte
stcn Schauspieler der vierziger Jahre
unseres Jahrhunderts, befand sich, wie
so viele seiner Kollegen, stets in Geld
Verlegenheit, und seine Gewohnheit,
von Bekannten Tarlehen zu erbitten,
war fast sprichwörtlich geworden. Am
Hoflheater zu T., an dem eben Kunst
Gastrollen gab, befand sich auch der
Hofschauspieler R., ein mittelmäßiger
Tarsteller, aber ein von seiner hohen
Bedeutung selber fest überzeugter
Mensch, der Alles aufbot, die Augen
des Publikums auf sich zu ziehen v
sich in den Vordergrund zu dränge.
R. war durch eine Erbschaft vermögend
und war daher für unseren Kunst die
richtige Quelle, um einen Pump" zu
versuchen. Unter den schmcichclbiste
sten Audrückcn. svrach dc? Mir.'? M
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hw j 3 f i r;vy'' .
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li?" Die feinsten selbftgemzchtkn 33c't,
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Die
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Wohlthat
für die
leidende
Menschheit.
G) 13
der Probe zu einem neuen' iück den
vcrmogeiiden Kollegen um einen Vor
fchuß von fünfzig Thalern an. DieKom
plimentc nahm der Kollege als selbst
verständlich entgegen, im klebrigen aber
hielt cr sich völlig zugeknöpft, ja er
nahm sich sofort heraus, dcm berühmten
Knnflgenofien eine derbe Sektion iilwr
feine Verschwendung und seinen viel
bemäkelten Lebenswandel in Gegenwart
sämmtlicher Vühnenmitgliedcr zu er
theilen. Auf das Höchste gereizt schwur Kunst,
sich nicht nur an dem Knauser zu
rächen, sondern ihn sogar zur Abbitte
feiner Dreistigkeit und Bewährung dcö
erbetenen Dailchns zn zwingcn, eine
Trohung. die R. einfach verlachte.
DaS 2riick, auf dessen Probe sich der
Vorfall zugetragen, gelangte wenige
Abende später zur Darstellung; cö
war ein Rokokostück mit Zopf und
Puderperriicken, in welchem Kunst einen
edlen Ritter und R. einen schleichenden
Böscivicht zu spielen hatte, der bei
eincmZwcikampf nut Erstcrcm zur Erde
stürzt,"von dcm icgcr abergroizinüthig
behandelt wird. DaS Theater war bue
chcnd voll, der Hof in feiner, Loge.
Tie große Szene kam.. Angesichts
des rächcndenZtahlS sank R. vvrschriftS
mäßig zu Boden, verachtungsvoll und
mitleidig zugleich tritt der Held einen
Schritt zurück: Gott hat gerichtet,"
kam es in ergreifendem Ausdruck von
den Zippen des Mimen, steh auf l
Aber der Gefallene stand nicht auf,
obwohl es aussah, als mache er eine
darauf hinzielende Bewegung.
Steh auf," wiederholte Kunst in
gebieterischem Ton.
Ich kann nicht," flüsterte der Ge
fällte. Zie stehen ja auf meinem
Zopf."
Ha, der Wurm, wie cr sich
krümmt!" höhnte Ritter Kunst, und
leise, indem er sich niederbeugte, fragte
cr : Bitten Sie ab und geben Sie mir
das Geld?" Laut aber gegen das Pu
blikum gcvxindt : Soll ich Dich mit
dem Schwert vomActt Deiner Feigheit
treiben, Verleumder?"
Das Publikum fing an unruhig zu
werden, die umstehenden Schauspieler
auf der Szene verbargen mit Mühe das
Lachender Unglückliche streckte sich,
er hob die Hand, um vorsichtig den be
drohten Zopf unter den schweren Rei
terstieseln seines VesiegerS hervorzu
ziehen, aber diese lasteten auf dem
armen Anhängsel wie ein Felsen. Und
aufsieben, die Perrücke im.tr den Füßen
dcö edlen Ritters lassen, kahlköpfig vor
den Augen des PulXikums zu erscheinen
eö wäre sein Tod geioesen. Kunst,
ziehen Sie weg ich bitte ab" kantn
verständlich kam es aus R.s Mund.
Aber der edle Ritter wich keinen Zotl.
Angstschweiß stand aufdeS ZopfbesiyerS
Stirn.
Leiser flüsterte Kunst ihm zu : .Soll
ich morgen die fünfzig Thaler haben!"
laut gegen das Publikum: Fürchte
nichts, 'Dn Unseliger, erhebe Dick,,
sonst" des Mimen Stimme schwoll
fürchterlick) an soll dieser Stahl Dich
vom Boden kit-eln,! Morgen fünfzig
Thaler?"
Ja, ja," wimmerte das
.aber.nm,l..tre.t!n S weg", . .
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,,eil0'eloimtsz ist! erfüllt," intpro
visirtc Kunst im Geist seiner Rolle,
als cr endlich den Fuß von dem Zopf
des Gefällten zurückzog und der gebe
müthigke Bosewickt sich langsam in
recht kläglicher Verfassung vom bretter
ncn Rasen erhob.
Das Stück nahm, seinen Fortgang,
aber der verzogene- Zwifchcnfall war
nicht unbeachtet geblieben. Rasch vcr
breitete- sich die Ursache drsselbcn zu
allgemeiner Heiterkeit und zum Acrger
R.s, der nicht nur die fünfzig Thaler
an den berühmten,Bvrger zahlen mußte,
sondern aucl mich den Spott obendrein
zu tragen hatte.
Seit, jener Zeit soll R. aber, so oft
er mit Kmizt in einem Rokokostuck.zu
sammelt wirkte,, drn ihm fo verhar
ui)iuit;u JUP mit ,iuluiuilu uin-iuy
ijslucn, uia oeirn juejemiueii ouo u)ia
so theuer gewordene Objekt vor dcm
Futz. seines berühmte Kollegen zu be
wahre:,.
Durch Whisky den Tod ge
funden hat ein l?jähriger Kunst
fchrein in Elzcland . Der junge
Mensch strol-te sämtlich von Gesund
heit, unternahm cs aber, in Folge
einer Wette um nur 25 EentS, drei
PintS Whisky zu trinken. Zwei PintS
tiank cr ohne abzusetzen auS. Dann
fiel er bewußtlos zu Boden und alle
ärztlichen Bemühungen, ihn wieder
zum Leben zu bringen, waren vcrgcb
lich. Bemerkungen, die der junge
Mann wenige Tage zuvor seiner Mut
ter gegenüber machte, lassen darauf
schließen, daß er mit voller Absicht auf
diese Weise Selbstmord begangen hat.
An den Selbstmord seines
Gaules glaubt ein Fuhrmann in
Passaic, N. I., und zwar in Folge
der Hitze. Es sei offen gelassen, ob der
Fuhrmann solches in Folge der Hitze
glaubt, oder ob der Gaul in Folge der
Hitze Selbstmord verübt hat; jeden
falls ist das unbeaufsichtigt gelassene
Thier mit dem ,'!arren nach dcm dor
tigcn Kanal gcl.-ufen und hatte den
Kopf unter WU,'i gesteckt, als. sein
Hüter den Durchl..user eben einholte.
Ein Gehirnschlag muß nun das Thier
getrosten haben, denn cS kam nick
mehr lebend aus de:,l Wasser,,
Als Clowns, (.'selst-r.si der
u n i 2 p a jj tt a ch e v sind neulich die.
Stadtvätcr von Tc:.it, Mich., in
großer Parade mit l.v.-.sik. durch die
Straßen inarfchirt, aus der Bahn
des dortigen Akhletic Cu-Kvne größere
Eirkusvorslellung zu g .n. Der Ertrag
dieses Volksfeste?," d dem Gehirn.
Mayors Pingree enlsp,-.'.c.?gen ist. über
stieg S::0) und sie er suMc des
Landbauloinileo fr d.' Armen zu.
Anführer der Parade, toc: der Präsident
des Stadlralhes. Alden: .'i Beck, wel
cher als Elown vermeidet, in einem mit
einein Eselchen bespannten Karren,
unter großem rm vcre.ucfnbr : de?
Kontroi lenr i!if:::, ein über sechs Furt
holier Mann,, ritt als Leiter des Zuges
auf einem winzigen Mustang, fo daß
seine Beine beimtbe auf der Erde
schleiften u. s. v. Die I'etroiter schien
nen von ihren seldstve.rlcugnende.n
'tadtyntcrn emziiat,
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