V'n Strcn:' Tee :S) fi' ui der 5ir. war alltS Uvl.n: Kapiiän StefftrS rartete nur noch au feinen Rheder, der an SJcrc io:n:rer wollte, um ihm die legten liJposuirnen für die Rkise zu geben, dann sonnte fccS Schiff ouSlauftn. Die Equipage hielt am Bollwerk, Herr von der Kanten sprang heraus und Hirne: ihm her ein reizender Backftsc) in modi. scher Sommertoilette. ,Dat iS 'ne Oewerra!chung, Bellen wollt' sagen: grölen Beily! J3 ,a 'n ganze grölen wor'rn unn schluck! Tonnerlüchting nich noch 'mall' ,Au. au! Cr.ke! KZp'län, meint Hand!' ,Na, bist zimperlich nee ao'll' sagen: IS tat gr3:en zimperlich worr'n?' .Nein, Herr Kap'län aber ie sind noch der alle Seebär!" .So!" Seebär? Dein alter Onkel? Ra, wir Seebären wissen aberst oc! mit Damen umzugehn. Hm, hm grölen an der Kanten ich heiße Sie an Bord der .Sirene' willkommen!' Das junge Mädchen machte ihn eine vorschriftsmäßige PensionSuerieugung, meinte aber begütigend: .Wir bleiben loch die Alten, Onkel Kapitän.' ,Na, meinSwezen! Awe-.st nu bse Geschäften. Dar Fr ölen kann sich da weile tat Schiff anliefen, iS allen neu lackirt. Herr van der Kamen, ich stehe zur Beifügung!' Während der Kapitän am Fallreep mit dem jungen Mädchen scheizte, hatte deren Vater vom Schiffsjungen den Lukendeckel zum großen Raum aufheben listen, um noch einmal die darin verstauten Waaren zu überblicken. Jetzt stieg er mit S.'ef fenS die Treppe zur Kajäte hinab. Unten sag eist hoch aufgeschossener junger Mam vor dem Klapptisch und machte Ein tragungen in ein großes Buch. ,5, Fritz, das ist recht, daß Du dem Vater an die Hand gehst.' ,Joa, zum Schriemer iS er zu gc- brauchen, wie einer; die Tinte iZ sein Element erst Salzwasser da?:n will er nir nich wissen.' .Also kein Seemann?' .Nee, iS au de Art geschlagen!' ,Na, was willst Du denn werden, Fritz?' .Studiren möcht' ich!" antwortet dieser. .Joa, studiren möcht' er!' echote sein Vater höhnisch. .Mediziner will er x?tr den. Die Quacksalber hab' ich mein Lebtsg nicht leiden können.' gny machte sich hinaus. Wegen seines zukünftigen Berufes hatte er schon manche harte Worte vom Vater hfaen müssen. Aber dafür hatte er einen Hinterhalt; die Mutter war auch nicht für den See-, mannsberuf eingenommen. AIS Fny, an Deck gekommen, Bett? van der Kanien erblickte, klopfte fein Herz so heftig, daß er kaum im Stande war, eine miverftZndliche Begrüßung zu stammeln. Sie war ja so ganz da? Bild seiner jugendlichen Träume! Endlich faßte er sich. .Sie auf der ,Si ene, Fräulein von der Kanten?!' . Ja, warum nicht, Herr Steffens? 3 gefallt mir kehr gut auf einem Schaff !" .So hm! Eigentlich doch ohl kein so angeneha?er Aufenthalt iür eine Dame wo e3 so so nach Theer und ,Dis dürfte Ihnen, als VeemannS söhn, doch gar nicht auffallen ich meine solcher Geruch. Sie werden doch wohl 'ich Seemann werden?' .Nein! Nein! Durchaus nicht! Ich ich erde fiudiren Medizin!" ro;:r.t ich ei;i Herr wöce, ich würd: nichts and:r?S als Seemann. Ein zu poetischer Beruf l ffcitz schaute auf die ttfenhaste Gestalt, auf die zinlichin Fingerchen. . Sie, mün Fcäulein, ein Seemann mit solchen kleinen HZnden?' Ec kam sich finch'bar schneidig vor ob der von ihm hirauszebrachken Schmeiche Ici: nur, daß er badel das Blut in sein Gesicht ausäe,gen suhlte, ärgerte ihn. .Wena ich em Herr wäre, würd: ich eben kräftigere Hände haben' sie blickte auf dic fei.un .und würde sie bann auch zu einer männlichen Arbeit be nutzen. Studien das kommt mir für einen Mann zu weibisch vor!' Fritz wurde ganz verlegen; sie hatte seinen Primanersiol; an der empfindlich ften Stelle getroffen. ,Ju aber ich hätte nicht geglaubt, daß eine junge Dame für einen so g: radezu rohen Beruf schwärmen könne ein Mann soll doch wohl neben seiner körperlichen auch die geistige SttaH 6r thätigen !' .Sehr schön gesagt, Herr Steffens. Äber die geistige Kraft kommt doch auch beim Seemann sehr stark zur Geltung." .Wobei denn?!' ,Ei, braucht er keine Kenntnisse, keine Umsicht, keine Kaltblütigkeit, Mnen Muth, keine Berechnung?' .Nun ja aber der Arzt' .Ja, der Arzt der lerm'S eben uS endtg, daß dieses oder jeneS Mittel zu geben sei, wenn diese oöer jene S?mp tome diese oder jene Krankheit anzeigen. Herr Gott, da? ist doch nichts so Großes!' .Ja, wie Sie sich das so vorstellen' .Ader der Seemann das ist ein gan zer Mann ein Held!' .Und und Sie meinen, Fräulein, ich ich sollte' .Gott, Herr Steffens, mir kann eZ ja gleich sein, was Sie werden. Meinet wegen' .Ach, Fräulein Betty, ich dachte mir ist gerade an Ihrer Meinung so viel gelegen.' .Warum gerade an meiner?' Und j F schaute ihn mit ihren großen grauen fljuensterr.en so fragend an, d.',ß ihm aritergarz heiß wuide. Utbt'een,' fetzit sie hinzu, .wenn ich eiü'-nr.l j ra " unterbrach sie sich aber gleich wie- der und bückte auf ihren Handschuh .Werden Sie nur ruhig Doktor viel tiliücf zum Studium!' Dann ließ sie ihn iiehkn und eillc nach dem Lorderdeck, um zu sehe, wie der Ju.ia.maa! mit Halte des cchinsmngen taä Ganz'p.ll Ichmterte. Die .Sirene" halte gegen Mittag seau gesetzt und war mir gun'lizem ibinbe au?gelau!en, so daß sie zur Nacht schon hohe Lee hatte Der alte Bob, ker Bootsmann, faß aas dem rukendeckel üder m großen Raun, quatn te auZ einer Thonpfeife und rnrf, wie da so seine Art war in inZßizzn stunden, leise zwischen den Zähnen die unharmonischsten, unmöalich'ten Melo dien. Plötzlich hielt er ir.ne und richtete sich aus seiner gedrückten Haltung auf. Er hitte unter sich im Raum Geräusch vernommen. .Der Dufend; wat iS bat?!' brummte er und griff nach den Vorhängeschlös sern. Dieselben hingen vorschriftsmäßig verschlossen an den Krampen. Er klopft: mit der Faust aus den Lukendeckel. ,JS doar einer in, in'n Ruuui?!' .Ja!' tönte es gedämpft herauf. .Seid Jhi'S, Bob?' .Wer ks denn doar in?' .Ich! -Fritz Steffen!' .Goddam! Wat machst Du denn doar?' Könnt Ihr mir nicht anfmaöen, Bob?" Joa, gleich!' Er stand aus und be anb sich zum Kapitän, der schon in der Hängematte lag. .Wat ist fos? brummte dieser und rieb sich den ersten Schlaf aus den Augen. ,'De Düwel iS loS, aptem! Machen Se doch mal uxp!' Kapitän Steffens wußte, daß man ihn um eine Kleinigkeit nicht weckte. Er schwang sich heraus und riegelte, schon halb in Nn Kleidern, nach wenigen Sekunden die Thür auf. Ein Blick in Lobs ocrwknerteS Gesicht überzeug!? ihn ater, daß für das Schiff keine Gefahr orrcancer. war. .IZ der Wind umge,'v'ungen?' ."!' .Na. wat giff't denn?' ,Ntr, nich weiter, als 'n Paffesch'er upp m chip. Pass.schier-Passeschier?! Bob. Du bist wobl nicht recht nüchtern.' Wie'n Fisch!' ,Na-wat denn for'n Pafcschier?" f,r' Xrih V"V Wut Ihr' Fritz?' Meinen Fritz?' .Ve!' .Dein Gehirn fch vimmt kielob'nl' .Nee, Kaplein, mein Döög iS neklar. erst Ihr Fritzke sitzt unten in'n Raum.' Kapitän Steffens fuhr in den Rock und nahm einen SchlüsseibunZ von der Wand. B,rl! stmd Fritz vor feinem Pter in der Kajüte. ,Nu sage 'mal, was sollen du Pos sen, he?'' .Ich will Seemann werden, Va'e,!" .Auf einmal? DaS konntest Du doch aber zu Hause sagen!' Fny wurde roth und blaß. Er ra-irte nicht schnell genügt eine Auörede für sein eigenthümliches Verfahren, besann sich aber endlich auf eine Lüge. .Ja ja, Bater! Ader dann dann hättest Du mich wohl auf ein andere? Schiff-' Ahoi! Und Du denkst, aus der .Sirene- verven für iüich uchen ge backen!' .Ich will arbeiten, wie jeder Matrose, Lalerl' Erst fährt man als Jung', eh' man Maat wird, mein Sohnl Ä werft sag' mir eins, wat hat Di upp einmal in'n annern Kurs driewen? Erscht wollst Di leemer hängen lassen, S to See goahn, unn nu lütst Du School School sein, unn loopst upp unn davon I ' Fritz kannte feinen Vater. Wenn er so platt mit ihm sprach, war er in ge müthliche Stimmung. ,Ja,'Laier, sieh mal, geschwankt hab' ich schon lange' das Lügen ging doch nicht so geläustz .geschwankt hab' ich schon lange. Und weil ich weiß, daß Du's so gern haben wolltest ' .Und Mutter?' .Zch habe ihr einen Zettel geschickt, baß ich mit Dir fahre.' Ah. so, Amerst gatterig Mst Du doch, flatterig wie 'ne Toppstagg', dag taugt nich viel für'n Seemann. Na, wcnn's awerst nu doch mal Dein Wille iS wnkl-.ch Dein Wlle I Oder Fritz, hast Du Flausen gemacht upp's Gomna si?' .Nein nein, Vater! Ganz und gar nicht!' ,Na iS gut. Jong! Du führst mit, awerst nich als dem Kaptein sein Schn Du bist jüngster SchipSjung'! V.r standen?' .Jawoll, Herr Kaplein!' Der alte Steffens lächelte. .Art lägt nicht ron Art I ' murmelte er in sich hin ein. Dann rief er nach Bob. .Hier, Bob, iS der jüngste SchZ--ung', der macht sofort die Wach' mit! Nimm'n werft stramm unn zeig ihm, dat Seefahr'n kein Zuckerlecken nich is! Good niglit, mein Sohn! Säst Allen kloar, Bob?' .All right!' So saß Fritz nun Hinterm Rad am Heck und guckte aus, was beinahe ganz unnütz war, denn die Nacht war hell und klar, das Schiff fuhr vor dem Winde, und ihm blieb genug Zelt zu einem Ein, guck in sich selbst. Wag hatte er gethan! Wie die Dünung neben dem Schiff, so zo$tt tt such in ihm aus und ad. Er hatte sich seinen Lebenswez v?rze eichnek gehabt Ant! Rettn der vom Tode Bedrängten, Helfer der leidenden Menichieil! Daß dag ein eir.steS Stre ben verlangte, wßte er, konnte er 2!r sehen, er wzx ja bereits neunzehn Jahre a',l. Sein Vater dagegen gewesen; er liätte auZ seinem Einzigen ge:n einen ?eem.rnn gemacht, wie er eS rvar, wie sein Pater und Großoater eS gee!en, Fritz graute aber da?cr immer und im mer aus dem Wasser ruheloZ und doch sz einsZrm'g der Mensch war doch ae schu'ien und a'izeleak, auf dem Lande zu leb in! lind nun, fcs feiu Va er endlich n:ch geben, un? er bald die Universität zu it zieher gerachte saß er freiwillig hier als Schiffsjunge. Ja sie! Konnte er anders, wenn sie das Jea! eines Mannes nur im See, fahrer sah?! Wenn er einst, wettergebräunt und mit einem großen B rte, als Kapitän vor sie hintreten würde! Er studirte schon in Gedanken an der Rede, mit der er sie tt grüßen woll'e. DaS müßte aber an Bord eiieZ von ihm kommandirten Lchiffcs fein. ,rau,ein Betty, entsinnen ,e sich noch der Worte, die Sie einmal aus Deck der .Sirene' ,u mir sprachen? O. iene Worte haben mich hinauSgetrieben in Sturm und Gefahren, in den Kaaipf gegen die Elemente! Und ich stürzte mich muthig hinein in dief'n Kamps, denn ich that es ja für Sie, Fräulein Betty!' Ach, Bet!' Wut IZ?" fragte der Sleuemann vom Rare der. .Nichts, Jim, ich habe nur laut ae- dacht!' Ach so! Eck meent' all, Se jam merlcn nach HuuS, nach ce Fru Mut- kecn, Fritz dachte wieder stumm. Er schaute über daZ Heck hinunter in'S Kielwaff. Wie das wallte und schäumte! Aber es kam nicht mit dem Schiff, wie die Dünung an den Seiten, fondern floh zu rück, dorthin, woher er gekomm:n, wo sie eilte sie! Grüßt die Geliebte am fernen Strand! Aber er konnte jetzt durchaus keinen puffenden Reim zusammenbringen, so sehr er sich auch den Kopf zerbrach. Und ei halte doch schon so vieie Gedichte an sie gemacht, die ec sorgsam in snner Brus: tasche hegte. Er brückte die Hand dar, auf. Grüßt die Geliebte am fernen Strand! Es ging nicht! Er legie sich weiter hinaus das Spiel der Welle sollte- ihn poetischer stimmen. Doch Hu! Wollen sie ihn mit sich sortreiZen dorthin, wo sie ? O, ihm schwindelte. Noch fester drückte er die Hand auf die Gedichte is, der Tasche, aber er dachte schon nicht mehr an sie, auch nicht an die Geliebte auch nicht an den Reim auf Strand! .Ach, Bob Bob! mir ist auf einmal so so ich glaube, ich bin seekrank!' .Dai is 'ne Kinderkrankheit, die kriegt Jeöereen!' Drei Tage lang fluchte Fritz der Stunde, in der er heimlich in den Raum hinabgekrochen war, ebenso heimlich seufzte er aber auch nach seiner Mutter uid jammerte unzählige Male: .O, Betty, Betty, was muß ich um Dich l:t den was hast Du aus mir gemacht!' Am vierten Tage war er aber schon im Stande, in sein Notizbuch zu schrei ben: Grüßt die Geliebte am fernen Strand Eii-.ea Helden hat sie den Seemann ge- nannt Run ist'S mein Ziel auf Erden, Für sie ein Seemann zu werden! Doch kamen noch viele trübe Stunden über ihn, in welchen die Unlust an der harten Arbeit ihn tief herabstimmte. Und der Vater war auch gar so streng! Nur Bob, der gute alte Bob war sein treuer Freund. Die Werft wimmelte von geputzten Gästen. Der neue Schiffsrumpf, der sich ohne Masten und Betakelung plump genug ausnahm, war rundum mit Guir landen geschmückt; baS Heck war mit einem großen Stück Segeltuch verhängt; unter vem aver ooch yeue des Namens .Betty' goldig hervordlitzten. Auf dem Deck machte der zukünftige Kommandant der .Betty' die Honneurs; als er aber Fräulein van der Kanten be grüßie oder begrüßen wollte, blieb ihm das Wort im Halse stecken. Ei, war die schon geworden! Und das dks sollte sein Wcib werden! Das Blut stieg ihm zu Kops und hämmerte in seinen chlascn. Und wie t ihn ansah wie hell ihre Augen blitzten ! Besangen war sie ihm grzcnuder garnicht. vte hatt: ihm ruhig oie Hund gegeben, die er gern gekügi hätte, wäre ihm nicht so ein bebrillter Herr, der sich i-rn a, Setty d:S.tg!e, im Wege gewesen. ' Herr Doktor !' 5;n Na. nun vel stand Flitz nicht stellte Fräu lein van der Kanten vor. Dann saztr ie plötzlich zu ihm: .Und Sie sind doch Seemann geworden?!" Jetzt jetzt war der Augenblick jetzt! Wenn es ihm nur nicht so würgte im Halse, wenn sein Herz nur nicht so fürchterlich klopfte uno spränge, als wolle eS zum Munde heraus I W:nn nur der goldbebrillte Kerl nicht wäre, der ihr nicht von der Seite wich! Aber Muth! Ruhig. Herz! - Er drängte sich zwischen sie und dem Doktor er sah die Blicke garnicht, die dieser ihm zuwarf. Und nun! !? .Früu'ein Betty, Sie frügen Sie w.n:dcrn sich, daß ich zur S:e ging! Kissen S,e nicht, für wen ich da? that? Für wen?' i'Mc sie :hn an'-h! Wie sie er röthkie! Ju sie r erstand ihn sie Iieoke ihn! Da war aber Doktor! schon wieder ruitr Der Papa wünscht!' Ikd er re: ihr den Arm Vor dem Bug samme'ie sich die Gr felliia . Fntj. Bob. erniae Matri'en und Arbeiter blieben an Bord, um den Stuxellaf dort mitzumachen. Herr vun der Kanten hielt eine kleine Ansprache und wieS a-.'s die besondere Bedeutung des Tages für seine gunu'ie hu:. tr bat, daß inue Freunde, Be amie und Arbeiter sich mtt ihm freuen möchten, denn seine Tochter habe sich hier nahm er den Doklor bilde: Hand heute mit dem Dr. med. So Ui'.d So, Badearzt in dem Kurort, in dem seine Familie diesen Sommer geweilt, verlobt. Fritz lehnte über die Gallion, er hörte jedes Wort, wie ein Donner schlag, rührte aber keiu Glied nur bleich war er ge worden graubleich. Er sah zu, wie Betty die Flasche er. hob, sie mit übermüthigem Lachen gegen den Lordeikiel schlug, daß Champagner und Schcrben uaihnspritzten ; sah, wie die letzten Steifen sielen fühlte, wi; der Kolost sich, erst langsam, dann schnei' ler und schneller in Bewegung setzte Jetzt war die Bug halb im Wasser, der ganze Schissskörper neigte sich vornüber, bäumte sich dann wieder hoch auf und stieg auf eine sich unter ihm zusammen thürmende Woqensäule Fritz sah den aufgewühlten Grund, dann hatte er baö Gefühl, als versänke er summt dem Schiff ein starkes Schliepern ein llcderh:!!!, jetzt fuhr es aus den Wel ln, die cs aufzcreg! hatte, sanft wiegend dahin, Fritz sah noch immer au?, wie die Gallicnzsizur deS Schiffes. Herr Kaptein I' tönte es nfien ihm, DaS löste die Lähmung. Ja. er war ja Kapital jetzt er war ja ein Seemann ein Heid I Das Schiff wurde beigelegt und ver troßt, und Fritz wankte" in die Kajüte hinab. Sie war noch nicht eingerichtet, aber eine Bank war darin. Da saß er, zusammengeknickt, die Arme fch'aff herunterhängend. Nun war er ein Seemann ein Held I Und sie heiralhete einen Arzt I War's nicht so? I Nein ! Er träumte nur er hatte Alpdrücken I DaS war ja ja, war das nicht ihr Vater gcwe. ken, der vorhin sprach? Hzh, wie der Champagner spritzte und die Scherben. Hahaha ! Das war lustig Und wie das Wasser gegähnt, wie ein Lolle.,rachen! Ihm war grn, grausig geworden eS war ihn noch so so so grausig ! Weine Toch ter hat sich mit dem Ladearzt verlobt I- Badearzt? Arzt? Hatte ei's nicht auch werden wollen? I Warum war ei's nicht?! Warum? Was hatte ihn ztetr!?ben, Seemann zu rrerden? vi !lc i' :u:.c i Bix i 5tiy.e ras nniter wer, unten im Raum das Lu! war verschlossen, viel- leicht gar veischal! I war er nicht eben erst b:: den Aorten deS RhederS wce vom Blitze qet:vn:n: Sie verlobt?! Ach ja er wollte ja ein Seemann wer- den ein Held I Und sie sie hei- rathete eine Zlrzt ! Nein, nein 1 Er träumte nur. Aber, es war ein böser Traum I Wenn er nur erwachen konnte seine Glieder waien wie ge lähmt auch seine Zunge, seine Kehle ; er wollte rufen, brachte jedoch keinen Laut heraus 1 Wen sollte er auch rufen?! Ah. Bob! Bob verstand ihn. Bod ! Bob ! Ob er gerufen hatte? Boo war bet ihm I .Herr Kaptein!' .Ja ja, ja ! Bob I Bist Du's?' Warum sah der alte Mann ihn so mitleidig mit so feuchtschimmernden Augen an?! Ah, ah ! ES war also doch wahr alles wahr alles wahr I Er hatte nicht geträumt I .Hast Du's gehört, Bob hast Du s i ie tzeiralhet einen Arzt, Bod I Bob I Und ich? ! Bob, waS soll aus mir werden?' .'n Mann sein, Herr Kaptein, 'o Held ! Doar iS bet Heldenthum sich fülvst to öwerwinden! Kiek einS, Frttzke, Jedwedcrem hat mal ne grvte HcpnungSwer Bord gehn sehn der olle Bob ock! Unn Jedwederein glaubt, dal'S nich to tragen iS I ach wat ! Den Klüver gegen n Wind ' Bob, darum bin ich zur See aegan gcn o o oh! Ich bin um mein ganzes Leben schändlich betrogen!' ,N:e, Kaptein, dat sunn Se mch! Bestimmung iS Bestimmung, unn, wo Einer hingestellt worrn lS, doar füll he steihn fest unn füll n:n Platz utsullen! Uni' Harrgott weet woll, warum Se Seefahrer unn keen Doktor nich worrn stüd unn nu ollens fest verzurrt unn verschalst, unn Bug gegen Wind! Wenn et Sturm von vorn kömmt, kann h: uns nich veel anheben.' Ji, Bob, wenn man'S so abschütteln könnte!' .Ach wa,! Häft Du nich n: schmuck. Btllut! Kiek Dir doch 'mal einS ccu dunnerwetterschen Kast?n an unn de oer schnöckelte Booksteven am Heck! Bett fte'.ht doar! Betty! Sühst' de , Betty" iS nu Deine Lievste, unn, wenn se upgetakelt iS, denn 'raus tnne See zuai Hochtttdsdanzl Kaptein Fritz Stef fenS iS der Briedgam unn de .Betty', datiS de Bluul! Hip, Hurrah!' .Ja. ja. Bob! 'S mag wohl Bcstim- mung sein Ah! vergessen wir die Si ene'I .Betty beißt mem Weid!' .Na. Kspl'ii upp ne lange guck- liche Eh'!' Die Diebin. W:e '". ::ti; ihre Nkde ge'lemd. Ich war der glückliche Verlobte eines sihr schönen jungen Mädchen geworden und mein ?lück Da ein vollkommenes aerrtskn. rosnn nicht der Clzsrek.'rr rneint. Braut mitunter gar so ,L,'hse!da!t ge wesen xsfot. Sie sprach Siiftt'ü teilen und dann auch immer se'z zuiück:a'te ,d. umgirb die clltäichsikn Dinge mit dem Schleier deZ G.'heinii'.iüvZlln und l'.ezte die Einsamkeit in einer Weise, die mich beunruhigte. Äber alle! diV,3 wurde wettgemacht durch ein xaar Heller Augen, einen bläher.den Teint und i,,,n Ge- nizausLiur, ver an eme .'aücnna g:- maynie. Ich licdte sie sehr und war so im Banne ihrer Schönheit, day ich über merkwürdige Eigenthümlichkeiten ih:eü eienZ yinwegsrh. Ich hatte nicht ein mul die GeO-ßhcit, ob sie meine Liebe auch erwidere. Befragte ich sie darüber, a gab sie eine auZweich:nde Antwott. eie vtfsk eS selbst nicht, tt folge tn Allem dem Willen ihrer Eitern und sitz ' undklinztcs vertrauen wi fccttn Anord nungen. Bestand ich beharrlich auf eine, bestimmten Antwort, erklärte, sie, das) sie wohl keine Abneigung gegen mich empstiide, und meinte, dies genüge, um ein junges Mädchen zum Heiiatheu zu oenimmen. Umsonst bat. beschwor ich sie, ver gebenS o: sachte ich, in diesem läthfel hasten W.'sen ein wärmeres Gefühl für mich zu krwecten: ne rlied oeischlossen. ,t::d es schien mir fast, daß ihre Kälte zu mir in demselben Muße zunahm, als meine Lilbe zu ihr. Eines Tages waren wir mit eine größeren cscllschast in dem Landhaus,-eu-es Verwandten zu Gaste. Abends faß ich einsam auf der Terrasse und hing memen traten geanten über das eigen artige Wesen memer Braut nach. Da wurde ich durch eine laute Aufrequng irr anstoßenden alon aus meinen Träumer aufgeschreckt. Ich trat rasch ein und sah alle Äna-c!e,'.i)en tn großer Erregung, unsere Wirthe bestürzt, die Gäste ver wirrt und betre'en und die alte Frav DeZvarcs ganz bleich und zitternd. .Was ist denn geschehen?" fragte ich Die Diamanten dir Frau DesparcZ sind gestohlen worden, der Familien schmuck, der einen immensen Werth reprä sentirt, f.hlt.' Man rief sofort die Dienerschaft in ein angrenzendes Zimmer zusammen ud be schloß, eine gründliche Durchsuchung vorzunehmen. Herr de la Hestre. ein alter Ossizier, wurde einstimmig an die Spitze der Untersuchung? - Commission berufen, und er schlug vor, daß die ganze Gesellschaft sich einer Durchsuchung der Taschen nnterwerse. Obiwar die Sache ziemlich peinlich war, so stimmten doch Alle zu, und mcr. beschloß, bei der Dienerschaft anzufunren und sodann bei den Gästen fortzusetzen. Aufrichtig gestanden, machte die Sache aus mich wenig Eindruck, denn ich war noch zu sehr von meinen Träumereien ie fanaen, und während Herr de la Heft die Untersuchung der Diener leitete, blieb ich in Gedanken versunken in meinem Sessel sitzen. Da fühlte ich. wie mich Jemand am Arme zupfte. Ueberrascht erhob ich den Kopf, und vor mir stand meine Braut, die mich mit bittender Miene ansah. Mit leiser Stimme bat sie: .Wenn Du mich liebst, so trachte es so einzurichten, daß man Dich früher durch- sucht, als mich Dann komm in mci- ner Nähe, um geschickt einen Gegenstand zu verstecken, den ich Dir hinter meinem Rücken reichen werde.' Mein Blut erstarrte. Ich betrichtete daS junge Mädchen mit fürchterlicher Angst, aber ich zwang mich zu flüstern: .Es soll geschehen, wie Du willst.' Meine Knie zitterten, meine Kehle war zusammengeschnürt, ein unbeschreibliches Gefühl von Bitterkeit und zugleich eine Art von wilder Schadenfreude überkam mich, daß jene Person, die mich so voll ständig beherrschte, sich so weit hatte ver gessen können. Mein Verstand sagte mir, daß ich sie von nun an verachten müsse, aber mein Herz lehnte sich mit aller Macht dagegen aus. Ich wollte mir einreden, daß die Schönheit allein mächtig genug sei, um über die NsedrtEkeu der aeele htnwkgzu täuschen, daß man die Schönheit auch in der Schande noch verehren könne, und mit hundert ähnlichen Gedanken wollte ich dem Herzen den Sieg über den Ver- stand sichern Ieanne hatte mir mit einer kaum merklichen Bewegung der Lippen gedankt. Sie stand an die Wand ge.ehnt und sah stolz und qletchiltig umher, .Wie lang das dauert I' sagte sie löslich. Herr de la )N ist eben ein gründ licher Mann, antwortete emans. Endlich war man mit der Wiener schuft fertig geworden, und Herr de la Hti,ke mit seinen beiden .Gezilfen' kam zu uns. Her Ich'.ug zum er,pringen, ich füblte. wie mir daö Blut aus dem Gesicht wich; aber ich beherrschte mich und bat mit ziemlich fester Stimme, man nsze b:i mir anlanget'. ' iWt de la Heitre lächelte und begann mit rasier Genauigkeit meine Taschen zu duichsitchen. Ich wurde abwechselnd roth und dlab, ohne daß eS übrigens Jeman- dem aufgefallen wäre. Als man mit mir fertig war, machte ich einige Schritte nach rückwärts und befand mich an der Seite meiner Braut. Sie senkte ihren Fächer und reichte mir hinter demselben mit großer Ge- schicklichkeit einen Gegenstand, den ich ebenso geschickt ersaßte und in meine Ta sche ft:Z:e. Denn stützte ich mich wie oernich'et an den Kamin. Don jetzt ans j galt ich als Zeuge und war vor jedem verlacht sicher. Die Untersuchung verlies übrigen ohne Resultat, und man wollte nur noch die Zimmer durchsuchen, um sodann ,ur Polizei zu schicken. Meine Aufregung war aus'S höchste gesticgkn. Ein Schwindkl erfaßte mich, der G' genstand in der Tasche diückte mich nieder. Ieanne kam rähcr und warf mir einen Ll'ck inrier Dankbarkeit zu. Leife sraq'e sie: Li-bst Du mich nech?' Ohne Zö.zk.n antirorkete ich: "ku ' .Trotz dem, was ich gethan habe?' .Tiotz dem.' ,Wrst Du mich heirathen?' .Ich weide Dich heirathen.' Ein noch innigerer Blick wurde mir zu Theil, und dieier Blick zeistörte olle meine Vernunitgiünde. Ich hatte nicht den Muth, aus 'ein Glück zu verzichten, urd machte mir zugleich Vorwürfe über meinen schwachen Charakter. Ich mußte m:ch ja k.i,s Glück: schämen! Und während ich h zwischen Ehrgesühl und heißer Liebe kämpfte, hörte ich den Ruf: .Wir hd&en den Schmuck und auch den Oiebl- Herr de h: Hestre war eingetreten :iiid hielt eine k!c,ne Schachtel in der Hand. Jrd h v,t kaum Zeit, einen Blick auf den Thäter zn richten eS war einer der Diener 18 mich scanne bei der Hand faßte und auf die dunkle Terrasse hin auszog, Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände, zwei weiche L'ppen berührten meinen Mund und eine qeliel'te Lt'inm: flüsterte: .Die Diebin letek D.ch an!' Das Lnkllagcr vei Mühlverz an der ßlök. JmJunimo hielt bekanntlich August d:r Starke kon Sachse bei Zeithvyn und Radewitz in die Gegend von Mühl b rg a. d. Elbe m t einer Armee von 23,000 Mann Caonlllrie ein Lustlager, zu dem auch König Friedrich Wilhelm I. von Preußen mit dem Kronprinzen Fried rich geladen wnr. Die tyttM von Au.iust entwickelte Pracht war dci'piel lo. Am 31. Mui begann dies Lustlaaer und wöhrte enun ganzen Monat laüg. in ociyüUij-n isjic las anoete av. Das riestue Lager ar mit allrn ::flnn- Ilchen Prunk cn cl-ct und glich mr tt der vielen K,2mebuden u? t keS Ab- und Zuströmen der Besucher einer gro- pen zvkene. er Kursurit Uett uck öffentliche Possen, Komödien, Feuer- werke. Concerte und große Jaiien ab- halten. Binnen vier Wochen soll diS Lagttvcrgnügen eine Million Gulden kostet haben. Zu den kolossalen Festen, Sie einander gleichsam drängten, gehörte auch die offene Tafel von 30,000 Gästen, die am Lg. Juni stattfand. Iür die Armee ward an diesem Tage in zwei ungeycurin rinien vor der Lazersronte us lauter neuen Tifchblüttern gedeckt. Den Nachtisch dieser Riefenmahlzeit bil d:te , in 14 Ellen langer, S Ellen breiter un in der Mitte eine halb Elle dicker Kucken. Um ihn zu backen. hUe man 18 Scheffel Mehl. 82 S6ock Eier. S Tonnen Milch, 1 Tonne Hefe und 1 Tonne Butter verbraucht und einen be forderen Ofen erbauen 'müssen. Der Wagen, auf dem er gefahren wurde, war 10 Ellen breit und wurde von 8 Pferden gezogen. Unter Direktion des Oberbau, meisterS zerlegte ein Zimmermann das Riesengebäck, indem er zuerst mit einem drei Ellen langen Messer ein Loch in den Kuchen machte, in dieses hinein trat und -dann die Stücke abschnitt. Zuerst wurde nur an hohe Personen davon ausgetheilt, chtiekuch wurde er der Mtirae preiSqe- geben, was dann .eine lustige Tran chirung' gab. Von gant, eigener Art war ter TellerluruS. der bei dieser Mahlzeit getrieben wurde. Jeder Sol- t erhielt nämlich einen neuen, hölzer nen Teller mit urnrbi aunten, ans die Lagerzeit sich enternd::: f riieranocn und Inschriften. Alle diese I .',. 0 Tel- ler aber mußten die militärischen Gäste nach aufgchobener Ta'el auf einmal in die Elbe weifen. Dos gib für einige Mmuten einen ganz eigenen Anblick. denn der Strom wrr wie zesäe: von Tel lern, die allmäkl'ch fortschwammen, ein Sinnbild der zweckl.-S ?c-grude.'en Geld summen. Der E:nsall arcr, auf solche Art in allen Elbstätten, ja wohl in den fernsten Gegenden der Erd? die Kunde oon dem großcu Lustiger bei MühlSerg zu verbreiten. wZr in der That neu ; eS dürfte sich schwerlich e:n ähnlicher histo risch ausweisen lassen. Hier und da findet man dergleichen Teller noch heute in Familiin als .Raiiät aufgehoben, woraus vielleicht zu schließen, daß nicht blos viele aufgefischt, fondern daß auch das Tellerkommando nicht von allen Soldaten befolgt sein mag. DaS lsi!a?,er endete mit einer großen, am iS. Juni von Lichtenb::rz aus in der nneburgir Heide unternommenen ad, an die heute noch die .schöne Zällle' erinnert, die beim Austritt der Straße Annaberg - Torqau aus dem Walde, kurz vcr bem Dorfe Rosenfeld gelegen ist. Freilich ist von ihr jetzt nur noch ein Stumpf mit unleserlichen Spuren von Schriftliche übrig. Die ursprüngliche Inschrift wies die Namen sämmtlicher Jagdtheilnehmer auf. DoxpeMnnfg. Ein englischer Gentleman, der sich geze i daS Parlament vergangen hatte, ourde dazu verurtheilt, im .Haufe der Gemeinen' (Ilo os comrnons) knie- end Abbitte zu leisten. Er unterzog sich der ihm auferlegten Strafe: als er sich jedoch wieder erhob, säuberte er sich die Beinkleider in der Kniegegend, wobei er murmelte: .Mein Lebtag bin ich nicht in einem so schmutzigen Hause gewesen.'