Die Nundert-?ollar?ie. Ziii dt n Z .1. Ali di onncbknd'Aiikii gcihan wsc j und Hut nebst Frau granflm in der , sauber aufgeräumten Küche friedlich und j einträchtig lrsamcun am Ösen saßen, stand die Hausfrau auf. ging in lhrj Schlafzimmer und entnahm denselben' ein Bändel Kleider. j .Ich möchte, daß Du Dir diese Rachen j ansiehst. JeremiaS,' sprach Frau Fin? j lin snst. .Wa soll' damit?' fragte er. ! Sie breite: die Kleider aus dem Bo j den au, und sagte ruhig, aber mit j KachbiuJ: .Die ist mein bestes Kleid, hier meine besten Schuh; die hier ist mein einziger guter Hai, außerdem besitze ich nvch einen zur Äibeit. und dieS ist mein SonntLg.Nachmiltag'ÄuSgkhe'Lhawl. ' Sie wartete geduldig. ,9iun? fragte Herr Franklin, ge müihlich weiter rauchead. .Nun?' gab die Gattin zur Ant wort. Er sagte nicht. Sie packte die Klei, lungSjiüi mit verächtlicher Miene zu fammen und legte dieselben aus einen Stuhl. .Du bist ein reicher Mann,' sagte Frau Franklin. .Reich sür einen PSch ter wenigsten. Du bist sünsundsechzig Jahre alt. Unsere Jungen sind veihet rathet. Fünf Jahre lang konnte ich mir Nicht anschaffen, weil ich kein Geld in Händen hatte. Wäre ich eine Magd, würde ich Lohn bekommen und nicht darauf angewiesen sein, zu betteln. Nein, Jeremial, ich bitte nicht. Da Du mir nicht selbst Geld anbietest, muß ich Dir nun sagen, daß ich welche brauche. Ich bedarf hundert Dollar, um mir einige neue Kleider kaufen zu können, in denen ich anständig aussehe, und die mir 6 qaern find. Höre! Meine Flanell Kleider sind hin! Meine Sommer Taillen sind am Ellbogen geflickt. Die Hacken an den Schuhen sind durchgerieben. Ich kann nicht mehr in die Kirche gehen, denn ich habe mein schmarzseidene Kleid zweimal gewendet, und vom Hinterblatt da Oberste zu Unterst gekehrt. Ich that da Möglichste, nur um Dich nicht um Geld bitten zu müssen, da Du mir nicht freiwillig gabst. Du haft ja ge nug, und ich will mich standesgemäß kleiden, und so lange ich kann, meine Kleider modern machen. Ich muß welche haben I Habe ich nicht Recht?' Sie hatte ihre Meinung geäußert, und terr Franklin fühlte, daß er vor einer rist stand. Er hatte eine bedeutende Summe zurückgelegt. Er war alt ge. worden, und hatte nicht nöthig, zu da,, ben, aber da entsetzliche Verlangen seiner Frau, plötzlich und auf einmal hundert Dollar hingeben zu sollen, war zu viel für ihn. Der Pächter war an Zoa Maria' ruhige, stille Wesen gewöhnt; er kannte e nicht ander, als daß sie sich ihre alten Kleider auöbefferte und kein Geld beanspruchte. Niemals war e Herrn Franklin eingefallen, daß sein Weib ihn um Geld angehen kövne. Er blickte gedankenschwer vor sich nieder und blieS den Tabak au einer billigen Pfeife. Der alte Sosatexpich war rein. Die alten Stühle waren mit Teppich fiofs au gebessert. E war Alle sauber, ober Nicht neu. Nicht konnte man hübsch nennen, außer den rothen Geranien, die in umfangreichen Töpfen aus dem Fen, , flerbrett standen. Er hatte bisher seiner Frau in ihrem 30jährigen Eheleben sehr wenig ge, schenkt; alle Möbel gehörten seiner Mut ter. Diese hatte ihm sein Vermögen zusammensparen helfen, indem sie Butter und Eier verkaufte, und mit ToxfkSfe, sowie mit Blumenzwiebeln handelte. Sie zog Gemüse und arbeitete sogar, wenn auch nicht sür lange Zeit, an der Mähmaschine. Franklinö Eewisien ftü sierte ihm zu, er möge doch den Hundert, Dollar'Schetn aus feiner Westentasche nehmen, den er am selben Morgen sür Heu eingenommen hatte, und sagen: .Da, Eoa Maria, warum sagtest Du nicht längst etwa?' Hat sich aber erst Geldgier in da Herz eine Mannes ein geschlichen, so wird sie wie von unflcht barer HanS genährt. Nachdem er einige Minuten lang ge schwiegen, sagte er kurz: .Nun, Eoa Maria, ich weide mir's überlegen.' Für viele Frauen giebt e nichts schrecklichere, alS ihre Männer um Geld zu bitten. Sie möchten eine Gabe der Liebe, nicht TImosen haben. Gewöhnlich müssen sie endlich doch bitten. Die Scham über ihren schäbigen An zug hatt Eoa Maria endlich den Muth gegeben, die Sache zur Sprache zu brin gen, doch wie fürchtete sie sich davor! Sie ahnte wenig, daß sie ihren Je remia so außer aller Fassung gebracht hatte! .Hundert Dollars!' sagte Franklin zu sich selbst. .Sie muß wissen, wieviel ich bei mir trage und will das Geld haben. Fünfzig möchte ich wohl geben, aberhundert?! Ich will da Geld wech. sein und ihr die Hälfte der Summe schenken.' Er öffnete eine Thür, durch kreuzte den Hausflur und betrat das Wohnzimmer. E war ein kalter, aber durchaus sauberer Raum, der nur bei großen Gelegenheiten benutzt wurde. In dem darin befindlichen Kamm sollte wihl kaum noch Feuer während dieses Winter angezündet werden. Deshalb hatte man eS auch nicht für nöthig er achtet, das für den Sommer bestimmte auSgefranzte Papier fortzunehmen, wel. che zwischen den Fisenftäben glitzerte, sowie die FrieSdecke zu entfernen, welche über den Rost gebreitet war. An rother Schnur hingen verschiedene Familienbtldcr von der Wand herab; hübsch gemusterte MuSlin-Lorhänge mit sauber eingereihten Falbeln verdeckten die grünen PaptenRoleaur. Eine Schüs- sel mit Ea$;tü4:n, welch durch eine VleSzlockc ocr taub geschützt wurde, bildete den Schmuck deS in der Mitte de Zimmer befindlichen TisheS. Da 11 .r t - ?tr;.. ern.t::.. CTiu jicftjaut yiui,iCl.C uvUge X'UJtulul war zwei Generationen hindurch so we nig benutzt weiden, daß 5 fast wi? neu aussah. Auf dem KaminiimS standen alter, thüniliche blaue Vasen, sür welche ein Kenner chinesischer Sachen sicher sehr viel bezahl! haben würde. Ein Großonkel, seines Zeichen Ma:ros, hatte diese Sachen aus Kanton mitgebracht. Ob gleich jetzt längst todt, hatte er doch das hohe Älter von 99 Jahren erreicht. Zisch?n den Fenstern stand ein Säulen spiezel. Herrn Franklinö Großmutter hatte sich seiner Zeit in einen großen weiß, seidenen Hut hineingeschaut. Letzterer wmde zum Andenken aus dem Boden ver wahrt. Ein ganz matter Sonnenstrahl stahl sich durch die Fensterladen und beleuchtete jene allerlhümlichen Sachen. Jeremia grübelte immer mehr über da Verlangen seiner Frau nach und wurde endlich ganz verwirrt. Eva Maria sollte fünfzig Dollar U kommen, aber sie hatte ja gemeint, ein Recht auf hundert zu haben. Gab er ihr den Schein, so vtt brauchte sie gewiß auch Alle. E war Sonnabend Abend, heute konnte er da Geld nicht mehr wechseln, ja. sogar erst Montag. Wenn er eS einschloß, merkte sie e gewiß und vielleicht nahm sie e gar herau und schaltete damit nach Belieben. Eva Maria, die Bescheidenste aller Bescheidenen, die Demüthigst unter allen Menschenkindern, halte von ihrem Recht auf hundert Dollar gesxiochen! War eS denn möglich? .Da kommt von den FrauenPer Sammlungen', sagte Herr Franklin zu nch. Seine Frau hatte aber noch nie einer solchen beigewohnt. .Frauen waren ehemals fügsam. Jetzt schlagen sie über die Stränge. Niemand ', dachte Herr Franklin weiter, .soll sich über mich erheben, besonder meine Frau nicht. Da Geld muß ich verbergen, big ich e gewechselt haben werde. Sie könnte meine Taschen durchsuchen.' Als er in seinen Betrachtungen soweit gekommen war, hörte Franklin von der Küche her ein kleine Geräusch. Er glaubte, sein Weib suche ihn und bemühte sich, schneller zu denken. Die Lasen! Sollte er den Schein dort verstecken? Nein, e waren ja noch einige Aftern im Garten und Eoa Maria könnte sie möglicherWeise mllSträußtn versehen, wie sie manchmal an Sonntag-Nachmit tagen zu thun pflegte und diese dann auf den Kamtnstm zur Zierde stellen. Nein, die Vasen waren kein geeigneter Platz. Der doppelte Teppich war unten ganz dicht angezweckt, da wahrhaftig man hört im Hausflur Vchrttlel Im Rost, ja, unter dem auSgefranzten Papier konnte da Geld die Nacht hindurch ganz ncher liegen. Der Pächter zog sein Taschenbuch au dem Rock und klemmte e zwischen zwei lockere Ziegel aus der Hintersette de Ka, min. Da Papier verbarg eS ja! Herr Franklin ging nun durch den Flur in die Küche und suhlt wohl das Niedrige seiner Handlungsweise. Nachdem sich seine Gattin ihm geg?n über ausgesprochen, hatte sie sich in ihr Schlafzimmer gefluchtet und saß dort, vor Kälte zitternd. Herr Franklin sagte zu seiner Frau, deß er sich mit JoneS die Schweine an sehen wolle, und verließ darnach schleu. nigst das HauS. Das waren die letzten Worte, welche die Eheleute bis zum Frühstücke ech. selten. Herr Franklin ging wider seine Gewohnheit in die Kiiche, während feine Gattin am Herde stand, um das Mit tagessen zu kochen, da sie keine Hülfe halte. AlS eben der Rindebraten so weit war, daß sie die Ofenthüren öffnen konnte, klopfte es an die Thür, und als sie öffnete, standen ihr Better Brown und der Geistliche vor der Erstaunten. Die Kirche war aus und der Better hatte h. Ehrwürden zu seinen Freunden zum Essen mitgebracht. Frau Franklin emxftng Beide auf'S Gastlichste und beeilte sich, die Herren in' beste Zimmer zu bitten. Der gelbe Vermuth sah prächtig in den blauen Vasen au! Herr Franklin hatte sehr wohl daran gethan, fein Geld nicht ge, rade da hinein zu versenken; aber eS war kalt sehr kalt im Zimmer. .Ich werde Feuer machen,' sagte die gut Frau. .Es wird keine Minute dauern. ES ist das erste Feuer in die, sem Winter, deßhalb ist der Kamin zu recht gemacht.' Sie stieß daL Papier in den Rost hinunter und häufte Holzsxähn darauf. AI sie da Streichholz anzündete, stieß sie einen Schrei au, unterdrückte ihn aber sofort. Die Flammen loderten lustig in die Höhe. Bei Herrn Franklin' Rückkehr war das Feuer schon heruntergebrannt, und die beiden Männer saßen am Kamin und wärmten ihre Füße an dem Häuf lein rothglühender Kohlen. Er sah seine Maria an. Ihr kalte, ruhige Gesicht mit der stark hervortretenden Nfe und dem festgeschlossenen Munde verrieth keine Bewegung. .Sie weiß nicht, was sie gethan hat!' sagte er zu sich selbst, er wußte e ja nur zu gut!' Der Geist dieser Hundert. Tollar-Note starrte ihm au der Äsche entgegen. Er konnte nicht sprechn, er konnte sich nicht beruhigen. Letter Brown glaubte, er sei nicht wohl. Der Prediger bemerkte, daß: .mitten wir im Leben sind von dem Tod umfange:,.' Zz war kein fröhliche Mittagessen. In derselben Nacht vermißte Frau Franklin ihren Gatten. Das Bett wer! leer. Sie sucht und traf ihn d:bi an. wie er in der A'che de eiloschenen Feuer stöberte. Er ll:i:t mit einem kehr reihen (? sich! aus. .Ich glaube Nicht, daü die hier gute Kohlen sind,' sagte Herr Frcnkiin zerstreut. .Standest Du in der Nachlauf, um sie zu un:e,such:n?' erwiderte seme Gattm. Er antwortete Nichts und ging zu Bett. Am nächsten Morgen sagte seine Frau zu ihm: .Hast Du Dir die Sache über legt?' Gewiß hatt er tat und eS schien al habe Gott ein besonderes ernste! Gericht über ihn verhängt, indem er das Geld vernichtete. Er fühlte, laß seine Frau die Wahrheit gesagt. Sie hatte ein Recht auf anständige Kleidung sie, die lange Jahre so treu für ihn sorgte. .Ich hab mir' überlegt. Eva Maria,' sagte Franklin, stand auf und gingen sein Halt. E sah wunderlich au, sehr altmodisch, war in die Mauer eingelassen. Al er zurückkehrte, bracht er einen Hundert,Dol!arSchein mit. .Kaufe Dir, wa Du willst, mein Liebe,' sagteer, .aber etwa Hübsche. Verbrauche da Geld wie 9 Dir br liebt.' Jahre waren darüber hingegangen, al er sie zum letzten Mal .meine Liebe' ge nannt hatte. Sie lächelte ihn sehr freundlich an ; Thränen traten ihr in die Augen. Dennoch verwendete sie da Geld dazu, sich etwa Nette zum An ziehen zu kaufen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren gestattet sich Eoa Maria den Luru, einmal nach ihrem Geschmack etweS anzuschaffen. An demselben Abend begegnete er ihr aus dem Korridor ; sie war mit Packeten beladen und sah abgespannt aber freund lich auS. So heiter hatte er sie feit vie len Tagen nicht gesehen. Nach dem Thee saß da Ehepaar zu sammen am Ofen und sie sah ihn so son derbar an. .Du scheinst am SonntagNachmittag nicht ganz guter Laune gewesen zu sein, Jeremiaö! Was fehlt Dir?' .Da will ich Dir nicht sagen.' .Aber ich kann Dir' erklären,' rwi. derte Frau Franklin. .Du dachtest, daß ich Dein Notizbuch, welches Du in dm Kamin versteckt haltest, verbrannt habe. 3ch that'S nicht.' Sie versenkte ihr Hand in den Ar. beitSkorb und zog e heraus, wie sie eS hineingefleckt hatte, unrersehlt, mit allem Vtlde darin. .Ich wußte sofort, was deS zu bedeu. ten habe. Gabst Tu mir das Geld nicht, hätte ich mir für den Inhalt Dei, neS Taschenbuches Kleider gekauft. Er sah sie halb ärgerlich, halb er staunt an. Sie stand auf, ging ihm entgegen und legte ihre Hände auf seine emuliern. .Aber ich hätte mich nie daran freuen können,' sagte Frau Franklin. .Ich glaube, ich hätte sie gehaßt. Diese Kleider, welche Ich heut vermittelst Bei, ner freiwilligen Gabe kaufte, werde ich lieb haben, so lange noch ein Faden an Ihnen Ist. Ihren Mann überkam ein Gefühl der Hochachtung vor dem weiblichen Ge miechr, ikvoch alle, wa er sagte, war .Nun, Eoa Maria, das wollen wir mal sehen!' und dabei zog er sie auf e,r.e Kniee herab und küßte sie. (Ein Weib a!s Cadei und inU nant. Major Sooboda, Gruxpenvorftand im österreichischen KriegSminiftcrium, hat die Ge,q,cZte der Thereftantschen Militär. Akademie zu Wiener-Neustadt und ihrer Zöglinge von der Gründung der Anstalt gib aus untere age In einem zweibändig gen Werke behandelt. Im Wiener gremdenblatt greisl Oökar Teuber auS diesem Werke die wunderbare Geschichte eine Zöglings heraus, der die 1797er Klasse der Neustädte? Mil,lSr,Rkademie denkwürdig macht für alle Zeiten: .Er' war und Sooboda beweift eS acten mäßig ein prächtiges, heldenmüthigeS Weib. FranctSca Scanagatta ist der Utame dieses seltsamen Zöglings, von dem nichl die Legende, sondern die ernste Geschichte erzählt. Ihre Wiege and in Mailand, und kaum war Francisco dieser Wiege entsprungen, so übertraf sie alle Jungen der Nachbarschaft, namentlich aber ihren bleichen, stillen Bruder Giacomo an Wildheit, Energie und Kriegslast. Papa schüttelte erst den Kops, dann aber faßte er einen Entschluß und reifte mit den heranreifenden Kindern über Venedig gegen Wien. Giacomo sollte Eadet zu Neuftadt, Franciöca ein tugendsameS PenflonalSfräulein bei den Salesianerinnen werden. Aber die Er krankung Papa und Giacomo zu Venedig lieferte die .tolle' Francikra einem weiter reisenden Freunde Papa au. Nach einer Laune oder besonderen Fürsorge deS VaterS hatte da Töchter, lein Mänserkleider angelegt, und leickit wurde eS dem Mädchen, den Begleiter davon zu überzeugen, daß sich Papa mit den Salesirnerinnen einfach geirrt und sie den Kadetten in Wienerifch.Neustadt zugedacht habe. Er übergab sie dem von der Ankunft eines jungen Scanagatta benachrichtigten Akademie.Oberarzt als externen Zögling in Kost und Pflege; glänzend machte sie ihre Aufnahmsxrüfung. urd nun erst beschwor sie Papa in einem hcrzbewegen, den Briefe, sie dem herrlichen Krieger stände nicht zu entziehen. Was thut ein zärtlicher Vater nicht, wenn ein Töchter, lein hartnäckig bittet. Er flog nach Neu, stadt, hörte den Arzt mit voller Aralosig keit deS .Knaben' Scldatenfreute ver, theidigcn und machte gute Mime zum bösen Spiel. Drei Jihre später flog Zran.'ikc? Scar.ajatte ss'.t .lahKn;ur.ker bki den Wa:c4d;nt St. E:eg?r.Gren ,e:n au de Eadettenhause a-t und schwang soso: in Italien sein jungsräu lichrs schneit. Niemand vhaie it. deut jungen Kroa:en.Os5,ikr mit den männ lich-.ernsten Zügen deS zarte .Fräulein'; nur zu Sandomir in Polen, wo er 1796 mit einem Bataillon Eolloredo die Gar nisen bezoz, schüttelten die Damen und Herren bedenklich die Köxke. weil der ,unge J:aliener so gar keine Begeiferung für da schöne Geschlecht verrieth. .Am End, ist der Herr Fähnrich ein rerkteide te Mädchen!' rief ine Tage in jung verheirateter polnischer Saze'.ier in fröhlicher Gesellschaft Scanagatta zu. .Gut", antwortete der Verdächtige, .die Damen seilen entscheiden; ich erbitte mir Ihre Gemahlin als Richterinl' Nun schüttelte der Pole da Haupt und Fran ce?ca blieb unielästigt; sie machte sich auch in Klagenfurt und Panesova ven .böser Nachrede' frei, indem sie mit den schlimmsten Zweiflern tcdtliche Kugel wechselte. Im Jahre 1799 stand die Amazone bei den Deutschbanater Grenzern vor dem belagerten Genua immer in der vordersten Reihe; mit Löwenmuth ver, theidtgt f. den Posten Larca Gelata, und mehr al de Feinde Kugeln ängstigten sie die Gefahren de Hosxi tals, wchin man di Schwtroerwun' beten brachte. Noch einmal ward ihr Jncognito bewahrt; die Lieutenants charge lrhnte im Jahre 1800 ihre Tapferkeit, abr sie war am Ende ihrer Heldenlausbahn angekommen. Auf iner Dienstreise im Elternhause zu Mailand angekommen, mußte sie sich des Mütter leinS Händen anoeitrauen, denn ihre Gesundheit war arg angegriffen, und nun betrieben die Eltern ihre Quittl. rung, die mit vollen Ehren und mit Be laffung deS Offtziercharakter genehmigt wurde. AIS kaiserlicher Offizier fühlte sich Franciöca Scanagatta in allen Zei ten ihres Leben, auch al sie, dem Zuge ihre Herzens folgend, dem Eheoaur legerS-Likutenant CSleftin Sxtni die Hand zum Ehebunde reichte, ein wahr haftigeö LieutevantSpaar! Vier Kinder entsprossen dieser Ehe, die 1832 dr Tod dS Gatten, deS MajorS Sxini, löste. Ter Kaiser beließ der Wittwe nebst der LieutenantSpknsion den MajorS-Witt wengehalt und in sorgenloser Ruhe er reicht die Amazone ihr t?9. Lebenkzahr. Als Radetzkv im Jahr 1848 da auf. ständische Mailand verlieh, war die Frau Licutenant-Majorin unermüdlich in der Pflege zurückgebliebener Verwundeter, und als im Jahre 1852 de 100jShrig Jubiläam der Akademie olle die treuen Söhne tr ,Alma mater' nach Nkustadt führte, da flatterte auch ein Brief der einzigen .Neuftädterin' in das ehrmür dige HauS, der unterzeichnet war: .Franz Scanagatta. m. x., Lieutenant. Major, wittwe.' Noch vor ihrem Ende hatte Francisco Scanagatta die Freude erlebt, daß einer ihrer Enkel iu dasselbe Haus einzog, dem sie einst als Fähnrich ent sprossen. Vcrühmle ?ggcsessen. Baccn sagt, .die besten und für die Menschheit werkhosllflen Werke sind von unverheiracheten oder kinderlosen MSn nern geschaffen worden.' Schopenhauer scheint derselben Ansicht zu sein, denn er meint, daß .für Männer von höherer, geistiger Berufung, für Dichter, Philo sophen und im Allgemeinen für alle Die jenlgen, welche sich der Kunst und Wis senschask widmen, die Ehelosig'ei! d,m Verheirethetsein vorzuziehen sei, w:il fte das Ehejoch am Hervorbringen großer Werke hindere.' Einen gleichen Ge. danken hat der Dichter Moore auSge sprechen, indem er an einer Stklle be hauPtet, daß wenn man einen Blick in das Leben der berühmtesten Dichter thut, eS einem klar wird, daß eS mit wenigen Ausnahmen .rastlose und einsame Ge müther waren, deren Geist, wie der Sei denmurm in dem Cocon, ganz in seine Aufgabe verwebt und verwickelt ist und welche dem Ehebunde als Fremdlinge und Rebellen gegenüberstehen.' Tante, Millon, Shakespeare und Drpden wer den als hervorragende Beispiele für die ungünstige Wirkung deS ChelebenS auf die Dichter angeführt. Dante lebte fern von Weib und Kind und nährte in feinem Geiste den unsterblichen Traum der Bea trice. AuS einem oft citirten Scherz, worte Drydens erhellt seine Meinung über diesen Eegenftond. Als einst seine Frau zu ihm sagte, sie möchte ein Buch sein, um die Gesellschaft ihres ManneS öfter genießen zl können, ntgegnete er: .Set ein Kalender, mein Schatz, da. mit ich Dich jede Jahr gegen inen ein. tauschen kann.' Dasselbe oilr auch von anderen Künstlern, besonders von Musikern. Da Mädchen, wel cheS Haydn zum Altar führt, entpuppte sich später als Z antippe. Berlioz schrieb eines Tages: .Ach, könnte ich sie finden, die Julia, die Ophelia, nach welcher mein Herz verlangt; könnte ich den Rausch gemischter Freud und Wehmuth trinken, den nur die wahre Liebe kennt! Könnte ich an einem Herbstaberrd. auf wüster Haide, vom Nordwind gewiegt, in ihren Armen ruhen und ihn schlafen, den letzten düstern Schlaf! ' Ein vaar Jahre, nachdem er diese Worte niederge- curieven hatte, trachte er eine Trennung von seinem Weibe, dieser seiner früheren Llldclk, zu Stande und lie ste in Elend und Einsamkeit sterben. Händel war nie verliebt und hegte eine eusze sprochene Abneigung gegen den Ehestand. om lbincstsche Lrinkgerd. In keinem, anderen Lande her TOK spielt das Trinkgkldwesen eine so groß Rolle wie in Tnina. Betritt ein .(San, delsmann ein Hau, so muß er dem Por, lier 5, IQ ober 15 Proz. von dem Erlöse feiner Waare ebgeben. Käufer wie Per- käuscr h.ren unter diisim Trin?c,'.d! kr)':m zu leiden. Unter diekln Umtlän. , den lkrtchi-e! der ?sät:icur.n den! Kunden die Scan höler, und wenn) Lltzleirl, ant billiget zukausen. sich du. ch ! seine Dienerschaft die Gegenstände nach i Haus bringen läßt, erscheint diese nach , her doch und verlangt ihre rezente, die! ! man ihr nicht zu verweigern wagt, tst : inen ihr Rache fürchten muß. Wer! , einem Bettler ein Almosen rerwcigeit, j läuft Gefahr, daß sich der Abgewiesene an Ort und teilt erhängt und ihn de I Morde verdächtig erscheinen läkt. und ein Gläubiger, welcher seinen Schuldner mahnt, hat zu fürchten, beschuldigt zu werden, den Mann in den Tod getrieben zu haben. Wer beim Gericht sein Rech! sucht, kann froh sein, wenn er das nackte Leben rettet, denn er wird so lange ge schiöxft, bi er den letzten Heller daran gesetzt hat. Ein sehr kostspieliges Ver, gnügcn ist eine Audienz beim Kaiser und selbst bei den Großen de himmlischen Reiche. Summen bis zu zehntausend Dollar und darüber sind durchaus nicht selten sür eine derartige Ehre geoxsert worden. ?cr weihe Zauberer d sei Misch. In seinem Buche .Durch Kamerun von Süd nach Nord' erzählt Premicr. lieutenant Morgen ein drolliges Ge schichtchen von der Naivität der an den Straßen de Senegaflusse wchnenden Eingeborenen. .Ich hatte eben er zählte er mein Siede-Thermometer aufgestellt, um eine Höhenmessung vor. zunehmen, und zog nun meine Stretch, holzlüchse au der Tasche, um die kleine SpirituSlamxe unter dem Apparat aiju zünden. Mit gespanntem Interesse schau ten die Eingeborenen, die sich im Kreise um mich grupxtrt hatten, meinen Mani pulationen zu. AlS nun aber dsS Streichholz sich entzündete, stob der Häuf nach allen Seiten aus einander. Nach und nach trauten sich zwar die Kühnsten, al sie sahen, daß Niemandem etwa zu Leide geschehen war, wieder heran, aber mit dem Zutrauen war es vorbei, Aengstlich beobachteten sie die hin, uud herflackcrnde Spiritukflamme und das Steigen der Qaecksilbersäule, und als ich schließlich daS Instrument wieder einpackie und von ihnen Abschied nahm, athmeten die armen Teustl o: dentlich auf, deß fit den weißm Zauberei ?it seinem Fetisch lo waren. Zie verbrannte ZSidmung. Frau Pauline Lucca sandle einem Berliner Virehrer nach ihrem vorjährigen Gastspiele von Wien auS ihr Portrait, darunter die Widmung: .Meinem wcrthert Gönner Herrn N. zur Erinn rung an ftöhltlb Stundin. Pauline Lucca.' Die Künstlerin schreibt eine etwas kräftige Handschrift und pflegt ihrem Namen einen energischen Zug an zuhängen. Der beglückte Empfänge.' trug nun daS Bild eiligst zum Glaser, um e in inen kostbaren Rahmen fassen zu lassen. Als da Bild aber eilige rahmt zurückgebracht wurde, sah der .Gönner' mit Schrecken, daß die ganze Unterschrift weggeschnitten war. Ereilte zum Glaser und konnte nur aihemlo hervorbringen : .Wo ist sie?' Trocken antwortete dir Rahmen-Künftler: .Im Ofen! bei war ja so schlecht jefchrie den, da! t den zanzen schönen Rahmen verschimpstrte. ?er ??kttrcich!ynm an Papier. Auf der ganzen Erde g'edl e 39.5 Pixierrnüvlkn. le jädrtich 930,000, 00i Tonnen (H. 1000 Kilo) Papier erzeugen. Nahezu iu Hälfte, or,o 4ö7 Millionen Kilo werden für Druckzroecke verbraucht, und davon fast Z90 Millionen Kilo all-in für Zeitungen und periodisch, Schriften. Die Staatebkhöiden der Erde ver brauchen zusammen 100 Miic:ien, die Schulen 90 Million!, Kilo, während für Brief u. dgl. 53 Millionen Kilo aufgehen. Dir Papiermühlen beschäf- tigen 270,000 Personen, von denen zwei Drittel Frauen flnd. Nicht xresstrt. Berliner: .Sagen Sie 'mal, Sie reifender Bergkäfer, wie lange braucht man, um von h'.er hinab in's Thal zu jondeln?' Alxnerin: .No, ds werden' halt guate zwei Stunden brauchen.' Berliner: .So? Det is bisken ville. Wie wär' et denn nu aitv, wnn ick Ihnen für dir jütig Auskunft 'n kleenet .Busserl' auf Ihre Schnute drückte, he?' Alxnerin: .Na, so wären' halt schon in zwei Minuien drunten im Thal; da, hinten aus dera Dachluken schaut nämli mein Schutz, ter Jaga-Sexp. Berliner: .Jn zwee Minuten? Det is nich mein Fall; so presflrt lin ick nu jrade nich. Adieu, nette Krabbe!' kinzige Gelegenheit. Frau tderen Mann ein Pantoffelheld ist, zum Hausarzt) : ,Denken Sie sich. Herr Docior, seit gestern Nacht hab ich an meinem Galten eine neue schreckliche Entdeckung gemacht: Fr spricht im Schlaf!' Hausarzt: Aber, beste Frau, lassen Sie ihm die kleine Freude eS ist je doch die einzig Gelegenheit für ihn, zu Wort zu komm!' 1Znannenctm höflich. .Waren Sie nicht Derjenige, welcher mir gestern Abend eine Ohrfeige ge geben?' .Bedauere, nein!' Imnrer Jurist. Rath: .Herr Referendar, Sie haben meine Tochter geküßt! Erklären Sie sich, ob in böser Absicht tUx nur aus Fahrlässigkeit!' Zu'ecul,,,, Ha::kfra.i: .Warum haben Sie keine ?an mitzedracht, Marie, wie ich I mcn augiliagen hatte?' I'iarie.- ,E war kein 'rz'ge auf dem Mürkt, guödize Frau.' Hausfrau: .Nun. das rächst Mal werde ich hincehln. ka t,d schon eine da sein. ' Srunklok, Angst Bauer mit grau (während der Wah len zum ersten n die Haupistadt kom mend). Zettungkiunger: .vrtdatk.' e Neueste! 'i Neukste! Frau: .Herrje! K;ifchau, kick doch mal nach! Vielleicht 'I to Hu wat xas sirl!' Ucdkk srine röste. .Der 5err. der dort wie aeistekgestZrt herumgeht, ist der berühmte Buchhal lungSErperte Smith '-.Wa ist denn lo mit thmi ,tr hat wahrscheinlich gestern daS Haushaltungsbuch feiner grau i Ordnung zu bringen versucht.' Er kennt sie. Mann (zu seiner Frau, die in's Bad reist): .Adieu, liebe Emilie. Schreib recht bald, damit ich weiß, weö i n ver gessen hast, und ich es Dir nachschicken kann!' Die scndcrt'are pflanze. AmmkanischkiVr uherr (auf der Lan dcsxrodukten Aussteuun zu München, zu einem Aussteller): ,Saj", misier, wag iS dann deeS for & (unnndart Planz?' Bazrischer Aussteller: ,Dc ist Hopfen, mein Herr.' Avs der Kaserne. Sergeant (zum Rekruten, der von zu hause C'garren erhalten): Huber, e ist Pflicht des Soldaten, auch den Geschmack seine Vorgesetzten kennen zu lernen!' Unterossizier: .Tchulze, Sie machen schon wieder ein Gesicht wie MenelauS, als ihm feine Frau mit Achilles nach Paris durchgegangen war!' Milderong5grnnd. Vertheidiger: ...ES ist allerdings wahr, daß mein Client den Herrn PSpler .Och' titulirt hat, doch glaube ich, daß dies, in Anbetracht der jctzigen hohen Rindfleifchpreise, keine so große Beleidigung ist!' Modersier Schwindel. .... Wie sind denn ober die zwei BriU der so reiche Lete geworden?' .Ganz einfach sie haben immerfort zum .Selbstkostenpreise' ver kaust!' 5äerzfrage. Wer hat den größten Genuß d:r Sonntagsruhe? Der Eisenkahnconducteur ! Ec genießt sie in vollen Zügen. Ein letzter Brief. ... So scheiden wir, Elender, und dies ist der letzte Brief Deiner Unglück lichen Anna. NB. Morgen mehr. Nüchterne Anschauung. Junge Dame (im Theater) : .Wie wunderbar hat der Künstler diese Scene gespielt! Welche Empfindung und tra gische Größe, und doch so einfach und wahr!' Docior Nörgler: .Nun, wa ift da dabei? Der Mann lernt daS ein fach auswendig und probirt'S o er h r !' verblümt. Feldwebel (zu dem in Urlaub gehen? den Rekruten) : .Haben Sie mir nicht 'mal gesagt, deß Sie zu Haus groß Geflügzlzucht betreiben?' Rekrut: .Zu Befehl, Herr Feld, webe!!' Feldwebel : .Hm, wissen Sie a, Sie was, Sie können mir sür mein Büreau einige Gänsekiel mitbrin gen.. a u ru p f n werd ich sie schon, Iklbft!' Der Lachmann. Der kleine Hugo : .Heute haben wir in der Schule ausgerechnet, wie lang ein Schnellzug braucht, um von der Erd bis zur Soin zu fahren... über tau send Jahr!' Vater (Ober . Eonducteur) : .Da kommt'S nur darauf an : von w l ch r Station auö!' Boshaft. Parvenü (neu geadelt, feinen Gästen in Burgruine zeigend): .Das ift di Burg, auf der meine Ahnen gesessen I' Graf: .So. wa baben di, h, . gestellt?' ' Unverfroren. Hausfrau (den Koffer des TiinftmSd chenS revidirend): .Da sinde ich jetzt daS Leinenz.uz. des ich so lange gesucht habe!' Dienstmädchen: .Und an&Mn, 3,. r r i ' " O 'n i) laben immer geglaubt, S si Ihnen ge. stöhlen worden!' Erkannt. Baronin : .Ist mein Mann nicht da?' .Der Herr Baron ift im Biblrothekzimmer beschäftigt !' Bsrvnin: .So wecken Sie ihn auf es ist Besuch da I' "UÜc Bckannl?. . Ti1;88" (Zum Förster nach dem UV!"): .kh Sie nur den Haken. fällt denn dem ein, dc& er mich so frech anglotzt?' - görst,: r will sich Wenfalls verg.missrrn, ob Sie derselbe lind, wie im vorigen Jahre!'