Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, June 28, 1894, Image 3
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER. Lincoln. Neb. 3m flmtbtx(mom. Wamsn ton SUoItrmar Urbsn. (ncriiciuit; ) t'i ircr. ci iiiii'! niliirtitcr-V?. ckiiitr tin-.tl.cr !" e.Ait der 3 tct ICiiii. ".'Ich. ii lil '.'ükC', ".liiiO l'Oil'Ci." .'.'übiiit ihm den 2tcia ob!" julir (fl)Ca'O tu s t jiir.tf ufci Syjt fort. Ta Ul'i ilu" ihn. tiiiten fcijiuditfn Xüuicii!" jiicluc ii. lir irür 5cni mclaf llnici, !;',. er ist end) meiner. Ter-Yuler Ijclc ciueit tern des iü den?.- Tamil wollte er csienbar tcn 2tcin au der 2chr.;'c l;rrauS;crren und fort -werfen, nhrr er kam damit nicht :u Stande. 2 eine a,'.d ei starrte krampt haft, ein wildes nmrgeln und Röcheln entrang fid, seiner Brüsk, und sein iopf siel liniteiinber. ;U)i seid der Ävrecr Temmolas? fragte jetjt 0'iaf Tozzo, und IS Ii ichl amwvilete. juljr er fort: .Be kennt, elie ctf ;n spat wird, thut in (iurer legten Zlnnde, was menschlich ist, nd bekennt Crmc schuld, damit nicht VI n--dere iinidiuldiii dasiir verfolgt werden." Der Kleidende ächzte schwer und inaditc eine wilde Belvcgnng. Vas;t mich in :)fiilje sterbe. TaS ist Alle? nur Cnaik!" .Bi kennt, bekennt erst, dann werdet iUjr ruhia. sterben können lies ihm Vras Zoo wieder zn. litf sammelten sich olliiialiii. immer mclir und mehr Vcntc um die Gruppe. Vinci, den .Vier SOii ifcjare l.alle man jetzt von seinen fesseln lesieil. nd er stand ausrecht vor den Beiden, die verwundet am Boden lagen. Viiiu (int !" stieß der Briiiaut Itcr vor, idi bin ein Christ, ich will nicht wie ein Bicl von daiine gehe !" 5i.Mc l,eif;t ;U)i V" Der IVi'ann lachlc bitter. liincn Namen ! Schone Sache! Zch lial'c nie einen gehabt. Vlber wenn Ihr dem Staat'anwalt (Mhito;ii sagt, ich sei iRonico iRoubiui, so wird er sdon Besd,eid wissen. Ihr konnt ihm and) sagen. id sei der General oder Ti oder der Üvroiiiifcfaiier Vtonc, er wird mich unter hundert Manien, unter hundert Kleidern erkennen nun, es ist vorbei, mit den Namen, mit den Zileidern, mit Allem- eS ist anö.- 2o bekennt Ihr. Semmola iu Noni ermordet zn haben?" .Ja. lind nicht nur iljii " .lind Ihr habt ihm den Stein abge nommen?- .Ia. Und nicht mir daS. Das OVlö, das ich ihm abgenommen habe, liegt auf der Bank von Neapel ans den Namen des BaronS Santo di Casini. Ä'enn Ihr ' etwas daraus verwenden wollt, mir ein paar Seelenmessen lesen zu lassen, so thnt's. Wahrhastig ich glaube, id) werde es sehr nöthig haben." Ein heftiger Krampf durchzuckte den Körper de Sterbende, dann schrie er laut ans: heilige Maria, Mutter ottes, bilt' tiir mich I" warf sich mit Anstrengung hemm und blieb endlid) still liegen. Er war todt. Man wickelte nun die Schärpe des Todten, die in einer besonder füllst lidjcit Weise zusamiucngewnudeu war, auseinander, und aus einer ihrer Fal teil fiel ein großer schwarzer Diamant, der .Stern des Südens," der and) in dunkler Nacht ein strahlendes, leuchten dcö Feuer, wie eine siegende Kraft um sid) her verbreitete. Ist das der Stern deö Südens?" fragte Gras Toz;o den Herzog. - - .Ja, er ist's !" antwortete dieser. .So nehmen Sie ihn an sich. Er ist Ihr Eigenthum. Er hat seine Ärast bewährt. Möge er fid) and) ferner bewähren zum Segen Ihres Hauses." .lind nun rasch zum Telegraphen amt, damit wir unsere Angehörigen auö der quälenden Folter der Ungewiß Ijeit reißen !" rief Herzog Eesarc. Während sich einige dcr Earabinieri in cnlsprediender Weise mit ihren fangenen beschäftigten, verfertigten Checeo und einige Andere auö den mit gebradite Brettern und Stricken eine Tragbahre für de Grase Tozzo, auf der man ihn mühsam und langsam nach Agropoli hiunnterbradite. Die Sonne war sd)vn aufgegangen, als man diesen Ort endlid) erreichte. Herzog Eefare beorderte sogleid) einen i?onderziig nad Neapel, nod) bevor aber dieser abgehen konnte, erhielt die Herzogin Estella in Pofitano folgende T)epesche : .Gerettet ! Graf Tozzo leidet ver wundet, zwei Näuber todt, die übrigen gefangen. Der Stern des Südens wieder in meinem Besitz. Heute Abend bin ich bei Dir. E esarc, Herzog bei Tibaldi." 21. Kapitel. Frühling ! Welcher Zauberklang auch für die gesegneten Küstenländer Kampa uicnS und KalabrienS. Wenn die reg tierischen, wüsten Sciroeeostürrne vor über find, wenn die i'iistc wieder lind und lau in den immergrünen Baum wipfeln flüstern, dann weckt die Sonne mit ihrer schöpferisdjen glühenden Wun dcrkraft auf Höhen und in Thälern wieder tansendfäligeS,ebcn, dann tra gen die Mandelbäumc ihre zartweißen und blaßrothcn Blüthenschleier, und aller Enden sproßt und lend)tet eS her vor in uucudlidier Farbenpradzt und Anmuth. Wenn dann wie durch Zau bcrspruch auf den Felsen die Anemonen ihre Sterne entfalten, die Beilchen duf ten. Narzissen, Nelken, Rosen und tau fenderlei Gras uud Kräuter springen als tagtäglicher Beweis der schöpferischen Kraft unserer Mutter Erde, dann regt sich's auch im Menschenherzen, dann werden Thränen nd Trauer, Weh und Leiden der Bergangenheit wie Sdilacken abgestoßen, dann quillt und schwillt es in der Menschenbrust wieder von Neuem in Hossnuuq und Sehnen, in i'cbenö !ra?t und Thatenlust. Glücklid) sinnend und träumend saß Herzogin Estella auf einem Balkon an der Nordseite des SdzlosseS von Pofi tano. Sie war in großer Toilette, und obgleich die steil aufstrebenden Fels wände des Monte Sans Angelo ihr die Aussicht zum großen Theil versperrten, h hirirr "Wen etnr Nicht ibr llewölm- lidier nar, iialuii " doch luintiger daö Fernglas zur yavt. um euiu, die Fels wc.ie ab;in;!d cii. tit reu caueUdaiau litrul'ti!i;l!iteii. und aus denen sie epen dar c,ic.:u Bcni.ii nuurtcie. Sie a!i t'ini und welil cuJ. S:c hatte iü reu den iinditerlidien Äun rezunqen deo Winters, von den Sorgen und Strophen tein' gut eilzolk. und da;n tiuc;; rn.i'k z iin Wenigsten die treignii'e i c, die iid) icndeiii in ihrer Unui'ciuiiM cbiie'pieit baue. Ziiiiiutu i:.;ut:;icl) haue die Pflege der ranken, des Herzogs :'ltiilio und de? Grafen To!z. alle inre "ln'iiterkiamkeil ans suli ge;o.,cn. Der Veykere erholk.' stell sehr iJ'di. Seine Schenkelwnnde heilte iunct igalb drei Wodic vollständig. Dagegen flößte derZnstand AttitivS bis weil i den Winter hinein große Besorg' iß ein. Eist im Januar konnte er wieder da? Bett verlassen. U e,nch dann ging die Genesung nur sein lang sani von Statten. Unter soUIien Um ständen hatte natürlich Niemand erwar tet, das; er sein Examen machen würde. Stillschweigend l)atte man dieses ans nächsten Sommer vertagt. Dann hatte die Herzogin Estella eine große (enngthnung in der energischen Durchführn! deö Prozesse gegen die Eamorra von Neapel gesunde. Man hatte einige zwanzig der gesährlichslen Mitglieder der Gaunerbande eingeker kert und unschädlich gemadst. Don Giauiuo Eeruzzi, Earlueeio, die Taute." sowie die in Agropoli gesan genen Banditen waren in den Bagno geschickt worden ; eine ganze Anzahl namenloses Gesinde!, Hehler nnd Helfer, tiasen leichtere Strafen. Sdion bald nad) der Gefangennahme der Näuber in den Felsen von Agropoli war and) der Advokat Pietro Easialdi verhaftet worden. Es war min für den Staatsanwall Ghilazzi leine große Auf gäbe mrtr, durch Kreuz- und Querver höre der Gefangenen den Zusammen hang der verschiedenen Verbrechen klar zulegen. Es ergab sich, daß Don Gianino schon seit Jahren Mitglied der Eamorra war, daß Don ?nigi von sei nem Baier ach Posikauo gesandt wor den war, nicht um seine angegrisfcnen Nerven zu stärken, sondern um die Ve beuSgewohttheiten des Herzogs Eesarc zu erforschen und die Gelegenheit zum klebersall aöziknndsd)aste. Nach sei nen Angabe war der Plan von seinem Bater entworfen und vom General" und seiner Bande anögefiihrt worden, elbst die guten 'Neapolitaner fanden es etwas stark, daß Vente, wie Don Gianino Eernzzi. Donnigi, und selbst ein Advokat, mit denen sie tagtäglich verkehrt, Geschäste mit der Eamorra ge macht halte, ohne daß Jemand auch nur eine Ahnung davon gehabt. In den besseren Kreisen freute man sich allgemein, daß diesen Renten nun enolich einmal das Handwerk gelegt worden war. Die größte Genngthnnng darüber empfand aber natürlich die Her zogin Estella, deren ganzes ebcnsglnck beinahe durch die Banditen zerstört worden wäre. Jetzt waren die Tage der Trübsal vorüber und die Zukunft ließ sid) rosig an. Eesina und Gras Einilio Tozzo hatten sich endlich gefunden. Bald nach seiner Heilung war dcr Graf vor Herzog Eesarc und Herzogin Estella hingelrcten und hatte begehrt, eine längst gehegte Nebe zn Eesina durch den Segen der Kirche heiligen zn dürfen. Das sollte nun hente geschehen. ES war in keiner Hinsicht etwas dagegen einzuwenden gewesen, mit so weniger, als and) Eesina den Grafen liebte. Eben kam sie strahlend vor Glück zn ihrer Mutter. .Wo sie nur so lange bleiben !" rief sie ungeduldig. Ich begreife das nicht." Ihre Mutter betrachtete sie lächelnd und mit wohlgesälligen Blicken. Aber Kind, eS ist 'ja noch nicht Zeit. Sie können nod? nicht da sein." Eesina war etwas erregt. Sie blickte zunächst ctwaö verlegen au ihrer Mutter vorbei in die Landschaft, dann aber nahte sie sich ihr mit hastigen Bcwcgnn gen und küßte sie zärtlich auf beide Wangen. .Wie Du aufgeregt bist. Eesina!" flüsterte diese leise. Warum hast Du nicht den Schmuck augelegt, den ich Dir für dieses Fest geschenkt habe?" Warum ? Ach, er erschien für Emi lio zu schwer, jn ernst, ich ich glaube" Sie stockte plötzlich. Was glaubst Du, Eesina ?" fragte ihre Mutter, sie immer noch aufnierk sam betrachtend. aß mir mein kleines Geheimniß, Mutter, Du wirst es vielleicht nod) heute wissen." Ein Geheimniß?" Ein Geheimniß und and) kein Gc heiinniß, wenn Du willst. Bitte, spre cheu wir jetzt nicht davon." Eesina. Dn weißt, wie schrecklich die Geheimnisse in Bezug auf den , Stern des Südens' wirken ; wenn Du" Nein, nein, tausendmal nein ! Dies mal wird eö nicht zum Unglück, sondern zum Glück ausschlagen, Mutter. Ber laß Dich ans mich !" Ei Diener trat auf den Balkon. Der Gärtner wünscht Euer Gnaden zn spredjcn," meldete er. Eheeco? Was will er?" .Ich weiß es nicht. Es ist ein jun grö Mädchen bei ihm." .Aha," machte Eesina lustig, idj verstehe, aß ihn rasd) kommen, Ernesto. Mutter, Du mußt nett mit Eheeeo sein, Dn weißt, was er uns in der Stunde der Gefahr gewesen ist. Ich glaube zu wissen, was er jetzt will. Sei gut zu ihm." Die Portiere, die den Balkon mit dem Zimmer verband, schob sid) auö einander, und Eheeeo wurde sichtbar. Er war roth im Gesidk und sah pein lid) linkisd) und verlegen an?. Hinter ihm ersd)ieu Earmela. snsch nnd duslig wie eine Frühlingsblume, ei südliches Haidcröslein. Sie war wohl and) etwas besangen, aber ans Angen und Mienen sprach trotzdem ihr freie, natürliches Temperament. Nur die elegante Um gebnng und die hohen, schön geputzten Frauen schienen sie für den Augenblick zu verwirren. .Was willst Du, Eheeeo?" fragte Herzogin Estella, so hübsch geputzt, und wer ist da Kind dort?" Etwas verdutzt schaute Eheeeo auf das .Kind" hinter ihm. .Gnädiaüc Svrau iicrroeiiit." beaann tr jdiüchtcin, .das ist Carrncla Eiosfi aus Pciüano. Wir baben nnS ver iprodien, uns zu hcuaihen. sowie wir in da ,c j;iid. einen Hausstand grün den zu senilen." '.V.'," lukrrbradi iiiii lächelnd Herzo cjin C(!.!ia, .siüo Deine BiautV ,a, Fre.ii Herzogin." .AI er. E lieeeo. sie ist ja noch ein wah res Kind! Ich will wetten, sie ist noch seine jubzclin Iuiiu alt. Nidit wahr, Eairnela?" .Bills, Frau Herzogin, siebzehn Jahre und fast vier Monate !" piote flute diese. .Oho! Und Ihr glaubt nun. die Zeit sei gekommen ?" Ja. gnädigste Frau Herzogin, sie ist da. Als Sie die Gnade hatten, mich als Sdiloßgärtner anzustellen, da sagten Sie mir. wenn id einmal einen Wnnsdi hätte, von dessen Erfüllung mein Glück abhänge, so sollte id, mich nur ver traueusvoll au Sie wenden. Das ist jetzt der Fall." Eheeeo ! Uud was ist daS für ein Wunsch?" .Frau Herzogin, id, habe heute Mor gen gehört, daß die Bigna am Monte Biaiuo, die früher, dem Advvka.en Easialdi in Neapel gehörte, im nächste Monat össeutlid) versteigert werden soll." Aha, ich verstehe. Du willst von uns sorl und selbst Eigenthümer wer den !" Nicht ich, aber die Earmela möchte es." Ei, Earmela. und warum willst Du nicht die Frau des SdiloßgärtuerS auf Positano werde ?" Earmela zuckte verlegen hin nnd her, wurde ein wenig roth nnd fuhr endlich naiv heraus : Halten zu Gnaden. Frau Herzogin, weil es besser ist, die Frau eines Weinbergbesitzers zu fein !" Die Herzogin lachte. Nun, dagegen ist allerdings nichts Stichhaltiges einzu wenden, Earmela. Aber habt Ihr denn so viel Geld, die Bigna zu kaufen ?" Id) habe sechshundert ' Nrc, Frau Herzogin." Und was kostet die Bigna?" Gewiß nicht unter süufzehutausend Lire." Ei, ei! Da wirst Du tüchtige Schulden machen müssen." Gnädigste Frau Herzogin, eben des halb komme ich zn Ihnen. Ich wollte fragen, ob ic mir nicht das Geld als Hypothek gegen billigen Zins vorschic fcen wollten." Die Herzogin stand auf und strei ä)eltc Earmela am Kinn. Dann sagte sie : Weißt Du, Eheeeo. daö ist nichts ! Ich verstehe mich auf solche Sachen nicht, aber id) weiß, daß eS nicht gut gethan ist, einen jungen Hausstand in Schulden hineinzubaueu." Frau Herzogin" Horc mir zu. Ich will Dir die Bigna sdienkcn mit der einzigen Bedin gung, daß Du stets ein braver, ehrlicher, arbeitssamcr Weinbauer bleibst. WaS sagst D dazu, Earmela ?" Earmela faßte im Sturm ihrer Ge fühle nach der Hand der Herzogin Estella und küßte sie. Eheeeo aber stand ganz starr über diese Freigebigkeit. Dem guten, treue Burschen fiel cs nicht bei, daß er eine sold)e Belohnung für die Rettung des Grafen reichlich verdient hatte. Plötzlid) tönte von draußen herein ein betäubender Lärm. Böllerschüsse wurden gelöst, Feucrwcrkskörper pras selten und knallten in der Luft, die Glocke der kleinen Kapelle von Positano fing an zu läuten, und die Leute von Positano, die zur Feier des .ages in hellen Haufen das Sdstvß umstanden, ergingen sid) in einem ohrbeläubeudeii Evviva-Rnfen. Herzogin Eesina wurde fcnerroth. Sie kommen, sie kommen!" jubelte sie laut auf. und da sie doch sofort das Bedürfniß hatte, in dcr Ficnde ihres Herzens Jemand zu umarmen, und Niemand sonst zugegen war, so um aruttc sie Earmela und kiißtc sie lebhaft auf die Wange. Sie kommen. Earmela, sie kam meu !" jubelte sie immerzu. Dn wirst and) mit Eheeeo auf meiner Hochzeit tanzen. Das bringt Glück, ein Braut paar, das auf eine Anderen Hochzeit tanzt, bringt immer Glück! Und wenn Dn Hochzeit machst, so sage cs mir vor her; ich schenke Dir etwas Schönes. Hörst Tu, Earmela?" Dann lief sie fort, ihre Mutter konnte ihr kaum folgcu,vorbci an dcr fcicilich und förmlich im palicr aufge stellten Dieuerschaar hinunter nach der großen Freitreppe des chlosses, vor der nebst der jubelnden Einwohnerschaar von Positano eine ganze Karawane von Manlcscln, Tragfcsscln nnd Rcitpfcr dcn stand, die eben sich ihrer Lasten ent lediglen. Auf der halben Treppe traf Herzogin Eesina mit ihrem Bräutigam zusam inen eine Umarmung und ein Kuß, dann ein tausendfaches Geknatter von allerhand Pulverpräparaten, ohne daS eine Hodizeit in Untcritalien nun ein mal nnmöglid) schnitt, ein grelles, über lautes und lustiges Hnrrahrufen und Bivatschrcieu. Die Hochzeit wurde auf dem Schloß selbst vollzogen und zwar mit allem Pomp und mit allen Förmlichkeiten und Feierlichkeiten, mit denen man in Unter italien derartige Festlichkeiten zu beglei tcn liebt. Wie überall bei derartigen Familien festen, so blühtc auch hicr die Projekten macherei, und es war nur natürlich, daß mchr oder minder versteckte Anspieln,! gcit auf eine bevorstehende Berbindiing zwischen dem jungen Herzog Attilio und Fräulein de BrieS durch den Saa schwirrten. Man hatte den sich immcr vertraulicher gcstaltcndcn Berkehr der beiden Familien wohl beobachtet und glaubte nicht fehl zu gehen in der Au iiahmc, daß es nur noch an einer paf senden Gelegenheit fehle, um die Ber lobnng der beiden jungen Leute zn ver künden. Im Grunde genoinincn hatte sowohl Konsul dc Brieö als Herzog Eesarc nichts Stichhaltiges gege'n das Projekt einzuwenden, nur lieble eS der Letztere, bei derartigen Anzapfungen be denklich den Kopf zu schütteln iind zu sagen: .Ah, ah, fic find noch zu jung, sie müssen noch warten !" AIS praktischer Mann wollte Herzog Eesarc auö Fräulein de BrieS einen Preis für Attilio inachcn für ein glück lich nbcrstandcncs Staatsexamen. Er wollte das Nüklichc mit dem Anaeneb- inen verbinden. Leider sollte diese Speknlatiou miß glücken. Es war Abend. ie Heiiidiaslen hatten sich nadi einem reichen Mable in den Peuk bc.ielen. um die doN verau stattete Iiluui:naiion zu bewundern. Eesina ging am Anne ihres Gemahls durch die reizend mit aUeiband bunten Lampen verzierten Gange. Es war eine du,tige. wunderbare Frnhlings acht. Du bist eS also znsrieden. Einilio ?" fragte Eesina. .Zufrieden? Was habe ich dabei zufrieden zu sein? Der Schmuck ist Dein Eigenthum. Eesina. u kannst damit thu, was Dir beliebt. Die von Dir geplante Beiwendung desselben hat meinen ganzen Beisall." Dann blieben sie plötzlich lauschend stehen. Hinter einer im Halbdnukel stehenden Gruppe piächtiger.'riesig ent wickelter Agaven flüsterten zwei leise Stimmen. .Sie find mir böse, Attilio ?" hörten sie Fräulein dc Bries sage. .Wie Ivnnlc id) das ! Abel wenn ich Sie überzeugen könnte, daß ineiuc Liebe zu Ihnen nicht ein slüditiger Sinnen rausch, eine schnell aufflackernde Leiden schaft, sondern der Impuls des Her zens, die unmittelbare Spradie der Seele und des Blutes ist, dann könnte id) vielleicht auch hoffen, das Mißtrauen zu besiegen, das Sie nod, immer gegen b:t Beständigkeit meiner Gefühle hegen. Ist es vor Ihren Angcn ein Berbrc ehe, Elvira, ein Neapolitaner zn fein?" O, Attilio, o ein!" Wir sind nun einmal so. Unser Blut spricht eine rasche. laute, leiden schaftliche Sprache, inb wir deshalb Lügner? Elvira, einen Kuß zum Zeichen, daß id) an ,ic glauben darf." C o Attilio !" Niemand sieht nnS, Elvira!" Es wurde still hinter den Agaven. Eesina gab ihrem Gemahl cin Zeidien und ging heiinlid) lachend um dic Ecke herum. Im Dunkel sah sie jetzt Attilio und Elvira stehen. Sie lag in feinen Armen ; er hatte sid) über sie gebeugt und küßte sie aus den Mund. Ei, ei, meine kleine Schwägerin ! Wer hätte das gedadst?" rief Eesina laut lachend. Elvira fuhr ersd)roeken auf und madstc sich verwirrt los. Eesina !" stammelte sie verlegen. Ach. nun laß nur das Heimlichthnn. Id) lasse mir nun nidsts mehr vor machen. Nun mußt Du Farbe beken nen, Elvira !" Attilio hat mid) überrascht" Ja, ja, und Dn hast Dick, über rasche lassen. Daö kennen wir. Aber sei gut und komm mit mir. Mit dem Heiiulidsthunt ist's min ein- für allemal vorbei, nicht wahr, Attilio ? Komm, Elvira, ich gebe Dir einen Ta liSman, einen Zauber, der Attilio bannt. Und wen cr ja einmal, früher oder später, iu seinen allen Leichtsinn zurückfällt, so hast Du nichts weiter zu thun, als Dir den .terndes Südens' in das Haar zu stecken, chon wenn cr den S tciu sicht, so wird da mehr werth fein, als alle Predigten. Das Leuchten des , Sterns des Süden' wird beredter sein als der Mund sämmtlicher Weisen dieser Welt. Komm, Elvira, komm !" Sie zog sie fort. Aber, Ecsina, Dn weißt nicht, was Du thust !" waudtc Elvira ein. Besser wie Du ! Du bist die zu künftige Herrin im Sdfloß bei Tibaldi, Deine Stirn hat also da Familicndia dem dcs Geschlechts zu schmücken. Dn wirst doch den Talisman nicht zurück weisen, der das Herz AttilioS bändigt ? ES ist Deine Pflicht, ihn zu tragen, ebenso wie cs Dcin Rccht ist." Knrzc Zcit darauf, als sich dic Hock, zcitsgäslc wicber in den Sälen des SdflosscS zusaminengcfnudcu hatten, schritten ans dem Thurmzimmer Ecsi nas Attilio und Elvira, während Erstere mit dem Grafen Tozzo dem Paare auf dem Fuße folgte. Elvira ging am Arme AttilivS uud trug den Familien schmuck der Familie dci Tibaldi. In dcm Diadem glänzte wieder dcr cdstc Stern deö Süden" und warf aus dem prächtig blonden Haar seiner Tra gerin, von dcm sid) dcr dunkle Stein wundervoll abhob, seine Lichlfliithen in einer Weise durd) dic glänzenden Säle, daß alle Welt erstaunt stehen' blieb nnd dem Fräulein dc BrieS, die schön und majestätisch wie eine wahre Fürstin da herschritt, nachsah. WaS ist das?" fragte Herzog Eesarz erstaunt. .Papa." entgegnete lädclnd Ecsina, das ist dic zukünftige Herrin im Schlosse dci Tibaldi." Ende. (iu 3ctscas)cn(cucr. ZZsch dcm Cliglischkn von 2. V). Spricht. ES war ungefähr vierzehn Tage vor Weihnachten. Nur wenige gkciscnde bcfanben sid, auf dem Bahnhofe, und ich bekam deshalb ein Koupe für mich allein. Mein Bestimmungsort war Pa ris unb id, hatte von meinem Bater den Auftrag, feinem dortigen Agenten (mein Baker war nämlich Juwelier und Goldschmied in London) einen sehr wcrthvvllcn Brillantring zu überbrin gen. Dic Diamanten haben einen Werth von fünfhundcrt Pfund," hatte mein Batcr zu mir gesagt; ,.id) hoffe also, daß Du cö an der nöthigen Borsieht nid,t fehlen läßt, Neb, und fic wcbcr untertvcgS verlierst, nod) Dir stehlen läßt." Ich lächelte etwa höhnisch, als mein Bater diese Worte sprach. Als ob cs überhaupt möglich lvärc, daß mir der Brillantring gestohlen werde, oder daß id) ihn verlieren könnte. Ich war gc rade einundzwanzig Jahre alt gcwor den, und mein Baker hatte dock) wahr haftig kein Recht, so mit mir zu sprc chcn, als ob ich noch cin Knabe wäre. Id, hatte da Etui mit dein Ring in dic innere Tasche meines UeberzichcrS gesteckt und überzeugte mich von Zeit zu Zeit durch dic Berührung, ob cr nud) noch da war. Ich hatte den Ring nicht mehr gesehen, seit mein Bater ihn i,i daS kleine S'ammctctui gelegt, in dem cr kick nock iert befand. Als ich meir: ane ciaam zu ende eräugt und dil MYrar.ueüur.(i, tardnulcicn hatte, kam mir tloi'luli der Gidaukc, den Ning doch cir.:r.iU zu betrachten. Dabei war dod, Nickis, id'l na!,r? Ick, nah:,, also dasoki ao der Tasche nnd öffnete es. Meine Augen waren nu:n!u1i geblen det ; da lag der k',ibare idvii vor mir auf Sammet gebettet. Wer hatte dem Wunsche widerfieben tonne,:, i Im her uUCzüueiuUc:i u:d unzuueckeu Ich ge wiß nickt. Erst versuchte ich itm uuf dem einen Finger und dann ans dem anderen. Als idi ihn aber auf den Mit telfinger meiner rechten Hand gesteckt hatte, da gefiel er mir am besten. Jetzt kam id, auf den Gedanken, wo konnte der Ring wob! sicherer amgeheben sein, als ans meinem Finger? Id, brauchte nur einen Hand'chuh auszugeben, und keine Seele wuß'c, was dt Leder barg. Er war hier weit sidierer als in meine, Tasche. In solchem Falle wäre Zögern Thorheit gewesen. Ich steckte also den Ring an meine Finger und das leere Etui in meine Tasche. Da ich mid, im ,ner nod? allein befand, so l,and,te id, meinen Handschuh nickt aufzuziehen; dafür bewunderte id, lieber deu herr lichen Glanz der Sleinc und fragte niidi, für welchen großen Herrn der prachtvolle Ring wohl bestimmt sein mochte. Plötzlid, erschien am Fenster eine Gestalt, ober cs war nur der Sehassucr, dcr mein Billet konpirkc. Trodein zog id, meinen Handschuh auf, um so mehr, als der Zug sd,on in einer halben Stunde in Dover einlief. Born Bahn hos begab id, mid, unmittelbar an Bord dcö Steamer, der mid, nad, Ealais bringen sollte. Id, erblickte höchstens ein Dutzend Passagiere; von Damen dagegen sah id, nur zwei. Die eine war eine beleibte, ältere Dame, weldie die ganze Fahrt hindurch fortwährend aß und trank. Die andere war na, mit einem Wort, daö reizendste Ge schöpf, de;s meine Augen je gesehen hat ten. ES war mir nidst möglich, die Blicke von ihr zu wenden. Id, ging fortwährend an ihr vorüber und sah ihr dabei jedesmal in die Augen. Adi, und sie hatte so hübfd,e graue Augen! Und dazu pradnvolles, goldgelbe Haar. Um ihre Ersdieinung gebührend zu beschrei ben, müßte ich ein Dichter fein. Ein oder zweimal begegneten ihre Augen den meinen für einen Moment, und id) war betroffen von der unendlid,en Traurigkeit, die in diesen holden Ster nen zu lesen stand. Soweit ich es beur theilen konnte, war sie ganz allein. Wir hatten ungefähr die halbe Reise gemacht ; id) war zum etwa fünfzigsten Male an ihr vorübergegangen, da sprad, sie mid, an: Würde der Herr die Liebenswürdig keit haben und den Steward vcranlaf sen, mir einen kleinen Kognac zu brin gen?" Sie sprach französisch. Ihre Stimme war hold und süß," wie es im Liede heißt. Id, war fo geschmeichelt, daß ich nicht einmal zu antworten vermochte. Ich konnte mid, nur verbeugen und lief so schnell wie niöglid, nach dem Büffet, um ihr den Kognac zu holen. Ach, und fic dankte mir in so liebenswürdiger Weise! Id, möchte sagen, sie nippte wie ein Kanari citvögelchen, wenn id, nicht wüßte, daß Kanarienvögel für ge wöhnlich keinen Kognac trinken. Ich hofse.mcin Fräulein, Sie haben sid, jetzt etwas gestärkt," wagte ich leise zu bemerken. Ja, allerdings," murmelte sie, id, danke Ihnen, mein Herr, aber id, bin kein Fräulein, id) bin Frau, nnd zwar Wittwe." Bei diesen Worten drückte sie ihr Taschentud) an die Augen. Wie in teressantnein, wie rührend war diese einfache Bekenntniß. Jetzt wußte id) auch, warum sie so traurig aussah. Ad), wie gern hätte ich sie getröstet! Zufällig befand sich ein Feldstuhl in der Nähe. Id) wagte es, denselben ein wenig nähe? zu rücken und mid) dar auf niederzulassen; aber id) wurde blut roth ob meiner Kühnheit. Sie schien sid, darüber gar nicht beleidigt zn sich Icn, und wir waren bald in lebhaftester Unterhaltung mit einander. Stolz war sie nicht, im Gegentheil, sie war die Liebenswürdigkeit selbst. Wie sie mir erzählte, war sie nur drei Tage inLon don gewesen. Sie hatte dort gesd,äfklid) zu thun gehabt und zog sid, jetzt wieder in die Einsamkeit zurück, in die kleine Billa, wo sie seit dem Tode ihres thcu rcn Gatten stets gelebt hatte. Sie müßte, wie sie mir erzählte, erst mit dcm Abcndzng wcitcrrciscn, da sie in Ealais nod) eine Besorgung zu machen hatte. Das plauderte sie Alles mit einer reizenden Aufrichtigkeit herunter. Id) sah keincnGrund,weShalb id) nicht eben falls mit dem Abendzugc Weiterreisen sollte. Id) machte sie also mit meine, Absicht bekannt, und sie hatte nichts da gegen einzuwenden. Sie gab mir sogar zu verstehen, sie reise gern in Gesell schaft, und dabei sah sie mich an mit einem Blick, mit einem Blick! O! Id) hatte ihr bereits erzählt, daß ich im speziellen Auftrag meines Batcrö nad) Paris fahre, doch hatte id) ihr von dein Ring kein Wort gesprochen, ebenso wenig hatte sie denselben gesehen. Be vor ich den Zug in Dover verließ, hatke id) meine Handschuhe angezogen und trug sie nod) immer. Als wir in EalaiS landeten, gestand mir die Dame, daß sie hungrig sei und später gern eine Kleinigkeit zu sid) nehmen mödstc. Während sie nun ihre Besorgung rnaditc, nahm ich einen Wa gcn und fuhr nach dem Hotel Dessin. Da der Spciscsaal dort übcrsüllt war, so ließ id, mir cin Kabinett geben und bestellte cin Dincr. In etwa einer hal bcn Stunde kam die Dame an. Nun war also die Frage, ob ich mit dem Ring am Finger diniren, oder ob id) den kostbaren Schal.! in das Etui legen oder in die Rocktasche stecken sollte. Wer einigermaßen Mensd,en kenner ist, wird einschen, zu weldjem Entschluß id, als einnndzivanzigjalirigcr Mcnsd, Angesichts dieses hübschen Frau d,enö gelangte. Die Dame nahm hier und da eine Kleinigkeit, aß aber kaum mehr als ein Sperling. Wie schnell die Minuten verflogen! Id, hatte in die fein kleinen Zimmer nid, cin Jahr auf k alten sonnen. Plpulid, ragte die Dame : Rauchen 2ie denn nicht, mein Herr? C. gewiß, bedeutend mebr, als mir gut ist." erwiderte idi. .a:m rauchen Sie red, jett. bitte selir, id, Iiale es sebr gern, wenn ein Herr randii." Id, stand auf, um meine Eigarren tascke aus meinem Ueberzielier zu holen. Meine Gefährtin legte ihre Hand leid,t aus meinen Arm adi, eine reizende kleine Hand und jagte: .Wifien Sie, mein Herr, id, habe Ihnen ein Geständnis; zu inachcn. Ich rauche auch, aber Eigaireiten. Ich lebte mehrere Jahre in Spanien, no fast alle Damen rauchen. Der Geante, daß eine Dame raucht, ist Ihnen ded, triebt unangenehm?" .Uliaugeuebm? id, bitte." Nun ja, Sie sind eben dazu zu sehr Weltmann und über solche Bornrtheile erhaben. Nun, sie sollen eine von mei nen Eiganetten raudien." Mit diesen Worten nahm sie aus ihrer Reisetasche cin kleines Etui und bat mich, eine Eigarrette Iierauszuneh men. Dann steckte sie mit ihren eigenen zarten Fingern ein Sireidihol; an und setzte ihre wie aud, meine Eigarrette in Brand. Bei dieser Gelegenheit mußte sie meinen Brillantring bemerken. Sie werden den Geschmack etwas cigenthümlidsinden," sagte die Dame, nadidein sie einige Züge geraucht hatte. Diese Eigarretten weiden aus par sümirleui Tabak gemacht; id, rauche nie andere, hofseiillich in Ihnen der Geschmack nidit dlzu unangenehm." C! im Gegentheil, gnädige Frau, ich sinde die Eigarrette ganz entzückend. Der Gerud, ist allerdings, wie Sie sagen, etwas eigentümlich, aber dabei aromatisd) und angenehm, sogar sehr angenehm." Wenn id, anfrid.kig sein soll, so fand id, dies durchaus nid,k, aber id) hätte nicht um die Welk ein anderes Urtheil abgegeben. Wir rauditcn fdiwcigeud cinige Zeit. Was würde dieses reizende Geschöpf wohl sagen, fragte id) midi, wenn id, ihr gestände, daß id, mid, rasend in fic verliebt hätte? Würde sie mid, mit Entrüstung abweisen, oder winde sie Plötzlid, fuhr id empor und fand zu meinem größten Entsetzen, daß id, ge schlafen hatte. Da Zimmer war dnn kcl, mein Kopf that mir fnrditbar weh. Id) stand auf uud wankte an'o Fenster, dann blickte id) mid, um. Aber wo war die Dame? Weshalb hatte id, so lange geschlafen? Ich stürzte ans die Klingel zu, und wenige Minuten dorans er schien ein Kellner mit einem Lichte. Wo ist Madame?" fragte ich. Madame," antwortete der Kellner, ist vor ungefähr drei Stunden ansge gangen, sie meinte, sie hätte nod, einige klcincBesorgungen zu machen und würde in kurzer Zeit zurück sein. Aus keinen Fall, meinte sie, sollte ihr Bruder, der sdirccklid, an der Seckranlheit litte, gestört werden. Bis jetzt ist Madame," fügte der dienstbare Geist hinzu, noch nicht zurückgekommen. " Bor drei Stunden fortgegangen, seekrank ihr Bruder ! Wa soll das hei ßen? Ich setzte mid, nieder und tm willkürlich drückte mein Arm ans da kleine Etni, das fid, in meiner Tasche befand, gleichzeitig blickte ich auf mei nen Finger. Was war das, der Ring war verschwunden! Wie vom Schlage gerührt, sprang ich auf, rannte im Zim mer hin und her, dann siel ich wieder auf den Stuhl und verbarg mein Gesicht in den Händen. Am näd)sten Morgen um neun Uhr stand id vor meinem Bater und er zählte ihm mein Abenteuer. Während ich vor Wuth und Scharn Thränen vcr goß, lädieltc cr in ganz cigemhünilid) spöktisd,cr Weise. Als ich geendigt, ging cr zu sdnem Schreibsekrctär, öff nete ent Geheimfach in demselben und sagte: Sei nur ruhig. Red, hier ist dcr Ring, ganz unversehrt." Ich konnte vor Bewunderung kein Wort herausbringen. Als dieDamc Dich verließ," fuhr mein Baker fort, war e gerade Zeit, um mit dem letz tcn Boot nad) Dovcr zurückzukehren. Der Ring war also schon vor zehn Uhr Abends in meinen Händen." Aber, aber," stamineltc idi, ich be greife nicht. Wenn fic den Ring befaß, warum brachte sie ihn denn Dir zu rück?" Weil fic dafür bezahlt wurde. Dic Dame ist von Beruf keine Diebin, fon dem eine Diebessängerin. Tu hast Dick) neulich so großspurig benommen, mein Junge, haktest eine so hohe Mei nung von Dir und Deinen Fähigkeiten, daß ich zu der Ansicht gelangte, eine kleine Lehre könne Dir gar nichts scha den; id, glaube, id) habe Dir den Be weis geliefert, daß cs noch klügere Leute gibt, als cö cin gewisser Kick-in die Welt von einundzwanzig Jahren ist." Ein oder zwei Stunden später sagte ich zu meinem Batcr : Es war doch aber eine gewagte Sache mit einem Ring, der fünfhundert Pfund werth war." Mein Batcr schlug mir auf die Schul tcr und erwiderte lachend : Mein guter Junge, wofür hältst Du denn Deinen alten Papa? Die Diamanten waren ja nur Simili !" Bergangeiihriten dan Bühnengrö ßen. Wie einst Wachtel Droschkenkut scher war, dic Sdiröder-Devrient Bai lettmädchcn, Theodor Döring Lehrling in einem Tnchgeschäfte, dic DcvnenkS Kaufleute, Eckhos Schreiber, Dessoir Tlicaterdiencr, Raimund Konditorlehr ling, Schröder Schnhflicker, Brandes Bcdicnkcr, Räder Ballettänzer. Hel mcrding Schlosser, Brockmann Bar bier, Nefnol) Jurist und Tidialschcck Schneider, so sind auch unsere jetzigen Bühnengrößen nicht gleich auf den Brettern geboren, die die Welt bedeu ten. Sicgwnrt Friedmann, Possard und Emil Götze waren Kanflente, Sonnen thal Schneider, der Tenorist Schott Offizier. Barnay Architekt, der Sd,au spieler Martinelli und der Komiker Engels Dekorationsmaler, Iunkermann Offiziersafpirant und der Komiker Hugo Thiernig Handelsschüler. SWLMänäLV - ven VEITII&RES3, M C tlnSt. (itün V tj.l.i! Zal c'.tclc tnitldj Ichäsl in btt Cl-i t'i V.'i. ?,',, n tm,,,, t nu .iiiii , niedrieiskt - preisen U habtn " kann. tL 4-Delikatcsscn eine Spejialitfi.- unu ,,, ( Hai,, tu tzlchln . . . vllttkk, kikk Usw. . . ISit (In. MI kn Caii, a .9tmtinfT m kd Itll r,kr1 I U0t unb gut ,I u.t Idi p t'i rr. ,, tüi ?, tiitittn k.'n,, l tiM iiu .den (iau im In 6tabt. 8 CIGARREN 3 ZZXlTZXXZ&X21:ll&ZXXlI-iSS Exeelsior scB Cigarren-Fabrik, j 8 g V. V. ttW, fft,i!fi H ' .o""f J H fUt4t'!ft Bältimak Bill.; 5M fcfl i 10t 6tt. zwischen O . P. tlutoln, Ctlnir. P h ZZXirTSZTTZlTXTlTZSXXi g PFEIFEV g Al.A.Vrown, I Droguen !Nedizinenqum . in mdlich, litt ,, t Inc.l. ttW IM. P. CURTICE, Musikalien Aandlung. n7 Mi, in etut. :-: Vckard Vrgeln, N?eber, kzaines Vrss. u. SchSninz 4-. . .. kill Sortt v!uiikZnstlin'nI, Ich, sich a-n itjrti Elegant kolidiiit timt nnairoHnll ilulii crlrtuiu, nd, n nljitjt Vrtiu bi.()chcav . Anleihe . : itii : Grnnd - Cigenthunz ul li Dax nschiidiNkk Jahr, aui Cnltwirte Sttrznen. .--;. Ichard, ?l, D TVTv Vtnccln, f. iX- iviN. Unllit rbnl crnpflt)U und Sprechet oor und IictzM di, iidei. J. A. HAYDEN. Der leitende Photograph. Ha,d,n da, in nKn Vrei auf da Ndrk'i Sa,ull,illin, i Jadr, I7. l'I nd IHM m hallen, VM O S,r. .'EUGEN WOERNER'-s donliallotunk Vuvrinlennl (Di öffentliche und privatBauten. Llipeiinlindenl fO da kanraller Qonnli (oarl (li WirlslZ, 10. und! S,r,. flncol, ,, ERNST HOPPET Deutsche . Wein- ncd Bier - WirtliscM 127 ffibl. 10. Straße, LINCOLN NE?RASKA' Alle Freunde eines guten Glases Vi, Wein usw., sowie einer vortrefflich Cigar werden dieses stets bei mir ,or finden. Freundliche Bedienung zug sichert. ÄLBEflT S. RiTCHIE, Teutscher Advokat, 409411 Karbach Block, Omaba, Neb. 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