r-m' r- II"t S.. lUil MMlpi WWi:W Lincoln, Neb., Donnerstag, 28. Juni 1894. (UnabhSngtgeS Organ fiir den Staat Nebraska.) Jahrgang 15. No. . SC Y i V WÄW itate A V Politische Wochen-Rundschau. R,m. Fürstin liobwia, Stustodjler vo I. 83. Äckcq. hat eine Klaqe aus gcrichläie Trennung von itjrem Watten angestrengt. Der ftaH wird in Neapel, iro dir fttiTftiii persönlich erscheinen ( wird, H erhandelt weiden. Üraortenb. Sa t5areicz ist hier eingetroffen, um 'seine Braut, die Prin zcssin illir von Hessen, zu besuchen, mtU che sich gegenwärtig beim Prir,;en l'ub' miq von Baltenberg in Walion an der Themse aufhält. Rom. Die Jubiläums Encyclica, oder das politische Testament des Papstes X'eoXlIl., ist vom (lardinalscollegium genehmigt worden und wird in urzem pri mulgirt werden. T ie Encrjclica führt die K undgebungen grlegcnllich des Jubiläums des Pp,teS als einen Beweis für die katholische Einigkeit au und sagt, der Papst wün: sche an seinem Lebensabende alle JJien schen ohne Rücksicht auf ihre Rasse oder Farbe aufzufordern, sich der Kirche anzu schließen. Bezüglich der Heiden billct der Papst, dasz Gott die Zahl der Missio näve vermchren möge, welche sorlsahren werden, den Glauben zu verbreiten. Bezüglich der christlichen Länder spricht die Encvclica Schmerz über die Schis men und Feindseligkeiten, welche blühende Länder vom Busen der Kirche gerissen haben, und die Hoffnung auS, daß die göttliche Barmherzigkeit und Allmacht sie wieder zurückführen werde. Dann wendet sich der Papst an die Kirchen im Orient und erinnert sie daran, daß ihre Vorfahren den römi schen Papst anerkannten, gibt zu, daß sie den Kalholikr wohl geneigt seien und verspricht, daß ihre Rechte und patriarcha lischen Privilegien im Falle ihrer Ver- einigung mit ver ro'iIch ralyolischen Kirche erhalten bleiben sollen. An die Protestanten gewandt, weist er Papst darauf hin, daß sie weder eine feste Glaubensregel noch eine Aulorilat haben, und versichert, daß viele von ihnen selbst die Gotthe,t Christi und den gött llchen Ursprung der heiligen Schrift leug nen und schließlich dem Naturalismus und Materialismus anheimfallen. Er führt die Namen aufgeklärter Protestan ten an, welche zum Katholicismus zurück' kehrten, Und ermahnt such die übrigen, zur Kirche zurückzukehren, damit Älle denselben auf dieselbe heilige Schrist be; gründeten Glauben und dieselbe Hofs muig haben mögen. Die Encyclica erwähnt die in gewissen Ländern gegen die katholische Kirche ge richtete Bewegung und ermähnt die Katho liken Angesichts dieser Feindseligkeit ihre Trägheit abzuschütteln und sich gänzlich den Lehren der Kirche zu unterwerfen. Die Encyclica enthält auch eine ver schleicrte Erwähnung der Reibung zmi schen Kirche und Staat in Italien. Der Papst verdammt die Freimaurer, indem er behauptet, daß sie Feinde reli giöser Einigkeit seien. Namentlich vcr daminl er ihre sogenannte Kühnheit in uin Kom. F reich om. Er fordert Italien und Frank- auf, den Despotismus der Frei maurcr abzuschütteln, damit religiöse Eintracht die Uebel des Krieges aus treibe, da in Europa der Friede nur zum Scheine und nicht in Wirklichkeit herrsche und das Erziehungswescn, die Land wirthschaft, die Künste und der Handel ernstlich bedroht seien. Washington. Ms Vice Präsident Stevenson den Senat zur Ordnung rief, hatte sich eine ziemlich zahlreiche Zuhö rerschaft auf den Gallerien eingcfunden, die begierig war, die Eröffnung der De hatte über die Einkommensteuer zu hören. Sobald der Clcrk die erste Section der Einkommensteuerbestimmungen ver lesen hatte, erhob sich Hill und hielt eine Rede gegen die Einfügung einer Ein kommeulteuer in die Tarifbill. Nachdem auch Hoar gegen die Vorlage gesprochen hatte, beantragte Aldrich, daß die Einkommensteuer am I.Januar 1898 aufhöre solle. (Der Compromiß - Zu say des Finanz.Comijcs hat den 1. Ja nuar 1900 festgesetzt.) Aldrich's Zusatz wrde mit 39 gegen 22 Stimmen abgewiesen. Sämmtliche Demokraten stimmten dagegen, sowie die Republikaner Dubais, Teller und Mitchcll von Oregon und die Populisten Allen, Kyle und Peffcr. Hill enthielt sich der Abstimmung. Darauf wurde der vom FinanzAus schuß festgesetzte Tag (1. Januar 1900) mit 39 gegen 21 Stimmen angenommen. Peffer reichte darauf den Zusatz ein, den er angekündigt hatte und der eine stufenweise Besteuerung des Einkam wcns vorschreibt, wie folgt: 1 v. H. auf Einkommen zwischen 100ou. $'0,000; 2 o. H. auf Ein'ommen zwischen $10,000 und 125,000; 3 v. H. zwischen $25,000 uud $50,000 und 4 0. H. zwischen 450,' 000 uud $100,000 und 5 o. H. über $100,000. Nachdem Peffer darüber gesprochen hatte, erhob sich Hill, gratulkte der de mokratischen ivtehrheit zu ihren, neuen Führer (Peffer) und wurde in eine län ger Eontroverse verwickelt, an der sich Allen, Aldrich, Teller und Andere be theiligtcn. . Peffer's Zusatz wurde schließlich abge wiesen. Louisville, Ky. Pauline Mrkham, die hübsche blonde Burlesken Schauspie lin, deren brillantes Pedal in allen Städten der Union bewundert wurde und der Dame in Verbindung mit ihrer Kunst einen großen Ruf und ein Ver mögen einbrachte, erhielt Lon einer Jury dajur, vag ste unfreiwillig der Baude- oasur, vo ille-Büh Drama von $4,( Bühne entsagen und ich dem ernsten zuwenden mukte, die Summe 000 Schadenersatz zugesprochen. Fräulein Markham Halle, als sie das letzte Mal nach Louisville kam es war dies im Mai 1893 eine Stellung in rinn Vaudevllle-Gkskllichast iiine, die ihr 5' vcr Woche eintrug. Als sie nach einer Vorstellung sich aus dem Wege nach ihrem Hotel befand, stürzte sie in der siebenten Straße in eine von den Bauunternehmern Gebrüder Baumeister aufgeworsene (Mrube und brach ein Bein. Die Heilung verlief ungünstig und das eine von Pulinchen'S Spazierhölzern kann sich infolge dessen in TrxotS nicht mehr qut sehen lassen. So behauptete wenigstens Fräulein Markhain in ihrer Klage, in der. sie $10,000 verlangte. Tie gerichtliche Bcrhandlung, welche drei Tage in Anspruch nabin, war sehr intliessant. Es wurde in überzeugender Weise nachgewiesen, daß die wahre Kunst auf den Hund gekommen ist und heutzu tage für ein Paar stramme Beine mehr Giige gezahlt wird, als für das schönste Talent. Die Kombinalion von Talent und Beinen, wie sie bei Fräulein Mark ham vorhanden war. wurde von den An wällen als das höchste Ideal der moder nen Bühne gepriesen. In rührende Worten schilderte Pauliiicn'S Advokat, daß mit dem einen Bein seiner Klicntin, das unter langen Röcken verschwinden mußte, auch die hohen Gagen geschmun den seien, und als er von den Trium phen sprach, welche die Beine der Kunst lerin feierten, und in tragischem Tone darauf hinwie, daß es mit der ganzen Herrlichkeit jetzt zu Ende sei, vergoß Fräulein Markham heiße Thränen. Die Geschworenen empfanden augenscheinlich großes Mitgefühl für die Dame, denn sie einigten sich sehr rasch aus einen Wahrspruch für $400. Oakland, al. Ein in der Ge schichic der Freimaurerei interessantes Ereignis; hat sich am verflossenen Sam stag auf dem Mountain Biew Friedhof vollzogen. Dort ist nämlich unter den üblichen freimaurerischen Gebräuchen das in einer Metallkapfel ausbemahrle Her; des Jgnaccio Herrera $ Earo, eines ehemaligen GouvernenrZ von Mcr ico, als dieses noch unter spanischerHerr schast stand, beigesetzt morden. Die Frei maurcr behaupten, daß der Mai. einer der Pioniere des Freimaurcrlhums auf amerikanischem Boden gewesen ud ein Opfer des Hasses der 'sM'lscheit ' Geist Iichkcit geworden sei. Herrera I Eai ro's angebliches Herz ist bereits am 24. April vorigen Jahres heimlich aus Mer ico hierhergebracht und seitdem an einem sicheren Orte im Freimaurertempcl ver wahrt worden. Ueber dem Orte, wo es beigesetzt wurde, soll ein Denkmal errich tet werden. Es haben an der B.eisctz feier Vertreter auswärtiger Freimaurer Logen, sowie mehrere merikanische Ver eine Theil genommen. Marthage. Jll. Jetzt ist es die Zeit, wo der Blitzableiterschwindlcr das Land unsicher macht und den gläubigen Far nietn das Fell über die Ohren zieht. Im Allgemeinen verfolgen die Leute dabei den alten Plan, aber zuweilen lassen sie doch eine kleine Variation ein treten, und finden dann aber auch hin und wieder ihren Meister, wie dies kürz lich in Hancock Eountu der Fall war. Der Blitzableitermann kam zu George Eacheux, einem wohlhabenden Farmer im Township St. Albans, und erbot sich, sür $5.75 seine Scheune mit Blitzablei lern auszustatten ; als ihm Cacheur erwiderte, daß das Rohmaterial mehr loste, als die geforderte Summe, sagte der Mann, daß er es in diesem Falle auch nur so billig thue, um sich in der Gegend bekannt zu machen, und darauf hin mchte Cacheur mit dem Blitzablei termailn einen mündlichen Contrakt. Am nächsten Tage mußte er eine kleine Reise machen, und als er am Abend zurück kehrte, fand er seine Scheune nicht allein, sondern auch fein Wohnhaus vollstaneig mit Blitzableitern ausgestattet, während ein anderer Mann mit einer Rechnung von $1 15 auf ihn wartete. Aber Cacheur zeigte sich der Lage völlig gewachsen. Statt die Rechnung sofort zu bezahlen, holte er sich ein Gewehr und zwang den Blitzablcitcrmann, die sämmtlichen Blitz ablciter wieder herunter zu holen. Als dieser dann von bannen fuhr, traf cr mit seinem Spießgesellen zusammen, worauf beide nach kurzer Berathung über de Fall verschwanden. Cacheur hat di Rechnung von W. P. Swift & Co. sür $115 noch in seinemBesitz; eine Adresse hat die Rechnung nicht. In ähnlicher Weise sind die Farmer in anderen Gegen den zu theuren Blitzableitern gekommen, aber Cacheur ist bis jetzt der einzige Farmer, der mit dem Gesinde! umzu springen crstind. Vine Reise über den Ocean geht gewöhnlich nicht odne Seekrank Heu ab. Wenn die Weue da Schiff schau sein und rollen, muh Jemand einen kernge funden Magen haben, wenn derselbe nicht rebkllikch werden joll , Touristen, Haudeis reisende, SporiSmänner, Seefahrer sie Alle bezeugen, daß Hostetter'? Magenbitter da beste Mittel egen die Uebeltc.it ist. die sich aeödnl,ch bei stürmischem weiter einstellt. Nervöse und schwächliche Personen liden ost bei Landreijen an ähnliche Beschwerden wie die Seekrankheit und finden im Bitters das bkste Miltcl dagegen. Keine Unpäßl ch keit deren Quelle der Magen, die Leber oder Einge?kid find, ,st so hartnäckig, daß sie nicht nur ein schneli und gründlich wirkendes Aiilel bewältigt werden kann. Ebenso wohlkizuend erweist sich dasBiUcrs bei ffiie ren und Fiebern, Nieren und rheumatischen Leiden und Nervöjiiüt. ach dem Äesten gehende Emigranten sollten sich mit dieser vor,iüqlchen medizinischen SchuymeKr gegen die lückchen Einflüsse de ma's.üb'rqro szcr Sirapazn. schnellen lemperaturwechscls und ungewohnter Ernährung vorsehen. Die besten Arzeneien, Galanterie Waaren, Toiletten-Artikcl und alle zu einem Trug Store' ersten Ranges gehörigen Waaren sind bei L. Wilson, Ecke der 10. und O Straße, gegen sehr mäßige Preise zu erlangen. Dr. price's Cream Laking powdcr. L'öchste Welt-Ausstellungs Auszeichnung. Präslvcnt lfaxnot. Seit jenem 2. Juli 11, an welchem Präsident Garsield die Todeswunde em psiiig. hat der elektrische Draht keine so erschütternde Kunde durch die Welt ge tragen, wie die hier eingegangene Depe sche aus Luon: Prasikent Carnot ist von Anarchisten ermordet worden." Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt diese Nachricht, denn wenn auch die Anarchisten in Frankreich wie überall den Tyranncnmoid predigen, so war man doch nicht darauf rorbneilet, daß ihre Propaganda der That sich an das iber baupt der Republik heranwagen würde Präsident Carnot war persönlich allge- mein beliebt, und alle Angriffe, die in der Presse und von der Tribune gegen ihn gerichtet wurden, gallen nur immer seiner Politik, niemals seinem Charakter oder seiner Person. Als der vornehmste Repräsentant des herrschenden Systems ist Carnot gefallen, als Privatmann hätte cr den Dolch des Meuchcrmör dcrs nicht mehr zu fürchten gehabt, als irgend ein anderer Franzose. Ticselbe Frauenwelt, welche beim Besuch oer rus fischen Flotte eine hysterischeBegeistcrung enlwickclte, weiht Verehrung euch den Bombeniverfer. Zu dem Anarchisten Vaillant Grab pilgerten vornehme Da- men, um dort die prächtigsten Blumen spenden niederzulegen. Coriservative Blätter reißen sich um die von Anarchi sten geschriebene Verse, man schreibt ihie Biographien, bringt ihre Por traits, bittet sie um ihre Memoiren, macht ihnen riesige Reklame. Darin liegt ein sicheres Anzeichen dafür, daß die anarchistische Schule ihre Jünger auch in den besseren" und .besten" Kreisen hat. Die feine Pariser Welt, in der man sich mehr oder weniger langweilt, hat keinen Abscheu mehr vor Ercenen, und viele ge bildete Leute, Künstler. Schriststellcr, Techniker, Aerzte und Advokaten, besitzen einen Stich in's Anarchistische. Einer großen Menge intelligenter Franzosen gilt der Staat als der Grund allen Uebels und als diellrsache desElendes u. Bombeiiwerfer werden von ihnen mit den Tyrannenmördern des Alterthums au eine Stufe gestellt. Ter Staat ist in rhreir Augen iu eine' plumpe Gewalt, die sie zestvrcn möchien. Der Präsident ist der Repräsentant dieser Gewalt, die Kammern das ymbol der Unterdrück ung. Der Panama-Skaiidal hat den Rest von Achtung, den der Parlament rismus noch genoß, vernichtet, und wie früher der König der Franzosen beschul digt wurde, ur der König einer Klafft zu sein, so werden Praudent und Kam- mern angeklagt, nur di Interessen der Vornehmen und Reichen z vertheidigen. Und so ist es gekommen, daß dem Alten täte auf das Parlament jetzt ein solches auf den Präsidenten gefolgt ist. Depesche. OLyon. Ter Präsident kam hierher, um die internationale Ausstellung zu be suchen. Bei seinem Eintreffen wurde ihm in der Präfcktur ein Empfang bcrei- let, nach welchem er dlczAuSstellung be suchte. Nachdem er eine Zeit lang i derselben geweilt hatte, begab er sich nach dem Palais de Commcrce, wo ihm zu iyren ein Bankert gegeben wurde. Abends um S Uhr 25 Minuten fuhr Präsident Carnot nach dem Theater, in welchem seiner Anwesenheit in der Stadt zu Ehre eine Galavorstellung gegeben werden sollte. Mehrere Kutschen folgten der des Präsidenten. Letztere fuhr langsam am Palais de Commcrce vor und bog dann in die mit begeisterten wienschen, welche laute Hochrufc aus brachten, angesüllte Rue de laZiepublique ein. Nachdem die Kutsche eine kurze Strecke gefahren war, sprang ein Mann auf den Trit.' derselben, als gerade der Präsident mit beiden Händen, den Hut in oer linken haltend, für die ihm vom Volke zu Theil werdende Ovation dankte. Die dicht an der Kutsche befindlichen Leute sahen, daß der auf dem Tritte der selben stehende Mann ein Messer in der Hand hatte. Sie sahen das vom elek irischen Lichte beschienene Messer aufbli tzen, ls die Hand des Meuchelmörders niedersuhr, und dann sah man den Prä sidenlen mit lcichenblassem Gesichte uf seinen Sitz zurücksinken. Er drückte eine seiner Hände auf das Herz, wo derStahl eingedrungen war. Herr Rivaud, der Präfekt von Lyon, welcher neben dem Präsidenten saß, ver setzte dem Meuchelmörder sofort einen Schlag in's Gesicht, so daß er vom Kut schenbocke stürzte und dem Präsidenten nicht noch einen zweiten Messerstich ver setzen konnte, was augenscheinlich seine Absicht war. Im Nu wurde der Ruf von allsn Sei ten laut: .Der Präsident ist ermordet. Tod dem Meuchelmörder ! " Die Volks menge wuchs in der Nähe der Kutsche ungeheuer an und Jedermann schien ent schlössen den Mörder zu tödten. Er wurde von einem Dutzend Händen er griffen und erwürbe auf der Stelle mit dem Leben für sein Verbrechen gebüßt haben, wenn nicht mehre Polizisten ein geschritten wären und den Versuch ge macht hätten, ihn derMenge zu entreißen. Nach Verlauf einiger Minuten erhielten die Polizisten Verstärkung und es gelang denselben endlich, die wüthende Menge um etwa einen Fuß zurück zu drängen, jedoch war es eine physische Unmöglich keit, den Gefangenen durch die Menge zu bringe. Die Kavallerie, welche inzwischen zur Unterstützung der Polizei herbeigerufen wurde, drang mit dem Säbel auf die Menge ein, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wer überritten wurde. Aber selbst umgeben von Polizei und Kavalle rie war der Meuchelmörder seincsLebens noch nicht sicher, denn es maiilen noch immer Leute aus der Menge wüthende ; Anstrengungen, an ihn zu gelangen. Die Kavallerie trieb diese Leute mit der flachen Klinge zurück und überwachte zu gleicher Zeit die Menge scharf, um zu verhindern, daß der Gefangene erschossen werde. Inzwischen wurden eilig Aerzte zum Präsidenten geruilN, welcher unocr;üg lich nach der Pröfeclur gebracht woiden war. Nach sorgfältiger Untersuchung der Wunde erklärte die Aerzte den Fall sür hoffnungslos. Tie Nachricht von dem Präsidenten moide verursachte in dem mit der Eliie von Lyon angcsülllcn Grand Theater großes Aufsehen. Damen in pracht vollen Toiletten und viele Offiziere i glänzenden Uniformen ewarteten mit Ungeduld den Präsidenten und konnten das Zögern desselben ich! begreife, als plötzlich ein Mann eintrat und niii lau ter Stimme ausrief : Ter Präsident ist ermordet morden !" Die uiigeheuerste Ausregnng folgte diesem Ausrufe. Frauen kreisch und viele derselben wurden ohnmächtig. Viele Männer liefen hullos aus dem Theater, um sich von der Wahrheit der Nachricht zu überzeugen. Plötzlich fuhr ein Landauer, in mel chcm Adrian Tupuy, der Bruder des Premierministers, der Deputixte Chau bey und Präfect Rivaud saßen und dem vier Geiisdarme voraus ritten, durch die Menge und bog rasch in die Rue de la Republique ein. Die Menge, welche in Folge dessen glaubte, daß der Bericht von dem Attentate unwahr sei und der Präsident in der Kutsche sitze, rief . Es lebe Carnot ; es lebe die Republik !" Darauf hielt die Kutsche an und Chau bey und Rivaud sagten mit bebender Stimme : Ruft nicht. Der Präsident ist das Opfer eines Verbrechens gewor den." Im Nu verwandelten sich die Hoch rufe in Flüche und es erhob sich ein großes Rachegcschrei. Der Landauer fuhr nach dem Theaier und Rivaud und Chaudey traten in die Loge des Präsidenten. Sobald man ihrer ansichtig wurde, erhoben sich sammt liche Zuschauer unter lautlosem Schwei gen und Rivaud sagte mit schluchzender Stimme : Der Präsident ;ist soeben ermordet worden." Diese Ankündigung hatie einen furcht baren Wuthausbruch zur Folge. Es wurde ein allgemeines Rachegcschrei und ier Ruf laut : Tod dem Mörder." Nachdeni die Ruhe einigermaßen wie der hergestellt war, fuhr Herr Rivaud fort : In der Rue de la Republique hat ein Schurke unter dem Vorwunde, eine Petition überreichen zu wollen, den Pläsidenten erstochen." ' Der Mörder ist ein Italiener Namens Cesare Giovanni Santo. Nach Untersuchung der Wunde des Präsidenten stimmten sämmtliche anme senden Aerzte darin überein, daß eme Operation nothwendig sei, worauf Dr. Ollier sofort die Sonde in die Wunde einführte. Wahrend dies geschah erlangte der Verwunde! vas Bewußtsein und sagte mit schwacher Stimme: Wie Sie mir wehe thun." Ter Meuchelmörder Santo ist ei bartloser Mensch von etwa 20 bis 25 Jahren. Auf dein Wege von der Rue de la Republique nach der Polizeistation schritt er mit gebeugtem Kopfe einher, jedoch ließ er seine Augen umher schwei fen, als ob er eineM!elcgenhei:zuni Ent kommen suche. Präsident Carnot starb am Montag, Morgens um 12 Uhr 43 Minuten. Ein Enkel des berühmten Organisa tors des Sieges, wurde Marie Francois Sadi Carnot am 11. August 1837 zu Limiges geboren. Von Beruf Jngeni eur, wurde er in 1871 Departements präfekt, später Unterstaalssekretär, Mi nister der öffentlichen Arbeiten und Fi nanzminister. Nach dem Rücktritt Gre' viss von der Präsidentschaft wurde neben Ferry und Frycinet sbfort Carnot als Candidai aufgestellt nnd am 3. Tezem zcr 1837 mit 616 von 27 Stimmen gewählt. Tie Kammern werden jetzt unverzüg. lich zur Wahl eines neuen Präsidenten schreiten müssen. Dr.G.F.Theel, 1317 Arch Str., wipi,!, ?. kiniigt. lrobre epeioiist In 9ImiI(i der Heil, nn. nachvem leibst die beriidmikslen kizl, all kanderfeIgmqen. Zr. thttl ist der inngk frei Weit der alle drei mdij,n,jchkn Schulen (die Alle, rnc uiiv n yi livcul'agiic ( IIUDUM und in seiner Scdnntliinq tcrhindet. (fr b?il SvpdiliS. teschwi,re, Mund lind HaiIeide, Klecblcn und alle folgen der eib,1beeeung ,nd folgen d A, il)Mell.nS bti ti.t-h.irntfi.trn nh.r imh.r. Zi? dklralkien, Ausslusse, Verenaerimaen elc,. die no lo ve,,weilll sind, cniml oder schreib!. Sprechstunden ilorfitn Odt S Ubr, Abend ebitSUbr. Bitiwd und Samstag bt läütjt dendi. Sonntag, 9 bi iZ UHr. Eln vollkommenes Wrack! Ich, WINlam Cfolt, ein vlir er von Readtng, Pa,. deeidtg ntermtt. dak ich S Jahre an eitlem der irtilimmitm Fälle der Jugend sundkit littmein Körder inmerit midi so, wie nur krause Nerren schmerzen iöunen. ?d konnte nur ff wenig elien, Bon einem starken, junge Mann magerte ich IM ,.,., (V , Tltlf llAHiMr schrecklich an zu sehen, und konnte nicht da aerinalie tl,u,i. Wahrend dieser Ze,i tuxsite ich wie em K,d bebau, delt werden. Ich conlultirte medr wie ei n Du send Herzte, illovatktiche uud Homöooatüche, und auch men hersorragenden Prosessor on Ptiiladeldliia. wel,1,e mir aber alle nicht lielsen konnten, Zul,s,t brachte ein ffreund von mir Dr. 8, Tkeel u unierem Hauie. Er war der ein,ifle, der mich oli stiindig untersuchte, ebenso auch meinen Urin, und saqte dann, dsi, ich meine ebenkirasl beim Urin Iren vertieren thue, ebenso auck Pkoö Vdaie, Ter Toklor iliellle mir mit, das, er nicht wie Quacksalber garantiri, auch niibt fiir jeden besuch Beidlung erlange, sondern mick für eine oimfit Summe 'handeln wiirde. Ich mi ausnchiig sagen, das, ich da? ,eid niibt bereue, welches ich ihm suhlte, denn 5r, Ikeei, 13IJ 4ir Straße, keilte mich lind machte wieder eiiien jungen, kräftigen Mann aus mir. e, die mich kennen, und e sind Zauierde, kennen Nicht beireifet!. w,e ich gekeilt würde, Icl, kenne Tt TKeei il( einen auf ri ch i gen nl ,,d entiemnn. oiifiirtitiji in allen feinen Beschriften und Alle, die sich feiner Behandlung anoertrauen, werden sehen, das! fi il-in vertrauen können William il o l e, lpeichivoren itnl, .'eglaubigi vor Herrn ? hat. X ff hteiipf or I. N. P., 4, u, teen Str., Tbila .Pa. O GTfS (sin MiKverftiinonih. Aus ciidrii nird frlgciidc Ancldctk lVpouitt. Vadi) 2lbci-dcc:i fahrt dieser Tage lci einer Ä'ufikallcnIiZiidlung vor. sie kauft inclircrc fletea ; das Neueste : tionc:!. Vcciicaiiaüoo cr rcuse, sullioans Sinfonien, furz, was rben in Voitdcn cu vutrue ist. Die sclione ivrslu scheint mit ilircn Qmkäü icn fertig zi! fein, denn pc legt eutcld siiiit ans den adcntiich. C liiitc," sagt sie dabei und sieht den .Voiiunio so seltsam an, das: ihm ganz eigenthümlich inn'e Herz wird, litte, geden sie mir noch : einen iluj; bevor ich scheide." (Titel einer .Komposition,. ta -wa was ?" stammelte der junge Mann, der ans alles eher gefaßt war als ans das. Eine:, ,!n;, bevor ich scheide." flötet wieder die Stimme der schonen Käuferin. Soll er sich da noch besinnen V '.'tein ! Einen scheuen $lief noch wirst er um sich, dann schließt er seine '.'lugen, streckte die Ärme vor, zieht daö iopschen des schönen Leibes ganz nahe zu sich und drückt einen Wonne vollen Mnjj auf dessen Kippen. Ein Schrei, ein klatsch wie von einer Ül)i feige, ein Anflans. eine Szene. Der Jconiniis wird ans der stelle entlassen, keine Entschuldigung gilt. iLnr Be richt hat die Sache ein doppeltes Mch spiel. Die iräsin f lat wegen des ttus'es, der sie so aiißeroidenllieii bclei digt hat, der ttvinmis klagt wegen der verlorene Stellung ans Schadenersatz. Er wird in erster Instanz vernrtheilt und mit seiner Klage zurückgewiesen. In zweiter Instanz wird er sreigespro chen, weil er unter dein nnwidersieh liehen Zwange" der Schönheit 'ady Aberdeens gehandelt Hai. Mit seinen Ansprüchen aber wird er abgewiesen, da, wie der galante Richter bemerkte, der Kuß Entschädigung genug für alle Verluste sei. Beide Theile' sind mit dem Urtheil zufrieden, ady Aberdeen ist sogar stolz darauf. Der KommiS aber hm. der KomniiS ist heute der ge suchteste KoinmiS im ganzen vereinigten Königreich. Was d i e ,. ?i a b o b s - r a ii ch e n. Unter den verschiedenen '.'luSstellniigeii ist wohl eine die Einzige." Es ist das eine Sammlung von Eiaarren, welche die Fürstlichkeiten nnd Millionäre ran chen. Diese Sammlung ist im Savoy Hotel. London, ausgestellt. Es ist eine Sammlung der besten Äriinde von l!-8er Havanna-Ernte. Hier ist die ieblingseigarre der Rothschilds, dort die eines Kenners, wie Voib Nvrth brocke und des Prinzen von Wales. Im Ganzen find 2t),00() verschiedene Eigarrcn ausgestellt. Ein Eedernholz kabinett enthält li.WM Eigarren Flor de Culja"; es ist das Maß" sür die Rvthschild-eva,u:l:?, welche solche drei? mal gestillt jit beordern pflegt, also 42,000 Eigarren jährlich. Tie Eigar ren stellen sich ab dort ans circa 70 Mark pro loo nnd werden auch an An dere verkauft, welche verstenert 140 Mark pro loo zu zahlen pflegen. Dies ist jedoch für die Rothschilds nur eine Eigarre, die man im Freien raucht" oder wegzuschenken pflegt, denn bei fest lichen Gelegenheiten int Hanse werden die großen lloury Clay sobranos, in Gold verpackt, vorgezogen. Eö interef sirt wohl, daß der Prinz von Wales ganz grüne Eigarren raucht ; diese sind von feiner Qualität, frisch nnd nnge-trocknet. D e r A t i h ä n d ei n d i e h 0 s e ii t a s ch e ii h a l t e n v e r e i n " ist das Allerneueste. Er hat seinen Sitz in Berlin nnd bezweckt, die Unsitte solcher Herren zu bekämpfen, welche in Gesell schast in protziger Weise die Heinde in den Hosentaschen zu halten belieben. Mit gewinnender Krenndlichkeit treten die Bereinsmitglieder an solche Misse thiüer heran und bitten sie. unter Hin weis ans die unästhetische Art und Weise der von ihnen angenommenen Stellnng, in einen in Wiederholung fälle zu erhöhenden Beitrag von fünf Pfennigen. Bereits im ersten Monat hatte der Berein, welcher sein Hauptquartier in einem Vokal am Tön hoffsplatz hat, eine Kasfenerfolg von 8.75 Mark erzielt. Tie eingehenden Gelder sollen zu ästhetischen Zwecken verwendet werden. Ueber das Baterland des Hering herrsche getheilte Ansich te, doch sind die zuversässigen Antori täten der Meinung, daß dieser Freund des Annen" in den Polarseeit heimisch sein müsse. Alljährlich treten Mhria den dieser Fische einen Zug nach dem Süden an und nachdem sie ?i'orwegen und die Fjorde Hinschwömmen haben, theilen sie sich in zwei große Schwärme, von denen der eine nach dem Baltischen Meer, der andere nach der Nordsee, die holländische Küste entlang und in den englischen Kanal abgeht. Blind am Tage. Ei Pariser Frauenarzt hat seit Kurzem ein 18jäh riges Mädchen in Behandlung, das nur zur Nachtzeit sieht. Die Kranke liest und arbeitet im Dunkeln wie ein gesunder Mensch nur dei Licht, während daS Sonnenlicht ihre Augen so schmerzt,, daß sie des Tags über ihre Lider ge schlössen halte nnd einen dichte Schleier über das Gesicht geworfen halte muß. Den Rekord im Wett sprung hält das Känguruh, eö springt leicht über eine Strecke von 1 bis 11) Metern. Der alö weilest bekannte Sprung eines Pferdes reichte über 37 Fuß englisch, gleich über ll Meter, und ei Mensch kann höchstens die Strecke von Metern frei übersprin gen. D i e Erzfeinde der Fliegen sind die Wespen, die in einem Tage bis zu 1000 Stück der surrenden Iiiselteii todten solle. H7 Grosser "Cl c?y ii 1Q28 O gtirfE?5So HTnscr neuer Lnden, an der Älrclsse, finden die Tarnen iii unscrcm Klciderwaarei, Tepartement eine großen AüSivahl zu den folgende billigen Preisen: 10 Stück Jrish Tairi) Lawus werth 12j lu Tutzend -.'-t gebleichte Gottot i:nb 15c, zu 8i per :d. Huck Handtücher 15c", ' sür 25i' Schöne sranzösiiche Organdie, vih, , 3 Stuck 50zöllige Tischleimn zu 47e werlh 22c 100 Gloria Seidene Regenschirme, I? je. T. Rrdour Kleiderinuster 3,'c j ?oisttle, groß und klein, werth 50e, 100 Stück EhaUies 2c per ?)i zu 25c. 50 Stück 32'Zöllige Pongets 7zc. werth l 20-zöll. Fuille S'lk, werth 1, zu 08c. j2k 20 zvll. Grosgrain Silk, verschiiden: Rovelty Check 50c Farben, zu 75c. ffran'ösische Coists 47c , 10 Stücke Apron Check Ginghams. zu 100 Stück Stickereien 5e,iZe, 10e und! !Ze. 1 1c ! 10 Stücke Doumette Flanell, zu 5e 100 Stück Moire Bänder ö, 7, 8. 10, 15 Stücke Dreös GinghainS, zu 5c. und 1 2 j 0 Diitzend Agate Knöpfe für llc. SO Siück Picot iZdge Bänder aller Schat-1 Gute Kleider.Kniipfc, 3c das Dutzeud. tirungen ' 5 Stücke Bcd Tickinq. zu Oic. Chinas gegenwärtige Zustände. Ein Mitarbeiter der Köln, olksz." i Ehina erzählt, daß der junge Kaiser Knangsi ganz im (Gegensatze z frühe ren Kaisern persönlich in daö Getriebe der TtaalSinaschine eingreife. So sei noch vor Kurzem in dein Rorth Ehina Gerald" ein gewisser Mandarin als Ge fatiMcr sür England bezeichnet worden. AIS Kaiser Kuangsiü, welcher englisch stndirt und sich täglich zur Uebung, wie man sagt, die englische Zeitung vor lesen laßt, ans diese Rotiz stieß, habe er gefragt, wie man dazu koinme, Beamte zu bezeichnen, ohne ihn z fragen. So fort sei der Name dieses Mandarins ge strichen und ein anderer, derjenige des gerade nach E:opa reisenden Herrn Knngdschanjiicn an seine stelle gesetzt worden, solche und noch andere Züge würden Kuangsiü nachgerühmt. Schon allein der Umstand, daß er europäische piachen studire, die ausländischen Ge sandte in Audienz empfange, für sort schrittliche Pläne sich begeistere, sei ei Zeichen, daß der Geist des aiicn Kaisers Kanghi noch nicht ganz von ihm ge wiche sei. Aber Kaiser Kuangsiü 'sei kinderlos. Der Himmel zürnt, sagt man. weil der Kaiscnhron nickt seinen rechtmäßige Inhaber gesunden hat. darum sind jetzt schon zwei Generativ nen kinderlos, darum die beständige Unglücke, welche da.s Reich verwüsten, Ueberschweinniiinge, Heuschrecken, Hnn gerSnoth. Der Himmel zürnt und for dert Rucke ! Tiefer Gedanke sei dem Ehinese sehr geläufig und übe einen solchen Einfluß über sein Denken und Handeln, daß er mehr als einmal der Anstoß geworden, der die Lawine des Umsturzes vom Abhang löste. Das Räuberweseu, die Anfänge einer Em pörnng, entwickele sich immer mehr, und besonders die Mandarine würde von den Räubern anf'S Koni genommen. Man frage sich, warum die Regierung nicht gegen diese gefährlichen Anfänge einschreite. Ja, sie mochte schon, aber gegen eine Bewegung, die vo innen heraus sich immer wieder neu gebäre, seien nur schwer Maßregeln zu treffen. Ter jetzige Präsident von Zandschoiisn, Jüchie. habe während fünf Jahre üUOO Räuber geköpft, gehenkt, gefol tert, so daß selbst dicProvinzialrcgicntng über seine Geschicklichkeit erschrak und ihm daS Handwerk gelegt habe. Das Ergebniß fei. daß jetzt die Räuber zahl reicher und kühner als zuvor feie, daß sie sich am meiste in der Rühe seiner Residenz breit machen und sogar neben daö Plakat, auf welchem er einen Rän berhaiiptmann abgebildet und 1000 Taels für dessen Fang versprochen hatte, eine Karikatur des Präfekten klebten, zugleich Jedem lO.ooo Taels verspre chend, der den Iii mit dem winzigen Zöpflein" sauge! Ans eine Frage deS Berichterstatters, wie am besten dem Räuberwese zu steuern sei. antwortete ihm jüngst ein Kenner der Verhältnisse: Wenn die Mandarjn.e all' ihre Büttel köpften !" Sei ein Mann dem Gericht verfalle, so horche Alles, wer von die sein Manne unter der Folter als Mit schuldiger bezeichnet werde. Seien die Bezeichneten reich, so fänden sie sich mit den Bütteln durch eine Geldsumme ab und erkaufte sich die Ruhe ; feie sie arm, so bleibe nichts übrig als die Flucht, um den Plackereien der Büttel zu entgehen. Räch Schuld oder Richt schuld frage kein Mensch. Da irre nun der arme Baner heiinath- und ruhelos umher ; betteln könne er nicht. Run versetze er seine Rock, kaufe sich fiir die letzten apeken eine Pistole, und der neue Rinaldini sei seikig. Manche brave Menschen seien ans diesem Wege dem Räuberthum verfallen. Dazu käme nun noch daö Sektenwesen. die geheimen Gesellschaften, das Aufväii tuen deö alten Systems gegen die vom Westen kommenden Reneiniigen. Kurz, cs sei Erplosionsstosf genug vorhanden und es bedürfe nur des zündenden Funkens. Anderseits fei aber auch die Regierung viel besser als früher gc rüstet, um eine Aufstand niederzu-schlagen. Verkauf von ?S Abrutkucr des Herrn Ministers Wiener Blätter theilen mit: Seine Lreelleiiz geht im tiefsten Ikogiiito mit feiner Gemahlin gegen nenn Uhr AbendS in die Ausstelliing und fetzt sich zum Pschorrbrän, daS dem Exeellenzherrn und seiner Ehehälfte gar wohl z in im den scheint. Der Minister ist ganz ent zückt von den Schönheiten der Anöslel lnng, soweit sie sich von hier ans über blicken lassen, lacht herzlich über die vorübergehenden, zur Type gewordenen Rachtgigerln und scherzt in gewohnter Liebenswürdigkeit mit der braunen Kell nerin, die das gute Raß freundlich kre denzt. Die Tische werde leer, und nur nebe dem Tische deS ministerlichen Ehepaares sitzt ein älterer Herr mit gut wüthigem Gesichtsausdruck. Auch Ex cellenz beschließt mit seiner Gattin end lich heimzukehren. Er ruft Zahlen I"' aber es bleibt beim guten Willens Excellenz hat nicht einen Kreuzer Klein geld bei sich ; er sieht im Portefeuille nach, aber, o Schrecken I er muß eö, beim Toiillewechsel zu Hause vergesse! haben. Ihre Excellenz sieht die Ber legenheit ihres Eheherrn, sie will ihm zur Hilfe komme ; doch welches Un glück, Excellenz hat ihr letztes Bermö gen für zwei AnSstelluiigsioose auSge geben. Der Minister will soeben lä chelnd bei der schon ungeduldig harren den braunen Schönen um eine Kredit ansuchen, der ihm zweifellos gewährt worden wäre, als plötzlich der Herr am Rebentifch, der die Unterhandlungen der Koalition bemerkt haben mußte, heran tritt, eine Gnldenzettel vor Excellenz hinlegt und seine Karte tthnsS richtiger Retouriiirnng dem Minister übergibt. Excellenz nimmt das Angebot an, will sich vorstellen ; der biedere Retter i der Roth überhebt ihn jedoch der Mühe, i dem er zur Kellnerin bemerkt: Wissen S', Fräul'u, wann unsereiner et zah le kann, nachher iS no net weit g'fehlt, aber wann's dem Herrn net mit die Finanzen z'sammengeht, döS wär kci klaue Malheur!" Die sau federn spielen in China eine große Rolle. Sie verleihen den Personen, die sie tragen, eine be sondere Würde, da diese Federn eines der hervorragendsten Ehrenzeichen sind. Die Erlaubniß, sich eine Psanseder aus den Hut zu stecke, wird als eine der größte Auszeichnungen angesehen, die der kaiserlichen Hnld entspringen. Je der Beamte, der sich selbst achtet und jeder Offizier, der sich für tapfer hätt, gibt sich nicht eher zufrieden, als bis er sich mit einer Pfauenfeder schmücken darf, die als Belohnung für große bür gerliche oder militärische Dienste ver-, liehen wild. Der Orden hat drei Klas sen : Die Feder mit einem einzigen Bii schel a der Spitze, die mit zwei und die mit drei Büscheln. Die letzterwähnte Feder gilt mehr alö der schwarze Adler vrdeii die höchste Stufe des Orden der Ehrenlegion, und nur die Prinzen und die höchsten tartarischen Würden träger dürfen sie trage. Zuletzt wurde, sie dem Vizekönig Vi-Hng Tschaiig verliehe, der als der erste Ehiueje be zeichnet wird, der einen so anßerordent lichen Beweis kaiserlicher Huld erhielt. Die Psanseder wird auf den Amtöhut gesteckt, den sie um 20 oder 25, Eenti meter nveiragen oars. Die ersten Radeln in Eng land. Die ersten Radeln, welche in England zur Verweiidiing gelangten, wurden i Eheapside zur Zeit der Koni gut Maria (geb. 151) von einem anS Spanien ciiigewanderte Reger wncv tigt ; da der Erfinder aber sein Gchcita niß nickt preisgeben wollte, fo es nach seinem Tode verloren, d.S int, Jahre Iöih; unter der Regierung der' Königin Elisabeth ei Deutscher, EliaS Grosse. dic Radelsabrikatio in England wieder einführte, wo sie sich seitdem, zu, einem der bedeutendsten Induslriezweii;:-. ausgebildet hak.