I .5(..f W fcfc.lfcnv krShlunz au dem Leben. Don Jtantab Arühsald. E lebt, um Jahr 188. ich glaube, tx lebt heute noch in der kleinen ladt P. de Departement der kflllchea Po renSen im südliche Frankreich, hart an der spanische Grenze, in wohlhabenoer ausmann, der ein alter Junggeselle und dabei arbeitsam und streng, zwar nicht geizig, aber sehr, sehr sparsam war. Polocarp Fsurmanlelle betrieb den o lonialwaarenhandel en gro und er sorgte tagsüber seine zahlreichen Runden dieleit wie jenseit der Pnrer.Ien mit irastltanischem affee, westindischem Zucker und afrikanischem Pseffer; de , Abend aber spielte er im Bürgerzirkel mit Zlnato! Brouardel, dem Notar. Caflmir Pitr, belle, dem Friedensrichter und Agenor Fortenblague, dem penfio ritten Major, bi 10 Uhr Whist und trank dazu zwei GlaS geeiste Pfeffer. munz-Limonade. Polvcarpe Fourmantelle war da ein zige noch lebende Mitglied einer ehemals zahlreichen Familie, deren Sprossen alle längs! da Zeitliche gesegnet hatten. Eine Tage wurde der fleißige Kauf, mann und eifrige Whijlspieler au seiner Gemüthlichkeit durch einen Brief aufze. schreckt, der also lauiete: .Barcelona, 1L. Juli 183. Mein Herr! Vor sünf Tagen ist in unserer Stadt die Wittme Margaretha Gourmalon ver schieden mit Hinterlassung eine Testa ment, worin sie ihrem unterzeichneten Sachmalter den Auftrag hinterließ, ihr einzige TSchterchen, da heute seinen siebzehnten Geburtstag feiert, der Pflege unv Bormunsjazait des Herrn Poiycarpe Fourmantelle anzuvertrauen, der ein Schwesterfohn ihrer verstorbenen Groß tönte, der seligen Frau Cäcilie Patinot und der einzige noch lebende Verwandte der jugendlichen Waise ist. Indem ich mich beehrt, Sie von dieser letztwilligen Verfügung Ihrer verstorbenen Cousine in Kenntniß zu setzen, bin ich so srei, Ihnen anliegend in beglaubigte Ver zcichniß de von Fräulein Dolore Gour malon hinterlassenen Vermögen zu über reichen, und bitte Sie. nebst Ihren die, bezüglichen Verfügungen auch um An ordnungen betreffs Ueberstedelung de erwähnten Fräulein DoloreS Gourmalon in Ihr geschätztes Hau. Da Fräulein Befindet sich elnftwctten unter meiner .Obhut. Die Kosten belaufen sich bi zum heutigen Tag aus 7S5 Peseta. Genehmigen Sie, mein Herr, den Ausdruck der vollkommensten Hochach tung Ihre ergebensten Diener Sallusto da Concha, off. NotariS. Der sonst so gemessen ruhige Polo carp Fourmantelle konnt wen kernigen Fluch nicht unterdrücken, als er diese SachmalterEpistel laj; auch wollte sein im Kolonialwaarenhandel ermüdete Ge bächtniß sich durchaus nicht der guten Cousine Margarethe Gourmalon erin nern, die im Dränge vervandschaftltcher Gefühle ihr verwaiste Töchterlein seiner oheimlichen Sorgfalt anvertraut hatt. Plötzlich aber schlug er sich auf die neun fach gefaltete Stirn und rief so laut, daß selbst der stille und sanfte KommiS Gabriel Gautier, welcher in dem an Polvcarxe Fourmantelle'S Privat Comp toir anstoßenden Schreibstübchen an der zweiundflebzlgsten Faktura de 17. Juli 183. rechnete, von seinem Sitze auffuhr: CTM Ans Atrif t CTM TtFt yiiuk WVV - vv Muhme Gourmalon! Sterbend noch Henkt sie an mich und vermacht mir ihr FTheuerste, ihr Töchterlein DoloreS I' Welch' seltsamer umitano yaire Po!y arpe Fourmantelle' Gedächtniß aufge, frischt? Da Vcrzeichniß war e, worin seiner Mündel Vermögen spezisizirt war; eS enthielt Zahlen, die einen Harpagon zur Vormundschaft über eine vom tran pvrenäifchen Himmel geschneit Nicht begeistert hätten. So gewaltig waren diese Zahlen, daß er seine Schreibebrill aussetzte r traute seinen Lesebrillen nicht und Ziffer für Ziffer, Buchstab' für Buchstab' das VermögenSverzeichniß und dessen Beglaubigung prüfte. Dann rief er seinen KommiS Gabriel Eautier und sagte zu dem Herbeigeeilten: .Dringende Geschäfte rufen mich heute Abend noch nach Barcelona. Hü ten Sie Comptoir und Hau?, denn ich werde erst übermorgen zurückkehren, um S Uhr geht derElfel bzhnzug, Sie haben . also noch drei Stunden, um Alle? vor subereiten, aZ ich vor meiner Abreise anordnen oder unterschreiben muß. .Sehr wohl, Herr Fourmantelle erwiderte Gabriel und wendete sich zum Gehen. .Halt, Gabriel! noch EinZ! So, gleich nach meiner Abreise begeben Sie sich in den Bürgerzirkel, fragen nach dem Notar Brouardel und sagen ihm, daß ich verreisen mußte und weder heute noch morgen an der Whistpartie theilneh men kann. .Sehr wohl, Herr Fourmantelle. .Laffen Sie sich im Bürgerzirkel Nirgend eine Erfrischung retchen, mein lieber Gabriel und bringen Sie mir die dadurch verursachte Buslage in Rech nuna.' .Danke besten?, Herr Fourmantelle,' gab Gabriel zur Antwort und ging an sein Geschäfte. Polucarpe Fourmantelle kehrte am zweiten Tage nach dieser Unterredung von Barcelona zurück und brachte zum zähneknirschend sich ausdrückenden Er staunen der äußerlich knochigen, innerlich aber weichen alten Haushälterin Leocadie in schmächtig sangt? Mädchen mit. E war nicht schön und nicht häßlich; sein Gestchtchen ist am treffendsten beschrie ben, wenn man' die lebendig gewordene Phrstognomi de kindlichen Ueberrascht Vcr Jahrgang 15. sein nennt. Nur die Augen waren eigenthümlich interessant. Schüchtern und mulhmillig. Herzensgut und Schalkhaftigkeit ausstrahlend, just wie eine Schelmerei, die auf kaum entquölle ner Thräne in frische Leben rollen wollte. Diese siebzehnjährige, in Trauerkleider gehüllte Geschöpf wurde von Polocarpe Fourmantelle den zum Empfange versammelten Hausgenossen mit den Worten vorgestellt: .Mademoiselle Dolore Gourmalon, die einzige Tochter meiner verstorbenen Cousine Madame Margarethe Gurma lon, mein Nicht ud Mündel, wird von heut ab bei un wohnen. Leocadie", fuhr Polycarpe fort, zur Haushälterin gewendet, .führen Sie Mademoiselle Loiore ein (wellen in da blaue kim mer in der ersten Etage. Gch', mein Kind", setzte er hinzu und tätschelte zärtlich die Wangen feiner Nichte, .geh', mit Leocadie, sie wird für Dich sorgen. Mit dem Reichihum de jungen Mit chen schien e nicht seine Richtigkeit zu haben. In dieser Hinsicht zeigte sich Herr Fourmantelle sehr enttäuscht. Man habe sich mit ihm eine Scherz erlaubt, sagte er, da Mädchen sei arm, wie eine Ktrchenmau. Aber er werde sich seiner Verwandtenpflicht, für bi Wais zu sor gen, nicht entziehen. Dolore war sett sechs Monaten lm Hause ihres Oheim und der Liebling sämmtlicher Hausgenossen, von der äußerlich knochigen und innerlich weichen Leocadie herab bi zum alten Kater Rousse. der unter dem Küchenschrank schnurrte, nicht zu vergessen de stillen Gabriel Gautier, ceflen unentwickelte? Empfinden unter den .eigenthümlich interessanten' Augen des jungen Mao chenS zum ersten Bewußtsein der MZnr. lichkeit reifte. Polvcarpe Fourmantelle versorgte nach wie vor tags über seine Kunden mit Kolonialwaaren und spielte avenolrch mit den alten Genossen die herkömmlichen vier Rubber Whist. EineS Abends war er eben rm Be griff, nach dem Bürgerzirkel aufzu brechen, als DoloreS mit den Worten an ihn herantrat: .Onkelchen, ich langweile mtqi" .Oho Mamsell! Du langweilst Dich? Weöhalb? .Onkelchen, weil ich tanzen möchte. .So tanze! .Ja, Onkel, da ist ja das Lang wellige. Ich mag nicht allem tanzen. .Soll ich mit Dir tanzen?' .Nein, Onkel, das wäre auch lang' weilig. Aber auf den Ball deS Bürger Zirkels sollst Du mich führen.' .Aus den Ball veg Burgerzirrei? i Bist Du närrisch, Kleine?' .Nein. Onkelchen! Närrrsch bin ich nicht, aber tanzluftig. Bitte, Onkel chen. sage ja!' Poirzcarpe gourmanteäe aber sagte gar nicht? und ging in den Bürgerzirkel zur täglichen Whistpartie. Dieser Dialog vnederyolte sich, mit einigen unbedeutenden Variationen, am nächsten, am zweit und am drittnächsten Tage, so daß Onkel Polycarpe rst brum mig, dann zornig würd und endlich ja sagte. Der ersehnte Abend war heran gekommen und DoloreS trat am Arme rhreS Oheims in den Ballsaal des Bür gerzirkclS. Wohl wurde das fremde, junge Mädchen vsn den alten und jungen Weibern beiderlei Geschlechts neugierig begafft, aber kein Tänzer führte sie zum Tanz. Onkel Polvcarxe hatte feine Whist- partie ausgesucht und DoloreS, die unter den zahlreichen Ballgaften Sciemand kannte, war vereinsamt aus einer Ruhe ban! sitzen geblieben, unbeachtet von den schmarzbesrackien Stutzern, die rasch ihre Neugierde an ihr befriedigt halten, denn sie war weder schön noch basisch und der Reiz ihrer Augen lag verschleiert unter den gesenkten Wimpern; sie wurde mit leidig belächelt von den bcflitterten SänS chen, die schnatternd im Kreiseltanz wir belten, denn sie war zwar nicht geschmack loS, aber höchst einfach gekleidet und trug eine einzige dunkelrothe Rose in dem braunen, weichen Haar. Da trat Gabriel Gautier iu den Saal und sah, wie DoloreS mit traurigen Blicken den lustigen Tanzenden folgt. Rasch ging er auf sie zu und bat um einen Tanz. Ein Blitz aus ihrem vlötz lich aufleuchtenden Auge traf den schüch lernen, vor ihr stehenden Gabriel, sie nickte leicht und unmuthig mit dem Kopfe und sagte leise: .Ja!' Der glückliche Gabriel aber legre feinen Arm um die schlanke, schwellend Taille der Nichte eine Herrn und flog mrt ihr durch den Saal nach den feuriacn Rythmen von Metra' .Spanischem Walzer'. Und wieder tanzten sie zusammen, erst eine Quadrille, dann eine Polka. Die jungen Herren aber, welche die kleine Do lore so lange sitzen gelassen hatten, ze wahrten plötzlich, daß sie eigentlich ein ganz hübsche und sehr graziöses Mädel et und baten sie, Einer nach dem Andern um einen Tanz, zum großen Aerger der bunlbkflitterten Gänschen. DoloreS aber dankte Allen freundlich und tanzte nur mit Gabriel. Wozu ein Lange und Breites er zäh, Ä Beilage zum Nebraska Staats-Anzelger. len? E war die alte, immer gleiche Ge schichte. Die beide liebte sich und wurden trotz de Sträuben? Onkel Po!y carpe, der sich dem festen Willen seiner Nichte beuge mußte, an einem Sonn abend im nächstfolgenden Monat Mai in deS Erlöserkirche und im Beisein der als Zeugen fungirenden Whistgenossen ehelich getraut. Das HocheitSmal war einfach, woran Niemand Anstoß ahm. weil Do loreS allgemein als arm und abhängig von der Gnade ihres OheimS galt. Am MontagSmorgen, der auf den Hoch zeitStag folgte, um die acht Stunde, nahm Gabriel Abschied von setner jungen Frau. Sie hatten in kleine Wohnung unsern von Fourmantelle HauS be zogen, drei Zimmer nur, kokett, aber ein, fach eingerichtet. So schwer eS ihm ward, sich dem Wonnerausch deS kaum empfundenen Eheglücks zu entwinden, er mußte aufbrechen, um pünktlich auf dem Comptoir zu erscheinen. Der Patron hatte dem neuangeheirathetcn Neffen strengsten anbefohlen, die geschastuchen Pflichten gewissenhaft zu erfüllen. .Mein liebliches Weibchen.' sagte Ga brtel zwischen zwei Küssen, .ob mir auch da Herz scher wird, ich muß dennoch fort. Die Pflicht ruft und ich hab' jetzt für zwei zu arbeiten.' .Aber HerzenSmännchen, bleib' doch hier, wenn S Dir so schwer wird, mich zu verlassen!' .Leicht gesagt, mein Engel, aber Aber xeaii" .Aber, wovon sollen mir leben, wenn ich nicht arbeite?' .Ist'S nur deshalb, mein lieber Ga brtel, dann sei ohne Vorgen' gab Do lore, plötzlich ernsthaft erdend, zur Antwort. .Ich befttze in freie? Wer mögen von mehr alS einer Million; dessen Zinsen werden zu unserem Unter halt genügen. .Träumst Du, Weibchen, oder willst Du mich verspottend' .Weder da? Eine noch daS Andere, mein Liebster. Ich habe da Geheimniß meine Reichthum absichtlich bis nach meiner Heirath bewahrt. Nur Onkel Polvcarpe wußte darum und auch er oer stand zu schweigen.' .Ich kann Dich noch immer nicht ver stehen, DoloreS!' .Und doch ist die ganze Geschichte so einfach. Siehst Du, Gabriel, ich wollte um meiner selbst willen geliebt werden, ich wollte sicher fein, daß mein Mann die kleine DoloreS und nicht Fräulein Gour malonS Geld heiralhen würde. Zürnst Du mir deshalb, Gabriel?' Gabriel vermochte nicht zu sprechen. Aber er küßt herzhast DoloreS' ichwel lenke Lippen und das glückliche, junge luZcibchen fand an dieser Antwort solch Innigen Gefallen, daß die beiden Vcr liebten erst dann in die Wirklichkeit zu rückfchreckten. als die Zimmerlhür in ihren Angeln knarrte und Polvcarxe Fourmantelle mit den Worten'einlrat: .Ich dachte schon, Ihr schliefet noch. Fünfmal hab' ich angeklopft, ohne Ant aort zu erhalten! Wie geht'S, junger Millionär?' Victoria regia. Die Geschichte einer Enttäuschung. Von M. H. Ich war mit mir selbst zusrieden! Vor einem großen Spiegel stehend, betrachtete ich dem Anscheine nach eifrig einige Bilder, doch im Grunde nur meine eigene Person. Ich hatte eben erst mein Sludenteneramen gemacht, und reinem selbstbewußten Wesen nach zu urtheilen, konnte man es mir gleich ansehen. Ich dachte darüber nach, wie ich ach! den Nachmittag todtschlagen könnte. Auf der Straße mich planlos umhcrtreiben wollte ich nicht. Meine Jugendfreundin. Hedwig Be rend, sagte mir neulich st, daß ich sie SZ Mal an einem Nachmittage gegrüßt hätt. Natürlich eine kolossale' Ueber treibungl Plötzlich erinnerte ich mich, daß ge rade heute die berühmte Victoria regia im Botanischen Garten blühte. Eine kleine Tour dorthin war nicht so übel. Man kann ja die Blume besehen, selbst Andere sehen und wiederum gesehen wer den. AlleS dies war nach meinem Ge schmack. Gesagt, gethan. Ich machte mich auf den Weg. Der Botanische Garten war stark ie sucht, Equipagen wechselten mit Drosch, ken ab und ein Strom von Menschen zog ein und aus dem Geasächshause. Alle wollten die seltene Blume demun dein. Eben fuhr ein eleganter Jazdmagen. von zwei feurigen Rossen gezogen, vor dem Garteneingang vor. Im Wagen saßen ein Herr und eine Dame, der Herr fuhr selbst. Er war ein schöne? schlanker viann mit etwa schläfrigen Auge,,, sie eine auffallende Schönheit. Während der Herr im Wagen sitzen blieb, um nach den Pferden zu sehen, stieg die Dame au und vkrabchiede:e sich auf englisch von ihrem Begleiter. Also ein Lord und eigenes Fuhrwerk war mein erster Gedanke. Ich folgt ihr. ikj- j I lr 4y WAT Ja it irrere?' fragt sie, sich nach mir umwendend. Freudig erregt öffnete ich ihr die Thür und bat sie. hinein zu gehe, ebenfalls auf englisch. , Sie dankte mit einem bezauierr-.den Lächeln. So stand ich denn dicht neben ihr, am Rand drs Bassin. Eine große Palm streckte schützend ihre Zweigt über unsere Köpfe, rings um uns her schlangen sich erotische Pflanzen und zu unleren Fünea schaukelte das Miesen gewäch? der Victoria regia ihre Blät ter, mährend die halb geschlossene, weiße Blume auf dem Wasser zu schlummern schien. Doch ich hatte wenig Augen für die Herrlichkeit der Victoria regia und be wunderte nur die holde Blume neben mir. Auch sie war ein Victoria regia und an berauschender chönheu der kö viglichen Pflanze gleich. .Verv deautikul,' sagte Molady. .Very beauiiful, war auch meine sreulidliche Antwort. Ich hatte wirklich nie gedacht, so sprach kundig zu sein. Allerdings hatte ich englisch in der Schule gelesen aber noch nie gewagt, eS zu sprechen, und nun ging eS so herrlich! Meine Wangen glühten, und daö Blut kochte in meinen Adern; eS war aber auch schrecklich warm im Treibhause. fast ein tropische Hitze, und darin wächst ja auch AlleS so viel schneller. In der heißen Zone reift di Frucht an rinem Sommkrtage. War eS wunderbar, wenn meines Herzens Liebe bei solcher Tem peratur schnell emporschoß? Die unbe kannte Schön wandte sich zum Gehen. .Erlauben Sie, Mylatv, daß ich Sie zum Wagen geleite?' fragt ich zögernd. .O nein, um deS Himmel? willen nicht. Mein Mann ist so entsetzlich eifersüchtig und würde Sie gleich er schießen. .Ist er denn Schütze?' fragte ich lächelnd. .Ein ausgezeichneter; er würd! ine Fliege von ihrer Stirn schichen, ohne Sie zu verletzen, wenn Sie sich ruhig hielten.' Zur Erprobung dieses Talente? ver spürte ich nun keine Luft. Ich war aber auch nicht sehr begierig, des Lords Be kanntschaft zu machen. .Farewell Sir, klang eö mild von ihren Lippen. Noch einen Blick der schönen Augen und meine Victoria regia war verschwunden. Alles erschien mir wie ein Traum. Ich sah mich um und merkte nun erst, daß di Meisten gegangen waren und daß ich mich allein befand. An der anderen Seite de? Bassin? stand meine Jugend freundin Hedwig und betrachtete mich mit vorwurfsvollem Blick. Sie war ein frische?, hübsche? Mäd chen mit langen braunen Zöpfen und erst 17 Jahr alt. Wir waren Landsleute au? derselben Stadt. Hedwig und ich spielten als Kinder viel zusammen. Ich hatte Hedwig auch gewiß ganz lieb, doch in diesem Augenblick verachtete ich mich fast selbst wegen meiner kindlichen Nei gung. Wie war e? denn nur möglich, aa der kleinen anspruchslosen Wiesen blume Gefallen zu finden, da mich der Duft der tropischen Pflanze berauschte? .Wer war denn die elegante Dame, mit der Du Dich so eifrig unterhieltest?' fragte mich Hedwig. .? war eine nglisch Dam! .Ach, wie interessant! Hedwig sah mich lächelnd an, ich war zerstreut und stillschweigend gingen wir zusammen nach der Sradl zurück. .Grüße Deine Lady,' sagte Hedwig spöttisch, al wir un? trennten. Ich würdigte sie keines Blickes und ging in'? Haus. In der Nacht hatte ich böse Träume. Mir schien e. als schwämme ich selbst im großen Bassin und der Loro benutzte meinen Kopf al? Zielscheibe, auf die er lustig schoß. ES war schon voller Tag, als ich er wachte. Geschwind kleidete ich mich an und macht einen Spaziergang um die Promenade, um im frischen Winde meine brennende Stirn zu kühlen. Aber war es denn nur möglich? Ja Irklich, meine Victoria regia kam langsamen Schrittes v.ir allein tau gegen. Ein schwarzes eibenileio neuester Mode umschloß ihr prachtvoll Gestalt. Ve war schöner, IS tl Schon von Weitem lächelte sie, be grüßte mich als guten Bekannten und bald schon saßen wir nebeneinander auf einer Bank. Ich erklärte ihr. wie unbeschreiblich glücklich mich dieses unerwartete Zussm mentreffen machte und schloß damit, daß ich sterblich in sie verliebt sei. Sie sollte meine Bealrice, meine Laura, mein Ideal sein, weiter wollt ich ja nichts. In meinem Herzen wollte ich in Creib- hau bauen von Gold und Kristall, meine Liebe sollt die Sonne sein, die S erwärmte und in einem Aasftn voll meiner Thränen, sollte sie blühen, sie, meine Victoria regia! Nun hatt ich meiv Bestimmung entdeckt. Durch sie U II d "T Jvl A jfl 11 II UUUVMsi. No. 5. hatte ich mich selbst erkannt. Dichter wollte ich werden und sie verherrlichen in Romanzen und Sonetten, so schwärmte ich denn weiter für mein Ideal l Sie hört mich geduldig an, doch be trachtete sie mich lächelnd von der Seite. Ich weiß nicht, ob sie mich eigentlich ver stand, jedenfalls mischte ich in Menge deutscher Worte in mein Englisch. Doch den Sinn begriff sie, und diese war für mich die Hauptsache. .Sie find in große Kind,' sagte sie, indem sie mir inen leichten Schlag mit ihrem abgezogenen Handschuh gab. Ich ergriff die weiße, wohlgeformte Hand, an der Juwelen funkelten und be deckte sie mit feurigen Küssen. Sie erhob sich. .Ich muß jetzt gehen. Wenn nun Jemand un gesehen hätte, wa würde man denken?' .Soll ich Sie denn nie wieder sehen?' stammelte ich. .Vielleicht, kommen Sie nach dem Tivoli heute Abend. Sie verließ mich eiligst. Noch ein Lächeln der rothen Lippen, ein letzter Blick ihrer dunkeln Augen und sie war verschwunden. Zu Hause fand ich in Karte vor vom Kaufmann Berind. Er war zur Stadt gekommen, seine Tochter zu besuchen, brachte Grüße mit vom Elternhaus und lud mich in, mit ihm und seiner Tochter im Hotel zu essen und Abend da Ver giiügung? Etablissement Tivoli zu iv suchen. Die Einladung war sehr willkommen, ich nahm sie an, fand ich dabei doch Ge legenheit, meine Angebetete einige Augen blick ungestört zu sprechen. Beim Mittagessen war ich in bester Laune und Hedwig war ebenfalls heiter. Sie ahnt nicht, daß bereits ein Ander den Platz in meinem Herzen eingenom men hatte. Als wir im Tivoli ankamen, suchten meine Augen vergeblich nach der schönen Unbekannten. Nirgends war sie zu er blicken. Zerstreut folgte ich der Vorftel lung einer Spezialikötenbühne. Herr Berend bestellte Champagner. Ich stürzte einige Gläser hinunter, Hedwig beobach tete mich mit unruhigen Blicken. Der erste Theil des Programms war zu Ende. Der Vorhang ging zum zweiten Mal in die Höhe, eS sollte das Auftreten des weltberühmten Schützenkönigs mit seiner Frau folgen. Die Bühne stellte einen Platz im Walde vor und na3' sah ich war e ein Spiel meiner aufgeregten Phantasie? Ach nein, eS ist die schreckliche Wirklichkeit! Herein trat der Mvlord in amerikani scher Jägertracht, die Büchse üb der Schulter, und ihm auf dem Fuß folgt, Victoria regia meine tropische Blume, jetzt völlig erblüht, befreit von ctvilistrender Kleidung, in einem phan tastischen Trikotanzug. Sie lächelte nach allen Seiten, grüßte anmuthSooll, rgrisi ine kleine, Salonbüchse und schoß mit Sicherheit nach einer Ziel scheide. Ich saß wie versteinert da. Dann sah ich, wie Mylord und My lady Beweise von großer Geschicklichkeit gaben. Ich sah, wie meine Angebetete sich zum Schluß an die Wand stellte, und ihr Mann, einen auf ihren Kopf ge, legten Apfel mit kalter Sicherheit durch, schoß. Rauschender Beifall ertönte im Publi kum und immer wieder mußte da Paar sich zeigen. Mvlado dankte lächelnd. Dann war sie verschwunden und der Vor hing gefallen. Da saß ich nun, schmerzhaft berührt, als hätte jede ihrer Kugeln mein arme Herz getroffen. Sie, meine Herzens köntgin, entpuppte sich al eine Schützen königin, und ihr holdes Lächeln, das mich so glücklich gemacht, schenkte sie öffentlich Jedem, der das Eintrittsbillet zu ihren Vorstellungen bezahlt hatte. Ich fühlte mich wie zerschmettert. Eine weiche Hand legt sich auf mkinen Arm und ein Paar freundliche Augen sahe mich mitleidig an. .Bist Du krank?' fragte Hedwig, .Du bist ja so bleich?' .Nein, ich war krank, doch nun ist eS vorüber.' .Vielleicht macht Dich das viele Schießen nervös?' .O nein, im Gegentheil, die Vorftel lang war mir sehr gut und heilsam.' Wir gingen nun in den Garten. Der Vater hatte einen Freund getroffen und Hedwig und ich gingen allein. Ich er i rmre mich nicht genau, was Hedwig und ich gingen allein. Ich erinnere mich nicht genau, was Hedwig und ich Alles be sprachen, doch als wir uns von einander verabschiedeten, drück: ich ihre Hand länger alS nö'hig. Jetzt, wo sie meine liebe kleine Frau ist, haben wir oft über mein Abenteuer gelacht. Vovinso ßrnsoe's ßikand. ES ist nicht allgemein bekannt, daß Juan Fernande; das Eiland, auf dem Älerander Sclkirk, der Robinson Crusoe der berühmten Erzählung, mehrere Jahre aerlebte-jetzt ständig bewohnt ist. Zwei von verschiedenen Küstenpunkteu auS gehend Thäler vereinigen sich daselbst nicht wkit landeinwärts und bi erbebt sich ein Dörfchen mit kleinen Hütte.' die um ein einstöckige?, von einer Veranda umgebene Gebäude erstreut lieoe. 3 diesem Haus lebt der Mann, der die Insel von der chilenischen Regierung ge pachtet hat, und da Dorf bevölkern wenige deutsche und chilenische Familie. Die kleine nfledlung heißt Sa Juan Butista. und der krateräbnlicb See arm, an dem sie liegt uvd Alexander Selkirk da rettende Land erreichte, kd Cumberland Ba genannt. Di jähr iich Pacht sur vi jni Betragt 4000 Mark und wird in gedörrtem Fisch ni richtet. Der ssana und da Trockne verschiedener Fische, die Aufzucht on Rindern und der Anbau einiger Nah rungSpftanzen beschäftigen hinreichend die ufrieden lebenden Kolonisten, di den größten Theil ihre Einkommen au vem Berraus von Bley und Begetabilien an oorübersahrevde Schiffe gewinnen, öier aiebt auch ein Art wilder stand in großer Menge, und dies sind auS Ichlieviich aus öte ovden angewiesen von denen sie sich nähren. Ei sollt di entarteten Nachkommen der von Epa niern einst zurückgelassenen Hund sein. Hinter der kleinen Ansiedlung befindet ich tn ver ersten sicheren Felswand eine Reibe von merkwürdigen, in Sandstein ausgebrochenen Höhlen. Ein jetzt unbc nutzt Pfad leitet dahin, und nach kur zem ietkern gelangt man zu den düstern Eingängen der Höhlen , Vor 40 Jahren glaubte die chilenische Reaieruna kick der onurtheilten Verbrecher am besten da vurch entledigen zu können, daß fle dies nach Juan Fernande; deporttrte. Hin muR'en gch die Sirästinae unter der Aussicht chilenischer Soldaten Wohn räume in der Sandfteinwand selbst auZ höhlen. Im Jahr 1884 wurde di Ver brecherkoloni jedoch aufgehoben und die Felsenmohnungen verfielen allmählich. Die schmale Erhöhung, von der Aleran der Selkirk nach Rettung ausschaute heißt jetzt ,Dn Sattel', weil sich auf jedem Ende derselbe in Steinhügel wi ein Sattelknops erhebt. An einem der selben befindet sich jetzt eine groß Tafel mit Inschrift zur Erinnerung an Aleran, der Selkirk'S langen, einsamen Aufent halt hikrfelbst. Sie würd im Jahre. 1887 von den Offizieren des britische Schisses .Topa' gestiftet. ?as Klavier der Königin Marie An toinette. Am 20. August 1892 nahm ein Kano vier der Nationalgard mit zahlreichen Gefährten von dem Schloß dn Tuilerten Besitz. Er gelangte in den Muflksaal sah daselbst eine Schaar roher Gesellen eifrig bemüht, den Flügel der Königin, der auS Ebenholz mit Perlmutter eing legt war, in den Garten hinunterzumer fen. Bereits war es ihnen gelungen, daS Instrument von dem Untergestell zu heben, und zwanzig Kerle hoben eS auf das Fenster; sie brauchten eS nur loSzu lassen, und e siel hinunter und wäre tn taufend Stücke zersprungen. Der Kano nier hatte nur noch Zeit, .Haltet ein! zu rufen, aber die jubelnde Schaar hörte nicht auf ihn und bestand auf ihrem van dalischen Recht. Da kam dem Bürgersoldaten eine glückliche Idee. .Wa wollt ihr von diesem unschuldigen Instrument? Es har monirt ja mit euch. Stellt den Kasten nur wieder zurück, ihr werdet hören, wa er zu euch spricht!' Die Leute folgten und nun spielte der Kanonin auf dem, königlichen Instrument die Marseillaise, di Carmagnol, .ca ira', und di nt zückte Schaar sang und tanzte dazu. Be , sonders die Frauen waren ganz begeistert, daß ein Instrument, auf dem die Kö nigin so oft mit fttnkn Händen spielte und zart Stimme sang, nunmehr nach ihrer Pfeife mustcirte. DaS Slavin war aber gerettet; ein Instrument, da solch begeisternde Lied miedergab, durfte nicht zerstört werden fle brachten nun dem Flügel Huldigun gen dar, und e gelang dem Kanonier, di Eindringlinge au dem Musikzimmn zu vertreiben. Später wurde da so gerettete Elaoier von dem ehemaligen Elaoierstimmer der Königin, dem Hauptmana Doubiel, bei der Versteigerung des Mobiliars der KS nigin Hottense erstanden; derselbe behielt e? bis an sein Lebensende, dann gelangte e? in Prioatbesitz. Naive Frage. Bertha (vor der Verlobung, zu ihr oerheiratheten Freundin): .Sag' mir, Elise, wenn mich mein Bräutigam um den ersten Kuß bittet, wie viele soll ich ihm dann geben?' wunderbar. Dame (zu einem Bankier): .Man spricht dvon, daß Sie sehr reich seien! Bankier : .Na, eine Million werde ich haben!' Studiosus : .Was? So kurz vor'm Ersten noch?' Ans der Kaserne. Sergeant: .Sie Esel. Sie Schaf, köpf, Sie Heuochs... Sie... Sie... Ja, wenn man Ihnen die Leviten lieft, merkt man erst, wie arm unsere Sprach' ,nr Unteroffizier : ... .Werdet Ihr heut zutage in einer Schlacht verwundet, f wird die Wunde luftdicht verschlösse, und in drei Tagen seid Ihr geheilt. Diese Erfindung habt Ihr dem berührn ten Avton Septisch zu verdanke! Säße Erinnerung. , . ..Seit ich Sie zuletzt gesehen, ha ben Sie aber alle Haare verloren!' .Ach ja d a m a l . . die s ch ö n e Zeit! Da gingen mir noch Haare, au!'