3m Nichtrauchercsupe. Ei x c i f c tTTTTi fe. I P Der Zu, Mit, in lebhaft! Durch einander von tpJiiiägtrn, Abreisenden und nfomjitnben, Ab,chiednehen und rrvfm ,,22,. gin jung Mann, die C'garettc in der Hand, ist den im egvin, " couv, ,u ftetgen, da begegnet sein Blick 0 n ar kl einem aUerllevnen ugenxi. Ain-iA aul dem Nebencoup hervorlugt Soll er auf da Rauchen verzichten und dort Platz nehmen? .Einsteigen, mein Herr, der Zug geht il KrZnt der Schaffner. Fritz Boltzen tritt zurück, in der Ich sie Minute schließt sich die Thür hinter ihm. Die junge Dame ist alleinige In f affin de, Coupe; sie steht einen Moment zu ihm aus und zieht ihren kleinen Fug ein wenig zuiLil. , grttz nimmt da! al stumme Zlufforde rung und setzt sich ihr gegenüber. Er ist. wie gesagt, noch ein lunger Mann mit empfänglichem Herzen und ausgeprägtem SltSnheitiflnn. Die junze Dame verliest sich wieder in ihre Lektüre. Auch Fritz holt seine Zeitung hervor, i 1 ober ivobl bedacht, dieselbe während de Lesen, so zu halten, daß er immer ein Auge aus sein hübsche Gegenüber hat. Sie endet ein Blatt um; dabei schaut sie aus und begegnet seinem Blick. Er glaubt, et leise Lächeln unter ihren gesenkten Lidern zu gemahren. Sie ist entschieden hübsch, mit dem kastanienbraunen Haar, da in zierlichen Löckchen auf der weißen Stirn liegt, dem kleinen Mund, den lebhafte Augen und der schlanken, graziös Gestalt, in der eine gewisse Vornehmheit liegt, die sie offenbar älter erscheinen ließ, al sie ver muthlich ist. Man mochte sie vier, bi fünfundzwanzig Jahr alt schätzen. Nach einer kleinen Weile läßt Fritz sich nicht mehr daran genügen, sie nur anzusehen. Er wollte sich auch mit ihr unterhallen; und einen sehr alltäglichen Anknüpfungspunkt wählend, meint er: .Sie erlauben, daß ich ein Fenster öffne?' Statt aller Antwort sieht sie nur ttchklnd zu ihm auf. Etwa betroffen wiederholt er feine Frage. , Da, wie Sie sehen, beide Fenster be reit offen sind lacht jetzt die junge Dame, .soll Ihre Frage doch wohl so viel heißen, al .Wollen wir nicht ein wenig mit einander plaudern?" Nun mir ist'S recht,' seht sie munter hinzu und legt ihr Buch bei Seit. Sie lehnt sich in die Polster zurück und läßt die Hände in den Schooß sinken. .Ich ftnde e überhaurt thöricht hebt sie nach kurzer Pause wieder an .wenn sich zwei Menschen stundenlang gegen über sitzen, ohne ein Wort zu wechseln, nur, weil sie bisher einander fremd waren,' Alebald sind sie in lebhafter Unter Haltung. Bolye fühlt sich von dem lebhaften Interesse, da eine hübsche junge Dame für ihn nimmt, so geschmeichelt, daß er ihr in der nächsten halben Stunde aller Hand von sich erzählt: woher er ist, wo seine Eltein leben, welche Stellung er geschäftlich einnimmt, und daß er sich jetzt einen achttägigen Urlaub genommen fiat, um in L . . . . einen Freund zu be uchen, der kürzlich geheiralhet hat, und wie er sich in einer gewissen Ausregung befinde, ob er vor dessen junger Frau, die er noch nicht kenne, wohl Gnade finden werde. Alöbald find die beiden Reisenden einig miteinander, daß es doch jammer schade sei, wenn sie sich nicht wiedersehen sollten. Manon Bechtold, wie sie sich Boltzen genannt, hat nur ganz vorüber gehend in L.... zu thun; nach einer wichtigen Besorgung will sie in einem Restaurant etwa essen, und mit dem Nachtzug Weiterreisen. Was ist natürlicher, als daß Boltzen sich im Restaurant ein Rendezvous mit ihr giebt? Der Zug säh:t langsam in L . . . . ein. Mon guckt forschend aus dem Coupe fenster. Plötzlich zieht sie ihr hübsche Köpfchen haftig zurück. .0, da ist Jemand, von dem ich nicht geizen werden möchte! stricht sie, .wenn Sie sich meiner schweren Hand lasche ei baimen und dieselbe an sich neh men wollen, bi wir un heute Abend wiedersehin, wäre ich Ihnen sehr dank bar.' Noch ein berzlicher Händedruck, ein freundliches Lächeln au ihren Schelmen äugen und die allerliebste kleine Manon ist feinen Blicken entschwunden. Er greift nach ihrer Tasche, da fällt sein Auge auf eine kleine Mesfingplatte. .Ah, dacht ich' doch!' kommt e unwill kürlich von seinen Lippen, .sie hat mir einen falschen Namen angegeben! aber wie .Ella Rettwitz .Willkommen, Boltzen, herzlich will komme!' erklingt eine wohlbekannte Stimme an sein Ohr. Er endet den Kopf und steht sich sei nem Freunde gegenüber. .Haft Du meine Frau nicht gesehen?' fährt dieser fort, .ich erwarte sie mit demselben Zuge?' .Deine.... Deine Frau?' stottert Boltzen, von der soeben gemachten Ent deckung auf unangenehmste berührt, .n.... nein, ich ... . ich habe sie nicht gesehen; Du vergißt, daß ich sie ja noch gar nicht kenne.' .Ganz recht,' nickt Martin. Er sieht sich vergeblich nach ihr um. .Sie scheint erst mit dem nächsten Zug zu kommen,' fuhr er fort. .Sie war auf mehrere Tage zu Besuch bei ihrer Mutter,' setzt er erklärend hinzu. Nur mit MZhe bewah'.t Leltzen seine äußere Ruhe. Wie fatal, der Frau seine besten Freunde wenn gleich unafsentlich so den Hos gemacht zu haben! eyl yklßl c vor Item, sich von Martin freimachen und mit seiner Frau in Klart rammen, .Wenn Du Deine Frau seit mehreren lagen vicht gesehen bist.' bebt er elw verlegen an, .wird e Dir nicht unlieb sei, sie in der ersten Stund ihrer Rück, kehr für Dich allein zu habe. Ich hab ein geschäftliche Angelegenheit zu er ledigen, die ich gern schnell abgethan hätte, um fünf Uhr erde ich bei Dir sein. .Ganz wie Du willst, lieber Fritz.' .Gott fei Dank, er hat ihr Reise tasche nicht bemerkt!' Boltzen athmet erleichtert auf, steigt in eine Droschke und fährt daoon. .Dieser Thorheit muß ich schlunigst ein End machen. Armer Martin, ich hätt Dir ine bessere Wahl gewünscht, Na, wenn ich einmal heirathe " Sein schön Mitreisende läßt nicht lange auf sich werten. .Sie haben doch eine Tasche nicht vergessen?' .O nein, hier ist sie, ich habe auch den Nimen daraus gelesen.' .Ah.' lacht sie. so haben Sie nt deckt, daß ich Ihnen nicht die Wahrheit agte!' Sie begaben sich in den Speisesaal und nahmen an einem kleinen Ecktische Platz. .Wir spielen kein ehrliche Spiel mit Martin.' hebt Boltzen an. .Sie wissen, daß ich mich für mehrere Tage al Gast in Ihrem Hause angemeloel habe?' .Wirklich?' .Jedenfalls kam mein Brief. der Mar tin meine heutige Ankunft mittheilte, erst nach Ihrer Abreise hier an ich sprach Martin auf dem Bahnhof r rwartet Sie.' .Sie sagten ihm doch nicht, daß wir zusammen gereist sind?' fragt sie in ficht, lichem Schrecken. .Dessen hütete ich mich wohl.' .Welche Beruhigung für mich. Ich mär außer mir gewesen, wenn r mich gesehen hätte!' .Darum ist immerhin nicht minder unrecht....' .Gegen wen?' fällt sie ihm in' Wort. Gegen Ihren Gatten und meine besten Freund.' Sie erwidert nicht. Eine Weil sitzen fi schweigend inan der gegenüber. Wa haben wir im Grund Unrechte? gethan?' hebt sie nach einer kleinen Weil achseljäckcnd wieder an, .r wird ja auch nie etwa davon rfahren.' .Nein, erfahten wird r nie,' wie, derholt Boltzen und trommelt unbehaglich mit den Fingern auf dem Tisch, .das ändert aber nicht an der Sache selbst. Jedenfalls müssen mir jede Erinnerung an den heutigen Tag möglichst zu ver gessen suchen. In Zukunft müssen wir einander begegnen, al halten wir un noch n gesehen. Ziemlich einsilbig beenden sie ihr Mahl. Boltzen athmet erleichtert auf, als er den Kelln rufen uns dezayien kann. .Sie begeben sich jetzt direkt nach Haufe?' fragt er dann. .Gewiß.' .Wir dürfen aber nicht zusammen gehen.' .Ist e Ihnen recht so fahre ich vor aus.' Er ruft eine Droschke heran, ist ihr beim Einsteigen behilflich und giebt dem Kutscher ihre Adresse. Sie winkt ihm freundlich zu, und der Wagen setzt sich in Bewegung. Boltzen machte sich mit einer lei ge murmelten Verwünschung zu Fuß auf den Weg. Endlich langt er bei seinem greunb an. erfetve rommi tnrn im Hausflur entgegen. .Rh, vlfl u envuch ea, alter greunv; tritt näher, meine Frau wird sogleich hier fein: sie kam richtig erst mit dem nächsten Zuge. ah. da ist sie!' Die .hure geht aus. n yorynem Unbehagen endet Boltzen sich der Ein, tretenden zu. .Hier, liebe Elsa, stelle ich Dir mei. r.en alte Freund Boltzen vor. Aber was hast Du,' sährt er zu diesem gewendet lachend fort, .Du schaust ja drein, als sähst Du einen Geist vor Dir?' .Mem myter larug maai l oe troffen,' spricht Frau Rettwitz, .Ver zeihung' und sie reicht ihm herzlich die Hand, .aber ich habe soeben eine sehr un, angenehme Entdeckung gemacht mir ist während der Fahrt meine Reisetasche ab, Handen gekommen " .Ihre Reisetasche?' stößt Boltzen her vor und schaut in größter Verwirrung in daS ihm völlig fremde Gesicht, .sie trägt ein kleine Messingplatte mit Ihrem Na men?' .Ganz richt, Sie fanden sie?' .Ja das heißt ich ich gab sie - ,O, sagen Sie, wem?' .Ja, wenn ich da wüßte! eine Dame im Coup gab sie mir und. ... ' E wird an der Thüre geklopft. ' Das Mädchen tritt mit der verlorenen Tafch in. .Ein Junge bracht sie,' berichtet sie, .ein Dame habe ihm ein Mark gegeben mit der Weisung die Reise, tasche hier abzuliefern.' Lebhaft greift Frau Rettwitz nach der Tasche und öffnet sie. Aber o weh l der Brillantschmuck ist daraus verschwunden, an seiner Statt zieht sie inen Brief her, vor. .Er ist an Sie adrksstrt,' spricht si und reicht ihn Boltzen. Derselbe lieft: .Werlher greunv! lau. send Dank für Ihre Hilfe, ohn welch eS mir schwerlich gelungen wäre, die Tasche in Sicherheit zu bringen. Unter den obwaltenden Umständen wird Ihnen wenig an einem Wiedersehen gelegen sein, doch sollt der Zufall uv j wieder zu, sammenführen, so gedenken Sie Ihre ausdrücklichen Wunsche, daß wir als daa einauder begegnen, sl hätten wir un nie zuvor gesehen. Inzwischen hegen Sie keinen Groll gegen Manon Bechtold.' Ein unschuldiges Gpfer. iasfische riminalgischichle.) Nikolai Bobro war ein russischer Edelmann und Besitzer eine prächtigen, ohlbewirthschftetea Gute im Nowgo rodschen Gouvernement. Dort führte er mit lemer sattln i, e, geo. on Lllberg, da Muster eine wahrhaft idealen Eheleben. Ihr inzige Kind, der im Jahre 1858 geborene Sohn Alexander, war in Petersburg erzogen worden und studlrte nun bort die Mathe matik. Er war der Fleißigsten einer und seinem Fach mit Leib und Seele erge den. Schon seit einigen Wochen war er, früher als die Anderen, mit seinen Prü fuiigSarbeiken beschäftigt; kaum, baß er sich täglich eme tunre frei Zeit gönnte, um einen kurzen Spaziergang zu machen. Das war zu Ende des Jahres 1880. An einem ausnahmsweise schönen De zembertaae, der die Petersburger aus ihren Häusern gelockt hatte, entfaltete sich, wie immer an solchen Tagen, auf dem NewaOäai reges Leben. Auch Alexander Bobro war der dumpfen Slubtnlust entflohen, um ein Stündchen in der kalten, aber klaren und schönen Wlnterlust zu genießen. Er stand jetzt ebenfalls an dem Ge länder des Oaais und beobachtete schon seit einigen Minuten ein inngeS Mad chen, da in graziösen Windungen auf dem Eise dahin glitt. Bald nach der Mitte zu in der Menge verschwindend, bald darauf in nächster Nähe wieder auf tauchend, schien sie auf dem Eise dahin zuschweben. Alexander verlor die Ge ftalt nicht au den Augen. Dicht hinter der schonen Unbekannten bemerkt Alex ander erst jetzt zwei junge, ihm etwa gleichaltrige Herren von wenig etnneh mendem Aeußeren, die die Schöne äugen scheinlich verfolgten und belästigten Dies ließ sich an einer Ouaitreppe von tnkm Ausseher die Schlittschuhe ab schnallen und wollt das Ei verlassen. Flug hatten auch die geckenhaften Bertreter der Petersburger .jeunesse doree", den Rückzug des Mädchen be. merkend, abgeschnallt und waren ihr hart auf den Fersen, al sie nun die Treppe zum Quai hinaufstieg. . Alexander, seinem Elut eine Cigarett entnehmend, beschloß, der jungen Dame zu Hilfe zu kommen. Diese war in dem Augenblick gerad neben ihm, a;8 er, laut genug, fo daß di Unbekannte e noch hören mußte, die beiden Verfolger mit der hier so sutagltchen und das Straßen leben Petersburg'S charakterisirenden Bitte: .Poswolt sakuritl' (d. h. ich bitte höflichst um Feuer) aushielt, und zwar durch gekünstelte Ungeschicktheit lange genug, um dem Mädchen Zeit zu gewinnen, sich in der Masse der Spazier gänger den Blicken der Verfolger zu ent ziehen. Alexander klein Lift war ge gluckt; er hörte noch inen halbunter drückten Fluch des Einen, al dieser ver geben nach der gemeinsamen Beute späht. Voll befriedigt von seiner HandlungS weise, ging Alexander nun in seine Woh nung. Am folgenden Tage sah Alexander die junge Dame wieder, die ihm einen dank baren Blick zuwarf. Einer plötzlichen Eingebung folgend, zog Alexander höflich grüßend den Hut und stellte sich der Schönen vor. St hieß Olga Jwanowna Maliaew und war die einzige Tochter eines Gene ral a. D., der in der .Großen MorS kaja' ein elegantes Haus bewohnte und in der Petersburger Gesellschaft allge mein beliebt und geachtet war. Alexander und Olga traten sich von nun an alle Tage und waren gar schnell gute Freunde geworden. Bald hatte sich auch eme Gelegenheit gefunden, Al, runder in daS HauS des alten Miljaew einzuführen. Dieser, ein biederer und liebenswürdiger Herr, der mit zärtlicher Lieb an seinem einzigen Kinde hing, fand an dem jungen Sascha, wie Olga ihn nun nannte, großen sefal len, und das jugendliche Paar hatte die besten und günstigsten Aussichten, bald ein fröhliche Verlobung zu feiern. Nun verkehrte in Miljaew'ö Haufe unter Anderen auch ein gewisser Antonowilsch Dobrin, der sich für einen Rentier au? gab. in Wirklichkeit aber Mitglied der Petersburger Geheimpolizei war, und zwar in den betreffenden Kreisen ein ge fürchtete und berücksichtigte. Dieser Dobrin hatte e verstanden, sich des groß ten Vertrauen de alten Generals jaew zu versichern, und als er eines TageS bei diesem um Olgas Hand warb, konnte der Alte ihm keine abschlägige Antwort ertheilen. Nicht er sei dabei die Hauptperson, hatte Miljaew geant wartet, sondern seine Tochter. Diese solle Dobrin nur befragen, sie werd in dieser Hinsicht von ihrem Vater keines weg beeinflußt. Dobrin' Antrag verunglückte; er würd von Olga rundweg abgewiesen. Al bald darnach, die Verlobung Alennder Bobrow'S, dessen Eltern hoch erfreut zu dieser Feier nach Petersburg geeilt waren, mit Olga Miljaew bekannt würd, kannte die Wuth Dobrin' keine Grenzen. Die Hochzeit wurde für den April 1881 (des kommenden Jahres) festgesetzt, wo Alexander seine Studien zu beenden hoffte. E sollte jedoch ander komme. Die Rachsucht Dobrin', de ver, schmähten Liebhaber, sollte dem jungen Brautpaar verhängnißooll werden. DI furchtbaren Ereigniss de Peter bürge? 15. Mär, 1881 schrecken auch Alexander Bobrom von seiner Disser, tation. ai der r jktzt angestch! der bald bessrstedknbkn mit viaa ski: jaem mit verdoppeltem Eifer arbeitete, auf. Al er die Kund on der Ermor dung de Zaren vernommen, verließ er seine Wohnung und Ich ton sich dem unge, Heuren Menschenstrome an. der sich der Unglücksstelle zumä'zte. Diese ar von Polizisten in weitem Umkreis besetzt. Doch auch au der Fern konnte Aleran der die argen Verwüstungen, die di un seligen Bomben angerichtet hatten, deut lich bemerken und betrachten. In seiner Nähe gewahrte er jetzt Dobrin. und wurde auch von diese bemerkt. Nicht im ge ringften beunruhigt, trat Alexander dann den Heimweg an. Aber er traf in seiner Wohnung nicht in. Nicht am Tag de unseligen tten tatS, auch nicht an einem der nächsten Tage. Alexander Bobcom ar und blieb spurlos verschwunden. Alle Nachforschungen nach ihm, die bald mit allen zu Gclo! stehenden Mitteln angestellt wurden, blieben er solgloS. Nur Einer hätte Auskunft geben kön r.en das war Dobrin. Der wußte den Aufenthalt de jungen Bobrom er hatte diesen nur zu gut geborgen. Schuldige und Unschuldige waren an lenem 13. März in Massen verhastet wor den. Und so hatte denn auch ein einiger Wink Dobrin', de gesüichteten Mit gltede der Geheimpolizei, genügt, um den unschuldigen Alexander, den dreiund zwanzigjährigen, hoffnungsvollen Sohn braver und geachteter Eltern, für unbe stimmte Zeit in einen der elendsten Kerker der Peter-Festung zu werfen. Genau zwölf Jahr war Alexander Bobrom in jenen furchtbaren Gewölben so gut wie lebendig begraben worden. Dann wurde er entlassen. Aber er ver trug die Luft der Freiheit nicht mehr schon in der ersten Tiertelstunde der wiedererlangten Freiheit versagten plötz lich die GeisteSfunktionen, brachen Geist und Körper gleichzeitig zusammen. Bald daraus starb er 8 blieb ihm er spart, von dem schrecklichen Schicksal. welche die ihm Theuersten betroffen hatte, zu hören. Drei Jahre nach jene schrecklichen Er eignissen im März 1331, also im Jahre 1334, starben vor Gram und Kummer um ihr einzige verschollene Kind, Nikolai Bobrom und seine Gattin in in und derselben Woche. Am Ostersonntaz de Jahre 1335 ereilte ein Schlaganfall de alten Ge neral Miljaew. Er starb in den Ar men feiner erst zwanzigjährigen Tochter Olga. Bald danach erschien Dobrin wieder vor Olga, die nun bet Verwandten lebte, mit einer erneuten Liebesmerbung. Ent rüstet wurde er abgewiesen. Vermittelst feiner Machtgewalt gelang S dem Schur ken aber Olga au dem Haufe ihrer Ver wandten zu entführen. Vier Wochen danach nahm sich die Unglückliche durch Vergiftung da Leben. Dolrin rhiclt im April 1891 für feine .umsichtige Thätigkeit' gelegentlich der St. Petersburger Schreckenstage außer einer ansehnlichen Belohnung in Baar den WlavimirOrden, also auch den Adelstitel. Später wurde er zum Chef der Geheim-Polizei in OstSibirien ernannt, wo er , heute noch, im Range eines wirklichen StaaisratheS stehend, eine große Roll spielt! Ah der! Sie suchen ein rkiche Frau? Gut. Aber Sie besitzen keine Stellung und kein Vermögen, und Sie befürchten lächerlich! Ich will Ihnen eine Geschichte er. zähl. Ich halle inen Freund. Er besaß nicht als ein gutes Herz und Inen guten scyneroer. Bas erste gewann ihm de Svmphihlen der Mütter, sein Schneider die der Töchter. Di Well nannte ihn einen Tauge, nicht. Erkundigte man sich nach ihm. so hieß es einfach: ,AH der!' Mehr hätten übrigens auch die Wenig, ften von ihm zu sagen gemußt. Er hatte keinen Beruf, nach dem man ihn hätte schätzen können ; er war nicht und that nichts, er war einfach der Herr .Ah der!' Ein Anderer hatte vielleicht nur mit schweren Sorgen in die Zukunft geblickt; cr aber ließ sich darüber kene graun Haar wachsen. .Wozu auch," pflegte r zu sagen, .ich hab' ja noch genug schwarze.' Eine Tage war er verlobt. Man zerbrach sich den Kopf, man flü sterte und tuschelte und gratulirte endlich. Doch in daS Glückwünschen und Hände drücken mischte sich ganz unverholcn das Erstaunen, daß er einen Schwiegervater gefunden. .Ja, lieber ffreund, man muu zu leben missen!' und lachend schüttelte er mir die Hände. Vor ein paar Monaten nichts als die graben Glieder und heute ver lobt und glücklich, auf der Höhe der Situation! .Man sag über di modernen Mäd chen, waS man will; wenn sie uns lieben, sind sie reizend. .Aber lass' Dir erzählen: .Ich schlendere also durch die Stadt. Um mich das gewohnte Bild; in mir der ganze Grimm der leeren Taschen. Fröhliche Menschen, Sonnenschein; so recht ein Tag, um Schulden zu machen. Fahr n m r. Euer Gnaden. Flakcr. Viersitzer 'fällig?' .Ja. freilich!! Da unter all den gleichgiliigen Leuten, plötzlich ein Gesicht! .Die Augen, da Lächeln, die xanz Erscheinung. .Schon 'waren sie vorüber: Mama und Tochter. .Da hat' mich gepackt!' Kennst Du jene köstliche S??xhie der Körper? Ein inziger Blick und tausend Wünsch durchzucken Dir Herz und Sinne, tausend Bilder reißen Dich mit sich fort. Du fühlst Dich erhört, glücklich, geliebt. .Si ist'!' fieberten mein Puls. .Si ift'i! Sir ist'!' echote mein Herz. Straß' auf. Straß' b. Prunk, volle Einfahrt, Marmortrepxe. Si waren verschwunden. Im ersten Steck bewegte sich noch leis der Vorhang. Ein prosaische Trinkgeld verrieth mir ."Y - ..V ri h. rn i. . jwmt uno ranv. enerarvtrertor. Ich wußt noch nichts, cltv ich wukt genug. Am nächsten Tage sxr?ch ich mit ihrem Zbaterl .Herr Direktor! Der Zweck meine Besuches ist so außer gewöhnlich, daß ich Sie im Voran bitten muß, mit Ihrem Urtheil zrirückzubalken, bi ich zu Ende gekommen bin. Der kür zeste Weg ist der beste; erlauben Sie also, daß ich ihn betrete. Ich liebe Ihr graul Tochter! Fürchten Sie nicht daß ich Sie mit einem fait accornpli überrasche; ich habe überhaupt noch kein Wort mit ihr gesprochen, sie werden zugeben, daß es mir ein Leichtes gewesen märe, tn Ihren re en Zutritt u er. hallen, aber in meinen Verhältnissen finde ich es ehrlicher, zuerst mit Ihnen zu reden. Unsern Namen finden Sie in jedem Almanach; von unseren Gütern besitze ich leider nur mehr die Photo graphien. Wenn ich eS bis heute zu nich!S gebracht habe, so lag die nicht an meinen Fähigkeiten, sondern an meiner Ueberzeugung. Wohin Sie blicken die Jagd nach dem Glück, in Jagd in Blaue. Man kämpft, man strebt und weiß nicht wofür, und manchmal nicht einmal warum? Setzt sich den Leuten aber da Glück auf die Nase, dann haben sie keine Zeit Ich habe gewartet, bi ich mein Glück gefunden; letzt werde ich arbeiten und e mir auch verdienen. Sie stehen an der sp tze eine riesigen Unternehmen Versuchen Sie mit mir. Meine Trieb feder ist mein Temperament. Spannen Sie mich also nicht vor den Pflug, son dern nehmen Sie mich unter den Sattel, Wa Andere können, lassen Sie Andere machen. Ich will mein Glück im Flug' zum Siege bringen oder den Hals brechen. Bedächtig trommelt r mit den Fin gern auf die Platte seine Schreibtische. War'S ein SicgeSmarsch, war'S mein GrabgelSuteVI .Mein Herr,' begann er endlich und seine Blicke bohrten sich wie Fragezeichen In meine Slirn, .Sie sind entweder ein Narr oder ein Kraft. Doch nicht für ungut, Sie gefallen mir. Ich besitze AlleS; gewiegte Fachleute, gemtssenhafte Beamte; was un fehlt, ist ein frischer Zug! Sind Sie der Mann, für den Sie sich halten, dann kann ich Sie brauchen und dann, junger Freund, fügte er lä chelno hinzu, konnten wir ja seinerzeit auch über da Andere ein Wort mitein ander reden. Doch Zeit ist Geld: Und darum auf Wiedersehen morgen im Bureau.' Und fragen Sie heule die Welt nach meinem Freunde?! .Ah der!' heißt e im Tone hoch achtungsvollster Anerkennung; und sie wackeln mit ihren Zöpfen und nicken noch einmal: .Aaah der!' ßin Wüller-Mekdote". Auf dem medizinischen Eongresse in Rom rzählt Professor Todaro folgend Geschichte aus dem Leben des berühmt Physiologen Johannes v. Müller. Einer einer etlgeno en, Uionzrg Costa von Neapel, halte in den dortigen Gewässern das Lanzetlfischchen (Am phioxus lanceolatas) nldeckt, dc8 den englischen und russischen Forschern schon alö IZränokiostorna lancolaUini be sannt war. Costa erkannte dessen wahre Natur und beschrieb e als das erste und niedrigste unler den Wubelthieren. Seine Beschreibung machte out Müller einen gewaltigen Eindruck. Kaum hatte er sie gelesen, aiS er auch feiner sxau erklärte: .Lilbrs Kind, Du mußt mit kommen nach der Bucht von N,sxel.' In jenen Tagen mußte man mit der Postkutsche reisen, und erst nach einigen Wochen erreichten der groJe deutsche Biologe und seine Gattin die Bucht. Während er am Albergo di Roma Lucia abstieg, ließ er sogleich einen Fischer holen, der ihm ein Exemplar des Am phioxus verschaffen sollte. Es ergab sich, daß dieser Mann Costa'S eigener Fischer, Namen Giovanni, war. Er war auch so glücklich, schcn am frühen Morgen des anderen Taue ein Lanzellsischchen zu er- wischen und brachte ,s sofort dem Ge lehrten, der noch im Bett lag. Außer sich vor Freud über seinen Besitz, steckte Müller es sogliich in SpiriiuS und eckte seine Frau, die, müd von der langen Reise, noch in festem Schlaf lag, mit den Worten: .Liebe Kind, steh' gleich auf, wir fahren nach Berlin zurück.' Kljinclische Machtyeröergk. In Peking exiftiren. vfit in den Städ- tn Europas auch .Lodging' Häuser. Nachtherbergkn, Echlasftellen für jene Unglücklichen, welche kein Obdach haben. Man nennt sie dort .Hühnerfeder-Häu ser,' in welchen allen BeschästigungS, Unlerkunfteiofe und erumrreiver eine Schlafstelle zu billigem Preise finden können. Die Einrichtung ist eine origt- nelle: In einen, großen Saale befindet sich auf dem Boden eine dicke Lage von Hühnerfedtr. Die Nachlgäfl komme bei Nachleivbruch in buntem Durcheinan der, um diese Hühnerboden iu benutzen, und strecken sich, ohne viel Umstände zu machen, aus dieses Lager hin, und ver schwinden bald in demselben, wie in einem Lad. Ueber der ganzen Breit dieser riesigen Schlafstelle hängt in großer Lorhang tui Filz, in welchem ein Un zahl ovaler Löcher geschnitten sind. Wenn die vorgeschriebene Schlafftuod da ist, wird dieser Vorhang horizontal aus di in den Federn vergrabenen Insassen her abgelassen. Jeder der Liegenden sucht nun ine Loche sich zu bemächtigen und seinen Kops, um die äußer Lust leichter einathmen zu können, durch dasselbe zu ecken. Ist da geschehen, tritt die voll kommenste Stille in der sedergesüllten Mausefalle in. Den Augenblick de .Ausstehenmüsstp' kündigt ein Schlag auf dem Tamtam an. Bet diesem Lärm signal beeilt sich nun ein Jeder, seinen Kopf wieder au der Schlinge zu ziehen, um nicht von dem Vorhange erdrosselt zu werden, der zugleich mit dem Zeichen mittelst eine Schienenwcrk rasch in di Höhe gezogen wird. Die Bewohner ver fügen sich sodann zur Kasse, wo sie wie in einem Hotel ganii ihr Nachtquartier be zahlen, da gewiß sehr billig genannt werden kann, denn der Preis ist in .Sabeke,' in Achiel vom Cnt. paffender Lremann. .Hast Du gehört. Hrr Meyer, der Besitzer de großen Damenconfec ttonSgeschästeS, hat sich mit einem reizenden Mädchen verlobt!' ,Na, der hat ja auch, u ein Frau glücklich zu machen, das Zug dazu!' Beruhigung. Braut (zu ihrem Bräutigam, der all L b in a n n bekannt ist) : .Ach, Arthur, ich zweifle immer an Deiner Liebe! Ich glaube, Du heiralhest mich nur wegen der Mitgift!' Bräutigam: .Aber glaub' doch da nicht, mein Kind mit d r werd' tcb bald fertig fein!' Abwehr. Arzt : .Unverbesserlicher l . . Also zi Pfund Spickaal mit Kartoffelsalat haben Sie gegessen und sich damit selbftver ftändltch wieder den Magen gründlich verdorben!' Patient (ärgerlich): .Natürlich. jetzt muß wieder der Spickaal daran schuld sei! Mir war vorher schon s miserabel!' Freundschaft. Mutter : Aber, Laura, warum hockst Du denn den ganzen Tag im Zimmer? Geh' hinab in den Garten!. . Haft Du denn gar keine Freundin?' Laura: .O ;a, in., aber die kann ich nicht leiden!' Gefährliche Zustimmung. Sie: ... .Ja. glaube mir, lfrtd. ich habe auch meine Fehler!' Er: ,O, gewiß!' Sie (empört): .So?! Willst Du mir nicht vielleicht sagen welch?!' Boshaft. Dam : .Sagen sie 'mal, Herr Pro fessor, warum hat wohl Gott di Eva zulktzt erfchcheu?' Professor: Ganz einfach, damit sie ihm vorder nichts hat dreinfchwätztn rönnen l' EinSchwerenölher. Lieutenant: Ach, en ich gewußt hätte, Fräulein, daß Si im heutigen Lustspiel so lachen werden bei Gott, ich hätt' e geschrieben!' Ansgleick. Kondukteur (zu einem Schnorrer) : Sie sind um rine Station meiteroefak ren, al Ihr Billet reicht, und müssen vayer nachvczayien r Passagier : .Wie heißt nachbezahlen? Werd' ich einfach dafür mit dem nächst. Zug wieder fahren um eine Station retour !' verfehltes Kompliment. Herr A. (hinter Herrn B.. der ebm bei ihm in derselben Richtung vorbeige gangen): .Nanu, Si lausen ja an einem vorüber, als wenn man Luft . wäre.' Herr B. (sich umdrehend): .Ach nt. schuldigen Sie! Gar nicht erkannt. Von hinten eben alle Katzen grau.' Gut getroffen. ;9?a, wie war es denn heute in deinem kesekränzchen? Viel Neuigkeiten ge, hört?' .O Gott eint Unmenge ! E war nämlich über die Hälft der Mit glieder abwesend.' Siblecht bestellt, Du. wie steht der Wolfheimer eiamt lich?' .Faul, zehn Ka strer hat er in fünf Jahren gehabt, aber S hat noch für kci nen gelohnt, durchzubrennen I' Die Macht der Gewohnheit. HandlungSretfender (feine Liebe erklä rend): ,O, Fräulein Alma, darf ich Ihnen mtn Herz offeriren extra Qualität dauerhaft unverwüstlich !' verrechnet. Chef: .Herr Müller, ich muß Si ernstlich vermahnen, in letzter Zeit finden sich so viele Rechenfehler tn Ihr Büchern ' Kommt : .Herr Meier, ollen ver zeihen, aber der stet Gedanke, an Ihr Fräulein Tochter verirrt mir derartig den Geist; wenn ich daher da Glück hätte, hoffen zu dürfen ' Chef : .Ja, da verrechnen Sie sich doch schon wieder.'