Seine Uzbsrsetzzrm. W 1 1 1 e 1 1 von A. VanS. Fräulein Klara hatte gerat) mit jener ndacht, die niedrig Se'HÜtz'gen HZHer, Weih verleih:, in ihrer Stute da irdische abgestreift, mit anderen Worten, fte hatte Staub abgewischt. Dann näherte sie Reh ihrem Arbeit tische, auf welchem Bücher und Schriften in ordentlicher Unordnung lagen. Sie breitete iiaihenmeiße. jungfräuliche Papier forgfällia so: sich hin, steck: eine frische Schreidfeder in den Stiel, prüfte sie aohlgeflllig auf dem kleinen, roftqen Nagel, zog sie dann zwischen den häb seyen, lebendigen Lippen durch und wollte ihr gerade die erst Ttnlentaufe verleihen, al die Thilr mit Gepoller aufging und eine kleine rundliche Frau ausgeregt, her inpustete, Zwischen ihren kurzen abge arbeiteten Finzern hielt sie eine Karle. Athemlo legtet dieselbe vor da äJcäd chen hin. Da Bllttchea zeigte nur zwei Worte fremdllndischen Klanges: John Brocklvn. Ein flüchtiger Hauch der RS!he hedeckte alsbald die feinen Züge Klara'. .Fähre ihn herein, Mama; e ist der amerikanische Humorist, dessen Buch ich übersetzt habe.' Die Mutter rollt wie der hinau, die Tochter schritt dem ein 'retenden Gaste mit einiger Befangenheit entgeqen. ,Wo kann ich hier Herrn Friedeneu, Karl Fiiedenau sprechen?- So rief Mr. Biocklon in etwa unwirschem Tone, der durch den fremdländischen Acccnt noch schärfer klang. Mein Name ist Klara Schmied; ich schreibe unter den Namen Karl Friede nau; ich habe Ihre .Reise um die Erde überseht und bin sehr erfreut, den genia len Humoristen, den ich bewundere, per fZnlich kennen zu lernen " Und Klara Schmied wie dem Besucher einen Sitz an. Aber Mr. Brocklvn blieb, Ber. aunderung in den Mienen, stehen. .Wie? Sie sind Karl ffriedenau, mein Uednsktzer? Sie, ein Mädchen?' Nicht minder erstaunt blies die Ueber setzerin auf den Autor. ES war In noch junger Mann von etwa vierschrötigem KSixerbau. Aus breiten Schultern saß ein mächtig Kopf, die Stirne nicht be sonder hoch, nicht besonder gewölbt, da Haar röthlich, die Nase breit, die dunklen Augen sprühend von Geist und schalkhafter Munterkeit. .Seien Sie nicht so erstaunt, Mr. Lrocklyn; e ist nun einmal so und ich hoffe, auch Ihr nächste Werk den deut, schen Lesern zugänglich zu machen.- .Gott behüte!- rief der Amerikaner. Rasch erfaßte er die Rechte Klara' und warf einen prüfenden Blick auf ihre Finger. .Wahrhastig, Tinte. Tintel So jung, so hübsch und schon ein Blau strumpfl- .Sind Sie ein Gegner weiblicher Arbeit? Da würde mir leid thun. Da Schreiben ist doch an und für sich nicht eine Beschäftigung, welche besonder männliche Eigenschaften voraussetzte. Die Meister werden un immer lächelnd gewähren lassen; die Stümper, denen wir die stärkste Konkurrenz machen, grol, len un freilich; aber was kann da Sie, Mr. Lrocklyn, anfechten?" Brocklvn ließ sich auf einen Stuhl nieder. .Ich will Jnen reinen Wein einsehen ken. Da ist nun einmal durch Europa reise, um e mir anzuschauen, wollte ich auch Döbling nicht vergessen, wo mein Uebersetzer haust. Ich wollte den ab scheultchen Menschen aussagen, ihm meine Meinung sagen und dann mit ihm boren.- .Boren?' .Ja, boren, mein Fräulein, boren, denn ich war wüthend auf diesen Karl Friedenau. Kein Mensch hat mir so weh gethan, wie er. Boren! Und nun sehe ich, daß eine junge Dame von dem ge winnendsten Wesen seine Thaten entweder der selbst.... - .Ist denn die Uebersehung so schlecht ?- .Je nun, nein; Sie wissen leidlich englisch, Sie schreiben auch ein leidliche Deutsch. Aber woher Sie die Kühnheit nehmen, die Gespräche amerikanischer Matrosen, die in einem eigenen Jargon geschrieben sind, übersetzen zu ollen, da wird mir immer unbegreiflich sein. Sehen Sie. ich war selbst Matrose. Ich habe Stürmen getrotzt, der Zthendm See ringsherum, schwarze Gewölk über mir. Ich bin auch .smart". A!er fo weit wäre ich nicht gegangen, - .Sie haben recht. Ich habe selbftoer ftZnd'.ich kein Wörterbuch zu Rathe ziehen können; ich mußte sozusagen nach dem Gefühle arbeiten; da mag mancher Ver stoß vorgekommen sein. Boren Sie nicht! Ich will Sie gerne um Entschuldigung bitten. - .Ja, warum treiben Sie denn Dinge die Sie nicht verstehen?' .Jchrruß.' .Warum müssen Sie?' .Ich bin arm.' .Wie arm?' ,ä), Mr. Brocklvn, Ihre Fragen sind indittret.' .Ich weiß e. Aber machen Sie sich nicht darau. Wir sind ja Kollegen.' .Kollegen! Ich übersetze um kargenLohn Romane au dem Englischen. Ich bin so weit, diesen Beruf verachten zu kennen, aber ich kann ihn nicht verlassen. Wa ist U:b:rsetzunz? Ein Surrogat und noch dazu ein gefälschte.' .Wo ist Ihr Vater?' .Todt, Mr. Brocklvn. Mein armer Vaier war Reporter gewesen. Fr arbei tete in Bränden, Verbrechen, Selbstmor den, polnischen Nachrichten und Ueber schwemmungen. Da Schreiben im Lau fen wird mich noch umbringen, klagte er oft. Und ei war so. Vor sich Jahren legte er sich eine Tage nach dem Mit tagcssea in den Lehnstuhl und schlief ein. Er wollte um vier Uhr wieder in der ZZ:da?!ion sein. Ich kam in Zimmer, um ihn zu f.'n. Da sind ich und dachte mir, er schaue so bleich, so aize, müset und obg?h'tzt au. Ich wellte ihn n?ch m r?k7!,z schlummern lassen. Da seufzte er tief aus. Und gleich darauf sank feia Kopf auf die Brust; er wurde vor meinen Augen ein Grei. Mir war, ich weiß nicht wie. Ich rief, er hörte mich nicht mehr. Jener Seufzer war sein letzter gewesen er hat un nicht hinterlassen, gar nicht Meine Mutter bezieht eine klein Pension vea Seiten de Jour nalistcnverein da nicht nicht an, um zu leben; e verlangsamt nur da Verhungern Nun wissen Sie, warum auch ich zur Feder griff, warum ich schrieb und übersetzte. Ich muß billig, und darum iliz und schlecht arbeiten. Sie veiflehen nun Alle, Sie werden nun auch Alle vergeben. Ich kann mir nicht lange den Kopf zerbrechen. ' Ein Bogen bringt mir nur ein paar Gulden, und ein Logen sind sechzehn Iruckj'eilen, find eine tagclange Müh, sa!.' , Haben &t Geschwister, Miß Smith?' .Einen Bruder, ich lasse ihn studiren.' .Und die alte Dame, welche mir die Thür geöffnet hat?' .Meine Mutter.' .Miß Smith, wir Amerikaner find enlschloflene Leute In der ganzen Welt finde ich kein Mädchen, da Ihnen gleicht. Si sind so hübsch, daß Sie dumm, und so gescheidt, daß sie häßlich sein dürften. Ich liebe Sie, weil Sie da Recht hab:n, dumm und häßlich zu sein und von demselben keinen Gebrauch machen. Ich habe mir nun einmal vor genommen, mich an meinem Uebersetzer zu rächen. Ich stehe allein in der Welt, meine Schnurren werden mit Gold auf, gewogen. Werden Sie meine Frau! Wenn Sie dann meine Vllcher übersetzen, da habe ich dann wenigsten Gelegenheit, eine gewisse Ausficht zu üben. Denn e ist mir peinlich, vor dem Publikum so verpfuscht dazustehen wie jetzt. Wirden Sie also meine Frau, Mr. Brocklon I' Klara war sehr roth geworden. Sie blickte zuerst verlegen auf ihre Hände, dann zerpflückte sie ein Stückchen Papier. Endlich fand sie Worte. .Sie haben mich in Schrecken ver setzt, Mr. Brocklvn. Sie kommen her ein, suchen ihren (Übersetzer, wollen ihn blau boren, entdecken, daß ich die Uebel thäterin bin, und machen mir einen Hei, rathZantraz. Da ist frisch und flott. Aber sagen Sie es selbst, muß ich nicht denken, bei Ihnen fei da Heiratzen eine Art de Boren, die man Mädchen ge geimber anzuwenden berechtigt ist?' .Ich bin vom Loren ganz abgekom, men.' . Vielleicht kommen sie ebensobald vom Heirathen ab.' .Ich bin zäh!' .Ader wenn ich Sie nicht liebe?' .Dann erde ich mir ihre Liebe er ringen.' .Dazu bedarf e der Zeit. Und Zeit ist Alle, wa ich von Ihnen erbitte, und Alle, a ich Ihnen gewähren kam ' Und in der That, seither ist Zeit er, ganzen. Mr. Brocklvn hat sie nicht un benutzt verstreichen lassen. Er hat vor Kurzem Europa wieder den Rücken ge kehrt und gedenkt sich in Philadelphia häuslich iederzulassen. Er ist allein hierüber gekommen; auf der Rückreise erfreut er sich der Gesellschaft einer an muthigen Reisegefährtin, der jugend lichen MrS. Brockiyn. Er Hit sich ge. rächt. Mk. Bcocklyn dürst übrigen ihrem Gatten keinen Anlaß zu irgend welchem Mißmuthe geben, denn sie hat sich während ihre Brautstände in den vollständigen Besitz de amerikanischen MatrosenjargonS gesetzt. Ihre Meister schaft hierin hat dem Kapitän de Dam pfer .Lmcoln', auf dem sie die Fluthen de Weltmeeres durcheilte, die aufrich tigst Bewunderung abgerungen. Zur Geschichte der Uhr. AI e noch keine Uhren gab, konnte man nicht fragen: .Wieviel Uhr ist'?' sondern nur: .Welche Stunde ist'S?' Deswegen fragen auch alle anderen Völ, kcr, außer den Deutschen, nur nach der Stunde, nicht nach dem Wieviel ber Uhr. Die erste Uhr repräseaticte der Ganz der Sonne am Tage und die Sterne zur Nachtzeit, oder der Schatten der Bäume. Diese .Uhr' veranlaßte die Erfindung de? Sonnenuhren für Gär ten und Plätze, und sind solche auch jetzt vielfach vorhanden, auch noch an THZr men. Für die Zeitbestimmung im Hause oder bei bewölktem Himmel genügten diese Uhren nicht. So erfand man durch Nachdenke bald die Wasser und die Sanduhren und, als man schon ver besserte BcleuchtungSmittel besaß, auch die Kerzenuhren. Die Wasseruhren ließe in gewissem Zeitraum unter gleich, bleibendem Druck mit gleicher Geschwin digkeit au einer Gcfäßöffnung eine be stimmte Menge Wasser auSfließen, die Sanduhren in gleicher Weise eine be stimmte Menge Sandkörner; die Kerzen uhrrn, die eine bestimmte Anzahl von Stunden brennen mußten, ergaben die abgelaufen Zeit au der Zahl der weg, gebrannten Stund.'nftriche. So erkannte man, wie viel Zeit seit Sonnenaufgang oder Tonnenunlergang, oder fett Neu füllung der Sand und Wasseruhr, oder feit Anzündung der Kerze verflossen war. Die Nachtzeit war in sogenannte .Nacht wachen' von je drei Standen getheilt, wonach man die Zeit bestimmte oder etwa anordnkie. Die Astronomie und Astrologie wurde für die Menschen zur Mutter der Zeit', der MonatS oder JahreSbestimmung,, indem man bei den Babyloniern nach dem Gange der Gestirne durch Messung und Berechnung die Zeit genau eintheilte, einen Z'itnesser bildete. Die erste ?onnenuhr h Jerusalem bildeten die .Stufen de! Ah:,.' die de? Taler der HiSkia nach assyrischem Muster, ober In anderer Form, all Wunderwerk in sei nem Palaste aufgestellt hatte. Die Zwölslheilung der Tage, und der Nacht zeit entnahmen die Juden von den Aegvp tern, sie ist aber uralt und folgt au der Beobachtung der Zeit der Tag, und Nachtgleiche. Auf st'.enge Genauigkeit konnte natürlich vor Erfindung der Räderuhren diese Art Zeitbestimmung keinen Anspruch erheben. Für die Allgemeinheit war diese Zeit, begimmung nutzlos, weil nur Wenige sichtbar und verständlich. Erst seitdem die Sonnenuhren in Alerandrien ansia gen, vervielfältigt zu werde, wurden sie mehr Gemeingut, aber immer noch in sehr beschiänktcm Umfange, wenn auch die Kenntniß und Beobachtung der S!un deneintheilung erleichtert und vrallge meinert wurden. Di Zerlegung der Stunden in 1030 Theile und zwar 18 auf eine Minute unserer Rechnung, ist sxäljüdischer Hnkunft. Die Erfindung bei Zahnrade geschah 200 Jahre v. Chr., wa schon damal eine Art Räderuhr nachweist. Im Jahre 850 n. Chr. wurde in Verona die eigent liehe Räderuhr erfunden, die auch bei den Sarazenen sehr beliebt war, natürlich nur in den Kreisen der Großen und de, halb noch im 14. Jahrhundert eine kost spielige Rarität. Die bewegende Kraft der Rädcrchea war und ist ein Gewicht oder eine Metallfeder. Nach dem Räder werk hat man di Unterscheidung im Gang und Zeigcrwerk; Schlaguhren be sitzen ein Schlagmerk. Bei der Gewicht uhr bildet da Pendel die Hemmung de Werk, bei der Federuhr ist e die Be wegung einer fpiralsörmigen Feder, bei Standuhren das Pendel und der Anker, bei Taschenuhren die Spirale an der .Unruhe,' bei der Zolinderuhr da in einem hohlen Zylinder horizontalliegend eingreifende Steigrad. Di Schlaguhr erfand der Papst Sylvester der Zweite al Mönch Herbert (im 10. Jahrhundert) und war diese im 12. Jahrhundert schon in den Klöstern vertreten, im 15. Jahr hundert ber schon verallgemeinert. Der deutsche Uhrmacher von Wieck, von Karl dem Fünften nach Pari berufen, baute dort von 1364 1370 eine Gewichtsuhr mit Schlagmerk; Augeburg folgte 1364, BceSIau 13S3, Straßburg 1370, Nürn berg 1462 mit der ersten NäderThurm uhr. Räderwerke mit Schlagwerk und Wecker wurden schon um die Mitte de 16. Jahrhunderts al Stubenuhren be nutzt. Die Taschenuhr erfand 1510 Peter Helle in Nürnberg, um die .Un ruhe' in Gang zu halten, benutzt er statt der Feder eine Schweinsborste. Wegen ihrer Kleinheit und Form wurden diese Uhren .Nürnberger Eier- genannt. Die Pendeluhr ist eine Erfindung Huvgh:n' (1625), die Repetieruhr erfand Baris (1676), Chronometer machte zuerst Har rison (1776). Die 1S52 am Straßburger Dom an, gebrachte kunstreiche Uhr ersetzte Jsaak Hobrecht von 15721574 durch ein noch kunstreicheres Werk der Mechanik, da im Jahr 1739 zu gehen aushörte, aber vom 24. Januar 183S bis 2. Oktober 1842 durch Schmilgue mit einem noch größeren Kunstmerk übertroffen wurde, da in Form und Größe dem Hobrecht' schen gleichkommt. Die oben erwähnten Chronometer be sitzen den höchsten erreichbaren Grad von Regelmäßigkeit; die Bor Chronometer werde in Kästchen, die TaschenChrono meter wie Taschenuhren getragen. Die Schiffs, oder LänzenChronometer bestim men auf dem Meere die geographische Länge; sie wurden 1772 in England er, funden nach vierzigjähriger Bemühung; zwei Pariser hatten schon 1761 resp, 1763 eine Schiffsuhr verfertigt. Eine weit: Verbesserung der Taschenuhren besteht in der Hinzufügung eines Sekun denzeiger. Eine sehr verbreitete Spezialität der Gegenwart ist di Spie!uhreaJndustr', welche sich Dosen, Album, Biirgiäser Stuhlsitze u. s. m. dienstbar macht überall Musik hervorzaubert; solche Erzeugnisse sind aber, weil fabrikmäßig hergestellt, selten langlebig, zumal ihre Kur mit Umständen und ziemlichen Kosten ver bunden ist. Yusstsche Räder. In Rußland ist eS allgemeine Sitte, einmal in der Woche die Badstube, .Banjo, zu besuchen; e giebt solche für die Muschiks (das Volk), so das Ein triitsgeld nur S Kopeken (ungefähr 3 Cents) beträgt, und barekija Banji' (SerrschaslSbäder), wo man 10 bis 30 Kopeken bezahlt. Von den Letzteren sind die Frauenbäder mit dem größten Luxu ausgestattet und wie alle Badftuben von 1 Uhr früh ki Mitternacht geöffnet, mit Ausnahme von Sonn und Feier, tagen. Im Winter fetzt man sich, um die Banja zu besuchen, in den Schlitten und bald ist man am Ziel. Beim Eintritt empfängt der Schweizer die Ueberkleider, hängt sie an den numerirten Ständer und händigt die Nummern dafür au. Dann schreitet man die elegante, tepxichbelegte Treppe empor und gelangt in einen sehr großen Raum, der rechts und links kleine Kabinen zum Auskleiden enthält, während durch seine Mitte hindurch auf kostbaren Teppichen der Weg zur eigent, lichea Badstube führt. Die Kabinen sind natürlich nur ganz klein, aber mit schwellenden DivanS und deckenhohen Spiegeln ausgestattet. Ueppize Plüsch vorhänge schließen den Raum nach dem Durchgang hin ab, und elektrische Lam pcn spenden strahlendes Licht. Hat man sich entkleidet, so tritt man heraus, um nach der Badstube zu gelangen; man öffnet die Thür und kommt wieder in in saalfkrmige Gelaß, ia welchem eine Tärme von 2! 25 Gr. R. herrscht, Lcr kbcd. besteht au Mosaik, ist erwärmt und außerdem noch mit Kaut schuklüufern bedeckt, um da, Ausrutschen zu verhindern; die Wände nd mit Kacheln bekleidet und mit Krährien iür heiße und kalte Wasser versehen, über denen noch überall Spiegel angebracht sind. Außerdem laufen Netze an den Wän den entlang, tu welchen man Laken, Seife, Schwämme u. f. w. urterbrwzt. Kupferne Waschbecken und kleine Eimer stehen herum, und Jeder füllt sie nach Bedarf. In regelmäßigen Zaiischen läumen stehen überall im ganzen Raume Marmorblöcke, die ihrer Breite wegen niedrigen Tischen ähneln. Man sitzt auf denselben, hält die Füße in die Wasch, schüssel und übergießt sich aus den Eimern mit Wasser oder läßt sich dabei von einer Badefrau bedienen. Nebinan befindet sich ein zweites, ähnliche Gelaß, jedoch mit höherem Wärmegrade, die Schwitz kaminer. Nachdem man gehörig erhitzt ist, kehrt man wieder in den ersten Raum zurück, wo auf erhöhtem Platze mar oiorne Wannen zum nachträglichen Voll bad locken und eine Dusche hernieder, rauscht, je nach Regulirung kühl oder kalt, lau oder warm. Ueber dies den Ausländer b:fremdende Bild strahlt da elektrische Licht Tage, helle, und fröhliche Schäkern und Lachen durchlönt die Halle. Hat man sich von der tropischen Hitze unter der kalten Dusche gehörig abgekühlt, um Nachtrag licht Erkältungen zu vermeiden, so kehrt man nach seiner Kabine zurück, um sich da von der erschöpfenden Wirkung de Bade zu erholen und sich schließlich an zukleiden. Nun begiebt man sich in da .Damenzimmer'. Sem Wände find voll korltarer Stoffe und herrlicher Spiegel, ein moderner Wirrwarr von phantastischen Dioan ladet zur behagli chen Ruhe ein, grüne Palmen bilden in dem Meer bunter Farben einen angeneh, men Ruhexunkt für da Auge; mitten im Saale steht ein riesengroßer Tisch mit allerlei Erfrischungen, die selbstredend besonders bezahlt werden. Am Ende de Saale befindet sich ein eleganter Patztisch mit dreiseiiizen Spiegeln und allen Schönheitsmitteln ausgestattet; eine Friseurin steht bereit, jeden Mansch, der in ihr Bereich gehört, zu erfüllen. Will man sich das Haar austrocknen las, sen, so fetzt man sich in einen bequemen Lehnsessel, und der betreffende Apparat wird an denselbe herangcschoben. Nun lehnt man den Kopf an da röhrensör mige Gestell, in welchem die Lust duich GaS erwärmt wird und die so rz:ugte Luftströmung streicht sanft durch die Haar, bis dieselben ausgetrocknet sind. Jetzt endlich verläßt man Banja und nimmt unten beim Schweizer wieder seine Umhüllungen in Empfang. Man hüllt den Kops noch über der Pelzmütze ia ein Wollenluch, schlüpft in den langen Fuchspelz, verwahrt die Füße in dicken gitzüberfchuhen, und fährt von der großen Kälte ganz unbelZstizt nach Haufe. Hier läßt man sich beim dampfenden Samovar die SakuSkt (sei ter Imbiß) und den köstlich duftenden Tfchai mit Zitronenscheiben und einge machten Früchten gar prächtig schmecken und fühlt sich überhaupt nach feinem Bade höchst wohl und behaglich. ZSie sich die deutsche Sprache im Srient reröreitet. Ja dem Buche .DaS moderne Aezyp ten" von Theodor Neumann, befinden sich folgende bemerkenSwerthe Ae:cherun gen über den Gebrauch fremder Spra chen im Nillande und im Orient über, Haupt : Die herrschende Sprache im Lande ist das Arabische, und zwar der ägyptische Vulgärdialekt, welcher sich so, wohl von dem syrischen als auch von dein der westafrikanischen Küste (Naro?ko, Tunis) wesentlich unterscheidet. Außerc dem werden noch verschiedene Dialekte von der einheimischen Beoölkerung ge sprachen, die all: aber nur auf eiu kleines Terrain beschränkt find. Außer diesen eigentlichen Landessprachen ist von jeher das Italienische, die sogenannte lingaa franca, namentlich an den Küsten ves Mittelländischen MeneS weit verbreitet. Die französische Sprache ist längst nicht mehr so beliebt wie früher. Sie biket wohl noch das Verkehrsmittel der söge. nannten Gcsellschaft, 'wird auch längs des Suezkanals von den Eingeborenen viel gesprochen, aber ihre Bedeutung ist nicht mehr die frühere, da sie auch au? dem amtlichen Verkehre nach und nach verdrängt wird. Die englische Sprache ist trotz aller Bestrebungen nicht fo ver, breitet, wie man eS mit Rücksicht auf die englische Okkupation Ui Landes glaube sollt. Sie w'rd zwar in allen Schulen gelehrt, ist die Amtssprache im Kriegs Ministerium und in jenem für öffentliche Arbeiten, hat aber bis jetzt keinen Boden im Lande gefaßt. Hingegen macht die deutsche Sprache mit jedem Jahre größere Fortschritte, theils weil der Handel zum großen Theil in den Händen von Deut schen ruht, und theil, weil viele junge Leute aus den bestm Familien ihre Er ziehung In Oesterreich und Deutschland erhalten. Es ist bekannt, daß der jetzige Khedio und dessen jüngerer Bruder ihre Ausbildung im Therestanum in Wien er halten haben und das Deutsche ebenso geläufig wie ihr Muttersprache sprechen. Auch viele hohe ägyptische Funktionäre bedienen sich mit Vorliebe der deutschen Sprache. Die Vorliebe für da Fran zö fische hat in Aegypten überhaupt längst nachgelassen. Eherif Pascha, gewiß der edelste äzyp, tische Patriot, der in Frankreich erzogen wurde und auch längere Zeit in der fran zösischen Armee diente, hat seinen Sohn, den gegenwärtigen Generalsekretär im Ministerium des Aeußern, durch acht Jahre im Theresisnum ausbilden lassen und auch die Erziehung seiner Töchter deutschen Gouvernanten anvertraut. Wer so wie der Versasser die letz!en drei Jahr, zch.'i'k im Orient zugetittcht hak. mußte eorflatiren, welche große Veroreitung dir deutsche Sprache und Cultur in allen diesen Ländern gemacht hat. Abgesehen von Rumänien, wo die deutsche Sprache ohnehin seit jeher von jedem Gebildeten gesprochen wurde, hat sie sich rasch über Bulgarien, Serbien, die Türkei. Grie chenland und Aegyoten verbreitet. E giebt kaum eine besser Familie, ia der di Erziehung der Kinder nicht deutschen Lehrern und Lehrerinnen anvertraut wäre, und die jüngere Generation im Orient wird schon mit ganz anderer Vor bildunz und auf ganz anderer Culiur stufe in' Leben treten. Diese große Verbreitung der deutsch: Sprache und de deutschen Wesen ist um so beachten werther, als sie sich spontan ohne irgend, welche Unterstützung oder Pression der Regierungen oder Vereine vollzog. Die verschiedenen von Franzosen und Jtalie nern gegründeten, von den beireffenden Regierungen reichlich suboentionirten Vereine zur Pflege ihrer Sprache werden den Fortschritten der deutschen Sprache keinen Einhalt bringen. Die verschiede nen Nationen im Orient haben aufgehört, Paris als da Centrum der Civilisation zu betrachten. Sie richlen ihr Blicke auf Wien und Berlin, um sich die Er rungenjchasten der modernen Cultur an zueignen. Saphir und Pukingein. Ja den kürzlich von La Mara ver, öffentlichten, französisch geschriebenen Briefen Franz LiSzt .An eine Freun bin' erzählt der Künstler u. a. folgende hübsche Anekdote: Kurz bevor Saphir im Frühjahr 1355 Wien verließ, um sich als Kommissär der österreichischen Re gierung zur Paris Weltausstellung zu begeben, traf der sarkastische Kritiker mit Anton Rubinstei zusammen, den er in seine? Zeitung elend hergenommen hatte. Unser Freund Van II. so bezeichnete Liszt scherzweise den genialen Tondichter wegen seiner Ähnlichkeit mit Beethowen sagte Saphir: .Si sind hart gegen mich versahren.' .Das bedingt die Natur der Edelsteine.- lautete die Ant wort, worauf der Virtuose nicht weniger schlagfertig versetzte: '.Deswegen nehm' ich es Ihnen uch nicht Übel al Rubin, stein.- Fngagek)tttt voRSHegröljn. Wi inst Wachtel Droschkenkutscher war, die SchröderD:orient Balletmäd, chen, Theodor Döring Lehrling in einim Tuchgeschäfte, di DwientS Kaufleute, Eckhof Schreiber, Dessoir Theaterdiener, Raimund Conditorlehrling, Schröder Schuhflickcr, Brande Bedienter, Räder Ballettänzer, Helmerding Schlosser, Brockmann Barbier, Neftroy Jurist und Tichatscheck Schneider, fo sind auch unsere jetzigen Bühnengrößen nicht gleich auf den Brettern geboren, die die Welt be deuten. Siegwart Friedman, Possart und Emil Götze waren Kaufleute, Son nenihal Schneider, der Tenorist Schott Ofsizier, Barncy Architekt, der Schau, spieler Martinelli und der Komiker Engels Dekorationsmaler, Junkermann OssizierS, Aspirant und der Komiker Hugo Thiemig Handelsschüler. Neidlos. Moritz und Arthur, zwei Knaben von finf und drei Jahren, haben sich soeben an den Kindernsch zum Mittagessen nie, dergesetzt. Moritz bemerkt, daß sich nur eine Apselstne auf dem Tische befindet und stimmt sofort ein furchtbares Geheul an. .Aber Moritz, mein lieber Jange. warum weinst Du denn so schrecklich?' fragte die besorgt Matter. .Weil für Arthur keine Apfelsine ia ist!' schluchzte der sürso -glich Bruder. wie man Licr legen soll. In einem Buche über Kächenökonomie gibt der Verfasser gute Rathschläge, wie Eier frisch zu erhalten sind. .Man legt sie,' schrribt er, .möglichst mit dem spitzen Ende nach unten.' .Wissen das unsere Hennen schon?' frag e Amnchen gelegentlich die Mama. Line Ausnahme. .Was ziehen Sie vor, Herr Lieute. nant. eine Geldheirath oder eine Heirath aus Liebe?' .Eine Geldheirath!' .So würden Sie mich also wegen des GelöeS heirathen?' .Nein, Fräulein, bei Ihnen würd ich ein Ausnahue mächen l' Unfaßbar. (Zm Wirthshaus.) .Haben Si Schulden, junger Mann?' .Nein!' .Eine Schwiegermutter?' .Nein!' .Auch nicht verheirathet?' .Nein!' .Und da trinken Sie nur drei Halb?!' Rindermund. Der kl. Karl: Ach, Mama, Neger knabcn haben eS doch recht gut. Mutter: Warum denn? Der kl. Kart : Weil ihre Mütter nie zu ihnen sagen könnea, si haben schmutzige Händ. Der kl. Fritz : Ach. Onkel, sei doch so gut. steh' doch mal Kops! Onkel: Ich soll Kopf ftehm, ja Junge, wie kommst Du denn auf den Gedanken? Der kl. Fritz : Na, Papa hat doch erst gestern ges,gt, Du benimmst Dich immer wie ein Clown. Vct aelckriz Pegel. Eine zänkische Frau hat die Gewöhn i'At ihr Gatten, reenu er sie ech oft .liebes Riekchen' nannte, bei jeder noch so gllrrxfl,chen Entgegnung zuzmufen: .Halt den Schnabel I' Der Papagei, den sie sich, in ssiman gelung von Kindern, selbst enzschafft Kalte, würd sehr nachdenklich un: ine Morgen überrascht ex feine Pflegerin mit dem Resultate seine Nachsinnen .Liede Riekchen, balt ten Schnabel !' schrie er, mit den Flügeln klatschend, und seitdem die arme F'au karn den Mund nicht mrhr ausihim tutt er da Gelernte immersort: .L'ebeS Riekchen halt den Schnabel!' VDat de Buer nicht kennt. Kommt da dieser Tage ein Bauer au Heiden, dem Geburtsort DomeZ, nach Bocholt, um zu gutem Preise Hühner aus dem Markt zu verkaufen. Ersieht, wie di Landleute Apfelsinen erstehen, und entschließt sich, auch der Mutter da heim einige der .gelben Knollen' mitzu bringen. Einige Tage darauf wird r von dem Kaufmann xefragt,.wie denn zu Hause die gelben Knollen (sie Apfel sinen) geschmeckt hätten. ,O Herr, schlecht l laute! die von einer mißmuthi gen Mien begleitete Antwort. .So? Wa habt Ihr denn mit den Dingern gemacht?' .Wir haben sie am Sonntag in die Rindfleischsuppe geschnilten.' Auch eine Kritik. A: .Wie gefällt Ihnen da Konzert? B: Die Blechmusik müßt man strei, chen und di Streichmusik ist Blech. Reicht nickt. Lieutenant : .Ich bitte um die Hand Ihrer Tochter Mari !' Kommerzienrath : .Herr Lieutenant, ich kenn ihr Verhältnisse sehr genau. Um Ihnen zu helfen, müßte ich Ihnen schon geben, zwei meiner Töchter. ' deutlich. Baron: .Ich fitze schon ine halbe Stund da. Von Ihnen ist absolut nicht zu kriegen.' Kellner: .Von Ihnen euch nicht, Herr Baron!' Bissig. Don Juan: .Sehen Sie hier, eine Momentphotograxhie meiner Braut.' Septiker: .Ach so ich dachte e sei eine Photographie Ihrer momentanen Braut. - Bettlerflolz. Bettler: .Bitt' schön um ein bis! wa von Mittag ' Frau : .Da haben S' ein Brot.' Bettler: .Hab' S' et ein Stück Braten dazu? Wissen Sie, ich feiere heut' mein 25jährige Bettlerjubiläum.' verkehrsdeutsch. A: .Aber, Freund, wie kannst Du nur so geduldig die Jagdgeschichten de Oberförster angehören I Ich glaub gar,. Du glaubst, er glaubt, wir glauben seine Aufschneidereien. ' B: .Nee, alter Sohn ! Glaubst Du wirklich, ich glaube, er glaube, daß wir' glauben?' Naive Kritik Zwei Bauern sehen in einem Gasthaus in der Stadt zwei Herren in Hemds Lrmeln Billard spielen. Siehst, Sepp, sagt der HanSl, nich 'mal 'n Rock haben se am Leibe, aber Billard spielen müssen, diese Stadtherrn!' Treffende Kritik. .Nun Herr Professor, wie gefallen Ihnen die Dramen meine Schmieger sohneS?' .Ausgezeichnet, vorzüglich I Die Spitz budrn sind prächtig gezeichnet ; sogar, alles, was sie sprechen, ist gchohlen !.' Einfach Kur. .Wie hast Du denn eigentlich Deine Frau von ihren .Ohnmachten' kurirt?' .Ganz einfach ; als sie wieder einmal in eine siel, sagte mein Vetter, der dabei war, auf Verabredung: .Fritz, eine Frau in Ohnmacht sieht doch um gute zehn Jahre älter au l' Seitdem, läßt sie'. verlockender. Maler : Denke Dir, diese Nacht ist in meinem Atelier eingebrochen worden; unglücklicherweise hatte ich gerade kürz lich ein Stillleben begonnen.' Freund : .Ist e Dir gestohlen wor dm?' Maler: .Nein, aber die Modelle, dazu, in Schinken und diverse Würfle l' verschnaxxt. Zimmerherr : .Pfui, wie der Kaffee schmeckt, da ist gewiß eine faule Bohne hineingeraihen 1 Wirthin : .Da ist nicht gut möglich, Herr Referendar, ich habe schon seit vier zehn Tagen keine Bohne mehr im HauS !' Geänderte Meinung. Gesanglehrer; .Sie haben gar kein Stimme. Sänger: .Ab ich bezahle für die Lektionen da Doppelte dessen, wa an dere bezahlen. - Gesanglehrer : .Sagen Sie da letzte noch 'mal jetzt klang Ihre Stimme schon viel besser.' Abwarten. Sie: .Ich werde glücklich sein, mit Dir Kummer und Sorgen theilen zu dürfen.' Er: .Aber, liebe, Herz, ich habe weder Kummer noch Sorgen. ' Sie: ,O, da kommt schon, wen wir erst verheirathet find.'