Cin Zxeiftabenteucr. Nach dnn Snglilckkn vs I. r? T reicht, lem'.a) von Wilhelm !hal. (? war ungefähr vierzehn Tagt vor SSe'chnschten. Nur venitZk iRetfsnb be fanden sich ouf dem Bahnhöfe, und ich bekam deshalb ein Koupe sür mich allein. Mein Beftimmungkort war Pari! und ich hatte von meinem La! den Aus trag, seinem dortige Agenten (mein 93a ttx war nämlich Juwelier und Gold schmied In London) einen sehr werthsollea Brillanirinz zu Überbringen. .Die Diamanten Haien einen WeNh von 500 Pfund, halt mein Vlter zu mir gesagt ; .Ich hoffe also, daß Du c an der nöthigen Vorsicht nicht schien läßt, N'd. und sie weder unterwegs ver lierft. noch Dir flehlen läßt.' Ich lächelte etwa höhnisch, als mein Vater diese Worte sprach. AI ob ti überhaupt möglich wäre, daß mir der Brillantring geftoh'en werde, oder daß ich ihn verlieren könnte. Ich war ge rad einund'wanzig Jihre alt geworden, ond mein ZZUer hatte doch wzhihafti, kein Recht, so mit mir zu sprechen, al cb ich noch ein Knabe wäre. Ich hatte da Etui mit dem Ring in die innere Tasche meine Ueberzieher gefleckt und überzeugte mich von Zeit zu Zeit durch die Berührung, ob er noch la war. Ich Hütte den Ring nicht mehr gc sehen, seit mein Vater ihn in da kleine Sammetetui gelegt, in dem er sich noch jetzt befand. Al ich meine erste Cigarre XU Ende geraucht und die Morgenzeitung durch .lesen hatte, kam mir plötzlich der Gedanke, den Ring doch einmal zu be trachten. Dabei war doch nicht, nicht wahr? Ich nahm also da Etui au der Tasche und öffnete e. Meine Augen waren förmlich geblendet; da lag der kostbar Schatz vor mir aus Sammet ge bettet. Wer hatte dem Wunsche wider stehen können, ihn herauszunehmen und anzustecken? Ich gewiß nicht. Erst ver suchte ich ihn auf dem einen Finger und dann aus dem andern. Al ich ihn auf den Miltelstnger meiner rechten Hand ge fleckt hatte, da gefiel er mir am besten. Jetzt kam ich aus den Gedanken, wo könnte der Rinz wohl sicherer aufgehoben sein, al auf meinem Finger? Ich brauchte nur einen Handschuh aufzu ziehen, und keine Seele wußte, wa da Leder barg. Er war hier sicherer al in meiner Tasche. In solchem Falle wäre Zögern Thorheit gewesen. Ich steckte also den Ring an meinen Finger und da leere Etui in meine Tasche. Da ich mich immer noch allein befand, so brauch ich meinen Handschuh nicht anzuziehen : da. für bewunderte ich lieber den herrlichen Glanz der Steine und fragte mich, für welchen großen Herrn der prachtvolle Ring wohl bestimmt sein möge. Plötzlich erschien an dem Fenster eine Gestalt, aber e war nur der Schaffner, der ein Billet koupirte. Trotzdem zog ich meinen Handschuh auf, umsomehr, al der Zug schon in einer halben Stunde in Dover einlief. Bom Bahnhofe begab ich mich unmittelbar an Bord de Sie, mer, der mich nach Calai bringen sollte. Ich erblickte höchsten ein Dutzend Passagiere; von Damen dagegen sah ich nur zwei. Die eine war eine beleibte, filtere Dame, welche die ganze Fahrt hin, durch fortwährend aß und trank. Die andere war na, mit einem Wort, da reizendste Geschöpf, da meine Augen je gesehen hatten. E war mir nicht möglich, die Blicke von ihr zu wenden. Ich ging fortwüh rend an ihr vorüber und sah ihr dabei jedesmal in ihre schönen Augen. Ach, und sie hatte so hübsche graue Augenl Und dazu prachtvolle, goldgelbe Haar. Um ihre Erscheinung gebührend zu beschrei den, müßte ich ein Dich'er sein. Ein oder zweimal begegneten ihre Augen den meinen für einen Moment, und ich war betroffen von der unendlichen Traurig seit, die in diesen holden Sternen zu lesen stand. Soweit ich e beurtheilen konnte, war sie ganz allein. Wir hatten ungefähr die halbe Reise gemacht; ich war zum etwa sünfzigften Male an ihr vorübergegangen, da sprach sie mich an. .Würde der Herr die Liebenswürdig keil haben und den Steward veranlas sen, mir einen kleinen Cognac zu bnn gen?' Sie sprach französisch. Ihre Stimme war .hold und sufe", wie es im Llede heißt. Ich war fo geschmeichelt, daß ich nicht einmal zu antworten vermochte. Ich konnte mich nur verbeugen und lief so schnell wie möglich selbst nach dem Büffet, um ihr den Cognac zu holen. Ach, und sie dankte mir in so liebens würdiger Weisel Ich möchte sagen, sie nippte wie ein Kanarienvögelchen, wenn ich nicht wüßte, daß Kanarienvögel für gewöhnlich keinen Cognac trinken, Ich hofft, mein Fräulein, sie haben sich jetzt etwa gestärkt.-wagte ich leise zu bemerken. .Ja, allerdings murmelte sie, .ich danke Ihnen, mein Herr, aber .ich bin kein Fräulein, ich bin Frau, und zwar Wittwe.' Bei diesen Worten drückte sie ihr Ta schentuch an die Augen. Wie in teressant nein, wie rührend war die se einfache Bekenntniß. Jetzt wußte ich auch, warum sie fo traurig aussah. Ach, wie gern hätte ich sie getröstet! Zufällig fand sich ein Feldstuhl in der Nähe. Ich wagte e, denselben ein mt nig näher zu rücken und mich darauf nie derzulaffen; aber ich wurde blutroth ob meiner Kühnheit. Sie schien sich dar über gar nicht beleidigt zu fühlen, und mir waren bald in lebhaftester Unterhal tung mit einander. Siolz war sie nicht, im Gegentheil, Je war die LiebenSwür digkeit selbst. Wie sie mir erzählte, war sie nur drei Tage in London gewesen. Sie hatte dort geschäftlich zu thun ae habt und zog sich jetzt wieder in die Ein I samkeit zurück, in die kleine Lilla, wo sie seit dem Tede ih-el theuren Gatte stet, gelebt hatte, ie mufcle, wie fi: mir er!HIte. erl mit d?m Abendzug weile? ijen, ti sie in Calai noch eine Bejor gung zu machen hatte. Da plauderte sie Alle mit einer rei i'r.ttti Ha'rich'igkeit herunter. Ich sah keinen Grund, weihalb ich nicht ebenfalll mit dem Abendzuge weiter reisen sollte. Ich machte sie also mit meiner Absicht dekannt, und ste hatte nicht dagegen einzuwenden. Sie gab mir sogar zu verstehen, sie reise gern in Gesellschaft, und dabei sah ste mich an mit einem Blick, mit einem Blick! O! Ich hatte ihr bereit erzählt, daß ich im speziellen Auftrag meine Vater nach Pari sahre. doch halte ich ihr von dem Ring kein Wort gesprochen, ebenso wenig hatte sie denselben gesehen. Bevor ich den Zug in Dover verlieh, hatte ich meine Handschuhe angezogen und trug sie noch immer. Al wir in Calai landeten, gestand mir die Dame, daß sie hungrig sei und später gern eine Kleinigkeit zu sich neh men möchte. Während ste nun ihre Be sorgung machte, nahm ich einen Wagen und fuhr nach dem Hotel Dessin. Da der Speisesaal dort Übeisüllt war, so ließ ich mir ein Kabinet geben und bestellte ein Diner. In etwa einer halbe Stunde kam die Dame an. Nur kern man aber nicht gut in Hand, schuhen an einem Diner lheilnehmen. E war also die Frage, ob ich mit dem Ring am Finger diniren, oder ob ich den kostbaren Schatz in da Emi legen oder in die Rocktasche Necken sollte. Wer einigermaßen Menschenkenner ist, wir einsehen, zu welchem Entschluß ich al LI ähricrr Men ch angesichts diese hüb schen Frauchen gelangte. Die Dame nahm hier und da eine Kleinigkeit, aß aber kaum mehr al ein Sperling. Wie schnell die Minuten verflogen! Ich hätte in diesem kleinen Zimmer mich ein Jahr aushalten können. Plötzlich fragte die Dame: .Rauchen Sie denn nicht, mein Herr?' ,0 gewiß, bedeutend mehr, als mir gut in, erw'.derte ich. Dann rauchen Sie doch jetzt, bitte sehr, ich habe sehr gern, wenn ein Herr raucht." Ich stand auf, um meine Cigarren laiche au meinem ueoerzieher zu holen. Meine Gefährtin legte ihre Hand leicht auf meinen Arm ach, eine reizende kleine Hand und sagte: Wissen sie, mein Herr, ich habe Ihnen ein Geftänd niß zu machen. Ich rauche auch, aber Cigaretten. Ich lebte mehrere Jahre in Spanten, wo tast alle Damen rauchen. Der Gedanke, daß eine Dame raucht, ist Ihnen doch nicht unangenehm Unanaenebm? O. im bitte.' .Run ja, Sie sind eben baut zu sehr Weltmann und über solche Porurtheile erhaben. Run, ie sollen eine von mei nen Cigaretten rauchen. ' Mit diesen Worten nahm sie aus ihrer Rei etasche ein kleine Etui und bat mich. eine Cigarette herauszunehmen. Dann steckte sie mit ihren eigenen zarten Fingern ein Streichholz an und setzte ihre wie meine Cigarette in Brand. Bei dieser Gelegenheit mußte ne meinen Brillant ring bemerken. .Sie werden den Ge schmack etwa eigenthümlich finden.' sagte die Dame, nachdem sie einige Züge geraucht hatte. .Diese Cigaretten wer den au parsümirtem Tabak gemacht: ich rauche nie andere, hoffentlich ist Ihnen der c!chmack nicht allzu unangenehm.' ,OI im Gegentheil, gnadige Frau, ich finde die Cigarette ganz entzückend. Der Geruch ist allerdings, wie Sie sagen, etwa eigenthümlich, aber dabei aroma tisch und angenehm, sogar sehr ange nehm." Wenn ch aufrichtig sein soll, so fand ich bieg durchaus nicht, aber ich hätte nicht um die Welt in andere Ur theil abgegeben. Wir rauchten schweigend einige Zeit. Wag würd diese reizende Geschöpf wohl sagen, fragt ich mich, wenn ich ihr gestände, daß ich mich rasend in sie ver liebt hätte? Würde ste mich mit Ent rüstung abweisen, oder würde sie Plötzlich fuhr ich empor und fano zu meinem größten Entsetzen, daß ich ge schlafen hatte. Da Zimmer war dun kel, mein Kopf that mir furchtbar weh. Ich stand auf und wankte an' Fenster, dann blickte ich mich um. Aber o war die Dame? Weshalb hatte ich so lange geschlafen? Ich stürzte auf die Klingel zu, und wenige Minuten dar auf erschien ein Kellner mit einem Lichte. .Wo ist Madame?' fragte ich. .Madame,' antwortete der Kellner, ist vor ungefähr drei Stunden auSqe gangen, sie meinte, ste hätte noch einige kleine Besorgungen zu machen und würde in kurzer eit zurück sein. Aus keinen Fall, meinte ste, sollte ihr Bruder, der schrecklich an der Seekrankheit litte, ge stört werden. BiS jetzt ist Madame,' fügte der dienstbare Geist hinzu, .noch nicht zurückgekommen.' Vor drei Stunden fortgegangen, see krank ihr Bruder! WaS soll das heißen! Ich setzte mich nieder und unwillkürlich drückte mein Arm auf daS kleine Etui, das sich in meiner Tasche befand, gleich zeitig blickte ich auf meinen Finger. Was war das, der Ring war oerfchwun den! Wie vom Schlage gerührt, sprang ich auf. rannte im Zimmer hin und her, iann siel ich wieder auf den Stuhl und verbarg mein Gesicht in den Händen. Am nächsten Morgen um 9 Uhr stand ich vor meinem Vater und erzählte ihm mein Abenteuer. Während ich vor Wuth und Scham Thränen vergoß. lächelte er in ganz eigenthümlich fpölti scher Weise. Als ich geendigt hatte, ging er zu feinem Schreib Sekretär. öffne!e ein Geheimfach in demselben und sag.'e: .Lei nur ruhig. Red. hier in der Ring, ganz unoersehrt.' Ich konnte vor Verwunderung , kein Wort heraus bringen. .Als die Dame Dich verließ, fhr der Liier fort, war ei gerade Zeit, um mit dem letzten Bist nach Doaer zurückzukehren. Der -Hin, war also schon vor zehn Uhr Abend in meinen Händen.' .Aber, aber.' stammelte ich. .ich be greise nicht. Wenn sie den lirnz be saß, warum brachte sie ihn denn Dir zurück? .Weil sie dakür bezahlt wurde. Die Dame ist von Beruf keine Diebin, son der eine Diebeksängerin. Du haft Dich neulich so großspurig benommen, mein Junge, hattest eine so hohe Meinung von tr und Deinen Fähigkeiten, vaz ich zu der Anficht gelangte, ein kleine Lehre könne Dir gar nicht schaden, ich grause, ich habe Dir den Bewei geliefert, daß e noch klügere Leute giebt, al e ein gewisser Kikk indieWtlt von einund ,,anzig Jahren ist.' Ein oder zwei Stunden später sagte ich zu meinem Vater: ,E war doch aber eine gewagte Sache mit einem Ring, der fünfhundert Psund werth war.' Mein Vater schlug mir aus die Schul, ter und erwiderte lächelnd: .Mein guter Junge, wosür hälist Du denn Deine alten Papa Die Diaman ten waren ja nur SimtliI' Braulwcrönng im Aruch. Skizze au der Mark Brandenburg. Von der Scheune her hört man da einförmige Klapp , Klapp der Dresch fiegel. I der Stube sitzt, mit dem Rücken an den mächtigen Kachelosen ge lehnt, die Bäuerin und spinnt, mährend die stämmige, rothbäckige Mine, der Bäuerin Aeltefte, sich eben anschickt, da mollige Zimmer zu verlassen, um mit Hilse der Magd da Vieh zu füttern und den Hühnern all nach Eiern abzusuchen, Plötzlich ertönten draußen Schritte, der Spitz schlägt an, und in der geöffneten Thür erscheint eine ältliche Frau mit einer riesigen Kiepe aus dem Rücken. ,'n Da Muhm Christ Werner.' .Min Jott, Semmel.Male, bei die jrote Kält' hätt' Ji ook liewer to Hus' bliewen kenn a. .Nee, Burin, bat jeiht nich; min' Kundschaft mut ti besui a, un min Kin, ner wull'n ook läwen.' Male packte ihre Vorräthe au, und ohne lange Feilschen und Handeln ging ein Theil der knusperigen Semmeln in den Besitz der Hausfrau über. Bei einer dampfenden Tasse Kaffee er zählt Male, die wandelnde Post, daß in Berglauch Johann WilSku' rothe Kuh jetzt zur WmterSzeit ein .kohlschwartet Kalo' zur Welt gebracht habe und daß Golzen Rieke, trotzdem sie ,goar keene Uisteuer hätt', eenen Ziegler auS'm Wriezen'schen heirathen thät'.' .Und nu Muhm' Chlist'Wernern fuhr die Redselige fort, do wir jroade bi't Heirathen sin, könnt' ich Euch 'ne Braut for Euren Fritzen vorschloan. Ick soag Euch, een abreitet Mäken! Et i 'ne Buerndochter ut Scharne.' ,Dat lätt sich ull hör'n. Scharne is n teile Je ent.' Der Bauer ChriftWerner wurde au der Scheune geholt und von den beiden Frauen mit dem Projekt bekannt gemacht. Zwar war der Bauer der Ansicht, daß sein .Fritzing' wohl auch eine Frau be, kommen würbe, ohn daß SemmelMale ihren Ztmmet dazu zu geben brauche. versprach der doch, sich die Sache reiflich uneilege zu wollen. Am nächsten Sonnabend erschien ein Knecht au Scharne und überbrachte dem yritWerner ichen Ehepaar vom Joch Bauern Keil eine Einladung zum Sonn tag. Am nächste Morgen wurden die bei. den Braunen peputzt und vor den leichten Korbwagen gespannt. Im schlanken .rave ging e durch da Dorf die ebene Chaussee entlang, bi Scharne in Sicht war. Christ.Werner faßte die Zügel kürzer, und mit stolz erhobenem Kopse lenkten die Roffe in da Gehöft de Joch Bauern ein. Schnell wurde auiae. schirrt. Beim edlen Mokka prüft die Joch Bauerin verstohlen das seidene Kleid der Christ . Wernern auf feine Schwere, und während die beiden Väter einen Gang durch die Felder, die im Sommer zum großen Theil mit Bollen und Knoblauch bestellt werden, machen. rühmen die Mütter die vortrefflichen Eigenschaften ihrer Kinder, welche von ver geplanten vetratl) tn der Regel erst dann etwa erfahren, wenn die Beftchti gung der beiderseitigen Wirthschaften ,ur Zusrevtvteu ausgefallen tit. Vom Felde zurüazekehrk, wandten ftch die schmieger oäter in 8p den Ställen und Wirth, fchastSgebäuden zu. Schmunzelnd klopft der alte Werner dem feisten Rindvieh den Rücken, und selbstgefällig bemerkt der Joch-Bauer: Vor'n Knobloch un vor de Bollen, Do würd' ick meine Mäken will beHollen, Ab de fetten Ochsen die mi im Stoalle ftaahn, Die heeten mir.e Mäken ut Scharne rute goahn.' Am darauffolgenden Sonntag wieder holte sih dieselbe Geschichte auf Christ. Werner's Gehöft, öier ist es der Kor. reichthum, der dem Gast gewaltig imvo. uirt. Christ.Werner ist dait ,ukridn hatt Keil Gultel 18.000 M. amfioätettetanr. neben der kolossalen Leinen , Aussteuer oaar mnonngi, uno da nochmal 1S,000 nach dem Tode der beiden 3Ht,n knl, Mit dem Versprechen, daß Christ-Werner mit Fritzing am Mittwoch kommen und um Guftel werben werde, trennt man sich. Ein Einwand leiten der tnh,U rathenden Kinder fand nicht statt und wuroe auq an der einmal beschlossenen Thatsache nichts geändert haben. Am VerlobunaStaae trhitU ki, föm. mcl'Male als erste Freiwerberin von Christ.Werner ein fette Schsen und rom Joch Bauer einen Uineren ?eu:ei mi! zehn blanken Thalern. ei poss.vms. Au Athen wurde über feie Auffindung eine pdllo'HijUiiUi li Delphi berichtet. Run fand vor einige lagen in rem franz!sischarchZologl!chea Institute zu Athen eine Sitzung statt, in welcher der berühmte ApolloHvmnu, der bekannt lich dem Homer, wenn auch irrig, zvge schrieben wird, vorgetragen wurde. Der König und viele Mitglieder de lömg lichen Hzuse, die Minister, da rip!o mansche Korx und eine aukcrieiene Gesellfch&s! von Gelehrten, Bürgern der Stadt und Fremde wohnten der Sitzung bei. Der Leiter de französische In ftitut, der bekannte Archäolog M. Ho molle, verla zunächst ein Adresse, in welcher der bedeutsame Fund, der bei den französische Ausgrabungen de alten Delphi zu Tage gefördert wurde, be schrieben war. E ist ein Marmortafel, in welche der Homnu de Apoll einge meißelt ist. Nach Beendigung von M. Homolle'I erläuternden Vertrag sang ein Chor unter Klavierbegleitung diesen ur allen Apoll' Hymnu vor. Der Vortrag üble eine große Wirkung au. Nur ein Stimme ist darüber, daß diese Musik inn ganz eigenen Reiz und Zauber io sich birgt; sie vereinigt Eigenart mit Ein fachheit und Größe! Der Vortrag der Hymne währte wohl ein Viertelstunde und mußte auf de besonderen Wunsch deS König noch einmal wiederholt wer den. Der Tert und die Noten dieser für die Kenntniß der alte griechischen Musik überaus wichtigen und bedeutungsvollen Eatdickung werden demnächst mit erläu ternden Bemerkungen von den Archäoio. gen in Pari publizirt werden. Von einem ZZerkiner Kanonier. Bei der Belagerung Berlin durch die Russen und Oesterreicher vom S. bi L. Oktober 17S0 spielte der Berliner Slai, gieße? Fuch eine hervorragende Rolle, indem er ganz allein die feindlichen B, terien aus den Rollbergen vor dem Halle', schen Thore (wo sich heute der sogenannte .Bock' befindet) und vordem Potsdamer Thore durch gut gerichtete Schüsse zum Schweigen brachte. Bei dem Einzüge der Russen, Donnerstag, den 9. Oktober, erkundigten diese sich sofort nach dem ge schickten Kanonier, und sein Name wurde genannt. Fuchs, welcher die erfahren und nicht die geringste Luft verspürte, mit der russischen Knute Bekanntschaft zu machen, flüchtete sich in einen Schmelz, ofen de alten Gießhause hinter dem Zeughause. Aber eS lag in der Absicht der Russen, das Erstere, in welchem be kanntlich die preußischen Kanonen ge gössen wurden, in die Lust zu sprengen, Man machte sich also zunächst an d! VchmtlzöskN, und uns tapferer Stadt Vertheidiger, der in den Kamin gekrochen war, horte mit Entsetzen unter sich da Hämmern und Bohren jde Minute gewärtig, mit in die Lust zu fliegen. Aar zweiten Tage ertönte ein entsetzlicher Knall, der da GteßhauS tn seinen Grundfesten erzittern machte der Feind hatte die Puloermühlen bei Moabit in die Luft gesprengt. Endlich am dritten Tage ließen die Sprengcrbeiten im Gieß Hause nach ttx Feind hatte auf die Nachricht von dem Herannahen deS Kö nig Berlin in aller Eile verlassen Halbtodt vor Ermattung kroch Fuchs aus seinem Schmelzofen hervor und gab nicht feilen die Geschichte setner ausgestandenen Drangsale zum Besten. ßi sagenhaftes Messer. An der Mauer des Stadthauses in Bolsward (Frieöland) war als Wahr zeichen ein Messer befestigt gewesen, des. sen Bedeutung bei einer jüngst erfolgten Ausbesserung de Gebäude und der Wiederanbringung diese Werkzeuges von den Blättern wieder aufgefrischt wurde. E ist eine Art salomonisches Urtheil mit dieser Legende verknüpft. Zwei Jungen sahen zu. wie ein Schwein geschlachtet wurde, und st verabredeten sich, diese Spiel auch einmal zu spielen, natürlich mit der Kola?, da derieniae. der die Rolle des Schweine übernommen hatte, geioMct, und der andere zum Mör der wurde. Die Frage, wie die Uebel that zu bestrafen wäre, scheint dem Magi ftrat aroße Kovf,erbrechen aekoitet u haben, da man sich über die Zurechnung, fayigkeit de Jungen nicht einigen konnte. Man half sich aber dadurch, ran man dem de Mordes beschuldigten Jungen zugleich ei Goldstück und einen vrächtiaen Aofel vorzeigte und ihn euffarderte, eins von oen oeiven zu wählen. 4)a der Junge alsbald nach der ffrucht ariff. wurde die ZurechnungSfähigkeit verneint und der Junae fretaesvrocbeii. aber angeordnet. daß da Messer zur Warnung für die kommenden Gelchlechler an der Mauer de Stadthauses befestigt werden sollte; auf einer silbernen Platte auf dem Heft ist der Name des Jungen eingravirt. Zleue ZSirliungm des Lichtcs. Ein kebr interessanter, neuer Nerkuck. der über daS Wesen der Lichtschwingungen viel tn denken Anlan atbt. ermSaliitl nach einer Mittheilung von R. LüderS in ns-Tli. L. X. n: i Lr i ... -. Wvrny, vurq icoiiqwingungen .one zu erzeugen. Zu diesem Zwecke wird ein Lichtfirabl durch eine ZlaSlinse rnik ein GlaSgefäß geleitet, welche Ruß, schwarze Seide oder eine andere schwarz gefärbte Materie enthält. Bringt man nun in die Babn de LicbtsirableS. imifArn $!n(7 und GlaS, eine Scheibe, welche mit radialen Schlitzen versehen ist. und ver. setzt die Scheibe in schnelle Umdrehung, fo daß daS Licht abwechselnd durch die Oessnungen auf das GlaS fällt und durch die Zwischenräumt daran verhindert wird, so ist in dem GlaSgesäße in Ton zu ver. nehmen, wenn man daS Ohr an dasselbe anlegt. Zerlegt rrsn ferner da Son nenlicht durch ein PriSm und läßt den farbigen Lch!'irtisen durch die ronrende Scheibe aus da Glakgejäß fallen, so werden, je nachdem man die eine oder andere Färb auf da Ela falle läßt, verfchiederie Töne hörbar. Die That sache wäre wohl geeigner, zur Confiruk tioa neuer, telephonarliger Instrumente Veranlassung zu geben und zur Förderung der Theorie de Lichte beizutragen. riginesse ?ranlwerku,g. Die Wittwe Carxeaur, de berühmten französische Bildhauers, zählt, auf wie eigenthümliche Art sie dessen Weib geworden ifl. E war Ball in deTui!e lien. Ihr Vater, der Generil Monfort, hatte sie unter der Obhut der Madame Rover gelassen, al ein nicht mehr ganz junger Mann, den sie noch nie gesehen hakte, auf sie zuirat und ihr sagte: .Sie sind schön, ste können einen Künstler be geistern. Ich bin Carxeaur. Darf ich um Jhe Hand bitten?' Sie und Madame Royer lachten, und bald lachten alle Ballgäfte über die seit, same Werbung. Zwei Jahre lang hörte Fräulein von Monfort nicht mehr von ihrem Anbeter. Eine Tage trat sie i da Zimmer ihrer Freundinnen. Ein Herr erhob sich und trat ihr entgegen. E war Carxeaur. .Mein Fräulein,' sagte er, .ich frage Sie zum zweiten Male, ob Sie meine Frau werden wollen.' .Und,' setzte Madcme Carxeaur hinzu, .wie Sie sehen, wurde ich e und griff schnell zu, damii nicht wieder zwei Jahre verloren gingen. denn ich hätte ihn schon beim ersten Male genommen.' 2ksmr-?ltrlnchgen. Nachdem der dänische Reichstag die nöthigen Mittel bewilligt hat, wird die dänisch Regierung in den beiden nächsten Jahren eine Tiefmeer.Erpeditton nach den grönländische und iSiandt chen GewS fern senden, um diese MeereStheile ge. nauer zu ersor chen. ehnliche Crpedi tionen 'waren die 1876 78 au 8 gesandte norwegisch Nordmerr Erpedition, ti; 250,000Kr. kostete, und die 1889 von der Kieler Universität in Werk gesetzte Plankton-Erpedition, deren vier Monate währende Reise 95,000 M. kostete. Die künftige dänische Tiefmeer Erpedition, für welche ein kleinere dänische Kriegs schiff verwandt wird, wird vom Direcior des Seekarten . Archiv, Commandeur Wandel, geleitet werden. Ferner wird eine Anzahl von Gelehrten, die da Ge biet der Zoologie, Botanik und Chemie vertreten, theilnehmen. Die meteorologt schen und hodrographischcn Arbeiten wer den von den zur Erpedition csmmaudir ten Marine Ossizieren geleitet. Die Tiefmeer.Frrschunzen neben auf zwei Jahre, jedesmal 45 Mrnate um fassend, vertheilt und im Mar 1895 ihren Anfang nehmen. Vckoljnte Sparsamkeit. Die New Bork .Sun' brachte in ihren Spalte die nachstehende Anekdote: Ein Fermer trat in ine Telegraph-Ojsice im Centrum der Stadt New Fork und sandte an in Frauenzimmer in Canada folgende Depesche: .Wollen Sie meine Frau werden? Bitte, antworten Sie sogleich per Ztlt- graph.' Dann setzte er sich nieder, die Antwort abwartend ; allein e wurde Abend, und er hatte umsonst gewartet. Den andern Morgen in aller Frühe trat der Farmer in die Osflce und erhielt eine bejahende Ankwort ausgehändigt. Der Telegraphist meinte: .ES war doch ein wenig hart, Sie so lange in der llngewißhett hinzuhalten. Der Farmer erwidert: .Sieh hier, guter Freund, ich trage gerne alle Un kosten; denn ein Frauenzimmer, welches einen HeirathSantrag den ganzen Tag unbeantwortet läßt, um die billigere Nachtrate zu benützen, muß viel auf Sparsamkeit halten, und eine solche Frau ist 8 gerade, die ich mir wünsche.' Wie die Sccvögck ihren Purst löschen, DaS salzige Meerwasser trinken auch die seevögel nicht, sondern stillen ihren Durst, wie man glaubt, theilmeis von dem fallenden Regen, theilweise von Fett und Oel, daS ste zufällig finden. DaS scharfe Gesicht der Seeigel ist allgemein bekannt und oft hat man beobachtet, daß sie schaarenmeise den Slurmwolken cnt gegenflattern und von dem herabstürzen den Regen verschlingen so viel sie können. 'Ziit riechen eine Nkgenoöe , sagt ein alter Seemann, ouf 150 Kilometer und noch weiter, und stürmen mit unglaubli cker Schnelligkeit danach hin. Fett und Oel gewinnen sie sich aus gewissen Fischen, denen sie begierig auflauern, auch weiß man, daß sie Schiffen in gro ßer Entfernung nachfolgen und alle Fett reste, die etwa über Bord geworfe wer, den, aufschnappen. Man nimmt an. daß diese Vögel mehrere Tage, ja sogar wochenlang aushalten können, ohne nach Süßwasser suchen zu müssen. UebrigenS ermöglicht ihnen ihr schneller Flug, wenn nöthig. süßeS Wasser sehr bald zu er reichen. Auch eine !?erwandtschaft. .Herr Feldwebel, wenn' möglich wär'. so möcht' e' aus heut Mittag um an Ur laub bitte!' ..Ja und warum denn?" .Ja wisset Se, Herr Feldwebel, ' ist ebe halt a weitläufige Schwester aus mei'm Ort hia l' Ein guter Kerl. K,f,ant ? Kerl. 5kkr wiöt. ick bin ein seelensguter Kerl, sozusagen ein Wafchlaxpen von einem Menicyen. Aver im Dienste da bin ich ein Lieh, und ich bin ftetö im Dienst.' I7!knschensreuncl,ch. Seliamanz: .Haben Sie gehört. Krummstein, daß der Hochfeld hat gestern begangen Se!büm?rd? A! ihn se ne rau bat früh Morair. g''u ,de , in sei rem Schlafzimmer, war, beid Gi Hähne offen und toqreiv iczon rntnc fikni sech Stunden todt.' Krummftetn : Gott, wa wird da die Wittwe habe zu bezahlen for S Ga rechnungl' vie freudlose Etze. R,d.r: AIso. Du süblki Dich in 3 mir be vnalücktich. Lisei. und dabei haft Du eine so stillen und ruhige Männ.' Lisei : .Da ist' ja eben : der idr, spricht halt dn ganzen Tag ntt und mußt' sklbft sag'n, da macht i m doch der ganze Zank kein Feub'I' löchfter Schwur. Münchner .Jefse, ist da ene sün dige Welt heutzutage. Nein, eh' ich einen beftehlea könm' oder betrügen lieber wollt' ich ne ganze Glunde nicht trinken.' Neuer Beruf. .Bitte, aa für einen Beruf habe Sie denn?' .Ich bin Dschlkr!' .Darf Ich fragen, Möbel oder Bau tischler?' .Nee, Stammtischler!' Schlau. .Ich möchte nur ein prar Stunden Du sein,' sagte Frau Verständig, indem sie ihren Mann zärtlich umschlang. .Warum mein Herz?' ,O, dann würde Ich ausgehen und ein neue Kleid für meine liebe, kleine Frau kaufen.' Ligentriömliwe Frage. Ein Vater ermahnend zu seinem Sohne : .Hast Du jemals gesehen, daß ich mich einer derartigen Unart schuldig gemacht habe, als ich noch in Junge war?' Ivechselseitig. Herr Cohn (zu seiner Tochter) : .Er ist raich, Rosalie, versteht sein Geschäft und ist solid, den nimmst De!' .Ich nehm' ihn aber nicht l Er gefällt mir nicht!' .Wie haißt, er gefällt Dir nicht ! Du gefällst Ihm auch nicht, und er nimmt Dich doch!' liebe und Spiel. An7,a: .Wenn Du noch länzer mit meinim Vater P,k,r spielst, werd ich Dich nicht hetralhen l' Heinrich : .Und wenn Dein Vater nsa) länger mit mir Poker spielt, werd' ich gar nicht mehr röchig haben, Dich zu heirathen.' Umschrieben. Rekrut (oonr Urlaub zurückkehrend): .Ich habe mir erlaubt, Herrn Feld, webel eine GanS Feldwebel (eilio) : SS, schön Sie haben Ihre Schwester mitgebracht, führen Sie sie zu meiner Frau in die Küche!' Eine unheilbare Kranke. Berühmt Arzt sehr kurz angebunden zur Patientin: .Was wünschen Sie?' Mein Herr, ch bin Frau von Rei, chenstein,' sagte die Besucherin piquirt. .Thut mir leid! Dagegen ist kein Kraut gewachsen.' Auf den Bergen. Touristin : .Ich glaube gar, Sie ftei, gen mir nach ' Herr o. Siritzow: .Ach. Jöttliche, warum denn nich? Sie haben mir ja unstchibar anjeseilt.' Neues ivoit .Ach. Sie repariren Ihre Uhr selbst? Wo haben Sie denn da gelernt?' .Ganz von selbst I' .Also sozusagen : Anto-tik-tak.' viel schlimmer. .'s ist zum verzweifeln ! Im vorigen Jahre allein batte meine ffrau .man! neue Dienstmädchen!' .Glücklicher! Die mein hatt zwan, zig alt.' Ein Feinschmecker. Herr: Du weikt. sodann, ick, batte Dir bei Strafe der Entlassung verboten, von meinem Wem heimlich zu trinken. Du hast es dock aetban und hitmli nun. mehr Deinen Dienst verwirkt.' Johann: .Macht nichts, gnädiger Herr, denn bei der Sorte wär ich ohnkdieS nich: geblieben.' Selbftsücklig. Johann: .Erlauben ttnähifrrr SSrrr daß ich heut' ausgehe?' Baron : .Mnuetwegen. Vergiß jedoch nicht, daß nur ein Hausschlüssel vor, Handen ist und ich selber diesen Abend auswärts bin!' Johann : .Mi, mrrYtn Vi.nn ,t,,r fc.r gnädige Herr da in' Hau kommen?' Enttäuschung. A. CdntinrffTIA- i 5 it.. ... V " 1 I 0" (liuu MUH aar Nickt mürat mnn k f "3 M WH V IVUt VüU Frühschoppen heimkehren?' meine grau, die kocht " 21. senhflrftV rw in - 0--V ," l UVll lHjlllU, mit demuthsvoll. Sie wartet ruhig mit dem Essen, bis der Gatte seinem Durste genügt hak. Das findet man selten I' N rn.,..,..... 5,. .... ' , , ie yarren Miq m deß ausreden lassen sollen; ich sagte, meine Frau, bi fnf i . utv IU UI1H hinzusetzen - der Wahrheit die Ehre nnr t!stii!i ' ' .f.