Tii V.itimi ii-c CoMriefibr Vt ettnnz auseiurbjeianr. Von Zeit zu Zeit h!,t man von jenen schrecklichen .JtueiSbtünflen, bei denen von den Bewohnern de brennenden Hau fe die Ymen all verkohl' Leichen au Um schenschult hervorgeholt werden, die Andern durch einen Sprung au dem ?nst sich zu retten suchen und zer schmettert auf da Pftafl stürzen; Dienstboten au der Mansarde, welche die Blihableitergange entlang klettern, sallen sich zu Tode, während e nur We vigen gelingt, waghalsig ein Vestm enk lang lausend oder aus da Dach steigend, sich nach dem Nebenhau in Sicherheit zu bringen. Glücklicherweise treten diese ffSlle sehr selten ei. Sie sind nicht da Produkt eine einzigen Unfälle, sondern einer Kombination vvn Unfällen; da Feuer wird zu spät bemerk!; die Feuer wehr, nur aus .leinseer' avisirt, langt mit ungenügenden Geräthschaslen an. Unterdessen hat der Brand bedrohliche Dimensionen erreicht. Die Flammen steigen die Treppe hinaus, ihre glühenden Zungen lecken nach Zerstörung, greifen da Gebälk an. E ist eine jähe gul niß. welche im Augenblick da Werk von Jahrhunderten vernichtet. Da grlbt und wühlt in den Holzlheilen und schlägt plötzlich vom Windzug genährt siegreich in i'okjen empor. In einem Augenblick ist alle in ein Feuermeer getaucht. Eine fflucht der im Hause Wohnenden übeidie Treppe hinab ist nicht mehr möglich. Sie können nur durch Fenster den Rettung weg auf die Straße gewinnen. Da Lösch und RettungSmesen hat im leyten Jahrhundert bedeutende Fort schritte gemacht, doch sind e erst Anfänge der Entwickelung. Manche Einrichtun gen stehen freilich vollkommen aus der SShe der Zeit. Besonder ragt in den rohflädten durch feine Borzüglichkeit da Alarmwefen hervor, da mit Hülfe de elektrischen Feuertelegraphen rgani sirt ist. Inmitten belebter Straßen sin den sich Apparate, welche jeder Beliebige zur Feueranzeige benutzen kann, wenn er nur einfach die Glasscheibe de eisernen Kasten einschlägt und einen Schlüssel in Bewegung setzt. Sosort ist da nächste Feuerwebrdevot und von hier au die Centrale und da Polizeiamt benachnch tigt. Ist die Feuerwehr an Ort und Stelle erschienen und hat sie sich von dir Große de Brande emeVo.'flellung ver, schafft, so kann ein Mann, während die übrigen sich sofort an die Arbeit machen, mit Hülse eben desselben Straßenappi rate die Centrale über die Größe de Brande und über etwaige noch nöthige HilsSkläste telegraphisch tnsormtren. Fer ner verfügt die Neuzeit über fahrende Damxfspritzen, deren Kessel angeheizt wird, mährend die kräftigen Pferde im rasselnden raus nach der Brandstätte hin stürmen. Mächtige Schiebeleitern steigen an den Stockwerken in die Höhe und er möglichen die Handhabung der Wasser schlauche an geeigneten Stellen außerhalb de brennenden Hause. Mit sogenann ten Rauchaxparaten, welche den Aufent halt und die Athmung in raucherfüllten Räumen gestatten, vermag die Sieig Mannschaft in die brennenden Zimmer einzudringen und schwächliche, kranke oder hal'berstickle Personen, die sich nicht selbst retten können, au den Rauchwirbeln herauszuholen und in' Sicherheit zu bringen. Neben den Leitern und Rettungsseilen dient der Rettungsschlauch, um Personen au höher gelegenen Stockwerken durch'S Fenster sanft auf die Straße hinab zu besördern. Der Rettungsschlauch ist eine der besten Mittel zu diesem Zwecke. In diesem sackZhnlichen Schlauche können eine größere Anzahl Menschen nach ein ander in rascher und sicherer Weise auf die Straße hinabgleiten, ohne Lebens gefahr und, wa auch eine gewisse Wich tigkeit besitzt, ohne Zeit und Gelegenheit zu zögernder Furcht und unnützer Ver zwetflung zu finden. So erzählt Mag! ru in seinem Buche über da Feuerlösch roesen, wie eine Frau durch einen solchen Schlauch herabgelassen wurde: .Ich hob die Frau unten au dem Schlauch und fand sie ganz verwundert, daß sie unten sei. Die erklärt sich durch den umstand, daß da Herabrutschen rasch und sanft geht und daß da Auge im Schlauch kei nen Anhalt findet, nach dem sich die Ge schwindigkeit der Bewegung beurtheil: ließe. Da Wichtigste aber bleibt die Orga nisation und Schulnig der freiwilligen und BerusS Feuerwehr. Sie ist ein Produkt unserer modernen Zeit. Die erste freiniillige Feuerwehr wurde im ' Jahre 1846 in Durlach gebildet : die erste BerufS'Feuerwehr im Jzhre 1851 in Berlin. Beide stnd al AuSgang, punkte einer neuen Periode zu betrachten, Denn der vorzüglichste Apparat ist nutz lo, wenn er nicht in richtiger Wese ge handhabt wird. Eine gediegene Organi, sation kann mit einfachen technischen Hül'Smitteln ungleich mehr leisten, al die best. klügelten Apparate. Diesem Bilde einer modernen Feuer wehr gegenüber steht im grellen Gegen' sah da Bild au der guten alten Zeit de 14. und 15. Jahrhunderts und noch später. Damals gab e der AuSbruch eine Brande noch nicht jene stille ge räuschlose Art der elektrischen Mitthei, luvg, welche nur vie Berufenen zur Brandstätte herbeiruft. Damals wurde durch Anschlagen einer Glocke daS auf . gebende Feuer angekündigt und der Thurmwächter, der fleißig ausschaute, war verpflichtet, Sturm zu läuten und die Einwohner de Orte von dem aus brechenden Schrecken zu benachrichtigen Ottomar Fiedler schildert un in fetner .Geschichte der deutschen Feuerlösch und RettungSanstalten eine solche Feuer löschscene recht anschaulich. Zu dem Sturmgeläute gesellte sich das Blasen der Wächter, da trommeln oes Bürgermitt tärS, das Abfeuern von Alarmschüssen und der-Ieichen mehr. Lie hwatlnet .. 4 . f unb gtabti Lüraericil btkt't Thore und Stadt mauein. Tie Ihore wurden geschlossen und die Schufcgatter herabgelassen, sie Bü'ger warben Dämm aus, um da Wasser, wo e in offenen Gerinnen auf den Streben faß, nach der Brandstelle zu leiten. Uebeldie mußten vor die Häuser von den Bewohnern gefüllte Wassergesäße gestellt werden.' Brach da euer bet Nacht au, 10 zündeten die Besitzer von Eckhäusern die Pechxsannen an, die da gehängt waren; Andere stellten brennende Lichter an die Fenster, damit die Löschmannschaf ten nicht in ihrer Eilfertigkeit aufgehal ten würden und dabei im Finstern sich und Änderen Schaden zufügten. An der Brandstelle selbst suchte man nach Mög llchkeit Ordnung herzustellen. Die Lösch Pflichtigen bildeten eine lange Menschen kette, die gefüllten Eimer gingen von den aufgestellten Wassergesäßen durch Hunderte von Händen vi an ,euer. Lon den Dächern benachbarter Häuser wurde dann der Inhalt de Eimer, so weit er nicht untermeg verschüttet war, in Feuer gegossen. Man besaß auch Handspritzen. Unterdessen herrschte in der Stadt Unsicherheit. Da Feuer konnte listiger Weife von einem auSmär tigen Feinde angelegt sein, der die Ver wirrung der Bürger zu einem Uebersall benutzen wolle, Dann strich auch beule, lustiges Gesinde! drch die Straßen. E mußten daher Sicherheitspatrouillen die Stadt durchziehen, ihr Augenmerk aus die Feuerdiebe richtend. ei dem engen Bau der Städte im Mittelalter und bei den unzulänglichen Feuerlö chemrichtungen ist e, denn nicht zu verwundern, daß ganze Straßenvier tel, ja ganze sladte von den vernichten den Flammen in Schutt und Asche nie dergelezt wurden. Einige Städte wie der, weiche flch durch grogen Gemetnsinn und eine vorzügliche Obrigkeit hervor thaten, wie z. B. das in gewissem Sinne demokratisch verwaltete Nürnberg, zeich, neten sich freilich durch ein wohl organi, strleS Feuerlöschwesen auS. In jenen Tagen, ungefähr im Anfange des IS. JrhrbundertS, wurden auch zu Augsburg und Nürnberg die , Wasserkünste" etnge- führt; daS ist daS, maS wir jetzt als ,Fku:rspritzen" bezeichnen. Dann kam im 17. Jahrhundert die holländische Er findung der .Schlangen' hinzu. Diese Schlangen, sür welche ihr Erfinder, von der Hevde, in feinem Werke, daS im Jahre 1S90 zu Amsterdam er chlenen ist, sehr varm und mit großer Beredtsamkett eintrat, find nicht Andere al unsere heutigen Gpritzenschläuche Durchblättert man einen Band Pi tentschristen au den letzten Jahren, so findet man unter der Anzahl von Ret tunaSapparaten kaum einen oder zwei. welche wirklich lebenSsähig find od überhaupt einen neuen Gedanken dar stellen. Da Löschen de FeuerS mit anderen Mitteln IS mit Waffer, z. B mit Staub, Alaun und Chemikalien, ist nicht ganz neu. Schon die Römer hiel ten e für oorlheilhast. Essig ine Wasser zu mischen. Heutigen TagS hat man eine ganze Reihe solcher Loschmtttel er funden, welche mehr oder weniger wirk sam stnd. Auch die Löschgranaten und die Ertinkteure, denen wir heute so oft begegnen, haben ihre Vorläufer gehabt. So hat unter Anderen der Silberstecher Zachartal Greil tn Augsburg tm Ansang deS vorigen Jahrhunderts einen Apparat erfunden, der eine Tonne aus Eichenholz darrellte von etwa zwei Fuß tm Durch misser. Sie war mit Wasser gefüllt. In der Mitte der Tonne befand sich ein Metallgefäß, welches Schießpulver enthielt und einen Zünder, sobald diese Tonne inS Feuer geworfen wurde, ent glimmte der Zünder, brachte das Schieß pulver zum Erplodtren und dieses, die Tonne zerreißend, schleuderte das Wasser mit großer rast um flch und löschte da Feuer. Diese Erfindung erregte Au sehen. Wir finden fle in der Reichsstadt Augsburg angewendet. Ein sehr getst reiches Mittel stnd ferner die Feuerlösch dosen deS Geh. Bergraths H. G. Kühn in Meißen auS dem Jahre 1346. Die selben enthalten die gleichen Bestandtheile wie chießpuloer, nämlich alpeter. Schwefel und Kohle, nur in anderem Ml chungsverhaltnm. Nach angestell en Versuchen scheinen sie sich bewährt zu haben. Wars man in einen geschlossenen Raum, etwa eine Küche vier ein Wohn zimmer, in welchem ein kräftiger Brand angefacht worden war, eine solche neuer- löschdose, so erstickie da Feuer v illstän big. Erst nach mehreren Stunden be gannen die glimmenden Theile wieder in Flammen auSzuschlagen, sobald daS gen ster geöffnet und frische Luft zur Nahrung der Gluth hereinaelanen wurde. Die Wirkung dieser Dose erklärt sich leicht; durch Verbrennen des PuloerkuchenS tn'. wickelt sich fchwefliche Säure, und e soll feststehen, daß tn eine? nur mtl 2 mt. diese Gase geschwängerten Lust das Feuer verlischt. Man kann im Großen und Ganzen sagen, daß aus diesem Gebtete sich noch sehr viel leisten läßt, nicht so sehr durch die Erfindung ganz neuer Dinge als durch weise Ausnutzung und Bervoll kommnung jener Anregungen, welche be reit seit Langem gegeben stnd. Haben doch schon die VorbeugungSmaßregeln Forlschritte gemacht, so z. B. die Ver wenlung von geuerschutzmassen, seuer sicheren Wänden und die Jmpräqnirung leicht brennbarer Stoffe, wie Theater dekorattonen, Vorhänge, Kleider u. f. w. Die Lösung der Hauptaufgabe aber bleibt noch dem Architekten. Beim letzten Holelbrand in Frankfurt a. M. ist eS vorgekommen, daß eine Frau mit großem Wagemulh da Gesten an der Vorder front des Hiuse entlang geklettert ist, um flch in daS Nachbarhaus zu retten. ES erscheint angezeigt, im Vorhinein au solche Bedürfnisse im Augenblicke der Ge fahr bedacht zu sein. ES exiftiren eine Reih (bereit wieder erlöschter) Patente auf Eisenleilerri oder Steigeisen, welch an den Häuserfronten entlang vom ober stea Stockwerk zur Eide laufen. Diese Elsenleikern sind derart zusammensall bar, daß ft leicht in eme Vertiefung der Frontwand hineingeschoben und maSkirt werden können. Doch scheint die Gegen wart noch wenig Interesse sür dtrgleichen Vorsichtsmaßregeln u besitzen. Am schlimmsten spricht sich die Vernachlässt gung der SicherheltSmaßrtgela tn der Konstruktion dtr modernen Thkatkrgk bäude au. Diese sollten, wie schon oft betont worden ist, bei FeuerSgefahr sich mit einem Gusse entleeren können. Ei sollten deshalb die AuZgänge auf Galle rien münden, welche außen um da Thea ter laufen und von denen Treppen direkt auf die traße fuhren. Denn bei all diesen UnglückZsällen, bei denen die Menge so leicht den Kops verliert, ist e da Wichtigste, daß die Bedrohten so rasch alS möglich frischen Athem schopsen, sich in Gölte frei Last" wiedkrfinden. wo die Verzweiflung eicht und der Muth wiederkehrt. kuisette. ;ftjte aZ dem Pariser i'cben. Oben auf dem Montmartre, in der Rue de Ablesse bescheint die aufgehende FrühlinqSsonne ein Bild de Jammer und deS Elends ; dort in einem kleinen Zimmer fast ein Kämmerchen wo die nackten Wände von keinem Bilde ge ziert werden, liegt auf einem armseligen Lager eine junge Frau. Neben ihr steht ein elfjähriges Mädchen und ringt ver zweiflungSvoll die Hände. Jetzt schlägt die Kranke die Auzen aus : .Luisette, Du mußt hungrig sein." ,O, nein, M'ma, ich kann warten!' Ein schmerzlicher Zug malt sich auf dem Gesicht der Kranken, dann haucht sie: .So kann 8 nicht bleiben, armes, gutes Kind. Versuch'S doch einmal mit den einstigen Freunden Deine Vater, gehe zu dem Herrn Maieur und zu dem Herrn Pririer ; vielleicht leihen die uns eine kleine Summe; wenn ich wieder arbeiten kann, dann zahle ich e zurück.' Die arme kleine Luisette war mpthig mu leerem Magen nach den Hallen hin unter gegangen ; aber leider Herr Pririer war verreist, nach dem Bade Trouoille und wurde erst im September zurück erwartet. Dann hatte sie wieder ihren ganzen Muth zusammen genommen und war weiter geeilt, nach dem Ouar ti Latin, wo Herr Majeur, der einstige Freund ihre Vaters, seinen Juwelier laden hat. Auf die Frage deS KommiS, was sie wünsche, hatte sie ein zaghaftes .Ich wünsche Herrn Maieur zu sprechen", ge. antwortet. Der KommiS wieg nach dem Pulte hin ; sie tritt näher und trägt ihr Anliegen vor. Herr Majeur zuckt mit den Achseln, er bedauere, da Geschäft fei still und er könne beim besten Willen nicht für sie thun. Der Kleinen laufen Thränen über die bleichen Wangen; sie ringt oerzmeif lungsooll die Hände und stöhnt : .Großer Gott, wa soll nur au mei ner armen, kranken Mutter werden ; wir haben keinen ou mehr tm Hause I' Herr Majeur zieht einige Sousstücke au der Tasche, reicht fle dem Kinde mit den Worten hm : .Kauf Dir Trot dafür, und dann finge, Luisette, singe; Du wolltest ja immer Sängerin werden, beginne jetzt Deine Carriere, singe I" Sie steht wieder draußen, aus dem Boulevard atnt Germain. .Singe,' hallt S in ihren Ohren wieder. Wie im Traume, wie unter der Macht einer Betäubung betritt sie eines der großen Sandfleingebäude, tritt zur Haus Meisterin, die gerade den Hos reinigt, und sagt: .Meine Mutter ist krank, kein Geld im Haus, gestatten Sie, daß ich im Hose finge," .Ja. mein Kind!' Mit klopfendem Herzen betritt sie den Hos. Ansang klingt ihre Stimme bebend, bald verfchnindet jede Scheu: sie ist ganz bei ihrem Gesänge, diesem Zauberer, der so oft ihre kindlichen schmerzen eingelullt und auch jetzt wie der thren Kummer zu betäuben cheint. Eine solche Stimme hört m,n selten in den Pariser Höfen. Bald blicken die Einwohner au den Fenstern hinaus, lachttn der Kleinen dort unten zu und was ihr mehr werth ist werfen ihr Kupfer und llbermunzen herunter. Strahlend vor Glück heimst fle die Gaben ein; sie zählt ihr Geld, kaum vermag sie es zu glauben, sie hu zwei Franken und sechs sous erhalten; für sie em Ver mögen. Sie betritt andere Häuser. In einigen wurde sie von der Hau Meisterin unwirsch sortgewiesen, andere gestatten ihr das singen. In einem Hause der Rue de l'llnioer site wurde ihr Gesang einen Augenblick durch das laute Beifallklatschen eines Boroetgehenben, verstehen geblieben war, um zu tau chen, übertönt. Während sie die Münzen sammelt. tritt dieser Herr zu ihr heran mit der rage: .Wie heißt Du, mein Kind?' .Luisette.' .Und Deine Eltern?' .Ich habe nur noch meine Mutter und die ist krank; dabei kein Geld tm Hause; deshalb singe ich heute übrigen das er sie ucai. .Du brauchst deshalb nicht zu er rothen, liebes Kmd. Dein Platz ist aber nicht im Hofe, sondern im Kon,erte, aus der Bühne! Ich bin der Direktor ine vorstädllschen Eafe-Konzerte; Du singst jeden Abend einige Lieder; ich lasse Dich ausbilden und sorge vollständig sür Dich und Teine Mutter. Paßt Dir dZ?' Luisetle steht sprachlos vor Glück und Freud! Noch am leiben Abend debütirt Lui sette dort, gerade so wie am Morgen im hellen ärmlichen Kleide, mit demselben Lied! Der Direktor fand e originell, sie al Strabenkänüeiin auftreten 1U lassen. Und al der letzte Per verklungen und die liebHA Kinderstimme lchwiei. er scholl ein nicht endenwollender Applau. Ihr Mattn ist genesen. Luisette ist srch und glücklich; sie ist jetzt da Wun derkmd, da jeden Abend, auch an den Wochentagen den Konzertsaal diS zum letzten Platz süllt. Singe, Luisette, finge!" Ocklsame Menschen. Einer der wunderlichsten Sonderlinge und zugleich einer der besten und geift vollsten Menschen war ein Fürst Lobko witz, der in der ersten Hälfte unsere Jahrhundert in Wien lebte. Aus seine eigenthümlichen LebcnSgewohnheiten daß er nur de Nacht ausging, keine Briefe las, feinen Palast beständig um bauen ließ, nur mit sehr wenig Men schen und auch mit diesen nur sehr selten verkehrte u. dgl. m. wollen wir hier nicht näh eingehen. Aber seine Art, Wohlthätigkeit zu üben, verdient wohl, der Vergessenheit entrissen zu werden. Bittsteller ließ er nicht vor, Gesuche be achtete er nicht, Empfehlungen berück, flchtigte nie. Und doch that er unend lich viel GuteS. Er hatte in seinem Wohnzimmer einen großen Spiegel an bringen lassen, der so gegen da Fenster gestellt war, daß er, im Lehnstuhl sitzend, daS Treiben auf der Straße beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. So ftudirt die Menschen, die über den Platz vor seinem Palaste kamen, und glaubte er irgendwo wirkliches Elend, geheimes Leid zu entdecken, dann wurde der Betrefsende oerfolqt, feine Verhalt nisse wurden ausgeforscht und gar ost kam so in daS Heim einer unglücklichen Familie unverhofft die Hilfe wie ein Ge schenk des Himmels. Ein Sonderling ganz anderer Art war ein Herr von KireSoalfy, der vor Jahren in Ungarn gestorben ist. Sein Leben war in der Hauptsache nicht der Wohl thättqkeit gewidmet, sondern dem tu dium der edlen Weine, an denen sein Vaterland so reich ist. Nun gibt es ja auch ganz vernünftige Leute, die solche Studien mit einer gewissen Beharrlich seit und Regelmäßigkeit betreiben, aber Herr von KtreSoalsv wollte Tokayer unb Rüster, Menescher und El lauer ruch im Tode nicht missen und tn seinem Te'ta mente stellte er den Erben die Bedingung, daß an gewissen Tagen de Jahres steig eine gewisse Anzahl Flaschen versqtele ner Weingattungen auf sein Grab gegos sen erden müßten. AIS dritten im Bunde führen wir end lich einen Pariser Monsieur Josse an, dessen Freiheitsbedürfniß so groß war, daß er sich ein HauS auf Rädern baute und dasselbe bald da, bald dorthin suh ren ließ, je nachdem S ihm eben gefiel Aber er hatte auch noch andere Sonder backetten. Die bemerkenSwcrtheite bar- unter war feine Leidenschaft, von anderen alS unnütz Weggeworfenes zu sammeln, ohne daß er eS etwa nöthig gehabt hätte, denn er war gut situirt. So ließ er sich auch das ermähnte HauS auf Rädern fast ganz aus Dingen bauen, die er aus der Straße aufgelesen hatte, aus Blech büchsen, Holzabsällen, Kiftendeckeln, Filzhüten u. f. w. Die Wände waren zum größten Theil auS alten Hüten ju fammengenäht. Versicherung gegen ßhekosigkeit. Die jetzige außerordentliche Rührigkeit unter den Versicherungsgesellschaften ist ein bemerkenswertes Zeichen der Zeit. Nach jeder Richtung hin regt sich die Un tkrnehmungSluft und der Trieb geschäft lich Ausnutzung. Jedes nur denkbare um nicht zu sagen: dachte Risiko kann durch Zahlung einer jährlichen Prä mie abgewendet werden. Zwillings, gcburten und TyphuS, Diebgahl und körperliche Unfälle, Krankheit und Selbstmord all und jedes ist zum Ob jekt verschiedener Versicherunzen gewor den. Jetzt ist nun von einem findigen Kopfe der Vorschlag ausgegangen, auch eine Versicherungsgesellschaft gegen alte Jungfernschaft zu gründen. Hier nach soll jede? Mädchen, die aus beliebt gen Ursachen bis zum 40. Lebensjahre unvermählt bleibt, sich durch Entrichtung einer JahreSprämie die Auszahlung in gewissen Summe sichern können, deren Höhe sich nach dem Betrage der selbst bestimmten Prämie richten würde. Tritt sie nach dem 40. Lebensjahre noch vor den Altar, so hat sie diese Summe zum Besten der versicherten Mitschwestern zu rückzuzahlen. Ueber das Bedürfniß für eine solche Gesellschaft dürfte wohl nur eine Ansicht herrschen. Schon der Um fland, daß eS in Deutschland z. B. 5 pCt. mehr Frauen al Männer giebt und von den letzteren so und so viele aus ver schiedenen Gründen auch nicht hkirathen, läßt eS als wünschenswerlh erscheinen, den nothwendiger Weise unvermählt blei bendcn Fraukn inigermaßen ihre Unab HSngigkeit zu sichern. Junge, schön Mädchen von 1725 Jahren dürften freilich nicht leicht al Kundinntn für diese wohlthätige Gesellschaft anzuwer ben sein; immerhin ist der Vorschlag, eine Versicherung gegen Ehelosigkeit in'S Leben zu rufen, nicht leichthin zu ver lachen und zu verwerfen, zumal da sich eine wenigsten ähnliche Einrichtung in Tänemark schon seit länger Zeit recht gut bewährt hat. ?5akSman'5 ?!cttung. .Ach ja', meinte Försttr Trubrger, ,mlt den Hunden lebt man allerhand! Zum Beispiel mein Waldmann dort, der jetzt so harmlo beim Ösen liegt, al könnte er nicht bi fünf zählen, hat mir einmal ein schöne Stückerl' geliesert. t'euren le irq, er, maqreno um abwesend sind, einen großen Krug voll Petroleum au, der durch in Versehen unverschlossen geblieben war. Ich ent deck natürlich die Sache beim Heimkam men sofort. Der Hund verbreitete inen penetrant Oelgeruch, und sein jämmer llche gedunsenes Aussehen klärte un rasch vollends aus. Schon griff ich nach dem Gewehr an der Wand, um ihn nie deriiisckieken. ebe er langsam elend tu Grunde ging da plötzlich sprang da t)t m lern letzie nrarr win,einv aus den Tisch und schaute sehnsüchtig nach der Lampe hinaus. ,Hal,o)I" rief ich wl in Btltz war 1 mir durck den Kons aekabren .rasch inkn langen Docht her vielleicht ist dem armen Kerl noch zu helfen!' Im Nu war der Docht zur Hand. .Such'. Waldmann such schön fressen!' rief ich; unb lenken St sich, ver Huno qaui mick dankbar an und schlingt behutsam um kein Loch hineinzubeißen, den langen Docht hinunter, o vag nur noq oa ffnhc au feiner Scknauie vorstand, ftä zünde dasselbe vorsichtig an, die Flamm brtnnl, uno 'alvmann immer was drauf blasend, damit sie ihm nicht die Schnauz versengte sitzt geduldig den ganzen Abend al unfreiwillige Familien lamrie mitten aus dem Tisch und bleibt die ganze Nacht dort, bi er endlich am nächsten uiiorgen ausgeorannr war. jt Flamme losch, ich nahm mit leichter Mühe den Docht heraus und das ge fcheidle Thier war gerettet. Gelt, Waivi" 5ch?i'!)r und cenoriil. Gegen das Jahr 1860 lebte in EberS berg bei München ein junges Schul meisterlein, eigentlich nur ein Schul anwesn, schlecht und recht von seinem kärglichen Verdienste. Nach allen Set ten späht aus, seine kümmerliche Lage tu verbessern. Da schien ihm ein Glück S ftern zu lächeln. In der Hauptstadt wurde eine Lehrerstelle frei mit einem ährlichen Gehalte von 260 Gulden Alle Minen ließ der zwanzig Jahre zäh lende Schulanwes springen, Alles v suchte er, um in den Besitz dies für ihn an ehnlichen Stellung zu gelangen. Doch der Herr KreiSschulrath wieg ihn ab! Verzweifelt gab der junge Mann feine Lehrerlaufbahn auf, warf Kreide und Hafelftock in die Ecke und ging zum Theater. Hatte er doch eine Tenor stimme, deren Schönheit oft schon Be wunderung erregt! Er wollte Chorist werden, ab der Generalmusikdirektor Franz Lachn engagirte ihn, sowie er sein prachtvolles vrgan geprust, als Solisten und ertheilte ihm höchstselbst muilkall chen Unterricht. Nicht lange. und die München jubelten dem Er Schulmeister zu, als er in Weber'S .Freischütz' am 5. November 1865 als Mar zum ersten Male auftrat. Und fettdem hat Heinrich Vogl als Hofopern, fänger, namentlich in Wagner'ichen Opern, unbegrenzten Beifall geerntet und ist weit über Europa hinaus berühmt geworden. Aber eine Schulmeisterstoch. ter hat der ErSchulmelft doch gehet rathet. Jedoch singt sie auch, sie ist auch HofoperrisZngerml stin e-kzenlrisch ßyarakler. Kürzlich wurde ein alter Zahnkünstler beerdigt, der 50 Jahre nur damit ausge füllt hatte, seinen Mitmenschen die Zähne auSzureißen, da er, um ihnen zu helfen, ein anderes Mittel, al dieses radikale Verfahren nicht kannte. In seinem Testamente aber verlangte er, daß alle von seiner Hand je ausgezogenen Zähne auch mit ihm verscharrt werden sollten. Dies sonderbare Wunsch wurde von den Testamentsvollstreckern auch süllt, die ihm 30,000 Zähne mit in den Sarg leg ten, welche der Verstorbene tm Laufe von 50 Jahren seinen Klienten ausgezogen hatte. Dreißigtausend Zähne! Man überlege nur! Da liegen über 800 voll ständige Menschengebisse mit unter dem Hügel des Sonderlings! Zu schlecht. Ein junger Ehemann gibt, um mit seiner grau allein m Couxee bleiben zu können, dem Schaffner einige Cigarren. Bei der nächsten Station aber öffnet die, s, etwas blaß ansehend, die Thüre ur d sagt : .Ich hab' zwei Stück geraucht Sie müssen wieder 'rauöl' Angepaßt. Herr: .Heißt Euer Lehrer nicht Stieg, litz?' Schüler: .Ja, wir haben ihn ab Wachtel getauft, weil er immer schlägt!' In der Badeanstalt. Badediener: .WünschenSie ein Voll od ein W an nen bad?' Herr: .Geben Se mir' gemischt: E' Wanne, ab ganz voll!' keichte Abhilfe. Sie (ach vorausgegangenem Strkit schmollend): .DaS ist nicht schön von Dir. War, daß Du so einsilbig bist!' Er ärgerlich) : .So nenne ich hclt Maximilian!' Aus der nslrukiinjslunl'c. Sergeant: .Wenn der Herr Hau?t mann die Freundlichkeit hat und sich herabläßt, (inen Witz zu machen, fo müßt Ihr solche Bewtise väterlichen Wohlwollen u schätzen wissen. Ihr dürst nicht die Mäuler bi zu den Ohren aufreißen, daß man Eure KrokodilSzähne steht, nicht an den Bauch greifen, al wolltet Ihr die Gedärme halten, Ihr müßt mit einem Worte militärisch lachen!' lVt sich die lvelt in feinem Kctft malte. Ein Gutsbesitzer, der seine Stallunqen durchwanderte, sah da Kind seine Kut scher aus der Erde fitzen und mit andern Kindern spielen. .Weigt Du, wer ich bin, mein Kerlchen?" fragte er den Kl nen, der sich nicht um ihn zu kümmern schien. ,O ia Du bist der Mann, dir immer in Papa Kutsche söhrt. Gut gedient. Ehemann: .Warum heiralhen S e eigentlich nicht, Fräulein Müller? Sie müsst sich dranhaltkn, ein Bissel ein späte Mädchen stnd Sie ja schon!' Fräulein Müller : .Wenn ich so an spruchslos wäre, wie Ihre liebe Frau, dann wäre ich längst verheirathet.' falsch versiinde. Julie: .Wie man zählt, mein Lie b, bewegst Du Dich in sehr übler Ge sellschaft.' Moritz (wild) : ,W erlaubt sich, so wa zu sagen? Nenne ihn mir, und ich schieße ihn über den Haufen! Mir kön nen sie anhängen, soviel sie wollen, das ist mir ganz egal. Wenn sie ab an fangen, mich mit Dir aufzuziehen, dann sollen sie sehen, mit wem ste'S zu thun haben!' Trkannt. ... .Ich versichert Sie, Herr May, ich kann ohne Ihre Tochter nicht leben!' .O, Sik SberschStztn mich!' Der guie Frübling. Dichterling: .Ach, wie oft habe ich schon den Frühling besungen!' Freund: .Und kommt doch alle Jahre wieder!' Darianie, A: .Warum wird denn diese Sän gerin so sehr begünstigt? Ihr Gesang ist doch recht mittelmäßig!' B: .Ja, wissen Sie, fle ist hatt sehr schön und da drückt man gerne ein Ohr zu!' Schlechte Zeiten. .Wie geht das Geschäft, Hr Bau mkistn?' .Miserabel I Und noch dazu muß man jetzt bessere Material vwen dn, weil man die Häuser oft ein paar Jahre lang nicht anbringt l' Immer nobel. Gouvernante : .Erschrecken Sie nicht, gnädiger Herr, der Emil hat soeben ein 20-Markstück verschluckt!' Commerzienrath : .Wie haißt, er schrecken?! Geben Se meinem Sohn noch e' 20.Markflück!' Bescheiden. A : .Denken Sie sich nur, was für enormkS Pech ich habe ! Fehlt mir nur ine Nummer auf den Haupttreffer!' B : .Was. Sie Glückspilz, das hei ßen Sie Pech? ! Ein Anderer wär' froh, wenn er so nahe hinkäm'!' Je nachdem. .Wie larpe wüßte mein Bub bei Ihnen lernen?' .Die Lehrzeit richtet sich ganz nach dem Lehrgelb, welches Sie für ihn be zahlen wollen! Zahlen Sie 100 Mark, so braucht er blos ein Jahr zu lernen, geben Sie mir ab 200 Mark, dann können Sik ihn gleich wieder mit nehmen l Gemüthlich, Schaffn (einer Sekundärbahn): .Bebau, mein Herr, Alles besetzt? Wenn Sie aber mitlaufen wollen in der nächsten Station steigt Jemand aus I' Genau. A: .Warum haben Sie denn gerade diesen Herrn Bummerl in Ihr Geschäft genommen? Sie hätten doch leicht einen fleißigeren Arbeiter bekomtren können !' B : .Das wohl, ab der Krl hat mir sein Offert unfrankirt gesandt, und so habe ich ihn enga girt, um ihm lai Strafporto von seinem Gehalt abziehe zu können !' Ltirlich. D Michel wurde beim Raufen schreck lich zugerichtet. Als man ihn nach Hause getragen, kommt der Arzt. .Nun', meint dieser, .jetzt werdet Ihr wohl nicht mehr raufen?' .Na, HerrDoctor', antwortet Michel, .erst mann i' wieder g'sund bin!' Aufrichtig. Gutsbesitzer: .Du, Ferko. schämst Du Dich denn gor nicht ain biss'l, do gonze Johr gor nir zu orbaiten?' Ferko: .Lieb Herr, bevor ich wos orbait', schäm' ich mich doch lieber ain bisserl.' 7tolz. Oekonom (zum Besuch, vor dem Schweinestall) : .Sehen Sie, das ist ein junges, kolossales Thier, daS fetteste un t allen in der Gegend. . . ach, was sage ich S ist der weiße Rabe unl den Schweinen!'