Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, May 31, 1894, Image 3

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    NEBRASKA STAATS - ANZEIGER,
, Lincoln, Neb.
uiu.uinrnrvviaiiuirrti.
Jtflianii von Si-olttnior Urban.
(nCVlfcgüüJ )
.. 'i .':': : i c.li feine .!,i'iei u
fi.ic i.uc;:. Ietaifoii kvnntc es
rntuu.'wm r.U werden, .icicide cuvcn
&;tstu :u:ii ;'ii;i:c:!!fi! .;
teti und Ciie.h (die cih,iil.ina
erjum u;i. ühic er uns c:wa i'CKUthn'.t."
. Ji'üi ü:;i .'"
riuc- ic.it ciiiMitcii ("runde. tre:l ich
i:t t.Uiu.cr Zzdx mit Hinein i;arce im
UrVJiiMc. 'iTo.f: die beiden unter einer
Dufc fiecken, lu;.;t U'olit cinj der Hand.
'i'Jri der eine lrcst;, ucij": cocnlnell auch
der .ludete. ivciui ich nun den einen
einsperre, betoinnieit wir eidc et
O'cciucr."
. '-ict tont du.?? Taf; die beiden
die Hand im ?pxle haben nnd o,ee,cn
uns iiüiiünircn, liegt doch irciil auf der
Hand, cinim sich also trennen, sie
tranig au i.iucufru':'"
ü dursie doch rascher nnd sicherer
züüi Iiclc juhrcii. wenn ie in die Un
tnrcduiifi, du Herr eastaldi mit Jljrcr
Tochter hccichu, willigen nnirdcii."
Ans leinen ,all !" cutiKguctc Her
jcni otfarc rasch nd cncrgiich. Ich
lvnnsche dnrchanö nicht, baf; meine loch
tcr irgend welche e.iclumcjtii ;n diesem
Herrn nnterhnlt, ein für allemal. Herr
3taat-:nnuHiit. :enn iie seihst nicht
:mt dem jungen Herrn fertig werden
lvnncn, so will ich mit ihm reden."
C, so habe ich da nicht gemeint,
Herr Herzog. Ich glaubte Iinu'it mü
den iiH'ii andeute:! ii müssen, wie wir
rasch nnd sicher z nnserem Ziele ege
laiuicu können. Dct 2ic diesen i'Öccj
niclit gehen wollen, so kenne ich meine
glicht. Zweiieln Sie daran nicht. Ich
weide sofort mit Herrn eastaldi spre
chen," Damit verbengte sich (hilaut und
schritt mich dem Andgang de Speise
saulc, wo ein wiener siand, der ans ihn
wartete.
AiUjrcti 2 k mich ;n dem Herrn, der
Herzogin e'cstim spreche will," sagte er
zn ihm.
Tcr Diener führte ihn in einen
Empsangosalon ;n ebener erde, wo
tfhilai Don Vuigi vorfand nd zwar
in einer Toilette, die wohl nicht für den
tacilocinwalt berechnet war.
Ton yuieji stand in senctiother Kta
valtc. grellgelben Handschnhen, unfönn
lich hohem, sicisem fragen vor ihm,
einen zu tnr;en vazierftvck' in der
Hand, das Urbild eines 'neapolitanische
Gigerl." Mi er den Slaatoanwalt
eintreten sa!. smyie er. Mau sah so
fort, das; cr etwas Anderes erwartet
halte. teilte lrinmphirende Micnc
und sein siegesgcivisseS Acuszcrc verein
gcrle sich ein wenig, seine Züge gerie
ten! sogar in eine gewisse Bestürzung.
,,KM), Herr ZlaalSanwalt, 2k sind
auch hier '(" näselte er in einer leichten
Verlegenheit.
Sa wundert 2ic dabei ? 2ic
haben gewünscht, mit Herzogin Ccsina
zu sprechen, um iljr angeblich e'uthüllui!
gen über den abhanden gekommenen
chuiuek zn machen -"
Den gestohlenen dumief wollen
kvir sagen, Herr taatsanwalt."
Wie 2 k wolle. Herzog dei Ti
baldi wünscht, daß 2k diese Enthülln
gen mir machen sollen. Bitte, haben
ie also die OHitc, mir zu sagen, waS
ic zu sagen haben."
Und wenn ich oicenitc nicht habe?"
antwortete Xon Vuigi frech.
hilazzi beobachtctc ihn scharf und
glaubte schon nach den ersten Gesunden
infolge deS sicheren, selhsibcwuhte Auf
treten Don Vnigis annehmen zu sollen,
aß dieser wirtlich i der vage sei, eut
Hüllnngcu zu machen.
o werden nur zwei vinuahmcit
übrig bleiben, und zwar entweder, daß
s-i. iitcM minien nn,1' rml? Hrsiir
" -"v 1-
sagen wolle:!, waS Tie wissen," fuhr
Herr Ghilazzi ruhig fort. Im ersten
Falle mache ich 2ic darauf aufmerksam,
das: ich nicht gewöhnt bin, mit mir spie
len zu lassen. Im zweiten Falle würde
ich .t sofort verhaften."
verhaften ! Mich!" rief Ton
l'uigi überrascht aus. Er war offen
bar auf eine durchaus andere Unterhal
tung eingerichtet gewesen, alS sich nun
entwickelte, erschrocken trat er nnwill
kiirlich einen schritt zurück, er war
hierher gekommen, um ein zn schüchtern,
zu drohen und die Vcntc seinen Ab
sichten geneigt zu machen, und nun
nttißtc er erleben, daß ihm gedroht
wurde.
, Allerdings, 2k, Herr Eastaldi.
Wenn Eie mir. als dem gesetzlidien
Vertreter der EtaalSanwaltschasr. Ihr
Zeugniß verweigern, bin ich berechtigt,
ie sofort einzusperren."
Ich weiß das, aber Eic werden cS
nicht thun."
Weshalb denn nicht? Vlanbcn
Sie, ich würde Ihnen oder irgend Je
mand zu vube meine Pflicht vernach
lässigen?" Ton vuigi sah nun seinerseits dem
Staatsanwalt fest in'S Auge und sagte
langsam, aber mit ungewöhnlicher e
tomtng: Ja, Herr StaatSanwalt,
i'ux- giuiua uu .
Ich sage Ihnen, daß 2k sich irren.
ES gibt Niemand, dessen Inkeresic mich
abhalten kennte, meine Pflicht zn
thun."
Ton Vuigi zuckte etwa? verächtlich
die schultern.
2k vergessen sich selbst, Herr
ZlaatSanwall."
.Mich?"
Sie würden mich nicht Hingereicht
verhaften."
m2c, so ? Ich habe eS also nicht nur
mit Ihnen, sondern auch mit Ihren
('envsscn zu thun?"
Sie werden das ja später selbst sehen.
Vorläufig thut das nichts zur Sache.
Ich Habe 2ie mir zn fragen, cb ich
Herzogin e'cfina im Interesse der Fa
milic dci Tibaldi sprechen werde oder
nicht."
Oicin, Sie werden sie nicht sprechen.
Aber icht Sie sind zum Fragen hier,
sondern ich, Herr e'analdi. und ich bitte
Sie infolge dessen, mir mm endlich mit
zutheilen, was Sie in Bezug aus unsere
Angelegenheit wissen."
i ou Vuigi überlegte einen Augenblick
und sah dabei dem taatsanwalt in'S
vreiici. er iitc sich etc enrdccknngk,
die im Vai:c deS inacs von der ea-
... H v
:ü;;;a r,c:iu.tt iv. -idcu Ki:c;'., .ir einen
;.ar .. ,,,! l;c Her;;-::! C'en::a zurc.tt
.;cU-.it, rud Mi st..i:d VleUii t.:t
i taatcaiiii'aa r.i .v::.. sac c.;rc:tc
itatiiUiilt Kinti: viaa, urc er icgu-nach
einer teiu:;ii:eu 'l;a;'c !an,',sam mio
wc hl iilteili.-.! : .v'.iM.l.sf. Hcir ;-;.ic
ÜHU'ült, tKilc i.i' I mit. dni; dc.
c. iuiuiu i'.äi ;ii wxiw iv-ei Jen ist."
ivo'r"
, Cao t i.i' ::i:en i-crla.if..)
Und ich besiehe daiani. daß lk es
mir foiort miuheili."
?as :iuvt Ihnen ,1. t-
gen' heil. k tverden mich heute ctit
Ipecreii, und morgen ivird der Schmuck
ans feinem icuigca eriicck wieder svrt
fein. 2k icnncii meine cihaftiing
uid'.t eine itnude verhcinüien, ich
Ihnen aber den Schmuck. 2 ic werden
mich and) gar nicht verhaften, wenn ich
Ihnen sage, daß nicht nur der Zchmnck,
fanden! auch der Dich von uns ent
deckt ist."
Wer ist cS?"
Auch dao behüte ich mir vor. zu
sagen, wenn ich vor der Herzogin ec
sina stehe."
Ich verstehe gar nicht, was diese mit
der Sache zn thun hat."
Zehr viel. Aber das geht Sie
nichts an. Ich habe Sie vielmehr zu
fragen, was 2k für dicHerbcischassnng
des Schmuckes bieten."
Ah," machte der StaatSanwalt
etwas überrascht, dao also it des
Pudels Kern. Sie wollen Geschäfte
machen ?"
'','atürlich. Für nichts ist nichts."
Hub 2k glauben, daß ich so ohne
Weiteres mich in Unterhandlungen mit
Hehlern und Dicbesgelichtcr einlasse?"
Jiciu, das glaube ich nicht, ober
darum handelt es sich auch gar nicht.
Sie selbst haben meinen Bater aufge
fordert, Ihnen bei der Entdeckung der
Angelegenheit. zur Hand zu gehen, und
sich zn dem Zweck mit der Eamorra in
erbiiidimg zn fetzen. Sie wissen doch,
daß solche Bemühungen in Neapel d'eld
losten."
Selbstverständlich werden Sie nichts
dabei verlieren."
Ha. ha, ha! Das fehlte auch noch.
Wir wollen gewinnen, Herr Staatoan
walt, denn die Sache liegt zu unseren
Gunsten. Wir wollen für unsere Ar
beit und für unser beschick bezahlt sein.
Der Schmuck ist im Bersatz, und wenn
Sie ihn haben wollen, müssen Sie ihn
einlösen nnd außerdem uns und die Ea
mona bezahlen."
Wie viel fordern Sie, Herr Ea
stmdi ?"
Zweinialhiiiiderttausend Francs !"
Der Staatsanwalt trat erschrocken
einen Schritt zurück.
Sie lieben wohl die runden Sum
men, Herr Eastaldi?" fragte er nach
einer kleinen Pause spöttisch.
Sie etwa nicht, Herr Staatsan
walk? Ueberhciupt bin ich nicht des
Feilschen halber da. Das ist der
Preis. Er geht keinen Soldo herunter.
Das steht fest."
Sie irren sich wieder, Herr Eastaldi,
denn Sie werden mir noch henke Abend
eine viel bescheidenere Summe dasür
nennen."
Wie sollte ich dazu kommen?"
Weil ich Sie jetzt für verhaftet er
kläre. Int '.'iainen des Königs, folgen
Sie mir !"
Dabei legte der Staatsznwalt schwer
und wuchtig feine Hand auf die Schul
tcr des jungen Eastaldi. Dieser er
bleichte etwas und seine Augen lagen
finster und drohend auf der E'eftalt
li'ljilais.
Sie wollten es wirklich wagen?"
stotterte er im ersten Schreck.
Was ist da zn wagen ? (Glauben
Sie denn, ich fürchte mich vor Ihrer
iaunerbande? kommen Sie. Ich
übergebe ie der nächsten Polizeiwache,
die Sie nach dem Untcrfuchnngsgefäng
niß bringt. Wenn dabei Aufsehen ent
steht, werden nur ie selbst daran
Schuld tragen."
Gut. iiVljcit wir. Herr Staatsan
walt ! Aber ich gebe Ihnen mein Wort,
Sie werden es bereuen."
Die beiden Herren waren eben im
Begriff zu gehen, als sie ans dem '.'c'e
benzimmcr, das statt der Thür nur eine
dicke Portiere von dem Salon trennte,
die Stimme des jnngcn Herzogs hör
tcn. der eilfertig und hastig flüsternd
sagte: Gott sei Dank, Emilio, Dn
bist wieder da. Ich habcvic aus ttoh
lcn gesessen den ganzen -imz. tlomiii
rasch hier herein, bcn ist Alles voller
V eitle. Es ist doch Alles gut gcgan
gen?" AlicS gut. Aber, Atkilio. ein zweites
Mal möchte ich eine solckic Mission nicht
übernehmen. Deine Mutter weinte"
Bei diesen Worten traten die beiden
Serien rasch durch die Portiere in den
alon. Ernannt hielt E'ras Tozzo in
seiner ccdc inne.
Wir sind nicht allein!" setzte er nach
einer kleinen Pause hinzu.
Was geht hier vor. Herr Staats
anmalt ?" sragteAttilio überrascht, was
machen Sie hier, Herr Eastaldi?"
Don Vuigi Augen blitzten fester und
kühner ans. als er den Herzog Attilw
durch die Portiere schreiten sah. Er
gewann mit einem Schlage feine alte
Frechheit wieder, mit der er schon einmal
dem Staatsanwalt imponirt halte.
Was wird hier weiter vorgehen,
Herr Herzog?" sagte er mit scharfer
Betonung, es ist die alle Geschickte.
Da man den richtigen Dieb nicht finden
kann, steckt man :bnt ersten besten Un
schuldigen ein. WaS sagen Sie dazu,
Herr Herzog ?"
Ich verstehe nicht" stotterte Aktilio
unsicher und betreten.
Herr Eastaldi hat mir eben erklärt,"
erläuterte nun der S IciatSanwalr, daß
er sowohl den Schmuck wie den Dieb
desselben entdeckt habe, will aber weder
den Vetzteren nennen, noch den ersteren
ohne große Vösegeld herausgeben.
Ich habe mich deshalb entschlossen, ihn
zu verhaften."
Herr Herzog, Sie wissen ja wohl ant
besten." fuhr Don Vuigi wieder scharf
und bissig fort, wie unschuldig ich an
dem Diebstahl bin. Ich berufe mich
auf Ihr Zeugniß, um meine Unschuld
zu beweisen. Sollte Ihr Zeugniß meine
Freilassung nicht bewirken, so wäre ich
gezwungen, den .wahren Dieb zu
nennen."
Meine Herren." begann Altilio
etwas stockend, aber mit jedem Sat,',
;:d. . : ic bci..idcn ht;
:: er keareiüichc Irr
.') na.!!!ic!' in diesem Aa
., hat sich d.r Selimuck
.t -.':taae r,eder voi-nc-,
i.-:e üieiue Matter
e.: ! , t, i.i die' er ganz.
,:, nicht an den Sck'lvi'c
es I j im al'c von
einem tirb und :-eu kinem i. lebta'.,!
keine -Jude 'ein. Herr Eaüaldi jen-clil
nins: si.l! i:;i Inihnin leimden, n enn er
behauptet, den i'kt :i kennen, wie auch
Sie. Herr Staatann.'aik. wenn Sie
meinen, ucli .'i'aa'Toitchiuigeu an':e!!en
i umstell, iic g.tu,e, nngcbnhrlich
ülisgevamchic Angelegenheit salil al'o
i ällieit bc'ricdi.Mder und erfreulicher
Weise in si,I uisammen."
In einer ait drolligen 'crblussnng
standen d,e Herren da. Selbst 'tat
D czzo schaute erstaunt aus seinen
Freund. Er wußte am allerbesten, wie
die Sachen standen nnd mußte sich fa
gen. daß diese Erklärung den Thatsachen
doch ctna? vorgriss.
Das sagt Ihre Mutter ?" erwiderte
zuerst der Staatoanivalk.
Allerdings. Sie haben durchaus
keinen Grund, Herr Staaioanwalt,
Herrn Eastaldi zn belästigen."
Unter diesen Umständen gewiß nicht.
Ich bitte Herrn Eastaldi sogar mit Ent
schnldiguiig bezüglich des Irrthum,
den ich ihm gegenüber begangen habe
und den er allerdings selbst veranlaßt
hat."
Am meisten überrascht von dieser
Wendung war Den Vuigi. Er war
sprachlos. Wie? Diese ganze wun
derbare Angelegenheit, ans die er in fei
ncr sanguinischen Art so große Hoss
miiigen und Erwartungen gesetzt hatte,
die ihm die Erfüllung seiner ehrgeizig
sten, heißesten Wünsche vorgegaukelt
hatte, sollte wie eine Seifenblase in
nichts zerplatzen?
Meine Herren." sagte Altilio wieder,
ich muß Sie leider m diesem Moment
verlassen, um nach dem Telegraphenamt
zn gehen, '.'iach zehn Minuten aber
siehe ich Ihnen wieder zur Beifügung.
Du gehst doch mit, Emilio ?"
iomm. komm!" sagte dieser, als ob
er nicht rasch genug fortkommen tonne.
Mit ciim leichten Gruß verließen
Altilio und Gras Tvzzo den Salon, nn
bekümmert darum, was die Zuriickblei
benden dachten und thaten. Auf der
Straße angekommen, warfen fiel) die
beiden Freunde in einen Miethswageu
und fuhren im Galopp nach dem Vaden
des Herrn Semmola.
Wo haft Du das Geld, Emilio ?"
fragte Aktilio aufgeregt.
.Hier! Aber noch Eines, Attilio.
Deine Mutter hat es mir auf die Seele
gebunden, und ich will mich des Aus
trag gewissenhaft entledigen. Es ist
das letzte Mal, daß sie Dir hilft. Ein
weiteres Mal wird und kann sie eS nicht
mehr. Richte Dich darnach."
Meinst Du, ich würde noch einmal
eine solche Dummheit machen ? vJioch
einmal in solchen Schmutz fassen? Nicht
um die Welt ! Dn weißt nicht, was ich
ausgestanden habe. Ich will froh fein,
wen nur dieses Mal AlleS glatt ab
läuft." Da will ich Dir ebenfalls wün
schen. Es ist merkwürdig, wie anS einer
einzigen leichtsinnigen That so oft eine
Menge anderer geboren werden. Das
ist genau so, als wenn man im Meere
schwimmt und sich von den Wellen tra
gen läßt. Das sieht immer ans, als
trügen sie tut nach dem User, nnd doch
kommt man dabei immer weiter in'
Meer hinaus
:ci ans Deiner Hut,
Aktilio, daß es Dir nicht auch so geht.
LViilivdnttM is(i lulln hnS (Erfüllt nlÄ
wenn noch irgend eine Fatalität ilt der
Vnst hinge."
Was soll den noch Passiren ?"
fragte der junge Herzog. In zwei
Minuten habe ich den Schmuck, Du
bringst iln noch heute flacht nach Posi
tano. damit man meine Abwesenheit
nicht verdächtig findet, nnd Alles ist in
Ordnung. Ich sehe wirklich nicht, was
noch dazwischen kommen könnte."
Der einmola ist ein dnrchirie
beuer Gauner," wandte Graf Tozzo
ein.
Das werden wir gleich sehen.
Komm, wir sind da."
Der Vaden des alten Semntola war
geschlossen, aber durch die viitze der
Väden schien Vickt. Herzog Altilio
pochte kräftig an.
Wer ist draußen?" hörte er gleich
darauf die Stimme Semmolas fragen.
Machen Sie auf, semmola," rief
Altilio. ich komme, um unser Geschäft
abzuschließen."
O, o. Herr Herzog ! Sofort, sofort.
Haben Sie einen kleinen Augenblick Ge
duld." Damit hob Semmola den schwe
reu Borlegebalken und öffnete dieThüre
des Vadenö. Attilio trat mit seinem
Begleiter ein.
, o. Herr Herzog, ich bitte einen
Augenblick um Geduld, bis ichden Va
den wieder geschlossen habe, ie wis
sen, ich bin ein alter schwacher Mann
und habe wohl Ursache, mich vor den
jungen Bosewichtent unserer Tage zu
fürchten. Sicher ist sicher, nur einen
Augenblick, Herr Herzog.
Machen Sie nickt so viel Umstände,
Semmola. Unser Geschäft wird rasch
erledigt sein. Ich habe nicht viel Zeit.
Der Schmuck liegt doch bereit ?"
Alle ist bereit, Herr Herzog. Sie
wissen, ich bin ein alttr ehtticher'Mann,
der sein Wort hält und feine Geschäfte
gern in Frieden abmacht. So ! Bitte,
kommen Sie, meine Herren."
Semmola hatte die Vadeuthür wieder
von innen fest verschlossen, '.'cim nahm
er einen Venchter nnd führte die Herren
beim Scheine einer trübe brennenden,
flacfernden Kerze in sein Privatkomp
toir. Ich denke, wir können zu unserem
Geschäft genug sehen, meine Herren.
Das Gas ist so theuer. Ich habe c
ausgedreht, weil ich nicht wußte, ob Sie
noch kommen würden."
Machen Sie nickt so viele Zcedenö
arten. Wo ist der Schmuck? Hier ist
Ihr Geld. Sie haben die sunszigtau
send Francs, die ich Ihnen heute Mor
gen gab, schon abgehoben?"
Halten zu Gnaden. Herr Herzog, ja.
Sie wissen, Unsereins braucht sein baa
rcö Geld. Mein Gott, c ist mein
Handwerkszeug, Herr Herzog. In
meinem Alter hat man kein andere?."
Gut. gut, Semmola. Aber den
Schmuck, den Schmuck!"
Semmola schloß seinen Gcldschrank
tulcrcr MC.
cc i;i c;,
tuv.ii'ck c.;
im ic!:'"c
l.::.d.-i! :'.0
i:::Cdi.i.L..
,-ni! i'c:n.::
beranc
ant. er iah ei 'e:ttb,::n!i.l! leer an. u:o
naie er eben ci'k a.:f -iiaaxt r. ndcn.
er hach; a' er -auf diU eisten vir:st das
1 elannie va bcive-r. f'stute es uüd
ließ d:e S:-.i.:e i';r t,:: H-.ina fm:'.eln.
Hur. I t;r, H;:r Heize,,! Seaea
Sie W:; i.c ; r; '.caabe;:, fa
ahaltea 2 :i ; ::t u zarack."
Vvütiia hatte das r1d aa den iiich
fer dem viand Wi'.-c: lanaezahtt. Vimi
.!? (v "!! ; !!'.is.i d ;r, i,iichen, Z tappte
s nach liaini la'chcn Blick za und
irickelte es in c::'.c clinagsnummer. die
er ,:: Vaaie des Tage gelaust hatte.
Sa. naa snd wir senig. .'chl
wahr. Sca::!:c!a ?"
c, Herr Herzua, halten zu Gna
den, trenn Sie" einem alten ehrlichen
Mann nicht neck, ein Ueiue Trinkgeld
znkeinmen lassen wollen - o, eine iici-
j nig!c:t. dan::t ich nur auch einmal einen
i guten Tag machen kann."
! Attilio griff noch einmal in seine
! Biicslasche' und legte och zwei Zc'.nr
lireicheine auf den Tisch.
Da, Semmola. Es soll mir nickt
daraus ankommen. Aber ich verlasse
mich, auf Ihre Berfchwiegenheit. Ber
slanden? Halten Sie reinen Mund.
Es soll Ihr 'Schaden nicht sein."
C, o, Herr Herzog, ich bin stumm
wie das Grab."
Als Attilto mit Graf Tozzo den Va
den Semmolas verließ, athmete er wie
von einer Bcrgeslast befreit auf und
drückte das ;ü'!chea wie einen wahren
Schatz an fein Herz. Es kam ihm in
den Sinn, ivaS ihm feine Schwester von
dem angeblich dem Schmuck ütncwoh
neiden Zauber erzählt Hatte, nnd wenn
er bedachte, wie bange Sorgen und
schlaflose .'iächtc ihm derselbe in der
letzten Zeit pernrsacht, und welcher er
lösenden, besreienden Dcuhe und Selig
keil er theilhastig wurde, als er ihn end
lich wieder in feinem Besitz wußte, so
war er geneigt, zu glauben, daß die
radilion doch nicht so ganz und gar
Ammenmärchen war, wie cr bisher ge
dacht. Es ist jetzt zwanzig Minuten nach
acht Uhr. Emilio," sagte er zu seinem
Begleiter, um halb zwölf Uhr geht der
letzte Zug nach Eastellamare. Du
kannst also noch ruhig mit uns essen,
damit Niemand i?eine Abwesenheit ans
fallt. ai,ü setzest Du D ich in den
Zug nnd bist noch vor dem Morgen-
, raunt in Positano, um meiner Mutter
den Schmuck zurückzubringen."
Ich bin ganz zn Deiner Bcr
fügnng." ' .
Wie ich Dir dankbar bin! Jetzt
wollen wir rasch noch nach dem Tclc
eiraphctianit. Es liegt ja am Wege.
Ich will meine Mutter telegraphisch
verständigen, daß Alles in Ordnung ist,
und ihr Deine Ankunft anzeigen."
Auch das wurde rasch besorgt, und
die beiden Herren kamen nach kaum
halbstündiger Abwesenheit wieder im
Palazzo dki Tibaldi an. Bon Don
Vuigi war nichts mehr zn sehen. Als
sie den Spciscsaal betraten, saßen die
Herrschaften schon bei Tisch.
Attilio !" rief Herzog Ecfarc lebhaft,
als er seinen Sohn eintreten sah.
Attilio trat schnell hinter seines Ba
ter Stuhl und beugte sich zu ihm nie
der. Ist cS wahr, was Du dem Staats
anwalt Ghilazzi mitgetheilt hast? Der
Schmuck hat sich wirklich wiedergefun
den ?"
Gott sei Dank. ja. Ich habe eben
nach Positano telegraphirt, wie glücklich
wir Alle darüber sind, daß diese häßliche
Geschichte in dieser Weise ans der Welt
geschasst ist."
Aber wie kann daS fein ? Wir ha
beu doch Alles durchgesucht."
Ich weiß es nicht. Ich weiß mir,
daß der Schmuck wieder da ist."
Nun. wir werden e ja morgen ho
reit." Attilio erröthete leicht nnd trat von
dem Stuhle seines Baters weg, nin sei
nen Platz, der sich an der ccitc des
Fräuleins dc Bric befand, einznnch
nicn. Auch diese erkundigte sich theil
nehmend und lebhaft nach der Angele
genheit. Ihr Helles, klare Auge lag
forschend auf ihm, und Aktilio erröthete
noch mehr. Er sagte ihr dasselbe, was
er seinen-. Bater gesagt, aber eö war
ihm dabei unsagbar peinlich zn Muthe.
Trotzdem Alles,' wie er glaubte, glücklich
abgelaiisen war, so schien doch wieder ein
finsteres, drohendes Gespenst vor ihm
aufzutauchen, das nicht nur' seine unbe
fangene Fröhlichkeit, sein Glück, neben
Fräulein de Bries sitzen zn dürfen, ver
scheuchte, sondern ihm auch ein demüthi
gendes, unglückliches Gesicht einhauchte.
Er mußte alle diese Vente belügen. Er
durste denen, die er liebte, nicht mehr
die Wahrheit sagen. Wa? sollte da
werden? ein Veichtsinn warf auch
jetzt ucch tietc Schatten in fei Gemüth.
Und wenn Don Vuigi wirklich wußte,
was er vorgegeben halte zu wissen,
wenn er feindlich gegen ihn auftrat,
was nützte ihm dann schließlich Alles,
was er heute Abend erreicht? Die
Unruhe, die ihn in letzter Zeit geplagt
halte, verließ ihn auch jetzt nicht; er
wagte kaum, dein Fräulein de Brie in
die Augen zu sehen, und wenn eS ge
fchah, so that er e scheu, flüchtig.
In einer ähnlichen Vage befand sich
Graf Tozzo gegenüber der Herzogin
Ecsina. Er hatte Ecsina versprochen,
ihr über den Zustand ihres Bruders
Aufklärung zn verschaffen, und sie zö
gerte nicht, ihn an sein Besprechen zu
erinnern. Aber trotzdem er wohl in
der Vage gewesen wäre, sein Bcrsprc
cheu einzulösen, mußte er doch zu aller
Hand Viigen seine Zuflucht nehmen und
sie auf eine später gelegenere Zeit ver
trösten. i',achdeni sich Attilio wieder in
Besitz deS Schmucke gesetzt hatte,
glaubte er um so mehr, daß mit der
Zeit eine ruhigere Ansicht über den
Zwischen,'!! Platz greisen würde.' und
cr der Herzogin die Unruhe und Aufre
gung, die eine Mittheilung deö wahren
achvcihalt jetzt nach sich ziehen könnte,
ersparen müsse.
Die Folgen dieser Berhcimlichnng
machten sich sofort fühlbar, als er sich
ansnahmsw'cisc zeitig verabschieden
mußte, um nach Positano zurückzu
kehren. Sie weisen fort. Herr Graf? Jetzt,
wo der Tan; beginnt?" fragte ihn
Ecsina mit einem lebhaften Erstaunen.
..Gnädigste Herzogin," erwiderte er.
Sie werd. mir glanbcn, daß nur die
dringendste Abhallnng mich veranlassen
kann, ans da Glück zu verzichten."
Sie sah ihn prüfend au, als ob sie
7rn'C! wiü'c. als ca :; tat 'er
rächt hatte, daß er i:.'-; -.j c;; uii l
fertig:;! Gr::::a Latte. ,,.!, e,cts"de utI
zntnckiiichci!.
Ah !" .',;:; u; c::raJ entir.:' ' t und
ach;. :it, ni,': i.mi.1 c:c 2k. h,;: r;t;.'
da' !.; aa I;;;r 2uU !i:acV.;:v.:i.!t!'
gen !u'.:ci: r. a,i dc. c.c ::;:;!! :;i a::;.:c:.i
B(fu;;t ve:a::!a:;.:t lot:it:ki!.' .vbü,,.-
Ahcr. :::..::: iuad:;-';; le,:ant:
Grai
i-.ti.aa.'i ne ihn
'j. j.ch von iaai
stolz ::d irar nn
chzuwrndea.
Sie neide:! mir spater verzeihen,
danlcn. eeiina !" lies er ihr noü' kise za.
es oar ihm. als ob sie sich n. ch einmal
hatte umwenden wollen, als eh es zart
lich und freundlich in ihren Vtr.acu ae
glänzt habe, eher Graf Trzzv hatte nick:
darauf schmoren kennen. Hetitlich
ärgerlich und unwirsch verließ' er den
Paiazzo dct Tihalri, nm nach dem
Bahnhof zn sahnn.
Am nächsten Tag in dea Abend
stunden langte auch Herzog Enare mit
Ecsina nnd Attilio wieder in Positano
an. Seine erste Frage war nach dem
Schmuck und der Art seiner Auffindung.
Mein Gott," antwortete ihm Her
zvgin Estella etwas mühsam, cr ist in
Ecsina Thurm Zimmer gesunden w?r
den. Ich selbst, weil ich Vangeweile
halte und mich gerade etwas wohlcr be
fand, war dort nnd fand den Schmnck
ganz zufällig unter einigen Schleiern,
und Spitzen, die sich in einer Ecke zu
fammengefchohen Hatten."
Wo ist er?" sragte Herzog Ecfarc.
Er sieht noch dort. Aber ich habe
natürlich nun den Schrank ordentlich
verschlossen, wie e Ecsina auch hätte
thun sollen. Mau geht mit dem
'Schmuck nicht um, wie mit einer gleich
giltigcn beliebigen Sache. Hier ist der
Schlüssel."
Attilio stand dabei, als dies gcspro
chen wurde. Er wagte nicht seine
Mutter dabei anzusehen. Auch als
Herzog Eesare jetzt den Schlüssel nahm
und sich nach dein Thnrinziimuer begab,
folgte er ihm, wie auch Ecsina. die sich
ihnen freilich mehr an Ncugicrdc an
schloß. Mit entern leichten Zittern
stand er dabei, al sein Bater den
Schrank ausschloß und richtig das Käst
chen herausnahm.
Attilio hätte zum Fenster hinanSsprin
gen mögen! So räthselhast ihm auch
das Gefühl war, fo glaubte er doch, es
müsse sich jetzt etwas Fürchterliches er
eignen, etwas NicdcrschincltcritdeS.
Herzog Eesare nahm den schmnck in
die Hand und trat damit in'S volle
Tageslicht am Fenster, wo er ihn ans
nterksaut betrachtete.
WaS ist das?" sagte er mit tiefern
Erstaunen ernst und langsam, das ist
nicht der Stern des Südens!"
Wie?" preßte Attilio mühsam hcr
vor.
Das ist eine ganz wcrthkosc Nach
bildnng. Der wahre Stern des Sü
dens ist auSgebrochen nnd dafür dieser
unechte Stein eingesetzt worden."
Während sich Eefina neugierig über
das Diadem beugte, mit den wunder
baren Befund zu besehen, stand Attilio
bleich und wie angewurzelt still. Er war
so überrascht, so niedergedonnert von
dem, was sein Bater sagte, daß cr ino
mcntan kein Wort hervorzubringen ver
mochte. Wer hat das gethan ?" fragte Ec
sina rasch.
Vangsaii! wandte sich Herzog Ecsare
nach seinem Sohn um. Da sich her!"
sagte cr.
Attilio bcngtc sich lies iibcr den
Schmuck. Er war so sicher von dem
überzeugt, was sein Bater sagte, daß cr
nicht deshalb, sondern mir, tun seine
Verwirrung zu verbergen, sich hcrab
bcngkc. Da? ist klar," sagte er leise, das
ist kein Diamant."
Wo also ist der echte? Und woher
kommt dieser?"
Da auf diese Frage Niemand Aus
kunft geben konnte oder wollte, so unter
richtete man Herzogin Estella von dem
seltsamen Befund. Aber auch diese er
klärte, von nichts zu wissen. Sie
wünschte dringend, in ilcnhe gelassen zn
werden, da sie sich unwohler als je be
finde. 15. Kapitel.
Signor Pietrv Eastaldi ging unruhig
und ärgerlich in seinem Privalkomptoir
aus nnd ab. Er war in sehr nnange
nehmcr Vaimc. Nur mit innerem
Widerstreben und nur, weil die achc
gar so verlockend aussah, hatte cr sich
auf die Angelegenheit mit dem Schmuck
eingelassen nnd dafür auf seinen eigenen
besseren Plan verzichtet. Nun hatte
ihm sein Sohn schon ant Abend vorher
mitgetheilt, was im Palazzo dci Tibaldi
vvrgcfallcn war. Es hatte mm den
Anschein, daß cr bei der Angelegenheit
nicht nur nichts verdienen, sondern auch
feine ausgelegten Spesen verlieren
würde. Seine einzige Hoffnung war
noch auf dcn altcn Scuiinola gcrichtct.
Dicscr mußte dabei sein Geschäft ge
macht haben, nnd cr wollte ihn zwingen,
den Gewinn mit ihm zu theilen. Sonst
würde man ihm die Hölle schon heiß
machen.
ein ohn trat ein.
Nun?" sragte ihn Eastaldi.
Don Vuigi stellte mißmnthig seinen
Spazierstock in die Ecke nnd hängte den
Hut daraus.
Der alte Semmola ist ein Gauner,"
brummte cr ärgerlich.
Das weiß ich schon lange. Aber
was sagt cr dcnit zu unserer Forde
rung?" Nichts sagt cr. Fort ist cr. Fort
iibcr alle Berge. Mag der Henker wif
seit, wie er Alleö hat so rasch abiuicfcln"
sönnen, aber das liegt ans der Hand,
daß er der Schlauesie von Allen gewe
sen ist. Er hat genommen, was er hat
bekommen können und ist seiner Weg;
gcgangcn."
Abcr sein Vadcn?"
Bah, sein Vaden ! Der ganze Kram,
der darin steht, ist leine hundert Virc
werth, und dann sagte mir sein Falto
tnin. daß cr noch au zweihundert Virc
rückständiges Gehalt zu fordern habe.
Er will mm das Geschäft uns eigene
Rechnung weiter treiben, um sich schad
los zu hallen."
Eastaldi stieß einen Fluch aus.
Also fort! Der Halnnlc ist mi
dnich's Garn gegangen !"
Ich traf übrigen, als ich bor!
bet vtcnirte, :c:i '..'.a:::i r. rc.:
.' i .heu einmal Ici i :r :-ii ! a'.e.
und dea i a ea;laec:o rc.v.'.'.ct. B;
li.h.
tra.
,.!,
'a r u :
üc;r;i'iU. :;-:e ae:ai. und c;ade der: .:
ict in beiden e: ienicha-:;;; te empfind
lich icüei-t war, das ra.htr ihn ra
thend, er haüe letzt d;a ai:c:i S em
tnela drr-''ut. ac:::t er ihn jich
a ehal t ha;:;.
C.n sauWi trat c;n.
i au itaittno Eerazzi Iran
!
ic :
za 'rreckea, Herr ea'iaid,.-
ten Giaiiiite? Was will er?
Fahre ihn her," entwertete M"Adveiat.
nnd gleich darani ci nhiea oa Giauiiu'.
elegant, peinlich rornehnt vom Kopf bis
zu den Faßen, vic immer.
Vieber Freund." begann er iu einer
etwas anfdiinglichen Vkhenswi.tdigleii.
ich bin an'ctoi deutlich erfreut. Sie
gesund nnd munter anzntreisen. Es
geht Ihnen ant ? Natürlich, was frage
ich lengc!"
W.iJ f. olle Sie.'? au ianino?"
erwidcite Eastaldi etwas mißiraniseli.
er glaubte immer doppelt auf feiner
Hut sein zu mnssen. wenn Jemand
liebenswürdig mit ihm war, denn gc
wohnlich geicha das nickt ans gutem
Herzen, sondern weil man irgend etwas
von ihm erreichen wollte.
Ach, mein Gott, eine Kleinigkeit,
mein theuerster Freund," fuhr -Tcn
Pianino fort und besah ansmciliam
seine Glacehandschuhe, idi habe Pech
gehabt, Sie wissen ja, wie das so geht.
Ich muß nothwendig siinstauscnd Vtr;
haben, da man mir sonst die Möbel
abpsändet."
Eastaldi lachte spöttisch.
Aber, lieber Freund." fuhr Don
Gianino wieder fort, jetzt etwas dring
licher und unruhiger, ich habe bestimmt
auf Sie gerechnet. Sie weiden mich
doch einer solchen Kleinigkeit halber
nicht im Stich lasten. Ich muß das
Geld unbedingt haben."
Don Gianino, alle Welt muß heut
zutage Geld haben. Was glauben Sie.
was' ans mir ivürde. wenn ich allen
Jenen Gelb borgen wollte, die unbedingt
reiche habe müssen? Wn geht denn
mich Ihr Spielveilnst an ?'r
Einem alten Freunde einmal vor
übergehend an der Berlegenheit zn
helsen "
Habe ich Sie geheißen, sich in Ber
legenheit zn bringen? Ich kann nickik
Jedermann an der Berlegenheit helfen,
denn sonst würde ich bald selbst darin
sitzen. Außerdem Don Grnnino, neh
men Sie c mir nicht übel, ist ja die
Sache doch zit dumm I Ich Ihnen Gcld
borgen ! Das glauben Sie wohl selbst
nicht."
Aber "
Vasscn Sie doch das. Es hat keinen
Zweck. Fünftansciid Virc ! Sie bieten
nicht für dcn hundertsten Theil davon
Sicherheit. Also lein Wort davon !
Ich habe Ihnen bocli seiner Zeit, als
Sie das Geld von Herzog Attilio ge
schluckt haben, gesagt: wo da lag, da
liegt noch mehr! Warum hörten Sie
nicht darauf?"
Ton Gianino zog die Stirne krau.
Sie verweigern mir also wirklich alle
und jede Hilfe, Herr Eastaldi ?"
Eastaldi sah ihn einen Augenblick for
sehend an. Er begriff, daß sein theurer
Freund Don Gianino hart in der
Klemme saß und in dieser Vage vielleicht
für seine Zwecke zu brauchen war. Er
vnßte auch, daß Don Gianino nichts zu
verlieren und Alle zu gewinnen hatte,
daß er Alle wagte, nm sein luxuriöses,
uichtsthuerische Sdileuderlebcn sort
führen zu können. Dann siel der Blick
Eastaldiö auf seinen Sohn.
Vnigi sagte er, ich Habe mit Don
Gianino etwa zu sprechen. Vaß uns
allein."
Don Vuigi nahm sofort Hut und
Stock nud ging davon.
Da e noch "immer ziemlich heiß war,
fo schlenderte er am Meere hin. um die
kühle Vnst, die von dort kam. zu genic
ßcn. Am Molo angelangt, sah er vor
sich eine leicht bewegliche, graziöse Ge
statt hergehen, die ihn in ihrer Zierlich
feit und geschmeidigen Weichheit an
Earmela erinnerte. Er verdoppelte seine
Schritte, bis er ihr so nahe gekommen
war, daß er ihrin's Gesicht sehen konnte.
Earmela !" rief er verwundert, wie
kommst Du hierher?"
Etwas überrascht, aber fest und fast
finster richtete das junge Mädchen dic
hübschen Augen ans Don Vuigi; die
scidcnwcichen langen Wimpern glänzten
feucht, als ob sie geweint hätte.
Wie soll ich hierher kommen?" ent
gcgnctc sie, ans den Füßen."
Sie schien auf Don Vuigi noch im
mcr einen Groll ,zu haben, wcil dicscr
dcn Bcrdack't deS DiebstahlS auf dem
Schloß dci Tibaldi auf Ehccco gcrichtct
hatte.
Ton Vuigi bemerkte da wohl. Dn
mußt mit mir ein Glas Wein trinken
und mit mir essen." sagte cr lächelnd
und so liebenswürdig, alS cS ihm mög
lich war. Tu wirst müde sein. WaS
willst Tu in Neapel ?"
Nichts," envidcrtc sie kurz.
Tu willst es mir nicht sagen? Wie
unrecht, Earmela ! Wer konnte Dir so
gut behilflich sein, wie ich ? Wer würde
es so gern thun? Komm, wir wollen
zusammen essen."
Earmela sah ihn an, nüchtern und kalt
bliitig, fast etwas schlau und bcrcch
ncnd. Sie sah. wie dic kleinen VuchS
angcn Don Vnigi auffunkelten. Sie
kannte das sehr wohl. Sie wußte, daß
je mehr die Augen der Männer ihr gc
gcniibcr leuchteten, ihr Beistand um 'so
mehr im Dnukcln lag.
Und wenn ich Nein sage?" ent
gcgnctc sie lauernd.
Tu sagst nicht Nein, kleine Ear
mela. Komm."
Wenn Sie mir helfen wollen, Ton
Vuigi. so gehe ich mit."
Also vorwärts. Ich hclsc Dir."
Ich will wissen, wo Ehcceo ist.
Ich war schon draußen in Piedigrotta
bei seiner Muhme, und wollte eben wie
der fort. Ich wußte c nicht."
Ehccco ist sort. kein Mensch weiß
wohin, Earmela,"
Aber er muß doch wiederkommen.
Es i,t fa jefc't keine Gesahr mehr für
ihn. Der Schmuck ist ja wieder c,:--funden.
Ich habe es henke Morgen
aehorl."
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Weber, Haines Bros. u. SchZninza
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RUt tcTtt on 3Ru(lf5n(lrtimtn!eii, l 4
5m ilrrt Ölifon) ml Colitlitt llnrt nnjerc3i)alt4t
luttl triitutii, Btrttn tu mätlfl t'nH ' J'i'k
. Anleihen .
-:-,,-:-
Grnnd Cigenthnn?
lll U autt Iilchikdinkk Zat, auf
Cnitivirte Fartnen.
Richard, ü ü Js-u.
iimMn, id. v AV1-
Unjtit Stint itr.ff.ttiU
unil
ÜVttd'fi ot um ''IM
tu Bader.
J. A. HAYDEN.
Der leitende Photograph.
Hcudtn M tn tiirn Xxut nui kt 'Jltf'nri'
k,,ÄuS!iI!uti, im im, VUH iint üiAm
ijoliin. 12UDli.
EUGEN WOERNERh
Qcnliattotunb Cucttlnttnticni fsii
öffentliche und pneat-auten,
urtrlnt(nrnt fOi ict i'ancoliti (Jcnnn ?ourt fj4
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sollten sich sefert o I:l,ni tn-';iniT,
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cago, wenden. Ik (5ls. in lüctnirferi
per Packet, ür KI werdet Ihr p?no
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Trail'' wirb vierteljährlich durch
die Rock Island Pacisie Eijcnhal;!, ver
össentlicht. (5r giebt an, wie nie:! im
Westen eine F ?.', Kfcmmen k,i,in und
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scidt weiden. Ter.det ,'ame und
.'ldresie an den Nedcettur vom -ci-cVcn
tnnl". (ihic.igo, und nehmt t.'.o i!le.tt
ein Jahr ei .
I n Sebastian. S. A.