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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (May 3, 1894)
NEBRASKA STAATS - ANZEIGER, Lincoln, Neb. 3mdamtf Dfr(famorra. SUusa an SiJolütmar llrttsn. " i (Aor!jri-ui!3 ) 4 ' . y x. was uniüc ccjnia vom loiüiichc,' 'Ji'cd'tV 2i irur dir gciictat. kos ilt'cilit der tfd'iufi'itr auf den Bruder riet kvucr ; stellen iit verzog dcu li'iitu& ', einer dioliigen Ziiinasik. bis ppv dem vhu'ii frojcior des römische Jt'cito iüciii.1 einfurAl verrieth. Um so intlir tief t icbiwitc Ällilio mit seiner '.Iciivcimia. jcincn 'aier, dcr nun wieder faettc: es wild ÄNr unaiiacncliin sein, feine i'iütiei iiid.t sprechen zu können. :1itilio, aber sit lanu T ich leider nickt kiiipsai,;',e. f rr Arzt war vor einer stunde liier und tat cm liiciitcS vieler koiisialül. In ,u'lgs dessen Ijat sie sich zu iK-lt uC-Ciit und schlaft bereit." . .'.!!, wen iMcejlich. sehe ich sie ivoljl i'.ndiiic Woche in Neapel. Ihr kommt tech ,u der wohllhaligleitSoor ftclluiiii in 2ai Carlo hinüber ? I'i'an erfpricht (loi'nittigcs." owvis:, fien'i!?. wir fouitiicit." Öcri!l Cfcfart verbreitete sich über die u erwaileude (Genüsse bei der ibcater--voislcl!g des Weilcre. aber Attilio war ploylich eigeiilhiimlich zerstrent und llörtc wenig darauf. Viu war fast fertig mit dem Essen, und Attilio wurde immer unruhiger, lis schien ihn etwas zu pcsdifiitiejcii, was ihn ganz und gar in Anspruch nahm. Zdilicszlich schob er die Teller, wie sie der wiener brachte, wieder n rück, stand rasch auf und sagte: Ick) bitte einen Angcnbliek um Verzeihung. Ich ivill rasch zusehen, das? ich einen guten üicitcscl nach lieiftelUiinare be komme, wenn es finster wird, sieh! man idt mehr, was man nimmt." .Aber das kau doch dcr roincnico oder (raiieecCO besorgen," rief ihm sein Ü'atcr nach, allein Attilio war schon fort und schien ihn uidjt mehr ; hören. ES dauerte etwa zehn ginnten, ehe er wieder znriierfaiii, ausgeregt, aihemloS, hastig. " ein aler leichte ihm einen Wcerjscl über zweitauseud eaucS, dc er in der Zwisdieuzeik ausgefüllt hatte, und Attilio steckte ihn zerstreut in die weflciitasdii. taun nahm er Abschied und auch das in einer seltsam verwirr ten üi?ci(c- wiederholt setzte er an, um femer Schwester elwaö zu sagen, fing an: Wenn Du " oder : Cesiiia, es handelt sich um einige Tage, bis ich " aber er brach immer wieder ab. bis er endlich zu ihr sagte: Mut, jedenfalls scheu wir uns nächste Woche in Neapel. Eesina. nicht wahr?" Eefiua sah ihn verwundert au und lächelte, Ja, wenn Du die Güte ha ben wirst, mir in der Vogc einen Besuch obznstatleu, werde ich wohl daS Bcr gniigcn haben," antwortete sie. Dann küßte er sie zerstreut und fliick tia, niiirnicltc uod) ein paar Unverstand lichc Worte und entfernte sich in größter Eile. was halte er nur?" fragte sich 2e fina noch lange nachher vergebens. 7. Kapitel. ES war in der Dämmerung. Aduoka: Pietro Eafialdi flieg die wiulcligcu und finstere Stciittrcppcu, die zu feinern Bureau führten, hinab rrtid trat auf die Gasse. E war eine jener engen, schma len und fclimutzigeu Gassen mit fünf- und icchsttockigen uuianbereii Mausern, wie sie im alle Neapel noch zu Hiin derlen erislireu und die Schlupfwinkel bilden, in denen sid) lilcno, .'i0U), Kammer und Verbrechen verbergen. Um Jesu willen, oreellenz." heulte ,hu eine in lumpen nur uothouistig ge hüllte ffrau mit hohlwangigen, bleichen und kranken üacii, maller stimme und drei kleincu jcindern, von denen nur eine? gehen konnte, an, nm Jesu willen, haben 3ie Erbarmen mit einer lendeu, hungernden ,vamuic ! einen Soldo, Excellenz, einen 5oldo nur, um Brod zu sauren inr meine Binder, lir bannen, Erbarmen !" Eastaldi hob zornig den lock. Packe Dich fort, Du alte schlampe ! as muß immer betteln und betteln ! Könnt ihr nicht arbeiten ? Fort, scheert euch zum Kuckuck oder id schlage zu!" Die arme Frau blieb furchtsam ftc- beu. und Eaitaldl giuq beruhigt weiter Die Gasse, in dcr er sei Bureau Halle. lag in der Nahe des Hafens, so das; er gleich daraus an der trada dcl Molo in dcu Bereid) des HafenkreibcuS kam. Das war ein echt neapolitanisches Bild. das uch lhin hier bot. Mit vollen vuu gen und grellen stimmen schrien die Kleinhändler ihre Waaren aus, eine Unmasse Menschen füllten, sich langsam aneinander vorbeischicbcud, die Straßen und Platze. Esel ächzten vor schweren Karren, auf denen das Hafengut hin und her befördert wurde, dic großen Eiscnlrahne, welche die Ladungen dcr schisse lösdilcii, kreischten; in schriller, Mark und Bein durchdringender weise tuteten die Trambahnknkjchcr. Halb nackte Kinder raunten hin und her und suchten Eigarrciistiimmcl, welche die Passanten weggeworfen hatten ; Hiind- ler unk drangen. Streichhölzer. yci-- gen, Wasser. Melonen, Bildern und Niedern, Kcitiuieicii lobten in uunbetau- beuder Weise diird,ciuauder. Nirgends spielt sich der Kamps nin'S Da ein gc rauschvollcr,crvcnerschütlcrndcr ab, als in Neapel. lYr carita, per earita," innrincltc neben öerrn Uattaldi wieder ein itnip pig an sehender Mann, der faul auf der Haieuinauer lag und iitcl)t emma oufstand. als er fcineuHnt bettelnd hin dielt. Eanaldi sah den Mann eine Zckundc laug scharf au. Es war ein Mcnsch von vielleicht vierzig akrcn, in einen wcitcn. ldmiutzigeu Manlcl gewickelt an den iißcu halte er jene ciqcnthüm lichcu Zandalcn, wie sie die Veule in der Eampagua und in den Bergen tragen. Ans dem Kops trug er einen spitzen, mit rothen und blauen Bändern umwickelten Hut. Das Gesicht war wild und trotzig, von einem struppige Bart nm rahmt, ans dem die Auger schlau und verschlagen hcrvorblitztcn kurz, cS war einer von jenen beuten denen mau nicht gern in der Eiiivd rcgcücs. Eanuccio .'" sagte Eastaldi lci biii Dii's?" Der Andere sagte gar nichts mehr. i'ondnn Utiucltc i:i:r iicn'dirniut lui'c- i;ti':i iciua Hjt li'.u. ia tea cutta'.i nun Ciüt-e Milizen ti:ici:::ra:t. Ü-Zi I uft T ;i '' B.!k i .1 if.v.'. tv'U i- Weclalb 's" ,;;id'tiit in i ich iiuJ.t. cilinrl ja j;eid:nlr" Kliln in-! ivas kann r" Mau ifiTt id, ein ! i n t:u Eauicritit." Der Keil lad te üd:mi"::',!Z lind f,ech, Eafialdi fah fidi um und sc!,!.ig seinen Maiilel. einen so',ena!inlcu Nadaiank.l, wie ihn die Italiener zu Ui.a lubc::, über daS Geudit. ;ft der General in der ladk?" iragke er ineder. Der Andere machte eine verneinende Bewegung. wo iit er !' wozu wollen 3it daS winen ? Aii kenne 2 ic nicht," antwortete Earliiceio, nttiimekr mißtrauisch. ,.,ch halte vielleicht mit ihm ;n reden." co faaen 2k mir. wann sie ilui zu sehen wünschi. Dann wild er da fein. Eber nicht !" presse ich .id immer hier t" vmmcr bis neun Uhr." Und dann ?" Dcr Andere lachte wieder. Dann gehe ich zur Tarne." Gut. oiti wiedersehen :" lagt? ea staldi. indem er sich langsam emicrulc. Mau hatte nidit lagen kouiien, rb er o vertraut mit der Bcrwandlschaft des arlueeio fei, eatj er gewußt Halle, wen dicscr mit seiner Taute" gemeint. ignorEasialdi ging. ohne eine Micne zu verziehen, Weiler, fdiante nachdenklich vor nd nieder und fd)ie;: fidi trotz des überlauten TnmullS um ihn her etwas zu überlegen. Er ging am Palazzo dcl Mnnieipio vorbei, übcr dic Piazza 2m Fcrnandino in die IcbhafleEhiaja hinein und Hat gegenüber dem Eingänge zur Billa naziouale, elwaS seitwärts der be rühmten Palme, nicldjc die Bewunde rn ng aller fremden in Ncavcl erregt, in ein Haus, das ein kleines Messingjdiild am Eingang als das Elnblvkal des Eir colo borbouieo bczcichiictc. Der Eirevlo borbouieo war in frühe reu fahren eine der vornehmsten 'erci uigungen des füdilalieuisclien Adels und Halle sogar zur Zeit des Uebergangz von der Herrfchaft der Boinboncn zum neuen, favoyifcheu Italien eine große politische Bedeutung, weil die sendalcu Herren von llulerilalicii siirdiielen, in 5er neuen Zeit und im neuen Italien uichl ihre Nechnnng ;n finden. Dieser widerstand wurde aber mit der Zeit im iner schwädcr nd schwädicr. Die a'.kc Generation starb allniälig oder trat auS dem Eircolo aus, und die hungeren, zu denen eine Unmenge neuer, nicht adeliger Mitglieder kam. hatten offenbar Ben'e reS zu ihn, als eine nutzlose Opposi tion fortuifühnn. Der Eircolo borbo nieo verlor seine politische Bedeutung ganz nud gar und dienle nur noch gc selligen Zwecken. Easialdi legte im Borzimmer Maiilel nud Hut ab. fuhr sieh rasch mit einem Tasdcnlamm durch die Haare nd trat dann in den pciscfaal "des Klubs ei. An einem der Tische fand er Don Gia ino Eeruzzi. den Grafen To;zo und noch einige Herren vor, die dort speisten. Zn diesen setzte er sid) ad, den üblichen ccremonieNen Komplimenlen. Alle Mitglieder des Klubs waren in tadcllo- m ialoutoUfttc, zu loclchcr die Vacf . fiicfclu. die weiße Kravatte und der schivai",? Anzug uerläßlich waren. Be sonders Don Gianino war hier, wie überhaupt immer, von einer peinlichen Eleganz. Er glaubte wahrsd',ciulid, dazu besondere Veraulassuugzu haben, und wenn seine Freunde im scherz von ihm sagten, daß er schon in fiiukclna.zel neue vackschuhen zur welk gelommen sei. so gab es doch auch Andere, die darauf hinwiesen, daß Don Giauiuo nie Berrnögeu besessen habe, und lein Mensch wisse, wovon er lebe und wo mit er seine Eleganz bezahle. Don Gianino glaubte also, sidi durch Tadel losigkeit im Aciißcren in Respekt setzen zu müssen, um so mehr, als er mit etwaiger innerer Begabung oder An läge in keiner Hinsicht aufwarten konnte. War mein 3ohii schon hier?" fragte ihn Eastaldi. Nein," antwortete Don Gianino, ich habe ihn noch nicht gesehen." Ungeduldig sah Easialdi nach der Uhr. " ES war gerade neun Uhr. Nach einer Pause fuhr Ton Gianino sort : Gibt es etwas Neues, Don Pietro? Es ist schon ziemlich spät, und vom Herzog Attilio ist och keine 5pr zu iclieu. was meinen 2 ie? Habe wir ein Lustspiel, ein Schauspiel oder ein Trauerspiel zu erwarten V" Dabei sah Ton Gianino dem Advo- säten forschend, gierig ins Gesicht, wie ein Habicht, der auf eine Beute lauert. oajtaioi taauc. ,,ic uaucn jcoia falls ein Trauerspiel zu erwarten, denn Herzog Attilio hat von seineu, jeater ?,,i ,?,,,,!,!,,i'm ''1)0(1 .vrniifö zur Tcckiiiig seiner Bcriusic bckom- mcn. die er vor kaum einer halben stunde bei seinem Bankier erhoben hat was ich zn erwarten habe, steht noch dahin Aber dann biid,t er ja sei wort. Dann iit er ein Vump. Wenn 2k glauben, daß das für s, ie vorlheilhait ist, so können e das a annehmen." erwiderte Eastaldi, noch im wer lächelnd, .di muß gestehen, dai? id nicht eiiiseheu kaun, weiden Nutzen eS lür cc haben taun, wenn ein ,ncr zog dei Tibaldi das sein sollte, was 2k ihn iiaiintcn, abgesehen davon, daß c? sehr fraglich ist. ob eS Ihnen Jemand glaubt, wenn sie eS behaupten. Aber id will mein Geld! Ich muß eS haben: ich brauche es nöthig." Eastaldi zuckte bedauernd mit den schultern, wie viel haben ie zu fordern?" fragte er dann. Zweinuddreißigtauseud Virc." Don Gianino wurde in der Anast feinen Gewinn zu verlieren, heftiger als er wohl beabsichtigte, sg daß die übrigen Herren ans daS Gespräch ausmcr'sam wurde. Ich bin dcr Meinung, meine Her rcn." mischte sich jetzt Graf Tozzo in das Gespräch, daß wir die Angelegenheit gegen .Verzog Alkilio nicht auf s Am y.crstc trcu'cn. Bedenken Sie. daß cS i::;::!cr cf.ra5 cchr.jfig ist, gegen einen Spieler im Berlnfi die slrasttten ai len auszuspaiiücn, und wie leicht da dnrdi ei Unheil eatstchk. M) bin .t ' er, .-. tuiua '.:r,u,1 ; itjü. n:n- wcr.a dr !, !.! .i.i't izt:i Vü;:u uu: uua ä!'3 i'i'ii::c a:.:. n.d.t L,-: re, n ede; i t:r Wi'a.en. jC:t. ij; fjnivea ur-z," führ icu ,si.ü;.:iu lic'tu aui. .uv.l sie rai ui.i ei Man Abei Ich Itr.'.i-t meia '!C und uc ttii.ii ans im1iii ein." Eiükii ,?viiigfiinii. in ein lieber Gianino. biandu ein au:aiidig,r Mann nie je, notuivciidia. wer sie nun verloren hatten? weis wäre dann?" enlgcgneie Graf Tozzo ,nhig. .w:u Z wen! Ich habe älKt nidit verloren, sonder der Andeie. uns id, sehe nid't ein. waiiini niait einem ; Herzog dei Tlbsldi mehr üCiicf ti-I't zn i kommen lajt'ci! soll, als ver.niithl,.!, mir ' im entkzeiigksctzteii Falle geworden j wäre." I sie reimutheii ganz falsch, mein i lieber Herr." antwortete Gras Tozzo ! mit einer gewisten überlegenen Nnbe. ! denn Ihnen hätte man den Berlust ! fdienken müssen, sdio ans dem Grande, weil Sie doch teine Mittel gehabt hak ten, ihn zu decken. Sie müssen nidt vergessen, daß viele Ventc prinzipiell nicht mit Ihnen spiele, wo das doch geschieht, habe Sie das als eine Ehre zu schätzen," crrc.it land .i oti Giaiiuio ant. er halle offenbar eine hitzige, wohl auch be- leidigcndc Aeniieinng ans der Zunge. Aber der Advokat Eastaldi fiel ihm in den Arm, blinzelte ihm in eigenthüm licher weise zu und sagte rasd, : Seien Sie still, Do Gianino. und sehen Sie sich ruhig wieder her. Meine Herren, ich will Ihnen einen Bor schlag machen, der hoffentlich Allen gerecht wird und Allen vorlheilhast fein dürfte, wenn Sie mir schriftlich Ihre Ansprüche ab treten wollen, so verpflichte ich mich, binnen acht Tagen die Auszahlung der geschuldeten Summen entweder Sei tens des Herzogs Attilio oder feines Balcrs zu bewirken. JA) bedinge mir dabei nichts ans, als eine kleine Pro vision von zehn Prozent als Eiitschä digimg für meine Muhe uns iostcu." Der Vorschlag fand keinen Beisall. Bei Gras Tozzo nicht, weil er sich sagte, daß er eine Vermittelung nicht nöthig habe. ES war ihm ganz gleichmütig, ob er sein Guthaben heute oder später erhielt. Dann aber wollte er and, mit dem Advokaten in dergleichen Abma chungen nicht eintrete. Don Gianino wollte von dem Borschlag ebeusallö uichlö wisse, weil er zu geizig war, die zehn Prozent zu verlieren. Man stritt hin und her, man nahm audi uichl Anstand, sich gegenseitig die Wahrheit derb zu sagen, aber man lau, zu keiner Einigung. Erst als cliva eine Stunde später Don 'uigi Eastaldi den Speiseiaal be trat, anoerlc sich die Sache. D ou .hiigi erzählte seinem Pater mit halber Stimme, daß Attilio nicht gewagt habe, .einem Pater von der Höhe seiner Vcr ündlichlcitc zu reden, daß ihm auch richt geliiugc sei. von seiner Schwester oder seiner Mutter eine entsprechende Anweisung zn erhallen, und daß er i mit jedenfalls außer Stande fein werde, heute Zahlung z leisten. So leise u auch Do 'igi seinem Pater diesen Sachvcrhalt auseinandersetzte, so rich tete er cs doch so ein. daß.ie übrigen, an derselben Tafel sitzenden Herren, genau hören konnte, wie dic Sachen standen. Es war dies eben ei seiner Koitp, dcr zwischen Bater und Sohn vorher verabredet worden war, nin dic glücklid)cn Gcimnncr gefügiger ; ma chen. Und theilweisc gelang dies andi. we nigstenö beeilte sich Don Giauiuo nun mehr, dem Vorschlag dcs Advokaten zu zustimmen, besonders, als ihm dieser auseinandersetzte, daß er als Advokat, als Uubckhciligtcr beim Spiel, als der jenige, der eine eiufadic Sdnildver sclireibung angekauft habe, ganz anders vorgehen könne, als der Gewinner selbst. Der Gewinner hatte ja nicht einmal das Redn, feinen Gewinn einzuklagen, wohl aber dcr Advokat, wenn er nach ivcifcn konnte, die Forderung baar be zahlt zu habe. Es wurde imiiicr später. Es fehlte nur noch wenige Minuten au zwölf Uhr, und Herzog Attilio ließ fidi nicht blicken. Man war jetzt sicher, daß er fein Wort uid)t einlösen könne. Meine Herren," sagte Eastaldi noch mals, ,,id) wiederhole Ihnen meinen Borschlag, aber jetzt mit dem Bemerken, daß id) nach zwölf Uhr nur nod die Hälfte für Ihre Ansprüche würde be zahlen können." Daraufhin entschlossen siel) denn auch die übrigen Herren, mit alleiniger Aus nahme des Grafen Tozzo, ihre Bons, die sie vorn Herzog Atlili beim Spiel anstatt des leldeS erhalten hat ten, an Herrn Eastaldi abzutreten, der ihnen dafür einen Schein ausstellte, in dem er dafür garanlirtc, binnen aebt Tagen dic Bezahlung der Bons zu veranlassen. Easialdi vereinigte auf diese weise für einige fechzigtanseiid Francs Bons in seinen Händen und bezahlte dafür vorläufig' nicht einen Soldo. Das geschah kurz vor zwölf Uhr. Gerade aber, als die kleine Uhr auf dem KaininfimS des Speisesaales Zwöls schlug, trat Herzog Attilio in den Saal. Er sah etwas bleich ans. gab sich aber den Anschein vollständiger Ruhe und Glcichiniikhigkcik. Meine Herren, ich habe um Per zeihnng zn bitten, daß ich Sie warten ließ," sagte er mit hösiichcm und vcr kindlichem Tone, wir werden dasiir nm so rascher unser kleines Geschäft erledigen. Haben Sie dic Güte, mir meine Bons auszuhändigen." Bei diesen Worten ahm er aus der Tasche ein klancs, in ein Zeitungsblalk gewickeltes Packet, das cr vor dcu Augen der Herren auseinander wickelte. ES enthielt cincn Stoß Banknolcn zu je tausend Francs. Die Umsitzende schauten erstaunt erst die bunten Scheine, dann den Herzog an. Don Gianino murmelte einen Fluch und blickte ärger lich ans den Advokaten, der ihn in zehn Minuten um den zehnlenTheil seinesGe wiiincs, dao heißt um dreitaniendzwe! hundert Francs gcprcllt halte. Selbst Don 'vliigj horchte überrascht ans. Er hätte nie geglaubt, daß der Herzog würde zahlen können, wie war es ihm gelungen, in so kurzer Zcik eine so große Summe ausznkrcibcii? Zuerst Sie, Don Giauiuo." fuhr Herzog Attilio etwas spöllifch fort. Sie V..UI. iJl' k.:i uc :,e.riea z die girrte veile." Id, habe ir,' r etljubt. Htn Herzog." fa ;i r.::;i der .'UVita! Eauaidi. der tc::a Vi;:b-:i f.r 2u-c..:c Wi ViibenS ir.ü duteu uaC' Hod.aiiri!.j vor dem iii!.v.'i! vui:i i.'.itiiloi;, .Ihnen das Geschäft in iici.'!nu.u. Hier ist die größte Mil Iütcr Boi.do. nur Graf Tozo ii'o;.;c mir seine i:;dil anver krauen." Attilio siiitzie. Dann nali.n er aber mit einer rafdicii argerlid ca Beivegnng die Bons, die ans lauter Bisiteiilarle von il'iii bestanden, ans denen die daiür zu bezahlende Summe geschrieben war, in die Hand. iiiu sah sie prüfend dnrdi. so', so!" iazic er dabei. . Die Heuen glaubten ali Zweifel in mein Wvil setzen zu müsien ? Das verdient rignn'.iJ, cir.c Strafe." sie Herren widersetzte sich dieser Auffassung mit sehr geiansdjvoller Fieiindschast und viebeiiswürdigkeik. Bitte, sagen Sie nidits, meine Herren." unterbrach Attilio sie, sondern lassen Sie und so rasch wie möglich niijer Gefd.iiit besorgen. Ich kann Ihnen nidil sagen, wie angenehm es nur sein wird, vollständig mit Ihnen abgerechnet zn haben." Das war denn auch rasdi geschehen. Attilio zahlte die scheine flüchtig auf den Tisch, nahm feine Bons und steckte sie i die Tasche. Da trat er hastig von Herrn Eastaldi weg nud auf Graf Tozzo' zu. Er reichte ihm die Hand. Wir rechnen nachher, willst Dn eine Partie Billard mit mir spielen?" fragte er kurz, als wünschte er. so rasch wie möglich auS einer Atmosphäre her auszukommen, die ihn anwiderte. Graf Tozzo stand sofort ans. Er verstand ans der Stelle, was Herzog Attilio ineinic. Gleich darauf vcr schwanden die Bcidcn ohnc Gruß, ohne and, nur ein Wort weiter an dic Zurück bleibenden zu verschwenden, in der Thüre, die ach dein Billardsaal führte. -v Es war etwa vier Uhr. als ou Gianino mit dem allen Eastaldi den Klub verließ. Er war noch immer elwaö ärgerlich auf feine Freund und ließ ihn das merke'!. Signor Eastaldi ließ .ihn anfänglich reden, ler dem Poitien? von Sa Earlo aber blieb er stehen, faßte Dvn Gianino beim Acrutcl und sagte, ach dem er sich behutsam umgesehen, ob auch Niemand ihn hören könne: Gianino. Dn bist ein Esel und wirst es nie im A'cbcu zu etwas Rechtem bringen. Bon Dir kau man nicht sagen: der Appetit kommt beim Essen. Dn würgst Alles blindlings ohne Geschmack hinunter. Bcgreisst Du den nicht, daß dort, wo das Geld war. das wir jetzt i unseren Tasdien haben, och mehr liegt? was ereiferst Du Dich um die paar tausend Francs, die id) mir dabei verdient habe, und läßt den große Hansen unbeachtet?" Ich verstehe Dich nicht. Pietrv." ..Komm nur. Du wirst mich schon verstehen, wen Alles erst so weit ist. wie ich eö haben will. Es ist ein großer Zug ii Werfe, hältst Du mit ? ES gc. Trügt nicht, für den .ag zu sorgen, den man lebt. Man muß weiter denken. Ein großer Zug, und wir find gemachte teilte." 8. Kapitel. Schon seit mehreren Tage weilte Don nigi Eafialdi wieder in Positano und erzählte Jedem, dcr cs hören mochte, daß er feiner zerrütteten Nerven halber das lärmende, unruhige Neapel mit dem stillen, mccrniuranschtc Positano vcr tauscht habe. DaS glaubte nun freilich kein Mensch. waS aber auch gar nicht nöthig war, denn was Don 'iiigi eigent lich in Positano vorhalte, wußte trotz dem Niemand. Er ging viel spaziere, kletterte i de Felsen herum id traf dabei einige Male auf Herzog Eefarc, dcr ein eifriger Jäger war, ohne indessen mit ihm zu fprcchc. Ein stummer Gruß. daS war Alles, dessen Herzog Ec sarc den hinkenden Spazierganger wür diglc. Nebenbei versäumte Don iVnigi keine Gelegenheit, dic sieh bot. nm sich der hübschen Earincla zu näher. Ehcceo war seit ciiiigcii Tagen fort von Posi tano, augeblidi nach Neapel, tun ein reicher Manu zu werden. Don l'unii machte darüber seine Witze, manchmal schien es auch, als ob Eariuela dadurch etwas beunruhigt werde, abcr er kam merkwürdiger weise nicht weiter mit ihr. Eannela halte einen eigenen Mutterwitz nd war in gewissem Sinne viel schlauer, als Do Z.'igi selbst. Da trat plötzlich ein Ereigniß ein, das nicht nur die ganze Gegend in Aus regiiug versetzte, sondern and) Ton l'iinii insofern willkommen sein mochte, weil er dadnrd, seinen verschiedenen Be Ziehungen eine Besserung verschaffen konnte, wenn er es als kluger Manu benutzte. Aus dcm Schloss dei Tibaldi wurde nämlich ein großer Dicbstahl entdeckt, der in den letzten Tagen begangen wor dcn sein mußte. Man hatte ans dem Thurm ziinmcr der Herzogin Ecsina cincn Sd)iuck gcstohlcn. dessen werth lawinenartig anwuchs, jcmchr das Ge nicht au Ausdehnung gewann. Jeder, der es wieder erzählte, log ohne große Skrnpel eine Zahl hinzu, so daß schließ lid) eine ungeheuerliche legende daraus entstand. Man vermuthete, daß der Dieb, vielleicht vermittelst einer Strickleiter, vom Park her in das Thurmzimmer der Herzogin Eesina eingedrungen sei. Don V'nigi war, sobald er von die sem Vorgang hörlc, sosoit davon über zeugt, daß Eheeco der Urheber dieses Diebstahls sei. Es war ihm klar, daß der Bursche ans Vtcbc zu der schönen Earmcla sidi zu cincm Vcrbrcdicn Halle hinrcißen lassen, und er beeilte sich, seine Muthmaßungen dem Gendar nieriepostcn von Positano mitzutheilen, damit dicscr die Verhaftung EhcccoS vornehme. Don Vigi vcrfchlic natür lieh nicht, seine Darstellung so mahr fchcittlich als möglich zu machen. Eannela. die dabei stand, als das ge schah, wurde so bleich wie eine Todte. Nur ihre Angcn glitzerten in einer siirditerlichcil Erregung aus. war Ehcceo dcr Dieb? war er es nicht? "Würde man ihn sangen und einsperren? Das waren die Fragen, die sie unans hörlich bestürmten, und auf die sie keine Antwort hatte. Sic paßtc sehr genau aus, was die Earal'iuieri, denen Don Viiicti seine Wahrnehmungen mittheilte, thaten. -.'.'icu sra.'.ie lie, wo cheuo i, Neapel wohne, und sie U'.ie. f,e w.i'k es nicht, obgleich C'.)f."iO ihr aefa,-,! S urre, daß er ia Padigioiie, bei Neapel eine Tante habe, cic einen ,Vuu,!ia:!.l betreibt, und er ;iii:.uiVt zu dieier .rel'.cii wolle. Aber f,c vei ,e! wieg dac-. -.',id t nm eine Million hatte f,e es venabe. Den war Ekeecs der ,eb, so sollte man ihn. wenn sie cs vcihaidern koniile. nicht fangen. War er es nidit, so folttea sie ihn eiit recht in Nahe lassen. U::wi:! kuilid'. mit der slimuie des Gefühls, stellte fie fid, ans feine Seite, mochte es sich verhalle, wie es wollte. Mit der raschen Lebendigkeit des Südens malle sie sich Etieeeo. fduildig oder schuldig, in dem kleinen Geiangniß von Posnaiio ans. Es lag ans der einzigen Piazza, die der Ü?H besaß, wo alle cinwohner vorübergingen. iTiirdi ein vergittertes Feilster konnte jeder Vorübergehende mit dem Gciaugcnc rede und den ganzen kleine Nanm übersehen. Er war meistens von VciUeii besetzt, die wegen Hinterziehung der Steuer, welche die Negierung ans die Korallen- und Hodiseesisdierei gelegt, sitze mußten. Mit dem etwas eigeiilhümlicheii Gerech tigk.ilSgesiihl der Uulciitalicncr sah man auch in Positano diese Vciitc als halbe Milliliter an. das Gefängniß selbst aber nud die Polizei waren verhaßt nie die ärgsten Feinde. I diese Aichau niigen aiisgewadsien, sah nun auch Ear mela in einer etwaigen Verfolgung und Gefangenfetziing EheeeoS das großie Unglück, das sie auf alle Fälle verhüten wollte. Habe id) eS End, nicht gleich gesagt, daß der Bursche ein Spitzbube weiden .vird ?" fragte Dou vuigi mit dem Brustton der Ueberzeugung. .Der winncl), Eannela zu besitzen und reidz zu sein, hat ihn zum Dieb und Näubcr gemacht." Eannela wünschte jetzt nichts sehn licher, als in der Nähe des Polizeige bäiidcs zu bleibe, um zu sehen. waS nun werde würde. Gleichwohl durste sie sid) nicht merken lassen, daß sie daran ein Inicresse habe. Sie stellte sidi also wegen dcr Vcrdäihligung Don nigiö sehr erbost, schimvslc ihn i wenig gc wählte Ailsdrückeii gehörig ans und setzte sich endlich, als ob sie erschöpft sei, ans einen Stein und weinte. Eannela, D kannst froh fein," sagte Do ,'nigi wieder, daß Du och so von ihm losgekommen bist. Habe ich nicht Necht. Paöqnale?" Der Alte nickte. Ich hülle es nicht gedacht," meinte er, Ehcceo war immer ein ehrlicher Bursche." So ist kr eS also dock) gewesen?" fragleu einige Neugierige. xTljitc Zweifel," bestätigte Don Vitigi, Earmcla hat ihm dcn Kopf vcr dreht." Die i'cutc sprachen noch eine weile hin und her. bis mau endlich aUscilig zu dcr Ucbcrzcugnna gelangt war, das; Ehcceo wirklich dcr Dieb sei. Eannela saß aus ihrem Stein., hielt die Hände vor die Augen, schluchzte und schaute durch die Finger. Nad etwa einer hal ben Stunde sah sie. wie zwei Earabi liiert das Polizcigclmude verließen, von denen der Eine ein schreiben trug nud eben in die Brusttasche schob. Sie stand auf und ging von weitem den Earabiiiicri nach. Diese verließen Positano in derNich tung nach Easicllamcire. Earmcla ging hinttr ihnen her. Sie nahmen den weg am Monte Sa Augelo hin. Auf schmalen Fußpfade gingen sie die Ab hänge dieses Berges entlang Earmcla folgte ihnen. Die rothen, weithin leuchtenden Federbiifche der Soldaten ermöglichten es ihr, unbemerkt nachzu schleichen. Es wurde Abend, als sie Eaftclla inarc crreichlcn. Earmcla halte Hunger und befaß keinen Soldo, um sich auch mir ein Stück Brod zu kaufen. Dic Earabiiiicri gingen nack) dcm Bahnhöfe, um mit dcr Eisenbahn weiter zu fahren. Earmcla hörlc, wie sie Falirkarlc nach Neapel forderten. Jetzt wußte sie, daß man Ehceco stichle und wo man ihn suchte. Sie mußte ihn aber warnen, ihn aufsuchen, damit er sich vorsehen könne. Sie bettelte sich ein Stückchen Brod und eine Orange. Damit machte sie sich wicdcr ans dcn weg. Wo willst Dn denn hin, Du junges Dingelchen, Tu?" fragte sie eine alte fette' Hökerin, die vor dein Bahnhof in Eastellauiarc faß. ,,Nd) Neapel," antwortete sie. heiliger Antonio ! Und wenn Dn die ganze Nacht hiudurd) läufst, so kommst Du nicht hin." Dann werde ich morgen hiukom mcn," antwortete Earmcla ruhig und wanderte darauf los. Dic Straße war gut nud ging immer nm Meere hin, aber cö wilrdc immer finsterer und finsterer. Earmcla sah vor sich den gewaltigen Kegel des Vesuvs, der wie wie mächtige Fackel eine weithin lcnchtcndc Feuer- und Nanchsänlc ans fließ. Diisterrothglühcnd fpicgclkcn dic kleinen wclldicii des Meeres den Feuer schein wider, so abenteuerlich, so surcht eiregcud, als ob sie warnen möchten vor dcn glühenden Abgründen des Fener berges und vor seiner kochenden Vaoa, dicscr ewigen Gefahr fiirAücS, was lim dcn Berg hcrnin athmet. Abcr für Earincla war der Berg mit feinen wun dem etwas Altgewohntes und Halle keine Schrecken mehr. Es war schon tief in dcr Nacht, als fic in dci geradc uutcrhalb des Beiges liegenden Nefina ankam, Earincla kannic dic Ortschaften nicht, und da sie sah, wie dic Häuser von hier ab in unendlichen Reihen am Mccrc hin aneinander an schlössen, so glanble fic fdiou in Ncapcl zu fein. Sic fragte, wo Picdigrotta fci. und mau antwortete ihr lachend, daß sie bis dahin noch drei Stunden zu laufen habe. Sie war todlmüde und glaubte all mälig. sich doch zu viel zugemulhel zu haben, aber die Angst, man könnte Ehcceo crgrcifc, trieb fic immer wieder vor wärts. Die Nadit war sehr belebt, wie stets im Sommer iii Italien. Eine Bauer, dcr mit feinem zweirädcrigc Ejcllarrc herankam, fragte Eannela, ob er fic ein Stück auf seinem Wagen mitnehme wolle. Der sauge Bursche sah das hübsche '"'r.d,';: i ui'.i.1, lachend an. Dann ließ er fein Thier halte und sagte: Avants nur herauf, meine Sebone !" und Earmcla flieg auf. Aber thaten ihr vorher die j.üi'c vom Gehen ue.i. 10 !;:! ztea tu ::a:: i'-iJ .:e:r.p pca vom F.i:iu'!t in dem leiüraiileadei!. Iio' eadca wagen. Vt::cia uc l.::a do., icich verwaits. und das war ihr die aiipiiade. C war jd oa i;a Morgendamaier. als der junge Man, der Hühner und Taube in die Stadt brachte. Earmela onf dem Marktplatz in Neapel wieder al'irIt. Er hatte sogar sein Frühstuck mit ihr getheilt und sagte ihr nun. wie sie i der großen Stadt gebe müsse, in uad) Pi.kigrotta ; komnictt. Sie solle sid, mir immer möglichst nahe am Meere Halle. So kam sie denn am Hasen von Neapel vorbei ach Santa vncia. dem Eanello dell'vo. der Mergellina. und endlich nach der beinhalten Grotte, die der Sage nach der Salan seilst durch den Posilippo gebohlt halle. Zufällig .,ai!e sid, Eannela den Na nie von Eheccos Taute gemerlt. Sie hieß Satitina Gorclli; bei ihr fand sie Eheeco. Er halte ein Müchgcschäll aiigesangeü. das heißt, er hatte sich eine Anzahl Zieaui gern ethet, die er de Tag jiber ans den Abhänge des Vomero und Posilippo weidete, um sie Abend nach der Stadt zurückzutreiben und ihre Mild, zu verlausen. Fp-ilidi, große jjicidittiüiucr waren dabei nicht zu enver ben, aber es war doch für den Anfang ein Gewerbe, das feinen Mann nährte. Earmcla!" rief Eheeco bei ihrem Anblick erfreut aus. wie kommst Dn nad, Ncapcl ?" 'Ich bin die Nacht durch gelaufen, Eheeco. um Dir zu sage, daß Du hier i,idt bleiben kannst. Mi mns.t fort. Die Earabiiiicri suchen Dich." Mich?" fragte er überrascht. Ja. Dn mußt fort, sonst sperre sie Dich ein." Und warnni ?" Es ist im schloß dci Tibaldi ei großcr Diebstahl verübt worden, und da Du just z dieser Zeit auS Positano verschwunden bist, so sagen fic. Du habest eS gethan." Aber ich weiß ja von gar nichts." Man wird es Dir nicht glauben." wenn ich fliehe, wird man mich erst recht für den Dieb halten." DaS wird man auch thun, wenn Du hier bleibst, und cS ist doch immer besser, wenn Du frei bist, als wen man Dich einsperrt." Dagegen ließ sich nichts sagen, und iuciin aiui) Ehcceo das geheime Grauen der siidilalieiier vor der Polizei nicht getheilt hätte, so liebte er doch seine Freiheit über Alles. Schon bei dem Gedanken, eingesperrt z werden, kam ein nervöses Znckcn über ihn. Er gc riclh in cinc nngchcurc Ansrcgung. Seine Uusdnld tröstete ihn wenig, weil cr sein Vertrauen in die Gerechtigkeit der Polizei hatte. War er einmal in ihren Händen, so war cr nad, seiner Meinung vcrlorc. Es wäre nicht da erste Mal gewesen, daß mau einen Un schuldigen vernrlhcilt hätte, und wenn er in dic Berge floh, so mußte dod) früher oder später dcr wirkliche Sach vcrhalt entdeckt werden, was viellcid)t nicht der Fall war, wenn man ihn ein fleckte und sich dabei bcrnhigtc, den rich tigcu Verbrecher zu haben. In die Berge!" Das ist nun einmal in solchen Fällen dcr erste Gedanke der in ihrer Freiheit bedrohten heißblütigen Ncapo litancr. Er slnchtc lcisc und biß sid, vor Wuth in dcn Zeigcsingcr, gleich daraus sagte er weicher, fast zärtlich : Und Du, Earmcla ? Was wird ans Dir? Wirft Du mir and, treu bleiben ?" Hast Du den sd,mnck wirklich gc stöhlen. Ehcceo ?" was denkst Du? Ich- ein Dieb?" Id) glaubte cs auch nicht. Flieh', Eheeco. Ich lause nach Positano zu rück, damit Niemand mich vermißt. Dn darfst ans mich zählen." Id, komme wieder, Eannela. i.'age wird eS nicht dauern. Und dann wird Alles gut. Nicht wahr?" Ja, Ehcceo. Nur laß Dich nicht sangen. Ich käme um vor Scham, wenn sie Dich cinfperrten." Habe keine Sorge. Die Pupazzi iPupazzi. eigenllid): große Puppen, hier Spitzname für die Eanibtnicri.j bekommen mich nicht in ihre Hände. Aber Du bist so müde. Earincla, und so zart. Du kannst nicht nach Positano znrücklanscn. Ich gebc Dir Geld, da mit Du mit der Eiscnbahu fahren kannst. Auf dicse weife kannst Dn in zwei Stunden wieder dort sein. Tu branchst ja nur zu sagen, Du wärest in sorrcnt beim Ton Gactano gcwc scn. der Dir immer Fische abkaust!" Der Abschied, den Bcide von cinau dcr nahmen, war ebenso riihrcud, wie für das kiudlidi-naive Wesen des süd italienischen Volkes charakteristisch, wie lieb Eaniicia Eheeco Halle, das kam ihr erst zum Bewußtsein, als sie in Gcsahr gcricth, ihn zu vcrlicrcu. So lange er in Positano Tag für Tag mit ihr vcr kehrt hatte, war cö ihr gar nicht cinge fallen, wie schmerzlich es ihr fein würde, von ihm getrennt zu werden. Jetzt aber wurde ihr das klar. Sie nahm das Geld, das er ihr zur Rückfahrt gab, in die Hand. Es erschien ihr wie ein Zeichen zum Aiisbrnch, zum Abschied. Sie sah ihn erst etwas ängstlid, und schüchtern au. Ihre glänzendc schwär zcu Augen wnrdcn sciicht, ein banger Sen'zer entwand sid, ihrer Brust. Plötzlich stieß sie einen lebhafte Schrei ans. siel ihm mit dem ganzcn Uugcfiiim ihrer Natur um dcn Hais und küßte und biß ihn mit solcher Energie, daß er fast aufgeschrien hätte. Aber da war nur das Werk einer Sckiuidc. Nod) ehe sid, Ehcceo recht bcsiniicu koiiulc, was cigcnilich paffn t war, rannte sie anch schon davon in dic Kird,c dcr Sania Maria in Picdigrotta, bci dcr sic gestandn, hatte, als ob sie das Bedürfniß gehabt hätte, die schwere Sünde, dic sie nach ihrer Meinung so eben begangen, wieder abznbilten. AIS Eheeco ihr langsam in die Kirche solgtc. lag sic vor dcm Mnkkcrgottcsbildc aus dc Knien und weinte die bittersten Thränen. Er sdiritt au ihr vorüber und kniete in einiger Entscrunug von ihr ebenfalls nieder. Sie beteten Jedes für das wohler gehen des Andere. (Fortsetzung folgt.) GBÖCERY'aüdBMEnY - rcn siTH&nnss. ?. 19 e :,,, .-rili1.rlii i.'H. fei c'.uKt bruüJ. kschZst In Ir, CtU ttl t a. m I t'BRra Mal tiUMrnllltl tta niedrigsten preisen - dabei, - rann, tl -Delikatessen eine Sialitlt t tinU ihalik Mi hj , VM, . . . ZZutter, Eier usw. . . rli fn itt I, ,tfit, j .eitrrr.nn m fantt itrrn r rbart ft Itiilta iinb aut kti unt Pbim. Qtn, bf (üt lat IctliVtn fntirs, II Hl idjmJ tnria ORmfl .ufl Mt Gleit. H CIGARREN 3 py TTVT T .T f Ü AÄ4i AUaIa M, M, A ;'4.J ffH I Exeelsior vli CigarreN'Zabrik, J - v- v?ols. Eigen'.h. u 2 es!1In ,1 tBilHaa 4 O SA k 3 l 10te Str. zwischen O . P. tlncoltt. ütlralfi. K V tw wf v y.y w .'s?, 4,' y PFEIFEN M.A.Vro:utt, Hindin Ia Urnniin e CtUi, IltVlUltllcalba ?!,. rn südlich, in eins,, kinriia. id. N. P. CURTICE, ZNusikalien Nandlung, 117 südlich, 11t CtcK :-: Z)ar!tavd Vrgeln. :-: weder, Haines Bros. u. 5chZningtt -i-. p,05 . 153, Berlin oti ü!ulik?nstramrn, ,14 "4 tn ibiti C-ltgani und Sal.dn (int nngtuitnittitt S:uft trtnutn, rcrrttn ,n oiHiil t'tttii a!',!,,! . A,t1ci!en -:-,u,-:- Grnnd - Gigctttl)nrn aui di, raun nschlkdinki Zahn Cnltivirte Lar:ncn. 0OI RIotM SIo, TP P, TVT '"- H,,sn Unj, rd,n impstihil unll Sprich?! ooi i'i ;u di, Ü.U. J. A. HAYDEN, Der leitende Pltotograph. Hs,d,n tat d,n k.'ikn Pttl au' b,i V'itttt'm Lial'Uli,Uun, lui ;sa!'r, 18S7, l'Su uno UM) n da,, 1-1 O 6lr. ' :: EUGEN WOERNER!i Qonttafiorunfc Suveriniendenl vi öffentliche und prioat'Vauterr. kllpirinlend'nl sür dal ,'oni!,r viin', ?au?l QuOa fclfrfflält, 10. und W Sir.. Cirtoln. iiV ERNST HOPPE' O v. . Deutsche Wein- nud Bier - WirtliscMfl 127 füI. 10. Straße. LINCOLN - NEBRASKA. Alle Freunde eines guten Glase! Ain. Wein usw., sowie einer vottresslichk Cigarre werden dieses stets bei mir nt finden. 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