Die schottische Supper probe. J:s:'. iu'ift. Ich wünschte, ich märe ihn Iol Mama; r"nirb mir mit jedem Tag unerträg licher!' t . ., . . .Also Tu willst ihn wirklich und wayrhaflig nicht, mein Kind? Er ist jung, kidl.ch hübsch, hat nette Manieren und scheint ein guter Mensch zu sein. .Außerdem erfreut er sich ", an. ständigen Einkommen und würde Dich auf Händen tragen, kleine Lchulgerin.' .Ich erkenne alle seine Vorzüge an; dessenungeachtet vermag ich nicht, mich für Mr. BmSkot zu erwärmen und lang weile mich in feiner Gesellschaft noch ,u Tod. .Nun. warum giebst Du ihm denn nicht den Laufpaß?' .Ja. da ist eben da schmierige bei der ache. Er weicht mir nicht von der Seite, schmachtet mich in allen Tonarten an. aber nie rückt er mit einer Erklärung herau, aus welche ich ihm sagen könnte, daß mir seine Nähe unausstehlich ist und ich lieber einen Eskimo heirathen möchte, l ihn.' ,Tu wärst mir also dankbar, kleine SchmZgerin, wenn ich Deinen Galan veranlassen würde, seine Aufmerksam keilen einer anderen Schönen zuzuwen den?' .Verehren, anbeten, vergöttern wollte ich Dich. Edwin I Aber um Alle in der Welt möchte ich nicht, daß Du den sanften Jüngling rücksichtslos behandelst oder gar beleidigst denn da hat der treue gridolin nicht um mich verdient.' .Mache Dir keine Sorgen. Emm chm ich habe viel zu aufrichtige Mit leid mit dem Burschen, al daß ich ihn kränken könnte! Ich werde vielmehr den Boden mit Daunen bestreuen, daß er so sanft al möglich au seinen Himmeln fällt. Ich hab' 'mal irgendwo eine ehr würdige Schnurre gelesen, die mir einen trefflichen Wink zu enthalten scheint über die Art, wie man Deinen schmachtenden Schäfer am besten zum Abschiednehmen bringt. Und da ich den Oxerationsplan jetzt mit der Mama besprechen muß, so ersuche ich Dich freundlichst, uns ein klein wenig allein zu lassen.' Und warum darf ich nicht bei dem KriegSrathe zugegen sein?' .Weil Du im Besitze deS Geheimnisse den sanften Liebhaber nicht mehr ansehen könntest, ohne Dich vor Lachen zu fchüt teln und hierdurch daS Gelingen unseres Plane gesShrden würdest. Also adieu I' Miß Emma verließ daS Zimmer, und ihre Mama, die verwittwete MrS, Streit, hatte eine lange Unterredung mit ihrem Schmiegersohn, die von der würdi gen Dame oft mit Ausrufen wie: .Ach nein! ES geht nicht ich werde meinen Ernst nicht behaupten können er wird es merken!' unterbrochen, trotz aller Be denken jedoch zum befriedigenden Abschluß gebracht wurde. Am Abend desselben TagcS traf Edwin Harris, einer der fünf Schmiegersöhne der MrS. Streit, den unglücklichen Liebhaber. Joel BinSkot, v in dem wir bereits erfahren haben, daß er sich ohne Erfolg um die Gunst Emma'S der sechsten und jüngsten Toch ter der würdigen Wittme bewarb, in der Loge. .Kommt mir sehr erwünscht, daß ich Siesehe, Harris,' sagte BinSkot nach der Versammlung zu seinem Logenbru der : .ich habe etwas auf dem Herzen und möchte Sie um Rath fragen.' .Wenn ich Ihnen dienen kann, ge fchieht es gern ; also erleichtern Sie sich, Verehrtesterl' .Sie wissen, daß ich Ihrem Beispiel folgen und eine der Streit'schen Töchter al Frau heimführen möchte.' .Ich weiß es allerdings, aber Emma , nicht ; warum haben Sie eS ihr nicht schon längst gesagt?' .Versucht hab' ich'S hundertmal; allein eS ging nicht. Wenn ich einen Anlauf nahm, fühlte ich immer, als ob mir ein Riesenkloß in der Kehle stecke. Jetzt sind jedoch Ereigniss eingetreten, welche mich zwingen, in der Sache zu handeln. Sie wissen, daß ich als Buchhalter bei Ries und Co. eine angenehme und ein, lrögliche Stelle habe und einer Frau ein hübsche Heim bieten könnte. Wenn aber Miß Emma nicht die Meine werden will, ist mir der Aufenthalt in dieser Stadt, wo ich sie sehe und ihr begegne, gründlich verleidet. Nun hat mir gestern ine solide New Horker Firma angeboten, ich solle unter sehr günstigen Bedingun gen al Partner in da Geschäft eintre ten. Deßhalb will ich mit Miß Emma in'S Reine kommen ; nimmt sie mich, so bleibe ich hier, verschmäht sie mich, so nehme ich oaS New-Aorker Anerbie ten an. ' .Nun da gehen Sie doch gleich zu Streit und hallen um die Hand meiner kleiner Schwägerin an.' .Das ist leicht gesagt, aber ich weiß, daß mir in ihrer Nähe der verfluchte Kloß wieder in die Kehle steigt. Helfen Sie mir, sagen Sie mir, auf welche Weise ich mein Schicksal erfahren kann, ohne zu Mutter oder Tochter direkt spie chen zu müssen!' .Schreiben Sie doch I' .Dies bringe ich noch weniger fertig ; ich habe e probirt, allein was ich zufam menbraute, klang so unglücklich albern, daß ich e um Alle in der Welt nicht ab geschickt hätte.' .Sie thun mir leid, armer Junge, halb und halb ist eS jedoch Ihre eigene Schuld, daß Sie noch im Ungewissen sind. MrS. Streit bot Ihnen sicher schon Gelegenheit, Ihre Stimmung in der Frage zu erkunden.' ,Mr. Streit bot mir Gelegenheit? Ich verstehe Sie nicht.' .Nun denn, hat man Sie noch nie mal zum Abendbrod eingeladen?' Ja; ich bin aber nicht erschient, weil mir in Gegenwart Emma' auch nicht ein vernünftige Wort eingefallen wäre, ich wie ein Slocknsch am Tisch ae sessen und mich unsterblich blamirt hätte. ' .Ach, da haben Sie eben den günsti gen Moment oeipißk. die Mithülfe der Mama bei Ihrer Werbung zu gemin neu.' .Sie sprechen in Räthseln spannen Sie mich doch nicht aus die Folter und rücken Sie herau mit der Sprache.' .Nun den au Freundschaft für Sie will ich au der Schul plaudern. Mr. Streit ist ine gborn Schottin, und wknn dit Hochländkrinnrn heirathS, fähige Töchter besitzen, haben sie eine ganz eigenthümliche Manier, die Freier zu piüfeg. Die Mutier ladet gewöhnlich den Anbete? zum Abendbrod ein. Wenn er kommt, so genießt sie dasselbe allein mit ihm und setzt ihm al erste Gericht Hafersuppe vor Sie wissen, die Schott länder sind leidenschaftliche Grützeoer tilger und diese Hafersuppe ist ziem lich verbrannt.' .Verbrannt? DaS ist ja höchst sonder, bar.' .Sie werken sogleich die Absicht er kennen. Wenn der Werber die verbrannt Suppe genießt, ohne irgend welche ab' fällig Bemerkungen zu machen, ohne da Gesicht zu verziehen oder etwa im Teller zu lassen, so hat er gewonnene Spiel. Die Mama schließt hieraus, daß er ein rücksichtsvoller Mensch ist, der später in der Ehe dieselbe Feinheit deS Betragens an den Tag legen und feine Frau nicht wegen jeder Kleinigkeit drang saliren wird. Und bringt der Freier dann nach der Suppe sein Anliegen vor, so darf er auf die Zustimmung der Mama und deren Unterstützung bei der Tochter rechnen. Ich habe bei dieser schottischen Suppenprobe instinktiv das Richtig ge, troffen und meine Julia als Preis da oongetragm. Sie wissen nun schon von vornherein, was Sie zu thun haben, und der Erfolg kann Ihnen nicht aus bleiben.' .Dank, tausend Dank, Freund Harris! DaS ist ja die allereinfachfle Sache! Herrlich, prächtig! Und wenn die ver brannte Suppe den niederträchtigsten Ge schmück von der Welt hätte, ich würde sie herunterlöffeln, al wenn e der reinste Honig wäre! Sie sind mein Retter, mein Wohlthäter! Nie werde ich diesen Dienst vergessen.' Nach dieserFreudendemonstration suchte der beglückte Liebhaber sein einsame Zimmer auf, während Harris still vor sich hinlächelnd, feinen Penaten zuwan derte. Etwa eine Woche später begab sich Mr. Binskot eines Abends gegen 7 Uhr seelen vergnügt nach der Streit'schen Wohnung. Er war zum Essen eingeladen worden und hatte diesmal nicht abgelehnt, son der schickte sich voll kühnen Muthes an, die schottische Suppenprobe zu bestehen. MrS. Streit empfing ihn an der Thüre und geleitete ihn nach kurzem An'enthalt im Parlor, sogleich in das Eßzimmer. Mr. Binskot,' sagt sie entschuld! gend,' heute Abend müssen Sie mit mei rer Gesellschaft vorlieb nehmen, meine Tochter Emma wurde von einer Freundin auf'S Land abgeholt und wird erst mor gen zurückkehren.' .Heiliger Brama! mit welcher Würde die Alte lügen kann.' dachte BinSkot innerlich lachend, zeigte aber dabei ein äußerst respektvolles Gesicht denn die Abwesenheit Emmas gehörte ja zum Programm. MrS. Streit lud jetzt ihren Gast zum Sitzen ein, da Mädchen er schien mit einer Schüssel und setzte sie auf den Tisch. Binskot blähte seine Nüstern, sog den aufsteigenden Dampf ein, und eS unterlag keinem Zweifel eS war Hafersuppe! Wie ein thaten durstiger Krieger den Beginn der Schlacht herbeisehnt, so konnte der Gast kaum den Augenblick erwarten, der ihm Gelegen heil bieten sollte, seine zarte Rücksicht gegenüber den Erzeugnissen der Streit' schen Küche an den Tag zu legen. Die Dame vom Hau füllte seinen Teller, gespannt führte BinScotl den er ften Löffel voll zum Munde, und richtig die Brühe war stark verbrannt. Sein Gesicht verklärte sich, und als ob er Nek tar und Ambrosia schlürfe, löffelte er mit freudiger Energie darauf IoS. MrS. Streit aber hielt sogleich beim Essen ein und sagte : .Wie unangenehm l Die Suppe ist verbrannt finden Sie nicht auch Mr. BinSkot ?' Verbrannt!' rief der Gast mit er staunte GesichtSauSdruck, ich habe nie malS bessere gekostet, Sie täuschen sich entschieden!' und haftig aß er weiter. Hm hm muß wahr sein,' antwor tete die Wirthin, aß noch ein wenig und setzte dann die Schelle in Bewegung. DaS Mädchen erschien wieder und brachte als zweites Gericht Lammbraten mit ge rösteten Kartoffeln. Binskot griff wacker zu ; denn für die Vorzüge einer gebrate nen Keule war er außerordentlich em pfänglich. Aber Staunen! Sowohl der Braten als die Kartoffeln waren gründ lich verbrannt. Im ersten Augenblick gerielh er in gelinden Aerger, dann spielte jedoch ein verschmitztes Lächeln um feine Lippen, und er dacht : Aha, die alte Dame ist mit der Suppenprobe nicht zu frieden. Weil Zmma ihre letzte Tochter ist, will sie die Prüfung auch auf den Braten ausdehnen ; allein ich werde mich wohl hüten, mir eine Blöße zu geben.' Nein, das ist unerhört l Der Braten und die Kartoffeln sind verdorben! Und das muß mir xafstren, wenn ich Sie zu Gast geladen habe. O, diese Dienst boten sind der Fluch eines jeden HauS halteS,' rief Mr. Streit und sah den Werber mit festem Blicke an. Er be hielt jedoch die zufriedenste Miene von der Welt und erwiderte : Mr. Streit, ich weiß nicht, was ich sagen soll ; allein ich finde die Speisen vorzüglich.' Ist da wirklich Ihr Ernst?' fragte die Wirthin, indem sie ihren Gast lauernd firirte. .Ich schwöre Ihnen, ich habe selten ei nen besser zubereiteten Bcaten gegessen,' entaegnete er, und obgleich 8 ihm bei, nahe übel wurde, würzte er krampfhaft da verbrannte Zeug hinunter. Oh. hier kommt der Reil.Puddinz!' bemerkte die Dame vom Haust, indem sie dit Schüssel au den Händen der Auf Wärterin nahm und ihrem Gaste davon auf einem kleineren Teller austheilte. Er kostete und diesmal machte er denn doch ein entschieden verdrießliche Gesicht, denn der ReiPudding war gleichfall angebrannt. So weit hätte sie ihre PrüfungSmuth wahrhaftig nicht zu tret den brauchen,' murmelt er leise, mein Magen sängt an zu rebelliren, und ich werde mir sicher die tödtlichfte Verdau ungSbeschmerlichkeilen an dem Zeuge ho len.' Dessenungeachtet fing er an mit unvergleichlichem HeroiSmuS von dem Gerichte zu genießen. ,0 eS ist zum Verzweifeln, sogar der Pudding ist angebrannt!' ries MrS. Streit, .essen Sik doch diesen ebscheu lichen Mischmasch nicht; oder wollen Sie vielleicht am Ende gar behaupten, daß auch dieses Gericht nicht mißrathen sei?' E war der kritischste Augenblick im Leben Joel BinSkot. Die alte Dame schaute ihn mit so durchbohrende Blicken an, daß er nicht wußte, ob er seine Taktik ändern, oder seinem bisherigen Verfahren treu bleiben und seinen Widerspruch fort setzen solle. Er zögerte ein wenig, dann aber sagte er sich: .Sicherlich ist die nur eine Falle, welche meine Schwiegermama in ps mir stellt; doch ich lasse mich nicht sangen, je größere Selbstüberwindung ich an den Tag lege, desto sicherer darf ich auf Erfolg rechnen,' und mit erho bener Stimme und sieghaft leuchtenden Bugen rief er: Mr. Streit, dieser Pudding ist ohne gehl und Makel. Er ist da vollendetste Produkt, welches je, mal au Ihrer Küche hervorging!' .In der That ? ' bemerkte die Wirthin lächelnd, aber mit einem spöttischen Zug um den Mund, indem sie ihrem Gaste Obst anbot, sich selber bediente und da Gespräch mit einem Male auf einen an deren Gegenstand brachte. Nachdem da Mahl beendet war, geleitete sie BinSkot wieder in den Parlor und nach einigen einleitenden Bemerkungen glaubte dieser den richtigen Zeitpunkt gekommen, um seinem Herzen Luft zu machen. MrS. Streit,' begann er mit beben der Stimme, .Sie haben sicherlich schon längst bemerkt, daß mir Ihre Tochter nicht gleichgültig ist, und ich erlaube mir heute, um die Hand derselben anzuhalten und bitte Sie, meine Werbung bei Miß Emma zu unterstützen.' MrS. Streit zögerte einen Augenblick, dann antwortete sie mit ernstem Tone: .Mr. Binökot, ich fühle mich durch Ihren Antrag geehrt; zu meinem Be dauern muß ich Ihnen jedoch eine ab schlägige Antwort geben.' .Wie? was?' erwiderte der Freier mit grenzenlosem Staunen, .Sie weisen mich ab? Nicht möglich!' Seine Schüchtern heit war plötzlich verschwunden, und wie ein Mann, der sich in feinen großen An, sprüchen bedroht und um einen sauer ver dienten Lohn betrogen sieht, rief er voll Entrüstung: .Das kann nicht Ihr Ernst sein. Mrs. Streit, überlegen Sie wohl, was Sie sagen.' Ich finde Sie höchst sonderbar,' ent. gegnete die Wittwe, .ich habe wohl über legt, was ich spreche.' .Aber ich habe doch nicht allein die verbrannte Suppe ohne Murren ge schluckt, nein, ich würgte auch den Braten und die Kartoffeln, die kaum genießbar waren, hinunter, ja sogar den verkohlten Reis, der scheußlich schmeck:, schlang ich lächelnd hinab I Was verlangen Sie denn eigentlich von einem Schwiegersohn, wenn daS nicht genug war?' Zu viel haben Sie geleistet, mein Herr, und gerade deshalb muß ich Ihren Antrag ablehnen. Ein Mann, der von kiner verbrannten Suppe kein Aufhebens macht, ist rücksichtsvoll und wird seine Frau zart behandeln. Wer sich aber außerdem verdorbenen Braten und brenz ligen Pudding vorsetzen läßt und hinun terzwingt, ohne darüber ein Wort zu verlieren, der ist überhaupt kein Mann, sondern hat weder eine eigene Meinung, noch einen eigenen Willen, und ein Gatte solcher Art ist für meine Tochter keines weg eine passende Wahl und damit möchte ich unsere Unterredung über die sen Gegenstand abgeschlossen missen.' Dem abgewiesenen Freier wich alle Blut aus dem Gesicht; er wollte noch eine Entschuldigung stottern, vermochte jedoch kein Wort mehr hervorzubringen. Er verbeugte sich deshalb stumm, verließ die Grabstätte feiner süßen Hoffnungen und taumelte gebeugt und zerschmettert durch das nächtliche Dunkel. Plötzlich stieß er gegen Jemanden, schaute auf und sah Harris vor sich. Beim Anblick des selben loderte sein Grimm aus'S Neu empor; in inem plötzlichen Wuthanfalle faßte er den Erstaunten am Kragen, schüttelte ihn mit aller Macht und rief: Sie Elender, Sie Verräther, Sie sind an allem Schuld! Sie haben blos von der Suppenprobe gesprochen und nichts vom verbrannten Braten und Pudding gesagt, welche die Werber in jenem ver fluchten Hause vorgesetzt bekommen, und deshalb hat mich die Alte abgewiesen.' Ich verstehe Sie nicht, Binökot; er klären Sie sich deutlicher,' sprach Harris mit erheucheltem Erstaunen. Der un glückliche Freier theilte ihm unter Flüchen und Verwünschungen den Vorgang des Abends mit und schloß mit den Worten: Natürlich werde ich jetzt die Stadt ver, lassen, daS heißt, wenn ich die Unser daulichkeit überlebe, die mir dieses nieder trächtige verbrannte Zeug sicher verur fachen wird.' Ich schwöre Ihnen,' bemerkte Har riS, daß ich bet meiner Werbung nur die Suppenprob zu bestehen hatte. Aber ich denke, meine geschätzte Schwieger msma ist mit mir nicht ganz zufrieden; um nun bei der Whl eine Manne für ihre Jüngst ganz sicher zu gehen, rsann sie in weitere Variante in der Prüfung und der sind Sie leider zum Oxser ge, fallen.' Der Teufel hole Sie, Ihre geschätzte Schwiegermama und die gesammte Streit'sche Familie und füttere Sie und die Andern mit verbrannter Höllensuppe, bis sie als schleichende DhSpextiker ihre Tage beschließen!' Mit diesem from men Wunsch stürmte Joel BinSkot in seine Wohnung, nach einigen Tagen ver ließ er die Stadt, siedelte nach New Zlork über und vergaß als Theilhaber eine blühenden Geschäftes bald feine merk, würdige Werbung und die vorhergehende Suppenprobe. Eine Eigenheit aber blieb ihm anhaften bis an'S Ende seiner Tage irgend in brenzliger Geruch ver mochte ihn seiner guten Laune zu berau ben und in nervöse Aufregung zu ver setzen; wagte aber Jemand, ihm ein an gebranntes Gericht aufzutischen, dann geriith er in furchtbare Wuth, war! seinen Wirthen inen grimmigen Blick zu und suchte unter dem Vorwand deS plötzlichen Unwohlsein, sogleich daS Weite. Der Sanitätsrath. Von Dr. Karl Faber. E um Mitternacht. Tiefe Stille herrschte in dem einfach eingerichteten Zimmer. Ein milde Licht fluthete wie Mondschein durch den Raum und ließ die einzelnen Gegenstände klar und deutlich hervortreten. Der SanitätSralh faß vor dem Bette seiner schmerkranken Toch ter. DaS junge Mädchen schien zu schlummern; sanft, kaum merklich hob und senkte sich die Brust. Blonde lockige Haare umrahmten daS schone marmor blasse Antlitz und sielen in langen Wellen bis auf die Schultern nieder. Isolde war das einzige Kind des alten Mannes, der Sonnenschein seine Hause, seitdem die Gattin und Mutter einer heftigen Krankheit erlegen war. Mit sorgen vollen Blicken beobachtete der Vater das Gesicht feines Kindes. Zuweilen fühlte er nach dem Pulse oder legte kühlende Compressen auf die Stirne der Sterben den. Er wußte als erfahrener Arzt, daß keine Menschenkunst mehr zu helfen im Stande war. Da wurde plötzlich die Hausschellk gezogen. Schrille Glocken töne drangen dtS in'S Zimmer'der Kran ken. Der SanitätSralh schreckte empor und erhob sich. Nach Verlauf einiger Minuten schon trat eine ältere Frau, die Schaffnerin deS Hauses, leisen Schrittes in das Zimmer. Was gibt eS, Bertya?' fragt der SanitätSrath mit gedämpfter Stimme. Es war ein armer Mann da, ein Arbeiter, wie S schien, und bat, Sie möchten zu seiner Frau kommen, die in Kindesnöthen liege. Ich habe ihn aber abgewiesen und gesagt, Sie könnten von Ihrer todtkranken Tochter nicht fort; Sie säßen oben im Krankenzimmer. Da ist der Mann wieder gegangen. Er will einen anderen Arzt suchen.' Die armen Leute gingen am liebsten zu dem Sani, tätsrath; sik mußttn, daß fit hier immer eine offene Hand und ein warmes Herz fanden. Der SanitätSrath nickte feiner Haushälterin mit dankbaren Blicken zu und fetzte sich wieder an das Kranken, lager seines KindeS. Eine ehrfurcht gebietende Erscheinung: daS Haar schnee weiß; Stirn und Wangen tief gefurcht. ES lag ein Zug von Wehmulh und fanf, ter Trauer auf dem ganzen Gesicht, aber aus den klaren Augen leuchteten Freund lichtn! und Herzensgüte. Wag mochte wohl in der Seele des Mannes vorgehen, während er mit zit ternden Händen die Rechte feines KindeS umschlungen hielt? Alte Erinnerungen, freudige und traurige, stiegen auf und leuchteten in verklärtem Glänze. Er überdachte noch einmal sein Leben, daS ihm Tage der Lust und ein Uebermaß von Leid gebracht hatte. Er gedachte der Zeit seiner Liebe, wo er Isolde, deren Ebenbild jetzt vor ihm lag und mit dem Tode rang, zuerst gesehen und kennen ge, lernt; wie er um sie geworben; wie er sie in der süßesten Stunde seines Leben an die Brust zog und in ihren blauen Augen einen ganzen Himmel voll Selig, seit erschaute und dann den ersten heili gen Kuß auf ihre reinen Lippen drückte. Festlich geschmüskt sah er sie an seiner Seite zum Altare schreiten, eine strah lende, glücklächelnde Braut. Noch ein mal erlebte er im Geiste all' die Tage deS Glücks, all' die Stunden höchster Seligkeit, die Geburt seines Kindes, die reichsten Freuden, die er im Kreise setner Familie genossen hatte. Dann kamen traurige Zeiten, trübe Stunden, die böse, heimtückische Kran?, heit, die ihm sein Weib, sein Alles nahm. Wieder erklangen die dumpfen Trauer töne der Sterbeglocken ; er sah, wie der Sarg in das Grab hinabgesenkt wurde ; er erlebte noch einmal die entsetzlichste Stunde seines Lebens, als er fein Kind, das kostbare Vermächtniß feines Weibe?, am offenen Grabe unter heißen Thränen an die schmerzzerrissene Brust preßte Der alte Mann stützte scin müdes Haupt in beide Hände und brach in Schluchzen aus. So verrann Minute auf Minute. Man hörte nur das leise Ticken der Wanduhr. Da wurde noch einmal an der Hausglocke gerissen, gemaltsamer, heftiger als das erste Mal, fo daß die Kranke erwachte und die Augen auf, schlug. Sie sah liebevollen Blickes ihren Vater an und lispelte kaum hörbar: Vater, geh'! ein Kranker verlangt dich.' Mittlerweile war Bertha wieder in'S Zimmer getreten. Herr SanilätS rath, der Mann ist wieder da und will sich durchaus nicht abweisen lassen. Er kann, wie er sagt, in der ganzen Stadt keinen Arzt finden. Doctor Müller ist verreift ; Doctor Schulze will nicht mit kommen, da der Mann nicht sofort be zahlen kann. Die Frau ist Mutter von fünf Kindern und muß flerden, wenn nicht schleunige Hülfe kommt.' Va'er, geh'! hauchte Isolde. Der Samiäiz, rath küßte sein Kind, drückte noch einmal ihre Hand und verließ dann testen Schrittes, ohne noch in Wort zu sagen, da Zimmer. Vor der Hausthür über, gab er dem Manne, der sich in Danke, worten erschöpfte, seine Instrumenten, lasche, und dann schritten sie beide in die Nacht hinaus durch die menschenleeren, hallenden Straßen. Al der SanitätSrath nach einigen Stunden zurückkehrte, war Isolde bereits verschieden. Um daS Sterbelager flan den die Hausbewohner, ergriffen von der gewaltigen Majestät de TodeS, und weinten. Der alte Mann aber brach im Uebermaße de Schmerzes zusammen. Nach einigen Wochen entschlief auch er. In den Zeitungen wurden die Verdienste gepriesen, die der Verstorbene sich um da Wohl der Menschheit erworben hatte. Selbstverständlich rrar die Theilnahme an der Beerdigung eine gioßartige. Voran zogen Vereine mit umflorten Ban nern und Fahnen, dann kam der Leichen, wagen, von vier Pferden gezogen, mi! kostbaren Kränzen, Schleifen und Palm wedeln geschmückt, dann die trauernden Verwandten mit nachdenklichen Gesich. tern. Vielleicht mochte der eine oder andere berechnen, wag ihm aus dem Nachlasse zufallen würde, wenn der Alte der Noth und dem Hunger der Armen gegenüber nicht gar fo verfchwendungS, süchtig gewesen wäre. Dann folgte die übrige Menge der Leidtragenden, paar weise, schwarz gekleidet und stumm. Am offenen Grab hielt der Pfarrer mit gro ßem PathoS eine nach Form und Inhalt sollendete Rede, sprach ein Gebet; die Fahnen wurden geschwenkt und hierauf der Sarg an den knanenden Seilen in die dunkle Gruft hinabgesenkt. Ver, wandte und Bekannte warfen, gleichsam als letzten Gruß, drei Spaten voll Erde auf den Sarg und drückten sich gegensei, tig die Hände mit unendlich traurigen Mienen und Gesichtern. Allmählich ver lief sich die Menge. Nur der Todten gröber war noch mit dem Zuwerfen deS Grabe beschäftigt. Da kam eine ärmlich, aber sauber ge, kleidete Frau geschritten. Auf den blas sen Wangen lagen noch die Spuren einer schweren, erst kürzlich überftandenen Krankheit. Sie trug einen Säugling auf dem Arme, während fünf Kinderchen, Knaben und Mädchen, nebenher gingen. Jede Kind trug ein einfaches Sträuß chen von Feldblumen, wie sie am Wege wachsen, in der Hand. Die Frau ging schüchtern und ängstlich auf das Grab zu und wies die Kleinen an, ihre Sträuß chen niederzulegen. Alle fünf, der Reihe nach, befolgten das Gebot der Mutter, die unterdessen mit gefalteten Händen dastand und sinnend in die Grube hinab sah. Erstaunt beobachtete der Todten gröber da ihm sonderbar vorkommende Treiben. Als die Frau sich daher zum Gehen wandle, fragte er: Sik haben den Sanitätsrath wohl auch gekannt?' Wie Sonnenschein zuckte es über die blas sen Züge der Frau und, indem sie mit leuchtenden Augen die Schaar ihrer Kin der überblickte, antwortete Sie: Der gute Dcckor hat diesen Kindern die Mut ter gerettet. Aeöerkillet. Der einzige Sohn des eben so wohl habenden, IS geizigen Rößlehofbauern Streitle diente in Stuttgart bei den Ula nen. Es ging ihm recht schlecht, denn sein Alter schickte ihm nur selten einen spärlichen Zuschuß, und mit der Löhnung allein auskommen, ist ein Kunststück, das nur Wenige können. Vergebens waren alle Bitt., Brand und Drohbriefe ja sogar, als er, ganz vergessend, bei welcher Waffengattung er stand, dem Alten schrieb er müsse einen Tornister ersetzen, den er bei einem Uebunqsmarsche verloren habe, rührte das den Rößlehof bauein nicht. Der Alte war zwar selbst beim Militär gewesen und wußte, wie es war aber die Väter haben in solchen Dingen ein schlechtes Gedächtniß, und der geizige Rößlebauer erst recht. Eines TageS auf der Stallwacht hatte Joseph, der Rößlehofbauerfohn, seinem Kameraden, dem Franz, der mit ihm in einer Schwadron diente, seine Noth ge, klagt und Franz, der ein durchtriebener Bursche war und in allen Stücken guten Rath mußte, hatte ihm, gegen ent sprechendes Honorar in Bier, versprochen, an den Allen einen Brief zu schreiben, der nicht ohn Wirkung bleiben werde. Wirklich, wenige Tage später erhielt Joseph Streitle zu seinem gerechten Er staunen von seinem Alten 100 Mark mit keift Postanweisung geschickt. Wie war das zugegangen? Was hat der Franz dem Rößlehofbauern gefchrie b.'n? In der Hauptsache lautete der Brief: Lieber Rößlehoser! Euer Joseph hält sich recht brav aber Ihr solltet ihn nicht so knapp hal ten. Ist ja eine Schande! Wißt Ihr, waS der Herr Wachtmeister gesagt hat: Der Vater vom Streitle (das wäret also Ihr) hat er gesagt, muß doch ein mi seradleS, blutig armes Kuhbäuerle fein, daß er seinem Sohn so arg wenig schickt u. s. m. Blutarmes Kuhbäuerle!' Das konnte sich der reiche Rößlehof bauer nichi gefallen lassen. Die sollet seh'n, daß der Rößlebauer kann, wenn er will die Hungerleider!' rief er einmal über das andere Mal, und ein eigener Bote mußte noch in derselben Stunde 100 Mark bei de: nächsten Post Anstalt einzahlen. TagS darauf erzählt er'S dem Oedhof dauern, der auch einen Sohn in Stutt gart bei den Ulanen hat. Der Oedhof bauer sagt kein Wort und zieht einen ganz ähnlich lautenden Brief aus der Tasche, und während sich die zwei, ihre Brief in der Hand, gegenseitig verdutzt anschauen, jag, der alt Srnnenwirth in seinem Eiilspünner vorbei. Wohin. Sonnenwirth ? tt')lti' nach Urach will rnti'n JohanneSle ' Geld schicke. Der Saubube sollet seha. daß der Sunnwirth koi' Lump isch !" Und deß SonnenwirthS Johann und sonst noch Viele. Ulanen. Füsiliere und Reiter in Stuttgart, Ulm und Ludwig, bürg erhielten in jenen Tagen ungewöhn, liche Zuschüsse, denn der Joseph Streitle hatte, in feiner Freude über die Wunder Wirkung de Briefe, den Franz an sei nen Bater geschrieben, die Geschichte dem Gingele erzählt und der dem Viele und der Biele dem MäuSle, und so war eS fortgegangen von Schwadron zu Schwan dron, und der Franz konnte nicht Briefe genug schreiben, und Alle thaten ihre Wirkung, denn wenn ein Bauer auch noch so geizig ist-lumpen läßt sich Keiner l Schlau. Mama: HanS, ich wünsche mir zu meinem Geburtstage von Dir weiter nichts, al, daß Du recht fleißig und gehorsam bist!' Han: ,O. Mama, da kauf' Ich Dir lieber 'was !' Sine gefällige ranklcit. Mann (zu seiner leidend sein wollen den Gattin): DaS muß Du mir aber doch zugeben, libe Micke, daß Du stet frisch und gesund bist, wenn e gilt, ein Vergnügen mitzumachen; verlange Ich aber irgend eine Leistung oder suche ich Dir eine Vorstellung zu machen, so bist Du regelmäßig schwer krank! Frau : Ach, auch daS mißgönnst Du mir, Du herzloser Mann! Und eS ist doch das Einzige, was mein schwere Lei den erträglich macht, daß e stets zur rechten Zeit kommt l Fatal. Ein Kurpfuscher soll wegen unerlaub ter Ausübung der ärztlichen Praxis be, straft werden, hat aber zum Beweise für seine Tüchtigkeit die Ladung einer großen Reihe von ihm geheilter Personen bean tragt. Von den Entlastungszeugen' konstatirt indessen der Präsident zu Be ginn der Sitzung konnte keiner bei gebracht werden, da alle Ladungen mit dem Vermerk Gestorben!' zurückge kommen!' Empfehlend. Hausfrau (zu dem stellesuchenden Dienstmädchen): WaS ist denn in die, sem großen Bündel?.. Sie haben da wohl gleich Ihre Sachen mitgebracht?' Dienstmädchen: Das sind meine Zeugnisse!' Bei einer Premiere. Warum sind denn heute Zwei im Souffleurkasten?' Jedenfalls aus Vorsicht! Der Eine muß den Souffleur zeitweise kitzeln, damit er nicht einschläft !' Altes herkommen. Der neu eingetretene Volontär bemerkt mit peinlichem Erstaunen, daß ihn die ältliche PrinzipalStochter auffällig bevor, zugt. Er klagt deßhalb fein Leid dem ersten Buchhalter. Ja, mein Lieber', meint dieser, das geht nicht ander! Wie Ich der Jüngste im Comptoir war, bin ich auch von ihr geliebt worden I' Aber bedenken Sie doch', meint der Volontär schüchtern, .das war vor fünf, undzwanzig Jahren !' .Ebendarum!' entgegnet der Buch haller mit Nachdruck. Sie werden doch an einem so alten Brauch nicht ändern wollen?!' Sehr begreiflich. Fremder (die Rechnung überfliegend): Ein Beefsteak. . dessen erinnere ich mich aber gar nicht mehr!' Kellner (freundlich): .Glaub'S gern k So groß sind unsere Beefsteaks auch nicht, daß man fich ihrer gleich erinnert!' Ver vergessene Schah. Du, List, war heut' nicht ein Soldat bei Dir?' ,O Gott, auf den hab' ich jetzt ganz vergessen l . . . Die Madam' kam gerade zu Hause, als er bei mir war! Der Aermfte steht noch im Speise, schrank!' Annonce. Adolf, kehre zu Deiner Elfe zurück daS Klavier ist verkauft! Deutlich. Schwätzer: .Störe ich nicht?' Professor (stark beschäftigt): .O bitte, thun Sie ganz, als ob ich nicht zu Hause wäre!' Schlechter Troft. Der kleine Karl (der heulend zur Tante kommt) : Tante, der Papa hat mich eben furchtbar durchgeprü gelt!' Tant : .Sei ruhig, liebes Kind, Papa meint'S nicht so!' vorsichtig. CommiS : .Photographiren Sie mich aber bitte, recht u n L h n l i ch !' Photograph : .Sonderbare Verlan gen ! . . Aus welchem Grunde?' CommiS: .Im Vertrauen : Da Bild gehört für die Tochter meines Prinzipals. Wenn der eS bei ihr findet und mich er kennt, dann schmeißt er mich sofort hinaus I' Unangenehm. A: .Ist Deine Braut wirklich so sehr schwerhörig?' B: .Leider. Wie ich ihr meine Lieb erklärte, hab' ich so schreien müssen, daß mir gleich die ganze Nachbarschaft gratu. lirt hat!'