Donna lrira. 9al Um Zi)wi.iitn von i't. l'au'tlM. Nicht ist lustiger, alt eile, IcbenS froh Junoen und e,noefle,sch:e Jnzge sellen bet einem allen Freunde, der eben in den Stand der Ehe getreten ist, u Besuch zu sehen. Da ist gnade, al wenn man in Indien aus einem Slexhan ten reitet und trete, eingeboiene Elexhan ten in den Dschungeln stehen und zu schauen. Die sreien Wilden betrachten mit einer gewissen Bewunderung die seine Decke und die glatte Haut de gefangenen Kameraden, der zahme Elephant aber schämt sich und lögt verlegen die Ohren hängen, eil er sich hat einfangen lassen gerade nie die Junggesellenfreunde ihre! velheiratheten Genossen unbenutzte Teppiche und feine Osenklappenschnüre angucken, während er errelhet und sich entschuldigend rluspert, wenn er durch einen liebevollen Äugenwink in da Speisezimmer geschickt wird, um die Bier ftaschen aufzuzuhkn. So mar e auch, al Karl Bom, Fer dinand Lundquist und Peter Soenffon ihren Busenfreund, den .sehr" verhei, ratheten John Linderlund, besuchten, und er ihnen seine Gattin Clara geborene Johnsson vorstellte, die frühere Besitzerin eme Plitzgeschlsle in guter Gegend und mit fünf erwachsenen Ladenmädchen. Aber al Frau Clara und Ferdinand Lundauist einander in die Augen sahen, errötheten Beide heftig und wurden sehr verlesen, sleber konnte sehen, da die Beiden früher etwa mit einander gehabt hatten, und kam unwillkürlich auf den Gedanken an da &djau viel: .in Be such-, von Brande, o der Gast des ChemannkS Freundlichkeit und gute Be wirthung damit lohnt, daß er nicht immer in ganz elikelkeiimSVigem Verhältniß zur Hauisrau steht. Da Dienstmädchen wurde aufmerk- sa'm. und Karl Bom und Peter Soensfon bemerkten 8, aber John sah e nicht gleich, denn er hatte genug damit zu thun, Liqueur einzuschenken und den Schellack vom Burgunder zu schrapen. Karl und Peter stießen einander mit dem Ellenbogen auf die Seite und flüsterten sich zu: .Ist e nicht schön mit dem Heiraihen? Da ist nun der nette John so dumm geme en, sich Ferdinands abgelegte Geliebte zu nehmen 1 Am schlimmsten mar e für die Paste- ten, den Zander, die Bouillon und den Truthahn. Da sollten sie nun tn ge drückker, niedergeschlagener Stimmung gegessen werden, und dabei waren sie so ausgezeichnete GotteSgaben, daß nur lebensfrohe, zufriedene Menschen sie mit Dankbarkeit gegen den Geber alle Guten hätten verzehren müssen. Aber nun sah Ferdinand da und suchte nach Fischgräten und genirle sich, die Hausfrau sah roth und verdrießlich aus, und Karl und Peter lachten alle ant Minuten, ge rade ie auf Eommando, geistlos wie ein paar halbverbrauchte Phonographen, und sie riefen: , ha, ha, prostl Johnl' Schließlich merkte sogar John, daß etwa passirt fei, und er empfand die grenzenlose Qual der Eifersucht noch mehr al Othello, denn er hatte nicht da Rezept eine weltberühmten Dichters, nach dem er hatte rasen können, sondern mußte ganz au eigenen Mitteln loven. Denn der Mann ist nun einmal so, daß er nicht allein die Gegenwart und Zukunft seines Weibe für sich haben will, wozu er a auq vieueicoi oas eq, hat; nein, er will auch ihre Vergangen heit beherrschen; die Zeit, wo sie ihn weder gesehen, noch von ihm gehört hat. Und stößt er dann auf einen, den er für tmn ehemaligen Anbeter seiner Frau bi t. so steigen in seiner Seele keines- rveqS die Sompathiegefühle auf, die sonst dieienlgen. die gleiche Neigungen und Gewohnheiten haben, zu vereinen pflegen, sondern er faßt gegen den in Frage kommenden MtnicBtn einen ge, wissen Widerwillen und benimmt sich gegen seine Frau, als ob sie ihm etwa We enlltches zernorr yaiie. Nach Tische gingen die Herren in John 8 Stube, um ein Bischen zu krtn, ken und alte Erinnerungen aufzufrischen, und Alle, außer John, wurden von dem Punsche und den Kringeln 0 angeregt, daß sie allen Verdruß vergaßen und ganz munter zu plaudern vegannen. Nachdem Frau Clara die Campst schüffeln fortgesetzt und die Stellen des Tischtuches, wo der Burgunder Flecken gemacht, mit Salz bestreut hatte, ging sie hin und legte ihr kleine, rosenrokhkS Ohr an da Schlüsselloch zu John's Zimmer in gespannter Ermattung, nun einmal etwa hören zu dürfen, wa sich nicht aerade dazu eignet, in eine Bibli? thek für die reifere Jugend ausgenommen zu erden. .Ja, John, Deine Donna Eloira, die Du in Uxsala hattest, war das Leckerste, aö man in der Art sehen konnte sagte Deter Soenflon. .Welche Figur, welche Haut, welche ßottuna!" bemerkte Karl Bom. .Ich veraesse nie. wie süß sie aussah, wenn sie auf Deinem Soxha unter der Schlafdecke lag und ihre schönen, ludia, bischen Augen forschend auf Alle richtete, die in'S Zioimer kamen meinte Fer dinand Lundqutfl. Da war vielleicht auch die Einzige hier im Leben, die aufrichtige, neigen nützige Neigung für mich empfand, ja, ja,-seufzte John. .Pfui, da sagst Du, der eine so kleine, süße Frau hat sagte Ferdinand. .Sprich nicht von ihr, da bitte ich mir au!' fuhr John ihn an. Frau Clara halte genug gehört I Ihr Mann, ihr geliebter John, der gefchwo. reg hatte, sie sei seine erste, letzte und einzige Liebe, hatte also in Upsala eine Geliebte gehabt, eine Spanierin, oder vai da sonst für ein Weibsbild ge, wesen war. Sie h!e bei ihm gewrhnt und sich richt einmal vor Besuch genirt. Und er lieble sie noch, lieble sie so, daß er nicht einmal den Namen seiner Frau hören mochte. U John, da ,ft o furchtbar, da man daran fterden möchte I Ja. da wollt sie. und da noch heute ! Wie hätte sie auch nach dieser unheimlichen Entdeckung wei ter leben können I Mit zinkenem Her zen räum! sie ein wenig im Leinenjchrank aus, zahlt da Silberzeug nach, nahm ein neue Stück Seife für den Knaben herau, und dann setzte sie sich hin und chned unter strömenden thränen : Johnl Wenn Du die liest, bin ich todt, und Du kannst Dich also mit Deiner Donna Eloira verheiralhen ! O. John, daß Du o grausam gegen mich handeln konntest I Unsern Jungen mußt Du zu Mama schicken ; er soll Donna Eloira nicht be schwerlich fallen. O John, weißt Du noch, wa Du mir am Hochzeitstag ge lobtest? Du wirst vielleicht doch Gewif fensbisie fühlen, wenn Du die schrecklich entstellte, kalte, gefühllose Leiche Deine Weibe, da Du gemordet hast, vor Dir siehst I Denn Du haft mich gemordet, Jobn! Wenn Du noch Interesse an mei ner kalten Leiche nimmst, kannst Du so gut sein und draußen bei Katholmen suchen lassen. Lebe wohl! Möge Gott Dir in Deiner Sterbestunde gnädig sein! Clara. I'. S. Jchn I Ich habe stets Dein Hau so gut in Ordnung halten wollen, wie ich e konnte, und darum tu ich Dir nur sagen, daß der Erdbeergelu in den beiden großen Häfen links im Schranke ansönqt zu gZhren und ganz verdirbt, wenn Du e nicht bald auf kochen lagt. Du kannst a sagen, daß ich vor Schwindel in' Wasser gefallen bin. Ach, John, daß e ein solches Ende nehmen sollte I Deine gebrochene Clara I P. S. Du hast reizende Freunde, Johnl Hast Du gemerkt, wie verblüfft err Lundquist aussah, als er mich er kannte! Weißt Du arum? Ja, der Engel kaufte einmal in meinem Geschäft einen Fächer zu 1 Kr. 75 Oere für eine alte Schauspielerin, und um den Fächer habe ich ihn vergeblich vier Jahre lang gemahnt. Er glaubte wohl, e gäbe mehr a'.S eine Clara Johnffon auf der Welt, ade ein Auge aus da Rmdev mädchen ; sie stiehlt I Ein ewige Lebe whl. Clara. Frau Clara küßte ihren kleinen Jun gen. kräuselte da Nackenhaar ein Bis chen, zog den Regenmantel an und ging hinau, um den Tod in ten Wellen zu suchen, den schauerlichen Tod einer schändlich betrogenen Frau. O, Donna El-ira ! Der arme John befand sich auch gerade nicht zu wohl unter seinen drei Freunden, über deren Kommen er sich so lehr ge freut hetie. Mit genauer Noth konnte er sich bezwingen, nicht feine schwere Hand zerschmetternd auf Lundqaist'S chadel fallen zu lassen. O der UUstl, daran zu denken, daß dieser kleine, haß, liche. rolhhaariqe Schleicher seiner ftol zen, schönen Clara Geliebter gewesen war! Welche Erniedrigung I Karl, der mittlerweile durch die starken Getränke sehr aufgeregt worden war, stirb Peter in die Seite und sagte: .Du, Ptter, nun ist John bald fertig! Er sieht richtig unheimlich au; er ahnt den ganten Zusammenhang, der armtBursche. Nach all diesem gebe ich nicht 75 Oere für .rdinand 8 Ohrläppchen .... .J-i-i-iä) auch ncht.' stieß Peter hervor. Zuletzt konnte der arme John e8 nicht mehr aushalten; er stürzte tn 8 Egzm, mer, um frei aufzualhmen. Ein Brief I Clara'8 Handschrift! Wa8 sollte dn8 heißen? O Himmel ! John hatte den Brief durchstogen und eilte wie ein Wahnsinniger nieder zum See, nach Kantholmen. Sollte er zu spät kommen? Nun verdeckten nur noch ewige Büsche den Strand. .Ach aa ach! - hörte er eine Sngst liche Frauenstimme. Großer Gott, jetzt stürzte sie sich gewiß hinein! John flog vorwärts. . . . Als er ankam, lag seine Clara nicht sterbend im Wasser, wie eine geknickte Seerose ihr gebrochenes Auge mit flutn mer Anklage zum Fimmel eryedend Nein, das that sie nicht. Sondern sie stand trocken und unbeschädigt mit aufge, rafftem Kleide am Slrande, blickte vor sich nieder und schrie, al8 ob sie gemordet werden sollte. AiS John nader kam, lief sie ihm entgegen, schlang die Arme um feinen HalS und schluchzte: .Liebster, rette mich, ich habe nicht den Muth zum Sterben, dahinten ist ein so so schreck lich großer Igel! Und John nahm seine kleine, kindische Frau in die Arme und küßte sie warm und innig. Er wuß'e ja nun aus ihrem Abschiedsbrief, daß Ferdinand Luntqnift da noch nie gethan hatte. Clara ließ sich halb vom Seestrande forttragen. Sie war mehr todt al lebendig von allen diesen Seelenerfchütte rungen. Doch je weiter sie sich vom Igel und der Todesgefahr entfernte, desto lebendiger wurde der Dämon der Eifer sucht in ihrem Herzen.' Sie schmiegte sich enger an ihren John, blickte in feine Augen wie ein auf den Tod verwundetes Reh und flüsterte: .Ist diese Donna Eloira denn so schön, daß Du sie nicht vergessen kannst? Errölhend flüsterte ihr John in'S Ohr: .Sie ist e nicht m:hr, aber sie war eS. Ja, mein Liebling, ein solches Hünd chen gibt eS nicht mehr auf der Welt, und als sie zu alt wurde, schoß ich selbst eine Kugel in ihr treue? Hz. Der Schulkamerad Napoleon des Ersten. XuS dkn Erinneruilgkn eine allen Tsttaien. Ja der Militörschule zu Lrienne sah ein robuster, reckenhait gebauter J2ng ling neben einem blassen, jungen Manne von gedrungenem Körperbau und au den College waren bald gute Freunde geworden. Beide Namen begannen mit dem Buch ftaben ,3' und diesem Umstände ver dankten sie die benachbarten Plätze. Der große Recke hieß August Boron von Bec eaduc, der kleine Gedrungene führt den Namen Napoleon Bonaxarl. Sie mach tm ihre Aufgaben gemeinschaftlich, und wenn sie ihre Themata vollendet halten, plauderten sie, wie eben halbe Kinder plaudern. .Weißt Du August sagte der kleine Corstcaner zu dem stattlichen College, dessen Wiege in Renne gestanden, .ich finde, daß bei dieser Bücherweisheit nicht viel herauskommt. Warum führen wir keine Schlachten auf? Warum lösen wir keine Aufgabe ? Schau Dir den Garten an? WaS würdest Du thun, wenn Du mit Deinen Leuten hier im Garten stehen würdest und es kommt eine feindliche Colonne?' .Mich mit den Kerlen raufen !' .Und Deine gute Position hinter der Mauer, hinter den alten Bäumen verlas sen ? Du gehörst ja auf einen Kinder spielplatz und nicht tn eine Militörschule, August !" Und der kleine Corsiciner be gann nun tn ra chen Zügen seinen Plan zu entwerfkn. Da haben wir AlleS noch nicht ge lernt I sagte August endlich. .Gelernt? Du bist aber lustig I Glaubst Du, ein General kann sich wSH rend einer Schlacht schnell seine Bücher holen und nachschlagen " .Mein Gott. lieber Kamerad I Wozu ereifern ir uns ? Wer weiß, ob ich ein General werdet' .Du, ein Baron?' Ein Beccaduc? Die Generalsuniform wirft Du sicher tragen, ob Du aber auch ein General fein wirft, das ist eine andere ffrage. Aber ich? Was soll ich sagen l Wer wird mich protegiren ? Ich glaube, daß ich über Haupt nicht klug gethan habe, zu den Soldaten zu gehen. Pah! Geht'S hier nicht vorwärts, so gehe ich fort und stelle meinen Säbel einem anderen Lande zur Bersugung. .Den Teufel auch! Dann stehen wir uns vielleicht gar einmal IS Feinde ae enüder und Du nimmst mich gefangen i' ag!e der junge Baron. .Da sollst Du Deinen alten Bonaparle kennen lernen I Er wird nie aufhören, Dem Freund zu fem I" Schweigend legten die jungen Krieg schüler die Hände ineinander. Am 1. September 1801 trat ein fran französischer Edelmann von altem vor nehmem Adel in da österreichische In, fanteriesRegiment Erzherzog Rainer No. II, heute Prinz Georg von Sachsen, ein, August Baron Beccaduc. AIS Major trat er in den Kampf und bei Ulm hatte er in einem Garten den Angriff der Fran, zofen abzuwarten. Der Major war schweigsam und still. Der Garten in nerte ihn an den der Militörschule zu Brienne, an feinen Freund Bonaparte, an seinen gegenwärtigen Feind. Des Morgen sah sich der Major mit keinem Bataillon umzingelt und eS blieb ihm Nichts übrig, als sich zu ergeben. Napoleon stand mit verschränkten Ar, men am Fenster, als der gefangene Ma, jor ihm, wie er eS befohlen, zugeführt wurde. Auf einen Wink deS Kaisers ent kernten sich Marschall Bertbier und Oberst Tudor. Baron Beccaduc und Kaiser Napoleon waren allein. Rasch ging der Kaiser der Franzosen den Kriegsgefangenen entgegen und streckte ihm beide Kande hin. Beccaduc ergriff dieselben, schaute auf das Antlitz des großen Helden, indem die Züge des einstigen Kameraden nicht ver wischt waren und in dem eS merkwürdig zuckte. .Ich habe oft und oft an unser Ge sprach im Garten von Brienne gedacht, August sagte der Kaiser. .Aber wir ollen gute Freunde bleiben und ich habe eine Bitte an Dich.' .Majestät! Ich bin Gefangener! Sie haben zu besehlenl" .Nein! Du bist kein Gefangener! Hier Dein Degen!' Der Kaiser reichte die Seitenwaffe dem Major. Ich bitte Dich, ändere Deinen Namen! Es thut mir wehe, einen Franzosen in den Reihen der Feinde zu wissen und doppelt ehe, da u es bift." .Majestät, ich erde e thun!' .So ist recht.' Die Freunde schieden. Aber August Beccaduc, der im Mai Oberst geworden war, siel wieder tn Kriegsgefangen schuft. Und nochmals würbe er zu Napoleon gerufen. .Du heißt noch immer Beccaduc?' sagte Napoleon in oormurfsoollem Tone. .Der Dienst, Majestät!' .Aber sollten wir unS das dritte Mal sehen, dann hoffe ich, Dich schon mit einem neuen Namen begrüßen zu kön tun! sagte der Kaiser lächelnd und ent ließ den Schulkameraden. Sie haben sich nicht mehr gesehen, aber August Freiherr o. Beccaduc Ln derte seinen Namen, indem er ihn einfach in Herzogenberg umwandelte. Er avan cirte bis zum FeldmarfchallLieutenant und starb, 67 Jahre alt, am IS. Febr. 1834 in Wien. Aber wenn auch auf der Seite de8 Feindes, so blieb er doch fein Leben lang ein begeisterter Bewunderer des großen Korsen, der einsam und verlassen, ein Gefangener, auf dem Felseneiland St. Helena dahinschied. ?5ie kernen wir spreche l Diese inleiessanle raae bchandclte neulich Prosesscr Waldever in einem Bottrag vor dem Deutschen xrachver. ein in Berlin. Da8 neugeborene Kmd so führte er au kann, sofern ei normal ist, nur schreien, aber noch lange nicht sprechen. Hierzu gehört eine ganze Reihe von Faktoren: I) ein normal ge bildeter Kehlkovf, 2) eine normal ge bildete Mundhöhle. Lippe und Zähne mit den entsprechenden Muskeln, 3) da Gehör, da ein sehr wichtiger Faktor bei Erlernung der Sprache ist; 4) gewisse Einrichtungen im Gehirn, die ti ermög lichen, da Gehörte zu behalten. Endlich aber muß da Kind eine Umgebung ha ben, der e die Laute und Worte nach sprechen kann. Ohne diese Umgebung würde da Kind nur unartikulirte Laute, die in der Natur vorkommen, wie Lrül len, Pfeifen ::. hervorbringen, aber nie mal sprechen lernen. Der Vortragende erinnerle hierbei an Caspar Hauser. Die hervorgebrachten Laute muß aber da Kind hören können, weil die Mukel bewegungen de Kehlkopfe un nicht zum Bewußtsein kommen. Erst da Gehör giebt un von dieser Thätigkeit Kunde. Taubstumme Kinder hören die Laute nicht und können deshalb auch nicht sprechen. Da Kind tn seinem Nach ahmungStrieb sucht nun das einmal Ge lungene zu wiederholen, und daraus er klärt sich die Wiederholung der Silben in den zuerst gesprochenen Worten: Papa Mama. In der allerersten Zeit hat da Kind nur bestimmte Laute für die Empfindungen de Behagen und Unbe Hagen. So geht e auch den Natur vollern, deren Sprache ebenfalls sehr beschränkt ist. Erst nach und nach er wettert das Kind seine Sprachsähigkeiten durch den Umgang mit seinesgleichen und mit Erwachsenen, die ihm vorsprechen. Soll das Kind aber die Sprache wirklich gebrauchen können, um sich zu verstände gen, so müssen in seinem Gehirn drei Vorrichtungen vorhanden sein: eine für den Gehörnerv, eine Stelle, wo die MuSkelempsindungen verknüpft werden, und eine Stelle, an der ein Erinnerungs bild de8 Gehörten entsteht denn ohne die könnte man zwar sprechen, e würd aber Alle kunterbunt durch einander gehen. Bei so vielen Faktoren ist eS na türlich, daß die Erlernung der Sprache nur schwer sich entwickelt und daß eS lange dauert, bevor man die Sprache be herrscht. ES kommt noch hinzu, daß alle anderen Sinne, besonders der Gesühtt sinn, beim Sprechen von Einfluß sein können. Prof. Waldever erwähnte die berühmte Laura Brigmann und einen KunstdrechSler, mit dem Prof. Kußmaul schöne Resultate erhielt bat. Beide ma ren blind und taub, konnten aber durch Vermittelung von Gefühlsempstndungen sich verständigen. Je höher in der Kul tur ein Volk steht, desto weiter ausge bildet wird seine Sprache, wenn auch die Kultur ihre Auswüchse mit sich bringt. Diese zu heben, sowohl waö die Anwen duvg der Fremdworte, als die Hand habung der Sprache betrifft, fei die Auf, gab de Deutschen Sprachvereins. Der Vorsitzende, Prof. Reuleaur. lenkte noch die Aufmerksamkeit auf da Sprech vermögen der Papageien und Assen. Geh. Rath Waldever glaubt zwar, daß unter den Thieren eine 'spräche von Lau ten eristiren könne, aber keine Verbin oung zu Worten und Urtheilen. Henri genö fei eS sehr schwer, in dieser Be ziehung etwas Sichere zu sagen, weil die Beobachtungen noch zu mangelhaft find. Das erkck in der Miege. Ja, ja, .die Saksen sein helle!' Das hat ein biederes Bauerlein an der fach- sisch-böhmischcn Grenze bewiesen. Der Mann hatt .drüben' zwei Ferkel ge kauft, aber nur für eine? den gesetzlichen Eingangözoll bezahlt. Da meldet ihm ein guter Freund, die Zollbeamten kämen auf fein HauS zu, um aller Wahrfchcin! lichkeit nach daselbst eine Durchsuchung vorzunehmen. Unser Mann ahnte na türlich, wem der Besuch galt und war in nicht geringer Verlegenheil, wohin er in aller Eile daS ein Ferkel verstecken solle. Doch die Noth macht erfinderisch. Rasch entschlossen nimmt er einen der kleinen Grunzer, legt ihn in die Wiege und zieht die Gardinen vor. AIS die Zollbeamten eintreten, finden sie den Bauer die Wiege schaukelnd und ein Ammenliedchen da,u brummend. Sie forderten ihn auf, bei der Haussuchung zugegen zu sein, er aber schaukelt fort und jammert über sein armes krankes Kleines, das er nicht ver lassen dürfe.' Da erbietet sich denn einer der Zollbeamten gutmüthig dazu, feine Stelle zu vertreten. Der Bauer ist da mit einverstanden, legt aber dem men fchenfreundlichen Mann dringend an's Herz, ja recht leise z schaukeln und vor allen Dingen nicht die Gardinen zurück zuziehen, denn wenn das kranke Kleine ein fremdes Gesicht sähe, so könne eS sein Tod fei. Der Zollbeamte beruhigt den ängstlichen Vater, setzt sich an die Wiege, schaukelt leise und fingt dazu die alle Weife: .Schlaf' Kindchen schlaf', dein Vater hüt' die Schas", während seine Kollegen eisrig natürlich vergeben das HauS durchsuchen. Der Bauer hal sich aber erkenntlich erwesen, indem er dem humanen Zollbeamten ein paar Tage darauf eine Wurst von dem so liebreich in Schlaf gelullten .Kleinen' sandte. ?ie Fyotograpyie in atürkichcn Faröen. Der Wiener Photograph Zwickl hat seit Anfang dieses Jahres das Verfahren zur Herstellung von Photographien in natürlichen Farben nach Professor Lipp mann (Paris) erfolgreich in Angriff ge nommen. Effektvoll sind die Ausnahmen der jetzt so beliebten Fensterbilder (Dia xhanien) und der Spektralbilder mit allen Farben de Sornenspekirum. Diese Laiben können, da sie Jnlerierenzsalden sind, nur bei bestimmler Neigung der durchsichtigen Glakxlallen, auf denen sie sich befinden, gesehen werden; ganz ihn lich wie in Stück durchsichligen G!im mer (Marieng'aS) da schöne Farben spiel nur bei einfallendem Lichte eigt. Zur Heifiellung der farbigen Photo graphien, die al die ersten in Wien nach dieser Richtung gemachten Versuche recht gelungen sind, hat sich Zwickl ganz wie Lippmann eine hinler der lichtem psindlichen Bromsilbe:schichte aufgeflell len Oueckstlierspiege! bedient. Die Aufnahmen geschahen mit einem Voigt länder'chen Porlratobjekt von kurzer Brennweite und erforderten eine Erpo--sition von 7 bi 10 Minuten. Bei Per sonenaufnehmen in natürlichen Farben, die übrigen bisher bei un noch nicht ausgeführt wurden, würde dieser Um stand ein unverkennbares Hinderniß bil den, doch hofft man die Methode so weit zu verbessern, daß da .Sitzen' und tat .Freundlichblicken' nicht zu lange dauern soll. verschiedene Aegriffe von Ssöseit. Die alten Peruaner zogen sich forgsäl tig jede Haar aus, da sich auf ihrem Gesicht zeigte. Die alten Hunnen brann ten die Haut ihrer Söhne, damit sie kei nen Bart bekommen sollten. Für ver heirathete Grönländer dagegen ist ei eine Schande, mit glattgeschorenem Gesicht herumzulaufen. Die alten Gallier lieb ten eS besonders, lange Haar zu tragen, und färbten eS mit einem hervorstechen den Rolh. Die alten Deutschen färbten ihr Haar, daS zumeist von Natur schon blond war, durch eine auS Ziegenfett und Buchenasche xräparirte Salbe noch besonder hell. Die Frauen in Florida färbten sich die Wimpern und die Brauen ihrer Augen mit Kobalt, die modernen Griechinnen thun dasselbe mit gebranm tem Elfenbein. Sie bedienen sich dazu einer goldenen Nadel, mit deren Hilfe sie den Puder vorsichtig zwischen Augapsel und Augenlid bringen. Die Negerinnen von der Sierra Leone-Küste, die Frauen aus der Insel Lvikobar und die iapani, scheu Frauen auö der Provinz Fisen ziehen sich die Augendrauen auS. Die grauen an der Goldküste malen sich roth und wein, die von ytllo blau, die Ära berinnen schwarz. Bei einzelnen asiati schen Stämmen scheeren sich die Frauen die Augenbrauen ab, um dieselben sich dann mit ogindischer Farbe wieder an malen zu lasfen. Der feilte ?ing. Demnächst erscheinen in der .Revue de Paris' Briefe von Octaoe Feuillet, der bekanntlich am Hofe Napoleons deS Drit ten eine besondere Rolle spielte. Feuillet erzählt u. A. wa ihm di Kaiserin Eugenik von ihrer Begegnung mit Ma, dame Miramon mitgetheilt habe, der Wittwe deS Generals, welcher zugleich mit Kaiser Mar aus Anordnung de Pra, sidenten Juarez erschossen wurde. Für jene Hinrichtung waren zwei Pelotor zum Schießen beordert worden: daS eine auS guten Schützen bestehend und für den Kaiser bestimmt, da8 andere in Trupp schlecht einererzirter Rekruten. Als die beiden Opfer auf dem Platze angekommen waren und ben Soldaten gegenübnstan den, wendete sich der Kaiser zu Miramon und sagte: Ich kann Ihnen nur noch einen Beweis meiner Freundschaft geben. Stellen Sie sich dorthin!' Und er bezeichnete ihm dabei mit dem Finger ten Stand vor dem Peloton, welches für ihn selbst be stimmt war. Stellen Sie sich hin. ich befehle es!' Der Kaiser nahm, alö Miramon Folge geleistet hatte. vor der anderen Abtheilung feinen Platz während der General augenblicklich gelobtet wurde, hatte der Kaiser noch lsngc zu lelden. in mnkkknncr. Der berühmte französische Maler David hatte ein feiner besten Bilder aukgeftellt und befand fidb , fällig in der Mknn, I I 7 0 1 D . ) t die S bewundernd umstand. Da be merkt er einen Mann, dessen Kle-.dung den Droschkenkutscher verrieth und dessen Züge Verachtung zeigten. .DaS Bild scheint Euch nicht zu gefallen, lieber Mann?' fragte der Maler. .Durchaus nicht.' .Aber es gehört doch zu jenen, davor alle Menschen stehen bleiben.' DaS will gar nichts sagen. Sehen Sie nur, der Dummkopf von Maler mal, ein Pferd, dessen Maul mit Sckaum hu deckt ist, und das dabei gar keine Stange vver .rene yai. David schwiea. Als die Auskiellunn geschlossen war, tilgte er den Schaum. pferdcintelligenz. Lieutenant: .Sage Ihnen, Herr Major, neues Pferd Kapitaler Gaul! Geht da neulich im Hindernißrennen mit und kommt mit Graf RofenS brauner Stute Gurt an Gurt durch die ganze Bahn, glaubte wieder todte Rennen. Denken Sie, Herr Major I Dieser kapj, tale Racker ist so schlau und steckt ganz für vor dem Pfosten die unae berauS. kommt so mit Zungenlänge als srner an. Im Gegentlzeil. .Was? Du haft jetzt geh,ira!het Du warst doch früher ein solcher Weiber feind!' .Jetzt erst recht !' Zmmer im Beruf. Untersuchunosrichter ("mit seiner Frau die, Vorbereitungen zu einem Gesell schaftSaber.d besprechend): .Hast Du denn auch den Sanitätörath rechtzeitig und ordnungsmäßig gela dn?!' A'.is der Scjchichisftunde. Lehrer: .Ja. dieser glorreiche Fürst war en liekeocUer Lande ate r, tsii wissen Sie von seinem Bruder?' Primaner: .Sein Bruder da war ein ebenso liebevoller LndkS o n ke l !' Gut gemeint. Arzt: .Der Fall bei Jhier Frau ist ehr bedenklich und 8 wäre mir lieb. wenn Sie noch einen Speualisten zur Konsultation beiziehen lrürden!' Mann : .Sehen S , Herr Doctor. da hab' hall ich einmal wieder recht ! Schon lang red ich meiner grau zu, sie soll einen ordentlichen Arzt fragen aber immer hat s' g'meint, e könnt' Sie oeidrießen !' Der prengc terr fouptmann. Hauptmann : .Herr Lieutenant, Sie erden die Güte haben, heute Nacht gegen 2 Uhr daS Komxaznie-Revier zu reoidirenl' Lieutenant: .Mit Vergnügen, Herr Hauptmann!' Hapkmann: .ein, ohne Veranü gen haben Sie das zu thun, Herr Lieu tenant!' ksäuslich scheußlich. Frau: .Aber Anna. Sie sind doch eine schrecklich ungeschickte Person. Jetzt haben Sie mir schon wieder vier Teller vom feinsten Porzellan zei brechen!' Köchin : ,Ge chieht Ihnen chon recht. waS brauchen Sie aber auch lauter feines Porzellan zu haben I' Unter guten Freundinnen. Älma : .Der Baron Kalter saate mir eben, ich hätte ein klassisches Gesicht; wa ist eigentlich klassisch?' Anna: .Alle wag alt ist.' Lin Trost. Junge Frau : .Ach, ich bin recht un glücklich. Mehr und mehr wird e mir klar, daß mein Mann mich nur des Gel, deS wegen geheirathet hat.' Freundin : .Da bleibt Dir wenigsten der Trost, daß Dein Mann nicht so dumm ist, wie er aussieht.' AüchenVixlomatie. Junge Frau (zur Magd, die beim Kochen mithilft) : .Marie, heute müssen wir den Braten etwas versalzen, damit mein Mann nicht merkt, daß er ver brannt ist !' Gut qualificirt. Elsa : .Du haft Dich verlobt waS ist denn Dein Bräutigam für ein Mann?' .Nun, jüngst hat er ein Buch gele f n , das man ihm blos zum R e c e n sirn gegeben!' Gemütlilick. Herr Hitzig läßt sich einen Zahn ziehen. Der Bader operirt ungeschickt und gleitet mit der Zange auS, so daß ihm Hrr Hitzig in der Aufregung ine schallende Ohrfeige versetzt. Dadurch geräth der Bader einen Augenblick so außer Fassung, daß er, die Wange rei. bend, ganz verdutzt seinen Patienten an starrt. .Jetzt', sagt dieser ganz ruhig, .kommen Sie wieder d'ranl' Leine Nummer. Frau (die ihrem Mann zum Geburt tag ein Kiflchen Cigarren geschenkt hat): .Nicht wahr, Männchen, 'jetzt wirft Du aber auch elwaS häufiger zu Hause blei ben, al früher!' Mann (der sich inzwischen eine ange steckt hal): ,J.'....' aber ich glaube, dann wirst Du ausgehen!' Taktes. Sie : .Sagen Sie mir, Emil, bin ich die Erste, der Sie Ihre Liebe schenken?' Er : .Ich schwöre e! Und nun ant Worten Sie mir, Bella : Bin ich der erste Mann, der Ihnen seine Liebe scher,kl?' Sie : .Mein Herr, Sie werden belei digendl' platt und Hochdeutsch. Frmdr (u einem Bauern): .Sie sind gewiß auch Raucher; darf ich Ihnen ein Cigarr anbieten?' Bauer : .Gewen Se de Cigarr man her; det Anbieten (anbeißen) will i woll alleen besorgen !' läßt tief blicken. Er: .Und was würden Sie thun, wenn ich Si küßte?' Sie (mit Würde): .Ich würde Mama rufen! (Nach einer Pause): Mama ist jetzt nicht zu Hause.' Ein Andenken. A : ,Wa haben Sie denn da in dem Kästchen?' B: .Haare; ein Andenken an meine selige Frau.' A : .Die hatte doch keine blonden Haare!' B: .Nein, aber ich!' Das verbindende Glied. Mi. Vendering: .Kennen Sie denn RichlevS gut?' Mr Mandering: .Wie ein Buch. Wir haben dieselbe Schneiderin.' urze Depeschen. 1. Ein junger Ehemann, der soebeu Vaier von Zwillingen geworden ist, tele graphirt an die Schwiegermutter: .Heute Mittag Zwillinge bekommen. Morgen mehr.' 0 2. Der Director einer Fabrik fordert den Lagervervaltcr auf, ibm zum Iah reSabschluß telegraphisch Aufschluß zu geben, wozu in Rechnung gestellte 40,000 tück Nagel verwandt sind. Die Antmort.Depesche deS Lagcrver. walterS an den Director lautet : .Sie find vernagelt!'