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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (May 3, 1894)
kl S "fr I53i Lincoln, Neb., Donnerstag, Mai 1894. (ttnabhättgigcs Organ fiir den Staat Ncbraska.) Jahrgang 14. Fo. 50. Ät, kY & Y vl MZVUW. ' Politische Wochcn-Nundschau. Petcisburg. E Gesetz wüd binuen fiurznn scheinen, wiche alleinigen ihümer von rusnjchen Scbifse zwingl, diese im ÜriegsfaU der Regierung zur Verfügung zu füllen. Veilin. ?ie Zeichnungen auf die neue deutsche Anlcihe im Betrage von l;s,0no,0(KJ Mark bclau fcn sich bij jetzt auf 40,000,000 Mark. Äalesund. Dir amcrikanischc Norö polerpedilion untcr uüKrnng von Walter Wellmann. ist am vermichene Dienstag mit dem sül die Crpcdilion gemietheten Dampfer .Ragnvold Jarl" von hier nach Lpitzdkrgc.i ab.,esai)reii. Sachver: ständige sagen, daß das Fahrzeug das beste Echifj in Norwegen sei, um damit in s Polarmeer einzudringk. Die Alu miniumboole, trelcht die Äesellschaft bf sitzt, mm den hier ivegen ihrer Eleganz Stärke und L'ichtigkeit sehr bewundert. Als der Ragnvold Jarl" den Landungö platz verließ, würd: daS Sternenbanner am Lordermast entsaltct und Salut, schösse wurde" abgefeuert. Sämmtliche Schisse im Hafen waren zu Ehren der Nordvolfahrer geschmückt. Eine große Flottille kleiner Fahrzeuge gab dem schein denden Dampfer das Geleite zum Hase hinaus. Vor Abreise dej TampscrS war eine Zahl von Kabeldepeschen aus Amerika eingetroffen, die gute Wünsche für das Gelingender Fahrt aussprachen. Paris. Ein Beamter im Kriegs. Ministerium, Namens Fcncn. ist unter der Anklage, mitAnarchistcn unter einer Decke zu stecken, verhaftet morden. Er war im RekrutirungS Departement als Schreiber beschäsligt. In seinem Schreibtisch und in seiner Wohnung fand die Polizei eine Anzahl Briefe, welche seine Verbindung mit den Anarchisten aufzer Fragestellcn. Unter seinen Es feste wurden auch Zünden vorgefunden, die zu Erplosiv-Bomben passen. Bei litt. Die schon gemeldete Zusam menkunst des Kaisers Wilhelm mit dem Czare Alerander wird im kaiserlichen Palais zu Petcrhof. in der Nahe von Et. Petersburg, und zwar anläßlich der Vermählung dcS Ezarewicz mit der Prinzessin Älir von Hessen stattfinden. Noch in Coburg versprach der Kaiser dem Czarewicz, der Hochzeit beiwohnen zu wollen, doch wurde bei dieser Gelegenheit der Tag der Hochzeit nicht auf den 3. August feftaeient, wie gemeldet worden war. Es hängt nämlich ganz und gar von dem Befinden dcS Großfürsten Georg, deS jüngeren Bruders des Thronfolgers, ab, wann die Hochzeit feie? stattfinden wird. Der im Kauka suS weilende Großfürst hat den Wunsch geäußert, der Hochzeit beiwohnen zu wollen, und dieser Wunsch wird unbe dingt bcrücksichtigk werden. Washington. Bürger JameS S. Corey, Oderkommandcur der Corcvaner, stand am Sonntag Nacvmiltag auf einem klapprigen Wagen im Mittelpunkte des Brighlmood Driving Park, schwenkte seinen Hut gegen eine so kosmopolitische i'ite grolle Fuyorcrlcycm, wie iie Wai ltkiton noch nicht ae cucn Yak und tun- digte an, daß der größte Marsch des 19. Jahrhunderts vollbracht fei. 350 arm? selig gekleidete Menschen marchirten hin ter einer kläglichen Kapelle in den Park, schlugen ihre Zelte auf und streckten sich im Sonnenschein nieder. Tausende von Menschen kamen auö der Stadt, machten sich ein Feiertagsvergnügen und besahen sich die sonderbare Gesellschaft. Dicke Staubwolken hingen den ganzen Tag über den zwei aus der Stadt nach Bright, wood führenden Landstraßen und endlos war der Zug der Kommenden und Geh enden. Jedes Fuhrwerk und jeder Gaul schienen in Dienst gestellt zu sein und die kleine Trolley-Bahn, die sonst nur für die Bedürfniije der Borstädte bestimmt ist, konnte auch nicht annähernd den an sie gestellten 'Anforderungen entsprechen. An den Eingängen in den Park hatten sich unternehmense Schwarze mit Limon ade aufgestellt und machten gute Ge schäfle. In der Mitte des Parkes 6c fand sich das Hauptquartier der Coxey Armee; ein halbes Dutzend verrretterter Armeezelke, sowie verschiedene Proviant wagen mit abenteuerlich klingenden Auf schriften. Nahe dabei waren zwei große amerikanische Fahnen befestigt. Das SehenSwertheste aber waren die Männer, die durch Dreck und Sturm und Kälte ach Washington gewandert waren. Sie bildeten eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft. Etliche waren in den Zel- ten und bei den Wagen beschäftigt, an dere lagen auf dem feuchten Erdboden .und vertilgte große Stücke Brodes, und ieder andere lagen ausgestreckt in der Annnf '"n dem besten Jklt dnS mit Bezeichnung .Hauptquartier" versehen war, hielten sich die Führer der Armee, General Corey und Maischall Browne aus. Aspen, Colo. Die Vereinigung der Grubenarbeiter in Pitkin Eounty hat Beschlüsse angenommen, in denen die Handlungsweise deS Senators Woleott, der sich gegen den Beschluß AllenS übr die Coreybewegung ausgesprochen hatte, als unwürdig eies Bürgers von Eolo rado auf das Schärfste getadelt wird, und derselbe anfzefordert wird, von sei er Stellung als Senator zurückzutre teil. Denver. Wie es heißt, sind im Staa te Colorado der Reserve der lZoxey'schen Armee" bereits 10,000 Mann beigetre ten, in Denver allein 1200. Gouver neur Waite sprach sich in Bezug auf diese Bewegung folgendermaßen aus: Diese Volkserhebung scheint denn bestimmt zu seilt, eine tz?caiinschen Präsidenten und tfvtn laiiflid'fNi Epr.arcfj zu znni;r,rn, A'K'i'y. z ;r.i öec .itliiechie zu er'a"c!. roumi? räud-g? Po'.iiifer so lange Z'.:ßSaa gespielt t; i b : r . Berlin. Der kugelfeste Tuchpanzer deS Mannheimer Schneider Dowe zieht jetzt auch die Aufmerksamkeit der dcul scheu Mililäibehördcn in höherem Grade aus sich. Neuerdings wurde vor 20 Of fizieren des deutschen licgsministkriums, dem Keneralstab usw. der Tuchoanzer durch Abseuerung von Schüssen auf dem selben geprüft; doch wurde daS Ancrbie ten TomeS, selber alS Zielscheibe zu die nen, ichk angenommen. Die Erperi menie fielen so beiriedigend auö, daß sie nächstens in umfassenderem Maße, wahr scheinlich auch im Beisein dcS Kaisers Wilhelm, forkgesetzt werden sollen. Paris. Emil Henri, der Urheber der Erplosionen im Polizeikommissariat der Rue des BonS EnsantS und im Ease Terminus, wurde zum Tode verurtheilt. I kurzer Ansprache wendete sich Henri's Vertheidiger Hornbostel mit der Bitte an die Geschworenen, den Angeklagten nicht für seine Handlungen verantwort lich zu erklären, da dessen ganzes Ver halten davon Zeugniß gebe, daß eibliche Anlage zur Geisleostöruiig seinen ganzen Bildungsgang beeinflußt und aus ihm einen FaUlitiker gemacht habe. Nach einer Berathung von nur 45 Minuten erschienen die Geschworenen wieder im Saale und verkündeten das Schuldig", worauf der Gerichtshof die Todesstrafe auSsprach. Lächelnd hörte der Verur theilte den Spruch an und rief dann laut aus: Mutli, Kameraden! Es lebe die Anarchie!. Ohne weiteren Zivischenfall wurde der Berurtheilte unter starker Bedeckung nach seinem Gefängniß zurück tranSportirt. Der Mörder des Büigermeistcrs von Ehicago wird vielleicht im künstigenJahrs hundert seine wohlverdiente Strafe er halten! Tcr ffrlkonig in englischer Belcnch tung. Den Zöglinge eines Pensionats war die Aufgabe gestellt worden, den Anhast dcS Erlkönig- wiederzugeben. Eine kleine Enzlandkrin fand sich damit in folgender rlschvpfcndc,t Weise ab: ES war spät und ei 'Reiter trodclc den henlciidcn Wind hindurch. Fast gcprcssct hatte er ein uiigcö. fei Kind. M'cin Solin, der Vater sagte, warum hast D ein so furchtbares Gcsicln? Bist Du nicht gut und bequem V O mein Bater," sprach der Knabe, sehe das lange, grausame Schivz von de Erlkönig dort." Ach. ach, mein Junges, das ist nur eine Mist." Und leise sagte das Ding mit dem Schwanzlein: Komm mit mich, liebes Junges, wir wollen ei großes Spatz haben mit Blume und Spiele." Und wieder ruft der Knabe: O, o, Bater, der Erlkönig immer säuselt leise." Dnmmheilen Dinge." sagte der Bater, da ist ein weniges vom Wind in den Blattern." Und der Erlkönig säuselt: Dn bist ein feinen Buben, komm, meine Minder sollen ans Dich warten und Dich Hineinlanzen, wiegen und singen, und wenn Dn nicht kommst, so brauche Dich gewaltig." Ach mein Bater, da sind noch manche Erlenkin der," schreit der Knabe, nun halte mich fast. C, o Bater, sie habe mir leid gethan!" Der Bater war ganz grau lain, er rittete faster, dann befor und reichte den Hof mit großes Elend. Da Wui- kein mehr Gejänselte und Mist, aber das -junge halte bereits getödtet sein und log geborseil in seine Arme." Tie Urtheile über die Frauen sind so verschieden und von einander abwei chend, wie wohl über nichts Anderes. Tie großen griechischen Denker warfen ganz ernsthaft die Frage ans, ob die Frauen überhaupt eine Seele besäßen, und ein griechischer Philosoph antwortete einem Freunde, der von ihm berathen sein wollte, wa für eine Frau er wäh len sollte: ch rathe zu keiner, denn nimmst Du eine Schöne, so betrügt sie Dich eine Häßliche wird Dir bald lästig- eine Arme wurde Dich rniniren eine Reiche Dich zu ihrem Sklaven machen eine Kluge will Dich übersehen bei einer Dumme stirbst Dn vor Langeweile also laß es lieber gan, sein!" Der Ungar Jolai sagt : Es gibt zweierlei Frauen, solche mit einem Herzen, und diese kouzeiitriren alle ihre Viebc auf ein Wesen, und solche ohne Herz, und diese verlieben sich in Wedelt." Jean Paul dagegen hat folgendes schöne Wort geschrieben : Die Frau ist gewöhnlich der letzte Freund, welcher dein 'Manne in den Stunde herbster Schicksalsschläge und Prüfungen bleibt." Schillers Ansicht lautet : Die Län der und die Frauen sind die glücklichsten, von denen man nicht spricht" und Na poleon I., der ei großer Bewunderer kluger Frauen war, pflegte zu sagen : ES gibt Frauen, deren einziger Fehler darin besteht, daß sie keine Männer sind." Das G e s a in in t a l t e r der deut s ch e n N c i ch 6 t a g ö a b g c -ordneten beträgt der N. A. Ztg." zufolge :.'0,:;.i:' ;aljrc. Der Durch schnitt deö Alters liegt zwischen dein 50. und 51. ;lstlnc. DaS jüngste d'licd Deutschlands liefert die ällesten Parla mentarier: die Elsässcr sind durch schnitilich 57 ahre alt. kirnen folgt die 3icichvpiulci, deren Mitglieder 54 sichre zäblen: fast im gleichen Alter siehe die Herren von der Freisinnigen Bereinigung. DaS Eentrmn verkörpert in Summa das Alter von 5189 Iah ren, so daß auf den Einzelnen 57 Jahre kommen. Die Nationalliberalen wei sen im Durchschnitt 52 Jahre auf, die Deutschkonscrvativcn 51 Jahre. Die Mitglieder der Freisinnigen Bolkspar tei iinbcn ein Durchschnittsalter von 53 Jähren. Im Allgemeinen sind die inclfnlnn! Parteien am jüngsten. Die zialdemvkralen, deren Beiiiamin erst Vcnze zaUl. stehen turdnchnittlich im Alter von I I J.ihrcn. Pin rissiger Aprilscherz, vielleicht der rnolgreicln'ie ni'.d umfang reicljste zugleich, der je dagewesen ist, wurde von den bekannten .Humoristen Arlcnms Ward im Jahre ljQ insze nirt Cpfcr war fast die gefammte Einwolmerschast der Stadt Eleveland, CI,io. Am 31. März jenes Jahres er schien in der dortigen Zeitung Plain Dealer' die begeisterte Scliildening eines wenige Meilen fron ElcccLmb aufgeschlagenen Zigeunerlagers. Es hieß darin unter anderein : König und Konigin find direkte Nachkommen der Pharaonen. Sie haben schon die ganze Welt durchzogen, und die auf ihren Reisen erworbenen Kuriositäten bilden eine durch ihre Seltsamkeit und orien talische Färbung so eigenartige uird malerische Sammlung, daß eö in sei nem Theile der Welt eine ähnliche geben kann. Die Wahrsagekunst deö bejahrten Königspaares grenzt an das Wunderbare. ES wird behauptet, daß sie sich schon verschiedene Male verjüngt haben und eigentlich gar nicht wissen, wie alt sie sind; sie waren seit Jahr Hunderten Augen zeugen aller großen Weltereignissc und sind im Besitze der Geheimnisse verlorener .Künste und Fer tigkeiten. Der Zigeunerkönig macht mit seinem bis aus die Erde Hinabwal lenken weißen Bart einen unbeschreib lich ehrwürdigen Eindruck. Die Tochter ist an einen anderen 'N'achkomnlen der Pharaonen vermählt an ein Ideal männlicher Schönheit. So passen sie gut zusammen, denn die junge Frau, eine zweite Klcopatra, ist von traumhaf terVieblidircit; erst beim Anblick divser dunklen Sckemheit wird die Berzau berung des Änkonius klar und begreif lich. Groß ist ihr Neichthuin an edlen Pferden, viele sind von rein arabischer Nasse, darunter ein milchweißes Äoß, für das dem Stamme schon fabelhafte Summen geboten wareil, aber ohne Er folg, da ein Aberglaube herrscht, daß eine Trennung von dem Wnnderlhiere dein Stamme Unglück bringen würde." Die Bewohner von Elevcland und Um gebung wurden dringend ermähnt, den Besuch deö Lager am nächsten Tage nicht zu versäumen, da die Zigeuner am '2. April schon ihre Zelte abzubre chen und weiter zu ziehen gedächten. Der 1. April sah denn auch ganz Eleve land in Bewegimg. Schaarenwcise zogen die Einwohner hinaus, zu Wa gen, zu Pferde, die Mehrzahl auf Schu sters Rappen. Da nun aber iveit und breit von einem Zigeunerlager nichts zu sehen war, so dämmerte in schlaueren Geiniithcrn endlich die Erkenntniß auf, daß sie eingegangen seien; natürlich war rasch der Entschluß gefaßt, eö den guten Freunden und Nachbarn ebenso ergehen zu lassen. Die Zurückkehren den erzählten den ihnen entgegenkom menden Scharren, eö wäre in der That etwaö Wundervolles und nicht um Alles in der Welt hätten sie diesen Anblick versäumen mögen. Andere gingen in der Stadt von HauS zu Haus und ermunterten die weniger Neugierigen zum Hinausgehen. So ging das lustige Treiben bis zum späten Abend und bis fast Niemand mehr in Eleveland war, der nicht dem Jnr zum Cpier gefallen wäre. Das Beste war, daß Niemand dem Humoristen den Scherz übel nahm, und daß inan sich Monate lang mit Per gniigen daran erinnerte. (iit brodloscr Berns. Zu den häufigen Erscheinungen im Lescsaale der Konigl. Bibliothek in Berlin gehören die Erbschaf tssuclicr." Es sind iast ausschließlich einfache Leute auö dem Bolke und meist Frauen, welche dort in vergilbten Amtsblättern alter Jahrgänge trügerischen Hoffnmi gen nachgehen. Der Eiser, mit wel chcm diese Leute arbeiten," übertrifft bei Weitem den Fleiß der in denselben Räumen thätigen Gelehrten. Dem Be amtcn, der ihnen die alten Bände her aussucht, erzählen sie oft abenteuerliche Geschieliten von den Goldbergen, die sie zu erwarten haben. Aber es ist noch im mer Truggold gewesen. Ein Dienst mann schwärmte eine Zeit lang von einer holländischen Erbschaft und von Millionen, die aus einem Grundstück in der Wilhelmstrnße ihm zufallen müß ten. Er suchte in der Bibliothek Tag für Tag mit einer fieberhaften Hast. Als er nach der reale'i Grundlage seiner Erbschaft" gefragt wurde, erzählte er, daß in der Zeitung seiner Heimath eine Mittheilung darüber gestanden hätte. Man rieth ihm, doch zuerst dem Ur sprmig der Notiz nachznforschen, und mm stellte sich heraus, daß ein Ange höriger, der seine Habgier kannte, sich einen schlechten Scher; mit ihm erlaubt hatte. Noch viel romantischer lautete eine Mär von einem verschollenen Erb vnkel, die ein junges Ehepaar zum Su chen in den Amtsblättern veranlaßte; es war eine phnntasievolieGeschichte.die Tcnnysons Enoch Arden fast bis zum Schlüsse ähnelte; nur war der ans die einsame Tropeninsel Berschlagcnc nicht der Gatte, fondern der Cnkcl. Mo natelang, ..forschen" die Erbschaftesucher ost in den alten Zeitungcbäuden, sie blättern und blättern, aber bis jetzt hat noch keiner dieser Bibliotvcksbefucher feine Erbschaft" gefunden. Eine neue Weltsprache ein pfichlt ein Herr Louiö Hciiser unter der Bezeichnung Pasilingna" oder die Sprache für Alle." 'Sie soll jedoch nicht besser und nicht leichter als das verflossene Bolapiil" sein und besteht anö einem Gemisch von Deutsch und Englisch. Zehntausend neue Lieder sind im letzten Jahr in den Pariser , Tingeltangels gesungen worden. j Pcfiizk die ffrai'r ?rsidnvg,? gave't Auö Paris wird geschrieben : Psr,cl,o logen und Anthropologen haben diese Frage verschieden beantwortet. Ein Mitarbeiter des Eeluf ist jetzt auf den guten Einfalt getemmen, ilne Lc snng mit der statistischen Methode zu versuchen. Er ist auf das französische Patentamt gegangen rud hat kerauszn bringen gesucht, welchen Antheil daS weibliche wiclildit an den dort ver zeichneten Erfindungen bat. DaS Er gebniß seiner Forschungen ist dieses: daS Patentamt gibt lm Durchschnitt jährlich i:ftm Erfinderpatente aus. Unter diesen werden gegen hundert von Frauen genommen. Häusig beschäftigt sich, wie dies ja natürlich ist, dieernn derische Einbildungskraft des Weibez mit den Dingen, die ihm nahe liegen und ihm vertraut sind. Ein Fräulein Norblin erfand z. B. eine neue Art der Herstellung kiinsiliciier Schmettere linge zum Aufputz," eine Frau Nollin einen Miedergiirtel," eine Frau Gor guel einen Kleidsaumraffer." eine Frau Duva! eine hvgicinische ( ! l Tournüre." TurcbnuS weiblich sind auch eine selbstthätige Saugflasche," ein Stiftern von Tragbändetn zum jcindertragen für arbeitende Frauen, die die Hände frei haben müssen," eine Gliederpuppe," Durchlenchtbilder" u. s. w. Auf die Wirthschaft beziehen sich ein Perfahren zur Reinigung alter Wandtapetcn," ein billiges und gesun des 2)steiu von Guttapercha Matra tzen," ein hölzernes Unterbett," das schwerlich sehr bequem ist; ein Appa rat zum Fleischsalzen," ein drangen Zcrkleinerer" und ein Firniß zur .Zer störung der Flohe." Born Gebiete weiblicher Thätigkeit liegen mehr oder minder weit entfernt eine Auknn digungöinethode durch Spiegelbilder," eine Lampe zur Vernichtung der Reb laus, der Raupen und anderer Kerf thierc," ein Mikrometer fiir Thermo-, Baro- und Pyrometer," ein Thermo Syphon" und ein hlidranlifcher Appa rat zum Wafferheben." Eine Fran Ta rongeot läßt' sich eine Reihe von Sy- steinen und Mitteln zur Berhinderung von Eisenbahnimfällen lind zur gleich lernng dcS Bahnbetriebes" patentiren, eine Frau Easion Bcrbesseruug der nächtlichen Heersignale mittelst Feuer wrrkslörperu," eine dritte Dame einen Sicherheitozügel zum augenblicklichen Panren der Pferde." Blos zum Ge brauch für 'Männer scheinen eine keine Feuciitigteit absondernde Pfeife" und eine Berbesserung des Billards" be stimmt. Auch vvneiner Abstiiumungö- masckiine" einer Fron Lightford würde vorerst die Frau selten und wenig Ge brauch zumachen haben. Weltbewegend scheint keine dieser Erfindungen zu teilt. Auch die männlichen siiid dies übrigens nicht ost. Immerhin zeigen die Per- zeichnisse des Pariser Patentamtes, daß die Arau auch in der Reihe derEninder nicht ganz fehlt. tharfrcita,isbcgad!gungrl in -spanicn. Am verflossenen Eharsreitag ging in 'Madrid die. Königin mit der,'ufan' tin und Begleitung in die Schloßkapelle znm Gottesdienst.' AlS der Alt der Au betung des Lijimui ciucis erfolgte, näherte sich der Königin ein Priester und reichte ihr einen PräseutirteUer dar, auf dem verschiedene mit schwarzen Bändern umwickelte Papierrollen, die Todesurtheile eben so vieler zum Tode verurteilter Verbrecher Imzen, mit den Worten: Perzeihen Ew. Majestät die sen Unglücklichen?" Die Königin, mit gerührter Stimme, antwortete: jeft verzeihe ihnen, damit auch Gott mir einst gnädig sei !" Sofort wurden die schwarzen Bänder von den Papierrollen entfernt und durch rosasarbenc ersetzt, und die Nachricht der Begnadigung den Betreffenden t dieses Jahr umreit es bereit acht) telegraphisch bekannt gege ben. Seit vielen Jahrhunderten be steht am spanischen Hof der Gebrauch, am Eharsreitag in der obeii beschrie benen Weise Gnade für Recht ergehen zu lassen. Anfänglich war eö Brauch am spanischen Hof, daß dem Monar chen am Eharsreitag bei der Anbetung deö Kreuzholzes ein Präfcntirteller ge reicht wurde, auf dem verschiedene Pa picrrollen lagen. Der König streckte die Hand aus und ergriff, ohne hinzusehen, auf 'S Gerathewohl hin eine der :1kol len. DieS bedeutete die Begnadigung eines Berurthcillcn. ES war eine er greifende, schreckliche Lotterie. Als Jsa bella II. auf den Thron kam, erfolgte eine Aenderung in dieser Eeremonie. Das erste Mal, als diese Königin am Eharsreitag dem Gottesdienste im Pa laste beiwohnte, sank sie, als der Prie ster ihr den bewußten Präfentirtcller reichte, auf die Knie nieder, küßte die Füße des (bekreuzigten und rief, indem sie die Hände liber sämmtliche Papier rollen ausbreitete : Allen, allen ohne Ausnahme, verzeihe ich, damit auch Gott mir einst gnädig fei" ! Seitdem ist dies Beispiel Jsabellas Jahr befolgt worden und sämmtliche, der königlichen Gnade unterbreiteten To desmtheilc werden am Eharsreitag um gewandelt. Ein p o st a l i s ch e S 5c u r i o s u m. Wie die Gnzetta di Vcnczia" mit theilt, wurde dieser Tage einem Advo knken in Venedig ein Brief zugestellt, welcher ver mehr als I!) Jahren in Tre viso, zwei Stunden vdn Venedig, auf gegeben war. Da die Postmarke schon außer Kurs war, mußte der Advokat euch noch Strafporto zahlen. D e n t s ch l a u b K r i e g S st ä r k e wird ouf r,(xj,(u(t Menschen geschätzt. Perdrechrrwiq. Ein beinoostes, aber auchgefunbtekk Haupt unter den Verbrechern Berlins ist der berüchtigte Schlosser Ede." Kaum hatte er eine Anzahl Semester in einem Zuckuhause abgelesien. als auch bis Kriminalbeamten der Reichs Hauptstadt sin vergangenen Sommer abermals die Spuren feiner gewohnten Thätigkeit entdeckten, ihn dingfest mach ten und eine große Anzahl silberner Be siecks, theils in nalirelichem, theils in eingeschmolzenem Zustande bei ihm fanden. In der Gerichtsverhandlung leugnete Schlosser Ede alS erfahrener Mimiualstudem keineswegs, daß er für gewöhnlich nicht von Silber speise, gab für den Besitz der Silbersachen aber folgenden Grund an: Ick merke ja schon, verehrter Herr JerichlShof, det Sie mir jernc verknaxen möchten, aber weiiHi Sie allen in Ueberlejung zic hen dhun, wat ick Sie hier verzählen will, denn weeß ick ooch, det Sie mir freisprechen werden; wie der olle Fritze sagt, et jiebt Richter in Berlin. Also et war reit sehre schcener Svmmer abend. Allen'S war stille, blos die Frvsclc in die Teiche quakten, det man ordentlich Appetit nf frischc'Froschkeu' len kriegte. Mit meenem weechen.Je mütbe jung ick tm jerade im Thiergar ten svazieren, uf die fcheene Straße zu, wat sc jetzt Nen-Jerusalcin nennen dhum Et mußte woll schon etwas späte sind, denn in die Hänser war nirgends mehr Licht zn sehen. BloS in ecnem Jartensaal brannte das Jas noch. Da ick nn von Natur ecn bissen neujierig bin, wollte ick mir den scheenen Saal doch ooch ansehen und jing denn rin er. Da stund ecnc jroße jcdeckte Ta fei; leider keenc Speisen ich mehr druff. Aber ecne Masse Silberzeug lag da zusammcujeschoben, und det wird sich doch ren Mensch ansehen dcrscn. Da steht aber neben dem Silberzeug ooch een Ständer mit die Ufschrist: , Bitte zuzulangen!' Wat, sage ick, Ede, sollst Dn hier unhöflich sind? und stecke mir een paar Fäuste voll .in die Ta scheu, und da uf eencut anderen Stän der stand : .Genöthigt wird nicht,' so nahm ick mir noch een paar Fäuste voll mit. Und det. Herr JerichlShof, wol len Sie renen Diebstahl nennen?" Der Gerichtshof aber war allerdings dieser Ansicht und hielt es für nothwendig, nicht blos Berlin vor dem Schlosser Ede, sondern auch diesen selbst vor Per führuiigen durch neue Tischiuoden zn schül't'N. Er überwies ihn auf acht Jahr einer Zuchthausansialt, von deren Beamten Schlosser-Ede auö Er fahrung weiß, daß sie sich durchaus nicht nöthigen lassen, bei ihm wenn rönothwendig wird recht kräftig zuzu langen. Eine Datum B e r c ch n u n g. Zu den Fragen, welche aus dem Leser kreise einer Zeitung an die Redaktion gerichtet werden, gehört auch die ost wiederlehrende, auf welchen Wochentag ein gegebenes Datum fällt. Die ,.Täg liehe Rundschau" theilt folgende kleine Tabelle (nur für dieses Jahrhundert gütig' mit. wonach man sich selbst leicht das ivenünichte bestimmen tarnt. 'Man bezeichne zunächst die Tage der Woche, von Sonntag beginnend, mit den Zif fern o bis ii. Ferner find für die zwölf Monate des Jahres die Ziffern'.', 5, 5, 1. i, 1, I, 0, -2, 0 zu letzen. Zum gesuchten Jahrgang lohne die Hunderte zu berücksimligen, also z. B. von !! nur l0, addirt man sodann ein Viertel des Jahrganges, Reste bleiben unberücksichtigt. ) Ferner wird die dem Monat cntlprecheude Ziffer, wie oben angegeben, sowie das gegc bene Monatsdntum dazugezählt und die so erhaltene Summe durch 7 gelheilt. Der sodann verbleibende Rest bezeichnet die Ziffer des gesuchten Wochentages. Zum Beispiel, auf welchen Tag fällt der 1. April 1801? Zu 94 wird ein Viertel, als 2:5 nddirtferner die Zif fer 1, welche dem April (laitt obiger Tabelle) entspricht und die Ziffer 1(J ials gegebenes Datum), Summe : 134. Hiervon bleibt nach der Theilung bind 1 als Rest 1, welche Zahl flaut obiger Tabelle) dem Wochentag Montag cnt spricht. Die F e st st e l l u n g d c s T o d e s durch das Thermometer. Der franzosische Gelehrte Bourncville ver öfsenklicht zahlreiche Beisuche, die er in dieser Beziehung gemacht hat. Er fand jedesmal,' daß I-.' bis 14 Stunden nach Eintritt des Todes die innere Tempera tur des Leichnams unter der feincrUm gebung liegt. Bei zahlreichen Berfn chen war die Temperatur drei bis vier Stunden nach dem Tode gleich dem Mittel der Umgebung; dann fällt sie schnell und sechs bis acht Stunden nach dem Tode ist sie um 10 bis 12 l.?)Grad niedriger. Die Erperimente wurden bei einer äußeren Temperatur von 17 bis 2 (nid gemacht und das Thermometer dabei in bess Innere eingeführt. I b s c u S M c n n g e r i e. Auf dem Schreibtische Ibsens befinden sich nn ler anderem folgende Gegenstände : Ein kleiner Bär aus Holz geschnitzt, ein kleiner schwarzerTeufel, Verein Streich holz hält, und zwei oder drei Katzen und Kaninchen. Was machen Sie mit die scn Thieren?" fragte ein Besucher den Dichter. Die Antwort lautete: y)ä schreibe nie eine Zeile von meinen Dra- inen, ohne daß diese Thiere vor meinen Augen stehen. Und fern von ihnen konnte ich nichts iclireibcn. Das mag lächerlich erscheinen, aber cs ist so. Was den Nutzen den ich von diesen Dingen ziehe, so ist das mein Geheimniß, das ich nicht verrathen werbe." 7 Grosser Umzugs - Verkauf von Ecke 1O. und P Strasse Heute wird der grvsze Ausverkauf unseres ganzen Vorrates, um iini:;i Umzug vorzubereiten, beginnen. Isnser neuer Laden, an der (?) Älrasse, ein Block südlich vom gegenwärtigen Platze, wird auf's eleganteste einzeiichtct. c Verkauf wird 3 oder 4 Woche währen. DieS wird rin Svezial Bei kauf ans Der Verkauf wird jede Dollar sein. Niesige Auswahl Prkie einiger Artikel folgen : 4.2 zvllige ganzwollene ErapeonS, 65e werth, zu 53e. :j4:jiaige Mulls, 12 k werlh, zu ',e. :i zöll. Silkaline, 10c werth, zu Ö-Jc. Eorsklle, groß und klein, werth 50c, zu 2.ic. 3Ü:jölI. Faille Silk, werth ?I, zu Wc. yo-jötl. Grvsgrain Silk, verschieden? Farben, zu 7!e. 10 Sliieft Axron Chkck Ginghams. zu :,Ze. g Stücke Douiuelte Flanell, zu 5e. 15 Stücke Dress GinghamS, zu 5e. tt Dutzend Agate Knöpfe für öc. Gute Kleider-Knopfe, tie das Dntzciid. S Stücke Bed Tickinq, zu ic Tcharfrichtcr in Spanien. Man schreibt nilS Barcelona: FraS qnilo East?llanos, der Scharfrichter Madrids, hat voi einigen Wochen das Zeitliche gesegnet, und nun heißt es, die vakant gewordene Stelle von Neuem zu beieben. 'Man erfährt, daß sich be reits -'. ?andidueu gemeldet haben. Recht bezeichnend für unsere Verhält nisse ist der Umstand, daß sich unter den Bewerbern ein Feldwebel a. D. und ein Rechtsanwalt befinden. Einer von den Bewerbern führt in feinem Gesuche aus. die Stelle komme ihm mehr als foustwem zu in Anbetracht der innigen Freundfchast, welche ihn mit dem seligen Eafiellanos verbunden. Wer wird besser als ich," so ruft der Bittsteller aus, im Stande, fein, das unterbrochene Werk des nnvergeßlichcn Freundes fortzusetzen!" Man schüttele nicht ungläubig denjiopf; das mora lische und materielle Elend unserer Zeit treibt eben sonderliche Blüthen. In Frankreich kommt es bisweilen vor, daß die Hinrichtung eines Verbrechers auf geschoben weiden muß, weil der ehren werthe Monsieur Deibler, der einzige Vollstrecker der Gerechtigkeit in Frank reich und Algier, durch eine andere Hin rimlniig in Anspruch genommen ist. Ein derartiger Fall kann in Spanien nicht eintreten, denn hier haben wir nicht weniger als zwölf Scharfrichter. Eigentlich sollten wir deren 15, haben, denn cs gibt in Spanien 1,', Bezirks gerichte lAiidieneias territoriales!, und im Prinzip ist jedem Bezirksgericht ein Nslchiichter zugeordnet, doch sind seit einigen Jahren ans Sparsamleiisrüä sichten die betreffenden Aemter in Ci'iedo, Palma und Pamplona unbe set't gelassen worden. Im Staatshalts halt ist seit jeher ein besonderer Posten in der Höhe von ;u,(HH) Pesetas für Hinrichtungen vorgesehen, und eö muß hervorgehoben werden, daß der vorma lige Fiuanzmiiiister Gautazo, der übri gens behusS Aussiihiung seiner wirlh schastliclien Reformen fast alle Ausga ben des Staates so rücksichtslos ver kürzte, diesen interessanten Posten un angetastet gelossen hat. Der Scharsrich tcr von Madrid bezieht ein größeres Gehalt als seine Amtsbriider, nämlich '2i; Pesetas jährlich. Das Gehalt der Biedermänner, die in Barcelona, Eo Nina, Granada, Scvilla, Valencia, Valladolid und Saragossa die Hinrich tungeu besorgen, beträgt für jeden ein zelnen 1'190, zusammen l.r,,:$30 Pese tas. In Albarctc, Bmgos und Eace rcS iverden die betreffenden Leistungen noch kärglicher hononrt, nämlich mit 1 52ö Pesetas jährlich; das macht für die drei 575 Pesetas. Der Heuler von Las PalmaS muß mit einem Gchült chen von 82., Pesetas jährlich vorlicb nehmen. Der Staat bestreitet aber noch außerdem die besonderen Uniosten, welche mit jeder Hinrichtung verbunden sind und auf Instandsetzung des Würg eisens , Garrote! Bezug haben, Ausban deö GerüsteS, Beschaffung von Stricken it. dergl. in. Die Unkosten beziffern sich, man sollte es kaum glaubcn, bei jeder Hinrichtung durchschniitlich mit 2.'v Pesetas. Erwägt man nun, daß in Slanien durchschnittlich zehn Hin richtungen jährlich erfolgen, so ergibt sich in dieser Hinsicht eine Gestimmt auslege von 25, 000 Pesetas. Der oben erwähnte unheimliche Posten scheint also, ans 50,000 Pesetas vvrangcschla gen, nicht zu hoch gegriffen zn sein. Warum aber eö eben zwölf Scharfrich ter in Spanien geben muß, das kann Niemandem einleuchten; vielmehr glaubt man allgemein, daß ein Voll strecker der Todesstrafe ebenso wie in Frankreich vollkommen ausreiche. Die m a n a c 1 n d c V e w ii i i c rinig des cm sich migemein srncbiba ren Bodens der kanarischen Inseln ist ' das ein-iiV Hinderniß, welches sich dem ' in Fiühjahls-Arlikelu. Wir lanen hier 20 Dutzend giaurcrmifchte Strumpse für Damen, Sc daS Paar. 17, Dutzend Balbriggan S üüüipie für Damen, 7c das Paar. IS Tutz. bunte Strümpfe für De.,!ien, Jc das Paar. II Dutz. schwere vermischte Siiämpse für Damen, lc das Paar. 1,000 Pards Sewing Silk Peiling, werlh 22s, zu 121 c. Nur einen gerin gen Vorrats). Eastile Seife, lc dos Stück. 5arpet Sweepers, Oc das Stück. 1.000 Z)ards VeiliiigS, e per lard. 10 Tutz. Eviselte, wertb ri'c, zu 25. Gute Herrenhemden, 4"c das Slück. lohnenden Ackerbau auf den unter gl iia lichslcm Mliina liegenden Inseln bis her entgegenstellte und deren kni turclle Entwickelung hemmte : die In sein sind überaus arm an 'Wasser. Neuerdings hat sich nun aber, wie der Prometheus" berichtet, herausgestellt, daß große '.'Nengen von Wasser in Höh hingen der steilen Gebirge von Tene rifsa eingeschlossen sind ; zu ihrer Er schließuug hat sich eine englische Ge fellschaft gebildet, welche Bohrungen vornahm. Dieselben sind noch nicht beendigt, haben aber bereits gezeigt, daß ungeheure '.'Nassen von Wasser her vordringen, sobald man einige 1 00 Fuß tief in das Innere der steilen Fels wände eindringt. Man erwartet von den Erfolgen der Bohrungen eine all -gemeine Hebung der Produktionsfähig I et t und des Wohlstandes der Inseln,. DaS I n n e r e Labrador s. Der canadische Geologe A. B. -.'ow ist der erste 'Weiße, der in das Innere Labradors gedrungen ist. Auf seinem Zuge haue er sechs anves und seine Begleiter waren zwölf Indianer. La brador ist sechs Monate im Jahre von. aller Welt abgeschnitten. Low war er staunt, wie wenig dieses unbekannte Land den herrschenden Vorstellungen entsprach. Das weile Gebiet zwischen dem See St. Ielnt, in der Provinz Cttebcc, und der Ungava Bai. an der Nordlüste Labradors, besitzt ein ver gleichsweise mildes flliirni. Es gibt, geschützte, dichibewaldete Thäler da. Die Bäume sind namentlich Fichten und Pappeln, Tausende von Quadrat Meilen sii'd mit Fichten bewachsen. Sie würden viele Jahre hindurch fin den Bedarf auszeichen, wenn alle an deren ccinciduchcn Wälder verschlungen wären. Low fand auch Anzeichelt dafür, daß das Innere Labradors eiseiireich ist. Eine heitere Koiilifseiiiieschichle er- zählt Buchauan auS feiner Theater Praxis. In einein sehr ernsten Stück wird einem Gefangenen von deut J!er kenn eist er ein Brief übergeben, den der Gefangene laut vorzulesen hat. Um sich daö Studium zu ersparen, hat der Schauspieler, der die Rolle des Ge fangencn gibt, vorgezogen, den Brief wirklich zu schreibe und abzulesen. Eines schönen Tageö aber überreicht ihm der Gefaiignißwärter mit satanischem Lächeln cui leeres Blatt mit den Wor ten der Rolle : Hier ist der Brief, Ihr könnt ihn lesen." Der Gefangene er greift ihn und sieht sofort, welchen Streich man ihm spielen will. Ich bin zu ausgercgt und vor den Atigen verschwimmen mir die Zeilen. C lest ihn vor," improvisirt er daraus und gibt dem Anderen den Brief zurück. Und schnell gesaßt cutgegnet der Ge fänguißwärter : Da muß ich meine Brille mir erst holen, denn mein Ge sicht ist schwach," geht, kommt mit der Brille, aber auch mit dem geschriebenen Briefe wieder! i?aS Publikum aber hat nicht? gemerkt, nur hinter den Hon listen winde sürchteilich gelacht, wie noch nie bei einem Drama. Wie ei Name entsteht. An der Tafelrunde deS .'taiseiö Willzelut I. faßen eines Zages feine cac.il;ere und Gäste, darunter auch der ehemalige rus sische Mililarbcvouüiächtigie "'ras cn tusvss, eine äußerst beliebte Persönlich keil. Man sand im Lauf des Gesprä che?, daß außer dem Rüsten stch aus schließlich Deutsche am Tiic!,e bcuiidcn. Na, ein halber Deutscher bin ich auch," meinte Gras iiitli'off, .nach einer Fa milienübeiliesen,!!.', flammen wir aus den Cü'feprouii:',eu und hießen ehedem ,,ulo.'" Worauf 'las Fri Ei, len bürg, damals Minister des Innern, schlagfertig hinzufügte : Und der ,101s wird wohl in 'Rußlemd da; gel.miiiieii fein!" Die ganze Gese!!siiii:. der be tagte ttenser nicht minder, lachte hetz lich und Zkulusofs -lächle tüchtig mit.