Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 29, 1894, Image 6
i iiiw oiüülo - i t.L l. 'L.-..-.JJ.11.' li J. rs Cim W. Brandhorst, Eigenthümer "CaptelCafe" Vablzttten'zu j. der Tageszeit fil X un ch ? Äo. 121 iiövM. 11. 2t. Telephon 42 yttiroin 1. Greät Rock Island Komi ÖST6?? s ;W$S-VV ,-" -t ' ' JS- V(TI " m. Sri T ! L'.lVtJ-Vi I klW" -i i - j c. I TO THE EAST. M1NSCA3 SERVICE IM THEWHRLD. 1858 - Sbenlo Iflna B. wie lernt) regierte, l,uten die uge der T ncags, Nock Wifln6 & Pacific o6n von Steao nach Dem West?n sie Rock Island Bahn ist immer die eiste um alle neuen Vkiblsftrungcn kiiizusühren. riAe die ffahrgciaw,nd,ake,t stkiqern und die Sicheihkit und deKomivrl Iti r.tjendtii PubliluniS Vera, ö Hern tönttn Jdre ünt ftno out Besle ausgestal et mit Bcst,b,il Waggon, hochfeinen Speisewagen. 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Nach Denver, Colorado Spring und Pueblo, nt sei, en Beslibul. Wgen von Chicago W,k erreicht man die Stöberen Etadtc m ansa?-Mit der Rock ,land. Toptka. die i?auplladt. und Hun derte von anderen Städten in allen Theilen o Stantcs werden berührt Sie ist die ein zige Buhn die nach der neuerössneten lihcB enne und rackahoe Reiervatio suhrkiH Man sieht aio. das, die Rock Island ihre Schk'nensiränge buch weiie Lander'ien er reckt nnd dieser ''mstand ist siir Reisende ,ehr wichtig, denn sie finden überall richtigen nschlufz und löni en schneUcr vorwärts. Sie ist deshalb die populärste Linie Ein sehr populärer rfua. der Rock Island erlüfzt lenver, Pneblo und Colorado Sprmq tätlich Terselbe wird The World' ffair Special" genannt Er ist nur nn Tag unierweg und die Passagiere kom en am nächsten Morgen i Chi.ag" an ie !ock ysianD Bahn nach uoioraoo r vvvuiar und der vorerwavnieug junii feinste B,stibul und Sreliewagen Um nähre AuSkunst,Bille?e. 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Es war die Zeit des Cartouche und anderer Näuberlieldc. -ehr häufig hörte man von gkäubcreic. die auf den französischen 'aiidsiraszeii vorsielen. o geschah e? denn auch, daß die Post kutsche, in welcher Hedlinger mit einigen anderen Reisende saß. vvn einem Du tzend Banditen itbersallcn wurde beim Passiren eines Waldes in der SiShe von Meaux. .Hall!" wurde geschrien, und der Postillon, durch den Anblick der aus ihn gerichteten Pistolenmiindungcn er schreckt, mußte wohl gehorchen. Die Passagiere mußten aufsteigen nnd wur den ihrer säniniklichen crlhsachcn be raubt. Für Hcdlingcr war besonders schmerzlich der Verlust einer Anzahl goldener und silberner chaumünzcn, gewissermaßen seine .Autorcreniplare. denn er halte selbst die lempcl dazu verfertigt. Tiese chaumünzen belrach tctc der Anführer der Bande, ein schon bejahrter, graubäriiger ittrl, mit crsicht lichem Interesse. Ur begehrte dann den Paß des Schweizers zu sehen, in wel chem stand, daß dieser Slcmpclschnei der Graveur sei. Darauf flüsterte er ein Teilchen mit einigen Banditen. Äi'ächsldei wandte er sich höflich an Hcdliuger und sagte : Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, mein Herr, denn ich bin Ihr jiollegc, auch Stempel schueider. freilich seit Jahren etwas aus der Uebung gekommen. Sie werde die Güte haben, einige Zeit unser hoch geehrter d?asl z sein." Der erstaunte Minsiler protcstirtc, aber das half ihm nichts. Man ließ die anderen ausgeplünderte Reisende wieder in die Postkutsche steigen nnd ge bot dem Postillon. wcgzufalj"kn. Alö dann verband man dem jungen schwei zcrichen Medailleur mit einem seidenen Tuche die Augen und drehte ihn dreimal um sich selbst, worauf zwei der Ban diten ihn bei den Arme faßten nnd mit fortführten. Als nach einer Stunde angehalten nnd ihm die Binde von den Augen genommen wurde, befand er sich in einem gewölbte iieller. Er wurde mit Speise und Trank gut bewirthet, und man betrug sich gegen ihn sehr artig. Vieber Herr Kollege sagte nach der Mahlzeit der Alte zu ihm, nachdem er ihm eine neue holländische Thonpfeife und vortrefflichen Tabak angeboten, also Sie habe die Stempel zu diesen prächtigen Schaumünzen, welche wir bei Ihnen fanden, selbst geschnitten ?" .Jawohl." versetzte der Gefangene. Ein echter Künstler sind ie! Ich weiß Ihr Genie zu würdigen." Hcdlingcr verneigte sich sehr geschmci chelt. Sie vermuthen wohl schon, weshalb ich Ihre werthe Person mit Beschlag be legte?" fragte lächelnd der Alte. .Nein !" Nun, so erfahren Sie es denn : wir wollen VouiödorS machen. Ich habc dahinten eine kleine Münzwcrkstältc ein gerichtet. Stempel habe ich auch schon geschnitten ; aber da ich seit so vielen Iahren aus der Uebung bin. so sind sie mir leider nicht so gut gerathen, wie es sein müßte. Sehe Sie, hier sind die Stempel I" Er zeigte zwei Münzstcnipel, Avers und Revers. Hm." sagte der Schweizer, nachdem er sie prüfend betrachtet halte, die las sen allerdings Manches zn wünschen übrig. Der Stempclschneidcr der könig lichen Münze würde darüber nur die Achseln zucken. Auf den ersten Blick erkennt man die Unechtheit." Das ist cö ja gerade, lieber Kollege! Run, so möchte ich Sie also bitten, für unsere projeklirtc Münzstätte hier einige wirklich gute Stempel zu verfertige! Der beste Behandlung können Sie gewiß sciu während Ihres Aufenthalts bei uns." Hedlingcr war wie vom Donner gc, rührt. Er, der ehrliche und achtbare Künstler, sollte der Genosse und Helfer der Falschmünzer und Räuber werden ? Nimmermehr I Nachdem er sich von seiner Bestürzung einigermaßen erholt, sagte er: Das geht nicht an, mein bester Kollege. Sie wollen nicht? Warum nicht? Nökhigensalls würden wir Sie zwingen, für uns zu arbeiten." Begreifen Sie doch die Sachlage, Herr Kollege ! Sie sind ja doch über zeugt, daß ich Außergewöhnliches leiste. Nun denn, so viel schlechter Wie arbeiten, als der Stempclschneidcr der königlichen !v?ünze, so viel besser würde ich arbei ten. denn die Mittelmäßigkeit der fran zösischcn Münzstempel nachzuahmen, ist mir ganz unmöglich. Man würde also wieder unzweiselhaft sogleich die Unecht heit erkennen." Der ehemalige Graveur kratzte sich hinter dem Ohr und überlegte eine Weile. Dann sagte er plötzlich : Sa pristi, ich glaube wirklich. Sie haben Recht l Sie sind der treffliche Künstler, ich Wn der außer Uebung gekommene Stümper, der Pariser Kollege rcpräsen. tirt die brauchbare Mittelmäßigkeit. Wir Beide können also ungleicher Weise durchaus nicht so arbeiten wie er. So wird denn leider mein schöner Plan zu Wasser! Wohl. Herr Kollege, ruhen Sie noch ein bischen aus ; dann werde ich Sie wieder auf die Landstraße brin gen." Hedlinger rastete ein Stündchen bei den Räubern im alten Keller. Darauf verband man ihm wieder die Augen und führte ihn fort. Er bat vorher noch, daß man ihm wenigstens einige seiner Schaumünzen die ihm in Paris zur Empfehlung dienen sollten zurückgeben möchte, aber der Alte sagte: Nciu! Ich will diese schönen Kunstwerke alle behalten zu Studienzwecken." Doch steckte er ihm wohlwollend genügendes Rtiicgclö zu. Man ihnt den Künstler durch de Wald bis au die Vandstraße. drelile chu wieder Kejus.il um und nahm irn die Augenbinde ab. Der Alle aber jagie fieiiiiNil) zu ihm : .Oebcu Sie nuc tleuic hiV.c Meile vorwärts, dann er reichen Se eiu ,utes Wirthshaus, wo Sie in aller o'euiiutilichkcil aus die An sauft des nässten Postwagens warten können. Vebrn Sie wobt, mein lieber Kollege !" darauf verschwanden dir Banditen i:u Walde. Hedlinger gelangte glücklich nach Pa ris. wo er sich achtzehn Monate aus. hielt und viele schvuc Arbcilen lieferte. Dann wurde er unter sehr vortheilkas ten Bedingungen als königlicher Mc dailleur" ach Schweden berufen und wirkte dort lange Jahre. Seine zahl reichen prächtige Schaumünzen sind noch heutzutage die Zierden der Samiu luiige uud das Entzücken der Kenner. Vom pofe Ludwigs XIV. Welch' eine maßlose Beschwendung am Hofe Ludwigs XIV. herrschte, zeigt unter anderem die Mahlzeit, welche man en cas Je iiuit" (im Fall der Rächt) nannte. Dies hat folgende Bemandt mß. Bei einer Krankheit des Dau phinS waren einmal die in der Nacht am Krankenbette weilenden Aerzte zu ihrer Erfrischung mit einer opulenten Mahl zeit bewirthet worden. Nach der Geiic suug dcS Dauphins wurde dieser Ge brauch ans alle Prinzen deS königlichen Hauses- ausgedehnt und spater sogar allabendlich eine Mahlzeit im Borzim mcr scrvirl. gleichviel, ob ein Arzt da war oder nicht, nur damit, wenn ein solcher gerufen werden mußte, derselbe eine Erfrischung vorfände, die nach einer Bestimmung deS Königs ans zwei Terrinen Bouillon, einem gebratenen Kapaune und zwei gebratenen jungen Hühnern, acht kleinen Milchbrödchcii, acht frisch gesottenen Eiern und zwei Flasche Bordeauxwein bestehen sollte, wodurch der königlichen Kasse eine AnS gäbe von jährlich 4t),(XM) Francs er wuchs. Da in den meiste Fällen, selbst wenn ein Arzt gerufen worden war, diese Mahlzeiten unberührt blie ben, so fielen sie der Dienerschaft zu, die den Erlös dafür unter sich theilte, und weil auch die jede Tag frisch aufgesteckten Wachskerzen der Kandelaber und Krön lcnchlcr, gleichviel ob sie gebrannt hat ten oder nicht, den Domestiken gehörten, so konnte man den Prosit der Diener schast ans jährlich :oo,oo(j Francs schä tze. Erst Vndwig XVI. schaffte diesen Mißbrauch ans Drängen seiner Geniah lin Marie Anloiucite zum großen Miß vergnügen der Dicnerichaft ab. (sin eiserner Arm. Während Götz v. ÄcrlichingenS eiserne Hand, die noch heute zu Iagsthausen aufbewahrt wird, allgemein bekannt ist, weiß gar Mancher nichts davon, daß ein Feldherr des drei ßigjährigen Krieges einen ganzen eiser ncn Arm getragen hat. Das war Her zog Christian von Brannschweig, der tolle Herzog" genannt. In der Schlacht bei Fleurus (li'J. August 1622) wurde ihm der linke Arm zerschmettert: er ließ ihn sich unter Pauken und Trom pctcnschall Angesichts des ganzen Hee res abnehmen nnd dann einen aus Eisen fertigen, der so kunstvoll beschaf sen war, daß er ihn bewegen und mit der Hand Alles greifen konnte. Tie Rebhühner auch, Majestät?" Der berühmte Komiker Dominiqiie speiste eines Tages bei König Ludwig XIV. nnd heftete seine Blicke mit einem Male unverwandt ans eine Schüssel mit Rebhühnern. Der König bemerkte das und befahl gnädig: Man reiche diese Schüssel Herrn Doniiuique!" Wie, Majestät," rief dieser, die Reb Hühner auch?" Ludwig XIV. mußte lachen und sagte: Ja. die Rebhühner auch!" So kam Dominiquc durch seine schlaue Frage $n den Rebhühnern und auch noch überdies zu einer golde neu Schüssel. Ein Gedicht als Zcbcnsrcttcr. Im Bär" lesen wir Folgendes : Im Jahre 1743 wurde der beim Regiment Prinz Heinrich" als Lieutenant stehende Ewald Christian v. Kleist, bekannt als Dichter dcS Frühling," in einem Zwei kämpfe schwer am Arm verwundet. Da ihm jede ernstere Beschäftigung ver boten war, lag er gelangweilt und miß muthig im Bett. Plötzlich öffnete sich die Thür und herein trat ein junger Mann, der sich als Gleim, Hauslehrer beim Obersten v. Schulz, vorstellte. Er er kündigte sich nach dem Befinden Kleist und verhehlte nicht, daß ihn auch ein wenig Ncugierde hergeführt, da er p hört habc, der Herr Lieutenant beschäf tige sich in seinen Mußestunden, gerade so wie er. mit der Poesie. Da Kleist darüber klagte, daß ihm der Arzt das Lesen verboten habe, erbot sich Gleim, ihm vorzulesen und wählte dazu Gc dichte seiner eigenen Feder. Eines war an den Tod gerichtet, der dem Dichter seine Geliebte geraubt hatte. Ueber die darin vorkommenden Zeilen : Tod, wa willst du mit dem Mädchen? Mit den Zähnen ohne Lippe Kannst du e ja doch nicht küssen!" mußte Kleist so heftig lachen, daß der Bcrbaud sich löste und die Wunde stark zu bluten anfing. Erschrocken eilte Gleim fort, um einen Arzt zu holen. Dieser untersuchte die Wunde und fand, daß sie durch die Nachlässigkeit des Feld schers bereits brandig geworden war, daß aber bei fernerer ungeschickter Be Handlung der Berlust des Arme, ja des Lebens zu befürchten gewesen sei. Auf diese Weise wurde das Gedicht zum Lc bensrettcr. Kleist aber und Gleim blie ben zeitlebens die besten Freunde. Aime Napin. die Tochter c;::cc Advokaten in Gmf, ist unter vcrschic denen gesunden Schwestern und Brü der ohne Arme geboren, aber auch die einzige, welche in der Familie künstle rischc Neigungen hat. Sie lernte schon ctzS Kind mit den Füßen sehr geschickt zeichnen, geschickter als ihre Geschwister mit den Handen, und im Alter vo 15 Jahren begann sie Malstudieu bei den besten Meistern. Gegenwärtig gehört sie zu den hervorragendsten Künstlern der Schweiz. . . 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