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About Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901 | View Entire Issue (March 29, 1894)
; . . I i mmm m mmm Wie Trude ging und wie Crude kam. Bon ? . H e I i . Solche Austtgung und Te'.ivirrung wie jetzt war langt nicht im Hause ge wefen. Xllel urd von vberft zu unleift gekehrt, ein Kommando sehr oft durch ein andere widerrufen, ein Zimmer auge räumt, dann wieder vollauf besitzt und gleich daraus da Arrangement bet einem andern aus N:ue versucht. Damals, bei Trudchen Hochzeit f.nd noch nicht zwei Jahr seitdem er zangen war nicht im Entsernteften selcher Wirrwarr. Du lieber Gott, sehr angenehm konnte it Zeit der .HiHsteucr" auch doch nicht genannt werden. Wochen hindurch die beiden Mamsell WicherlS sie stammten witflich noch au der .Memsell.Zeit und ließen sich so tituluen im Wohnzimmer, der Fußboden fiel voll weißer glichen und kleiner Reste Spitzen und Stickereien, da emig Rasseln der NIhmaschinen, die nöthig Pflege, die den beiden Mamsell zu Ihe wurde, dann die Besuche unsere Schmigersohne er war sehr verliebt, und km trotz der zmölsstundigen Eisen bahnfohrt häusig, wa natürlich wichtige Veliderunzen im Küchenzettel zurgolge hat, schließlich Polterabend und Hoch' zeit da waren auch keine Ruhkpunkle t der Erscheinungen ßlucht, o nein, tm Gegentheil. Der Polterabend, diese alle Jugend fünden an' Tageslicht ziehende gesell Ichastliche Riesen'Zndiökretion hatt mich besonder ties in chren Bann gezogen, hier muht Ich mich notgedrungen noch auf irgend ine Thorheit au Trüben Kinderleben besinnen, dort für den un. auöbleiblichen ogirbesuch die Räume ordnen. Solcher Besuch ist doppelte Freude: einmal wann er kommt und dann, wann r geht: so braucht mein Gustav, der geduldige Gatte, der beson der al .Zahlmeister" sigurirte, nur ein paar Tag mtt den Jungen zu schlafen na, und für mich hatte e noch immer in mitleidiq die Nrme öffnend Chaise longue gegeben. Wieviel Schlaf kommt denn überhaupt in solchen Tagen auf eine LauSmutler? Dann würdiger Schluß die Hochzeit ! Außer dem Hause! war die Losung. E mag nicht tisch sein, nicht pa triarchiliich und auch nicht nach den Ueberlieferungen unserer Voreltern, sol che gest in gemietheten Räumen zu de gehen; aber in Anbetracht der vielen Gäste war geboten: und 8 war präch tig gewesen und außerordentlich gelun gen, w st sagten. Ich wußt eigentlich ton Nicht, sah Alle wie durch inen Schleier, den Weh muth und Thränen gewoben, sah da lieb Gesicht meiner Trude, die schlanke Mädchenaestau in dem weißseivenen Schleppkleide, sah die braunen Augen voll Zuversicht an dem stattlichen tzrich, dem jungen Gatten, hängen, bi dieser da Fest neigte sich bereit dem Ende zu ihr etwas Ernste, Bittende zu flüsterte. Da Köpfchen nickte, sie zog die Hand schuhe fest ur.d nahm da duftende Ro senbouquet.... .Frauche,- hatt mctn Gustav vor her gesagt, wenn da junge Paar fort geht, kein Aufregung, kein Abschied, sie geht nicht au der Welt. ....Ich blieb auch still, ganz still, bewegte mich kaum und hört nicht, wa die Frau Major Klein mir 5n Lobende über da Fest sagt, nur '.eine Augen oer folgten die Beiden, tak sie da anscheinend im kosenden Spazierengehen, durch den Saal schlilten, langsam, langsam de? Thüre zu, wie Trude sich noch einmal umwandte, als suche sie Jemand, al müsse sie doch Einer, einer Einzigen noch ein Wort sagen.... Ich biege mich zu rück, schließe inen Augenblick die Augen wie au weiter Ferne höre ich die Frau Major etwas von Hummcrn und Filkt sprechen nun sehe ich auf, die Pforte haben sich schon wieder geschlof sen die Jugend tanzt mein Kind ist verschwunden, in' neu Leben hinaus, fort, fort. Au ist" mit mein künstelten Ruhe und Ueberlegnng, vergessen ist jede Ver sprechen, ich nicke der Nachbarin eine Ent schuldigung zu und durchschreite unauf fällig den Saal. Noch find sie wohl in der Garderobe, e ist ein rauhe Herbst nacht und Tücher liegen bereit.... da, dicht hinter mir, kommen sie die Stufen .langsam herab, verhüllt, schweigsam. Schnell trete ich hinter den Pfeiler, jetzt fällt der Schein de elektrisch Lichte auf ihr Köpfchen .... sie eint. Trubel will ich rufen, meine süße Trubel vorsturzen will ich, sie noch einmal an min Herz ziehen, aber nein, mit übergroßer Kraft halt ich mich zu rück, mir ist'S, al ergreift mich meine Gustav' starke, liebevolle Hand, noch einen Blick sende ich ihnen nach, einen tiefempfundenen, heißen Segensspruch, der Portier öffnet die Thür. Wi einen Schatz hebt Erich fein junge Weib in den Wagen, nun setzt er sich zu ihr, der Schlag fällt zu, die Pferde ziehen an, fort tollen die Räder, ich lege meine heiße Stirn a da kühle Gestern de Vesti büls.... nur einen Augenblick, dann steige ich langsam die Stufen hinan. . . . hinein zu den Tanzenden, Plaudernden, Lachenden. Keiner hat mein Fehlen be? merkt, nur Else, jetzt meine Leiteste, kommt leise herangeschrittcn, legt das Köpfchen an mich ur.d fragt lei e: .Mütterchen, ist ftc fort?" Ich nicke ihr mortlo zu; Kuß liegt Verständniß, Trost in ihrem und Ler sprechen. Und darauf eine lange Zeit de Au ruhen, wie ein Mutter eben ausruhen kann, wenn drei gesunde Gymnasiasten, d?r Jüngste e.st zehn Jahre alt. im Hause sind; ehr If Hält Wort, sie ist treue Hütte und Stütze. Wenn sie gar zu jir.bär.fcig sind, de nutzen wir unsern lallJmsn, da sind lruden Sriese. Die kommen oft, di erzählen von Glück und Liebe und von Zerstreuungen der Großstadt; Hoffnungen au? Ferien besuche dabei horchen die Brüder be sonder auf werde ausgesprochen, und bäusig liegen kleine Briefchen .für di Mama" dari, die natürlich von mir, ihrer Bestimmung gemäß, untktschlagen werden .... Dann kommcn auch die allen Mamsell Wicher! wieder-, aber diesmal ganz heim lich über dir Küchentreppe, hinauf in' Mädchengübchen. Tag für Tag, Woche nach Woche, rasselten oben die Maschinen, und wieder bedeckten weiße Stückchen Stoff und Spitzenreflchen und bunte Bänder den Boden. Häufiq wurden zierliche Psckktchen mit blauen Bändern gewunden und auch ganz heimlich weg geschickt. .Mutter, was wird denn oben so viel gcnLht?' fragt der eine der Jangen. .Küchenwäsche, lieber Sohn,- erzähle ich ihm. Er ahnt e nicht, daß e eine jener erlaubten Mutlerlügen, di aller ding nicht die Seele belasten. Aber etwa Andere lastete schwer darauf, schmerzend, brennend, daß ich bald darauf eine große, heilige Psticht nicht erfüllen konnte, durfte, weil böse Kinderkrankheiten im Hause waren. Da mal flössen viele heißen Thränen, offen und heimlich, und wenn die Fieberphan tasten bei meinem Hang 'mal ein wenig nachließen, dann eilten meine sehnenden Gedanken hin nach der fernen, großen Stadt, wo bezahlte Hände mein Kind pflegen, wo fremde Augen zuerst ein neue, üpk, Gluck sehen sollten. Und in einer solchen Stunde, in der mein Herz sehnend pochie. trat mein Gustav zu mir in' Zimmer, an da Bett des Knaben, der gerade eingeschlummert war. .Frauchen, weißt Du etwa ganz HcaW Wie sonderbar : mich ansah! .Weißt Du, was Du über Nacht ae morden bist? He? Großmutter bist Du geworden, ein kleines, neue Trudchen ist in tit Welt gekommen ...." Seine Arme öffneten sich weit, ich lag an seinem Herzen, und unsere Thränen flössen ineinander. DaS war vor einem halben Jahre ge rvtten. Seitdem ist der Sommer da in seiner wonnigen Pracht, mit den köstlichen Blüthen und labenden Früchten, der Sommer mit seiner Erntezeit. .Sie kommen, die Kinder kommen da war unser emzmer schöner Plan, unsere Freude, user Hoffnung; die Kin der mit dem Enkelkind, der kleinen, un unoekannten Trure. Und Wanda, die Spreewalberin, ge- hörte zum Quartett. Und deshalb nun die häusliche Aufregung, der Wirrwarr, di Aus und Einräumungen, die Sor gen, wo Alle am besten xlazirt werden könnten. Trude wollte so gern wieder ihr Mäd cyenitüvcyen vez'.eoen; aoer es war zu eng, und so etwa SüßeS, Kleine eint doch mal in der Nacht Großpapas schlaf durft e nicht gestört werden.. HanS und Ernst, die sich fönst enig ver trugen, erklärten jetzt einstimmig, si wollten für diese Zeit ganz gern in einem Bett schlafen, sie mußten wohl gerad von Orjermuih griechischer Jünglinge gelesen hadcn ich sah fi dankbar an, wollte aber da in Begeisterung darge brschte Opfer nicht annehmen; denn ganz gesichert erschien mir die Nachtruhe deS halb doch noch nicht. Da stand ich nun vor dem kleinen, eschenen Kinderbett, in dem all' meine Fünf gelegen hatten, das nun von seinem Ruheplatz aus dem Boden heruntergeholt war. Ja. da paßte überall hin, und Jedr wollte eS in seinem Zimmer haben, Else hätte am liebsten auf dem kleinen Fell davor ihre Nachtruhe gesucht, Und zwischen all' diesen Anordnungen malte im mir mmer den Moment auS, wann der Eifenbahnrug, der unser Glück bringen sollte, rasselnd einläuft, wann an einem Fenster ein holde, rosige Kin dergesicht mir entgegenhalten wird, wie ich da wersz pitzenbündelchen dann von den tusen herab in mem sehnenden Arme nehm, es an 8 Herz presse und mit Küssen bedecke Drese Vorstellung wich nicht von mir, selbst im Traum vernehm ich da Hämmern de ZugeS. Dr Kin der nannten sich unter einander nur noch On.! tfnh T'nnfa. i.i fD. X. Mliw vVUIt . IVUlt Vtl verwandtschaftlich Grad ja erst recht in die Erscheinung treten. Else suchte Pup, xen hervor, HanS lackirte das Riemen zeug seine Schaukelpferde neu, Tage lang trugen seine Finger die Spuren da von, und ein fataler Geruch machte sich im Hause bemerkbar. Ob der Junge wohl an ZirkuSsprünge der kleinen Nichte dachte?' Der alten, lange Jahre bei un wer lenden Köchin Male war da Menu der nächsten Tage noch immer nicht fein ge nug. .Aber, Frau Räth', sagt sie, .doch wenigsten zum Abend noch en .Sirömlachs", den ißt doch da FrSu leinchen, wollt' sagen die junge Frau Doktern so gern, oder Schmand und Glumm, die kriegt se doch in ganz Ber lin nicht .... na, und für den Herrn Dok tor Bratkartoffeln, aber von rohe, die er am meisten ich nehm' rohe...." Damit ging sie resolut hinaus. Inzwischen hatte mein lieber alter Mentor, der mir auf Schritt und Tritt .Ruhe predigte, ganz unmögliche Spiel fachen und Bilderbücher für da Kind angeschleppt, einen Kochherd, den Stru welpeter, einen Leierkasten .... ich durfte nicht zurückschickkn, S hätte ihn belei biQt I Ts kam die Stunde heran Wieder und wieder schritten wir den ! Bahnsteig, entlang, wie langsam der Ml nutcnzeiczer auf der großen Uhr weiter rückte da, da endlich ward Wahlheit. Nun wird der Zug gemeldet, von Weitem ist schon der Rauch rkennbar, immer näher und näher kommt prustend, schraubend, rasselnd; ich höre da Jauch ze und Rusea de Knaben, mein Herz schlägt, die Hände zittern, und doch, sie gerade mußten ruhig sein, um den Lieb ling, da erwartet Glück, in Empfang zu nehmen, der Augenblick, auf den ich mich seit Wochen so unsagbar gesreut, und nun am Fenster vor mir in weiße Hütchen, ein blauer Schleier, und unter dem Schleier in zarte, rosige ... . Ich will etwa sagen, will grüßen, will di Arm ausstrecken ich kann nicht, meine Blicke hängen unverwandt an dem kleinen Geschöxschen, und nun schluchzte ich auf, ich weine, weine, ein dichter Schleier von Thränen legt sich vor meine Augen, machtlos bin ich, mich zu beherrschen, die Einzige bin ich, die nichts that, nicht hilst. .Aber Mama, freust Du Dich denn gar nicht mit mir?" Trude sagt e, ihre Arme umschlinge mich, auch Erich kommt dazu. .Wo, wo ist' Kind?" frage ich. .Papa ist längst mit ihm orange ganaen, aus und davon, sieh nur dort, er schleppt 3 selbst und überläßt e keinem Andern." Der Böse! Noch vor einer Stünde hatte er mir erklärt, er mache sich eigent lich au kleinen Kindern gar nicht, nur Mädel von etwa neunhundert bi tau send Wochen könnten ihn interesflren vor der Nase nimmt er mir nun des Enkelchen fort. HanS machte der ipreemalderin in, zwischen die Honneur. .Giebt'S auch Unter den Linden hier?" fragte Wanda, .und Kasernen?" Dann fahren wir durch die alten Straßen. Die große Trude steht grüßend die Häuser an, und die Kleine die habe ich nun endlich auf dem Schooß, soviel mein Mann auch proteftirt. .Lasse si nur nicht fallen. Frau," mahnt er, al der Wagen hält und wir auöneigen, und schutzend stellt er sich hm, al eb sie dann aufsangen wollte. Die alt zänkische Obstfrau, die unten im Keller wohnt, sitzt strickend vor der Thür. El hat mich erst langst a:Sr gert, jetzt vergaß ich aber allen Hader und die wurmstichigen Einmachtkirschen und die wässerige Melone und sage prah lerisch: ,Na, Frau Lux, wollen Sie sich mal unser Großkind ansehen?" .Prachtvoll, Frau Räih'n, prachtvoll wie 'ne Pflaum, wi in Pfirsich, unver rufen, aber gestern war es schöner." dabei spie sie zweimal figürlich au, durch dieses Crperiment war da Kind vor jeder Gefahr gefeit. Ich nickte ihr dankbar zu; 'S ist eine ordentliche Frau, dachte ich, mein Gott, für jede Melone kann sie auch nicht ver anlwortlich gemacht erden. ,O, Du Friedensstifter, Du lieb llczne ZviensozmülUlye, vle sie un zur Freude in' Hau gebracht haben, nun haft Du Dich schon einen ganzen Tag Allen in' Herz gelacht. Der Großpapa ist nicht auf den Magistrat gegangen, die Jungen haben gebettelt, Dich nur einmal aus den Arm nehmen zu dürfen. Male hat bewundernd vor Dir gekniet und bei nahe die Hühnchen anbrennen lassen nun haben wir Dich in 8 Bettchen ge legt, und Du hast di kleinen rosigen Fwgerchen genau so um die hölzernen Sprossen gehoben, wie Dein Mütterchen eS vor neunzehn Jahren und dann alle die Onkel und Tante Elfe der Reih nach gethan haben. Und der Großpapa ruft: .Na, na, seid Ihr auch Alle da? Ich denke, Ihr ruft die Luren auch noch herauf." Die große Trude, da junge Mütter chen, schickt dann auch Alle der Reihe nach weg. Wanda, die Amme, tuschelt mit Hans am Fenster, sie erkundigt sich gewiß ganz eindringlich nach den militärischen Per hältnissen der Stadt. Na, von Weitem soll sie auch di Ka fern zu sehen bekommen. Nur Trudchen nd ich bleiben am Bettchen, ich löse behutsam jeden rosigen grnger von ven Vpro en ves Bettlben uns rll,,e sie rlelnen MüochentMde. . . . die zierlichsten, die ich je gesehen. Uno nun ist e eingeschlafen. .Frau Räth'n " ruft Male so diskret. wie ich eS selten von ihr gehört, ,eS ist angericht', Fräulcinchen wollt' sagen, Frau Doktorin, e triebt Brat, kartoffeln für den Herrn Doktor, aber von rohe und Schmand und GlummS .Mutter, sagt min glückliche Toch ter und schmiegt sich an mich, .wie ist'S daheim doch so schön!" Titte und Gebräuche der Wilde Zormosa's. Eine chinesische Quelle aiebt darüber folgenden Aufschluß: Beide Geschlechter gehen darfuß, doch bedecken sie ihre Kör per mit Kleidern, und zwar den Ober rsrper mtt einem kurzen Hemd, während sie die Beine mit Zeuarollen umacben. Die Weiber tragen meist einen Kovf chmuck von natürlichen Blumen. Die Männer, welche eS lieben, ihre Thaten zu verzeichnen, bedecken den ganzen Kör per mit Schriftzeichen, wobei sie sich der holländischen Schrift bedienen. Ihre Hauptzierde sind Armspangen, welche aus Eisen oder Bronze gegossen werden und zwar tragen sie dieselben bis zu einigen Dutzend Paaren. Wünscht eine Juna. rau sich zu verheiratben. so beaiebt Ne sich in da Gemeindehaus: wer um Ire werben will, dringt ihr draußen ein Ständchen auf der Maultrommcl. Ist hr oer greicr angenehm, so erden die Eltern benachrichtigt, ein Trinkgelage! angerichtet, wozu die Nachbarn ei::ze laden werden, und so2i!t sind sie ein Paar Wenn e aus dem Felde zu thun ciiedt, so sieht die Frau hinter dem Puze. während der Mann dahkim die liinder versorgt. Die Wilden kennen weder Aerzte noch Medizin; wenn sie krank find, aber auch nur dann, nehmen sie ein Fuß bad, iu der Meinung, daß st durch die vom großen Arzt in da Wasser verlegte Heilkraft genesen. Wenn Jemand gestorben ist, schmücken sie die Hauilhür mit bunten Lappen. Wa der Todt an Gerä:hn, Gesäßen und Kleidern zurückläßt, wird unter di Ueber lebenden vertheilt. Der Leichnam wird drei Tage lang unter dem Bett aus bewahrt, a'.ttarin versammeln sich die Nachbarn, ttazen ihn m Freie, kenetzen ihn mit Wein und scharren ihn tief unter die Erde, ohne ihn in eint Sarg zu legen. Ziehen sie in eine andere Gegend, so graben sie ihn wieder au, um ihn von Neuem zu begraben. it Wohnnalttn der Wilden erheben sich vier bi süns Fuß über die Erde, fi sind tief und ng gebaut, wie Boote; Balken und Pfosten sind bunt bemalt. AI Herd benutzen sie ein drei Fuß hohe Gestell, auf welche? eine große Pfanne gesetzt wird. AuS dieser erden flüssige Speisen (.Reiz oder Llrlensuppk) von den rinqö Umherstehen, den mit einer ausgehöhlten Kokosnuß ausgelöffelt, während trockener Rei mit den Suden dem Munde zugesührt wird Sie lieben, Wein zu trinken; dieser wird au Rei bereuet, den sie tm Munde zer kauen, worauf sie ihn in einer Bimbu röhre mehrere Tage gähren lassen. D Speere der Wilden sind über fünf Fuß lang; sie treffen, ohne zu fehlen, jeden Gegemtand auf hundert schritte. Auch bedienen sie sich eine au Bambu ver fertigten Bogen mit einer hansenen chnur al ehne, mit dem fi lange, spitze, ber ungesiederte Pfeile schnellen. Srlaudter Betrug. .Der Krieg jegen Frankreich war jlück lich alle," so erzählte vor Kurzem die Wittwe eine Berliner Feuerwehrman ne, .und mein seliger Jatte, der Sprihenmann, hatte jerade Wache, al aus einmal alarmut wurde. .Kinder, der Kronprinz ist da, er will Euch bei der Arbeit sehen und seinem englischen schwa ger zeigen, waS JHr leisten könnt! Reiht Euch zusammen!" hatte der Brandmer fter gesagt. Na nu können Sie sich oll denken, wie da AllenS fein klappte. Zu letzt, als dem fremden Jast AllenS jeztigt war, und die Mannschaft wieder antreten muhte, meinte unser Kronprinz zu mei- nem seligen: .sollen wir unS nicht kennend" .ewiß det heeßt zu Befehl, kaifer llche ohcit, wir kennen un von Manl reich her, denn ick hab ja zu Ihre Armee jehört." ,AH, also Kriegskameraden' Wie hei ßen Sre? .Ich ich habe dte hre, der K. zu fein, den kaiserliche Hoheit nach der Schlacht bei Wörkh nach Feuer frugen und dann mit ne Ziehjarre verehren tha ten." Die Hoheit lachte und fragt: Hat se Ihnen denn ooch jut geschmeckt .FamoS, kaiserliche Hoheit!" .Na, dann versuchen Sie mal von diese Sorte, die ist besser, als da französische kraut." Damit reichte die Hoheit mel nem seligen sein Etwie hin und meinte .Schake, hab' leider blos noch eine!" .Dann behalten kaiserliche Hoheit se nur unterthäniaft selbst," ae:e mein Seliger zu bemerken, woraus der krön prrnz ichmunzelnd versetzte: .Nein, neh men Se se nur allergnädigst au, ich habe zu Hause noch mehr davon. ES war 'ne pikseine Nummer, und mein Alter oll!e ja nich abstecken, aber wat meine KollcenS waren, die bestanden druff, det er se anroochte. Nach 'n paar Züge ließ er ihr auöjehn und brachte se mtt nach ause, um se als ewliet Anden ken for die Kinder und KindeSkinker uf, zuheben ; aber't kam anders. Mittler weile war nämlich unser Aeltester ranje wachsen und in de Schule jekommen, und ie ick mal von't Einkoofen zurück komme, da steht die Range mitten in de Stube un pafft, det' man fo'ne Art hat. Und wat roochte er? Die Kronprinzen ziehjarre, die unter die Käseglocke, die ick zu meine Hochzeit geschenkt jekriegt hatte. lag. Wenn det mein Oller ersuhr, hätte er den Jungen halb bot geschlagen, darum koofte ick 'ne andere, schnitt se halb durch, kohlte ihr an und ließ meinen Selijm in den Jlauben sterben, deß det die bewußte Havanna jkwesen ar." Da Theater im 17. und 18. Jahr hundert. Das später so großartig glänzende Theatre iransais wurde zur Zeit der vrrenne recouoreur, 1718, ledeömal mit für 40 und 4S Francs Talaker,en er. leuchtet und zwar der Zufchauerraum, die ange, die Coulissen, die Dekorationen, die Garderoben der Schauspieler und auch noch die "Loge a la lirnoiiade," welche das Foyer des Publikums bildet. ES gab nur vier verschiedene Pladreiben zu folgenden im Jahre 1713 Herabgesetz, ten Preisen: Erste Ranglogen 4 Francs; zweite 2 Francs; dritte 1 Franc 10 SouS; Parten 1 Franc. Außerdem konnten auf der Bühne selbst, rechts und links von den Schauspielern, 20 Personen auf drei Bankreihen Platz nehmen. Dieser Platz war sehr gesucht und kostete S Fr. 10 SouS. Vollständig besetzt, faßte eS gegen 1200 Personen. Die stärkste Ein nahm erreichte kaum 2000 Francs. Die Tageskosten Miefen sich auf 263 Francs. er viert yett der Einnahmen fikl den Armen zu. Der Autor deS Stückes erhielt den neunten Theil der Einnahme, aber nur so lange, als die Novität sich in der Gunst des Publikums erhielt. .Die Tantieme des Publikum hörte auf, fg, bald zsei aufeinander fügende Auffüh rung'n feine Stückes weniger einbrach ten alS 359 Francs im Sommer, ö!0 Frarc im Winter. Dann versiel sein Stück den .Regeln", da heißt, e ge hörte nicht mehr dem Verfasser, dem man nicht mehr zu bezahlen brauchte, sondern blieb sür immer Eigenthum der Schau spieler. Die Schauspieler glaubten schon ein außerordentliche Reinlichkeit zu zei gen, indem sie der Logenschließerin vor schrieben, einmal in der Woche die Logen auszukehren und die Bänke abzustauben! Die Buhn hingegen fegte man täglich; zu dieser unerhörten Sauberkeit nöthigt di Künstler dir Sorg sür ihr sehr kost bare Eostüm. Eine luxuriöse Theater Garderobe galt ihnen stet als die erste Nothwendigkeit. Große Herren kamen diesem Bedürfniß und Hang der Schau spieler gern mit ihren eigenen Hofklei der zu Hilfe. Der Schauspieler Ray mond Poisson bat in Lerfen den Herzog von Crequ! um einen schönen Anzug für ferne Rolle al Marqui; der Cardinal Richelieu sandte dessen College Heller ose ein elegante Hofcoftüm. Bellerose ar berühmt wegen der Kostbarkeit seiner Garderobe; r hat sie um den damals enormen Preis von S2,000 Francs ver kauft. Die Schauspielerinnen hielten natürlich noch größere Stück auf präch tige Kleider, spielten sie doch in unmittel barster Nähe ter die Bühne blockirer.den Zuschauer. Si mußten sich aber da mal schon ihr Gardtrobe schenken las sen oder sie erbetteln, denn die best Schauspielerin, z. B. di Lecouvreur, erhielt ost monatlich nur 30 40 Franc! Tracht als Rettungsapparatt bi Ttrandungtn. In dir .Hansa" schlägt Capitän o Binzer vor, daß jede schiff Drachen an Bord führen möge, die statt der bei Sturm oft versagenden Mörserapparale zu gebrauchen seien. Diese Drachen sollen auS schwarzem Stoff hergestellt werden und einen Schweif führen, dessen Ende durch einen kleinen mit sand ge füllten Beutel beschwert wird. Läßt man ber Seewind vom Schiff einen sol chen Drachen weit genug aufsteizen und bringt ihn durch Bnholen einer Nebkn leine zum Kanten, so stürzt er hinab, wie Jeder au seiner Jugend weiß, und die erste Verbindung mit dem Lande ist her gestellt. An den beiden dünnen Leinen, welche diese Verbindung bilden, können dann genau wie bei dem Raketenaxparate stärkere Leinen und Taue an Bord geholt erden, v. Bmier hebt hervor, dak dieses Verfahren auch von einem Dampfer zum Ueöerbringen einer Schlepptrosse an gewendet wetten kann, wenn bet beweq ter See da Herandampfen an das Schiff gefährlich ist. Auch al Nothsignal würde der Drache sich nützlich zeigen, da eine leichte schwarze Flagge von Meter länge am Schweife de ebenfalls fchwar zen sechseckigen Drachen bei großer sieiyeiie weithin sichtbar setri würde. in kofldart Fxeidilltt. Franz Joseph Talma, der berühmteste Schauipteler Frankreichs und ein intimer Freund Napoleon'S deS Ersten, der ihn nrcgk nur als Künstler, sondern auch IS Rathgcber schätzte, war schon frühzeitig mit dem Kaiser bekannt geworden. Er unterstützte den späteren Herrscher, als derselbe noch einfacher Artklleiie-Osfizikr war uno m keineswegs glänzenden Ver hältnissen sich befand, öfter mit Geld und Freibilletten für da Theater. Eimr dieser Zettel, welcher die Worte von Talma' Hand trggt: .Lassen Sie d,n Bürger Bonaxarte in meine Loge in, treten", kam zur Zeit de zweiten Ki ,krre,qs oer einer Versteigerung von Autographen wieder zum Vorschein und wurde von Lord Sevmour um 1000 Gul, den (2000 Mark) erstanden. Ein merkwürdiger Brauch. Au Mühlem bei Bonn wird berich!et: Zu Ansang de 17. Jahrhunderts stand laut Tradition dort ein junger Mann unter Anklage, in Mädchen ermordet zu haben. Er wurde zum Tode verurtheilt und an dem Galgen auf dem Rodderbera gehenkt. Der Gerichtete, der vergeblich seine Unschuld betheuert hatte, hinterließ al letzten Wunsch die Aufforderung, daß, wenn seine Unschuld an den Tag kommen sollt, man alljährlich in feiner Sterbestunde zur Erinnerung an seinen unschuldigen Tod die Glocken läuten möge. Seine Unschuld wurde bald er, wiesen und seitdem rufen die Glocken alljährlich diesmal am FastnachiS Dienstag den Bewohnern die Unkcbuld Heinrichs, wie er genannt wird, in Er innerung. Di erste Höllenmaschine. Die erste ööllenmascbine in Naris ksm tm Jahre 1587 zur Anwendung. Ein mann aus der Normandi schickt an inen Pariser, den er als den Liebhaber seiner Schwester betrachtete, eine Kiste. Dieselbe sollte angeblich ein werlhvolleS Geschenk für sie enthalten, enthielt in Wirklichkeit aber 36 vollgeladene Dop pelläufe, die derart angeordnet aaun, daß sie sich beim Oeffnen der Kiste sämmtlich entladen sollte. Der ffm. xfänger kam indessen mit leichten Ver letzungen dagon, während der entdeckte Absender den Tod durch'S Rad erleiden mußte. Für die Vatz'. Gattin: .Ach, ich habe gar nicht an unsere arme Katze gedacht. Die ist jetzt allein im Hause eingeschlossen und wir befinden unS auf der Reise. Ehe wir wieder zurück sind, wird daS arme Thiere sicherlich verhungert sein.' Gatte: .Beruhige Dich ! Ich habe an Miez gedacht. Ich habe ihr eine Kanne mit kondensirter Milch und di Blech, schiere dazu auf den Küchentisch gestellt." 5u,nma:is'. .Während der ?erfammlu!ig der Aklioriäre ging mein Pferd, meine Frau, mein Kassirer und mein Anliaz durch." MilllZri'te;. .Wissen Sie, ie Sie einem Bor gesetz ten zu antworten haben?" .Ja, Herr Hauptmann!' .Zu Befehl! hat Er zu antworten, wie oft hab' ich Ihm da gesazk, glaubt Er, daß ich sein Narr bin?" .Zu Befehl ! Herr Hauxtmann." loch etwas. .Wie, Du hattest die Sbre. bcim Diner neben dem berühm'ti Dichter Z. zu sitzen, Hot er mit Dir gesprochen?" .Gewiß." .So. geistreich?" ,Hm. er sagt : Bitt,, gebe Sie mir den Mostrich." Beim Abschied. Fräulein : .So müssen wir denn Ab schied von dieseai reizenden Bade nehmen, Herr Lieutenant. Ob Sre wchl in vier Woche noch an mich denken werden?" Lieutenant: .Wenn ich nicht ge rad Dienst haben sollt, b e stimmt." Schlechtes Gewissen. Hauplmann: .Johann, wenn Du mei nem Fuchsen wirklich daS Schnarchen ab gewöhnen kannst, so bekommst Du einen Thaler von mir!" (Acht Tage später): .Johann. Du bist ein Blitzkerl hier hast Du Deinen Thaler!.. Aber sage mir, wie hast Du dem Gaul das Schnarchen so schnell abgewöhnt?" Johann: .Sehr einfach, Herr Haupt, mann. Wie er wieder angefangen hat, hab' ich ihm einen Kübel Wasser über den Kopf gegossen!" Hauptmann: .Hier hast Du noch einen Thaler l . . Aber um GotteSwillcn, sag' von der Kur meiner Frau nichts die macht mir' sonst ebenso!" kin pfiffiger Zunge. .Onkel," sagt der kleine Fritz, .wa bekomme ich von Dir, wenn ich Dir zum neuen Jahr in drei Sprachen gratu lire?" .Wenn Du da kannst, mein Söhn chen, dann gebe ich Dir einen Dollar ; Du mußt aber ohne Anstoß und Fehler sprechen." .Natürlich, paß mal auf : Prosit Neujahr, Onkel! Nun gieb mir den Dollar!" .Wie so denn?" .Nun : Prosit ist lateinisch, Neujahr deutsch und Onkel französisch I" Der Onkel bezahlte lachend, Oorscblag zur Güte. Gattin: .Moritzl, mi Leben, wie ich schon seit mehreren Tagen bemerke, hat unsre Tochter Cali S Kummer; sie eßt nix, sie trinkt nix, sie will auf keinen Ball gehn, sie braucht ka neue Kleid ich fürcht', das arme Kind liebt hoffnungslos!" Gatte: .Sarahleben, thu mirZ Ge fallen; lieb mich auch hoffnungslos! Aus der Inftrnktionsftunde. Unterossicier: ,WaS muß der Soldat sein, dem in militärische Leichenparade zukommt?" Soldat: .Er muß todt fein, Herr Unterossizier." Unbewußte Kritik. Unterossicier (beim Exerzieren): .Don nerwetter, sind Sie schwerfällig! Wag sind Sie im bürgerlichen Leben?" .Einjähriger: .Thicrarzt!" Unterossicier: .Na, von Ihnen möcht' lch aber mal nicht behandelt werden." verslanden. Herr (seinem neuen Diener den Keller zeigend) : . Also diesen Wein, Jean, holen Sie, wenn Freunde kommen, und ich Ihnen winke, diesen hingegen...." Diener (unterbrechend): .Trinken wir selbst, versteh' gnä' Herr!" Enthaltsam. Kammerherr: Frau Baronin, sind Sie morgen bei der Beerdigung des Grafen Strobwitz? - Baronin: Nkin, rlr macben diesen Winter nichts mit ! Alte Geschichte, Herr : .Madame, icd sucbe eine nntt Pension, aber ich muß Ihnen sogen, daß ich Vegetarier bin." Fraunzpp:.O. daS mackit nickt! Si brauchen das Fleisch nicht zu effm. Die anderen Boarders essen es auch nicht!" Unmöglich. Willst Du mein süs-eS W.i:en m,r. den?" " 7 .Ich kann nicht, Karl, wahrhaftig ich kann nicht I Denn gestern Abend habe ich das Verspreche gegeben, Dir eine liebe voll Stiefmutter zu sein!" 3m Thiergarten. Vater : .Wie traurig das RhinozeroS drein schaut, wahrscheinlich hat eS nichts zu fressen bekommen." Der Sohn: .O. nein Pgxa, eS muß ja traurig sein, weil eS weiß, daß eS ein Rhinoceros ist." Boshaft. Schwach (seufzend): .Ja, ja, durch Schaden wird man klug l" Sp',h: .Das habe ich an dir noch nicht wahrgenommen!" Natürlich. Fremder Gast (zum Wirth, einem ge. lernten Fleischer, der selbst schlachtet): ,Wi oft schlachtet Sie ei Schwein?" Wirth (entrüstet): .Immer nur ein. mall"