Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 29, 1894, Image 1

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Lincoln, Ncb., Donnerstag, SS. März 194.
(Unabhängiges Organ für den Staat Nebraska.)
Jahrgang 14. Mo. 45.
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Politische lochcn-Nundschau.
Turin. Ludwig ossuth ist am Dien
stag gestorben.
Ludwig Kvffuld, dn jZührerder unza:
rischcn Revolution von 184'j war im
Jahre 1801 zu Monok im Komitat
Zkinplia geboren. (5r Itudirle die Rechte
und lieh sich als Advokat in Pest nieder.
Vom Iah, k 1M0 141 recigiite et den
Pestt Hirlap, da Organ der radikalen
Opposition, worin de, Hof rücksichtslos
angegriffen und die nationalen Rechte
mit liifor vertheidigt wurden. Im Jh
re 1848 uu,de er LanMagsabgeoidnet
de Pester icomiial', drang als Führer
der Opposition auf Befreiung des Bau
ern., Hebung des BilrgerstandeS. Preß
freiheit usw., nach der Pariser Februar
Revolution 184S aber auf eine selbst
ständige Regierung für Ungarn und ein
verantwortliches Ministerium. Im
März 1848 wurde er in Bat'hyznui's
Ministerium Finanzminister und im
Skptemder Präsident des Landesverthei
digungi Ausschusses, Er rganisirte
den Kampf gegen die südslawische B we,
gung und die österreichische Centralregie
rung und betrieb im April 1849 auf dem
Reichstage zu Dcbreczin die Absetzung
des Hauses HabSburg Lothringen und
die Unabhäng!gkcitSerklürung. Am 5.
Juni desselben ZahreS zg er, zum an
dcsgouveineur ernannt, in Pest ein,
muhte sich aber nach dem Einrücken der
Russen nach dem Süden zurückziehen und
übngab am 11. August in Arad Görgri
die Diktatur. Am 17. August auf lürk,
sches Gebiet übergetreten, war er im
Februar 1850 in Katahia in Kleinasien
intcrnirt. Nach seiner Freilassung am
9. September iö5l begab er sich über
England nach den Bcr. Staaten. S.it
dem Juni 1852 lebte er in London,
I Jahre 1 807 wurde Kossath amne
stirt, kehrte aber nicht nach Ungarn zu
rück, sondern schlug seinen Wohnsitz in
Turin auf.
Uossuth starb unter großen körpecli
chen Schmerzen. Er war bis zum letz
ien Athemzuge bei Bewusstsein und ver
schied in den Armen keine Sohnes, zu
gleich die Hand des ungarischen Abgeord
nctcn Karolul in der fciiii.jcn haltend,
Die Angehörigen keiner Familie und ei
nige nahe Freunde befanden sich an der
Seite des Sterbelagers.
Die städtischen Behörden haben sich
betreffs der Anordnungen für das Lei
chenbegiiniß des berühmten Patrioten
gänzlich 1er Familie Kossuth zur Bersü
gung gestellt. Die Behörden haben den
Wunsch ausgesprochen, daß die Leiche im
Pantheon, in welchem schon so viele bc
rühmte Italiener ihren letzten Ruheplatz
gefunden habe, beigesetzt werde. Aber
die Familie h,,t beschlossen, daß Kosfukh's
sterbliche U 'berreste nach Ungarn gebracht
,k,dn und sie nierden deshalb mit de-
neu seiner Frau und Tochter, welche auf
dem englischen Friedhofe in Genua beer
digt sind, nach Budapest übergeführt
werde, wo wie mau erwartet, ein öffent
liches Leichcnbegängniß stattfinden wird.
Die Leiche blieb in Turin bis die L'ichcn
vil.Kossulh s Frau und Tochter auSze
graben und die Vorbereitungen zu dem
Leichnibcgängiiiß in Ungarn vollendet
iurdc waren. Die Söhne des Ler.
storbene haben die Leichen nach Buda
pest begleitet. Der Familie sind eine
Menge Beileidstelegramme zugegangen,
nicht allein aus allen Theilen Europa's,
sondern auch au? Amerika,
London. Eine Spezirldepcsche des
.Standard" von Wien sagt, daß sammt'
liche Schlösser und Besitzungen außer
halb Rom's, mit Ausnahme der Paläste
in Turin, Venedig, Florenz, Neapel und
Palermo und einiger Jagdschlösser ver
kaust werdet, sollen. Die Unterhaliungs
kosten der königiichen Besitzungen sind
sehr groß und der Entschluß, sich vieler
derselben zu entäußern, entstand aus dem
Wunsche des Königs Humbert, seine
Ausgaben zu verringern.
London. Es ist ein Aufruf erlassen
worden, 50,000 Pfund Sterling behufs
der Feier des Jubelfestes der ,Hc,Iear
nice" aufzubringen. In Verbindung
mit diesem Jubelfeste beabsichtigt Gene
ral Booth, im nächsten Herbst in den
Per Staaten eine viermonatliche Cain
paqne der .Heilsarmee" in's Werk zu
setzen. Ferner beabsichtigt der General,
für den nächsten Juli einen international
len .Heilsarince'-Congreß und Expedi
tionen nach Java und Demerara. Der
General theilt mit, daß ihm soeben ein
Legat von 20,000 Pfund Sterling von
einer Dame zugefallen ist, welches nebst
der aufzubringenden Summe von 50,
000 Pfund Sterling dazu dienen soll,
einen Theil der Schulden der ,, Heilsar
nice" zu bezahlen.
Ntts dem Staate.
Die II. V. Conferenz tagt gegen
wärtig in Jork.
Der Peikins County Herald hat
Pleite gemacht.
Osceola wird in Bälde Wasser
merke erhalten.
Das Städtchen Basin City hat eine
Postoffice erhalten.
In Wood Rivcr wird ein neues
Hotel erbaut worden.
In Colon ist die Postoffice um
4200 beraubt worden.
In Nemaha City ist W. Mctzlure
aus dem Leben geschieden.
F. Howe von Fairmont hat zwei
K!nder durch den Tod verloren.
In Cozad wird demnächst ein neues
Stationsgebäude errichtet werden.
Die neue Molkerei zu Hastings
wiro am iu. pru in leirico gesetzt
werden.
Die neue S ikenfabrik zu Bork ,st
ihrer Bestimmung übergeb.n worden.
A. Schmöker ist in Osceola in
Folge eines Herzsch'.agkS plötzlich ver
schieden. Die Gelder von Loone Counly
sind den Banken gegen 4 Prozent über
geben morden.
A. F. Womack von Perkis Counly
hat seine Scheune und sein Gespann durch
Feuer eingebüßt.
Er Commander 31. H. Church ron
North Platte ist von seiner schweren
Krankheit wieder genesen.
Frau Frank Maner ist nach län
gerem Leiden, im Aller von 47 Jahren,
zu West Point gestorben.
Ein Feuer richtete auf der Farm
vn Senator Haie, bei Battle Creek,
einen Schaden von t00 cn.
In Ehamber. Holt County, ist
ein Etablissement zur Herstellung von
Cigarren errichtet morgen.
W. Watts von Minden hat 560
Acker Getreide gesät und wird noch wei
tere 300 mit Korn bestellen.
In Holdrege ist von Capt Emmet
von Arapahoe ein .Uniform Rank" der
Plithiasriiler gegründet worden.
Fräulein G. Post, eine junge Dame
von Beatrice, hat sich mit Ch, H Colling
von South Bend, Jnd,, vermahlt.
Broinfield, ein Städtchen in der
südwestliche Ecke von Hamillon County,
nimmt einen mächtigen Aufschwung.
Die Kearney Counly Fair wird
am 23. September statt am 6., wie frü
her gemeldet wurde, eröffnet werden
Die Republikaner zu Columbus
haben H. Nagatz als Bürgermeister no
linirt und hofs.'n, d iß er erwählt werde.
I Rushille Hit mährend der ver,
flossenc Woche ein Schneesturm gehaust,
wie Nord Nebraska bis heute keinen er
lebt hat.
Eine Anzahl Bürger von Beatrice
befinden sich gegenwartig in Olathe, Ks.,
um als Zeugen in einem Mordpiozesse
vernommen zu werden.
$200 Belohnung sind auf die Er
greifung ttx Diebe, welche den H. Der
by'jche Laden zu Bellwood geplündert
haben, ausgesetzt worden
F. Williams, der Weichensteller der
Elkhorn Bahn, welcher auf dem Güter,
bahnhofe zu Fremont am Beine schwer
verletzt mur'e, ist gestorben.
In Süd Siour City wurde Dicky
Dohle", ein roher Bursche, welcher dem
Dicbehandm:rk ergeben war, verHaftel
und in's Gcfagniß abgeführt.
Das Töchterchen des Herrn Fair
chlld von Columbus hat von einem
Großonkel, welcher unlängst starb, eine
bedeutende Summe Geldes geerbt.
W. Morse hat seine hübsche, i;i
Gage Counly belegen Farm von 200
Acker gegen 333 Acker im Republican
Baue, in der Nahe von Äloominglon,
vertauscht.
Ei Italiener wurde, als er im
Begriffe war, einen Güterzug zu North
Platte zu besteigen, so schwer verletzt, daß
sein Arm unteichalb der chulter ampu
tirt werden mußte.
F Price, ein BürZchchen von Wa-
hoo, hat eine Flaiche als Kanone benutzt
und wurde für 'einen Leichtlinn oenra.
indem er am Halse und im Gesichte
schwer verletzt wurde.
Die Jugend von Harvard hat int
dortigen Opernhause die Operette k
Rettung Rolhkävpcheiis" aufgeführt und
bei dieser Gelegenheit, trotz der ungün
stigen Witterung, die Summe von $55
erzielt.
Der A. O. U. W., welcher im
ganzen Staate verbreitet ist und mehr
Mitglieder zählt als irgend ein anderer
Orden hat auch in Bromsield insofern
festen Fuß gefaxt, als derselbe in gen.
Stadt 100 Mitglieder zählt.
Die zweite Convention der Jnicr
State Irrigation Association" trat am
Mittwoch in der Washington Halle zu
Omaha zusammen. Es hatten sich 100
Delegaten von KansaS, Wyoming, Colo
rado, South Dakota, Texas, New M.-x.
ico, Oklahoma und Nebraska eingcfun
den. In Stratton hat ein Prozeß um
ein Schwein, das von einem der Strei
tenden ,getöd!ct ward, eine große Summe
Geldes verschlungen. Hoffentlich sind
die eigensinnigen Krakehler durch ihren
Schaden klug geworden. Leute, welche
so gerne zum Gerichte ihre Zuflucht nch
men, sollten von den Advokaten gründ
lich zur Ader gelassen werden, um diesel
ben endlich zur Vernunft zu bringen.
Nachrichten aus dem nordwestlichen
Theile von Nebraska mcldrn, daß am
verflossenen Dienstag dort der schlimmste
Schncesturm des ganzen Wlntrrs gewa
thct und bedeutende Verluste aa Vieh zur
Folge gehabt hat. Eine Depesche aus
Custer City in SüdDakota berichtet,
daß die Schwarzen Berge einen großen
Theil des Schneesturms abbekommen
haben und daß dort die Sturmgcschi,
digkeit zweiundoicrzig Meilen in der
Stunde betrug. Auch Wyoming liegt
in der Sturmbahn und ein Telegranim
aus Gillette berichtet, daß der Sturm
der heftigste gewesen ist, der jem üs dort
stattgefunden hat. Der Verlust an
Vieh wird auf 75 v. H. geschätzt, zumal
die Thiere durch die Entbehrungen im
Winter stark mitgenommen sind.
In Omaha ist ein Deutscher, Na
mens Albert Altendorf, der sich den dor
listen A. P. A.-isten angeschlossen, me
gen thätlichen Angriffes auf einen Jr
länder, wobei dessen Schädel einen be
denklichen Riß eihielt. zu zwei Jahren
ZuchlhiuS oetunheill trordcn. Aa dem
Falle ist aber noch besonders merkwardiq.
daß die Perurlheilung des Äliendorf
durcb euien Richter erzolgte, der einer der
Führer der Omaha'er A. P. A istcn ist.
Derselbe hätte ober wahrscheinlich leines
ÄmtcS etweS weniger strenge gewaltet,
wenn Ältendorf nicht die Dummheit bk.
gangen hätte, wahrend des Prozent zu
erklaren, baß er nie mit Jiländern in
Streitigkeiten geräthen wäre, wenn er
sich nicht mit der A. P. Sl. eingelassen
hätte. Einen .Deserteur" mußte der
Richter natürlich die ganze Strenze des
Gesetzes suhlen lassen.
In ihrer Wohnung in Omaha lag
Frau Heien van Camp, die Tochter on
W. D. Bromn, einem der ältesten An
siedler jener Stadt, schwer erkrankt dar
nieder. Nun hatte die nächste Nachbarin
der Erkrankten einen eigenthümlich leb
hasten Traum; sie träumte daß Frau
van Camp den, Erstickungstod? nahe sei,
und zwar so lebhast, daß sie aufstand und
hinüdergiiig, um zu sehen, ob irgend et
was pafsirt sei. Die Thüie war ver
schlössen, und um sich Eingang in das
Haus zu verschafscn, stieg sie durch das
Fenster. Am Krankenbette al;e?om
ie, fand sie Frau von Camp genau in
dem Zustande, wie er ihr im Traume
erschienen war. Sie sorgte sofort für
ärztliche Hülfe, aber obgleich sich die
Kranke ansänglich wieder erholte, ver,
schlimmerte sich ihr Zustand balo derar
tg. daß sie binnen Kurzem ihren letzten
Alhemzug that.
Dem Chas. Carleton, dem Mörder
von August Gotham, welcher am verflos
senen Freitag in Fiemo! gehängt wer
den sollte, gelang es am vergangenen
Montag die Flucht zu ergreifen und alle
sofort angestellten Na,t,forschgea wa
ren in den ersten Tage vergeblich. Es
schien, als ob plötzlich die Erde denMör
der oeischlungcn hätte. Spät am Frei
tag Abend aber erhielt der Shcrifs die
Nachricht, daß Carletoa sich im pause
eines Farmers in Jarpy County versteckt
balle. Er begab sich sofort mit einer
Anzahl bewaffneter Leute nach de,n bc
treffenden Hause, wo sie den Mörder
wirklich vo-fanden. Er leistete keine
Widerstand, obwohl er eine geladene
Büchse bei sich hatte. Er wurde im
Lause des Tages wieder nach Fremont
gebracht, soll aber noch niht gehägt
werden, da das Obergerichl iz!rischcn
eine Aufschub der Hinrichtung angeord
et hat. Wen der Kerl G'ld zur Ge
nüge hit, läuft er in Nebraska über
Haupt keine Gcfahr, ik dem Strange
in unsanfte Berührung zu ko-ümen.
Vier Specialagenten des Bui,kes
Schatzamtes nebst den Beamten des Di
visions Hauplquartierez besagten De
partements und des Bundesmarschall
Amtes befanden sich in Omaha und Um
gegc'nd eifrig an der Arbeit, eine P ,iva
Münzanstalt ausfindig zu macheii, aus
welcher bereits eine halbe Million Stau-dard-SllberdollarS
hervorgegangen sind,
zu deren Herstellung derselbe Silberbe
trag unter Beobachtung derselbe,! Zu
sammeiisetzung gebraucht wird, wie i
den Bundes-Mün.en. Dieses Conciir
renzgeschäft der Regierung wird schon seit
längerer Zeit betrieben, und wie es heißt,
ist es unmöglich, irgend cinenUnterschied
zwischen dein von ihm geprägten Glde
und dem der NegieriligSmiinzen zu cnt
decken. ,Der einzige Gewinn für die
Falschmünzer erwächst dabei ans dem
aus dem Scklaaschabe. welcher tun Leu
te, wie es heißt, so Cents auf den Dol
lar abwirft. Es verlautet, da die
Bundesbeamten den Besitzern der Pri-vat-Münzanstalt
bereits auf der Spur
sind.
Ein alter Jndianerbekampfer Old
Bill" Buckmorth mit Namen, befindet
sich als geisteskrank in dem Polizeige
ivahrsam in Omaha. Er war vor 20
Jahren wohlbekannt und hat an man;
chcin blutigen Strauß mit den Rothhäu
te theilgenommen, wovon die zahlrci
Wundmale an seinem Körper Zeugniß
ablegen. Auch hatte ihm der Coagrcß
für die von ihm bewiesene Tapferkeit eine
Pension ausgesetzt. Am vermichcne
Dienstag Morgen faßte ihn der Polizist
Fisk dabei ab, als er, eine große Reise
tasche in der einen, den Hut in der ande
ren Hand, in der dritten Ward umher
wanderte. Er schlich durch die Hinter
gassen, warf sich alle Augenblicke auf die
Steine, lugte vorsichtig in offene Fenster,
horchte auf und ging weiter, kehrte aber
jedesmal zurück, kniete, kaum hörbare
Töne vor sich hermurmelnd, nieder,
schüttelte seine geballten Fäuste, schwenkte
seinen weißen Filzhut und vollführte ein
Geschrei des Inhalts, daß er alle Roth
häute in dcr Schlacht tödten wolle.
Nachdem er mit seinen Armen und sei
nem Hute in der Luft herumgefuchtelt
hatte, ging er um eine Ecke und lief den,
Polizisten Fisk in die Hände. Er bildet
sich ein, gegen die Rothhäute auf dem
Kriegspsadc zu sein und Kundschafter
dien ste zu leisten.
Unter dem Blizzard, welcher über
den ganzen Nordwestcn hinfegt, huben
besonders die Züge desBurlington-Bahn-netzes
schwer zu leiden und d!e in der
Hauptossice eingelaufenen Depeschen
melden, daß das Unmttter allen, halben
Mir ,eue oagweienerHestigkelt wü'chete.
In Gillette und Sheridan, Wyo., i
waren die Durchstiche so hoch mit Schnee !
angesuur, oa oer Vaynverkeyc vollitan
big unterbrochen wurde. Bon Spear
fish, S. D-, wird berichtet, daß vier Fuß
Schnee fielen und daß das Thermometer
auf 12 Grad über Null fiel. Die Union
Pacific-Bahn ist von dem Unwcttcr nicht
so schwer betroffen werden wie die Bur-lington-Bahn
mit ihren Zweigbahnen,
obgleich telegraphisch berichtet wird, daß
westlich von Vine Rlnffz Ucbet Ab
Schnee gefallen und daß der Blizzard ,
von Lerington westlich 'zog. Zwischen
N.'nh P!atie und Cljkyenne ist der
ch'ieesall 10 stark gewesen. da,j die
ch i'-epflüzc in Ihä iii'iit geatzt werden
mußte, um die Geleise sie zu hallen,
2ci BI zzard wendete sich dem Missouri
zu ud Lepeschen aus d.m nneri deu
t an, daß kl in 24 Stunden etwa 150
Meilen zurücklegte. Bei North P atte
sind die Schneewehen von zwei bis riee
Faß lief. In Kearnev Lqsaais. Etsie.
MeEook und aiiberea kiätzen liegt der
Schiiee tief und ist stk zus immenge
weht
Von Chadron wird atmet ?el, daß seit
März 1878 so heftiges Unweiter dort
nicht gesehen marfte. Der Schnee liegt
einen Fuß fef und ist hefugemNord
winde stark zusammengetrieben. Schafe
und Nindvith werden Schmer darunter
leiden unb der Verlust iro ei sehr be
deutender sein. DaS Unwetter erstreckte
sich westlich bis nach Casper in Wyoming
und nördlich bis nach den sbivarzen
Bergen hm. Die Züge der Elkhorn &
Burlington Bahnen mußten ihre Fahr
ten einitellen. Von der letzteren Bahn
säße vier Passagierzügr im Schnee fest,
zwei zwischen Chadron und Hy Sprins
und zwei zwischen Lusk und Douglas i
Wyoming.
B!ue Hi.
V e r h e i r a t h u n q e n. Äm 1 1.
März verheirathele sich Herr Wm. Zeß-
mann mit Frl. H. Goos. Das Paar
w:irde von Pastor Schubkegel in der
evang-liilh. Kirche gekraut, und fand
hieraus im Hause der Eltern der Braut
eine g' vße Hochzeitsie? statt, zu welcher
viele Gaite geladen waten, die sich Älle
aufs Beste amüsirten. l Auch Carl Hd
chcit iiühm sich den Bchillvruch : ,.Daß
ttr Mech nicht alleiii sein soll." z
Herzen, uad hat sich deshalb Frl. Earo
l,ne Riiß zur Lebensg, fahrten ansei ka
ie. Carl gedenkt mit s,iner jungen
Gattin sein Heiin auf einer Fa'.m auf;a
schlagen. Marti Bogott und Frl.
Rosetta Niederer knüpften am LZ. d. M.
einen ewigen Bnnd für's Lebe. Die
Hochzeit fand in Horton, Kas., im elter
lichen Hause der Braut, statt, Bede
werden hier von Jederman geachtet und
geehrt, zumal Herr Bogott lange in dem
Gefräste des Hrn. John Stabena nd
seine Fraa beim Backer Iah B'unner,
ivv sie sich kennen und lieben lernten,
beschäftigt wre. Das Paar wird b;n
neu Kurzem zurückkehren und sich hur
nieerlasf n, und hat zu dieem Zwecke
schon Alles häuslich einrichten lassen.
Auch Herr E. Benz lieg sich mit Fil.
.?Jcüa Norri' unlängjj. durch Pastor
Schnrmaii in Hymens Fessel schlaaen,
lind wünschen wir an dieser Stelle den
oben angeführten Neuvermählten viel
Glück uns Segen auf ihrem Pfade durck's
Leben.
Geboren. Die Galtia des Herr
C. Lepi beschenkte ihre Gatten mit
einem hübsche Töchterchen. Die Mut
tcr und das Kind sind gesund und der
Papa lebt in dcr Hossnu'ig auf einen
Stammhalter. Auch in dem Hauie
des Herrn Franz Henike erblickte ein
Kind, und zwar ein stra, inner Iunae,
daS Licht der Welt. Alles ist wohlauf,
hauptsächlich der Vater
Todeösalle, Am 1 März starb
das Söhnchen des Hrn. F. Riel, im zar.
ten Alter von zwei Jahren. Friede fei
ner Asche ! Im Alter von 28 Jahren
starb längst Heinr. v. Meyer an einem
Langenfieber ; der Verstorbene hinter
laß' außer dcr trauernden Wittwe noch
einen Sohn im garten Alter von z'vci
Jahren. Das Leiu)evegägiß fand
unter außergewöhnlich großer Beihei
ligung statt.
John Sowe! hatte jüngst das Unglück.
iis einem Äuggy geschleudert zu werden
und etliche Nippen zu brechen ; derselbe
eehiel! auch sonstige Verlchuiigen. so daß
er eitdem schwer krank darniedcrlieat.
Vor Kurzem hielten die hiesigen Bür
ger eine Vvrwohl ab und wurden zwei
mei ikaner und drei deutsche nominnt
Lieb' Vaterland, magst ruhig sein!
Am Palm-Sonntag wurden in der
l,l.1lgen eva.ig.-luth. Kirche 21 Kinder
confirmirt.
Am 25. März ließ John Stabenau
fünf Kinder in der evang.-.luth. Kirche
taufen. T. R.
DerBegriffPferdestärke-
ist zuerst von JamcS Watt, dem Erfin
der der Dampfmaschine, in die Technik
eingeführt worden. Unter Pferdestärke
versteht man die Kraft, welche in einer
Sekunde 75 Kilogramm einen Meter
hoch zu heben vermag. Diese Leistung
ist indessen bedeutend größer als die des
Pferdes, denn die letztere beträgt that
sächlich nur 30 Sekundcnkilogramm
mclcr. Watt hat demnach einen un
richtigen Begriff in die Technik cingc
führt, er soll hierzu durch einen Ärauer
in Witbrcat veranlaßt worden sein, der
für ein bisher von Pferden gctricbenes
Pumpwerk eine Dampfmaschine be
stellte. Um eine möglichst lcistungs
fähige Maschine zu erhalten, welche
ebenso viel Wasser zu pumpen vcr
mochte alö ein starkes Pscrd, stellte der
Brauer die von einem Pferde geförderte
Wasscrmcngc in dcr Weise fest, daß er
ein kräftigcs Thier nnaugcsctzt untcr
Peitschenhieben volle acht stunden lang
bis zur außcrflcn Erschlaffung arbeiten
ließ. Es gelang ihm, aus diese Weise
2,uu,,X) Kilogramm Wasser zu för
der. Ticscö auf die in derZcit von einer
Sekunde vollbrachte Arbeit umgcrcch
ncte Resultat ergab, daß in dcr Sekunde
75 Kilogramm Wasser einen Mctcr
hoch gchobcn wurden. Watt legte diese,
allerdings unter ganz abnormen Ver
hältnissen vollbrachte Leistung als
Pfcrdcstnrkc" allen weiteren Bcrcch
tinngcn zu Grunde und dicfer Bcgriff
ist bis heute beibehalten worden.
'Ist ver ame rbcit,r bexcm
ttgt, Ark'Lit dcr Biod
zu vcrlanzcn?
Diese Fr 'ge kann nur mit ,.Ja" be
antivoitel werde.
Wenn ein Arbeiter mit dem blsien
W:llen keine Beschäsiigmig finde kann,
so sollte sie ihn, oo:i dcr Stadt, dem
Tu,y oder Staate gegcbe werde.
Um dieses Ziel zu errei im, müßte u
gestillt ein Gesetz erlasse ivndcn, tzi
lautet, wie folgt :
Wer 1000 Einkommen hat, sollte mit
$1 Beiträge für das Armenhaus beneu
ert werden; für das zweite Tausend soll
te er t i für diese Anstalt hergeben usw.
Die Abgaben würden dem Armen
svndS eine bedeutende Summe zuführen,
so daß arbeitsunfähige Leute von der
Armenbehörde unterstützt werde könn
ten. sobald sich Leute bei der Atmende
höre wegen Unterstützunge meldeten,
sollte erst ermittelt werde, ob dieselben
auch einer Unterstützung bedürften und
ob sie noch arbeitsfähig find ; sie follien bei
d,n Reichen, die doch die größten Sm
mer. zum Armenfonds bestteuern müssen,
unentgeltlich beschäftigt werden, als Ent
schädigung für die zun Armenfonds bei
gesteuerten Beträge. Solche Arbeiter
sollten von dem Arbeitgeber ein Schrei
den erhalten, daß sie ihre Pflicht und
Schuldiakeit gethan hätten, falls dies
t iatsächlich der Fall gewesen, um dani
ur geleistete Dienste aus der Arirenkaste
erlschädigt zu werden.
Natürlich mußte der Teg lohn ein qe-
ringer, mäßige? sein; auch sollte vor
dem oben bezeichnete Gesetze die Arbei
ter, ob gewandt oder nngi schickt, gleich
sei.
Der Aibeitqeber soll über die Art und
Weise der Vcrioendiing der Leute endgül-
tig zu ve:sügen habe. Im Falle jedoch
teuerz idler daraus verzichten, arbeits-
scheuen Menschen Beschäftigung zn ac
be, so märe der vom County Commis
sarc F. Beckmann aufgestellte Plan wohl
z empfehlen.
W m. ch l e d i n g,
Malcolm, Reb.
Cinc ZZb!lsj!r.'.chr."
Als cö im Jahre 17." l zwischen
Oesterreich und Frankreich tvciicn dcr
polnischen Erbfolge zni Kriege kam,
bewarb sich der sran-ch'ischc Minister
Flcury um die tü.tst dio ZivulgS Fried
rich Wilhelm I. von Prctiße. tun ihn
zur Unterstützung FTauh'richs zu bewe
ge. Marquis dc la EHckardie wurde
von Paris ach Berlin gesandt. Der
selbe überreichte bci dcr ersten Audienz
Friedrich Wilhelm im Namen dcS Kö
nigs von Frankreich eine kunstvoll gear
bcitcte goldene Birne als Geschenk.
Friedrich Wilhelm fand dicscö Geschenk
zunächst recht sonderbar, bis er bci nähe
rer Besichtigung des Kleinods bemerkte,
daß die Birne in Folge cincS Drucks
auf dcn Stiel sich in zwci Thcile theilte
und ein zusammciigcfallctcS Papicr in
dcr inncrcn Höhlung barg. Der König
staunte ein ivcuig. als sich bcim Aus
einandcrsaltcn das Schriftstück als ei
vom König von Frankreich ausgestellter
Wechsel auf 5,0()0,XX) Thaler crwics,
zahlbar an dcrn Tage, wo sich Friedrich
Wilhelm für Frankreich erklären wcrdc.
Obwohl Fricdrich Wilhelm I. in dieser
Rut mit dem Wiener Lose auf ziemlich
gespanntem Fuße lebte, blieb er seinen
früheren Gnindsatzcit. Frankreich nicht
zu unterstützen, doch getreu und ließ
dem französischen Gcsandtcn als Äcgcn
gcschcnk für seinen Herrn einen goldenen
Apfcl überreichen, der in - seinem In
nern den angebotenen Wechsel wieder
barg.
Als Maranis de la Elictardie den
Apfel ciilgtgcnnahm, bemerkte der König
dcn fragcudcn Blick des Gcsandtcn und
agte: Der Kcrn dcS Apfcls ist dcr
clbe wie dcr dcr Birne."
Mißinnlhia vcrlicß dc la Elictardie
sogleich Berlin.
Wieder so eine kosisvieligc Pariser
Mode," licß sich Fricdrich Wilhelm spä
tcr zu Gcncral Grnnibkow, fcincm
Günstling, ans. früher rcdctcn die
Diplomatcn durch die Blume. jc'U
fangen sie sogar an. sich durch Obst
zu crpliziren!"
Sechshundert Flügelbe
w e g u n g e n in der Sekunde macht
die Hausstiege in ihren Luftreifen durch's
Zimmer.
Bcrliandlungcn dcr ikoun'
tli'Commiffare.
19. März 1894.
Der Rath der County Commissare trat
heute zur Sitzung zusnnmen und machte
Verwilligung zur Unterstützung der ?lr
nicn.
20. Marz 1894.
Tcr Rath der Eounty Commisiare in
Sitzung versammelt.
Es wurden Rechnungen erlaubt und
zur Zahlung angewiesen auf den Gene
raltond: H3Z3,34.
Die erwählten Assessoren traten in
Sitzung zusammen und haben eine Siala
pro 1393 aiigcnomme. Bycicles sol
len in Höhe von $10 bis 150 besteuert
werden.
21. März 1894.
Der Rath der County Commissare
trat heute zusammen.
Der folgende offizielle Bond wurde
entgegengenommen:
I E Douglas. Deputy Register of
Deeds.
Wm. Dahlstrom, Aufseher, 4, Elk
Der Bericht des A H Drain, Supt.
der Armenfarm für Feb. '94 wurde ent
gegengenommen und ,u den Akten ge-
EsT Für irgi'ttd eine Sorte Hon
Ellcinvnarcn
gchct
il
mm
Ecke lO. und P Strasse
2p jistC4JitfUtlf von neuen Frllhjahrslvaaren; deutscher Blauer Indiz,
zu 10 Cents per Elle.
feinste Gittgham's für Schürzen und Kleider, zu 7 und 7j EentS per
Bester ($aCO zu 5 Ceuts per Elle. 20 Ellen Zwirn zu 2 Cents per,
Spule. 1(500 Ellen Verzierungen zu 3 Cents per Elle.
KaMMgarN'WaareN zu I2j
und l'ii ienIS.
Muslin zu s, 6 und 7 Cent per Elle. 1000 Paar Herren-, Damen- und
Kinderschuhe von 12 Dollars per Paar; ferner ein großer Vorrath
von Kolonialwaaren
bracht.
I. D. Woods. Eounty-Clerk.
Werther Herr!
Bitte stellen Sie Warrant? für die
rückständige persöiiliche:: Steuer der
nachbenannten Perionen zu Äunste
des County-Schatzmeisters von Laneaster
Cvuiüy, aus:
W H Wodmard 1893, is.
Call Publishing Co., 18! 1803,
30.25.
N D Spelts 1893. 2
W H Trimble 1877. H2r
W E Tramptan 1892, 0.65
A H Train 1889, 2.15
und wen eine Bilanz übrig ist,
stellen Sie Warrants zu Gunsten der
obcngcnannlen Personen ans.
Achtungsvoll,
I. H. Westcott.
Vorsi, des Rathes der County Commis-
sare.
Es wurden Rechnungen erlaubt und
zur Zahlung angewiesen auf den Gene
ralfond i Höhe von 8138. 89.
22. März 18S4.
- Der Rath der County Ccmmissare in
Sitzung.
Folgende Rechnungen wurden zur Zah
lung angewiesen auf den Äeneralfond:
E I Dunham. UOAO
Dir Bond des D Mosely wurde nn
term heutigen Datum durch den County
Clerk kiigegengenommen.
23. Mär; 1894.
Der Rath der County - Contmissare
trat heute in Sitzung zusammen.
Es wurden Mittel zur Unterstützung
dcr Annen bewilligt.
24. März 1894.
Der Rath der Counly-Tommissare in
Sitzung.
Es wurden die erforderlichen Mittel
zur Unterstützung der Armen bewilligt.
Da keine weiteren Geschäfte der Erledi
gung harrten, so vertagten sich die Coun-ty-Cvininisjare
bis Montag, dcn 2.
März 1894.
I H Westcott,
Pors. des Raths der Co,,,
Attest:
I D Woods, Clerk. (Siegel.)
Sonnenschein, Obst Nd
Blumen.
Billige Raten nach California via Union
Pacisic Eisenbahn.
San Francisco, Los Angeles und
Zmifchenstationen. Erste Klaffe eine
Richtung $20. RiindrciseVillctte, wel
che 00 Tage Gültigkeit haben, zu
Nähere Auskunst wird ertheilt in der
City Ticket Office. 1044 O Street.
I. T. Mastin,
E. B. Slosson, City Ticket-Agent
General-Agent.
Midwinter Fair LZateu sehr
niedrig.
Die Burlington Bahn verkauft jetzt
Rundreise Tickets nach San Francisco
zu S35 50. Die Einzelnfahrt zu $20.
Also 4o00 Meilen für weniger als $40.
Nähere Auskunft am B. & M. Bahn
hofe oder City Ossicc, Ecke 10. und O
Straße. G. W. Bonncll,
Stadt-TicketAgent.
Erfticlt höÄste Auszeichnungen
auf der Weltausstellung.
mwm.
Das perfekteste, das gemacht wkd.
keines Trauben Cremor Tartari.pulv Zre
von Ammoniak, Alaun oder irgend et
anderen Verfälschung.
40 2hr la, da ad.
OR'
mirn
zu
n
3
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Cents per Elle. Damenstrümpfe zu 10
((in Sanatorium für Sckwindsüch
tige i,t der Mammuthshöhle.
Die Reinheit dcr Luft in dcr bekamt
ten, mehrere Meilen lang unter der
Erde sich hinziehenden MaiuiuuthShöhle
im Staate Kcnlucky unb die Gleich
mäßigkeit derselben veranlaßte vor eini
gen fahren cinc amcrikanischcn Arzt,
sie als eincii ganz bcsoiNzcrS günfiigcit
Wintcraufcnthalt für schwindsüchtige
anzncmpschlcn. Er licß ungefähr zwei
englische Meilen im Jnncni dcr Höhle,
in dcr sogenannten Hauplallcc, mchrcre
f leine Wohnhäuser von Ziegelsteinen
aufführen, dieselben mit Thüren und
sogar mit Fcnslcni, als ob Licht ein
dringen könnte, versehen, nd anstatt
eines Daches mit arvbcr Leinwand zum
Schutz gegen Staub übcrspanucn.
DaS Innere tiefer seltsamen Spital
räume wurde auf Bequemste einge
richtet, und an der -spitze eines hiinci
chenden KrankcnwärtcrpcrsonalS erwar
tete dcr Arzt die Gäste, welche dcr gute
Glaube odcr die Bcrzwcifluug cincS
letzten BcrsuchS dem tintcrirdischcn
Nizza zusühren würde. Und so wieder
Herbst anbrach, sah man eine bleiche
!schaar von 17 Lungenleidenden in die
Mammnthshöhle einziehen. Bier Mo
nate lang blieben die Unglücklichen in
diesem kcrkcrähnlichen Aufenthalle und
stark mußte ihre Liebe zum Leben sein,
um dasselbe mit so langer Entbchrnng
dcS Sonncnlichtcs und dcr frischen
freien Luft erkaufen zu wollen.
Keiner von ihnen hatkc wahrend die
ser vier Monate die Höhle vcrlasfcn
odcr auch nur ihrem Ausgangc sich ge
nähert, um des TagcS schöncs Licht zu
schancn. Sic brannlcn Lampc und
Kcrzcn am Tagc wie zur Nachtzeit,
Speisen, Gclräukc, Erfrischungcu, kurz
alle Arten von Bedürfnisse und Luxus
arlilcln wnrdcn ach der Höhle geschafft,
und es herrschte eine Zeitlang in dcr.
selben ein wunderlich rcasa'.n.cft Leben.
Mau veranstaltete soe,,'- Ausflüge nach
den vcrschiedcncu v.itcrcsfatitcu Punkten
dcr Höhle, '.voran cbst dc bcsuchcudcn
t5l'p.'.Vndcu auch die Leibenden, die nicht
an's Bett fiqciiclt waten, thcilnahmcil,
Musik, Tanz und Sang belebten die
sonst so traurigen, schweigsamen
Räume, wenn ati, di:ft Fcstlichlcilcik
einen zicmlich grabartigen Ä st rich ge
habt haben :ögcn.
Nach dcn erste 3Uici Monaten des
Höhlcnaufeiitliallcs bernerlkc man in-
' dessen schon on dcn meisten der siebzehn
laiittii Ai-uauiue oer jtrane, Aiigcn
Icibcn und eine sehr natürliche Schwer
Muth. Sic warcu jcboch nicht zu einer
Veränbcrnng ihres Anfcnthaltcö zu bc
wcgcn, fondcrn blieben den Borfchriftcn
ihres AcsknlapS mit seltener Beharrlich
keit getreu. Doch endlich starben mch
rcre in bcr Höhle, und als die Ucbcr
lcdcnbcn den Tod auch durch die Felsen
gcwölbc dcr Riej'iigrottc dnugcn sahen,
da bemächtigte sich ihrer ein so paui
scher Schrecken, baß sic allen Bc
thcucrungcn, Bcrsprcchuugen, Bitten
und Mahnungcn bcs ArztcS zum Trotze
sammt und sonders sich uf's Schleu
nigste davon machten.
Bom Telephon.
Welche lingchcucr? Verbreitung in
vcrhältnißmäßig kurzer Zeit das Tcle
Phon angcnomnien hat, ist ans dcn
nachfolgenden Angaben ersichtlich.
Am 7. März 1876 wurde daö erste
Patent auf das Telephon gewährt.
Bis zu dieser Zeit war dasselbe auf dein
Gebiete dcr Erfindungcn unbekannt.
Int Jahre 1884 gab es bereits Ist
auf das Telephon bezügliche amerika
nische und 500 anSläiibischc Patente.
DaS Jahr 1833 wics 2880 allein von
den Ver. Staaten gegebene Patente auf,
von denen 770 dirckt das Tclcpho'i,
2110 Patente die Hilfögeräthc desselben
betrafen.
Anfangs dcö Jahres 1893 waren in
der Union 440,800 Meilen Telephon
drahte in Gebrauch, von denen 91, 500
Meilen unterirdisch lagen. Ferner gab
es 552,700 Tclcphonc und 1350 An
schlußstcllen, dic von 10,XX) Angestell
ten bedient wurden. Dic Zahl dcr
Abonncntcn stellte sich auf 232,000;
Anschlüsse wurden im Jahre nicht wc
Niger als goo,ooo,000 bewirkt.
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