Np.ppywr; STAATS . ANZKIGFR. T ilflorsiiuuiijp in firn Um. Vcn C'rntl liulrr. Cer O'cliirjiMcarniitit scniit. tcr lonä aiiili, nc'.i' strenges 'Jiciiimmt der t'iiitsr in teil 2 iJ.;!üii t'j Hüb '"'raben, tu dc liiii)V.:: 'eil iihö ans dc 'erg la'ljcii t!l!it. hegen hc fj'atc cjt liiciatipct) urrüi.... .inS rnrii't. ,',eder Heidin- jinMset! t... .icliicit i. o:chi ' uiiö 'ciiUiiMfii ist auf Indien uiter l ipilicu, f a st jcScS Hans im e ist eine oujel lür sieh. Xit Umuh: r iiMiicu sannt, iiiQj sich in den sniü wett fittlc.'.eiicit ernöitcnt tvc.xii(t hat. 'Ji'iir zinveilcii nennt tiiii der cuic oder dcr ander: xftclptci dul,in. wenn illii irgend eilt !).,' ii s: tjiuauotrtiM. Tic latic sind im ; ; jci:iidj schon mlt siel) die :'utd)t iiter tic idjnccbcPccf im halber. 5a l:cuft d jidi dann Zi',i bcficn int Zlubd oi: waruien Kadicloictt auf dcr treuen Cfciibaiif iinb wer cliratf ;u kiiiil!eu ivcis;. dcr sindct andachiijic iiIiout. Cder man litjt im uchcmanm, dcr vom lodernden Ho!zialn iiias;iSi erhellt nui. Cder cs dem rus.igen iegelsieilierd brennt tut litfiifleo vciicr, dessen ',ii:!;Kliidt ivlainiiien ;t den schelniischen iiiiuuin fen der Burschen ihren lanj as;nsnl reu scheinen. Wettn aber ach Neujahr dem alten Lptnchc jtifoliic jeder isli um einen Halmschtei wachst." dann bcouint alhic nindi eine bessere Zeit für die '.'lelpler. Denn wenn auch dcr iivtper des Alpen bewohnerS siir deit sleten !a!tips mit den unerbittliche Nalnrewalten eiiigcriii) tet ist. so empfindet er doch mir zu wohl da i;cniichtcuöe der wiiklidien Zeit und jubelt beim eisten Zonnensiiahl aus, der über seinen Hof fallt, in seine Bctgeitivde. in sein Thal fc ringt und den Veii verkündet, langsam ist der Sduiec von den Wegen und steigen verschwunden. Es ist aper" geworden. Da und dort eigt sich schon ein mall grüner ,lcck Erde, vielleicht sprießet an ein ;clnen , sonnigen teile schon Wicscusasra Blünilcin empor, deren stiellose wcißc lülheulclche wie frisch gefallener Lchucc ankschen. ?aS Wc Vögel aller Litt regt sich im Okäft der Äaume und von den Waldern heraus und hinab dringt ab und zu ein chrei. der das erwachende l'cbcu dort verriiti). iiein kirchliches Fest bereitet darum den Bewohnern der Vllpciilcinder so viel innige wahrhafte Jrettdc, alS dic ictcr der Auserftkhung deö Heilandes, ist sie doch zugleich dic Änferstehnngsfcicr der Natur. ;tu ihr vereinigen sich christ liche und allgerinauische Ä tauche. Wie daö pulsest bei unseren Ähnen den Eintritt und Beginn des Winters niar Itrt. so bezeichnet daS Osterfest, das tveft der Göttin !C'tcra, eivyseriueißeit den Eintritt und Beginn des ommers. Die Freudcnseuer aus den Äergen, welche in der Nacht auf den siersonn tag überall leuchte, sind von den Jiel ten eingeführt worden. BiS auf den heutige Tag werden diese ,rcudenfcncr vo den AelpKr angezündet. Diese auf dc Waldhohc lodernden Hol;slus;e ve'.'l'ildlichc den ttanipf des om uiCiS mit den, Winter, den ieg des vichteS über die finstere, eisige Nacht des Wahres. Jene Nacht vor dem derOwt ti 11 Oslera geweihten Festläge war auch, !(Ul) dem Glaube des Volkes, zaubc lrältig. Die Quellen der Bct",e und die Wasser der Bäche, welche der Göttin geheiligt waren, übte allerlei Zauber. Damm tvuschen sich die Jungfrauen das Gesicht in diesen Quellen, um schön zn werden, doch dursten sie dabei kci Wort 'sprechen. üttauche Bräuche , haben sich bis auf den heutigen Tag im Boise erhalle und eine Ncihc von Sa gen lebt noch im Munde der Aelpler, welche ihren Ursprung in jenen heidni scheu Festlichkeiten sioeu.. r Tle Osierzeit beginnt für die Bergler schon mit dem Palmsoniilag und endet erst am Mittwoch ach dem Qslkrfoun' tag. Aul Palmsonntag zieht von allen Eeiten. ans allen ;um Psarrdorfe ge hörigen Thalern und Thaischluchten Jung und Alt einher. Jeder und Jede tragt in der.ad den Palmduschen, die .usamuieugcöllndenen blühenden Wei deuästk. DaS PreSbyterinm der festlich erleuchteten Dorfkirche füllt sich, und der Pfarrer weiht in feierlicher Eere monic die Palme. Daun bewegt sich dcr ach Geschlechten, geordnete Zug, an dessen Spitze der Psarrherr mit sei ncr geistlichen Assis, einherschreilet, an dem GolleShause, geht um die ttirchc heruni und erscheint daun wieder vor dem irchcnlhor. Dieses ist jedoch geschlossen, der Einlaj; verwehrt. Der BollSmuiid sagt : .Der Kirchenwaschel (Küssn) hat den Pfarrer und alle Palm escl hinauSg'sperrt.'' Nachdem der Eeelenhitt außen mit dem Meßuer im ttircheiiraum einige Zeit, freilich er folglvS. paklirt hat, klopft der Pfarrer dreimal mit dem ikruzifix an die Pforte des Gotteshauses. Nun wird ihm auf ethan und der Zug schreitet bis zum Altar. Hierauf beginnt daS Hochamt. Der Einlaß in dic Uirche ist aber nicht ganz ruhig vor sich gegangen. AlleS drängte vorwärts und dic sammtweichen, ' kleinen, silbcrgraucn Blüthe der Palm weide falle bei dem stürmischen Ge dränge zahlreich zn Boden. Man hebt sie sorgfaltig auf. denn der Glaube des Volkes gesteht ihnen mannigfache Kraft zn. Wer z. B. am Palmsonntag drei Palmwutzei in einem tückchen Butter verschluckt, der ist gegen den dösen Blick, gegen chwiudcl und Ohnmacht gefeit. Der Palmbtischen vom Borjahre wird verbrannt und der neue hinter daS Mnt tergoilesbild. daS die eine tubenecke ziert, gesteckt. Wenn im Hochsommer die Gewitter gefahrdrohend herauf ziehen, werden die geweihten Palmwutzel in daS Herdfeucr gelegt, um die Macht des Wetters zn breche und die Aecker vor chadctt jtt bewahren. Beim Neu pflüge dcr Felder steckt man in man- chcn Gegenden drei geweihte Palmzweige in den Pflug, damit die Aussaat Legen vrtnge. yrn kärntnerischen Gailthale herrscht ernt Mittwoch der Eharwochc ein eigen einiges Treiben der dörflichen Jugend. Mit dem Anbntd) dcr Dämmerung be li;iut in der Jhiche die Finftemtette," ji.ii)t(!tö der keine Sichler angezündet werd,. Der Priester singt jedes eiu zelne olo und die Andächtigen fingen tau Psalm im Chor? nach. Ist der 'letzte 'anl verklungen, strömen die lSdliche Beter hinan in difiDltnfcl. I ct ec' urenl'e. Zav.u cian'nat f:c ei.i HoliciUaii der ubenii.:tl;iieit M j,ci:d die Uü m fiatizt W.n i!;:d::tdi ju!o aas tic i zeue jic:u v..;i nun !i :: Ji;ut:.1it und Natiden. kleine: ri; l',.N'pcn. dtirdi id-laiun auf alte .'u-.j'ci tüidIed'gcid ine MC toLstc.'iatzcn.iiiti;! tollfithit. Cüi ti-;etit!iii:!i!is?!tr Abergtiiiibc;! kuüpsk sid, an jene 0icr, die ant l'rt:n dounerstagk gelegt wurde. Diese Eier sind iimlid, vo der Henne an? fdun gcweilit und sollen sich da? ganze XU)X snsdi erhaiic. ie werde in den AI' pendorsern KärntenS unter die ilun jdnvclle vergraben, damit dem Bich .nichts BvfeS zustoxcil" löntie. Auch i,t jene Ackcrgrliude, die diird, Wst'erge fahr bcdtolit sind, werden sie versteift, die Bergwnsser unschädlidi zu macbeu. Ei langbewährter vootaz ist der Zdimerzeiissreiiag, dcr ' Ehaisicitag. Der Aelpler weis! eine Menge -priidt-lein, die ans das Wetter am Eharsieitag gemünzt sind, nd die Bauernregeln des alenders beschäftigen sich vielfad, mit dein schivarzen Freitag, an dem in einem gläubige Baueruhause außer einer Ein brennsiippe und wcnn'ö hodt kommt, ciucm fdiwarzcn assce. nichts gcnosscil wird. Der Eharsreilag ist i inandien Gegenden ein segeusreidier Tag für den Meßner. An diesem Tage wird dem Gckrcuziglc dcr Qpferweizen gespendet. DaS mit blauem Tuche vcrdcifte lreu; mit dem Erlöser wird in eine eitenka pelle, in der dS heilige Grab errichtet ist, gctragcn und zur Bcrchrung bio zur AuferstehiiiigSseier ausgesetzt. Die Aelpler schütten den Qpscrwcizcn über den Hciland auS. nehme eine Handvoll von 'dem .Haufen, der sich auf dem Tndie augcsammelt hat, und streuen diesen geweihten Weizen unter die AS saat, damit er den Acckcrn egen bringe. DaS schönste Weizenfeld bleibt freilich dem Mesmer, der den Qpferwcizcn schließlich für sich behalte darf. Andere Bräuche, die ihren Ursprung nadiiveisbar in der heidnischen Zeit haben, sehen wir am Eharsounabeud. 3 vielen Gegenden Qbersteiermailö und ,''tiu'icus, in ivclche dic Eisenstraßc und daS Dampsioß sd)oit dc alles uivellirendeu Gent der Neuzeit getra gen, haben sich freilid) schon mandie dieser Gewohnheiten verwischt oder gäuzlid) verloren, aber in den -.'and-strichen, die dem großen Berkel,r nod nicht erschlossen sind, begegnet man ihnen uod). Auf dem Friedhose werden am onnabeiid vor Qstern die allen, eingesunkenen Holzkreuzc aus eine Hau seit zusaiumciigctragcit und verbrauut. Anderwärts erscheinen dic Dorskinder mit Banmschwämmcn, bi: sie auf lau ge taugen trage. Die dnvämmc werden entzündet und nad der tirch lid)cn Feueriveihe lausen dic iudcr mit dc glimmcndcn dzwammc nach Hanse. Ehe sie jedoch iu'S Haus treten, rennen sie dreimal m den Hof herum, damit daö geweihte Feuer egen bringe. Die Hausmutter facht damit das aus gelöschte Herdieucr an. macht mit den Kohlen drei Ureuze auf die Ttubcn iiud talllhüre und vergrabt dieselben unter der Thiuschwcllc. Dcr Ehar souuabciid gibt den Weiber Arbeit genug. Da ist zu scheuern und z putze, alles Holzqcschirr muß bliiherl wciß sei, so daß man selbst auf dem Fußboden essen könnt'. Daß daö Backen des Gugelhupf ud der fetten Baucrnkrapfcn. das Liede deS Salz fleifchcS, dcr Schinken uud der Würste, das Färben der Eier alle wciblidjcn Kräfte in Anfprud) nimmt, ist selbst verständlich. Am Eharsonnabend-Nach-mittag findet die Auferstehung und die Weihe der Speisen statt. Zn einer eiteukapellc steht Korb an Korb voll Eßwaaren. dineeweißc binnen sind darüber gebreitet. Nur ein Eudchen deS Linnens ist zurückgeschlagen, damit man die reiiche Schätze, die der Korb enthält, sehen kann. Knechte uid I Magde i'ttuen ki dc Körke, jede ein-! zelnc findet ihren Ehrgeiz darin, das Schönste und Beste im Korbe zn habe. Auch für den Meßner fällt nach der diird) den Priester vorgenommenen Weihe etwas ab, zumeist gefärbte Eier. Wer mit dem G'tveihteii" zurrst nach Hause kommt, der ist daö ganze Jahr hindurch bei dcr Ardcit voraus. Der Eharsamstag'Abcud ist eigentlich schon ein Theil des OstersonntagcS. Die Burschen habe sich vor der Kirche versammelt, rauchen ihr Pscifchen und bevölkern dann die umliegenden Gast hanscr. Geht cS gegen zehn Uhr, f? ziehen sie. Jeder mit einige Holzschei ten bewaffnet, die nahen Hügel und Höhen hinan und erridstcn dort auf einem von allen Seite sichtbaren Punkte ihr Ostcrfeucr, entweder in Form einer Pyramide, eines jkrcnzeö oder der Initialen deS Erlösers. DaS Fener wird die ganze Nacht über unter halten. Erst in der Frühe des Oster morgens erlöschen btc Freudeuflammeii. Die Burfchetterhalten von ivohlhätigen Ependern peise und Trank. Sie vertreiben sich die Zeit mit dem Erzäh len von Märchen und GesdudMn. Boin Dorfe herauf dringe in der Morgenstunde die feierlidjen Klänge deö GrußlätitetiS und selbst auS ferner lie- genden Pfanorten vernimmt man das rhythmische Klingen der Kirchenglocken. Jetzt werden die Böller gelöst und der Ostertag mit dröhnenden chüssen be ivillkonintt. Bon allen Höhen ertönen die Salve. Dann ziehen die Burschen andachtsvoll hinab zum Dorfe und i das GotteSlzauS. Schon in der Frühe des Oftertageö erhallen die Diciistlciitc 'realstes, " einen Gngelbnpf und Würste. Nach dem Gottesdienste geht eS zur MittagSmahlzeit, die an diesem Tage kein Ende nehmen will. .'iach mittags finden die versdiiedcnen Osler festspiele statt. Namentlich gibt eS eine Zahl von Spielern mit Eiern, die oft die größte Lustigkeit hervorrufen. Bis tu den Abend hinein datiern diese Spiele und BcrPiüguiigen, an denen siel) Dtr iicit nd Burschen bethcilige. Auch am Ostermontag kommen i&ic Burschen ans dem Kircheiiplatz zum picl zusaiii inen ; Abends wird im nächstgclcgciicn Wirthöhause der erzielte Gewinn ver trunken. Mit der Arbeit will es aber auch am Dienstag nud Mittwoch noch nicht recht vorwärts, erst der Don nerslag bringt wieder das gleid)iuäßige Einerlei und damit das Ende der fest licheu Ostcrzeit. sll ahnn n n. Voa x" I liönrr. liMt min iv jiirf1,-.!? ;?u!:tn, yu-jc tii-ln uns vi ;a:iui)n, Jsi;i:t dir v.itt crr.au lüicr '.Tfl'u.j Oiii? 4.t:u i'i'ä:;c?u! "''k tnl S(i:i.1.ii! Im f, 5 i'cbni -3 i rni iiuu'cnul! itiU'uitgcii, Tcnm t ait i-;tc!i!itJfr 2ta ker ü':cgc t:i:ii grwkitZ 2 if!t t-;- 'i'v.lt ia::f,r Wciici! .Scilit j,! o oilci.K'dl Sk:mui, i.1iiic.tt.'.!ii, ;: u:i ;inr!:i!) llaf iit Cufi U'.tOüi i;i'U-ii! ii'dtit tir tu! fruäunti-r oiJ.;l'-3 Chic Viiito itiiv l'ii.liiicii: Tadle ich, p.-s äitckuw 's!n, oü iii: aii a jniikc:i! Her .lUnnjcnsius;. CootHrttf o XtliTiur.iau Odjr.iit. DieVcikomoiipe tastete ganz erid öpst dtrch diditeS riiücegc'icbcr in sie säiwarze Nadit hinein. Immer la:ig ir.iucr wurden die sdmeren Athemzüge des DaiupfrvsieS, sowie die Borwarti' beweguiig des Zuges. Mit eincmmale hörte diese ganz auf. zinu Glück nicht fern ab vo einer Station. Eine bc deutende Sdüiecwche, die das schienen geleise bedeckt halte, hcisdite ein gebiete risdieö Halt. Die wenigen Nclcnden. die sidi im Zugc bcsandcu. blickicn schlastrunkc durd, dic Feustcr und ver uiisditen ihre unwillige Bemerkungen mit dem Flucl;eu deö Dienstpersonals. Nur dcr Zugführer bewahrte feine Nuhe. Er traf dic öthigcu Anordnungen und schickte zur Station, von der allerdings erst nach geri'.iimei Zeit Schiieeschaiifler mit Fackeln kamen, ui den Zug wieder flott zu machen. Dcr schon iiltlichc, psticlitgclreue Mau scheute weder Frost uod? Schnee gcstöbcr, und doch Halle seine Kraft nachgelassen, lvcuu nicht ihn, gleichwie das iibrigc Pcrsoiial, cin junger Passa gier mit mehreren Flaschen südländi schen Weines gesiärlt Hölle. Dieser mildthätige Spender war der Sohn eines wohlhabenden WeinhändlcrS ans einer Provinzstadt und dem Zugführer durd) öftere Einkehr in seinem Haufe wohl bekannt. Er halte die Weins! schen in seinen'. Handkoffer verpackt ge habt, da sie als Musier für einen Geschäftsabschluß in der Hauptstadt bestimmt waren. Bernhard Obermaier, so hieß der junge Wrinhündlcr, war ein hübscher Mann von sehr heilerem Tempera meiile, dem es eine wirkliche Freude uiad)le, mit seinem Borrath an Wein die gesunkenen VebenSgeister der ange strengten -.'eilte wieder zu heben. Nach einige Stunde Berzögcrung setzte sich der Zug endlich wieder in Bc weguiig und tiii erst lange ach Mitter nacht am B.'huliosc dcr Hauptstadt au. wo um diese Zeit kein einziger Wagen mehr z haben mi Bernhard fragte den Zugführer um Nalh, wo er wohl um diese Zeit noch Nachlauarlicr finden würde. Dieser war ei praltischcr Man und meinte, c? wäre am beste, er ginge mit ihm in seine ganz nahe dem Bahuhose gelegene Wohnung, da finde er eine warme Stube nud brauche bei dem Hunde weiter in der Nacht nicht lange herum zu suchen. Der Weiuhäudler war damit einver standen. Auf dem Heimwege erinnerte er sich unwillkürlich lebhaft an die Handlung dcö Fliegenden Holländers," welche Oper er erst am Abend vor feiner Abreise im Theater seiner Balersiadt angehört halte, da dcr Zugführer zu crzählcn begann, daß cr ei einziges Kind, eine brave Tochter, habe, weiche die Freude feines Gebens fei, und daß eS dein Gaste sicherlich in seinem einfachen Heim gefallen werde. I der Woh lluiig angekommen, wies cr Bernhard fei heute ganz frisch überzogenes Bett an, während "cr selbst mit dein Sopha vorlieb nahm. Beide waren von der Neise ersdiöpst und fanden cö nicht mehr an der Zeit, noch viel zu plaudern. Alsbald sichliefeit sie ein, und Bernhard wachte erst wieder ans, als er zwei weiche, schwellende Kippen auf den feinen verspürte und die Worte hörte: Guten Morgen, Bater! Bicl Glück zn dein Geburtstag! Die Tante kocht Dir schon z Mittag Deine Leibspeise, und ich bring' aud schon etwas heim zum Geburtstag. Sd)laf' nur wieder weiter. Guten Morgen!" Damit fühlte er sich nochmals herz haft geküßt. Der junge Mann mußte sich, ans so eigenthümliche Art aus seinem Schlnm wer geweckt, erst zurecht finden und sah trotz der herrsdiende Dunkelheit eine weiblicheGesialt durd) daS Zimmer auf die Thür zuschreiten. Dieser Mor gengruß. der deut vermeintlichen Bater galt, gefiel dem jungen Man gar sehr, und er ward neugierig, die, wenigstens ihrer herzige Stimme nach, liebliche Spenderin beim Tagcslidte zu sehe. Beim Frühstück offenbarte ihm der biedere Zugführer sofort seine Familien Verhältnisse, indem er ihm mittheilte, daß, da ihm seine Frau unlängst ge storbeu, sein? bejahrte Sd)vestcr das Hanewefcn führe, und sein einziges Kind, seine Helene, ein Mädchen von zwanzig Jahven. Ladnerin in einem der größte Galaitteriewaarengeschäste der S ladt sei. Der Zugführer wurde nicht müde, die Tugenden seiner Helene her vorzuheben und zeigte dem Gaste ihre Photographie, welche bewirkte, tap die jer nur um. so neugieriger auf das Ori giual wurde. Der Alte kam ihm in der That vor, wie der Seefahrer -alaud, der ihn mit nach Hanse nahm, um ihm feine vielgerühmie eula zu zeigen. Bon dem Morgeukuß, den er an Stelle dcö Baicrö ktgcgcgeommen, schwieg er ; dagcgcn ahm er die Einladung des Zngsührers zum Mittagessen gern au. Nachdem er dann seine cfduistSgäng! gemacht, suchte er die Galanterieivaaren. 1 Handlung tu der Helene alS er. kämen beschäftigt war. Sofort hatte Bernhard daö Mädchen erkannt ; doch dünkte es ihm in Wirk lichkeit viel schöner, als cS die Photo graphie versprach. Helene hatte eine prachtvolle Gestalt und kirschrolhe Kippen. Bernhards Blicke hinge mit Geniigthunng au dciselbett, als sie ihn freundlich uin snne Wünsche sreuuc. Wcitoiachtcu war vor der Tdür. u ter i.:::zt l'idi.a fuü.tc lui i.t iei uuiT.üUw liier, !an.,izmer Weife vc: schieden? ;:i c'ct;is;n!ea raf'cnde Gk.'.cii'iände aus. den seine An,zcn waren mehr aus des Maddicn. als uns die Waare ger;.ttct. Er plauderte mit il'.r über dieses und jenes, nud Helene ging stets zuroiko! mend ans sein Thema ei. So erzählte er ihr auch, das: er cm einem Provinz siadidien komme uud daß er i:i dc:ü schrecklicken Schnccsturui auf der Ei'cn--l'Lhnfahtt hierher viel Uuqcmadi zu er trage gehabt, worauf Helene ihrerseits ern'iderte, daß sie um iliren Bater, der ebenen aio Bahubediensteter täglich diesem Ungemach ausgesetzt sei. schon maiKbc sorgenvolle Stunde verlebt. Ach," versetzte Bernhard, ich habe auch für eine befreundeten Zugiiihrer ein Ehmtgescheiik zu kanscu. Da könn ten Sie nur wolil ant besten rathen. Was würde z.B. Ihrem Baker eine Ic sondere Freude mache ?" Meinem Batcr ? Der hat nur einen W'unsdi : eine filberbefchiagene Meerfchauinpseise ; sehen Sie, wie diese hier !" Bernhard wählte unter den vorge zeigten Pieisen die schönste zniu Kaufe ans. Wünsdien ie noch etwas?" fragte Helene, nachdem sie die von dem jun gen Manne ausgesuchten Gegenstände einem Bediensteten zum Berpacke über gab. Ich wünschte schon noch etwas," meinte Bernhard mit schelmischem Vii chelit. aber das ist sicher in Ihrem Ge fchüftc nicht verzeichnet?" O, sagen Sie nur id) kaun Ihnen vielleicht doch dienen ?" Sie wohl, aber nicht das Geschäft. Ich nicdjtc Ihnen etwas zurückgeben, was ich von Ihnen erhalte habe." Was wäre das?" Ein Kuß!" Bernhard sagte das in so anstän digem Tone, daß das erröthende Mäd chen nicht gleich wußte, ob es sieh ver letzt oder belustigt zeigen sollte. Des halb fragte es i:t zweifelhaftem Touc : Wie ' haben Sie gesagt, ich hatte ?" So wahr ich vor Ihnen stehe," bc theuerlc Bernhard. Helene sa! den jungen Mann mit besorgtem Blicke an ; denn daß es bei dcm Aernistcn trotz seiner rcdlidien. Bertraucn erweckenden Provinzai: gen" im Kopse nicht richtig sei, war e,e wiß. Ich weiß, was Sie sich jetzt denken, mein Fräulein daß ich verruckt bin ? Aber Sie irren, Sie haben mich wir! lich geküßt." Ich, Sie? Wann? Ich sehe Sie jetzt zum ersten Male, habe überhaupt nvd) nie einen Herrn geküßt da schwöre id) Ihnen ans Ehre Sie sind entweder ein ein Kranker, oder ein Eigner." ,,Weim ich es Ihnen aber beweise, daß ich vor ganz kurzer Zeit von dieicn schönen Kippen einen testen, warme Kuß erhallen ? Doch lassen wir's für jetzt. Noch heute sollen Sie den Be weis haben." Wenn Sie das können, dann dann " Dann bekomme ich och eine Kuß. Abgemacht ?" Abgemacht!" wiederholte Helene, den Ae'rgcr iederkninpsend, nun wieder lachend. Nach seiner Entfernung mußte sie fortwährend an diese sonderbare Unter rednng denken. Der hübsche jinnzc Man n that ihr recht leid, den daß er krank sei, lag außer allein Zweifel. Um 12 Uhr durste sie ans zwei Stun den ans dem Geschäfte.. Sie kaufte BaterSG'ebnrtSlag halber eine Flasche guten Schaumweins und eilte dann uad) Hanse. Ein Ausruf des Erstaunens entfuhr ihren -Zippen, als sie dort nebe ihrem Bater auf dem Sopha fitzend den frem den junget: Mann traf. Sprachlos stand sie aus der Schwelle. War da? derleibhaslige alan ? Der Bater lachte. Er halte von sei nein Gaste bereits Alles erfahren, uud die hübsche Mcerschaumpfeifc in seiner Hand zeigte, daß sich jener bei ihm schon gehörig cingcsdjiitcidiclt. Helene machte jetzt ihrem Bater ei Zeichen, daß er ihr folge solle; sie wollte ihm mittheilen, daß der junge Mann geisteekrank sei und er sich vor ihm hüten solle. Aber der Bater merkte die Absicht der Tochter und löste mit wenigen Worten das Nathsei denn auch über den Kuß war er aufgeklart worden, den seine Tochter dem Fremden ge geben. Helene reichte nunmehr dem Gaste die Hand uud hieß ihn willkommen. Dann sagte sie mit tiefem Erröthen: Sie müssen entschuldigen ich habe Sie heule früh mit dem Bater ver wedzselt " Und mich geküßt!" ergänzte Bern l,ard. Das vergebe id) Ihnen nur, wenn Sie Ihr mir gegebenes Wort ei" lösen. Sie wissen doch abgemacht !" Aber" wollte Helene einwenden. BorwättS. Mädel!" rief der Bater. Ein gegebenes Wort muß man einlösen, da ist nichts mehr zn ändern." Der Kuß wurde saldirl und quittirl. Der Baier lachte. Er sah ctwas kommcn, was er sich kaum zn träumen gewagt. DaS Ergebniß des gestrige Hundewetters war ei dzwiegersoh. Das liebe Hundewetter ! Nun ging'S zum GeburtStagSesien. Die Gläser gaben gute Klang, und die Herzen der beiden jungen Renten stimm ten ebenfalls so schön zusammen, daß Bernhard bald dcö Holländers" AuS spruch wagte: ie sei wem Weib !" Die Flasche chanmwein wurde auf ; das Wohl des Brautpaares geleert nd als Bernhard Abschied nahm, stürzte ' sich Helene ::idit, wie Scnta, in'S Was i scr, wildern an tic Brust deS theuren Berlobleu. Der Zugführer wifd,le sid) gerührt die Thräne auS den Augen und wünschte den Beiden eine glückliche Fahrt 1. Klasse dnrch'S ganze Vcbc. Eine r.ulcrbrcrijntc Vorlesung. Der Dichter l'cgoutx Mitglied am College dc France zu Paris, wo er den Birgil erklärte (gest. 1812), schrieb einst zum Preise der Damen ein Gedicht in mehrere Gesängen, betitelt: DaS Berdienst der Frauen." Ehe er dieses Gedicht- drucke ließ, twlltt er einen, SrcHuir icjt ersten Äciaua vorlcic. ' C: rfjkfCI 4. ','.''':, V ' I 'V--ä '.'i w '; r.--.- c, Kaum hciiic er zeooch zu sesen begönnen und war bis zu dem Bersc gckouimen, welcher beginnt: Wie soll daö Glück des Ehemanns id schildern !" alS seine Frau draußen nad) ihm rief. Er antwortete: Sogleich !" begann aber wieder zn lesen :'Wic soll das Glück - Ein verstärkter Nuf der Gattin, so fort zu kommen, ii n l erb ra d ihn jedoch auf'o Neue. Nidtödestoiveniger begann er aber zum dritte Male: .Wie soll das Glück - " Jetzt ward tic Fia jedoch bitterböse imd lies ihren Befehl mit so gellender tinimc durch die Thür, daß er cndlidi die Fassung verlor und ausrics : Wcib ! Du ärgerst mich noch zu Tode." Dennoch wollte er uod) einmal die unglückliche Zeile wieder aasangen, aber sein Freund brach in ei unendliches Manien aus und 'egouve mußte mit lachen. So schloß die Borlesung. ffiu sireikbares Kirchenlicht war Bischof Sclivyn vo Neuseeland uud Melanesien. Ein ehrlicher und treuer Diener des Evangeliums, war cr heftig erzürnt über die heuchlerische und nichts win dige Art, wie die Engländer mit den Eingei'rrencn Neu-Seelands, den Mao ris, umgingen. Durd) sein mannhaf les Eintreten für die armen Berfolglen zog er sich aber den Haß der Engländer zn. EmeS Tagcö trat in einer B er statt von Aiiittauö ein roher Patron auf ihn zu mit der Frage : Sind Sie der Bischof, der immer für die ,Nigger predigt?" - - Tcr bin ich," milwortele clwij. - ..Dann nehmen ie das !" rief der Andere und versetzte ihm einen Schlag in' Gesicht. Der Bischof, in feinen Univcrsitätstagen ein strammer Boxer, sagte nur : Wissen Sie, was in der Bibel besohlen wird, wenn mau von Jemand einen Streich aus die rechte Backe erhält ?" - - Man soll ihm die linke hinhallen !" Nichtig, hier ist sie." Und der Bischos wandle dem Au greiser seine lintc Wange hin. Etwas besd)ämk, aber nicht ganz entwaffnet, versetzte der Mann dem Bischof einen leichten Streid) and) ans diese Seite. Nun aber wandle sid das Blatt. So, mein Sohn," sagte Selivyu, Hut und Rock von sich weisend, jetzt habe ich Gott gegeben, was GolleS ist ; nun will ich dein Menschen geben, was ihm zu kommt." Und cr zerbläucte, unter dein Beifall der Umstehenden, den Anderen nach allen Regeln der Kunst so jämmer lich, daß der Kerl für einige Wochen nicht präsenlativuSfähig" war. Bezechte Ziintster. Ju einer der vielen britischen Kolonien sad sich, sthreibt der Hamb. Korresp.," jüngst ein Minister im Zustande völliger Trun kenheit im Parlamente ein ; er war so deS süße Wcics voll," daß er einen behäbigen Herr von der Opposition umarme wollte ! Der Kasus erschien strengen Sittenrichtern recht tadelnS wcrtl), aber er steht nicht ganz vereinzelt da, sondern es gibt Präzedeiilfälle, und, mehr als ein großer Staatsmann von Großbritannien hatte eine kleine Schwäche für die Flasche. Nach dem Zeugnisse eines durchaus glaubwürdigen Zeitgenossen, des vord Minto, trank For viel, Siicridaii ungeheuer und Piit wie ein Schlauch." DuudaZ. Pills IutllnnS nud seine rechte Hand im Hause dcr Gcmciucii, ivar gleichfalls als ein hervorragender Trinker bekannt. EiueS Tagcö faßen die beide Busen freunde im Zustande nächster Seligkeit anf ihren Miiiisterscsscln und waren nicht sähig, auf einen heftigen Angriff der Gegenpartei auch mir ein einziges vernünftiges W-ork zu erwidern. Dieser Zwischcnfall bcgcisterke einen geistreichen Spötter zu dem W'itzwortc: Pilt: Waö ist denn das. ich kann den Bor fitzenden nicht sehen? Siehst Du ihn, Heinrid) ?" DnndaS : Du siehst den Besitzenden uidst? Ich sehe sogar zwei." Ein Gedicht deS Papstes. Cäsar Eonüi hat dem Papst z seinem jüug fien Geburtstage einen Glückwunsth ge sendet. Veo XIII. erwiderte durch einen liebenswürdigen Brief und legte eine Abschrift fei s neuesten, in italienischer prache ve.iaßteu Gedichtes bei. In deutscher Hebet fetzuug lautet daS Ge dicht uad der Neuen Freien Presse": Der Tod. Die Zoiinc sinli im Wesikn tief l Tkal, Ans d,ch, o Xio, jiiUl il)r Ictilcr tral)l. Cm bc ücibovitci! Socni Ininiinin dorrt, TaS l'cbcn ein, un jdjiuinSct langsam jort. Der Tod cütinibot seinen Pseil, unb bald Jiiitjt in den: Ücidjcnturt) der Zimper kalt. Doch au dein HtxUx sich die '2eele schwiii;it Ilni rni.ljcn iZuiij empor zum Himmel dringt. Don ist deS lange ?.'k,ieS Ziel ?n seh' Tann niag drin Kcifger SiSiHe, Hen, gescheh'n. Uni trenn ich Deiner Gnade.iviirdig bin, .Uiniiii in der Sel'ijeii Reich die Seele hin. Ei, Todten schade! als Ncisekutschr. Herzog August von Sachscu-Koburg-Gotha, dcr Freund Goethes. Halle eine Neiscknisdie in Farbe und Form eines großen Sdiadcls, wobei dic Aiigcnhich icn die Fcnster vorstellten. Er schickte die Kntsche Napoleon I. entgegen. alS dieser fid, totha näherte! der Kaiser ab wies da; seltsame Gefährt unwib liz zurück. Vi;HO"") - DWWMM $mm A Handlung mmim, mm:lh MMM-Ä ! ;:- v.;;IVIATH. WAGNER, WMiH WKW iis siidlStrabe. I MMMMW KXSvÄi' ?S- Die feinsten selbstgemachten Brat.. H ys rH&P-Xf2 Leber.. Knack, und Wiener Würste stets vsr. l J&-v?? '1z,: IMM i "'hig- Frisch Zu den niedrigsten Preisen. 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