Nebraska Staats-Anzeiger. (Lincoln, Nebraska) 1880-1901, March 08, 1894, Image 1

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Lincoln, Neb., Donnerstag, i. März 1891.
(Unabhängiges Organ für den Staat Ncbraska.)
Jahrgang 14. Mo. 42.
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Politische Wochen-')! undschau-
Zrlin. In tat SH-i'i'fl 6 3J'i4!
tag fuCmi Fmhmr reu Manieiiffel
und General vo Nenn die Är.gab in
Hbrec, das, die dem TMitärstaiibe an
gehörigen Mitglieder td :UtihHa$i in
oljie dcr obia'Jigen S!ufc:"ifln B
Kaisers tljrc C jtijit$fttU.it itiidrtjiulf.
gen beadchliate,i.
'm Bif(t ttitlurunij hui ag,e w,
'aji im nuUk eines Äiin;u niun fii an
'die Untnoffijic, v. tene melc o-
ialde,skie,t. jiii'it, m ;hi, eichen $au
Itn nie:: den will?, um die teilen vo
Clfijicuu ai:jiiriUK'!i t:!)bif ;Ki'au'ruii!i
follttbefch.il!) jio'.i (t.n, u toiijfn, bas
sie aui die i reue im! Cidenheil der
ccsiabom'tiaifii tählen tonne.
Ter ftnegsininista- jiadj Hrn. 23bol
für tiefe Leificherong. bag tut Regier na,
sich aui die in der ütnnt befindliche
ozialDrinofralai ve, lassen könne, sei'
neu Dank ans, da die obige Erklärung
viel ba;u beitragen wmde.bie Besoegnip,
welche in dicker Hinsicht gehegt worden
sei, zu beschwichtigen,
Ter SUifer hat bcm Reichskanzler $a
xrivi für besten :iebe im R.-ichstage.üder
den russisch deutichen Handelsvertrag
persönlich seinen Tank auszeiprochen,
und e heißt, daß der R aiser den, Kanzler
als Anerkennung seine Büste in Marmor
schenken werbe.
Wie das Tageblatt meldet, hat Graf
Tönhoss, ein Mitglied des Reichitags,
unlängst erklärt, BiZinarck habe ihm ge
sagt, das die Peruiersunz des bculsch
russischen Hindelsvertrage ilricj be
beute.
Berlin. Auch du tinitti? Wer halte
daö von dem agrarischen Oberführer,
dem Spinnefeind des ..GislbaumS"
Börse,' dem frisch, frei frobnZudcnhener
erwarteli Welcher Zweifler, der die
Welt und die Menschen durch dic pessimi-
stifchc Brille sieht, hätte gewagt, an dem
Zwciselsohnc des AgrarieiS und Anlise
inten v. Platz eX rnien. zu ,,ppes
lvd nun auch du, Plotz'! chune U)e
schichten kommen tu Ta n ; ei kommt zu
, Tage, daß dieser Plr-tz auch den Hecht
ii ivirthschasilien Karpseiitelche gespielt
hat. daß auch er nachdem Sah: ,,,,
,' !et," das heißt, nach der Ueberzeugung,
daß auch mühelos und schnell burch Spei
kulationen erworbenes Geld nicht stinkt,
gehandelt hat. Mit dem jüdischen, sage
und schreibe dem semitischen Bankier
Jean ffänkcl hat dr antisemitische
Kanipfhahn einstmals eine Pakt zum
Zweck der Spekulation geschlossen, er mit
aber vorsichtig, indem er die Höhe dcr
Summe, welche gewagt werden sollte,
. fest bestimmt Und als er ti dann für
vortbejlhast hielt, sein Bcrgwrrk an eine
Äktieng,'seIschaft zu übertragen, als es
galt, diese Gesellschaft zusarnnienzubrin
gen, da waren et wieder jüdische Agen
ten, deren Dienste v. Plög in Anspruch
nahm. Wehklagen; geht es durch die
Reihen der Antiseiniten: Auch du,
' Plötz....!"
Mit einem steinen Aderlaß ist die ge
kränkte Ehre zweier russischer Sportsinen
wieder hergestellt worden D 'r Staats
ralViSitstiio und der Doktor Hartagensis
. Miethen sich him kürzlich auf offener
Dtraszc in die Paare, und das Rencontre
f nahm einen so heftigen Charakter an.
'r' daß eine Herausforderung zum Duell
nothwendig ei schien Was mit den
' Fäusten begonnen, würd: mit der Pistole
wieder guigemacht ; den Schaden trägt
der Doktor, welcher einen Schliß in die
Hand erhielt.
Emil Zvtctt über seine Erleb
niffe in den Ber.
Staaten.
Die Erwahlung Emil Frey's zum
Bundespiäsidinten ter Schweiz hat auch
die Aujmerlsamkeit der Englisch-Ameii-kauer
aus ihn gelenkt, uno er ließ sich
bestimmen, sür das neueste Heft der
9iorth American Rcvicw" feine einsti
gen Erfahrungen in Amerika" zu be
schreiben.
Im Eingance erzählt Frey, wie er
gegen Ende des I ihres l.soi), ach dem
Besuche der Universität Jena, im Dränge,
Arncrila kennen z lernen, als Jüngling
nach New ?ork kam, als bereits dcr
große amerikanisch' Bürgerkrieg seine
schatte vorauswarf. Tann sährt er
im Wesentliche so fort :
Mein Ziel war bic Looking Glass
Prairie, n'ahe Highland, Mabisön Coi,,,
ty, in der Nähe von BeUeville. in Süd.
Illinois, woselbst die Gebrüder Kiipfti
aus Luzern im vierten Jahrzehnt unseres
Jahrhunderts eine Schweizer - Kolonie
gegründet hatten. Dorten hoff! ich,
, ' ....-.o.
wirliicycs ouuuiui"u,(u ouiukihiw
,-tii!fn in lernen, welches weine Pha
taste mir immer in den freundlichsten und
schönsten Farben ausgemalt halte. Vie
Gegend m Highlanv, Looking Glass
Prairie genannt, ist eine fruchtbare Ebene.
Die Stadt selbst liegt auf mehreren
Hügeln, von denen einer dcr Rigi heißt,
freilich in sehr kühner Vergleich.
Es hecht immer, daß der Bewohner
der Bcrge auf dcm flachen Lande sich
nglücklich fühlt. Ich verlebte meine
Jugend in der Schweiz und verbrachte
drei Jahre als S'ldei,t in Jena, inmit
lcn dcr fchloßgekrönte Hügel von Thü
rinzen tiotzlcm habe ich mich nirgends
wghler und glücklicher gc ühlt. als wäh
rcnd meines kurzen Aufenthalts in Look
ing Glas Prairie.
Meine gute Ellern halten mich mit
.mehr Geld versehen, als mir gebührte,
und ich hät.e das giarinerlcben alS uthä
tiger Beobachter studiren können, ad!,r
ich zog S vor, an die Arbeit zu gehen,
und verdingte mich boi einem Farmer
PamenS Leder. Er kam an Ober
ßlachs im Eantn rgau. und hatte
onst l ulscher mne Vater häusig
zur blige dgKssiichn lagsahnr
H Zityx esahrtB. XT .aeuie er"
.nar nicht yjcnig stolz auf seinen neuen
Arbeiter, rnd odmchl sa Ieöer in High'
land i"tch kannte, cfiäumif er es nie,
mich ,!,,! den Lorlrn vLizusiellen : ,TZ
ist trit), mnu Knecht Als ich ,wa.
zig ahre später, tt der erste p'esandte
der Sbweiz i den 'er. Staate, wie
der einmal ach Huh'::b ka stellte
sich auch i.'e als tir.tr der oiä'ie bei
ttukin mir zu die veranstalteten ?,.
ke'.k ein i: ab deach, wie .?, v?raus,i,eia,i.t
hatte, in die 'Züotli tui : .Das ,,t der
Gesandte Frey, der e.nst mein Knecht,
irein HKtXi tv:r ! " Ich uieit'.f.uifj war
nicht liniier ti:i ,,ini .'!rki!er
i;t:'j-.feii zu fei, und ich ba; f südlich
jagen, d.-.x der kleine iar uitmals einen
Aib.it.r hitte, der co gciianer mit feiner
P stich! naiiin IS ich,
Unjetc tägliche Mahlzeit auf bei ,am
bestand aus äffet, S?eck und Mais
biod. Der Speck war nicht von der
besten Art.
'.Nicht weit von Highland liegt das
Städtchen Sumniersi'ld ; ba lebte iVitd
rich Hecker, der volkclhümliche Mann
der deutschen Nevolulion von IS-t, auf
seiner Farm. Er war ein luchliger
Jurist, von großer Gelehrsamkeit, ein
berühmter und xhantasiereicher Nedner,
somit ein Mann von strengster, manchmal
rauher Offenheit. ES hat niemals einen
uneigennüy'gcren Menschen und glühen,
deren Idealisten gegeben, und ich war
niemals stolzer auf die greunofchaft eines
ManneS, als die väterliche Zuneigung,
mit welcher Hccker,ber eiii Freund meine
BaterS war, mich beehrte. Ich besuchte
ihn uh'uials auf seiner Farm, und vier
Jahre später war er eS. der mich herzlich
empfing, als ich elend und gebrochen aus
meiner iüdlichen G.sangcnschast kam.
Jn;wi''cte war ber Sturm loSzebro
chen, iroh ber edle Fricdensinahmmgrn
in der AmriüSliotschaft des neuen Präsi
denten Lieol nd trol) seiner großen
Mäßijn'g. Lincoln erließ, ach dein
Nedcllennxgrisf bei Charleston, eine
Ausruf um Freiwillige. Freudig eilten
die Bewohner Nordens herbei. Einer
der Eriken, dtc dem Lanke ihre Tienite
anboten, war Friedrich Hccker Er trat
als l,Yciiciiier i das St. Lvüiser Regü
n,et von Franz Sig''l, seinem Freunde
und Wassengeföhrien von 1848, ein.
Spalcr wurde für ihn ein eigenes Regi
ineiit, das 24. Jilinoifer, jufammeü
gebracht und 'er sein Kommando ge?
stellt.
Ich halte mich inzwischen einige Tage
in Cuinai in Jllinoig aufgcbalte, und
am 17. Juni 101 ließ ich mich in Chi
cago in daö Hecker'schc Regiment ein?
reihen. Am nämlichen Tage ernannte
mich Oberst Hecker zum Fahnenträger
dcZ egiweiilS lliid ain.'Aütd qingen
wir von Chicago nach Alton in Jlli
noiS ad.
In solcher Weise würd? ich Soldat.
Ich entstammte einer alten Soldaten
svarnilie, deren Blut auf manchem
Schlachtfeld verspritzt worden ist. Das
nieir.e hatte ich bisher nur in Duellen
während meiner Studentenzeit vergossen
Die Aussicht, einen lustigen kldzug mit
zumachen, hatte einen gewissen Reiz für
mich, und ich will nicht leugnen, dasj dles
einer dcr Gründe war, bit mich zum
Eintritt in das Heckcr'sche Regiment
bewogen. Andererseits darf ich aber
auch sagen, daß ich nicht minder von dem
Gedanken begeistert war. die große Sache
der Reputlik zu stützen, für die Erhaltung
der Union z läinpfen Ich war damals
alt genug, um zu verstehen, daß die Zer
stückelung der Ber. Staaten dcr Sache
dcr Freiheit in der ganzen Welt schaden
und daß der Begriff ber republikanischen
gieaicrunaSform eine ganz andere Ent-
wicklung nehmen würde, falls ans der
einen und unlhcilbarcn Union mehrere
Gruppen von nebenbuhlerischen Staaten
auf dem amerikanischen Continent ge
gründet werden sollten. UeberZies war
ich, wie jeder gut erzogene Europäer, ein
entlchiedener Gegner der Sklaverei. Ich
war daher kein bloßer Abenteurer, als
ich am 17. Jnn: lstil die Rcqiment
sahne aus Hecker's Händen empfing, r nd
ich daif hinzu'ügen.daß kein eingebor.'ner
Amerikaner mit stolzerem Herzen bas
Sternenbanner trug, als ich. An biesct
Gesinnung konnten alle Strapazen und
Gefahre des Krieas nichts andern.
Gefahren und Mühsale ließen nicht
lanae aus sich warte. Zuerst suorten
wir mehr oder minder auf eigene Faust
Krieg i der Eegend von Charles Out)
in Miliouri, geg-n die Repellen-Buich
Ilevper. die sich dort ciarstellt hatten.
Spater dienten wir im sittlichen Missouri
vorläufig unter dem Kommando von
General PrealtSs.
Eines Tages hörten wir. daß wir der
Brigade desGeneralS Graut zugewiesen
seien und dieser unser Regiment inspiziren
würde. Wir stellten uns in Reih' und
Glied aus und alle Borrcreituiigen tur
die Jttspeklwn waren getroffen, aber der
General erschien nicht. Trotzdem körn-
inandirte Oberst Hecker zu meinem Er-staunen-
Prösentirt das Gewehr!"
Zmet unanschnliche Reiter, bn eine Zeit
lang gegenüber dem linken Flügel des
Regiments sich uszostcllt halten, ritten
dann auf den Obersten zu. Die beiden
Reiter wäre, wie wir bald erfuhren, der
General Grant und sein Adulant, ein
deutscher Major Nai:ns Kraut.
General Grant trug zu jener Zeit
einen langen Bait rhne Schnurrbait.
Wir hatten damals noch wenig oder
nichlS von dcm zukünftigen Bezwinger
der Confödcraiion gehört, u:ch ich muß
gestehen, daß die Ce nsnie keinco gre.
hen Eindruck auf mich machte. Svater
jedoch oeriäamte ich nie. die Thatache zu
erwähne, daß ich der ersten Brigade,
welche Ulysses S. Grant befehligte, axge
hört habe.
Bald darauf brachte ich dein General
zwei Gefengene.die unserem Regiment in
die Hände gefallen waren. Sein Haupt
quartier btsand sich z Pilst Lnob in
einem kleinen niedrigen, von einem Obst
garten mgeiencn Hause. Der Veaer!
kam selbst heraus, um meinen Rapport
entgegenzunehmen, und richtete mehrere
fragen an mich. Mein Englisch um
damals sehr mangelhaft, was es, iric
ich fürchte, jetzt noch t, Granl tif.ihr
daher wohl wenig WerthvglleS r.i i:r.
Trotzdem entließ er mich richt unfrcund
IlÄ,
Während ds riegeS hatte ich selten
lelegiub.'i!. i e Gene! al Graut zu sehen.
Unser Regfrent wurde bald daraus nach
?!etucku g schickt, wo'tlbst w r unter daz
oinmanco ti.ik, l icht n'.üider berührn!
gemv'.denen Führer?, d,S Generals 2l;t
man, gesellt aiden. Jahre .ich
dem rie!. traf ich alS schweizerischer
'ia,,d!er mit Ger.eral thränt in W'h
ingtr,! zusammen, woselbst er einige eil
als ?.-,st uv.ti itreauDes General Beat
v'rweilte. Bald nach seiner Ankunft
machte i h ihm meine Aufwartung, nd er
war freundlich genug, meinen Besuch ein
nächsten Tag zu erwidern, obwohl meine
giinknuna mindestens brei Meilen w.'il
von General Beale's Hans entfernt war.
Der ehemilige verge"crai uns Pra
dcnt ber '-Ler. Staaten fuhr in einer
bescheidenen Kutscht vor.
Bei der Begegnung in Washington
unterhielten wir uns über die Eindrücke,
welche der General in Europa, befvnbers
in Paris, empfangen yaile. Wenn im
,r" sne. ia n. iü ick bemerken, da
nicht ich, londer der schweigsame Gene-
ral es war, ocr sask auein vie onen ocr
Unterhaltung trug. I klarer Sprache
schilderte er die damalige volitische 'aae
von Europa, wobei er einige Stre'stichter
aus die bcdeutcnven ktaatsmnner wai s,
niit denen cr besannt aeworden. und die
er, soweit ich beurtheile konnte, sehr
richtig schildciie: ch vergee. va; ,e
ein Eutopacr sind und dies AU.'s besser
wissen, als ich."
Ich traf später noch häufig mit Gene
ral Grant in Washington zusammen,
und jedesmal halte er einen warmen
Händedrnck und ein freundlich's Wort
tue mich. Sin d,cer teile wumcy' ia)
meine Dankbarkeit guSnisvreldcn sür daö
freundliche Entgegenkommen, das ich
Seitens anderer veoeutenoer ienerc
wäkrend meines Ausentkalts in Walh-
ington erfahren habe, hauptsächlich Sei-
tens dcr Geneiale syermnn, ycrtoan,
MeClellan. Rosecrans. Schosield und
vieler Anderer. Ich habe viele Ansich'
!cn über den General Grant auSsprechen
Hö7k, und vermuthe, väß'"cS"o'ie" &H
wenig interesstre wird, waS ich von ihm
als Militär haltt. Aber ich glaube, der
unparteiische GcfchichtSschreiber schuldet
ihm das Zeugniß, daß er im höchsten
Grade die Gabe besaß, große Entschlüsse
zu fassen und sie mit beharrlicher Aus
dausr.rotz allz! Hjndtrnjsfe, durchzu
sühren, ivas in meinen Augen die wich
tigste Eigenschaft eines großen Feld
Herrn ist.
Aus dem Staate.
Elmwood hat eun dramatischen
Klub.
In McCool ist eine Kohlennoth zu
verzeichnen.
In Fremont rassiren die Masern
unter ven inoern.
Das Grand Island Journal hat
das Zeitliche gesegnet.
Jn Tohias werden in Bälde Was-
ferwerke errichtet werden.
Pferdediebe haben in Haycs County
kine großen Erfolge erzielt.
D. Christi ist zum Postmeister
von Scotia ernannt worden.
Studenten dcs Aork College haben
eine Muikkapelle gegründet.
In Pawnee Citu haben viele Ge-
schafte den Beitzcr gewechselt.
Im Plalte Ballen hausen große
schaaren von milden Ganen.
In der Gegend von Morse Bluff
grajiiren die Majern unter den Kindern.
In den kleinen Stadien werden
Eier zu 10 Cents per Dutzend verkauft.
Ja Adams County ist die LZach-
s.age nach Farmland bedeutend gestiegen
In Orleans wurde der Geburts
tag des Staates mit großem Pomp gc-
feiert.
In dem Arrnenbanse von Saun
dcrs County b 'finden ich nur acht Per
sonen.
In Beatrice sieht man dcm Bau
einer neuen rinie der Rock JslanS cat--gegen.
Die Stadt Kearney wird eine bedeu-
tcr.be Erbreiternng bes Kanals eintreten
lallen.
S. Priec von Thayer hat nahezu
einen Daumen in einem ornfchalcr ein
gebüßt. I Gamel, ein geachteter Bürger
von Wilcor. ist an ber Grippe v.'r?
schieden.
In Kcarney werden gegenwärtig
viele öffentliche Berbesserungeu vorge
nommen.
Mar Hcrfurth und Frl. C. rnold
haben sich am Donnerstag in Fremont
vermählt.
In Dodge Couiity scheinen die
Ehescheidungsprozesse zur Mode e,e,vor
den zu sein. '
Die Geschäs'sleute von Hayes Ce
ter werden am I. März einen Karneval
veranstalten.
Der Schatzmeister Werner von
Thayer County hat ein Defizit von
kö,oo zu verzeichnen.
Ein Weichensteller wurde in Hast,
ing?, als er seine Diesstobliegenheitea
erfüllt, schwer erlttzt.
Die Zteueiiahler in Grand Jslerid
haben beschlossen, die Aufgaben le: Sl dt
bedeutend yi verrinzern.
In Reliah sind vrr einigen Tagt
mehrcit Polen, welche in Antelope County
ano gckausi hatten, ri !gc.'i?!jen.
Diebe fitrüi:mcrten in dem cft-
gebäude zu B.utln; ein oenüer und stah
lt tt an tvtimatfen und Geld.
In Haruar sind ni&t ntii die
Kinder, tonöer,, mich eitle Ewachsrne
oo den MaU'iii e;;;
p-e-viii.
C- G. Barnes, der ntff vfstT.eifiiC
von A'.dion. beabsichtigt. f'I'ie Leitung
zu t .ier Aktte'.zcfci:ch.!fk uüjznwandil.
Das P.'.lmer foufe in Grand
Island ist u den Buy M W- S.
matter von anzaS 0 it i ül gegangen.
Ein kleines Kind des V.. T Hasser
von Roith Platte sie! in seinen jicssel
heißen Wassers und mnrt tchwer ver-
letzt.
In Rorth Platte wird-, man dem
nächst eine Schule errichten, xelche einen
ostcnauswans von H'V,U() erfordern
wird.
Frau A. Ticthelm. eine alte An
sicdlerni in der Gegei.d vo Reynolds,
hrt vor einigen Tagen das Zeitliche ge
segnet. -
Mar Burr von Rorth Platte wird
zwei Waggonladurgen Pserhe nach New
Orleans senden, ui sie drt zu ver
kaufen. ;:
Die größte Wildkatze, zvelche je in
Hayes County gefangen mute, befindet
sich im Besitze des BradlcyiWheaion in
Coneord.
Die Louis Bradfoid LIMder Com
pany von Schunler ist in dr Besitz der
Herren McCullonzh &, Pliiixion über
gegangen. f
In Harvard sind mehrere Personen
in Folge d; Genusses von Äu;e, welcher
giftige Substanzen enthalten haben
ic, eislauft. i
Frl. Gertrud Ban Meter vo,i Re
braska City ist um zwei goldener Ringe
und ein hövfches Sümmchcq Geldes ba
stöhlen worden.
Julius Bauer, welcher unlängst in
Fre.nont eintraf, wurde dort am Mitt
nwch'Abcnd 'gegen l'l Uhk toll anf'de'r
Straße gefunden.
Die Bcalrice ChuutauquaAfseinü'y
wird sich in diesem Jahre voraussichtlich
zu einem größeren Erfolg gestalten als
in frühere Jabren. . ,
, , Lathrop Ellis, Velchseit Ls Iah
ren in Otoe County gewohnt hat, ist m
Freitag im Alter von 7ö Jahren aus
dem Leben geschieden.
G. Grume, cm Herr von Wiscon
sin, verlor, als er Freunde in Redradka
City besuchte, sein Portemonnaie mit ei
ner großen Summe Geldes.
In Prairie Creek Township. Mer
rick County, lebt ein Maulesel, welcher
seit 27 Jahren sich in dtm Besitze desscl
den Eigenlhümers befindet.
Ein hervorragender Advokat warte
in Kork zu 5.U0 bestraft, weil cr sich
einer Beleidigung des Gerichtshofes hatte
zu Schulden kommen lasse.
N. Gesman, welcher seit Jahren
in der lein'schcn Rew ,'lork R ckek Coni
pany zu Bcalrice beschäsiigt gewesen, hat
seinen Wohnsitz nach Iowa verlegt.
Frl. P. Harncy, welche sich dem
nächst von Beatricc nach Antelope Con
ly begeben wird, wurde von ungefähr
zwanzig Freundinnen ein Fest gegeben.
Die Kinder des C. L. Lyon, wel
cher nordöstlich von Scward wohnt. Iei
den an der Diphthcria, welcher tt rankheit
eine zwölsjährige Tochter zum Opfer fiel.
White, einer der Leute, welche I.
Sterling Moiton und feinen Sohn Cail
"in effigv" gehängt hatte, wurde in
Rebraska City ,u $-2Qti und jtosten vcr
uttheilk. Dem Kassirer der deutschen Nalio
nalbank zu Beatriee sind 25 prachtvolle
Hühner gestohlen worden, und wurden
dieselben sofort an Ort und Stelle abgc
schlachtet.
W. Scrk. ein junger Mann im Al
ter von 19 Jahren, hat in dcr Rähc von
West Point Selbstmord begangen, indem
er sich mit einem Taschenmesser die Kehle
durchschnitt.
Eddie Muiisell, ein junges Büeich
chcn von Beaver City, machte vor ein,,
ge Tage einen Sei vstinordve: such, weil
cr von feinem Pater eine Tracht Prügel
erhalten hatte.
In Folge des wannen Wetters
wurde das ES im Repudlica-Ftuß in
Bewegung gefetzt und ist der hübsche
ruhige Flug nunmehr ein reißender
Strom geworden.
Ein Sohn von Ed. Gcary zu
Grand Island wurde von einem Hunde
g 'bissen und schwer verletzt. Die Aerzte
sind der Ansicht, baß leine Wasserscheu
sich einstellen wird.
C. .Scheibbich, der Sekretär der
Bcatrice Stärkefabrik, ist von e,r,em ein
monatlichen Besuche der Ausstellung in
San Francisco wieder wohl und munter
in der H.imach eingetroffe.
In Table Rock haben die Bürger
sich jetzt nach feuerpolizeilichen Porschrif
ten zu richten, so daß keine hölzernen
Häuser mehr im Geschäftsthcile der
Stadt errichtet werden dürfen.
I Aurora hat jetzt dcr erste demo
kratisch: Postmeister seinen Einzug ae-
halten. Während des ersten Cleveland- i
schen Termins schwang in Republikaner I
in der Postvfn.e zu Aurora da Scepter.
3. M. 1VÜ.T, wacher den W.
Elliotk in Arc?a'.-oe cm !. ?ezbr. o. I
erschossen hat, ist o.'N d-'N Geichworcne
freigesprochen worden, v:'l der Anr,c
klagte in Seldstoertheidigunz gehandelt
hatte.
Picr.e Ceun! sind durch den
Korlhprozejz nicht weniger als M,,'.7
Siesten rwüdj'fii. Tic Procf;s.istou
werden im Laute der ,eit noch inanee
Cfiintn iiüt Haut und Ha, '.ren ver
I'chlinzcn.
Prli ;:,!:'? 3'v' vx-i Omaha tut
cn.TrrCiift, das; u.i.i 5. März ab, ui!,'
hirfigtn pielcns r. di; feit a:idei"t!)''lb
Jii'U".! g-'gcn Zaylttnz einer mznat'.ichen
Geldbuße von Iw geduldet wurden,
geichlosf.n loeidiii.
G'.'u!v Still, ein Tel-graxhist der
Elkhorn Bahn, wutdc am Sonniag in
feinem Biueau zn Hy SprtrgS ermor
det. Bon dem Tkätcr hat man, trotz
der sorgfälligflcn Recherchen, bis jet.'t
keine Spur entdecken können.
I Fleisch rnd Würste jeglicher Sorte
sing billig zu erstehen bei M a t h. W a g
ner, I IS südl. !1. Straße.
Midwintcr Iair ateu sehr
nievrig.
SZ,?ie Burlington Bahn vci kaust jetzt
Rundreise Tickets nach San Francisco
zu :,, 50. Die Cinzelnfahrt zu 2,
Also 4tX)0 Meilen sür weniger als $40
Nähere Auskunft am B. & M. Bahn
Hose oder City Office. Ecke I. und O
Straße. G. W. Bonnell.
Sladt-Tick.'t Agent,
Ein " u dilän m. Zn diesem
ahre sind c?, wie die Gartenland:''
berichtet. 0o) vahrc, daß ohaiüi I.,
Herzog von Brabant, das Urbild des
iötiigs Gauibl'iitus, gestorben ist. Dic
oltssage schreibt bclanntlich die Erfin
düng des Bieres einem flaiidtifclien iö
ilic GaitibriiutS zu. Die Entstehung
dieser Sage verlegen die Geschichtsfor
scher in das !.'5. ahfhtttidett. Damals
regierte Johann I. als Herzog von
Brcibattt. in der Bolkssprachc hieß er
Zan lind lateinisch nanittc man ihn
Jan jn-iiuiis. Er war ein Schntzherr
dcr Gcwcibc und ließ sich auch bewegen,
den Ehieltvorsitz der Brüsseler Brauer
gildc ztt iibertiehitten. Die dankbaren
Brauer haben infolge dessen in ihrem
tiuiitigosaale sei Bildttiß ausgchiiiigt,
ans wclchciu der Herzog mit einem
fcljütiinciibeii Bierpokale in der Hand
dargestellt winde. .Ja pi-Imn wurde
ii n i alS der chntzherr des BiercS ge
feiert, .um so mehr, als um jene Zeit
daS ier in den Weinbauern starke
Gegner hatte und vielerorts ziiitl "ersten
Male eine Bieifteitcr eingeführt wurde.
Ans Jan primus wurde daS Wort
GambriiiuS, aus dem Herzog ein Mö--nig,
dem tan nicht nur die Bcschir
mung, sondern auch die Erfindung des
-Bieres zuschrieb. Jan primus, das
Urbild deS Gantbriiiiiö, starb gerade
vor WO Jahren, im Jahre 1201. Der
Todestag ist nicht bekannt.
Eine Komödie d e r I r r u n
gen. Das Gnbener Tageblatt" er
zählt folgende Geschichte: Der nnver
chclichken. sagen wir, Schulze in Guben,
war im Jahre WM ein Sohn geboren.
Später heirathete die Schulze einen ge
wissen Schmidt, und der icnabe wurde
in der Schule und bei der ilonfirmation
ans den Namen Schmidt geführt. Bei
dcr Gestellung erst erfuhr cr. daß er
nicht Schmidt, sondern Schulze heiße;
da ihm aber der erstere Name besser ge
fiel, nannte er sich nach wie vor Schmidt.
Nun will sich Schulze IS Schmidt ver
heirathen und läßt feine Schwieget'
mutier daö Aufgebot bestellen. Diese
erhält durch irgend ein Bersehen einen
Taufschein ans den Namen AiüIIcr ans
gestellt. Schulze, durch die öftere
Wechfelnng feines Namens ine gemacht,
läßt sich rnh'g auf dc Namen Müller
aufbieten und trauen. Die Nachkom
men, deren Zahl bereit? aus einige zwan
zig gestiegen ist, werden nun Alle auf
den Namen Mittler eingetragen. Jetzt,
nachdem Schulze G) Jahre alt gewor
den ist, ermittelt die hiesige Behörde die
Unrichtigkeit und hat daS Berichtigtiügs
Bersahren eingeleitet.
Ein großartiger P e r s o n e n
verkehr scheint italienischen Blattern
zufolge ans der neu eröffneten Eifeiibahtt
Ititie Avetliiio-Patcrnopott zu herrschen.
Die ans dieser Linie befindliche Station
ParvliseEandida. die die Gemeinden
Parolife itno Pvtilo itnifaßk. weift vorn
Tage detErvffnnna der Linie, d. h.
vom '11. eplembcr J8'.): bis zum i'o.
Janitar 1)?!).! für vetkanfle Fahrkarten
einen Erlös von ganzen ?." Eeiiteiuni
ruf. Und dabei hat der Bau dieser
Bahnstrecke an 7;,Uiu,U0) viie ocr
schlllnen. A.-vu vclect
'Hiebest Ilonors World' Fair.'
DR,
CREAM
MMG
Das perfektefte.ias gemacht wird.
keines Trauben Crem TartaripuK!. $tz
von 3Immon.af, Alaun oder gen
ndrn verMfchsng.
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Wegc der schlechten Zeiten bin ich
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5i:!esischc Begrävniffe.
Ncbcr die Begräbnisse in China
schreibt dcr, ,laiialischc.Zloyd , .
Sobald ein Chinese znin Manne
herangereift ist, richtet sich fein Chrgeiz
zuerst dahin, ein geräumiges Wrab zu
besitzen und sobald er hier; das nöthige
C'eld znfaiuinen hat. ist sein nächster
Schritt, einen oder mehrere Wconiantcn
tun Null, betreffs der (Grabstätte zn
fragen. Diese (,eontaten rekrntiren
sich znnteift ans ältlichen belehrten,
deren Studien von den Beainteitklaffen
nicht anerkannt worden sind, oder die
durch Hasardspiel, piiii,traitche oder
andere Vaftcr an Achtung' verloren ha
bett. Sie erwerben sich ihren Vebcnö
unterhalt durch Wccuuaiilif, Wahrsage
rei und dergleichen. Handelt es sich um
die Wahl einer passenden (Grabstätte, so
beginnen sie damit, dasz sie jeden wichti
gen Borsall in dem Vclicu des betreffen
den Bewerbers niederschreiben ; hierauf
befrage sie ihre mystischen Bücher und
stellen dann das Horoskop. Dadurch
erfahren sie den Tag und die Stunde,
zn welcher das üu'ab ausgewählt werden
soll. Wird ein OVal) an einem falschen
Tag ausgesucht, so ninsz der Ckist des
darin viegendcn ein Jahr lang Unge
mach ertragen ; seine Nachkommet! und
nächsten Berwandten befällt ebenfalls
Unglück.
Zu der bestimmten Stunde verfam
mein sich alle an der Handlung bei hei
ligten Personen. Die (eomanten brin
gen ihr Horoslop mit sich, Papier, Fe
der und ein Instrument, welches an die
DivinaiionSrnthe unserer Borsahrcn er
innert. Zumeist begibt man sich nach
einer hügeligen Gegend, wo die Suche
ach einer Grabstätte mit einem Gebet
beginnt. Der Geomant erhält, je nach
seiner professionellen Stellung in der
Gemeinde, sowie der Wchlhabenheit fei
ncö Kunden, Summen, die zwischen
: bis :; cder noch mehr Mark variiren.
?aö Var.d für die Grabstätte lostet von
sechs Mark aufwärts. Dieselbe ist zu
meist ." Fuß lang und '20 Fnst breit.
In der Mitte befindet sich das Grab,
etwa aclit Fnst lang und fünf Fuf; breit,
nd zn jeder Seite, zwölf Fuß entfernt,
find die SteitUdftlu
Sobald ein Chinese ernstlich erkrankt,
wird von ihm oder von feinen ','lnze
hörigen ein Sarg bestellt, letzterer ist
ans dicken Brettern gezimmert nd h,'.l
eine baumähnliche Form ; er kostet von
wenigen Mark bis zu vielen Tausend.
Die billigeren Sotten bestehen nnr ans
vier Brettern, die theuren ans Planken,
welche ans Bannten gesägt find. Ans
den Boden des Sarges wird eine dicke
Schicht ungelöschten ialls gelegt, und
über diese feinzerftosiene Holzkohle o,c
streut. Dies sichert die gänzliche Ber
wcfuug und das Berfchwinden des Fiei
fcheS, so das; man ein reines und üoII
kommenes Gerippe erhält. 011111 hat
der Kranke die ','lngen zur letzten Nitbc
geschlossen, so schickt ntän anch schon nach
Priestern, welche unverzüglich mit
GottgS, Chtnbeln und anderen Jnftrn
ntenteit, sowie mit der Statne einer
Gottheit sich emsinde und oft die ganze
Nacht beten und spielen. Durch die
i'iitfif will man einerseits die Geister
erfreuen, andererseits dem eben Ber
schicdcncn zn verstehen gcbcn. daß seine
Hinterbliebenen ihn noch lieben. Nach
Einbruch der Nacht wird in der Nähe
run Hiiv:cui2a,n2k des Haufe ein klci
eine Sorte von
. fr. Wk.trci v ' '
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ner chcterhaen erncytei, ans vci
man papierne Nachbildungen von Sil
berklnnipen, von Säusle, Booten,
Heinsrrn nd selbst Mcnichen verbrennt.
Dcm Bollsglanben znsolge. verwandeln
sich diese Gegenstände zn wirklichen, und
dienen dami als solcne dcm Bewohner
der unsichtbaren Weit. ,m Traner
hanse selbst wird während der Nacht
gegessen, heißer Thee getrunken, geweint
und geklagt.
Das Begräbnis; findet balU daraus
statt, ein Glanz und seine Größe
hängt von der Wohlhabenheit der be
treffende Familie ab. Cin armes Be
gräbniß besteht ans ein paar Musikan
ten, einigen Priestern, einem Bildnis;,
welches zwei Männer trage, dein
arge, der auf Pfählen von acht Män
ner getragen wird, und der Familie in
ackleinwaud gekleidet. An der Grab
stelle sprechen die Priester einige Gebete
und der Sarg wird entweder unter oder
über der Crdc bestattet. Bei dem Be
gräbnis) eines reichen Mannes oder
Mandarins gibt es Diener, die Flaggen
und Holztafeln tragen, aus denen die
Titel und sonstigen C'iren deö Todten
geschrieben stehen, Musikkapellen, pro
sessionelle Klageweiber, sowie in Sack
leinwand gelleidete Miethrnänner. Der
Sarg ist mit einem prächtig gestickten
Seidentnch bedeckt und wird von e'nem
Nahmenwetk von Pfählen und Bam
bus getragen ; das Cnde eines jeden
Bambus ruht ans der Schulter eines in
Traner gekleideten jcnlis. Zur Fort
schasfnng der schwereren Särge gehöre
IG, 21, mitunter -1 Träger. Dutzende
von Miniatttitempeln, Bildnisse von
Gottheiten und viele andere Begräbnis;
Paraphernalien folgen, beziehungsweise
gehen dem Sarge voran.
Nach dcm Tode des Familicnhaüpleö
müssen feine Mitglieder für eine gewisse
Pertode Trauer anlegen. Chinesen, die
in Staate-diensten stehen, haben wah
rend der Zeit von ihrem Amte ziunif zu
treten. Die Gräber werden. alljährlich
zweimal von dcr Familie besucht, wobei
zn den Manen der Berftorbenen gebetet
wird. Auf dem Grabe werden Nän
cherkerzen und Nachahmungen vo
Gold- und Silberbarren verbrannt, so
wie Bltimenfiränfze, natürliche und
künstliche, an der Grabstätte ausgestellt.
Bor den Grabstein stellt man kleine
Schüfselclien mit verschiedenen Speisen
und Getränken auf, die dann die Veid
tragenden genießen.
Groß: Schützen. Bei einem Be
suche, welche August II., Möiiia, von
Polen und Jfurfürft von Sachsen,
Friedrich Wilhelm I., ttönig von Pren
ßen, abstattete, rülirnte sich Äugn st seines
Veibschiitze, dem Niemand gleichkomme.
Nun yatte Friedrich Wilhelm einen
Lieutenant. Namens Brink. der auch
ein berühmter Schütze war. Diesen
stellte er dem sachsischen Veibjäger gegen
über, dessen Meisterschaft darin bestand,
daß er mit der Büchse auf W) Schritt
in einen ausgesteckteu Pfahl drei Kugeln
so auseiuandcr schoß, daß keine auch nur
ein Haar breit seitwärts streifte. Brink
machte das augenblicklich nach. Da
stellte er in derselben Cutferuung feknen
Degen auf und schoß drei Kugeln so
gegen dessen Schneide, daß sie sich gc
an in zwei gleiche Theile spaltete. .
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